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Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2022
Das Lied der Wellen
Wünsche, Ella

Das Lied der Wellen


ausgezeichnet

Helene, geschieden 2 Kinder und unglücklich in ihrem Job, beschließt kurzfristig mit den Kindern an die Nordsee zu fahren. Natürlich ist die Auswahl bei derart spontanen Entscheidungen nicht mehr sehr groß, aber sie findet noch eine preiswerte Pension direkt hintern Deich gelegen.
Vor Ort erwartet sie eine in die Jahre gekommene Unterkunft, bei der man merkt, dass die über 70jährige Inhaberin zwar willens aber nicht mehr fähig ist sie ordnungsgemäß zu führen. Das macht die Wirtin aber mit ihrer herzlichen Art und ihrem kulinarischen Verwöhnprogramm wett. Helena und Inga sind sich von Anfang an sympathisch und die Kinder freuen sich über die freundliche Oma bei der sie mit den Katzen spielen können, die Hühner füttern und die sich immer Zeit für sie nimmt.
Doch manchmal steht Inga völlig verträumt am Strand, geht ihren Erinnerungen nach. Worüber denkt sie nach? Hinter Ingas Geheimnis kommt Helena Stück für Stück und das macht das Lesen dieses Frauenromans recht spannend.
Aber auch in Helenas Leben kommt wieder Schwung. Ihr macht es Spaß Inga in der Pension zu werkeln. schmiedet Pläne für Verbesserungen und sie entwickelt Gefühle für den immer so traurig dreinblickenden Lasse. Ich fand es toll, wie offen sie Lasse ihre Gefühle gezeigt hat. Da gehört schon Mut zu. Wer sich so öffnet, ist auch leicht verletzlich. Doch er scheint ein Geheimnis zu haben und eine neue Liebe nicht zulassen zu wollen. Mehr verrate ich nicht.
Für mich ein sehr kurzweiliges, absolut lesenswertes Buch. 5 Lese-Sterne gibt’s von mir.

Bewertung vom 03.09.2022
Eine Familie in Berlin - Ulla und die Wege der Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.3
Renk, Ulrike

Eine Familie in Berlin - Ulla und die Wege der Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.3


sehr gut

Die Autorin macht dem Leser den Einstieg nicht leicht. So viele Personen und als wäre das noch nicht genug, haben die auch noch jeder mindestens einen Kosenamen. Doch trotzdem kommt man schnell in das Familienleben der Künstlerfamilie Dehmel hinein.
Es gelingt Ulrike Renk sehr gut, die kleinen und großen Streitigkeiten anschaulich und lebensecht zu vermitteln. Oft geht es um Geld, ums Erbe oder eben um den Aufbau eines neuen eigenständigen Lebens. Diesen Schritt wollen Ursula und Heinrich nun gehen, müssen aber wegen der fehlenden finanziellen Mittel viele Abstriche machen. Und hier hat mir Heinrichs eiserner Wille, trotz bestandener Approbation noch weiter zu studieren und somit weiterhin kein Geld zu verdienen, zugesetzt. Wie kann dieser Mann eine Familie gründen wollen, ohne sie auch zu ernähren? Ich fand ihn da einfach nur egoistisch. War er mir anfangs noch sympathisch, so hat sich das mit Lesefortschritt ins Gegenteil gekehrt.
Wie empathisch ist dagegen Ursula, seine Frau. Mir kam sie immer wie der ruhende, den Unfrieden in der Familie schlichtende Pol vor. Sie gibt Denkanstöße warum jemand vielleicht für die anderen unverständlich reagiert und findet mit ihren Argumenten auch das Gehör der anderen. Ich mag diese verantwortungsbewusste, kreative und selbstlose Frau, auch wie sie Stimmungen in Farben spiegelt. Dabei frage ich mich aber auch, wie lange sie sich selbst noch zurücksetzten lässt – Haushalt und Kinder. Denn eigentlich brennt sie ja vor Kreativität. Darum freue ich mich auch schon auf die Fortsetzung, in der dieses Geheimnis sicher gelüftet wird. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 27.08.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Patrick Dostert und seine Frau Julia führen eine glückliche Ehe – sagt Julia. Doch dann gerät er im Zusammenhang mit den polizeilichen Ermittlungen zum Vermisstenfall Voigt unter Tatverdacht. Ihre Freundin, Jana Gelen, beschuldigt ihn schwer. Sie hat sogar ein Video auf dem Patrick beim Streit wegens Stalking mit ihrer Freundin gefilmt wurde. Aber Patrick hat für die Tatzeit ein Alibi – ein Geschäftsessen mit einem potentiellen Neukunden. Als dieses Alibi platzt, sich niemand an diesen chinesischen Kunden erinnern kann, verdichtet sich der Tatverdacht um Patrick immer mehr und er kommt in U-Haft.
Hier nutzt Patrick die Zeit, um seine Sicht auf die Beschuldigungen auf dem Laptop festzuhalten. Das hat mir stilistisch von Seiten des Autors sehr gut gefallen. Hat doch Patrick nun die Change seine Gedanken zu den Beschuldigungen festzuhalten, ohne selbst eine Idee zu haben, wer ihn in diese Lage gebracht hat. Lange glaubt Julia an seine Unschuld, doch irgendwann kann auch sie nicht mehr die Augen vor den eindeutigen Beweisen schließen. Auch der Druck aus den sozialen Medien steigt, wird zum regelrechten Shitstorm.
Beim Lesen hatte ich regelrecht Mitleid mit Patrick und war froh, als Rechtsanwalt Dr. Göbel seine Verteidigung übernahm. Was er und sein Privatermittler, Gabriel Bohn, dann aufdeckten, war nicht vorhersehbar und noch lange nicht die Lösung des Falls. Ein wirklich brillant angelegter Thriller, der spannend unterhält und kurzweilige Stunden garantiert. Von mir gibt’s 5 absolut verdiente Lese-Sterne.
Dass mir dieser Fall beim Hören des Buchs so unter die Haut gegangen ist, lag zum großen Teil auch daran, dass Sascha Rotermund als Sprecher wunderbar die Charaktere wie auch deren Emotionen zum Ausdruck gebracht hat. Es war leicht sich einfach fallen zu lassen und der Geschichte zu folgen.

Bewertung vom 27.08.2022
Die Blutliste / Martin Abel Bd.4
Löffler, Rainer

Die Blutliste / Martin Abel Bd.4


ausgezeichnet

Abel wird nach Köln zur Unterstützung in einem sehr bizarren Leichenfund gerufen. Ein Mann wird vom Friedhofsgärtner im Grab einer jungen, ebenfalls ermordeten Frau gefunden. Besser gesagt auf deren Sarg. Was dem Opfer angetan wurde, ist vom Menschlichen her unvorstellbar und wird, so wie man es vom Autor kennt, schonungslos an den Leser weitergegeben. Wobei er es dem Leser scheibchenweise vermittelt, was dem Opfer bei lebendigem Leib alles angetan wurde. Selbst Martin Abel ist schockiert, erkennt aber die Wut, die hinter dieser Tat steckt und dass es von weitergehen wird.
Rainer Löffler hat hier wieder einen sehr spannenden Thriller zu Papier gebracht, mit dem ich mich spannend und kurzweilig unterhalten gefühlt habe. Auch wenn Abel nicht gerade als Sympathieträger und empathisch gegenüber seinen Mitmenschen zu bezeichnen ist – ich mag diesem bis an seine Grenzen gehenden Mann mit dem absoluten Gespür für Böses. Nicht zu vergessen seine Methoden, um sich in den Täter herein zu versetzten wobei ihm Karl eine große Hilfe ist.
Das in diesem Teil Täter und Martins traumatische Vergangenheit eng verbunden sind, macht diesen Fall umso interessanter. Lediglich die Sache mit dem riesigen Wolf hat mich nicht überzeugt.
Von mir gibt’s 4,5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.08.2022
HASHTAG - Eine Nachricht für dich
Hereld, Peter

HASHTAG - Eine Nachricht für dich


ausgezeichnet

Den ersten beiden Opfern werden alle 10 Finger abgeschnitten und die Verbindung zwischen ihnen sehen die Mordermittler in der rechten/linken Szene. Doch nach einem weiteren Opfer wird offensichtlich, dass das Mordmotiv in deren Hetze im Netz liegt – Hate Speech. Ein wirklich schwieriger Fall hier bei der Vielzahl und der schnellen Verbreitung der Daten im Netz einen Tatverdächtigen zu ermitteln…
Ich fand die Kombination interessant: eine Ermittlerin frisch von der Polizeischule mit einer Manie für Zahlen und ein alternder sexbezogener Rechtsmediziner. Dazu muss ich sagen, dass Pia Beck, besagte junge Polizistin, mir nicht unbedingt sympathisch war. Das lag sicher daran, dass ich sie als tickende Zeitbombe empfunden habe und sie dadurch die Gesundheit und das Leben ihrer Einsatzkollegen aufs Spiel gesetzt hat. Unbestritten ist sie ein kluger, analytisch denkender, willensstarker Mensch, doch ein Teamplayer eher nicht. Als Figur fand ich da Dr. Paul Rudolph viel interessanter. Anfangs als sexistisch beschriebener Mann im ewigen Frühling, zeigt er doch, dass er sehr genau seine Mitmenschen beobachtet, Schwächen erkennt und notfalls Hilfe anbietet.
Der Autor hat es durch minimale Andeutungen geschafft meine Fantasie anspringen zu lassen und selbst zum Ermittler zu werden. Natürlich habe ich das Ende nicht vorhergesehen, darum war es ja auch so spannend bis zum Schluss. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.08.2022
Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3
Seeck, Max

Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3


sehr gut

Eliel Zetterberg ist ein Machtmensch. Jahrelang gewohnt seine riesige Firma zu vergrößern, auch wenn Mitarbeiter dabei auf der Strecke bleiben. Gerade jetzt steht eine Stilllegung eines Betriebsteils an. Liegt hierin das Motiv für seine Ermordung? Anfangs sieht alles danach aus, doch der Täter hat in der Wohnung des Opfers Hinweise hinterlassen, die die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung lenken….
Ich fand den Thriller sehr spannend, was daran lag, dass ich die Hintergründe des Mordes einfach so nicht erwartet habe. Wirklich eine sehr gut konstruierte Geschichte, die den Leser fesselt. Sympathisch fand den erstmals zum Hauptermittler ernannten Kriminalmeister Yusuf Pepple, der regelrecht Angst vor dieser Verantwortung hatte. Dabei fand ich ihn bei den Ermittlungen durchaus kompetent. Was mich beim Lesen verwirrt hat, waren die Tagträume der anfangs freigestellten Beamtin Jessica Niemi, ihre spätere Entführung und Bedrohung. Das lag aber sicher daran, dass ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe. Sollte man vielleicht vorher machen.
Trotzdem habe ich mich kurzweilig und spannend unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.08.2022
Das letzte Grab / Carla Winter Bd.1
Erler, Lukas

Das letzte Grab / Carla Winter Bd.1


gut

Carla Winter – selbstbewusst, geschieden und äußerst eigensinnig. Ihre Art fand ich erfrischend, aber nicht unbedingt glaubhaft, wenn man bedenkt, dass sie Strafverteidigerin ist. Es kommt schon vor, dass sie trotz erkannter Gefahren bzw. Folgen mit dem Kopf durch die Wand will. Trotzdem oder gerade deswegen mochte ich sie. Gleiches gilt für ihre pflichtbewusste, auf andere vielleicht abweisend wirkende Sekretärin Mathilde Stein.
Aber begeistern konnte ich mich dieser Krimi nicht. Er gleicht einem Katz und Maus-Spiel zwischen Polizei, organisierter Clanwirtschaft und mittendrin Carla Winter. Spannung stellte sich bei mir, obwohl Carla immer wieder in Lebensgefahr geraten ist, nicht recht ein. Dafür brachten mich einige sprachliche Abwandlungen zum Schmunzeln. Ich denke da zum Beispiel an das „auswildern“ von Kindern. Insgesamt betrachtet kann ich nicht mehr als 3 Lese-Sterne vergeben.

Bewertung vom 18.08.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Gleich der Anfang des Falls stellt nicht nur für Hunter und Garcia durch den schockierenden Leichenfund einer schwer zugerichteten Frauenleiche die Nerven unter Druck. Auch der Leser muss schon einiges an Beherrschung aufbringen, um solchen Lesestoff zu verdauen. Aber so kennt man ja die Bücher von Chris Carter.
Kurze Zeit später gibt es weitere Leichen, was auf einen Serienkiller schließen lässt. Bei jedem Opfer hinterlässt der Täter einen Text, der sich wie ein Auszug aus einem Gedicht, einem Lied anhört. Die Internetrecherche dazu bringt die beiden Ermittler nicht weiter. Auch Verbindungen zwischen den Opfern lassen sich nicht finden. Selbst beim Geschlecht der Opfer wechselt der Täter. Zum ersten Mal hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass Hunter und Garcia bei den Ermittlungen an einem Tiefpunkt gelangt sind und nicht weiterkommen. Doch dann hat Hunter eine zielführende Idee, die natürlich nicht verraten wird. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie Hunter aus der Mimik, Gestik, Veränderung der Augen Rückschlüsse zur Aussage seines Gegenübers zieht. Ganz ehrlich: ich möchte weder vom Autor noch von Hunter verhört werden.
Für mich ein super spannendes Buch, das ich gerne weiterempfehle und dem ich 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 18.08.2022
Mutterliebe
Russ, Rebecca

Mutterliebe


sehr gut

Nora Somweber ist alleinerziehend. Sie wartet daheim auf ihre 6jährige Tochter Louise, die heute den Tag mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin verbracht hat. Doch Nora schläft während des Wartens ein und als sie am nächsten Tag wach wird, ist Louise noch immer nicht da. Sie hat aber auch kein Klingeln gehört. Das hätte sie doch sicher gehört!? Weder ihr Mann, noch ihre Mutter wissen etwas über Louises Verbleib. Gegenüber der Polizei ist Nora sehr zurückhaltend, muss sie doch ein lang gehütetes Geheimnis als solches weiter aufrecht halten. Sie unternimmt eigene Anstrengungen, um ihre Tochter zu finden. Sie handelt gegen die Anweisung der Polizei und bringt sich dabei selbst in Gefahr.
Noras Geheimnis hat es wirklich in sich und wird bereits seit Jahren von ihr und ihrer einzigen Schulfreundin gehütet. Dem Leser wird es recht bald offengelegt, ohne dass es dabei zum Spannungsabfall kommt. Denn Nora ist bei der Suche nach ihrer Tochter sehr beharrlich und brüskiert so einige Menschen, bringt sich in brenzliche Situationen. Trotzdem erahnt man beim Lesen nicht, wie verwickelt nicht nur das Leben ihrer Tochter, sondern auch ihr eigenes ist. So eine Wendung am Ende, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Gut gemacht!
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.08.2022
Die rote Tänzerin
Weng, Joan

Die rote Tänzerin


weniger gut

Anita Berber, eine Ikone in der Zeit der Inflation nach dem ersten Weltkrieg. Sie ist Bühnentänzerin ohne Skrupel, ohne Scham. Jeder Skandal ist ihr recht. Doch zu einem hohen Preis..
Ich hatte mir bei dem Buch die Lebensgeschichte dieser schillernden Figur erhofft. Aber der Erzählstil hat mir überhaupt nicht gelegen. Da werden die Exzesse dieser Tänzerin beschrieben. Mit harten Fakten und Worten. Zwischen den Kapiteln gibt es vielfach zeitliche Sprünge – mal die Tänzerin zu ihrer glorreichen Zeit, dann wieder zu der Zeit als ihr Ruhm und die Nachfrage nach ihren Auftritten versiegt ist. Da ist der Leser stark gefordert alles richtig einzuordnen. Gut gelungen finde ich die Darstellung, wie diese Frau, gestört von Alkohol und Drogen in ihrer eigenen Scheinwelt lebt. Ihr geistiger Ausstieg geht sogar so weit, dass sie den Namen ihres dritten Ehemannes vergessen hat. Einzig ruhender Pol in Anitas Umfeld ist ihre Freundin und Managerin Susi Wanowski. Die sieht zwar den Verfall und den Ruin der Freundin, kann ihn aber auch nicht aufhalten.
Das eBook hat zwar nur 147 Seiten, aber die haben sich hingezogen und möchte es daher auch nicht weiterempfehlen. 2 Lese-Sterne, mehr kann ich leider nicht geben.