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Benutzername: 
MinnieMay
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2010
River
Milner, Donna

River


ausgezeichnet

Mit River startete Donna Milner ihre Autorenkarriere und überzeugt die Leser mit emotionaler und bildhafter Schreibweise, einem lebendigen und spannenden Erzählstil und authentischen Charakteren. Nachdem Familienromane nicht zu meinem üblichen schmökern gehören, habe ich mehr durch Zufall Milners neuestes Werk, „Der Tag an dem Marilyn starb“ bekommen und lesen dürfen. Das Buch war in seiner ganzen Art und Erzählweise so fesselnd, dass ich auch unbedingt „River“ lesen musste.
Man findet leichten Einstieg in die Geschichte und lernt die Protagonisten nach und nach kennen, Charaktere von sympathisch bis abstoßend, solche mit denen man sich direkt identifizieren kann und andere, an die man sich evtl. erst gewöhnen muss. Wir lernen Kanada in den 1960er Jahren kennen und nehmen neben den Ereignissen in der Familie auch das politische Geschehen zu jener Zeit wahr, den Vietnamkrieg und die Ermordung Kennedys, die Haltung gegenüber Kriegsdienstverweigerern, Homosexuellen und die allgemeine Borniertheit der Menschen, gerade in Kleinstädten mit einer Abwehrhaltung gegen alles was unkonventionell und anders erscheint.
Das Buch führt uns durch das Leben der jüngsten Tochter, die von ihrer Familie erzählt und von den Schicksalsschlägen, die sie erleiden. Wir lernen den Zusammenhalt kennen und wie schnell er ins Wanken geraten kann wenn man nicht ehrlich genug zueinander ist.
Nachdem ich Milners Zweitwerk bereits kenne muss ich sagen, ihr Debüt kommt in Sachen Spannung nicht ganz so gut weg wie „Der Tag an dem Marilyn starb“, aber das ist nicht schlimm, denn River ist ein fesselndes und bewegendes Familienschicksal und mit dem Nachfolger kam, wie es ja auch wünschenswert ist dann noch eine Steigerung.

Bewertung vom 21.03.2010
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


sehr gut

Mit viel Vorfreude erwartete ich den neuen Roman von David Safier, und es hat sich gelohnt.
Natürlich handelt es sich hierbei nicht um allzu anspruchsvolle Literatur und ganz bestimmt kann der Leser nicht erwarten, eine auf historische Fakten basierende Hommage auf Shakespeare vorgesetzt zu bekommen, aber all das verspricht der Autor ja auch gar nicht. Vielmehr bekommen wir unterhaltsame und leichte Lektüre für „zwischendurch“ geboten, die jedoch keineswegs niveaulos ist.
„Plötzlich Shakespeare“ ist eine lockere Geschichte über das „Erkennen der wahren Liebe“, nämlich der Liebe die unser Leben lebenswert und bunt macht, die unsere Sinne öffnet und unsere Hemmungen schrumpft. Keineswegs belehrend, aber auch nicht allzu behutsam zeigt uns der Autor etwas über unser Innerstes und auch wenn die Charaktere nicht immer 100% authentisch und nicht selten klischeebehaftet wirken macht es Spaß mit ihnen auf die Reise zu gehen. Dieses Buch bietet so viele erheiternde, teils völlig skurrile Szenen, das kein Auge trocken bleibt und letztlich wünscht man den Protagonisten, die man zwangsläufig gern haben muss, ein Happy End.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der gern lacht und auch gern mal mit nicht allzu viel Ernst die historische Unfundiertheit der Geschichte beäugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Leichenraub
Gerritsen, Tess

Leichenraub


sehr gut

Ich habe mir Leichenraub gekauft nachdem ich die Jane-Rizzoli-Reihe nahezu verschlungen hatte und auch 2 ihrer noch weniger guten früheren Werke (Das Geheimlabor/Tödliche Spritzen) gelesen habe. Da schon weit vorab auf Tess Gerritsen Homepage erwähnt wurde, dass dieses Buch nicht die JR-Reihe ergänzt und Maura Isles nur einen kleinen Gastauftritt bekommt, war ich also auch nicht enttäuscht. Wenn man nicht mit einer falschen Erwartungshaltung rangeht und gern auch mal historische Romane ließt (wobei dieser hier nicht mit Iny Lorentz vergleichbar ist, da es ein ganz anderer Schreibstil, eine andere Epoche umzeichnet) hat man Freude an diesem Buch. Ich habe es nicht bereut und hatte Leichenraub in 2-3 Tagen durchgelesen. Die Geschichte um Rose Conolly ist spannend und gut konstruiert, wenn auch stellenweise etwas vorhersehbar. Der Roman ist mit vielen Informationen gespickt und gut recherchiert und das Einbauen der realen historischen Figur Oliver Wendell Holmes Sr. gefiel mir zudem besonders gut und war auch gelungen. Einzig die Zwischenblenden in die Neuzeit um Julia, Henry und Tom wirkten eher störend und die Liebesgeschichte darin sehr konstruiert, kitschig, überflüssig. Deswegen auch nur 4 von 5 Sternen, aber dennoch ein lesenswertes Buch für Fans von Tess Gerritsen, die ihren Schreibstil mögen und nicht ausschließlich Jane und Maura Geschichten lesen wollen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.