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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2021
Bretonische Idylle / Kommissar Dupin Bd.10
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Idylle / Kommissar Dupin Bd.10


ausgezeichnet

Die Augusthitze hat die Bretagne fest im Griff. Kommissar Dupin sehnt sich nach Abkühlung, seine Kollegen planen ein Fest zu seinem 10jährigen Dienstjubiläum - am liebsten würde er vor allem flüchten. Doch dann wird an der Küste bei Concarneau die Leiche eines Schafzüchters von der Insel Belle-Ile gefischt. Dupin reist für seine Ermittlungen auf die Insel und findet sich inmitten tiefster menschlicher Abgründe wieder.

"Bretonische Idylle" ist der 10. Band rund um Kommissar Dupin, der hier selbst sein 10. Dienstjubiläum feiert. Jean-Luc Bannalec bleibt auch hier seinem Stil treu und stellt die bretonische Landschaft sowie ihre Spezialitäten in den Mittelpunkt. Dies finde ich einfach schön, denn man kann sich sehr gut dorthin träumen und bekommt das richtige Gespür für diese Landschaft. Das gehört für mich zu einem Krimi mit regionalem Bezug einfach dazu. Dupin ist einfach ein Mensch, wie er im realen Leben existieren könnte. Er liebt die bretonischen Spezialitäten und seinen Kaffee, vergisst aber auch seinen Beruf nicht und ermittelt mit Eifer. Der Autor schafft es auch in diesem Band den Leser zum miträtseln zu animieren. An Verdächtigen mangelt es nicht, denn der Schafzüchter war verhaßt. Es bieten sich immer neue Ermittlungsansätze, so daß der Spannungsbogen bis zum Schluß hoch bleibt.
"Bretonische Idylle" hat mich genauso begeistert, wie es bisher alle Vorgängerbände geschafft haben. Ich hoffe sehr, daß ich auch Dupins 20. Dienstjubiläum mit ihm feiern darf!

Bewertung vom 14.10.2021
Rivalen / Die Perlenprinzessin Bd.1
Lorentz, Iny

Rivalen / Die Perlenprinzessin Bd.1


ausgezeichnet

Hamburg im Jahre 1771. Die Seemänner Jörgen Mensing und Simon Simonsen werben gleichzeitig um Mina, die schöne Tochter des Reeders Cornelius Thadde. Simon ist wirklich verliebt in Mina, während Jörgen nur in die einflussreiche Familie einheiraten will, um ein sorgenfreies Leben zu führen. Da verspricht Minas Vater aus einer Laune heraus seine Tochter mit dem Mann zu verheiraten, der von einer Schiffsreise in die Karibik mit der wertvollsten Fracht nach Hamburg zurückkehrt. Dadurch beginnt ein erbitterter Wettstreit zwischen den beiden Seeleuten, den Jörgen durch Intrigen für sich entscheiden kann. Doch Simon sinnt auf Rache und eine Feindschaft zwischen den beiden Männern beginnt, die sich bis in die nachfolgenden Generationen hält.

Der Auftakt zur Saga "Die Perlenprinzessin" von Iny Lorentz trägt den Titel "Rivalen" und ist wirklich spektakulär. Hier ist alles drin, was eine Geschichte spannend macht: viel Gefühl, fiese Intrigen, Seefahrerromantik und sogar Geschichte der Stadt Hamburg. Man erfährt viel über die Menschen in dieser Zeit und beneidet sie nicht um ihr Leben. Die Unterschiede zwischen Arm und reich sind enorm. Alles wird so detailliert beschrieben, daß man sich nicht nur als Beobachter fühlt, sondern mitten in der Handlung steckt und alles im Kopf miterlebt. Da das Autorenpaar Iny Lorentz für seine Akribie bei der Recherche zu ihren Romanen bekannt ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß auch diesmal eine Menge Arbeit hinter diesem Buch steckt. Das spürt man genau beim Lesen, denn die Handlung ist glaubhaft und durchdacht. Die historischen Tatsachen werden geschickt eingeflochten, so daß man beim Lesevergnügen auch noch etwas lernen kann.
Dieses Buch macht definitiv Lust auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 10.10.2021
Lady Hardcastle und der Tote im Wald / Lady Hardcastle Bd.1
Kinsey, T E

Lady Hardcastle und der Tote im Wald / Lady Hardcastle Bd.1


sehr gut

Im Jahre 1908 zieht Lady Emily Hardcastle zusammen mit ihrer Zofe Florence Armstrong in die Cotswolds. Sie sehnt sich nach einem ruhigen Leben auf dem Lande. Doch es soll ganz anders kommen. Während eines Spazierganges entdecken die zwei Frauen einen Toten - erhängt an einem alten Baum. Was wie Selbstmord aussehen soll, ist bei näherer Betrachtung jedoch Mord. Da die Polizei offenbar überfordert ist, begibt sich Lady Hardcastle selbst auf Mördersuche!

"Lady Hardcastle und der Tote im Wald" ist der Auftakt einer Serie aus dem England um 1900. T E Kinsey läßt hier das Krimigenre a la Agatha Christie wieder hochleben. Man erhält hier einen ruhigen Krimi mit Stil und britischem Humor. Das Flair der vergangenen Zeit überträgt sich während des Lesens perfekt. Der Autor hat eine wunderbare Art, den Leser in diese Zeit zu entführen. Er schreibt der Zeit angepasst, so daß alles noch authentischer wird. Man kann sich Lady Hardcastle und Florence so wunderbar vorstellen. Man sieht sie förmlich in ihren Kleidern flanieren. Beide sind für diese Zeit schon aufgeschlossen. So sitzen sie während des Essens gemeinsam am Tisch, was wiederum bei den neuen Dienstmädchen für Verwirrung sorgt - und sie mir sehr sympathisch gemacht hat. Beide Charaktere sind einfach liebreizend. Man schließt sie sofort ins Leserherz. Die Handlung vermittelt eine ruhige, nicht reißerische Spannung. Und trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde es erholsam, daß es heute noch Krimis ohne Action, Schießerei und Blutvergießen gibt. Hier fährt man noch Kutsche und schafft das Leben ohne PC und Handy. Elektrisches Licht gilt hier als Komfort. Diese Art Krimi ist einfach eine Wohltat und ich freue mich schon auf mehr!

Bewertung vom 09.10.2021
Bretonische Spezialitäten / Kommissar Dupin Bd.9
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Spezialitäten / Kommissar Dupin Bd.9


ausgezeichnet

Kommissar Dupin weilt in Saint-Malo. Es könnte ein herrlicher Ausflug sein, doch leider muß er dort an einem Polizeiseminar teilnehmen. Während einer Pause schlendert er durch die Markthallen der Altstadt, als er Zeuge eines Mordes wird. Die Täterin kann entkommen. Opfer und Täterin sind Schwestern, beide bekannte Küchenchefinnen. Es folgen noch weitere Morde. Dupin und seine Kollegen ermitteln in Cancale, Dinard und Saint-Malo und sehen sich mit Familiengeheimnissen, Verwerfungen und unglaublichen Geschichten konfrontiert.

Jean-Luc Bannalec läßt Kommissar Dupin in "Bretonische Spezialitäten" zum neunten Mal ermitteln. Und auch hier hat man sofort wieder das typische Dupin-Feeling, welches sich durch das Gefühl, selbst in der Bretagne zu sein, auszeichnet. Hier bekommt man automatisch Urlaubsgefühle. Man sieht die Region mit all ihrer Natur, Kultur, Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Spezialitäten direkt vor sich. Man lernt diese, für die Serie neue Region, zusammen mit Dupin neu kennen. Hier beweist der Autor wieder einmal, wie sehr er die Region schätzt. Aber der Krimi lebt nicht nur von diesen Beschreibungen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz und so beginnt das Buch mit einem sehr interessanten Mord, der den Leser mitnimmt in eine spannende Ermittlungsarbeit. Immer wieder bekommt man eine Fährte vorgesetzt, wird in die Irre geleitet und muß sich neu orientieren. Hier rätselt man mit und kommt nicht mehr vom Buch los. Natürlich hat Dupin schon lange einen Platz in meinem Leserherz. Er ist einfach sympathisch und hat Charakter. Er ist einfach er und nicht austauschbar. Halt eine richtige Persönlichkeit!

Bewertung vom 08.10.2021
Der Tintenfischer / Ein Fall für Commissario Morello Bd.2
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der Tintenfischer / Ein Fall für Commissario Morello Bd.2


gut

Commissario Morello und seine Kollegin Anna werden Zeuge, als ein nigerianischer Flüchtling in den Canale Grande springt. Anna gelingt es, ihn zu retten. Sie bekommen heraus, daß die Freundin des Mannes in Sizilien von der nigerianischen Mafia zur Prostitution gezwungen wird. Morello und Anna machen sich mit einem Segelboot auf den Weg nach Sizilien, nehmen unterwegs noch schiffbrüchige Flüchtlinge auf. Als sie in Sizilien anlegen, erwarten sie statt der angeforderten Krankenwagen die Verhaftung von Morello.

"Der Tintenfischer" ist bereits Band 2 der Reihe um Morello aus der Feder von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo. Beide Bände sind durchaus einzeln lesbar. Zum besseren Verständnis gibt es am Anfang des Buches ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis. Ebenso hilfreich ist das Glossar italienischer Begriffe am Ende des Buches, ohne das ich öfters aufgeschmissen gewesen wäre. Wer mag, kann dann auch die Rezepte am Buchende nachkochen. Soviel zu den Extras des Buches, welches leicht und locker geschrieben ist und trotz der Thematik auch über etwas Humor verfügt. Das Buch ist nicht durchweg spannend, sondern lebt durch ein beständiges auf und ab des Spannungsbogens. Mal hält man die Luft an, im nächsten Moment kommt alles eher beschaulich daher. Man benötigt auch etwas Geduld, bis überhaupt Spannung entsteht. Das Autorenduo bedient hier sehr viele Themen. Es geht um Corona, Flüchtlinge, Mafia, Korruption, Menschenhandel. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel ins Buch gepackt, zumal ich manche Themen einfach nicht in einem Buch lesen mag, da man ihnen im realen Leben schon nicht entkommt. Die Charaktere Morello und Anna sind hingegen absolut sympathisch und ihre Entwicklung ist beeindruckend zu verfolgen. Das Ende ist übrigens ziemlich gemein und läßt auf den dritten Band warten.

Bewertung vom 07.10.2021
Der Tote am Leuchtturm / Die Küstenkommissarin Bd.1
Brandt, Jonas

Der Tote am Leuchtturm / Die Küstenkommissarin Bd.1


ausgezeichnet

In Dahmeshöved wird die Leiche eines Jugendlichen unter einer Segelyacht gefunden. Offenbar wurden die Stützen sabotiert. Kommissarin Frida Beck und ihr Kollege Deniz Yilmaz von der Kripo Lübeck beginnen mit ihren Ermittlungen. Dabei finden Sie heraus, daß der Vater des Jungen durch Immobilienkäufe viele Feinde hatte und sein direkter Nachbar nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Dann gibt es erneut einen Toten. Doch wie hängen die Morde zusammen?

Jonas Brandt hat eine neue Ostsee-Krimi-Serie erschaffen, die mir sehr gut gefällt. "Die Küstenkommissarin - Der Tote am Leuchtturm" bildet den Auftakt. Die Handlung beginnt mit einem spannenden Prolog, den man zunächst mit der folgenden Handlung nicht in Zusammenhang bringt. Die Verbindung entsteht jedoch zum Schluß und ist sehr logisch eingegliedert. Die Handlung ist von Beginn an spannend. Immer wieder hat man neue Verdächtige, wird in die Irre geleitet und fühlt sich selbst an den Ermittlungen beteiligt. Mit Frida Beck und Deniz Yilmaz hat Jonas Brandt zwei Kommissare geschaffen, die überzeugen. Beide haben ihre Probleme, Frida dienstlich durch einen Kollegen, Deniz privater Natur. Diese Probleme sorgen für Abwechslung und nehmen nicht zu viel Handlung ein. Hier ist die Balance gelungen. Beide Ermittler wirken sympathisch, man findet sofort Zugang zu den Charakteren. Aber nicht nur Handlung und Charaktere sind hier sehr gut ausgearbeitet. Auch die Region wird hier wunderbar authentisch beschrieben. Da ich diese Gegend kenne, war mir alles bekannt und ich habe sehr viel wiedererkannt. Es ist für mich immer ein Highlight, wenn eine Region, die ich sehr liebe, so authentisch dargestellt wird. Jonas Brandt verfügt über einen locker-leichten Schreibstil, bei dem man einfach gern liest!

Bewertung vom 01.10.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

Sharing - Willst du wirklich alles teilen?


ausgezeichnet

Markus betreibt mit seiner Frau Bettina ein Sharing-Unternehmen für Autos und Wohnungen. Ihr Lebensmotto ist, daß man nicht alles selbst besitzen muß, sondern teilen soll. Eines Abends kommt Bettina nicht aus dem Fitness-Studio zurück. Markus erhält einen Link ins Darknet und erfährt, daß Bettina dort öffentlich mißhandelt wird, will er sie lebend wiedersehen, darf er niemanden einweihen. Dies ist der Beginn eines perfiden Spieles...

Arno Strobel hat es wieder geschafft. "Sharing - Willst du wirklich alles teilen" hat mich dermaßen begeistert, daß ich das Buch richtig verschlungen habe. Er hat die Charaktere so geschaffen, daß man eigentlich denkt, sie zu kennen. Doch im Laufe der Handlung wird der erste Eindruck immer fragwürdiger und man zweifelt an jedem. Hinterher habe ich hier niemandem mehr getraut - noch nicht einmal Markus. Jeder scheint hier ein Geheimnis zu haben und ein falsches Spiel zu spielen. Die Handlung ist extrem spannend. Die Erlebnisse von Markus und das Geschehen im ihn herum sind einfach gelungen. Man bekommt es mit einer rasanten Fahrt von einem Ziel zum nächsten zu tun und fühlt seine Verzweiflung und die aufkommenden Zweifel an sich selbst überdeutlich. Die eingestreuten Kapitel, die die Erlebnisse der Opfer schildern, erzeugen Gänsehaut. Hier fließen Angst und Verzweiflung aus jedem Satz und es wird wirklich psychologisch gut gearbeitet! Arno Strobel schreibt auch hier wieder - wie von ihm gewohnt - sehr leicht und unterhaltsam. Er fesselt schon durch seinen gekonnten Stil, der es gar nicht nötig hat mit Effekthascherei zu arbeiten.

Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen - es bereitet spannende Lesestunden!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2021
Liebestöter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.2
Bayer, Alma

Liebestöter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.2


ausgezeichnet

Marina Pfister eröffnet in der Rosenheimer Altstadt eine Coaching-Agentur für selbstbewusste und erfolgreiche Frauen. Klar, daß sie sich damit nicht nur Freunde macht. Als sie ermordet in ihrem Geschäft aufgefunden wird, kommt heraus, daß sie noch ganz andere Dinge unter der Ladentheke verkauft hat. Vitus Pangratz, Kommissar im Ruhestand, und seine Tochter Jo ermitteln in ihrem zweiten Fall!

Alma Bayer läßt in "Liebestöter" ihre zwei unverwechselbaren Ermittler Vitus Pangratz und seine Tochter Jo zum zweiten Mal in Rosenheim ermitteln. Hier liegt tatsächlich ein bayerischer Krimi vor, der seinem Namen alle Ehre macht. Man findet sich wieder in Dingen, die typisch sind für Bayern - von Bier bis Lederhose ist hier jede Tradition vertreten und wird durchaus auch mit einem Augenzwinkern betrachtet. Natürlich fehlt auch der passende Dialekt nicht, der jedoch den Lesefluss nicht stört und sich durch den Textzusammenhang von selbst erklärt. Genau so gehört sich das für einen Regionalkrimi! Die Handlung ist von Beginn an spannend und ich kam gar nicht mehr von dem Buch los. Da waren die kurzen Kapitel sehr hilfreich, denn ich konnte immer wieder mal zwischendurch doch noch ein paar Seiten lesen, auch wenn eigentlich gar nicht viel Zeit dazu war. Denn eines schafft Alma Bayer perfekt: Den Leser durch viele Verdächtige zu fesseln. Es gibt fast niemanden, der ohne Motiv ist. Und dies bleibt auch bis zum fulminanten Schluß so. Ihre Charaktere hat Alma Bayer alle sehr individuell gezeichnet. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, wirken dadurch glaubhaft und zeigen das authentische Bild einer bayerischen Dorfbevölkerung. Man erfährt viel über das Privatleben eines jeden, angefangen bei politischem Klüngel bis hin zu den Liebschaften. Man hat das Gefühl, hier kennt jeder jeden intensiver auf einer intimen Ebene...

Wer einen urtypischen bayerischen Krimi sucht, der flott geschrieben ist und einfach gut unterhält, ist bei "Liebestöter" von Alma Bayer genau richtig!

Bewertung vom 25.09.2021
Ein hundsgemeiner Mord / Tierärztin Tina Deerten Bd.1
Geissler, Cathrin

Ein hundsgemeiner Mord / Tierärztin Tina Deerten Bd.1


ausgezeichnet

Die Plöner Tierärztin Tina Deerten staunt nicht schlecht, als sie bei der Untersuchung eines Greyhoundes entdeckt, daß der Hund angeschossen wurde. Der Hund gehört zur Zucht auf dem nahe gelegenen Gut Finkenstein, wo kurz vorher der Hundetrainer tot aufgefunden wurde. Bisher wurde Selbstmord vermutet. Doch Tina kommt bei ihren Recherchen, wer auf den Hund geschossen hat, auf die Spur von illegalen Wettgeschäften und Wettbetrug...

Dieses Buch hat mich perfekt unterhalten. Cathrin Geissler hat in ihren Krimi "Ein hundsgemeiner Mord" alles hinein gepackt, was ich mir wünsche. Angefangen bei einer spannenden Handlung, die mich von Beginn an mitnahm. Die Frage, wer und warum auf Greyhound Daisy geschossen hat und in welche Machenschaften die von Finkensteins involviert sind, bringen enorme Spannung in das Buch. Tina und ihre außergewöhnliche Tierarzthelferin Sanne sind mir von Beginn an äußerst sympathisch gewesen. Ihre engagierte Art beeindruckt. Beide bringen mit ihrem Talent, fast jedes Fettnäpfchen mitzunehmen, eine ausgewogene Prise Humor ins Buch. Trotz der Gefahr, in der sie sich oft befinden, hat man trotzdem eine Lachträne im Auge. Mein heimlicher Held war natürlich Swatt, Tinas Mischlingsrüde mit der Optik eines Riesenschnauzers. Über ihn kann man richtig schmunzeln und muß zum Schluß sogar um ihn bangen. Die Detailgenauigkeit bei den Örtlichkeiten hat das Buch für mich perfekt abgerundet. Da ich Plön und Umgebung bis in den kleinsten Winkel kenne, hatte ich stets eine genaue Vorstellung davon, wo sich die einzelnen Personen gerade aufhielten. Ich war mit Tina am See unterwegs, sah die kleine Twiete vor mir, durch die sie von dort zum Marktplatz ging. Sogar die einzelnen Geschäfte befinden sich in der Realität genau dort, wo sie im Buch sind. Ich kannte jedes Restaurant wieder und fühlte mich direkt in die Region versetzt und hatte tatsächlich Urlaubsfeeling.
Cathrin Geissler hat mich so begeistert - ich freue mich schon ganz gewaltig auf den zweiten Fall für Tina, Sanne und Swatt!

Bewertung vom 23.09.2021
Eine ganz dumme Idee
Backman, Fredrik

Eine ganz dumme Idee


weniger gut

Einen Tag vor Silvester findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Alle wollen einen Neuanfang starten, doch dieser beginnt durch eine dumme Idee eines Bankräubers völlig anders, als sie es sich vorgestellt haben - denn sie werden von ihm als Geiseln genommen.

"Eine ganz dumme Idee" von Fredrik Backman hat mich leider enttäuscht. Das Buch verspricht einen Krimi, der humorvoll und skurril ist. Leider ist dies nicht der Fall. Vielmehr geht es um psychische Probleme und Selbstmord, die Handlung rankt sich um eine nahe gelegene Brücke. Die Charaktere bleiben leider farblos, ich bekam keinen Bezug zu ihnen und konnte mich einfach in niemanden hinein versetzen. Man bleibt außen vor und nimmt nicht an ihrem Leben teil. Was ebenfalls stört sind die ständigen Zeitsprünge. Man muß höllisch aufpassen in welcher Zeit man sich gerade befindet. Dies stört den Lesefluß und schnell verliert man den roten Faden. Im Gegensatz zu seinen bisherigen (erstklassigen!) Büchern konnte mich Fredrik Backman hier auch nicht durch seinen Schreibstil überzeugen. Dieser wirkt hier eher ermüdend und macht die Handlung langatmig. Als Pluspunkt des Buches kann man den Schluß nennen. Hier fügen sich die bis dahin völlig zusammenhanglosen Handlungsstränge mit einigen Überraschungen doch noch zusammen.
Leider ist dies das bisher schwächste Buch des Autors und steht in keinerlei Verhältnis zu seinen bisherigen Büchern, die ich alle sehr gern gelesen habe!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.