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Lesemone

Bewertungen

Insgesamt 1696 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2025
Unsere Suche nach Zärtlichkeit (MP3-Download)
Ehrenhauser, Martin

Unsere Suche nach Zärtlichkeit (MP3-Download)


gut

Dumont arbeitet bei der Telefonseelsorge. Nach einem Anruf, den die Frau abbricht, beschließt er, eine Auszeit zu nehmen und will diese Frau finden. Auf dieser Reise hinterfragt er sein ganzes Leben und trifft auf Florence.

Ich habe das Hörbuch gehört und war von der warmen, herzlichen Stimme des Sprechers sehr angetan. Dadurch konnte er das Hörbuch sehr emotional und mit viel Gefühl vortragen. Die Charaktere sind überschaubar. Die Liebesgeschichte ist sehr ruhig, da fehlten mir ein paar Höhepunkte. Ich habe mir aber auch einen etwas anderen Inhalt vorgestellt. Die Arbeit bei der Telefonseelsorge spielt irgendwann gar keine große Rolle mehr. Das Welt- und Frauenbild von Dumont ist an manchen Stellen etwas seltsam. Mich hat Dumonts Geschichte nicht so ganz erreichen können und das Zuhören wurde irgendwann etwas langweilig, weil alles so vor sich hin plätscherte und so ruhig endete, wie es anfing!

Bewertung vom 03.04.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


sehr gut

Familie Van Laar ist sehr reich und besitzt ein Feriencamp in den Adirondack Mountains. Erst verschwindet Sohn Bear im Jahr 1961 und jetzt seine Schwester Barbara im Jahr 1975. Zufall? Was wissen die Mitcamper und Betreuer darüber? Judy wird auf den Fall angesetzt und soll ermitteln, was sich anfangs sehr zäh gestaltet, die Geschichte nimmt aber mit jeder neuen Erkenntnis an Fahrt auf. Am Ende kommt ein spannendes Familiendrama ans Tageslicht und man weiß als Leser kaum noch, wem man trauen kann. Insgesamt ist die Mischung aus Krimi und Familiengeschichte gut gelungen. Die Autorin wirft aber sehr viele Charaktere ins Geschehen, was mir an vielen Stellen unwichtige Lückenfüller waren. Das hat das Lesen etwas langatmig gemacht. Es wird ständig zwischen 1961 und 1975 hin und her gewechselt, was durchweg gut gekennzeichnet war. Ich fand gut, dass so viele Charaktere eigene Leseabschnitte bekamen, aber das war alles sehr ausführlich erzählt. Am Ende kommt es zu einem dramatischen Ende. Insgesamt ein sehr spannendes Buch mit einem wendungsreichen Verlauf.

Bewertung vom 02.04.2025
Maikäferjahre
Höflich, Sarah

Maikäferjahre


ausgezeichnet

Maikäferjahre beschreibt in wechselnden Kapiteln, wie die Zwillinge Anni und Tristan unabhängig voneinander den Krieg erlebt haben. Anni gerät zuhause in Dresden unter die damalige Bombardierung, die alles dort zerstört hat. Sie kann sich mit ihrer kleinen Tochter und dem halbjüdischen Geiger Adam gerade noch so retten. Währenddessen ist ihr Bruder Tristan als Luftwaffenpilot unterwegs in England und wird abgeschossen. Krankenschwester Rosalie ist ihm eine große Stütze und die beiden verlieben sich, was gesetzlich verboten war. Beide Handlungsstränge werden gleichberechtigt erzählt und bekommen jeder für sich die Aufmerksamkeit, die notwendig ist. Mir hat zwischendrin sehr gut die kleine Zusammenfassung der Ereignisse gefallen, die dann folgen werden. Das hat mich als Leser schon mal abgeholt und ich konnte mich darauf einstellen, was kommen wird. Die Geschichte der Geschwister wird sehr emotional, aber auch sehr bildhaft erzählt. Sowohl die Flucht von Anni wird sehr anschaulich geschildert, als auch die Repressalien, denen Tristan ausgesetzt war, werden nachvollziehbar dargelegt. Das Buch gibt einen guten Einblick darüber, wie es vielen Flüchtlingen und Gefangenen ergangen ist. Immer wieder wird auf den Maikäfer eingegangen, den die Geschwister als Verbindung haben. Inwiefern, kann man beim Lesen des Buches herausfinden. Sehr gelungener Roman!

Bewertung vom 31.03.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Einst waren Beth und Gabriel ein verliebtes, junges Paar. Doch ihr Glück zerbricht. Sie ist jetzt mit Frank verheiratet und betreibt gemeinsam mit dessen Bruder eine Farm. Dann kehrt Gabriel ins Dorf zurück und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Zu Beginn fand ich es schwierig die Handlungsstränge zuzuordnen, weil sie alle in der Vergangenheit liegen und nicht so viel Zeit dazwischen ist. Wenn man das aber mal begriffen hat, trifft man auf eine Liebesgeschichte, die sich nicht dramatischer entwickeln könnte, wie es hier der Fall ist. Mir hat dann der Wechsel zwischen Jugend und Erwachsensein gut gefallen. Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil, so dass man sich in die Szenen gut hinein versetzen kann. Es gibt sehr viele Geheimnisse zu entdecken und es wird von Seite zu Seite immer spannender. Am Ende wird alles aufgelöst. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es sich so dramatisch entwickelt. Ein echtes Überraschungsbuch mit dem die Autorin bei mir ins Schwarze getroffen hat!

Bewertung vom 28.03.2025
Der Junge aus dem Meer (MP3-Download)
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer (MP3-Download)


sehr gut

Ambrose ist ein Fischer in Irland und bringt eines Tages ein Baby mit nach Hause, was er am Strand gefunden hat. Das Ehepaar hat schon einen Sohn und adoptiert das Baby bereitwillig und gibt ihm den Namen Brendan. Von Anfang an ist der leibliche Sohn jedoch dem neuen Familienmitglied feindselig eingestellt. Das Buch beschreibt über einen Zeitraum von 20 Jahren den Verlauf des Lebens von Brendan und seiner Familie. Es beschreibt aber auch, wie die Dorfgemeinschaft mit der Situation umging und was sich alles in der langen Zeit ereignet hat. Es geht viel um die Fischerei. Stellenweise fand ich es etwas langatmig erzählt. Mir hat aber gut gefallen, wie sich die Charaktere entwickelt haben und dass ihre Gedanken widergegeben wurden, so dass man einen Einblick in ihre Gefühle bekam. Ich habe das Hörbuch gehört und fand den Sprecher sehr gut. Er spricht die Geschichte gut betont und transportiert die Emotionen gut. Insgesamt eine interessante Familiengeschichte in einer Zeit Irlands, wo man sich als Fischerfamilie durchschlagen musste und die Dorfgemeinschaft noch was gezählt hat.

Bewertung vom 24.03.2025
Von Stufe zu Stufe (eBook, ePUB)
Kucher, Felix

Von Stufe zu Stufe (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Marc seinen Job in einem Filmarchiv verliert, zieht ihn das ziemlich runter. Er sieht seine Chance gekommen, als er auf einem Foto Filmrollen erkennt, die als längst verschollen gelten. Um an diese Filmrollen zu kommen, muss er eine Reise in die Ukraine wagen. Der Gegenwartsstrang der Geschichte erzählt seinen Verlauf. Im Vergangenheitsstrang wird ein Stück Filmgeschichte erzählt. Anton und Louise Kolm betreiben ein Fotoatelier. Als es endlich den bewegten Film gibt, will vor allem Louise für ein gewisses Niveau sorgen. Die ersten Filme waren Klamauk und nackte Haut und sie will unbedingt einen niveauvollen Film drehen. So beschreibt dieses Buch Stufe um Stufe den Weg zum ersten, österreichischen Kunstfilm. Marc ist als Protagonist nicht gerade ein Sympathieträger. Er kommt oft sehr orientierungslos rüber, auch etwas arg ängstlich. Im Gegensatz das Ehepaar Kolm, das sehr zielorientiert vorging. Mir hat der wechselnde Erzählstil gut gefallen. Auch die bildhafte Beschreibung hat dazu beigetragen, dass man sich die Handlung gut vorstellen konnte. Mir hat der Ausflug in die Anfänge der Filmgeschichte sehr gut gefallen.

Bewertung vom 24.03.2025
Frau im Mond
Jarawan, Pierre

Frau im Mond


sehr gut

Die Zwillingsschwestern Lina und Lilit wachsen in Montréal auf, haben aber armenische Wurzeln. Erzählungen ihres Großvaters Maroun, machen die Schwestern neugierig. Da Lina familiäre Verpflichtungen zuhause hat, fängt Lilit an, in der Vergangenheit ihrer Großeltern zu graben und reist den Spuren ihrer Großmutter Anoush hinterher, die sie nie kennengelernt hat.

Der Autor hat einen sehr detaillierten, beschreibenden Schreibstil und schildert diese Familiengeschichte in allen Einzelheiten. Erzählt wird in Vergangenheit und Gegenwart. Mir war es etwas zu ausführlich erzählt. Die Geschichte ist mit vielen belegbaren Fakten gespickt, was das Lesen interessant gemacht hat. Es gibt aber auch einige Längen darin. Ich fand die Geschichte aber sehr liebevoll erzählt und der Autor schafft es, eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Für die Geschwister war es eine nachvollziehbare, spannende Spurensuche, weil es um ihre Familie ging. Für mich als Leser war es eher eine distanzierte Betrachtung, wie die Großeltern der Zwillinge aufgewachsen sind und was sie in ihrer Heimat erlebt haben. So ganz packen konnte mich diese Spurensuche nicht.

Bewertung vom 22.03.2025
Schweben (eBook, ePUB)
Ben Saoud, Amira

Schweben (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte spielt in einer Welt, nach dem Klimawandel, als sie sich in verschiedene Siedlungen aufgeteilt hat. Mittendrin unsere Protagonistin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, in die Identität von anderen Frauen zu schlüpfen, um es den Angehörigen leichter zu machen, über deren Verlust hinwegzukommen. Das hat sie schon so oft getan, dass sie selbst nicht mehr weiß, wie sie heißt. Doch ihr neuer Auftrag treibt sie an die Belastungsgrenze und die Frage, wie lange funktioniert das mit den Siedlungen noch?
Das Buch ist eine Dystopie, was ich zwischendurch sehr gerne mal lese. Zu Beginn fand ich die Geschichte sehr gut aufgebaut, man wird abgeholt, es wird erklärt, was es mit dem sonderbaren Beruf der Protagonistin auf sich hat. Doch gegen Ende überschlagen sich so viele Dinge, dass man gar nicht mehr mitkommt. Es ergaben sich immer mehr Fragen, die durch das abrupte Ende nicht mehr geklärt werden konnten. Mir fehlte am Ende irgendwie der Sinn des Ganzen und ich blieb mit vielen Fragezeichen zurück. Durch die sehr übersichtliche Anzahl von Charakteren und dem begrenzten Blick auf die eine Siedlung, hat mich die Handlung nicht so ganz packen können.

Bewertung vom 20.03.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


sehr gut

Mimo soll wie seine Vorfahren ein Bildhauer werden und wird als Kind zu seinem Onkel nach Italien geschickt, um dort diesen Beruf zu erlernen. Er begegnet in Pietra d'Alba der quirligen Viola. Sie ist der jüngste Spross der sehr einflussreichen und vermögenden Familie Orsini. Obwohl es nicht standesgemäß ist, dass die beiden Kinder Umgang miteinander haben, entwickelt sich eine Freundschaft auf Lebzeiten.

Hier wird eine sehr intensive Freundschaft beschrieben, die ein ganzes Leben anhält. Es wird chronologisch erzählt, wobei ich vermisst habe, dass es keine genauen Zeitangaben gibt. Zwischen den Kapiteln sind nämlich immer Kapitel aus der Gegenwart eingefügt. Das hat meinen Lesefluss etwas gestört. Die Beschreibung der Freundschaft hat mir jedoch gefallen, es geht ständig hin und her. Mal sehen sich die beiden über Jahre nicht, doch sie treffen immer wieder aufeinander. Viola ist ein Freigeist, der seinen eigenen Weg sucht, wenn es sein muss, mit dem Kopf durch die Wand. Mimo ist etwas zurückhaltender beschrieben, hat aber durchaus die Fähigkeit sich durchzusetzen, obwohl er als kleinwüchsiger Künstler sehr oft angefeindet wird. Nebenbei bekommt man noch den Wandel der Zeit in Italien mit. Ein sehr harmonisches Buch über ein Paar, das eine lebenslange Freundschaft verbindet.

Bewertung vom 20.03.2025
Halbinsel
Bilkau, Kristine

Halbinsel


sehr gut

Annett bekommt einen Anruf, dass ihre Tochter Linn in einem Berliner Hotel zusammengebrochen ist und ins Krankenhaus kam. Sie macht sich aus Richtung Husum gleich auf den Weg, um nach ihr zu schauen und nimmt sie kurzerhand mit nach Hause, damit sie sich erholen kann. Linn fängt ihr Leben an zu überdenken und will gar nicht mehr von daheim weg, was zu Spannungen in der Beziehung zu ihrer Mutter führt. Die Handlung des Buches beschränkt sich fast nur auf Nordfriesland, was mir gut gefallen hat. Da ich auf der Halbinsel Nordstrand schon Urlaub gemacht habe, kamen mir viele Schauplätze bekannt vor, wie z.B. die Wattwanderung zur Hallig Südfall. Daher finde ich auch den Buchtitel sehr gut gewählt. Das Buch beleuchtet eine Mutter-Tochter-Beziehung, die auf Geben und Nehmen beruht. Annett hat immer alles für ihre Tochter getan, damit es ihr gutgeht und Linn ist auch dankbar dafür. Durch die einzelnen Episoden im Buch merkt man, dass beide immer nachdenklicher werden und ihr Leben überdenken. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll geschrieben. Es ist ein Buch der leisen Töne, das ohne Drängen und großen Vorwürfen auskommt und immer wieder die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind aufzeigt. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber nicht mit dem Finger auf andere zeigt.