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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 692 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2024
Mr. Widows Katzenverleih
Michaelis, Antonia

Mr. Widows Katzenverleih


schlecht

Leider war das Buch für mich ein Flop


Der verwitwete Archibald Widows lebt in seinem kleinen Haus zusammen mit 40 Katzen, die er an Menschen verleiht, die sie gerade dringend brauchen. Eines Abends macht er jedoch eine seltsame Entdeckung. In einer Mülltonne findet er neben einem Wurf Katzenbabys auch eine schwangere junge Frau. „Nancy“ wie sie sich nennt, ist auf der Flucht und verzweifelt und Mr. Widows konnte noch nie einem Wesen widerstehen, das seine Hilfe braucht.


Ich fand die Idee echt süß. Ein Rentner, der etliche Katzen hat und diese an Menschen verleiht, die Vollzeit keine Katze halten können. Dabei sucht er für jeden Menschen die richtige Katze aus. Aber ja, seltsam ist es schon, das findet auch Nancy. Allerdings hat sie schon sehr früh im Buch richtige Unterhaltungen mit den Katzen, auch wenn diese ihr eher mit Gesichtsausdrücken und Taten antworten als mit Worten. Die Worte denkt sie sich einfach dazu.

Leider hat mich aber der Schreibstil vergrault. Die Idee fand ich gut und süß und ich hatte auf ein Buch in der Richtung von „Ein Sommer mit Hemingways Katzen“ gehofft, aber leider kann dieses Buch nicht mithalten.
Ich empfand den Schreibstil als anstrengend und die Charaktere waren für mich nicht greifbar.

Auch die Story selbst war leider nicht meins. Ich fand sie zu konstruiert, unlogisch und merkwürdig. Nichts passte für mich so richtig zusammen.


Fazit: Ich wollte dieses Buch wirklich mögen, weil ich Katzen mag und es liebe Bücher zu lesen, in denen sie eine größere Rolle spielen. Aber leider hat mich dieses Buch enttäuscht und gelangweilt. Ich habe es beendet, mir aber im Nachhinein gewünscht, ich hätte es einfach abgebrochen.

Für mich war der Schreibstil ein großes Problem. Ich empfand ihn als sehr, sehr langatmig und anstrengend.

Ich hatte schlicht etwas ganz anderes erwartet. Schade. Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne, für mich war es leider ein Flop.

Bewertung vom 04.09.2024
Farbenrauschen / Sweet Lemon Agency Bd.2
Groh, Kyra

Farbenrauschen / Sweet Lemon Agency Bd.2


ausgezeichnet

Ich habs geliebt - aber Achtung: Taschentücher notwendig!


Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es tauchen die Protagonisten aus Band 1 wieder auf. Ich würde empfehlen, nach der Reihe zu lesen.

Franka ist tough und laut und kreativ und lässt sich von niemandem irgendetwas gefallen. Sie streitet sich regelmäßig mit ihrem quasi Chef Felix und jedem anderen, der sie aufregt. Außerdem steht sie offen zu ihrer Sexualität und stellt sogar ästhetische Nacktbilder von sich auf ihren Blog.
Doch all das ist eigentlich nur eine Maske. Denn die echte Franka ist unsicher, ängstlich und leidet unter einer Krankheit, die ihr Leben für immer verändert hat und bis heute ihren Alltag bestimmt.
Felix war ein Wrack, als er ein Teenager war, das weiß er auch, und seitdem tut er alles dafür, um nie wieder in solch ein Loch zu fallen. Er arbeitet wie ein Verrückter, bleibt clean und trocken und hat immer alles im Griff. Nur im Bezug auf Franka funktioniert das nicht, denn seit die beiden einen One-Night-Stand hatten, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf.


Man lernt Felix und Franka bereits in Band 1 der Reihe kennen und lieben, allerdings sieht man da nur die Version der beiden, die sie der Welt zu zeigen bereit sind. Die starke Feministin und der ehrgeizige, strenge Chef. In Wirklichkeit sind die beiden um einiges vielschichtiger und verletzlicher.

Gerade Franka hat mir in diesem Buch so oft das Herz gebrochen. Manchmal wollte ich sie schütteln, weil sie Felix immer und immer und immer wieder von sich gestoßen und ihn dadurch verletzt hat, aber gleichzeitig konnte ich ihr auch niemals böse sein, weil sie selbst sich nur mühsam zusammenhielt. Sie trägt so viele alte Verletzungen mit sich herum, so viele Traumata und die Folgen von Vernachlässigung und Ablehnung durch ihre Mutter, dass es absolut verständlich ist, warum sie jetzt nicht einfach „normal“ sein kann. Für sie gab es schon viel zu lange kein normal mehr. Franka lebt mit seelischen Verletzungen, die ihr ein konstantes Schmerzlevel verschaffen und dadurch ist sie eben, wie sie ist. Sie erwartet immer um alles Kämpfen, sich ständig behaupten und verteidigen zu müssen, weil es eben immer so war.

Ich finde es so toll, dass Frankas Krankheit angesprochen wird. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem ein Protagonist oder eine Protagonistin darunter litt und das Buch führt einem eindrucksvoll die Folgen vor Augen, vor allem, wenn die Familie noch dazu sowieso so eine Sache ist.

Auch Felix hatte es nicht leicht. Er jagt der Anerkennung einen Toten hinterher und glaubt, kein Glück verdient zu haben, wegen seiner Vergangenheit. Auch er hat mir immer wieder das Herz gebrochen, vor allem, weil ihn Frankas Verhalten auch so oft verletzt hat.


Fazit: Mich hat das Buch sehr, sehr berührt. Die Sprecherin des Hörbuchs hat Franka so toll getroffen und ihre Art, sie zu sprechen, hat gerade die berührenden Stellen noch schlimmer gemacht. Mir ist so oft für Franka das Herz gebrochen und ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen.
Auch Felix wollte ich gern drücken. In Band 1 der Reihe hat man erst spät einen Blick auf den echten Felix erhascht, aber hier ist er von Anfang an da. Die Version, die er nach außen trägt, und die, die er niemanden sehen lassen will.

Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig toll und berührend und wichtig. Von mir bekommt es 5 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
King of Pride / Kings of Sin Bd.2
Huang, Ana

King of Pride / Kings of Sin Bd.2


sehr gut

Stellenweise zog es sich etwas, aber ich mochte es echt gern


Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber die Protagonisten tauchen in den nächsten Bänden wieder auf.

Isabella ist eine Frohnatur. Sie versucht immer die Dinge positiv zu sehen, auch wenn ihr das nicht immer gelingt. Sie will ihr Leben nach ihren Regeln leben und Schriftstellerin werden. Leider hat sie aber schon eine ganze Weile eine Schreibblockade und eine Deadline im Nacken, die sie alles kosten könnte.
Kai will unbedingt den Posten als CEO der Firma, die seine Familie aufgebaut hat. Er war schon immer der Beste in allem, was er versucht hat, doch dieses Mal hat er ein Problem: Isabella. Denn die junge Barkeeperin ist so gar keine passende Partie für jemanden wie ihn und könnte ihn den Posten kosten, auf den er sein Leben lang hingearbeitet hat.


Kai weiß, dass eine Beziehung mit Isabella niemals auf Dauer funktionieren könnte. Zwar ist sie eine der besten Freundinnen seines besten Freundes, aber sie stammen aus unterschiedlichen Welten und eine Beziehung mit ihr könnte ihn seine Karriere und seine Zukunft kosten. Außerdem darf er als Mitglied seines Clubs nichts mit Angestellten anfangen. Aber gleichzeitig geht sie ihm auch einfach um nichts in der Welt aus dem Kopf. Überall taucht sie auf. Überall hört er ihre Stimme oder ihr Klavierspiel oder riecht ihren Duft. Sie ist überall und er weiß nicht, wie lange er ihr noch widerstehen kann.

Während Kai ziemlich steif und zurückhaltend ist, ist Isabella das genaue Gegenteil. Sie ist lebensfroh und quirlig und bringt sich immer wieder in peinliche Situationen – vor allem, wenn Kai in der Nähe ist. Aber auch ihr Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein. Sie hat das Gefühl eine Versagerin zu sein, weil sie nicht so erfolgreich ist, wie ihre Geschwister. Sie hat keine Karriere vorzuweisen oder wusste schon immer ganz genau, welchen Weg sie einschlagen will. Sie möchte Schriftstellerin werden, steckt aber schon länger in einer Schreibblockade fest. Wenn sie bis zu ihrer Deadline nicht fertig wird … nein, daran darf sie nicht einmal denken, das wäre eine absolute Katastrophe.

Isabella ist das perfekte Gegengewicht zu Kai. Er ist ein absoluter Workaholic und auch in seiner Freizeit ist er immer beschäftigt. Aber er weiß eigentlich kaum noch, was Spaß eigentlich bedeutet. Isabella entführt ihn in ihre Welt und er versucht ihr den Rücken zu stärken.


Fazit: Ich mochte beide sehr gern, Isabella ist echt toll und so lebensfroh, obwohl ihr andauernd eins reingewürgt wird, vor allem von einem ihrer Brüder. Kai dagegen ist besessen davon CEO zu werden. Er versteht einfach nicht, warum er Isabella nicht aus seinem Kopf bekommt. Aber es ist süß, wie sie ihn quasi „verfolgt“, also gefühlt überall auftaucht und mit jeder Begegnung will er sie noch mehr.

Ich fand die beiden echt super sympathisch und die Geschichte selbst auch richtig toll und auch spannend. Allerdings zog sie sich stellenweise und manche Reaktion fand ich ein wenig zu drüber.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
King of Wrath / Kings of Sin Bd.1
Huang, Ana

King of Wrath / Kings of Sin Bd.1


gut

Es hat was, aber ich habe auch Kritik


Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber die Protagonisten tauchen in den nächsten Bänden wieder auf.

Dante Russo ist es gewohnt, dass ihm die Welt zu Füßen liegt und alle Leute nach seiner Pfeife tanzen. Als er mit kompromittierenden Fotos seines Bruders erpresst wird, die diesen gut und gerne das Leben kosten könnten (die Frau gehört zu einer Mafia-Familie), bleibt ihm nichts anderes, als sich auf den ihm angebotenen Deal einzulassen: Er wird die Tochter seines Erpressers heiraten – außer es gelingt ihm vorher diesen zu vernichten.


Val ist eine sehr erfolgreiche, schöne, junge Frau, doch wenn es um ihre Eltern geht, verpufft all ihr Selbstbewusstsein. Sie schafft es einfach nicht, sich gegen sie zu behaupten. Als diese ihr eröffnen, dass sie Dante Russo zu heiraten hat, bleibt ihr daher keine andere Wahl. Auch nicht, als er sich als Mistkerl herausstellt und ihr mehr als deutlich zu verstehen gibt, dass er sie nicht will und kaum tolerieren kann.
Aber warum hat er sich dann auf diese Ehe eingelassen? Er hat doch schon alles, was er wollen kann.

Dante will Val nicht heiraten. Er will überhaupt nicht heiraten, aber die Tochter seines Erpressers schon gleich gar nicht. Da passt es ihm überhaupt nicht in den Kram, dass sie umwerfend aussieht und verdammt klug und tough ist. Er versucht sie einzuschüchtern, damit sie sich ihm unterordnet, aber plötzlich fangen alle in seinem Umfeld an, Partei für Val zu ergreifen. Und es fällt ihm zunehmend schwerer auf Distanz zu bleiben und dafür hasst er sie noch mehr.

Val verdeutlicht hier toll, wie schwierig es für sie ist, sich ihren Eltern gegenüber zu behaupten. Nicht nur, weil sie ihre Eltern sind und sie sie nicht enttäuschen will, sondern vor allem deswegen, weil ihr von Geburt an beigebracht wurde, dass in ihrer Kultur, Kinder ihre Eltern zu respektieren haben. Gleichzeitig ist Val aber auch bewusst, dass die Art, wie sie sich für ihre Eltern verbiegt, nicht gesund ist. Sie weiß nur nicht, wie sie etwas daran ändern soll.


Fazit: Zu Beginn habe ich mich mit Dante echt schwergetan. Ich kann gut verstehen, dass er wegen der Erpressung stinksauer ist – nicht nur, weil es jemand gewagt hat, ihn, Dante Russo, zu erpressen, sondern auch, weil es dabei buchstäblich um das Leben seines Bruders geht. Aber sein Verhalten Val gegenüber war immer wieder richtig mies. Da hat er mich tierisch aufgeregt. Zum Glück hat er sich aber auch entwickelt.
Val dagegen hat bei mir zunehmend gewonnen.

Ich fand das Buch ein wenig sehr vorhersehbar, aber Val hat mich zum Beispiel positiv überrascht. Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Words unspoken / Badger Books Bd.1
Engel, Kathinka

Words unspoken / Badger Books Bd.1


gut

Ich bekam leider keinen Zugang zu den Protagonisten


Der Lektor Bash ist schon lange fasziniert vom Streetpoeten Jethro, doch niemand weiß, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Als er sich wegen eines anderen Künstlers mit der Künstleragentin Camille trifft, hat diese jedoch ein Manuskript von Jethro dabei. Bash versucht alles, um Camille und Jethro davon zu überzeugen, ihm und seinem Verlag eine Chance zu geben. Gleichzeitig fühlt er sich mit jedem Treffen mehr zu Camille hingezogen. Doch er merkt auch, dass es einige Dinge gibt, die Camille vor ihm verbirgt. Gibt es für sie eine Chance?


Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dem Buch massive Probleme hatte. Einerseits mochte ich die Gedichte sehr gern – ich schreibe und veröffentliche selbst welche – und ich fand es toll, wie Jethros Kunst gehypt wurde. Das erinnerte mich ein wenig an Banksy.
Andererseits wurde ich aber mit den Protagonisten kein bisschen warm.

Bash hat iranische Wurzeln und hatte deswegen trotz seiner Adoption in eine typisch englische Familie immer das Gefühl ganz besonders „englisch“ sein zu müssen. Gerade nach 9/11 und dem darauffolgenden Krieg, immer wenn es irgendwo Anschläge gab, hatte er das Gefühl beweisen zu müssen, dass ER nicht zu „denen“ gehört. Dass er durch und durch Engländer ist. Bei Bedarf packt er sogar einen sehr breiten Akzent aus, um noch „englischer“ zu wirken.

Auch Camille zeigt der Welt nie ihr wahres Ich. Zu ihrer Verteidigung: sie weiß auch gar nicht, wer oder was oder wie ihr wahres Ich eigentlich ist. Sie wuchs mit einer Zwillingsschwester auf, mit der sie keinen Kontakt mehr hatte, seit „der Sache“, die Camille getan hatte. Camille hat nie eine eigene Identität entwickelt. Noch immer hat sie damit zu kämpfen.


Fazit: Ich fand es toll, welch wichtige Themen das Buch behandelte. Bash, der immer Angst hatte nicht „englisch“ genug zu sein, der sich nicht traute Risiken einzugehen oder einmal einen Fehler zu machen – nur weil er iranische Wurzeln hat. Diese permanente Angst, in der er lebt, für seine Wurzeln mit anderem Maß gemessen und eventuell deswegen verurteilt zu werden.
Und Camille, ein Zwilling, der nie gelernt hat, eine eigene Identität zu entwickeln.

Mir war das Buch leider zu vorhersehbar. Eine Sache wurde bis kurz vor Schluss geheim gehalten, obwohl ich das schon nach wenigen Seiten wusste. Zudem bekam ich keinen rechten Zugang zu den Protagonisten. Ich weiß nicht, ob das an mir lag, aber ich fand beide nicht wirklich greifbar.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


gut

Mich hat vieles aufgeregt, aber auch berührt


Hallie ist die Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten und deswegen schon seit Jahren im Fokus der Presse. Aktuell versucht sie als Influencerin ihr Geld zu verdienen, doch das klappt nur bedingt. Als der Presse ein Foto von ihr gelingt, das einen Skandal auslöst, heuern ihre Eltern einen Personenschützer für sie an. Er soll Hallie wieder in die Spur bringen, egal wie.
Ransom hat keine Lust, den Babysitter für eine verzogene Prinzessin zu spielen. Er hält nichts von Hallie und lässt sie das auch mehr als deutlich spüren. Sie soll einfach nach seinen Regeln spielen, damit er den Auftrag abschließen kann. Doch dann meldet sich seine Vergangenheit und ihm wird klar, dass er vielleicht die größte Bedrohung für Hallies Unversehrtheit sein könnte. Außerdem könnte es sein, dass er sich vielleicht ein kleines bisschen in ihr getäuscht hat … möglicherweise.


Mir tat Hallie unendlich leid. Sie hat mich so oft zum Weinen gebracht. Sie hat so viel durchgemacht und statt Verständnis und Unterstützung oder wenigstens Zuneigung bekam sie nur Spott und Bosheiten. Ihr Selbstwertgefühl war sowieso schon praktisch nicht existent, doch Ransom trampelt mit Vergnügen noch weiter auf ihr herum. Dabei ist das meiste, was in der Presse steht, überhaupt nicht wahr, aber das interessiert weder ihn noch sonst jemanden.

Ransom hat bei mir durch seine Art Hallie zu behandeln schon sehr früh verkackt. Er war einfach nur grausam zu ihr. Er hat sie erniedrigt, beschimpft und behandelt, als wäre sie zu blöd, um bis drei zu zählen. Es dauerte sehr lange, bis er langsam mal anfing von seinem hohen Ross herunterzukommen und seine zahlreichen Vorurteile zu überdenken. Ransom wurde mit der Zeit netter, aber hat Hallie trotzdem immer wieder verletzt und das nahm ich ihm sehr übel.

Ich fand Hallies Familie ebenso schrecklich wie Ransom. Auch sie haben Hallie behandelt wie Dreck. Ehrlich, sie wurde so oft mies behandelt, dass mir regelmäßig das Herz für sie gebrochen ist.

Im Buch wird ein Kink angesprochen. In zwei Szenen lebt Ransom diesen CNC-Kink auch aus – allerdings nicht mit Hallie. Gemeinhin wird der Kink gern als „Vergewaltigungsfantasien“ bezeichnet. Dabei geht es um die Einwilligung zu einem Rollenspiel mit hartem Sex.
Auch zwischen Ransom und Hallie wird dieser Kink ausgelebt, allerdings erlebt man diese Szenen nicht mit, sondern bekommt sie nur zusammengefasst in wenigen Worten präsentiert. Das fand ich schade. Mich hätte da interessiert, was Hallie dabei empfand und auch ob es sich für Ransom mit ihr anders angefühlt hat. Diese Szenen hätten einen guten Kontrast zu den ersten Szenen zu dem Thema bilden können.


Fazit: Mir ist das Buch stellenweise arg an die Nieren gegangen. Mir tat Hallie so schrecklich, schrecklich leid. Sie wurde von so vielen im Buch so oft wie Dreck behandelt, erniedrigt, beschimpft und benutzt, auch von Ransom und das habe ich ihm extrem übelgenommen. Ja, er legt eine Entwicklung hin, aber ganz verzeihen konnte ich ihm nicht.

Es wurde auch spannend, aber gegen Ende ging es mir zu schnell und zu sehr auf Lücke.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


weniger gut

Mir war die Protagonistin zu verrückt


Hannah ist unzufrieden mit ihrem Leben, ihrem Job – eigentlich mit allem. Als eine Frau verschwindet und das durch die Medien geht, merkt Hannah, wie viel Aufmerksamkeit diese Frau dadurch bekommt. Wie viele Menschen sich wünschen und hoffen, dass sie gefunden wird, unversehrt, während doch eigentlich alle nur darauf warten, mehr Details zu erfahren – je blutiger, desto besser. Sie schließt sich einem True-Crime-Forum an und fühlt sich endlich ein wenig zugehörig. Immer mehr Frauen verschwinden, Leichen werden gefunden und Hannah fragt sich immer öfter, wie das wohl wäre, einem Serienmörder genug zu bedeuten, um von ihm umgebracht zu werden. Dann gibt es eine Verhaftung und es ist kein gruseliger Typ, sondern ein gut aussehender Anwalt, reich, mächtig und Hannah fängt an ihm zu schreiben. Erst, um ihm wütende Vorhaltungen zu machen, später, weil er sie fasziniert. Wie wäre es wohl, einem Serienkiller etwas zu bedeuten?


Der Anfang des Buches ist richtig gut. Da wirkt Hannah auch noch nicht so – sorry, aber anders kann ich es einfach nicht ausdrücken – durchgeknallt.

Schon sehr früh im Buch gab es erste Misstöne. Hannahs Beziehung zu ihrem Ex kommt eher Stalking ihrerseits nahe und Hannahs Meinung von Frauen – auch von sich selbst als Frau – ist ziemlich unterirdisch. Ihr Frauenbild ist wirklich übel.

Anfangs denkt man noch, Hannah schließt sich dem Forum an, um zu helfen. Ja, auch um ein Teil einer Gruppe zu sein, aber auch, um einen Killer zu schnappen und zukünftige Opfer zu schützen. Doch Hannah treibt noch ein anderes Motiv an: Eifersucht.
Hannah fühlt sich immer von allen missverstanden und ungeliebt. Sie interpretiert in das Verhalten von Männern immer Dinge hinein, die nicht da sind. Auch wenn sie selbst sie nur für Sex benutzt, wirft sie ihnen hinterher vor, sie nicht zu lieben. Als sie merkt, wie viel Aufmerksamkeit die Opfer des Killers bekommen, will sie das auch. Sie fängt an die Morde zu romantisieren.

Dabei erkennt Hannah auch immer wieder die negativen Verhaltensmuster, die sie an den Tag legt, aber es schert sie nicht. So entwickelt sie geradezu eine manisch-obsessive Brieffreundschaft mit dem mutmaßlichen Serienkiller. Hier wird gut gezeigt, wie Frauen in so etwas hineinrutschen können, allerdings ist Hannah ein Sonderfall, weil sie genau weiß, dass sie nicht die Einzige ist, mit der er Kontakt hat.


Fazit: Im Verlauf des Buches wird die Protagonistin immer instabiler und unsympathischer. Sie bräuchte dringend eine Therapie.

Was gut rüberkommt ist, wie Frauen in so eine Brieffreundschaft mit einem (potenziellen) Serienkiller hineingeraten können. Allerdings ist Hannah so in ihrem Wahn gefangen, dass man sie eigentlich schon gar nicht mehr als Beispiel hernehmen kann.

Im Prinzip zeigt dieses Buch menschliche und psychische Abgründe. Ich konnte vieles erraten, einiges hat mich aber auch im negativen Sinne überrascht. Ich hatte leider etwas anderes erwartet.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne. Ich fand manches sehr interessant, aber insgesamt empfand ich die psychischen Abgründe der Protagonistin als zu extrem, um das Buch noch genießen zu können.

Bewertung vom 04.09.2024
Der tiefste Punkt
Gridl, Judith

Der tiefste Punkt


schlecht

Leider war das Buch überhaupt nicht meins


Die kleine Ostseegemeinde Reetna ist erschüttert. Während eines plötzlichen Sturms verunglückt ein Schiff mit einer Hochzeitsgesellschaft an Bord. Alle vierundzwanzig Menschen an Bord sterben. Was ist passiert? Warum gab es keinen Notruf?
Die Informatikerin Nina hat bei dem Unglück ihren besten Freund verloren – und doch hat sie das Gefühl in hinterher noch einmal gesehen zu haben. Aber das kann nicht sein, richtig? Doch dann stellt sie fest, dass dessen Festplatten verschwunden sind und wenn sie genau darüber nachdenkt, hat er sich kurz vor dem Unglück merkwürdig verhalten. Zusammen mit Matthew, dem Hubschrauberpiloten der örtlichen Seenotrettung, versucht sie herauszufinden, was wirklich passiert ist.


Das Buch beginnt dramatisch und tragisch. Die Seenotrettung versucht ein Schiff zu finden, das in einen heftigen Sturm geraten ist. Doch die Anzeigen funktionieren nicht, der Funk fällt aus und überhaupt passt einfach nichts zusammen. Was ist da los? Währenddessen finden sich die Angehörigen derer, die auf dem Schiff eine Hochzeit gefeiert haben, am Strand und in der örtlichen Kneipe ein. Doch ihre Hoffnung wird enttäuscht.

Ab da fängt es dann an mysteriös zu werden und sich leider zunehmend zu verzetteln.

Nina stellt fest, dass jemand wohl in den Sachen ihres vornehmlich verstorbenen Mitbewohners gewühlt hat, sieht diesen zusammen mit einem Kind, das auch bei dem Unglück verstorben sein soll und dann wird plötzlich Simons Leiche gefunden, doch in seiner Lunge befindet sich Süßwasser, kein Salzwasser. Er kann also gar nicht in der Ostsee ertrunken sein.

Bis dahin hätte das Buch ein solider Krimi werden können, oder meinetwegen auch noch ein Thriller, wobei mir eben jener „thrill“ von Anfang an fehlte, aber egal. Leider verzettelt sich der Roman im weiteren Verlauf aber mit zu vielen Schauplätzen und Charakteren, die lose zueinander in Verbindung stehen – notfalls auch über Eck und irgendwann habe ich gar nicht mehr verstanden, worum es eigentlich gehen soll und was der Zweck dieser vielen neuen Handlungsstränge ist. Dazu kamen dann noch gleich mehrere Liebesgeschichten und Gespräche eines Priesters mit Jesus – der auch noch antwortet!


Fazit: Leider hat mich das Buch schon relativ früh abgehängt. Für mich hat es sich zu sehr in zu vielen Handlungssträngen und Schauplätzen mit zu vielen Charakteren verzettelt. Ich blickte bald gar nicht mehr durch und fand auch einiges sehr unlogisch. Ich hatte das Gefühl, dass hier zu viel gewollt wurde. Mir fehlte der rote Faden.

Leider war das Buch gar nicht meins. Ich fand es zu verwirrend und zu konstruiert. Ich kann dem Buch nicht mehr als 1 Stern geben. Es tut mir ehrlich leid, aber ich habe mehrmals ernsthaft überlegt, es abzubrechen.

Bewertung vom 04.09.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


gut

Mir war es leider viel zu drüber


Triggerwarnung: Verlust von Angehörigen, Trauma, Trauer, Erwähnung von Folter, PTBS, Erwähnung einer potenziell tödlichen Krankheit.

Nachdem sie bereits ihre Eltern und ihre Großmutter verloren hat und ihre Zwillinge allein großziehen muss, fällt auch noch Ellas Bruder und weil er in einer Spezialeinheit war, will ihr niemand sagen, was passiert ist. Was sie aber mindestens genauso mitnimmt ist der Verlust von Chaos – dem Soldaten in der Einheit ihres Bruders mit dem sie zahlreiche Briefe, Geheimnisse und Wahrheiten ausgetauscht hat. Seit dem Tod ihres Bruders hat sie auch von ihm nichts mehr gehört.
Jetzt taucht dafür plötzlich Beckett bei ihr auf, der ebenfalls in der Einheit gedient hat und den ihr Bruder darum gebeten hat, sich um Ella und ihre Kinder zu kümmern. Ella ahnt nicht, dass es sich bei Beckett um Chaos handelt und dass sein Herz schon seit ihrem ersten Brief immer ihr gehört hat. Doch Beckett kann und will ihr nicht sagen, wer er wirklich ist und nichts hasst Ella mehr als Lügen.


Ja, das Buch ist stellenweise wirklich sehr bewegend. Den Schmerz, den beide Ella und Beckett empfinden, bringt die Autorin wirklich sehr gut rüber. Ich habe auch mehr als einmal Tränen verdrückt. Aber im selben Maße hat mich gestört, dass vieles einfach überdramatisch war.

Ella hat alle verloren, die sie je geliebt hat. Und natürlich hat sie der Vater ihrer Zwillinge ohne einen Cent sitzenlassen. Einer der Zwillinge bekommt eine potenziell tödliche Krankheit und Ella muss all ihr Erspartes ausgeben, um ihr Kind behandeln zu lassen und sich hochverschulden. Und es kommt immer noch dicker und noch dicker. Ein Drama bzw. Unglück kommt selten allein und hier kamen sie gefühlt immer im Dutzend.
Und genau das ist mein Problem. Es war immer alles zu viel. Zu extrem, zu viel Drama, zu viel für eine Person und ein Leben.

Ja, es gibt Menschen, die ziehen Unglück magisch an, aber es war hier einfach so extrem viel, dass ich es nicht mehr gefühlt habe, es wirkte nur noch übertrieben und unglaubwürdig auf mich.

Beckett ist ein richtiger Schatz. Auch er hat seine Dämonen, aber er ist eigentlich zu gut für diese Welt. Je mehr Ella vom Unglück verfolgt wird, desto inbrünstiger hängt er sich rein, um Lösungen für sie zu finden. Er liebt sie mit allem, was er hat und ihre Kinder ebenso und er ist wirklich die Art Mensch, die man an seiner Seite haben will, wenn es schwierig wird.


Fazit: Leider machte der Hang zum Drama das Buch für mich zu vorhersehbar. Je mehr das Drama übereinandergestapelt wurde, desto klarer war mir, was noch kommen würde. Nicht nur die erste Wendung war vorhersehbar, sondern auch die zweite und das Ende. Die Reaktionen von Ella leider auch und das auch im Negativen. Es gab zudem einige Zeitsprünge, bei denen ich stellenweise das Gefühl hatte, Wichtiges verpasst zu haben.

Mir war es leider zu drüber. Zu viel Drama zu viele zu tragische Schicksalsschläge. Es wurde immer der dramatischste Weg gewählt. Und es wurde immer noch eine weitere Schippe draufgelegt. Das fand ich zunehmend unrealistisch.

Zudem fehlte mir eine Triggerwarnung.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Es hat mich stellenweise sehr berührt, aber durch das extreme Drama konnte ich es irgendwann nicht mehr ganz so ernst nehmen und fühlen, wie zuvor.

Bewertung vom 04.09.2024
Mr Next Door
Keeland, Vi

Mr Next Door


gut

Eine wichtige Message, aber ich habe auch Kritik


Val ist nach ihrer Scheidung wieder Single. Ihre beste Freundin Eve findet, sie braucht dringend ein Abenteuer und meldet Val kurzerhand auf einer Datingplattform an. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten lernt sie dort einen Mann kennen, mit dem sie sich super versteht, auch wenn er zu jung für sie ist. Doch als sie ihm persönlich begegnet, fällt sie aus allen Wolken, es ist Ford, der Sohn-ihrer-verstorbenen-Nachbarn-Ford, der Ex-Babysitter-und-Kumpel-ihres-Sohnes-Ford, der Warum-findet-sie-ihn-trotzdem-unwiderstehlich-Ford.


Ich fand es super, dass es hier mal um einen Altersunterschied in der anderen Richtung ging. Normalerweise ist ja immer ER älter als sie und ja, manchmal wird darüber gelästert, aber das ist nichts im Vergleich dazu, wie die Gesellschaft auf Frauen losgeht, die es wagen, sich mit einem jüngeren Mann einzulassen.

Eben jene Vorurteile und die Angst davor, sich lächerlich zu machen und anzuecken sind Vals Problem an der Sache. Sie versteht sich wunderbar mit Ford, er passt eigentlich perfekt zu ihr, aber warum will er sie, wenn er doch so viel jüngere, schönere und eben jüngere Frauen haben kann? Diese Selbstzweifel machen Val das Leben schwer und sorgen zusätzlich zu ihren anderen Ängsten dafür, dass sie Ford immer wieder zurückweist.

Ford dagegen mag vielleicht auf dem Papier einige Jahre jünger sein als Val, aber er hat nach dem Tod seiner Eltern nicht nur deren Firma übernommen, sondern auch seine jüngere Schwester großgezogen. Er ist schon längst kein unbeschwerter junger Mann mehr.
Und Ford weiß auch genau, was er will: Val.


Fazit: Ich fand die Idee echt super. Endlich mal ein Age Gap bei dem SIE älter ist. Ford ist echt super süß, aber mir waren es zu viele Wiederholungen der immer gleichen Probleme mit den immer gleichen Reaktionen. Das sorgte dafür, dass sich das Buch für mich zog und extrem vorhersehbar wurde. Und gerade, als es richtig interessant wurde, gab es einen Zeitsprung zum Ende.

Ich fand die Message toll, aber die Wendung, die eigentlich wenig mit den beiden zu tun hatte, sondern mehr mit einem anderen Thema, sorgte für mich nur für einen Stimmungsdämpfer ohne Sinn.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.