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Top-Rezensenten Übersicht

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Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 691 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2013
Patient meines Lebens
Albrecht, Bernhard

Patient meines Lebens


ausgezeichnet

Neun ganz verschiedene Patientengeschichten, Patientenschicksale. Viele sind von der regulären Schulmedizin, anderen Ärzten aufgegeben, austherapiert oder als psychisch krank abgeschoben. Diese Patienten treffen glücklicherweise auf engagierte, und informierte, Ärzte, die auch etwas außerhalb der regulären Bahnen wagen, ein Risiko eingehen.
Hinter jeder Krankheit steht auch ein ergreifendes Patientenschicksal. Es wird von großer Stärke erzählt, bei einer Geschichte kommt auch einfach nur Unglauben auf, wie menschenverachtend ein türkisches Mädchen behandelt wurde, oder auch ganz viel Mut von Seiten des Patienten erfordert.
Diese Geschichten wurden vom Autoren toll recherchiert, und in einer gelungenen Mischung von medizinischen Fachkenntnissen und journalistischem Können zusammen getragen. So liest sich dieses Buch packend, die einzelnen Geschichten sind fesselnd geschrieben und geben mal andere Einsichten in die Medizin und den Ablauf in Krankenhäusern, Hierarchien und vielem mehr.
Ein faszinierendes Buch. Und jedem Patienten ist das Glück zu wünschen, dass er auf solch engagierte Ärzte trifft, die sich im Fachgebiet seiner Krankheit auskennen und neues wagen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2013
Leuchte
Bruske, Tanja

Leuchte


sehr gut

Die Studentin Lisa arbeitet in der Ortschaft Marköbel als historische Stadtführerin. Noch in ihrem Kostüm macht sie sich auf den Heimweg und hat einen Autounfall. Ein Licht und Nebel, plötzlich kommt ihr der Wald anders vor. Sie stürzt und findet sich gegenüber der Leiche einer jungen Frau wieder. Später wird Lisa klar, dass sie sich in Marköbel im Jahr 1792 befindet, in der Unterkunft des jungen Arztes Jonas Faust.
Doch wird er ihr Glauben schenken, dass sie aus der Zukunft kommt? Kann sie helfen den Mörder der jungen Frau zu finden und warum befindet sie sich plötzlich im Jahr 1792?
Auf dem Cover steht "Ein historischer Mystery-Krimi aus dem Kinzigtal", und passender geht es auch nicht. Hier wird etwas Mystery mit historischem Roman und Krimi sehr gekonnt und interessant verknüpft. Das Ganze ist richtig gut geschrieben, mit vielen historischen Details, guten Dialogen und lässt sich prima lesen. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.11.2013
Die andere Seite des Himmels
Walls, Jeannette

Die andere Seite des Himmels


ausgezeichnet

Die zwei Mädchen Liz und Bean sind mit ihrer Mutter Charlotte schon viel umgezogen. Immer, wenn es irgendwelche Probleme gibt werden die Sachen gepackt. Es ist das Jahr 1970 und der Leser lernt Liz und Bean in Kalifornien kennen. Die Mutter lebt teilweise in ihrer eigenen, irrealen Welt, in der sie ihren Töchtern auch von einem Mann erzählt, der ihr zu einer Karriere verhilft, mit dem sie oft zusammen ist, aber ohne ihre Töchter. So ist sie auch mal einige Tage fort. Doch als es Wochen werden brechen die Mädchen auf, zum Heimatort ihrer Mutter, wo deren Bruder lebt.
Dort lernen sie erstmal eine Art von zu Hause kennen. Doch andere Schwierigkeiten kommen auf sie zu, sie legen sich mit dem einflussreichsten Mann in dem kleinen Ort an.
Auf 360 Seiten wird von Jeannette Walls im Rahmen der Geschichte von Bean und Liz so viel angesprochen. Rassismus, Kleinstadtmilieu, wo alle erstmal den Kopf einziehen. Aber auch bedingungsloser Zusammenhalt, Liebe. Und sie schildert die Entwicklung von Bean zu einem starken Mädchen.
Die Geschichte von Liz und Bean ist aus der Sicht von Bean erzählt, in einem wunderbar zu lesenden Schreibstil, aus der Sicht eines zwölfjährigen Mädchens, dass zugegeben, durchaus etwas besonderes mit seiner Schwester ist. So einfach, und doch so viel, ohne überflüssige Worte. Ein Roman, den ich sehr schnell durch gelesen hatte, und durchaus mehr davon zu lesen gehabt hätte. Eine gelungene Geschichte über zwei Mädchen, die unter besonderen Umständen aufwachsen und zeigen, dass sich daraus auch gutes entwickeln kann. Richtig gut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2013
Teufelsbande / Julia Durant Bd.14
Franz, Andreas;Holbe, Daniel

Teufelsbande / Julia Durant Bd.14


gut

Zwei Morde innerhalb kurzer Zeit, beide Opfer kommen aus dem Milieu der Motorradbanden. Doch die Kommissarin Julia Durant aus Frankfurt und ihrem Kollegen von der anderen Seite des Mains, Peter Brandt, ermitteln zunächst im Dunkeln. Die Schwester des einen Opfers gibt eher wenig Informationen preis und viele Spuren führen nicht wirklich weiter, bis ein ominöser V-Mann auftaucht.
Ein durchaus komplex gestalteter Krimi, mit einigen Verdächtigen, Verwicklungen, privatem der Ermittler und einer überraschenden Wendung.
Doch fesseln konnte mich dieser Krimi nicht, den Schreibstil empfand ich als okay. Dies war mein erstes Buch von Andreas Franz/Daniel Holbe und es gab so viele positive Stimmen, doch überzeugt bin ich nicht. Stellenweise fehlte die Spannung, wer denn nun der Mörder war, und ich hatte kein Problem, das Buch dann auch wieder zur Seite zu legen. Einen Bezug zum Buch konnte ich mit Titel und Cover nicht herstellen. Vielleicht ist es auch an der Zeit für den Autoren nur unter seinem Namen weiter zu schreiben.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2013
Elend
Lonski, Günter von

Elend


sehr gut

Eine dreiundachtzigjährige verstirbt in einer Seniorenresidenz in Hannover. An sich nichts ungewöhnliches, doch die Tochter der Verstorbenen sieht das anders und bringt den Fall zur Anzeige. Die gerade nach einem Burn-out wieder zur Mordkommission zurück gekehrte Marike Kalenberger wird mit dem Fall betraut. Als dann ein weiterer Bewohner der Residenz verstirbt und auch noch zwei Pfleger der Einrichtung spurlos verschwinden wird es interessant. Spuren führen zu einem amtlich bestellten Betreuer, zu einem Bestatter, alles sehr unübersichtlich und bis zu einem gewissen Punkt für die Ermittler nicht befriedigend.
Dazu kommt noch ein interessantes Privatleben von Marike Kalenberger.
Elend ist mein erstes Buch von dem Autoren und um mir Marike Kalenberger besser vorstellen zu können, und ein wenig von ihrer Vorgeschichte zu wissen wäre das Lesen der Vorgängerbücher sicher nicht verkehrt gewesen.
Der Schreibstil ist prägnant, ohne irgendwelche überflüssige Beschreibungen, wo für den Leser Raum für die eigene Vorstellungskraft bleibt. Die Dialoge, gerade zwischen Marike Kalenberger und ihrem Kollegen sind einfach nur toll und zeigen ein gutes kollegiales Verhältnis und viel Schreibkunst und -witz vom Autoren. Dazu wurde mit dem Tod in einer sog. Seniorenresidenz ein heikles und wichtiges Thema gewählt, das so viele Leute betrifft. Mit den Hobbyarbeiten des einen Verstorbenen wurde auch noch eine makabere Note hinzugefügt. Da fehlt mir vielleicht noch die weitere Aufklärung, aber das ist in dieser Geschichte nicht mehr möglich.
Das Cover finde ich sehr gut gewählt. Der Titel Elend zeigt etwas von der Situation von pflegebedürftigen, mit dem passenden Bild in den richtigen Farben, dazu die Einarbeitung des Wortteils End. Auch das Nachwort zum Problem des Betreuungsrechts für pflegebedürftige Menschen hat mir gut gefallen und zeigt die heutige, nicht befriedigende Situation.
Da ich selber in der Nähe von Hannover lebe hat mir der Handlungsort natürlich gut gefallen, da stellt man als Leser schon eine andere Verbindung zum Buch her. Ich denke, auch die anderen Krimis des Autoren, die in Hannover und auch im Weserbergland spielen, werde ich mit der Zeit lesen.
Ein etwas anderer Schreibstil und damit auch mal ein anderer Lesegenuss. Schön, wenn es doch noch Abwechslung im großen Angebot von Krimis gibt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2013
Lilienträume / Blüten Trilogie Bd.2
Roberts, Nora

Lilienträume / Blüten Trilogie Bd.2


gut

Der zweite Band der Trilogie um die Montgomery Brüder in Boonsboro, die gerade mitten drin sind in der Arbeit das alte Hotel wieder auf Vordermann zu bringen. Die Eröffnung rückt näher, auch die Hochzeit von Beckett Montgomery mit Clare. Owen Montgomery hat alle Planungen fest im Griff, findet sich aber immer öfter in der Pizzeria von seiner Jugendliebe Avery wieder.

Hier wird die perfekte Kleinstadt dargestellt, mit einer wohl fast perfekten Familie, die alles an-packt und schafft, mit Hilfe von Freunden und halt auch der Liebe, die hier dem zweiten der drei Montgomery Brüdern begegnet. Ein wenig hin und her, was ziemlich gewollt erscheint bis sie sich dann endlich ihrer Gefühle sicher sind.
Ein Liebesroman a la Nora Roberts, wobei ich mir doch etwas mehr erwartet hätte, da ich schon bessere Bücher von der Autorin gelesen habe. Ich empfand doch einige Längen und ich denke mal an manchen Stellen passt die Übersetzung nicht so gut, denn wer sagt heutzutage schon reichlich oft hernach!?
Ein solider Liebesroman, ohne große Überraschungen, der sich schnell lesen lässt und nett un-terhält, ohne Ecken und Kanten ist.
Der dritte Band interessiert mich wegen der Figur von Ryder und was es mit dem Hotelgeist Lizzy auf sich hat.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2013
Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1
Gablé, Rebecca

Das Haupt der Welt / Otto der Große Bd.1


ausgezeichnet

Das heutige Deutschland im Jahr 929. Es herrscht Krieg zwischen den Sachsen unter König Heinrich und den slawischen Völkern. Auch die Brandenburg, Heimat von Tugomir wird von den Sachsen angegriffen und besiegt. Bis auf einen Neffen und seine Schwester wird seine Familie getötet und er wird als Geisel mit an den Hof von Heinrich mitgenommen. Dort kann Tugomir Otto, einen Sohn von König Heinrich und dessen Nachfolger durch sein Wissen als Heiler das Leben retten. Einen weiteren Sohn, Thankmar, kann man später auch schon als Freund bezeichnen.
Neben den vielen Mitgliedern aus der Königsfamilie gibt es noch so viele weitere Personen, die in dieser Zeit, den Orten und dieser Geschichte vorkommen. Viele historisch belegt. Diese sind in einer Personenübersicht aufgeführt. Alles in diesem Roman ist sehr umfassend und vielschichtig geschildert. Man erlebt Intrigen von einer Mutter gegen einen ihrer Söhne, Krieg und Verrat, Brutalität, Tod, Freundschaft, Liebe.
Ein gelungenes Buch über diese Zeit, in dem sicherlich unheimlich viel Recherchearbeit steckt. Zudem spielt es in Deutschland und viele bekannte Orte begegnen einem, wie besonders Magdeburg. So viel Geschichte, die hier so lebhaft vermittelt wird. Und bis zu diesem Roman war mir jedenfalls diese Zeit nicht sehr bewusst. Ich denke, auch hiermit hat die Autorin eine gute Wahl getroffen. Um diese Zeit umfassend darzustellen fehlen auch politische Zusammenhänge nicht, die natürlich auch viele Handlungen der Personen beeinflussen, und dem Leser schon einiges an Aufmerksamkeit abfordern.
Rebecca Gable hat so fesselnd geschrieben, mit tollen Dialogen, die einen immer gebannt weiter lesen lassen und bei der Handlung bleiben lassen. Der Schreibstil kommt mir, gerade bei historischen Romanen, bald schon einmalig vor.
Ganz interessant fand ich auch das Nachwort der Autorin, wo sie noch einige Dinge näher erklärt, und selbst das in einem total ansprechenden Schreibstil.

8 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2013
Und konnten es einfach nicht fassen
Thomas, Sabine

Und konnten es einfach nicht fassen


sehr gut

Die Rechtsanwältin Sabine Thomas erlebt bei ihrer Arbeit die verschiedensten Geschichten ihrer Mandanten. Davon hat sie sechzehn ganz unterschiedliche aufgeschrieben. Da sie auf Familienrecht spezialisiert ist, handeln die Geschichten von zerstörten Lebendentwürfen durch Gewalt, Sucht, Ende der Liebe. Halt so facettenreich wie das Leben ist und wie es vielen anderen auch ergehen kann. So schnell kann es passieren, dass man den Boden unter den Füßen verliert, wie die Frau, die durch einen Grillunfall entstellt wird, und das ganze Leben sich ändert. Ein Vater, der nach Jahren der Trennung endlich wieder Zugang zu seiner Tochter findet und eine ehemalige Insassin eines KZ's, die in einer Verhandlung ihre Geschichte erzählt.
Alle Geschichten sind so verändert, dass man die realen Personen nicht wieder erkennt, doch sind sie schon so passiert.
Die Autorin hat das alles sehr sachlich geschrieben, ohne eigene Gefühlsregungen. Doch die kommen beim Lesen auch so, und die einzelnen Geschichten regen zum Nachdenken an, wie würde man selber in gewissen Situationen reagieren.
Sicherlich könnte man gerne noch mehr an wahren Geschichten lesen, vielleicht mag die Autorin ja noch weitere davon aufschreiben.