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Worldofbooksanddreams

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


gut

China, im Reich Yue, ca 500 Jahre nach Christus – nachdem ein erbitterter Krieg zwischen den Reichen Yue und Wu herrschte, mussten die Yue sich geschlagen geben. Seitdem werden sie von den Wu immer wieder überfallen. Die junge Xishi lebt im Reich Yue und ist bekannt für ihre außerordentlichen Schönheit. Als sie durch Zufall dem königlichen Berater der Yue, Fanli, begegnet, erwacht in ihnen ein Plan, denn der König der Wu liebt schöne Frauen. Xishi soll als Spionin an den Hofe der Wus und zur Vorbereitung bleiben ihr gerade einmal zehn Wochen. Eine gefährliche Mission für die junge Frau beginnt.
Dieses Buch ist optisch einfach nur wunderschön und als ich las, dass diese Geschichte wieder einmal auf eine Mythologie beruht, wurde ich neugierig, zumal ich aus diesem Bereich noch nie etwas gelesen habe.
Ann Liang hat einen wirklich wunderschönen Schreibstil extrem bildhaft, fast schon poetisch, selbst in den eher grausameren oder härteren Momenten behält sie diesen Stil. Das gefiel mir eigentlich sehr gut, doch trotzdem kam für mich nur schwer intensive Spannung auf.
Auch wenn sehr bildlich erzählt wird, war das Worldbuilding eher im Hintergrund. Mir fehlten ein wenig mehr Erklärungen rund um die beiden Königreiche. Klar, so ein bisschen hatte ich den Palast vor Augen, aber gerade hier fehlte mir etwas.
Die Geschichte dreht sich ein wenig um die Spionage der schönen Xishi, die an den Hof des Königs Fuchai eingeschleust wird. Tatsächlich verfällt Fuchai ihr auch und es hätte hier vieles spannend werden können, aber insgesamt konnte es mich nicht richtig fesseln, weil es einfach sehr ausschweifend erzählt wurde.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Xishi fand ich äußerst interessant und vor allem sehr clever. Ein wenig gezweifelt habe ich, dass eine junge Frau nach nur zehn Wochen so perfekt spionieren kann, aber das lass ich jetzt einfach mal außen vor. Ich mochte sie auf jeden Fall und habe sie für ihren Mut und ihren Ideenreichtum, auch ausweglosen Situationen zu entkommen bewundert.
Dafür konnte ich die Liebesgeschichte zwischen ihr und Fanli überhaupt nicht nachvollziehen, denn Fanli bleibt reserviert und für mich nicht so greifbar, wie ich es mir bei einer dramatischen Liebesgeschichte wünschen würde.
Fuchai, der König der Wu, war ebenfalls ein Charakter, den ich mir zu Beginn völlig anders ausgemalt hatte. Denn es hieß er sei grausam und brutal. Doch ich hatte eher den Eindruck, dass er in seiner Rolle völlig überfordert war.
Mein Fazit: Leider konnte mich A Song to Drown Rivers nicht so richtig packen und fesseln und ich habe insgesamt unheimlich lang gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Dabei ist der Schreibstil der Autorin Ann Liang wirklich unheimlich schön und malerisch, aber leider fehlte es mir an Spannung. Das lag noch nicht mal unbedingt an Protagonistin Xishi, die ich wirklich toll fand und ihr agieren bewundernswert. Irgendwie zogen sich für mich die Handlungen einfach zu sehr. Für mich war es leider nicht das passende Buch, aber ich kenne sehr viele, begeisterte Meinungen.

Bewertung vom 06.11.2024
Die geheime Maske / Stadt aus Wasser und Licht Bd.2
Nagel, Mela

Die geheime Maske / Stadt aus Wasser und Licht Bd.2


sehr gut

Venedig ist in großer Gefahr, denn die Schutzzauber, die die Stadt auf Wasser gebaut, schützen sollen, versagen nach und nach. Gemeinsam mit den anderen Tutori versucht Anola alles, um diese Zauber aufrecht zu erhalten, was für sie noch gar nicht so leicht ist, denn noch immer muss sie lernen, mit den Zaubern umzugehen. Zusätzlich verdrehen ihr sowohl Dario als auch Luca immer mehr den Kopf und Anola muss neben all der Gefahr auch noch mit ihrem verwirrten Herzen umgehen. Während sie alles daran setzt, in die tiefen Geheimnisse unterzutauchen, stößt sie selbst auf etwas, das alles für sie verändern könnte.
Schon der erste Band der Stadt aus Wasser und Licht Dilogie hat mir sehr gut gefallen und diese Fortsetzung knüpft unmittelbar an das Ende von Band 1 an. Da diese Dilogie komplett aufeinander aufbaut, ist es auch zwingend notwendig, mit Band 1 zu starten, da Band 2 sonst keinen Sinn ergibt.
Wie auch zuvor schreibt Mela Nagel hier sehr bildhaft und auch mit dem passenden Gefühl für ihre Charaktere. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und macht einfach Spaß. Denn Mela Wagner legt hier ein wirklich rasantes Tempo vor und als Leser kommt man kaum zur Ruhe. Schon der Einstieg ist spannend und voller Action und so geht es auch durchweg weiter. Dem Leser bleibt hier kaum Zeit zum Luft holen, was ich persönlich immer sehr mag. Es ist geheimnisvoll und spannend und auch wenn man immer wieder Ideen hat, wer hinter den Vorkommnissen in Venedig steckt, kann man sich nie so sicher sein, ob man nicht doch auf dem Holzweg ist.
Die Stadt Venedig als Setting hat schon etwas besonders, denn so wie der Titel des Buches ist es die Stadt aus Wasser und Licht und wirkt, zumindest in Büchern oder Filmen schon immer sehr romantisch. Wie es in der Realität aussieht, kann ich nicht sagen, aber im Buch wirkt sie einfach fantastisch, mythisch und geheimnisvoll. Auch das Magiesystem finde ich einfach super gut und verständlich umgesetzt.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Anola ist einfach sympathisch. Sie hat eine große Klappe und trifft oft Entscheidungen aus dem Bauch raus, was sie natürlich oft in Schwierigkeiten bringt, aber sie wirkt durch und durch sympathisch und gerade jüngere Leser können sich mit Sicherheit sehr gut in sie hineinversetzen.
Die Nebencharaktere sind recht vielzählig und trotzdem gelingt es Autorin Mela Nagel jeden gelungen und vorstellbar zu zeichnen. Sie sind facettenreich, mal düster, mal nachdenklich, mal überschwänglich. Gerade Anolas beste Freundin ist mir schnell ans Herz gewachsen und dass Anola gleich eine Schwäche für beide jungen Männer entwickelt, absolut nachvollziehbar.
Mein Fazit: Mit dem zweiten Band der Dilogie Stadt aus Wasser und Licht erhält die Geschichte einen temporeichen und sehr spannenden Abschluss. Setting, Magie, Charaktere und Handlung sind absolut gut gelungen und man wird mitten ins Setting von Venedig gesetzt. Von mir bekommt die Dilogie eine Leseempfehlung, gerade auch für jüngere Fantasybegeisterte oder Einsteiger in das Genre.