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BooksInMind

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Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2021
Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1
Halle, Karina

Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1


gut

TEILWEISE ECHT GUT, TEILWEISE ... NICHT_____________________Dieses Buch macht es mir sehr schwer, mir eine eindeutige Meinung dazu zu bilden. Ich mochte den Anfang, war von einem Stück des Mittelteils schwer enttäuscht und ab der Hälfte des Buches wieder recht beeindruckt. Meine Gründe:
Dieses Buch ist meines Erachtens keine Romanze. Daran sind nicht unbedingt die vielen expliziten Szenen schuld, sondern vor allem der Mangel an Charakter-Interaktion: Die beiden Protagonisten haben v. a. am Anfang kaum irgendetwas gemeinsam erlebt, ihre Gefühle füreinander haben keine Basis und sind plötzlich einfach da. Auf emotionaler Basis verbindet Sadie und Olivier über die Hälfte des Buchs rein gar nichts – und so etwas kann ich nicht als Romantik bezeichnen.
Allerdings hat die Geschichte ab der Hälfte des Buchs rasant Fahrt aufgenommen. Zum einen hat man hier das erste Mal den Eindruck, dass Olivier und Sadie sich wirklich näher kennenlernen, zum anderen sind die wirklich guten Actionszenen nicht zu kurz gekommen.
Dennoch ist dieses Buch einfach von Anfang bis Ende zu kurz. Die Autorin hat sich bei der Charakterdarstellung, Charakterentwicklung, den Dialogen und der Handlung einfach zu wenig Zeit genommen, um dem Leser alles realistisch zu vermitteln – die Geschichte auf gut 300 Seiten zu erzählen, funktioniert leider nicht wirklich. Alles in allem blieb das Buch oberflächlich, was mich traurig macht, weil es mit 100-200 Seiten mehr richtig gut hätte werden können.
Zusätzlich denke ich, dass viele von diesem Buch (so auch ich) eine Liebesgeschichte – was es meiner Meinung nach nicht ist – erwarten, allerdings einen Erotik-Action-Roman bekommen.

Fazit: 3,5 Sterne

Bewertung vom 28.01.2021
Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1
Hasse, Stefanie

Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1


gut

Matching Night zu bewerten hat sich als schwerer herausgestellt als zunächst gedacht. Das liegt vor allem daran, dass dieses Buch sehr viel richtig gemacht hat ... aber trotzdem irgendwie etwas fehlt.

Anfang & Charaktere:
Bereits nach wenigen Seiten fühlt man sich wohl in der Geschichte. Stefanie Hasse schafft ein angenehmes Ambiente, in dem man sich fast augenblicklich zu Hause fühlt. Zum großen Teil ist dies dem sehr angenehmen Lesefluss geschuldet. Die Autorin versteht es, gute Szenen zu schreiben, ohne aber zu sehr in diesen „vereinfachten“ Jugendstil abzurutschen.
Soviel beim Anfang aber auch richtig gemacht wurde, er war lang. Knapp 100 Seiten wartet man vergeblich auf die Matching Night, die praktisch von der ersten Seite an angeteasert wird. Diese 100 Seiten sind nicht unbedingt langweilig, aber im Rückblick hatten sie einfach zu wenig Inhalt. Dabei hätte dieser Platz so gut genutzt werden können, beispielsweise um die Protagonistin besser auszuarbeiten. Insgesamt fehlte es den Charakteren allerdings durchweg an Tiefgang, was vor allem daran liegt, dass man kaum Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erlangt.

Romantik:
Auch hier – wer hätte es gedacht – störte mich in erster Linie wieder der fehlende Tiefgang. Die Charaktere verstanden sich gut oder fühlten sich zueinander hingezogen, und während des Lesens hatte ich damit auch noch keine Probleme. Aber im Nachhinein muss ich mir immer wieder die Frage stellen: „Warum eigentlich?“ Wenn ich Liebesgeschichten lese, dann brauche ich Kontext, Details, Hintergrundinformationen – einfach gesagt: Diese Menschen brauchen eine gemeinsame Geschichte, damit ich ihnen ihre Gefühle abnehme.
Vor allem in Bezug auf Taylor hätte die Autorin dabei sehr viel tiefer schürfen können, denn Cara kennt ihn zu dem Zeitpunkt, in dem das Buch einsetzt, bereits. Man hätte Rückblicke und Insider einbauen können, jedenfalls irgendetwas, was die Figuren verbindet – abgesehen von gemeinsamen Fernsehabenden und gelegentlichen Ausflügen ins Café. Aber es gab während des gesamten Buchs wirklich nicht ein Gespräch zwischen den beiden, welches in irgendeiner Weise tiefer gegangen wäre, und damit wirkt ihre gesamte Beziehung im Rückblick erzwungen und konstruiert.
Auch bezüglich Josh hätte mehr Tiefgang definitiv nicht geschadet, andererseits habe ich bei Cara und Josh zumindest eine gewisse Chemie erkennen können. Trotzdem kamen meines Erachtens auch hier viel zu schnell Gefühle ins Spiel.
Zusätzlich – und dabei war mir wirklich unwohl – werden Charaktere im Laufe der Geschichte durch ihre Studentenverbindungen praktisch in Beziehungen gedrängt: unter anderem müssen sie über einen kürzeren Zeitraum hinweg vorspielen, ein Paar zu sein, was für Personen mit tatsächlichen Beziehungen einfach nur bescheuert ist.

Ende:
Das Ende hat mich wiederum mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen: Einerseits war mir klar, auf was es hinauslaufen und wer am Ende „der Böse“ sein würde. Alle Bruchstücke, die man im Laufe des Buches erfährt, fügen sich am Ende wirklich perfekt ineinander – an manchen Stellen auch durchaus unerwartet. Gleichzeitig hatte ich bei der tatsächlichen Auflösung aber keinen wirklichen Moment der Erleuchtung, weil sie einfach keine großen Überraschungen bereithielt.

Fazit:
100 bis 200 Seiten mehr hätten diesem Buch nicht geschadet, um die Charaktere weiter auszubauen. Das hätte Matching Night nicht nur zu einem soliden, guten Buch, sondern zu einem echt genialen Buch verholfen. So jedoch ging alles entweder zu schnell oder Seiten um Seiten wurden (gerade zu Anfang) für komplett Irrelevantes verschenkt.
Nichtsdestotrotz konnte mich dieses Buch ohne Frage unterhalten. Es hat Spaß gemacht (insbesondere nach dem ersten Drittel) und war damit ein schnelles Lesevergnügen für Zwischendurch.
Alles in allem war im Bezug auf die Charakterentwicklung und Dramatik noch viel Luft nach oben, welche die Autorin hoffentlich in Band 2 noch nutzen wird.

3,5 / 5 Sterne

Bewertung vom 27.10.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Womit will ich beginnen? Vielleicht mit Nicole Böhms unbestreitbarem Talent, Charaktere zu kreieren, Situationen zum Leben zu erwecken und sich perfekte Gespräche auszudenken. Meines Erachtens stehen und fallen New-Adult-Bücher mit der Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere. Riley und Julien? Jackpot! Sie führen interessante, tiefgründige Gespräche, sind sich ihrer Sache teilweise so sicher und haben doch Schwächen, was sie gleich noch sympathischer macht. An manchen Stellen hätte ich mir Juliens Charakter noch etwas greifbarer und besser ausgearbeitet gewünscht, denn trotz seiner ruhigen, besonnenen Art hatte ich nicht immer den Eindruck, wirklich zu wissen, wer er ist. Allerdings macht Rileys einerseits so zielgerichtete und getriebene, andererseits so wenig von sich selbst überzeugte Persönlichkeit das wett. Grundsätzlich sind vor allem die Widersprüche, die Riley und Julien in sich tragen, so interessant und machen sie zu starken Charakteren.
Dialoge und Thematik:
Selten habe ich so fantastische Dialoge zwischen Charakteren gelesen. Ich konnte mich in ihren Worten verlieren und es mir so bildlich vorstellen, als wäre ich daneben gestanden, während sie über Kaffee und Musik und Vertrauen und ihre eigenen Unsicherheiten sprachen.
Die Thematik wurde meines Erachtens von sehr vielen Seiten beleuchtet, man merkt, dass Nicole Böhm sich nicht nur mit dem Musik- und Musical-Business auseinandergesetzt hat, sondern auch zum Teil eigene Erfahrungen mit in die Geschichte einfließen lassen konnte. Ganz besonders mochte ich dabei die unterschiedlichen Lebensabschnitte, in denen sich Riley und Julien während des Buches befanden: er bereits Mitglied einer bekannten Band, sie noch immer im Kampf um jede noch so kleine Rolle am Broadway. Dieser Unterschied und der Umstand, dass Riley und Julien dennoch so viel voneinander lernen konnten, hat mir sehr gut gefallen.
Plot:
Erfrischend war die geschickte Leichtigkeit, mit der die Autorin ihre Leser durch den Plot führt. Für die knapp 450 Seiten gab es gar nicht so viele große Ereignisse, aber das ist für New Adult normal. Geschichten wie ONE LAST SONG sollten vom Subtext und von den Beziehungen zwischen den Charakteren leben, und nicht unbedingt in erster Linie von einem aufregenden Plot. Dennoch hat diese Geschichte von der ersten Seite an eine unglaubliche Anziehungskraft und Spannung aufgebaut, die sich fast bis zur letzten Seite hält. Nicht nur die Entwicklung zwischen Julien und Riley wurde gut auf- und ausgebaut, auch Rileys und Juliens Persönlichkeitsentwicklungen waren gut durchdacht und interessant. Die eingebauten und zur Situation passenden Songtext-Passagen waren ein sehr schönes Extra.
Fazit:
Warum ist dieses Buch so viel besser als viele andere desselben Genres? So ganz genau kann ich das auch noch immer nicht sagen. Aber Fakt ist, dass ONE LAST SONG vormittags bei mir eintraf und ich noch am selben Tag die letzte Seite umgeblättert habe. Ich konnte und wollte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, und genau das macht eine wirklich fantastische Geschichte aus. Definitiv eins der besten Rockstar-Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe.
Bewertung:
5/5