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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 772 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2025
Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2
Nore, Aslak

Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2


sehr gut

"Felsengrund" von Aslak Nore ist der 2. Band einer Trilogie um die mächtige und einflussreiche Familie Falck.

Nachdem sich die Machtverhältnisse in der Saga massiv geändert haben, hat Sasha nur ein Ansinnen, die Macht in der Familie zu halten. Nun will nach seinem schweren Unfall Hans Falck die wichtige Position einnehmen. Doch schnell merkt er, er ist nicht mehr der Alte und braucht Unterstützung. Nachdem das Gerücht die Runde macht, dass es einen Maulwurf in der Saga gibt, der für die Russen arbeitet, bleibt Sasha keine andere Wahl als vielleicht doch wieder auf Johnny Berg zuzugehen, obwohl sie auf keinen Fall wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte.
Als dann noch Connie Knarvik auftaucht und brisante Informationen liefert, scheint alles auf eine Eskalation hinauszulaufen.
Wie können sie den Informanten enttarnen? Ist dieses Gerücht absichtlich gestreut, oder entspricht es den Tatsachen?


Auch der zweite Band konnte mich fesseln und lieferte mit seinen Verstrickungen zwischen Familie, Geheimdienst spannende Lesestunden. Die Charaktere sind vielschichtig und die gesamte Entwicklung überzeugt und machen heute schon neugierig auf den abschließenden Band. Jedes Familienmitglied hat einiges zu verbergen und jeder ist sich selbst der Nächste.

Die Verwebung zwischen Familiensaga und zeitaktueller Geschehnisse macht Felsengrund zu einem dichten atmosphärischen Thriller.

Bewertung vom 03.05.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

"Vor hundert Sommern" der Autorin Katharina Fuchs ist ein Familienroman, der das Leben zwischen 1924 und 2024 beeindruckend erzählt. Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und wieder konnte sie mich mit ihrem fesselnden Schreibstil überzeugen.

Elisabeth, 94 Jahre alt, musste aufgrund eines Schlaganfalls nicht nur ihre Wohnung aufgeben, sondern auch ihren Wohnort. Sie zieht von Berlin Charlottenburg nach Hamburg in ein Seniorenwohnheim, um näher bei ihrer Tochter Anna zu sein. Anna hatte sich ihr Leben, nachdem nun auch ihre Tochter Lena zum Studieren nach Berlin gegangen ist, gänzlich anders vorgestellt. Mehr Ruhe und vor allem Zweisamkeit mit ihrem Mann. Satt dessen muss sie jetzt die Wohnung ihrer Mutter auflösen, wird dabei von Lena unterstützt. Sie stoßen auf Briefe aus der Vergangenheit und Lena taucht immer mehr in das Leben von Elisabeth und ihrer Großtante Clara ein, die miteinander verwoben sind. Als schlussendlich Elisabeth zu erzählen beginnt, bemerkt man schnell, wie sehr die Vergangenheit sie auch heute im hohen Alter noch belastet und wie sich manche Dinge über Generationen immer wieder wiederholen.


Katharina Fuchs hat hier einen Teil ihrer Familiengeschichte exzellent mit fiktiven Gesichtspunkten vereint, die zwei Zeitebenen wunderbar miteinander verwoben und einen für mich großartigen Roman veröffentlicht.
Die einzelnen Kapitel sind gut gegliedert, ausreichend beschriftet, sodass mir es mir immer leicht fiel, mich im Gesamtgeschehen zu orientieren.

Eine klare Leseempfehlung von mir für alle die Familienromane gepaart mit Zeitgeschichte mögen

Bewertung vom 03.05.2025
Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1
El-Bahay, Akram

Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1


gut

"Die Buchreisenden-Ein Weg aus Tinte und Magie" hat mich mit dem Klappentext neugierig auf das Buch gemacht.

Adam ist ein Libronaut, der in einer unscheinbaren Buchhandlung am Rande der Charing Cross Road mit zwölf weiteren Libronauten lebt. Diese Buchhandlung ist etwas ganz besonders, so öffnet sie nur für besondere Gäste, die eine Reise in ihre Lieblingsgeschichte gebucht haben. Alle diese Männer haben die unfassbare Gabe, mit ihrer Stimme einen Weg in die Geschichten zu schaffen. Adam bekommt zum ersten Mal durch Zufall die Chance eine Reise allein mit einem Kunden zu unternehmen und ist darüber mächtig glücklich. Doch die Reise gestaltet sich anders als von ihm geplant, der Gast verlässt den vorgeschriebenen Weg und bringt dadurch nicht nur sich, sondern auch Adam und die Geschichte in Gefahr. Was Adam allerdings durch diesen und weitere folgende Zwischenfälle herausfindet, wirft nicht nur sein ganz Leben durcheinander.

Der Einstieg in die wundersame Geschichte war rasant und konnte mich dadurch schnell in seinen Bann ziehen. Die Idee, in seine Lieblingsgeschichte reisen zu können, ist einfach genial. Die Beschreibung ist äußerst bildhaft und lebendig, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Leider erschien mir Adam im Großen und Ganzen doch zu naiv als Protagonist, da es für mich unvorstellbar ist, Jahre mit Menschen zusammenzuleben ohne einen der Bewohner jemals gesehen oder gehört zu haben. Auch hat das Buch bedauerlicherweise einiges an Längen, besonders im Mittelteil, was allerdings durch ein ziemlich rasantes Finale wieder wettgemacht wurde.

Insgesamt finde ich die Idee auch nach dem Lesen des Buches noch genial, nur die Umsetzung konnte mich nicht gänzlich überzeugen.

Bewertung vom 29.04.2025
Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende!


ausgezeichnet

"Die Lektorin-Ich schreibe dein Ende" von T.J. Hammann ist das erstaunliche Debüt des Autors. Nach der Leseprobe war mir klar, diesen Thriller muss ich unbedingt lesen.

Lilli Ziegler ist Lektorin und bekommt ein unfassbares Manuskript auf ihren Tisch. Schon nach ein paar Zeilen ist ihr klar, dieses Manuskript ist real und nicht wie normalerweise fiktiv. Jemand hat sich Zugang zu ihrem Haus verschafft und droht ihr offen in dem Manuskript. Für sie steht fest, dies muss sie der Polizei melden. Diese nimmt den Vorfall zwar auf, aber in ihren Augen erst einmal nicht Ernst genug. Im ersten Moment verdächtigt sie ihren Ex- Mann Daniel. Dann folgt ein zweites Manuskript, welches ihr klarmacht, sie muss sich und vor allem ihre Kinder Theo und Emma schützen.
Durch Zufall trifft sie auf ihre Jugendliebe Kasper, der glücklicherweise Kontakte zu Sicherheitsfirmen hat und sie ihr Haus dadurch relativ schnell sichern lassen kann. Das dritte Manuskript ändert dann alles und Lilli wird vom Opfer zur scheinbaren Täterin.

Mich hat die Geschichte absolut überrascht und begeistert. Die einzelnen Kapitel sind kurz und knackig. Der Autor hat mich immer wieder auf falsche Fährten geschickt und mit dem absolut unerwartetem Finale setzte er noch einen obendrauf.
Lilli als Protagonistin schien teilweise etwas naiv und überfordert, was aber zu ihrer Ausnahmesituation passte. Die Atmosphäre war durchweg dicht, bedrückend und dabei unfassbar spannende.

Ich freue mich heute schon auf das nächste Buch von T.J. Hammann.

Bewertung vom 27.04.2025
Das Licht in den Wellen
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


sehr gut

"Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen hat mich mehr als überrascht. Für mich war es das erste Buch des Autors und hat mich mit einer absoluten Wohlfühlatmosphäre belohnt.

Inge, kurz vor ihrem 100. Geburtstag, erfüllt sich einen letzten Lebenswunsch: Noch einmal von der kleinen Insel Föhr ins große New York, in dem sie als junge Frau gelebt hat. Nun macht sie die Reise mit ihrer 20-jährigen Urenkelin Swantje, der sie mit ihren Beziehungen zu einem beruflichen Start helfen möchte. Das Buch ist in zwei Zeitzonen, der Vergangenheit und der Gegenwart geschrieben, wobei mich der Part von Inges Leben in New York in einer weltlichen Umbruchszeit mehr begeistern konnte.

Der Autor hat reale Geschichtsereignisse perfekt in Inges Lebensgeschichte verwoben und wirft einen interessanten Blickwinkel auf das Leben in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die handelnden Personen wie Karolina und Giovanni sind wunderbar und sogleich sympathisch gezeichnet und porträtiert. New York wurde lebendig beschrieben und weckte in mir einige Erinnerungen an meine eigene Reise dorthin. So bunt und unterschiedlich wie eine Stadt nur sein kann.
Gleichzeitig habe ich das Gefühl sehr viel über eine Föhrer Community erfahren zu haben, welche mir bis dato gar nicht bekannt war.

Nach dem Lesen steht für mich fest, dass dies nicht mein letzter Roman von Janne Mommsen sein wird.

Bewertung vom 21.04.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Der letzte Mord am Ende der Welt ist nicht mein erstes Buch von Stuart Turton und wie auch die anderen Bücher verlangt dieses ein großes Maß an Konzentration beim Lesen.

Eine griechische Insel ist der letzte Ort auf der Erde, der für Menschen bewohnbar ist und 122 Personen leben dort geschützt vor dem tödlichen Nebel der Welt. Als das Schutzsystem der Insel durch einen Mord ausfällt, haben die Bewohner genau 107 Stunden Zeit den Mörder zu finden und ihre Welt vor dem Untergang zu schützen. Soweit so gut. Die Gesellschaft auf der Insel besteht aus drei Ältesten, die quasi verehrt werden und der jüngeren Generation, die den Ältesten dienen. Geleitet wird die Welt von einer KI, die vernetzt mit den Gehirnen der Bewohner alle Gedanken und Geschehnisse auf der Insel mitbekommt. Sie ist in gewissem Sinne der Kopf der Insel.

Nach einem spannenden Einstieg, von dem ich durch den Klappentext schon einiges wusste, begann die Geschichte für mich ein wenig auseinander zu fallen. Es gab für viele unterschiedliche Szenarien Informationen, die sich mir nicht immer auf den ersten Blick erschlossen.
Nach einer Lesepause gelang mir dann allerdings wieder ein sehr guter Einstieg und die einzelnen Figuren, besonders Emory sind mir näher gekommen.

Meine Erwartung an das Buch war eine gänzliche andere, als die, die ich letztendlich bekommen habe. Dennoch konnte mich dieses Genre Mix insgesamt gut unterhalten, auch wenn einige Informationen für mein Empfinden überflüssig waren und etwas von der Spannung nahmen.

Bewertung vom 21.04.2025
Du hast mich zuerst getötet
Marrs, John

Du hast mich zuerst getötet


ausgezeichnet

Mit "Du hast mich zuerst getötet" hat John Marrs wieder einmal unter Beweis gestellt, wie ein guter Psychothriller aufgebaut sein muss.

Der Prolog lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, die Angst der gefangenen Frau war quasi spürbar und ließ grausames ahnen. Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Liv, die mit ihrer Familie in die Nachbarschaft von Anna und Margot zieht. Anna und Margot scheinen auf den ersten Blick unterschiedlich und doch sind sie so etwas wie Freundinnen. Erzählt wird in den Perspektiven der drei Frauen, und einer unbekannten 4 Person, die ich eine ganze Weile nicht zuordnen konnte.

John Marrs hat hier perfekt die Charakterisierung der Personen umgesetzt und das Buch war durch die kurzen Kapitel wie ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Wie immer bei diesem genialen Autor, hatte ich häufig das Gefühl die Lösung zu kennen, um dann im nächsten Kapitel eines Besseren belehrt zu werden und die Story sich wieder um 180 Grad drehte.

Ich kann das Buch nur allen empfehlen, die Spannung, Psychologie und unerwartete Wendungen genießen möchte.

Bewertung vom 17.04.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


weniger gut

nicht überzeugend
Vorsehung der Autorin Liane Moriarty hatte mich mit der Leseprobe absolut in seinen Bann gezogen.

Ihren Flug haben sich die Passagiere bestimmt anders vorgestellt. Sie sind mit ihren Gedanken ganz woanders, als eine kleine alte Dame sich von ihrem Platz erhebt und durch die Gänge geht. Normalerweise nicht sehr verwunderlich, doch diese Dame prophezeit ihnen ihren Todeszeitpunkt inklusive Ursache ihres Ablebens.
Anfangs nehmen die Passagiere es nicht ernst, doch nach und nach machen sie sich Gedanken zu ihrem Leben.

Der Einstieg in die Geschichte war spannend, doch leider verlor sich für mich die Autorin in langatmigen Beschreibungen und die Sprünge der Perspektiven haben sich mir nicht wirklich erschlossen.

Insgesamt bin ich, trotz der guten Grundidee von dem Buch aufgrund fehlendem roten Faden und Moralisierungen enttäuscht.

Bewertung vom 15.04.2025
Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Schmerz" des Autors Jón Atli Jónasson ist der Auftakt eine Reihe um das außergewöhnliche Ermittlerduo Dora und Rado. Schon bei der Namenswahl hat sich der Autor anscheinende etwas gedacht, erhält man durch umstellen doch beide Namen.

Morgan, ein Teenagerin, verschwindet beim Klassenausflug im Thingvellir-Nationalpark spurlos. Das Einzige, was von ihr gefunden wird, ist ein nasser Schuh und ihre Jacke. Dora, die nach einer Verletzung im Dienst nur noch Innendienst absolviert, wird aufgrund mangelnden Personals mit dem Fall betraut. An ihre Seite wird Rado gestellt, der privat mit einer großen Razzia verknüpft ist und darum zur Verfügung steht. Bei ersten kennenlernen sind sie nicht voneinander begeistert, obwohl sie im Kommissariat beide zu den Außenseitern zählen. Der Vater des Mädchens zeigt nicht viele Sorgen und nimmt ihr verschwinden anscheinend sehr locker.
Gleichzeitig wird nach der Razzia in Rados privaten Umfeld ermittelt und er beurlaubt. Doch dies hält ihn und auch Dora, die sich zwischenzeitlich eine Verletzung zugezogen hat, nicht davon ab weiter zu ermitteln. Hängen die Drogen Mafia und das Verschwinden des Mädchens vielleicht zusammen?

Der Schreibstil war kurz und knackig und machte den Einstieg ins Buch leicht. Doras Geschichte nahm etwas viel Raum ein und die Suche nach dem Mädchen blieben da ein wenig im Hintergrund, was ich aber nicht als sehr störend empfunden habe.
Rado und Dora als Ermittlerteam haben ein großes Potenzial zu einem tollen Team zusammen zu wachsen und einige Fälle gemeinsam zu lösen. Die beiden Handlungsstränge wurden logisch zusammengeführt und auch die Auflösung konnte mich überzeugen.

Ich kann "Schmerz" gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 15.04.2025
Die Schneckenkönigin - 'Wenn aber deine Hand dir Ärgernis schafft, so hau sie ab.'
Venske, Regula

Die Schneckenkönigin - 'Wenn aber deine Hand dir Ärgernis schafft, so hau sie ab.'


gut

Die Schneckenkönigin - »Wenn aber deine Hand dir Ärgernis schafft, so hau sie ab.« der Autorin Regula Venske war für mich das erste Buch der Autorin.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir aufgrund des eigenwilligen Schreibstils der Autorin nicht so leicht. Da hätte ich mich vorher informieren müssen. Romy ist wie im Klappentext beschrieben eine wirklich außergewöhnliche Psychotherapeutin. Ihre Gedankengänge bzgl. ihrer Klienten konnte ich allerdings sehr gut nachvollziehen. Als Protagonistin konnte ich mit ihr leider nicht wirklich warm werden. Fasziniert hat mich die Darstellung ihres eigenen Privatlebens, bei dem sie nicht spürt, wie weit sich ihre eigene Familie von ihr entfernt hat.
Die Morde, die gleichzeitig in unterschiedlichen Ländern auf brutalste Weise stattfinden, haben viele Fragezeichen hinterlassen und der ermittelnde Kommissar in Hamburg wirkte teilweise sehr unmotiviert, aber dabei mit den besten Gedanken.

Nach Beenden des Krimis bin ich immer noch zwiegespalten, inwieweit die Autorin mich fesseln konnte. An manchen Stellen verwirrten mich die Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln genauso stark wie sie mich begeisterten.

Insgesamt war das Buch für mich eine neue Erfahrung hinsichtlich des Schreibstils und Aufbaus eines Kriminalromans.