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Benutzername: 
Janina
Wohnort: 
Schenefeld

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, die einen besonders ansprechen, nachdenklich machen und nachhaltig berühren. Zu ihnen gehört für mich „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ von Susanne Abel. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die im Buch erzählte Geschichte einige Parallelen zu meiner Familiengeschichte hat. So war auch meine Großmutter im Krieg ein Flüchtlingskind und ist Jahrzehnte später an Demenz erkrankt. Viele kleine Szenen aus dem Buch kamen mir wahrscheinlich deshalb sehr bekannt vor.

In dem Buch wechseln sich zwei Zeitebenen ab, die Spannung aufbauen und gleichzeitig tiefe Einblicke in das Schicksal und die Gefühlswelt der Protagonisten bieten. In der Gegenwart lernen die Leser Tom Monderath kennen, der ein erfolgreicher Nachrichtenmoderator ist und mit der beginnenden Alzheimererkrankung seiner Mutter Greta konfrontiert wird. Ausgelöst durch die Erkrankung verliert die alte Dame immer mehr den Bezug zum Hier und Jetzt und durchlebt ihre schicksalsreiche Kindheit und Jugend während und nach dem zweiten Weltkrieg erneut. Was sie in dieser Zeit erlebt hat, erfahren die Leser in den Rückblicken der zweiten Zeitebene. Die Flucht aus Ostpreußen zusammen mit ihrer Familie vor den Russen, die Angst um den Vater, der seit dem Krieg verschollen ist, der Kampf ums tägliche Überleben… Die Familie findet Zuflucht in Heidelberg. Dort verliebt sich Greta in einen dunkelhäutigen GI. Doch diese Liebe war zu damaligen Zeiten ein großes Tabu. Und das Schicksal schlägt noch erbarmungsloser zu als Greta ein Kind erwartet…

Großartig fand ich die vielen Fakten und Hintergründe, die mit in die Geschichte einflossen. Viele kritische Themen wurden angesprochen und aufgearbeitet – einige Aspekte davon waren mir nahezu unbekannt. Es werden Themen wie der Brown Baby Plan angesprochen, die ich so noch nie in einem Roman gefunden habe. Das breite Themenspektrum machte mir wieder einmal deutlich, wie viel Ungerechtigkeit in diesen Jahren geschehen ist und welche Nachwirkungen sie immer noch auf die Generationen danach haben. Der Schmerz und die Hilflosigkeit der Charaktere waren dabei glaubhaft und nachvollziehbar. Doch gleichzeitig muss ich hier auch ein kleines Aber einschieben, denn durch die Fülle an Fakten machte die Story an einigen Stellen – besonders in der neueren Zeitebene – einen zu konstruierten Eindruck auf mich. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau. Und so will und kann ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, sondern gebe euch lieber eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.03.2021
Die dritte Frau
Fleischhauer, Wolfram

Die dritte Frau


gut

Ich hatte andere Erwartungen

Es ist nicht einfach, meine Gedanken zu „Die dritte Frau“ in Worte zu fassen. Ich habe es zwar in kürzester Zeit gelesen, aber wirklich packen oder berühren konnte es mich nicht. Hat es meine Erwartungen erfüllt? Da muss ich mit einem klaren Nein antworten. Das ist auf der einen Seite gut, denn die Geschichte war in keinster Weise voraussagbar. Leider hat mich nicht nur der Klappentext, sondern auch mindestens die Hälfte des Buches eine völlig andere Geschichte erwarten lassen. Und ich bin ehrlich, diese Richtung der Story hätte mich wesentlich mehr interessiert.
Es fängt alles wie angekündigt mit den Recherchen und der Historie zu einem geheimnisvollen Gemälde an, in allen Einzelheiten wird über die Personen auf und hinter diesem Gemälde spekuliert. Die vielen Informationen, Personen und historischen Ereignisse sind spannend, teilweise aber auch so verwirrend oder zahlreich, dass ich mich nebenbei bei anderen Quellen informieren musste, um der Handlung folgen zu können. Dennoch war ich enttäuscht, als dieses Rätselraten um das Bild nicht mehr Gegenstand der Handlung war. Stattdessen rückte immer mehr die plötzlich aufkeimende „Beziehung“ der beiden Hauptcharaktere in den Mittelpunkt. Wobei Beziehung das falsche Wort ist, noch weniger trifft es „Liebesgeschichte“, wie es auf dem Klappentext heißt. Ich fand diesen Aspekt des Romans leider nicht schlüssig, nicht nachvollziehbar und auch nicht wirklich spannend. Auf mich wirkte die Story noch nicht rund, unvollendet, teilweise zu konstruiert. Doch bildet euch am besten selbst ein Urteil.

Bewertung vom 14.03.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

Einfach euphancholisch!

„Doch unter dieser ersten Schicht wirkte sie verletzlich und manchmal sogar unsicher. Sie konnte mir so ähnlich sein, und sie war das Gegenteil von mir, und wenn meine Stimmung eine leere Fabrikhalle war, dann war sie ein Haufen Kerzen.“

Mein erster Wells. Und was soll ich sagen? Ich finde ihn fantastisch, man könnte auch sagen euphancholisch (Wortschöpfung aus dem Buch: eine Mischung aus Euphorie und Melancholie). Denn genau das bringt es auf den Punkt. Der Mix aus Glück und Schwermut von der ersten bis zur letzten Seite, der einen mitreißt und nicht mehr loslässt. Meiner Meinung nach hat Wells genau den richtigen Ton getroffen. Die Geschichte wirkt bis ins kleinste Detail stimmig, das Buch ist emotional, aber nicht kitschig, es lässt einen in die frühe Kindheit in den 80er-Jahren zurückreisen, ohne diesen Aspekt allzu sehr in den Vordergrund zu drängen, und die Charaktere muss man einfach nur ins Herz schließen, mit all ihren Zweifeln, Sehnsüchten, Träumen und Erkenntnissen. Ich liebe das Buch vor allem, wenn Wells die zwischenmenschlichen Hürden beschreibt, die leisen Zwischentöne während der Interaktionen miteinander, die Gedankenspiele. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Romane des Autors
Zum Buch: Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.

Bewertung vom 24.02.2021
Der Klang der Wälder
Miyashita, Natsu

Der Klang der Wälder


gut

Erfüllte nicht meine Erwartungen

„Die Töne dehnten sich aus. Sie explodierten, wirbelten durcheinander, jagten sich gegenseitig, verschmolzen zu einem Klang. Wie konnte ein Instrument wie ein Klavier so etwas hervorzaubern? Von einem Blatt zu einem Baum, von einem Baum zu einem Wald bis zu einem Berg. Ich konnte bildhaft vor mir sehen, wie der Ton zu Klang, der Klang zu Musik wurde.“

Als der junge Tomura einem Klavierstimmer bei der Arbeit lauscht, fühlt er sich durch den Klang in die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit zurückversetzt. Er fasst den Entschluss, das Handwerk des Klavierstimmens zu erlernen, doch bei aller Hingabe ist da doch stets die Angst vor dem Scheitern auf der Suche nach dem perfekten Klang. Als er das Klavier der beiden Schwestern Kazune und Yuni stimmen soll, muss er erkennen, dass es dabei um mehr geht als um technische Versiertheit – und es »den einen« perfekten Klang nicht gibt. Und als er Kazune, die angehende Konzertpianistin, dann spielen hört, spürt er die Bestimmung seines Lebens: ihr Spiel zum Strahlen zu bringen.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, dann aber beim Lesen festgestellt: Da hatte ich mir mehr erhofft. Auf den ersten 100 Seiten hatte ich sogar mehrmals über einen Abbruch nachgedacht, aber hoffnungsvoll weitergelesen. Es gibt ein paar schöne, poetische Stellen (siehe Zitat oben), aber im Großen und Ganzen plätschert die Story langsam und eher ereignislos vor sich hin. Man könnte jetzt argumentieren, dass gerade diese Schlichtheit und die fehlenden Aufs und Abs den Reiz des japanischen Schreibstils ausmachen. Und ja, das stimmt und das mag ich an anderen Romanen auch sehr. Doch hier fehlte mir das gewisse Etwas, das diese Bücher trotzdem so besonders macht. Obwohl über die Liebe zur Musik und den perfekten Klang gesprochen wird, fehlt mir die Tiefe, das Herzblut, die Leidenschaft. Teilweise wirkte der Schreibstil auf mich zu verhalten, holperig und unausgegoren. Vielleicht war das aber auch beeinflusst durch die Charakterzüge des Hauptprotagonisten, der auf mich einen naiven, unbeholfenen, etwas scheuen und teilweise weltfremden Eindruck macht. Was soll ich sagen, es hat mich leider nicht berührt, obwohl ich die Idee zu dieser Geschichte immer noch besonders und vielversprechend finde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


gut

Ich bin normalerweise keine Krimi-Leserin, aber diese Story hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Ein Mord ohne erkennbares Motiv, begangen von einem ruhigen und fürsorglichen Familienvater, ein Anwalt, der versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, und dazu sympathische Charaktere – das klang für mich sehr lesenswert. Noch dazu wurde „Die 7. Zeugin“ von zwei erfahrenen Experten geschrieben: Florian Schwiecker, ehemaliger Strafverteidiger und bekannter Thriller-Autor, und Michael Tsokos, Professor für Rechtsmedizin und True-Crime-Thriller-Autor. Die beiden sollten also wissen, wovon sie schreiben. Und tatsächlich sind die Gedanken und Handlungen in diesem Justiz-Krimi, der den Auftakt für eine neue Krimi-Reihe darstellt, absolut nachvollziehbar und glaubwürdig. Naja, fast. Die ersten Kontaktaufnahmen zwischen Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer empfand ich als zu gewollt und konstruiert. Mal abgesehen davon hätte ich – wenn ich es nicht bei der Ankündigung des Buches gelesen hätte - nie gedacht, dass die beiden Herren das zukünftige Ermittler-Duo der Krimi-Reihe bilden werden. Rocco Eberhardt und sein Freund und Privatermittler Tobias Baumann hätten hier eher ins Bild gepasst. Wir werden sehen, wie sich die Konstellationen in den kommenden Bänden entwickeln werden. Doch wie sehr mir die erwähnte Realitätsnähe gefallen hat, täuschte es leider nicht darüber hinweg, dass es mir im gesamten Buch an Spannung fehlte.

Bewertung vom 05.02.2021
Von riesengroß bis klitzeklein
Klee , Julia

Von riesengroß bis klitzeklein


sehr gut

Raffinierte Zoomeffekte

Ich gebe es zu, ich habe ein Faible für detailreich gestaltete Kinderbücher. Und bei „Von riesengroß bis klitzeklein“ von Sabine Rothmund wird genau dieser Detailreichtum zur Hauptkomponente der Geschichte. Eine Geschichte, die durch ihre farbenfrohen und liebevollen Illustrationen an Aufmerksamkeit gewinnt und junge Leser in ihren Bann zieht. Raffiniert ist der Zoom- bzw. Bild-in-Bild-Effekt, so gibt es die eine oder andere Überraschung und es entsteht eine Interaktion zwischen Vorleser und Zuhörer. Tolle Idee! Es animiert Kinder, mit einem wachen und aufmerksamen Blick ihre Umgebung zu erkunden, die kleinen Details wahrzunehmen und zu schätzen und alles in Relation zu setzen. Es gelingt, Kindern auf spielerische und kindgerechte Art einen Umgang mit der Natur zu erklären. So wird schon bei den Kleinsten das Bewusstsein für Umweltschutz, Handeln und Zusammenhänge geschult. Ein tolles Buch.

Bewertung vom 13.01.2021
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


sehr gut

Wer auf der Suche nach einem Buch ist, mit dem man es sich bei Kerzenschein, einer Tasse Tee und einer kuscheligen Decke auf der Couch so richtig gemütlich machen kann, der liegt mit „Miss Bensons Reise“ genau richtig. Die zwei weiblichen Hauptcharaktere wachsen einem sofort ans Herz, so eigentümlich und manchmal auch etwas nervig sie mit all ihren Ecken und Kanten, Gegensätzen und weltfremden Ansichten sie auch sein können. Es ist wunderschön mitzuverfolgen, wie sowohl ihre Freundschaft als auch die Persönlichkeiten der beiden Frauen im Laufe der Geschichte reifen, wie sie über sich hinauswachsen und zu sich selbst finden. In diesem Roman steckt so viel mehr als es auf den ersten Blick scheint: Thematisiert wird der Mut, das hinter sich zu lassen, wofür man nicht brennt und stattdessen der eigenen Berufung/ seiner wahren Identität zu folgen. Keine Angst vor dem Scheitern zu haben, denn wichtig ist nur, dass man sich nicht unterkriegen lässt. Seine Freiheit zu bewahren und sich nicht von der Gesellschaft, Konventionen oder dem Ehepartner in ein vorgefertigtes Korsett zwängen lassen, sodass die eigene Flamme im Inneren immer mehr erlischt. Freundschaft und Zusammenhalt, die die Beteiligte stärkt und fördert, ihre Träume zu leben. Selbstachtung zu haben, egal was andere sagen, und an sich selbst zu glauben. Nicht die Lebenslust zu verlieren und wahre Schönheit im Kleinen zu entdecken…
Ich könnte noch eine Weile weitere Beispiele aufzählen. Wie ihr seht, das Buch lohnt sich. Von mir gibt es 4,5 Sterne. Und Fernweh habe ich jetzt auch!

Bewertung vom 01.01.2021
Bären füttern verboten
Elliott, Rachel

Bären füttern verboten


sehr gut

Frische & ungewöhnliche Erzählweise

Dieses Buch war für mich das reinste Auf und Ab, ein Für und Wider. Ich liebte den schwarzen Humor der ersten Kapitel, die frische und ungewöhnliche Erzählweise. Doch irgendwann fand ich die Geschichte über eine lange Strecke eher bedrückend und deprimierend, bevor das Buch dann im letzten Drittel wieder mein Herz berühren konnte. Hervorzuheben sind auf jeden Fall die vielen großartigen Dialoge und poetischen Sätze, die es immer wieder zu entdecken gibt. Die Charaktere sind erfrischend menschlich – mit all ihren Ecken und Kanten – und teilweise herrlich verschroben und stecken jeder für sich in ihrem Leben in einer Sackgasse, aus der sie sich selbst nicht mehr befreien können. Rachel Elliott bringt hier authentisch rüber, dass manchmal nur ein kleiner Schubser, die andere Perspektive eines Fremden oder ein Fünkchen Offenheit den entscheidenden Impuls für eine Wendung bringen kann.
Und so sehr mir das alles auch gefallen hat, konnte mich „Bären füttern verboten“ dann doch nicht hundertprozentig überzeugen.

Bewertung vom 26.11.2020
Marigolds Töchter
Woolf, Julia

Marigolds Töchter


ausgezeichnet

Manchmal beendet man ein Buch und stellt fest, dass der Klappentext inhaltlich zwar der Wahrheit entspricht, das Buch aber nur zu einem kleinen Bruchteil widerspiegelt. So ging es mir mit „Marigolds Töchter“, das meine Erwartungen weit übertroffen hat. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir die Geschichte so unter die Haut gehen wird. Doch das Thema Demenz und die damit verbundenen Schilderungen stimmen in so vielerlei Hinsicht mit meinen eigenen Erfahrungen überein, dass ich nur bewundern kann, mit welcher Beobachtungsgabe und mit welchem Einfühlungsvermögen Julia Woolf diese wunderschöne Geschichte erschaffen hat. Sie berührt, sensibilisiert, erschüttert und gibt einem gleichzeitig Kraft. Aber vor allem zeigt sie, wie wichtig Zusammenhalt und Miteinander gerade in Zeiten sind, in denen man glaubt, alles zu verlieren – sowohl für die erkrankte Person als auch für das nahe Umfeld. Das ändert zwar nichts an der Krankheit, macht das Leben aber für alle Beteiligten lebenswerter und leichter. Und sie hat mich daran erinnert, wie wichtig das Jetzt ist – egal ob mit einer an Demenz erkrankten Person oder mit jedem anderen. Man sollte aus seinem Gedankenkarussell viel häufiger aussteigen, den Moment genießen und seine Sinne auf das konzentrieren, was gerade jetzt passiert.
Was soll ich sagen? Ich habe in diesem Roman eine Tiefe gefunden, die ich so nicht erwartet hätte, und kann von Herzen eine Empfehlung geben.

Bewertung vom 28.10.2020
Das letzte Licht des Tages
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


gut

Spannendes Thema ohne viel Tiefe

Frankreich 1940: Als die Nazis immer mehr Teile Frankreichs einnehmen, müssen sich die Einwohner Reims und die Bewohner des Weinguts Chauveau entscheiden – ducken sie sich und verschließen die Augen vor der Gewaltherrschaft oder schließen sie sich der Résistance an und agieren im Untergrund. Geknüpft ist das dramatische Widerstands-Thema an zwei Liebesgeschichten auf unterschiedlichen Zeitebenen – wie beide zusammenhängen, erfährt der Leser im Laufe der Geschichte. Die Thematik von „Das letzte Licht des Tages“ klang für mich von Anfang an vielversprechend. Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt. Auch wenn ich die Idee zu dieser Geschichte nach wie vor großartig finde, hat es mir doch vor allem an Tiefe gefehlt. Die Charaktere waren mir nicht fein genug ausgearbeitet, ihre Gefühle – vor allem ihre Ängste – und Nöte zu oberflächlich, das Résistance-Thema zu kurz geraten. Ich finde den Prozess der Champagner-Herstellung durchaus interessant, allerdings war mir der Input dazu an vielen Stellen zu lang und zu technisch – stattdessen hätte mich das Widerstands-Thema deutlich mehr interessiert. Und so schafften es die Geschichte und ihre Charaktere leider nicht, mich in ihren Bann zu ziehen.