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Nordseemädchen
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Stade

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2022
Das Kaufhaus der Träume
Lee, Miye

Das Kaufhaus der Träume


weniger gut

Penny bekommt ihren Traumjob in dem Kaufhaus der Träume in einem Dorf, wo sich alles um das Träumen dreht. Hier werden auf mehreren Etagen nicht nur Träume aller Art verkauft- von Albträumen, Urlaubsträumen bis hin zu Sonderangeboten, sondern in dem Dorf gibt es auch Essen und Trinken, das das Einschlafen erleichtert. Allerdings kann man das Dorf und das Kaufhaus erst betreten, wenn man eingeschlafen ist.
Ich hatte mich sehr auf die fantastische Geschichte und das Abtauchen in diese Fantasiewelt gefreut. Ich lese solche Bücher gern und bin ein großer Fan von Walter Moers Zamonien- Büchern.
Leider bin ich von dem Buch, das ein Bestseller in Korea ist, enttäuscht. Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und als Penny dann den Job bekam, dachte ich, dass die Geschichte jetzt richtig losgehen würde. Dies geschah leider nicht. Es folgten eine Reihe von „Traumgeschichten“, aber keine durchgehende Handlung. Das Buch hat mich immer mehr gelangweilt. Zudem ist die Sprache sehr einfach gehalten, teils sogar kindlich. Natürlich hatte ich auch keine hohe Literatur erwartet, aber die Sprache empfand ich als sehr störend.
Schade, denn die Idee einer solchen Traumwelt ist sehr schön. Es fehlte aber leider an der Umsetzung und an Handlung. Leider kann ich für das Buch keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 23.06.2022
Die Apollo-Morde (eBook, ePUB)
Hadfield, Chris

Die Apollo-Morde (eBook, ePUB)


sehr gut

1973. Wir sind im Kalten Krieg und die “Apollo 18” Mission ist nicht nur eine weitere Mond-Mission, sondern hauptsächlich eine Reise mit ganz speziellem Auftrag. Alles wird gut vorbereitet, aber auf der Mission läuft es dann nicht wie geplant. Ein Crewmitglied kommt zu Tode und so nimmt das Unheil seinen Lauf.
Chris Hadfield ist selbst Astronaut und man merkt jeder Seite des Romans an, dass er weiss worüber er schreibt. Ich hatte immer das Gefühl, dass vieles was er schildert nicht nur Fiktion, sondern auf wahren Begebenheiten basiert. Der Autor beschreibt auch technische Details anschaulich und gut verständlich. Ich konnte mich immer in die Geschichte einfühlen, aber mir haben doch ein wenig die privaten Hintergründe der Charaktere gefehlt. Aber das ist ja bei Thrillern oft so. Für meinen Geschmack hätte der Roman auch etwas kürzer sein dürfen, ist aber trotz seiner über 600 Seiten nie langweilig. Dem Autor ist es sehr gut gelungen mit einer Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten einen spannenden Roman zu schreiben. Wer sich für viele fundierte Details aus dem Weltraumprogramm interessiert und SF-/historische-/Spionage- Thriller liebt, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 16.06.2022
Dünenleuchten
Janz, Tanja

Dünenleuchten


sehr gut

Die Biologin Bente kehrt nach Jahren in L.A. in ihre Heimat St.Peter-Ording zurück um sich von einer schwierigen Zeit zu erholen und um ein neues Leben zu beginnen. Sie bekommt einen Job in der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm, den sie mit voller Energie und Leidenschaft ausübt. Ganz in der Nähe trifft sie auf den Geschäftsmann und Kitesurfer Tilo. Bente und Tilo kommen sich näher und endlich scheint das Glück auf Bentes Seite zu sein. Tilo verfolgt jedoch andere Pläne.
Dies ist wieder einmal ein sehr gelungenes Wohlfühlbuch von Tania Janz. Es ist zwar das bewährte Muster der “Meer-Wohlfühlromane” und irgendwie ist die Geschichte auch vorhersehbar, aber trotzdem hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Bente und alle anderen Charatere sind sympathisch und man möchte am liebsten Teil der SPO Gemeinschaft um Bente, Franca und Bentes liebevoller Familie sein. Zudem wird die Landschaft wieder wunderbar beschrieben und man kommt so richtig ins Träumen.
Fazit: ein Leicht-lockerer Wohlfühl-Urlaubsroman den ich nur empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2022
Wo die wilden Kräuter blühen
Neumann, Sandy

Wo die wilden Kräuter blühen


gut

Sandy Neumann und ihr Mann erfüllen sich ihren Traum und kaufen ein altes Landhaus im südlichen Frankreich. Zwischen Weinbergen und Kräuterwiesen haben sie ihr Glück gefunden. Sandy berichtet von ihrem Leben in dem kleinen Dorf Tuchan.
Sandy ist Food-Bloggerin und so handeln viele Erzählungen und Anekdoten in dem Buch vom Kochen, Essen und Feiern mit Freunden in der neuen Heimat. Zu Beginn erzählt Sandy vom Endecken des Dorfs, der Liebe zur Landschaft und dem Kauf vom Haus, was noch sehr spannend war. Leider habe ich dann, nach einigen Kapiteln Kochen und wiederholten Einladungen zum Essen (was immer im Detail geschildert wurde), das Interesse immer mehr verloren. Gern hätte ich mehr über das Leben in Frankreich, den Menschen und die Schwierigkeiten in der neuen Heimat erfahren. Insgesamt fand ich das Buch doch recht emotionslos. Alles wurde immer als so schön und problemlos beschrieben- na ja, das ist ja das Geschäft der Blogger.
Sehr gefallen hat mir der Bildteil mit Bildern der Landschaft, des Hauses und leckerem Essen. Wer jedoch Rezepte im (oder am Ende) des Buchs erwartet, wird enttäuscht sein. Es wäre auch hilfreich gewesen, eine Karte von der Gegend um Tuchan auf der Innenseite des Einbands zu haben.
Insgesamt ein nettes Buch, aber das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.

Bewertung vom 08.06.2022
Über Carl reden wir morgen
Taschler, Judith W.

Über Carl reden wir morgen


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte der Müller-Familie Brugger vom Mühlenhof, die sich über 3 Generationen zieht. Das Buch beginnt um 1830 mit der Geschichte von den Geschwistern Anton und Rosa, fährt dann mit deren Kindern fort und befasst sich dann mit deren Kindern, die den 1. Weltkrieg erleben.
Mir hat neue Roman von Judith Taschler sehr gut gefallen und von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt. Es handelt sich um eine Familiengeschichte in der die Skandale, Schicksalsschläge und die Lebensbedingungen-und Lebenseinstellungen der Zeit sehr lebendig dargestellt werden. Besonders die Rolle der Frau im 19. Jhd hat mich teilweise erschüttert, aber auch gezeigt, dass es schon damals Frauen gab, die sich über soziale Strukturen und Erwartungen gegenüber Frauen hinweggesetzt haben. All dies wurde wunderbar und sehr bildlich erzählt und man hat mit allen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Carl und seine Geschichte selbst erscheint erst im letzten Drittel des Romans- Carl ist die 3. Generation und er hat den Krieg mit all seinen Grausamkeiten erlebt.
Schön und sehr hilfreich ist auch das enthaltene Lesezeichen, das den Stammbaum der Familie Brugger zeigt.
Fazit: Ein Buch, das nicht nur fesselt, sondern auch das Leben im 19.Jdh sehr bildlich darstellt. Ein Highlight!

Bewertung vom 06.06.2022
Im Schein der Morgenröte
Engel, Cornelia

Im Schein der Morgenröte


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Band der Sansibar- Saga der Autorin. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kommt man ohne Probleme in die Geschichte rein, denn am Anfang des Buchs befindet sich eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse. Auch für mich, die den ersten Band gelesen hat, war dies hilfreich und hat noch einmal alles in Erinnerung gebracht.
Wir schreiben noch immer 1880. Elisabeth ist nun richtig auf Sansibar angekommen, obwohl es noch immer, besonders für eine Frau, schwierig ist im Gewürzhandel zu bestehen. Der Palast legt ihr noch immer Steine in den Weg und auch die drei Männer Jakob, Dr. Wessel und Gamberg, die um Elisabeth werben, scheinen ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Wem kann sie wirklich trauen? Wie geht es mit dem Gewürzhandel weiter? Wird einer der Männer ihr Herz gewinnen?
Mir hat auch dieser zweite Band wieder sehr gut gefallen. Elisabeth ist eine mutige, starke Frau und ich konnte mich wieder mit ihr identifizieren. Die Autorin schreibt spannend, gefühlvoll und es gibt jede menge Twists, die mich gefesselt haben. Jetzt habe ich Fernweh bekommen- durch die wunderbaren Beschreibungen der Insel konnte ich fast die Gewürze riechen. Ein richtiges Kopfkino! Jetzt freue ich mich auf den dritten Band der Reihe!

Bewertung vom 06.06.2022
Reisehandbuch Europa mit dem Zug
Ruch, Cindy

Reisehandbuch Europa mit dem Zug


ausgezeichnet

“Europa mit dem Zug” ist ein Reisehandbuch für Zugreisen in und durch Europa. Das Buch ist liebevoll illustriert: der Einband macht schon Lust aufs Reisen und der Klappdeckel zeigt innen den Sternenhimmel. Nach einer kurzen Einführung werden die interessantesten Zugstrecken der Länder in einzelnen Kapiteln mit Karte und Bildern vorgestellt. Es werden auch Preisangeben gemacht. Auch wenn sich Preise ändern, so bekommt man als Leser eine ungefähre Vorstellung von den Kosten. Jedes Kapitel/ Land endet mit empfohlener Bahnlektüre, was ich besonders charmant finde. Zum Schluss werden noch Schlafwagenstrecken und Direktstrecken vorgestellt, so dass man ein Gefühl bekommt, wie lange es von A nach B dauert.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich wurde auf Zugstrecken in Europa aufmerksam gemacht, von denen ich noch nie gehört habe. Es war spannend jedes Land einmal anders zu erkunden. Der Schreibstil ist angenehm und die Bilder machen richtig Lust einmal eine der Zugreisen selbst auszuprobieren. Das Buch hat bei mir wirklich das Reisefieber geweckt.
Fazit: ein wunderschönes, aktuelles Reisebuch mit tollen Tipps und tollem Design (wie immer bei Büchern aus dem Reisedepeschen Verlag). Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 16.05.2022
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


weniger gut

Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet und haben sich nicht mehr viel zu sagen. Der Umganag ist platonisch und die Liebe ist irgendwie unterwegs verloren gegangen. Beide sind beruflich erfolgreich und gut situiert. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Ein Urlaub war geplant- vielleicht aus Gewohnheit oder um vielleicht wieder zueinander zu finden. Kurz vor der geplanten Reise erreicht Rahel die Nachricht, dass das Ferienhaus abgebrannt ist. Zudem meldet sich eine Freundin, deren Mann einen Schlaganfall erlitten hat. Sie bittet nun Rahel und Peter den alten Bauernhof für 3 Wochen einzuhüten. Kommen sich Rahel und Peter wieder näher? Können sie Dinge ansprechen? Wo wird die Reise hinführen?
Der Klappentext erschien mir sehr interessant. Ich habe einen leichten Einstieg in das Buch gefunden, da der Stil schnörkellos und flüssig zu lessen ist. Doch schon bald war ich recht gelangweilt von der Geschichte. Rahel und Peter waren für mich zu oberflächlich beschrieben. Ich wurde weder mit Rahel noch mit irgendeiner anderen Person in dem Buch warm.
Ich hätte mir ein tiefergehendes Geflecht aus Emotionen. Gedanken und Handlungen gewünscht. Vieles wurde nur angeschnitten ohne dann mehr in die Tiefe zu gehen. So empfand ich den Roman als belanglos und stellenweise als abschweifend und kann leider keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 03.05.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


ausgezeichnet

Lena Wendt erzählt in Episoden von ihren verschiedenen Reisen in Afrika von 2008 bis heute und von ihrer neuen Heimat Marokko, in der sie seit 2020 lebt. In den Berichten stehen die Menschen und Lenas eigene Erlebnisse im Mittelpunkt.
Lena berichtet abwechselnd von verschiedenen Ländern und ihrem neuen Leben in Marokko. Jeder Bericht ist spannend und man hat das als Leser das Gefühl direkt am Geschehen teilzunehmen. Man merkt, dass Lena in Afrika regelrecht auflebt und den Kontinent und besonders die Menschen liebt. Teilweise reist sie als Touristin, dann als Freundin oder einfach um längere Zeit zu bleiben. Die Geschichten (manchmal sind es auch nur kurze Sequenzen) werden sehr persönlich, ehrlich und liebevoll erzählt.
Jedes Kapitel erzählt von einem anderen Land und beginnt mit einer Bildseite. Der Schreibstil ist locker und lässt sich angenehm lesen. Zu Beginn erschienen mir die Episoden etwas aus dem Zusammenhang gerissen (vielleicht hatte ich auch etwas anderes erwartet), aber alles fügte sich zu einem kompletten Bild zusammen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Das Buch bringt dem Leser Afrika näher- auf sehr ehrliche und persönliche Art. Es ist nicht der typische Reisebericht, aber gerade das macht das Buch so faszinierend. Ich finde Lena sehr mutig- sie lebt ihr Leben ohne gesellschaftlichen Zwang und ohne Luxus. Ich kann Lenas Buch von ganzem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 26.04.2022
Ich, die Kämpferin
Aduse, Sara;Pomper, De_sire_e

Ich, die Kämpferin


ausgezeichnet

Sara Aduse lebt in Äthiopien bei ihrer Großmutter, die Sara mit 7 Jahren nach alter Tradition beschneiden lässt. Nicht nur der körperliche, sondern besonders der seelische Schmerz traumatisieren das Mädchen. Sara kann sich selbst nicht lieben und kann zuerst die Ursache nicht auf die Beschneidung und die Folgen dieser Erfahrung zurückführen. Erst viel später, als sie in der Schweiz lebt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der Heilungsprozess beginnt. Sara entscheidet sich nach Äthiopien zu reisen, um ihre Beschneiderin zu sprechen und macht ihre Beschneidung öffentlich. Sie spricht in Schulen auf Kongressen, hat einen Film gedreht und dieses mutige und wichtige Buch geschrieben.
Dies ist die Autobiographie einer mutigen Frau, denn es bedarf einer großen Portion Mut, um gerade in Afrika gegen die Beschneidung zu sprechen. Obwohl es in Äthiopien gesetzlich verboten ist, Mädchen zu beschneiden, ist diese Praxis noch weit verbreitet und eng mit der alten Tradition verwoben.
Sara erzählt offen, einfühlsam und sehr persönlich über die Beschneidung und die seelischen Folgen, die sie so lange gequält haben. Dieses wichtige Buch macht Mut und Hoffnung. Der Schreibstil ist flüssig und es fühlt sich an, als wenn Sara einem gegenüber sitzt und ihre Geschichte erzählt. Ergänzt wird der Bericht von einem großen Bildteil in der Buchmitte und einem Interview mit einer Ärztin in der Schweiz, die Beschneidungen (teils erfolgreich) rückgängig macht.