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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 700 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2024
Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1
Cherry, Brittainy

Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1


ausgezeichnet

Ich habs echt geliebt


Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen.

Yara liebt ihre Kleinstadt, aber was sie weniger liebt, ist die Tatsache, dass niemand hier erkennen will, wie ihr Ex-Mann, der Polizeichef, wirklich ist. Jahrelang hat er Yara verbal misshandelt, bis sie sich selbst nicht mehr erkannte und endlich ausbrach. Doch jetzt darf sie sich an einer Tour anhören, sie habe dem „armen Mann“ das Herz gebrochen und warum sie denn so gemein sei. Auch beruflich hat sie ihre Probleme, denn obwohl ihre Hundekita immer sehr gut gebucht ist, wird sie von vielen Bewohnern der Stadt nicht bezahlt. Doch Yara schafft es einfach nicht, sich durchzusetzen. Bis gegenüber von ihrem Geschäft ein Restaurant eröffnet wird, dessen Besitzer eine ganz andere Seite in Yara herauskitzelt, eine, die verbal Kontra gibt.

Alex hat den letzten Wunsch des wichtigsten Menschen in seinem Leben erfüllt, aber trotzdem vermisst er sie schrecklich. Noch dazu ist er in einer Kleinstadt gefangen, die ihn hasst. Immer wieder wird sein Restaurant zum Opfer von Anschlägen. Und dann ist da auch noch seine Nachbarin – in mehr als einer Hinsicht –, die andauernd seine Gedanken beschäftigt und ihn sogar dazu bringt, Essen anbrennen zu lassen!


Beide Yara und Alex haben mir auf ihre Art das Herz gebrochen. Yara ist, wie Alex behauptet, ein Mensch wie ein Goldenretriever. Sie möchte von allen gemocht werden und schafft es nicht, für sich selbst einzustehen. Stattdessen steckt sie alle verbalen Schläge ein und geht Konfrontationen aus dem Weg. Sie ist zu nett, was ihr auch ihre Schwestern immer wieder klarzumachen versuchen.
Ein Nettigkeitsproblem hat Alex definitiv nicht. Yara bezeichnet ihn als schwarzen Kater und liegt damit gar nicht so falsch. Er ist wirklich wie eine Katze und kratzt und beißt immer wieder, wenn man in seine Nähe kommt. Er kann aber auch ganz anders, doch sein Vertrauen zu gewinnen, ist alles andere als leicht.

Man merkt im Buch sowohl die positiven als auch die negativen Seiten des Kleinstadtlebens. Die Menschen bilden sich eine Meinung über die anderen Bewohner und halten daran fest, ob die nun stimmt oder nicht, ist unerheblich. Alex erlebt vor allem die negativen Seiten, über Yara wird immer sehr positiv gesprochen, aber ins Gesicht erlebt sie auch zunehmend Negatives.

Mein kleines Highlight war ein gewisser kleiner Hund, der beide Protagonisten ziemlich in Atem hält.


Fazit: Alex ist am Anfang echt schwer zu mögen. Seien wir ehrlich: er ist lange ein A… vor allem zu Yara. Aber er kann auch anders und sobald er diese andere Seite auspackt, ist das Buch einfach nur noch wunderschön. Ich habs echt geliebt und freue mich schon jetzt auf die weiteren Bände mit ihren Schwestern.

Ich mochte besonders, dass hier die Kleinstadt nicht nur romantisiert wurde, sondern man auch die negativen Seiten gesehen hat. Und obwohl es teilweise echt heftig wird, wird man dafür belohnt diese negativen Momente zu überstehen.

Von mir gibt es volle 5 Sterne!

Bewertung vom 24.09.2024
Window Shopping - Eine weihnachtliche Versuchung
Bailey, Tessa

Window Shopping - Eine weihnachtliche Versuchung


gut

Es war gut, aber nicht so super, wie die letzten beiden Bücher der Autorin


Triggerwarnung: Toxische Freundschaft, Selbstzweifel, Hochstaplersyndrom

Stella ist frisch aus dem Gefängnis entlassen und hätte niemals gedacht, dass ihr das bashen einer Schaufensterdekoration ihren Traumjob einbringen würde. Doch genau das ist passiert. Nachdem sie einem Fremden ihre Meinung ziemlich unverblümt um die Ohren gehauen hat, stellt sich dieser als der Geschäftsführer eben jenes Luxuskaufhauses heraus, der ihr vorschlägt, sich auf die Stelle zu bewerben.
Es ist Stellas Traumjob, aber da ist auch die Anziehungskraft zu ihrem neuen Boss, Aiden … kann sie überhaupt schon wieder einem anderen Menschen vertrauen?


Ich habe mir ehrlich gesagt noch nie wirklich viel Gedanken über Schaufensterdekoration gemacht, ich meine, sie ist da und gerade zu Weihnachten ist sie wunderschön beleuchtet und so, aber das wars auch schon. Etwas anderes ist es natürlich, wenn es um ein Luxuskaufhaus in New York geht.

Stella hatte es nicht leicht. Vieles in ihrem Leben hat sie selbst verbockt, aber nicht alles. Was ich bei ihr besonders gut, aber auch heftig fand, war, wie sich die toxische Freundschaft zu ihrer besten Freundin immer noch auf ihr Leben auswirkte und wie sie immer fleißig ihr Hochstaplersyndrom nährte. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Auch ich hatte mal so eine toxische Freundschaft und spüre die Auswirkungen manchmal bis heute. Wenn einem nur oft genug eingeredet wird, dass man seine Erfolge nicht verdient hat, dass es ungerecht ist, weil man nicht genug dafür getan hätte, dann glaubt man das leider irgendwann.

Aiden ist ein absoluter Schnucki. Er hat selbst einiges erlebt im Leben und allen Grund zynisch und bitter zu sein, aber stattdessen steckt er seine Energie in Optimismus und in das Kaufhaus seiner Familie. Dabei vertraut er oft auf sein Bauchgefühl, was der Vorstand nicht nachvollziehen kann. Dummerweise besteht dieser aus seiner eigenen Familie, die keine Chance auslässt, ihn fertigzumachen.
Trotzdem bleibt Aiden ein rundum toller Kerl, der allerdings im Bett auch ganz anders kann – es wird spicy!


Fazit: Einiges hat mir richtig gut gefallen, allem voran Aiden, er ist einfach so aww! Ihn hätte ich am liebsten geklaut. Auch die Weihnachtsstimmung kommt toll rüber, ebenso wie einiges zum Thema Kaufhäuser und Weihnachten.

Ein paar Probleme hatte ich mit Stella, sie hat es mir nicht immer leicht gemacht. Was mich bei ihr besonders getroffen hat, war ihre toxische Freundschaft zu ihrer besten Freundin und ihr Hochstaplersyndrom, das darauf zurückgeht. Ich kenne beides und daher hat mich das emotional ziemlich mitgenommen. Vielleicht ist es auch das, was mir mit Stella die meisten Probleme gemacht hat.

Was mich am meisten gestört hat, waren krasse Übersetzungsfehler. Vor allem bezogen auf Aidens Markenzeichen: seine Fliege. Er trägt immer eine Fliege – eine Fliege, niemals Krawatten. Trotzdem steht im Buch ganz oft das Wort „Krawatte“ wo eigentlich Fliege gemeint ist. Das empfand ich als extrem störend. Fehler dieser Art haben mich leider mehrmals aus dem Buch geworfen.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne. Mich konnte es nicht ganz so überzeugen, wie andere Bücher der Autorin, aber Aiden ist ein absoluter Schatz.

Bewertung vom 24.09.2024
Starting Something New / Starting Something Bd.1
Dawson, April

Starting Something New / Starting Something Bd.1


weniger gut

Mir war es leider viel, viel zu vorhersehbar


Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen.

Daphne setzt große Hoffnungen auf ihren neuen Job. Nachdem ihr Ex ihren Ruf ruiniert hat, wollte keine andere Kanzlei sie anstellen. Leider will aber auch ihr Vorgesetzter nichts mit ihr zu tun haben und versucht alles, um ihr das Leben zur Hölle zu machen. Statt also ihren Job als Anwältin zu machen, wird sie als Babysitter eines Schauspielers abgestellt, der ebenfalls alles daransetzt, es ihr so schwer wie möglich zu machen. Doch Daphne ahnt nicht, dass sie mehr verbindet, als sie es hätte erahnen können.


Dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Ich fand es toll, wie herausgearbeitet wurde, wie schwer es Daphne hat. Ihr Ex hat Lügen verbreitet, diese wurden auch entkräftet, aber trotzdem glauben ihr die meisten Menschen in ihrem beruflichen Umfeld nicht, was sie zu einer Ausgestoßenen macht. Da ist einem echt das Herz für sie gebrochen. Man erlebt im Prolog des Buches, wie hart sie für ihr Studium und ihre Karriere gearbeitet hat und dann ist einfach alles weg, nur wegen eines Mistkerls. Und dann kriegt sie nicht nur einen Chef aufgebrummt, der sie wie Dreck behandelt und noch weniger von ihr hält, sondern muss auch noch den Babysitter für einen Schauspieler spielen, der sich die meiste Zeit wie ein A… verhält.

Daphne tat mir echt leid. Ich konnte ihre Gefühle bezogen auf ihre Karriere und ihren Frust und das alles so gut nachvollziehen. Allerdings hat sie bei mir durch das Gezänk mit Aspen stark verloren. Ich fand beide da extrem kindisch und nervig.

Aspen tat mir auch leid, er kann sich im Gegensatz zu Daphne an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern. Statt das aber offen anzugehen, entscheidet er sich für den New-Adult-Weg: er verschweigt es ihr und wie das ausgeht, kann man sich denken.

Hier kommen wir auch zu meinem allergrößten Kritikpunkt: Das Buch war extremst vorhersehbar. Nicht nur ein bisschen, sondern wirklich ganz, ganz schlimm. Ich konnte absolut alles vorhersagen und das fand ich total frustrierend. Ich hätte mir wenigstens eine Überraschung gewünscht.


Fazit: Die Idee fand ich sehr interessant und ich fand es super, wie herausgearbeitet wurde, wie ungerecht Daphne beurteilt wurde. Dass den Lügen ihres Ex, obwohl widerlegt, trotzdem mehr Glauben geschenkt wurde als ihr. Aber die Gründe dafür wurden nicht so schön dargelegt, wie ich es mir gewünscht hätte. Bei ihrem Boss noch am meisten, aber bei den anderen kam leider wenig.

Mir ging das Gezänk am Anfang des Buches auf die Nerven, das war einfach nur unnötig, vor allem wenn man bedenkt, was Aspen über ihre Vergangenheit weiß.

Insgesamt war mir aber das Buch leider viel, viel, viel zu vorhersehbar. Ich konnte alles von Anfang bis Ende erraten, es gab null Überraschungen und dadurch für mich leider auch keine Spannung.

Der Zeitsprung am Ende war nicht schlecht, aber leider hatte ich dadurch zusätzlich auch noch das Gefühl, gerade in Daphnes Leben viel verpasst zu haben.

Leider hat es mir das Buch alles andere als leicht gemacht. Immer wieder hatte ich Probleme mit der Wortwahl, aber mein Hauptproblem war die komplette Vorhersagbarkeit. Von mir bekommt das Buch 2,5 Sterne.

Bewertung vom 24.09.2024
Wir Gespenster
Kumpfmüller, Michael

Wir Gespenster


schlecht

Leider war das Buch nicht meins

Lilli ist tot. Sie weiß, dass etwas anders ist, als sie auf den leblosen Körper einer Frau im roten Kleid hinabblickt, aber es dauert, bis sie versteht, dass sie das ist. Sie ist die Frau und sie ist tot. Doch was ist mit ihr passiert? Irgendwann wird ihr Körper gefunden, die Polizei taucht auf und die Spurensicherung, ihr Körper landet in der Gerichtsmedizin und Lilli muss das alles verarbeiten. Unterstützt wird sie dabei von Andrä, einem ehemaligen Kommissar, der viele Jahre zuvor während eines Einsatzes starb. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was mit Lilli passiert ist.


Ich fand die Idee mega. Ich meine zwei Geister, die versuchen herauszufinden, wer einen von ihnen ermordet hat, das ist echt krass. Leider war die Umsetzung aber nicht wirklich meins.

Ich hatte von Anfang an Probleme damit, in das Buch hineinzufinden. Irgendwie kam ich nicht an die Protagonisten heran. Sie waren wenig greifbar und ich schaffte es nicht, eine Verbindung mit ihnen einzugehen. Das lag wahrscheinlich auch mit am Schreibstil, der mir arg zu schaffen machte.

Wahrscheinlich hätte ich erst die Leseprobe lesen und mich nicht einfach vom Klappentext und der Idee verführen lassen sollen, denn der erste Satz allein zeigt schon, in welche Richtung der Schreibstil geht:

„Anfangs schaut sie nur, ohne sich groß zu wundern, da sie ja nur schaut, am Boden die Frau sieht, um sich herum das bunte Laub, die Bäume, ein Stück Himmel ganz blau und wieder die Frau, die ohne jede Bewegung ist, wie tot, was sie nur eben so feststellt und weiter schaut.“

Mir war das zu verkopft, zu „literarisch“, ich wollte lieber zum Punkt kommen. Ähnlich erging es mir auch mit der Handlung. Es gab tolle Momente und interessante auch philosophische Gedanken – schließlich geht es um das Leben nach dem Tod, das sich jeder von uns irgendwie anders vorstellt, von dem aber jeder hofft, dass es existiert.


Fazit: Mich konnte das Buch aber leider überhaupt nicht packen. Ich hatte einen „richtigen“ Krimi erwartet, dass die beiden wie richtige Ermittler agieren, die Lösung des Falls voranbringen, nur halt eben mit ihren beschränkten Mitteln als Geister. Doch das Buch konnte sich in meinen Augen nicht so richtig entscheiden, in welche Richtung es gehen wollte und hat mich zunehmend verwirrt.

Die Idee fand ich super, aber die Umsetzung ging in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte.

Ich kann dem Buch leider nur 1 Stern geben. Vielleicht lag es an mir, aber mich hat das Lesen mehr angestrengt als unterhalten.

Bewertung vom 19.09.2024
Lieferdienst
Hillenbrand, Tom

Lieferdienst


sehr gut

Einen Kritikpunkt habe ich, ansonsten fand ich es aber echt toll


In der Zukunft ist das Leben vor allem auf eins ausgerichtet: Konsum – um jeden Preis. Lieferdienste drucken/produzieren alle Produkte selbst und liefern sie teils mit Drohnen, überwiegend aber mit sogenannten Bringern und das sogar bei voller Fahrt auf der Autobahn. Gekämpft wird mit harten Bandagen und es gibt Szenen wie im Krieg.

Arkadi ist ein solcher Bringer und noch dazu ein sehr guter. Er ist auf dem besten Wege bald befördert zu werden. Als ihn ein verletzter Kollege – eine Bringer-Legende! – bittet, eine seiner Lieferungen zu übernehmen, muss Arkadi wenig später mitansehen, wie dieser Kollege ermordet wird. Wo ist er da hineingeraten?


Schon heute beschweren wir uns über die „Konsum-Gesellschaft“, dass alles, was kaputt ist, nicht mehr repariert, sondern ausgetauscht wird, dass es zu viele Pakete sind, die jeden Tag verarbeitet und zugestellt werden und Menschen alles nur noch online bestellen. In diesem Buch wurde das alles auf die Spitze getrieben – Konsum auf Crack, wenn man so will.

Eine Gesellschaft, in der alles von Druckern hergestellt und von zahllosen Drohnen und Bringern zugestellt wird, alle im Kampf um denselben Auftrag. Wer zuerst zustellt, hat gewonnen, die überflüssige Ware der Konkurrenten wird vernichtet. Wie krank ist das? Verschwendung auf höchstem Niveau. Aber es kommt noch krasser: gut situierte Menschen leisten sich einen Anprobierroboter, der Kleidung und ähnliches für sie auspackt, anprobiert und ggf. zurückschickt. Das ist so eine heftige Zukunftsvision.

Auch bei den Lieferdiensten geht es heftig zu. Sie sind beinahe schon militärisch organisiert. Die Wortwahl allein ist schon krass, da ist die Rede von „Lieferschlacht“, „Lieferkrieg“ und „militärischem Marketing“. Und die Entwicklung geht auch in Richtung immer neuer Extreme.

Die Handlung rund um die mysteriöse Lieferung, die Arkadi zustellen soll und das, was danach passiert und wie das alles immer größer und größer wird, ging für mich fast unter vor der Kulisse von all diesem Konsum. Man wird davon richtig gehend erschlagen – aber auf eine gute Art, weil einen das dazu bringt, zu erkennen, wie nah wir da teilweise schon dran sind.
Der Handlungsstrang rund um diese Lieferung hat mich irgendwann leider abgehängt. Ich habe da nicht ganz durchgeblickt und fand auch die Auflösung und das Ende etwas konfus.


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen. Mit einem Handlungsstrang hatte ich zunehmend Probleme und blickte bis zum Ende nicht durch, aber davon abgesehen, fand ich das Buch wirklich toll.

Man bekommt eine Horrorvision einer konsumorientierten Gesellschaft präsentiert, die einen sprachlos macht. Und besonders dieser gesellschaftskritische Teil gefiel mir ausnehmend gut.

Das Tempo blieb hoch und es wurde auch immer wieder spannend, aber das Ende und die Auflösung fand ich eher konfus.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

Bewertung vom 19.09.2024
Death. Life. Repeat.
Finch, Louise

Death. Life. Repeat.


sehr gut

Der Schreibstil war nicht meins, der Inhalt dafür schon


Triggerwarnung: sexuelle Übergriffe, Drogenmissbrauch, toxische Männlichkeit, Sexismus, Entmenschlichung von Frauen, Victimblaming.


Spencer ist ein typischer Teenager. Er interessiert sich mehr dafür zu feiern und cool zu sein, als für die Schule oder seine Zukunft. Auch in seiner kleinen Clique, die nur aus drei Mitgliedern besteht, will er dazugehören und seinem besten Freund gefallen. Für ihn ist es normal, Mitschülerinnen nach ihrem Äußeren mit Punkten zu bewerten, sich über sie auszulassen und darüber zu lachen, wenn es seine Freunde tun.
Doch eine Nacht verändert alles. Spencer erlebt, wie Clara Hart stirbt. Obwohl er Clara nicht besonders mag, wünscht er ihr dieses Schicksal nicht und als sich der Tag plötzlich wiederholt, versucht er ihren Tod zu verhindern. Immer und immer wieder.


Der Schreibstil war gar nicht meins. Diese Mischung aus Jugendsprache, Umgangssprache und kurzen, abgehackten Sätzen, machte mir heftig zu schaffen. Ich tat mich damit echt schwer. Davon abgesehen möchte ich das Buch aber wirklich jedem ans Herz legen. Meiner Meinung nach sollte es Schullektüre werden.

Warum? Wegen Spencer. Zuerst ist er ein typischer Teenager-Junge. Er glaubt, die Welt dreht sich nur um ihn, erkennt die toxische Männlichkeit nicht, die ihn umgibt und an der er aktiv beteiligt ist. Doch je öfter sich der Tag wiederholt, je weiter er zurückgehen muss, um die Weichen zu stellen und hoffentlich Claras Tod zu verhindern, desto mehr fällt ihm auf, dass das was er und vor allem auch sein bester Freund Anthony tut, nicht in Ordnung ist. Er beginnt Zeichen zu erkennen und Dinge anders zu deuten. Er sieht auch Clara mehr und mehr in einem anderen Licht und Mädchen im Allgemeinen.

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Geschichten, in denen sich Tage immer und immer wieder wiederholen, aber bei diesem Buch fand ich das toll. Weil es gut gemacht war. Ja, man kriegt keine Erklärung dafür, wie das möglich ist und so aber darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, wie Spencer mehr und mehr seine Sicht auf die Welt verändert. Wie er den Blick auf sich selbst und andere Jungs, vor allem auf seine Freunde, verändert. Wie er lernt, Dinge anders einzuordnen und kritisch zu hinterfragen.


Fazit: Der Schreibstil war überhaupt nicht meins, aber das lag daran, dass – so vermute ich es zumindest – versucht wurde die Sprache der Jugend abzubilden, was zudem noch in einer Übersetzung bestimmt alles andere als leicht war. Ich persönlich tu mich einfach mit der Sprache schwer, mit dem abgehackten Satzbau und der Wortwahl, die ich oft nicht gut verstanden habe. Ich musste erst die Vokabeln lernen, wenn man so will.

Davon abgesehen fand ich das Buch aber richtig, richtig gut und verdammt wichtig. Es werden sehr viele wichtige Themen behandelt und das ohne Zeigefinger, sondern mittels der Entwicklung des Protagonisten. Besonders die alltägliche toxische Männlichkeit unter Teenager-Jungs und die Objektivierung von Mädchen und Frauen wurde richtig schön herausgearbeitet.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne und eine dicke Empfehlung für Jugendliche.

Bewertung vom 19.09.2024
Heute, Morgen Und In Alle Ewigkeit
Pedro, Salem

Heute, Morgen Und In Alle Ewigkeit


sehr gut

Richtig gute Dark Romance!


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen. Ein Epilog teasert aber einen weiteren Band an.

Mellory begegnet in einem Club Killian De La Cruz und hat keine Ahnung, wo sie dadurch hineingerät. Denn Killian ist nicht einfach nur ein arroganter Kerl, der glaubt über Mellory bestimmen zu können, bloß weil er sie will, nein, Killian ist der Erbe eines Kartells.
Bald stellt er Mellorys Leben auf den Kopf und obwohl sie ihm dafür ab und an den Kopf abreißen will, kann sie sich der Anziehungskraft zwischen ihnen kaum entziehen.


Ja, es handelt sich hier um Dark Romance, aber eine Dark Romance, die ohne sexuelle Übergriffe seitens des Protagonisten auskommt und dadurch für mich alle anderen Bücher des Genres in diesem Jahr hinter sich lässt.

Okay, Kilian ist übergriffig, weiß nicht, was Privatsphäre ist, und ist extrem eifersüchtig. Aber er ist nicht sexuell gewalttätig. Er zwingt Mellory nicht dazu, mit ihm ins Bett zu gehen, oder seinen Kinks zu entsprechen. Mellory ist für ihn die Eine, das weiß er auf den ersten Blick und weil er eben ist, wer er ist, will er auf seine Art dafür sorgen, dass sie die Seine wird. Zum Beispiel, indem er ihr befielt mit ihm auszugehen oder dafür sorgt, dass sie nur eine bestimmte Menge Alkohol ausgeschenkt bekommt. Er ist kontrollierend, aber er hält Mellory auch nicht für zu blöd, sich um sich selbst zu kümmern, er meint nur, dass er das besser kann. Ja, er ist arrogant, aber er liefert auch. Er möchte sie verwöhnen und ihr alles bieten.

Mellory hatte kein leichtes Leben – es war eher das Gegenteil. Sie ist es gewohnt, um alles kämpfen zu müssen und sich um sich selbst und ihren Bruder zu kümmern. Kein Wunder also, dass sie nicht wirklich mit der Situation umzugehen weiß, dass da auf einmal dieser Kerl ist, der sich um sie kümmern und alle ihre Probleme verschwinden lassen will.

Durch sein Dasein als Kartellerbe wird es auch immer wieder mal blutig. Manchmal auch ein wenig sehr blutig, aber dadurch, dass mir Killian sympathisch war, ging das alles für mich noch.


Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Ja, Killian ist recht eigen, aber er kann auch echt süß sein. Ich fand es einfach mal total erfrischend Dark Romance zu lesen, ohne dass ER ihr gegenüber sexuell übergriffig war. Mellory weiß, wie sie sich behaupten kann und das macht es echt gut. Gegen Ende wurde es mir ein bisschen zu dramatisch und eine Sache war mir einfach zu drüber, aber das ist Geschmackssache.

Leider hat das Lektorat keinen besonders guten Job gemacht, das ist schade, weil das Buch Besseres verdient gehabt hätte. So findet sich leider kein einziger Genitiv im Buch, diverse Fehler und manche Sätze sind brutal krumm. Darunter leidet die Geschichte etwas, aber ich hoffe, dass die geplante Neuveröffentlichung mit überarbeitetem Text, dem Abhilfe schaffen wird.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne – ohne die Fehler wären es 4,5 geworden.

Bewertung vom 19.09.2024
We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1
Scott, Emma

We Conquer the Dark / Angels and Demons Bd.1


schlecht

Mir waren es zu viele Wiederholungen und es fehlte das gewisse Etwas


Lucy lebt seit dem Tod ihres Vaters zurückgezogen. Doch das ändert sich, als sie einen Mann mit Flügeln in ihrem Hinterhof findet. Nein, Lucy ist nicht verrückt geworden ihr ist nur ein Dämon „zugelaufen“, wenn man so will. Casziel ist aber nicht irgendein Dämon. Als er noch lebte, war er Sumerer und ein Krieger, doch der Verlust seiner Familie und vor allem der seiner Frau sorgten dafür, dass aus ihm ein Dämon wurde, auf der ständigen Suche nach Rache. Jetzt hat er genug. Doch bevor er für immer ausgelöscht werden will, möchte er sicherstellen, dass es Lucy gut geht, dass sie glücklich ist, denn Lucy bedeutet ihm mehr, als sie jemals begreifen kann.


Ich fand die Idee sehr interessant. Ebenso wie die Tatsache, dass Casziel Sumerer war. Man weiß über dieses Volk so wenig. Doch die Geschichte selbst war leider nicht meins.

Die Idee, dass Lucys innere Stimme, die ihr immer wieder das Selbstbewusstsein raubt und sie fertig macht, diese Stimme, die wir alle kennen, nicht einfach eine innere Stimme ist, gefiel mir richtig gut. Die Erklärung war toll und hätte das Buch mehr in dieser Richtung auf Lager gehabt, hätte es richtig gut sein können.

Leider wurde ich weder mit Lucy noch mit Casziel richtig warm. Es war schon extrem früh klar, worum es ging und worauf es hinauslaufen würde. Insgesamt war das Buch sehr vorhersehbar.
Mich störten vor allem die vielen Wiederholungen. Vieles verlief immer nach demselben Schema und einiges wurde auch so oft wiederholt, dass es langweilig wurde.

Es wurden mir zu oft Klischees bemüht und das zusammen damit, dass einfach beinahe alles schon nach den ersten Seiten klar war, nahm das sehr viel von der Spannung.

Das Buch war schlicht und einfach nicht meins.


Fazit: Die Vorhersagbarkeit des Buches machte es in vielen Bereichen für mich leider langweilig. Auch die Charaktere konnten das für mich nicht mehr rausreißen. Sie waren mir zwar nicht unsympathisch, aber ich kam trotzdem nicht an sie heran. Die vielen Wiederholungen ließen das Buch bemüht wirken und sorgten für zusätzliche Längen.

Zum Ende hin wurde das Buch spannender, aber auch hier gab es leider keine Überraschungen. Die offenen Fragen wurden in den Epilogen schnell, schnell abgefrühstückt. Und das Buch ließ mich leider unbefriedigt zurück.

Leider kann ich dem Buch nicht mehr als 1 Stern geben. Mich hat es leider überhaupt nicht gepackt. Dem Buch fehlte das gewisse Etwas.

Bewertung vom 19.09.2024
Mr. Widows Katzenverleih
Michaelis, Antonia

Mr. Widows Katzenverleih


schlecht

Leider war das Buch für mich ein Flop


Der verwitwete Archibald Widows lebt in seinem kleinen Haus zusammen mit 40 Katzen, die er an Menschen verleiht, die sie gerade dringend brauchen. Eines Abends macht er jedoch eine seltsame Entdeckung. In einer Mülltonne findet er neben einem Wurf Katzenbabys auch eine schwangere junge Frau. „Nancy“ wie sie sich nennt, ist auf der Flucht und verzweifelt und Mr. Widows konnte noch nie einem Wesen widerstehen, das seine Hilfe braucht.


Ich fand die Idee echt süß. Ein Rentner, der etliche Katzen hat und diese an Menschen verleiht, die Vollzeit keine Katze halten können. Dabei sucht er für jeden Menschen die richtige Katze aus. Aber ja, seltsam ist es schon, das findet auch Nancy. Allerdings hat sie schon sehr früh im Buch richtige Unterhaltungen mit den Katzen, auch wenn diese ihr eher mit Gesichtsausdrücken und Taten antworten als mit Worten. Die Worte denkt sie sich einfach dazu.

Leider hat mich aber der Schreibstil vergrault. Die Idee fand ich gut und süß und ich hatte auf ein Buch in der Richtung von „Ein Sommer mit Hemingways Katzen“ gehofft, aber leider kann dieses Buch nicht mithalten.
Ich empfand den Schreibstil als anstrengend und die Charaktere waren für mich nicht greifbar.

Auch die Story selbst war leider nicht meins. Ich fand sie zu konstruiert, unlogisch und merkwürdig. Nichts passte für mich so richtig zusammen.


Fazit: Ich wollte dieses Buch wirklich mögen, weil ich Katzen mag und es liebe Bücher zu lesen, in denen sie eine größere Rolle spielen. Aber leider hat mich dieses Buch enttäuscht und gelangweilt. Ich habe es beendet, mir aber im Nachhinein gewünscht, ich hätte es einfach abgebrochen.

Für mich war der Schreibstil ein großes Problem. Ich empfand ihn als sehr, sehr langatmig und anstrengend.

Ich hatte schlicht etwas ganz anderes erwartet. Schade. Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne, für mich war es leider ein Flop.

Bewertung vom 04.09.2024
Farbenrauschen / Sweet Lemon Agency Bd.2
Groh, Kyra

Farbenrauschen / Sweet Lemon Agency Bd.2


ausgezeichnet

Ich habs geliebt - aber Achtung: Taschentücher notwendig!


Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es tauchen die Protagonisten aus Band 1 wieder auf. Ich würde empfehlen, nach der Reihe zu lesen.

Franka ist tough und laut und kreativ und lässt sich von niemandem irgendetwas gefallen. Sie streitet sich regelmäßig mit ihrem quasi Chef Felix und jedem anderen, der sie aufregt. Außerdem steht sie offen zu ihrer Sexualität und stellt sogar ästhetische Nacktbilder von sich auf ihren Blog.
Doch all das ist eigentlich nur eine Maske. Denn die echte Franka ist unsicher, ängstlich und leidet unter einer Krankheit, die ihr Leben für immer verändert hat und bis heute ihren Alltag bestimmt.
Felix war ein Wrack, als er ein Teenager war, das weiß er auch, und seitdem tut er alles dafür, um nie wieder in solch ein Loch zu fallen. Er arbeitet wie ein Verrückter, bleibt clean und trocken und hat immer alles im Griff. Nur im Bezug auf Franka funktioniert das nicht, denn seit die beiden einen One-Night-Stand hatten, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf.


Man lernt Felix und Franka bereits in Band 1 der Reihe kennen und lieben, allerdings sieht man da nur die Version der beiden, die sie der Welt zu zeigen bereit sind. Die starke Feministin und der ehrgeizige, strenge Chef. In Wirklichkeit sind die beiden um einiges vielschichtiger und verletzlicher.

Gerade Franka hat mir in diesem Buch so oft das Herz gebrochen. Manchmal wollte ich sie schütteln, weil sie Felix immer und immer und immer wieder von sich gestoßen und ihn dadurch verletzt hat, aber gleichzeitig konnte ich ihr auch niemals böse sein, weil sie selbst sich nur mühsam zusammenhielt. Sie trägt so viele alte Verletzungen mit sich herum, so viele Traumata und die Folgen von Vernachlässigung und Ablehnung durch ihre Mutter, dass es absolut verständlich ist, warum sie jetzt nicht einfach „normal“ sein kann. Für sie gab es schon viel zu lange kein normal mehr. Franka lebt mit seelischen Verletzungen, die ihr ein konstantes Schmerzlevel verschaffen und dadurch ist sie eben, wie sie ist. Sie erwartet immer um alles Kämpfen, sich ständig behaupten und verteidigen zu müssen, weil es eben immer so war.

Ich finde es so toll, dass Frankas Krankheit angesprochen wird. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem ein Protagonist oder eine Protagonistin darunter litt und das Buch führt einem eindrucksvoll die Folgen vor Augen, vor allem, wenn die Familie noch dazu sowieso so eine Sache ist.

Auch Felix hatte es nicht leicht. Er jagt der Anerkennung einen Toten hinterher und glaubt, kein Glück verdient zu haben, wegen seiner Vergangenheit. Auch er hat mir immer wieder das Herz gebrochen, vor allem, weil ihn Frankas Verhalten auch so oft verletzt hat.


Fazit: Mich hat das Buch sehr, sehr berührt. Die Sprecherin des Hörbuchs hat Franka so toll getroffen und ihre Art, sie zu sprechen, hat gerade die berührenden Stellen noch schlimmer gemacht. Mir ist so oft für Franka das Herz gebrochen und ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen.
Auch Felix wollte ich gern drücken. In Band 1 der Reihe hat man erst spät einen Blick auf den echten Felix erhascht, aber hier ist er von Anfang an da. Die Version, die er nach außen trägt, und die, die er niemanden sehen lassen will.

Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig toll und berührend und wichtig. Von mir bekommt es 5 Sterne.