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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2017
Das blaue Medaillon
Marcus, Martha Sophie

Das blaue Medaillon


gut

Behütete Mädchen aus guten Häusern glaubten, dass alle Nächte gleich dunkel seien. (1. Satz - Seite 5)

Mittels einfühlsamer Wortes und bildhafter Sprache entführt die Autorin ihre Leser nach Venedig, in das Jahr 1667.

Dort lernt der Leser die einundzwanzig jährige Alessa kennen, die ein etwas ungewöhnliches Leben führt. sie wird von ihrem Großvater nämlich als Einbrecherin und Diebin ausgebildet. Kurz bevor ihre Tante stirbt, erfährt sie einige prekäre Details über ihre Eltern und auch die Bedeutung des blauen Medaillons. Doch kaum kennt sie die Geschichte des Medaillons. wird ihr Großvater ermordet und sie flieht, Nach Deutschland, zu Herzog Georg Wilhelm.

Anfangs war ich wirklich irritiert, da der Roman ziemlich italienisch war. Italienische Sätze, italienische Namen, italienische Worte. Hier und da hätte ich mir etwas Aufklärung der Sätze gewünscht. Leider habe ich erst am Ende des Buches, das Glossar mit den Begriffserklärungen gefunden. Da ich das Buch jedoch von vorne nach hinten lese, blieb ich oft mit meinen Fragen zurück. Dieses hatte meinen Lesefluss etwas gebremst.

"... sie starren uns an, als wären wir himbeerfarbene Kühe." (Seite 78)

Ich muss nun aber auch gestehen, dass ich dieses Buch mehrmals abgebrochen bzw. unterbrochen haben. Stellenweise waren mir zu viele unwichtige Passagen die einfach nur die Seiten füllten, aber für die Story unrelevant waren und die Geschichte in die Länge zogen. Es erschien mir dann auch unglaublich zäh, so dass ich eben eine Lesepause einlegen musste.

Mir hatte einfach das gewisse Etwas an Spannung gefehlt. Es plätschert einfach so vor sich hin. Man liest und liest, und stellt fest, dass sich die Geschichte überhaupt nicht bewegt hat.

Die Protagonisten , hier speziell Alessa, blieb für mich leider auch etwas blass, wobei sie eigentlich noch der stärkste Charakter war. Ich konnte jedoch leider keinen wirklichen Bezug zu ihr finden. Ihre Handlungen waren okay, aber weder spektakulär noch sonderlich spannend.

Da ich das Buch zusammen mit anderen Lesern gelesen und besprochen habe, war ich erstaunt, wie begeistert diese schienen. Tja, die Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Fazit:

Ein netter Roman, bei dem man aber nichts versäumt, wenn man ihn nicht gelesen hat

Bewertung vom 23.09.2017
Totenstarre / Kay Scarpetta Bd.24
Cornwell, Patricia

Totenstarre / Kay Scarpetta Bd.24


gut

Jenseits der Backsteinmauer an der Grenze zum Harvard Yard ragen vier hohe Kamine und ein graues Schieferdach mit weiß gestrichenen Dachgaubenfenstern durch die Äxte der Laubbäume. (1. Satz - Seite 11)

Welcher Thriller Leser kennt sie nicht: Die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta. In ihrem nunmehr
24. Fall ermittelt sie in einem sehr speziellen Fall, der auch ohne Kenntnis der vorangegangenen Bänder gelesen und verstanden werden kann.

Die Autorin versteht es auch in diesem Band, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. So erging es zumindest mir. Ich habe gelesen und gelesen, aber .... nun kommt auch schon das große Aber. Während zu Beginn die Story wirklich sehr spannend geschildert wird und ich miträtseln wollte, wer hinter dem Anruf steckt, kam ein Mittelteil, der zwar spannend, aber auch nichtssagend war. Die Story zog sich, etliche Wiederholungen wurden eingebaut, so dass der Lesefluss stark ins Stocken geriet und der Lesespass teilweise wirklich auf der Strecke blieb.

Da ich Kay bereits von den vorherigen Bände kenne, kann ich sagen, dass sie sich nicht wirklich weiter entwickelt hat. Teilweise wirkt sie sehr kühl und unsagbar, dann kommend wieder Passagen, in denen sie durchaus zugänglich wirkt.

Auch in ihrer Beziehung gibt es kaum Neues. Es ist so, als wäre die Zeit stehen geblieben und nur ein neuer Fall hätte sich angebahnt.

Zum Ende hin, kam die Spannung endlich wieder zurück und des Rätsels Lösung wurde aufgedeckt. Eine tolle und interessante Idee der Autorin, wenngleich man doch einige Seiten hätte streichen können. Aber das sind wahrscheinlich taktische Gründe des Verlages, diese gehen jedoch zu Lasten der Spannung.

Sehr interessant fand ich das "Obama Phone". Ich hatte zuvor noch nie davon gehört. Ob sich so etwas auch bei uns durchgesetzt hätte?

Bewertung vom 22.09.2017
Ein Gentleman in Moskau
Towles, Amor

Ein Gentleman in Moskau


gut

Unvorstellbar! Da erhält man die Strafen, ein Lebenlang in einem Hotelzimmer zu verbringen. Was sich vielleicht anfänglich noch spannend und interessant anhört, kann aber auch sehr belastend sein.
So wie auch der Autor hier die Geschichte eines Mannes beschreibt, der seit 1922 unter Hausarrest steht.

Der Leser begleitet Graf Rostov über einen Zeitraum von drei Jahrzehnte und nimmt an den Veränderungen teil.

Was anfänglich noch sehr interessant gestaltet schien, war jedoch ab etwa der Hälfte irgendwie langatmig. Ich hatte das Gefühl, als würde der Autor selbst von einer Langeweile getrieben. Ob das eine gute Ausgangsbasis für einen Roman ist?

Mit war auch die Geschichte etwas zu russisch. Okay, der Titel hatte natürlich schon Aufschluss auf den Handlungsort gegeben, dennoch waren mir die Lobpreisungen auf die russischen Autoren doch etwas zuviel.

Es ist ein sehr gefühlvoller Roman, der mich allerdings nicht allzulange begleiten wird.

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Bewertung vom 20.09.2017
Ich soll nicht lügen
Naughton, Sarah J.

Ich soll nicht lügen


gut

Wenn an einem klaren Morgen die Sonne durch das Buntglas scheint. sieht es so aus, als wäre der Betonboden blutüberströmt. (1. Satz)

Ich muss ehrlich gestehen, dass mich das Cover nicht sonderlich angesprochen hätte. Für mich ist es eindeutig zu viel orange. Einzig und allein der Titel war es, der mich neugierig gemacht hatte.
Was allerdings die Story angelangt, so war ich doch sehr erstaunt.

Die Autorin beschreibt in zwei Handlungssträngen die unterschiedliche Betrachtung eines Unglücksfalles. Zum einen handelt es sich um Mary, auch Mags genannt und zum anderen Jodie.

Während mir Mags Handlungsstrang sehr gut gefallen hat, war ich von Jody mehr als enttäuscht. Für mich war genau dieser Teil leider sehr langatmig und teilweise war ich auch geneigt, diese Seiten einfach zu überblättern. Ich fand Jodies Geschichte sehr unreif und auch irgendwie fehl am Platz. Aber genau so fehl am Platz fand ich auch einige Ausdrücke z.B. Pissbecken.

Wollte die Autorin hier einfach jugendlich wirken? Hatte ich mir ein Buch aus einer falschen Altersklasse gegriffen? Auf dem Cover jedoch stand nur: Psychothriller. Von Altersangabe leider keine Spur.

Tja, und was soll ich sagen: Das Ende.... ich war froh als es vorbei war.

Bewertung vom 17.09.2017
Das Mädchen im schwarzen Nebel
Hübner, Ivonne

Das Mädchen im schwarzen Nebel


sehr gut

Lorenz hätte nicht sagen können, was mehr schmerzt: sein Brummschädel oder sein Knie, das er sich gestoßen hatte, als er aus der Köte gestolpert war. (1. Satz - Seite 7)

Bereits zu Beginn gliedert sich der Roman in zwei Handlungsstränge, die bereits nach kurzer Zeit perfekt zusammen geführt werden. Da ist zum einen von der Zunft der Köhler die Rede. Schnell lernt der Leser alles historisch wissenswerte über den Meilerbau und die gesellschaftliche Stellung dieses Berufsstandes. Alleine die Beschreibung der russige Haut und Hände, lässt ein Bild vor dem geistigen Auge entstehen. Durch den schnörkellosen Schreibstil der Autorin, konnte ich mich sehr gut in das damalige Leben denken.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von einer Zigeunerfamilie. Wie auch noch heute, hatten die Clan Mitglieder grosse Probleme mit der Anerkennung in der Gesellschaft. Durch das Mädchen Rosana lässt die Autorin das Leben, Denken und Handeln des fahrenden Volkes lebendig werden.

Sehr interessant fand ich hierzu die Ausführungen über die Kunst des Händelesens. Hat sich nicht jeder schon mal seine Linien in den Handinnenflächen angesehen und mit anderen verglichen? Aber was steckt hinter diesen Linien?
Mich hatten diese Ausführungen jedenfalls sehr neugierig gemacht. Ob ich jedoch daran glauben kann? Egal, zurück zum Roman.

Wer jetzt allerdings einen einfachen historischen Roman dahinter vermutet, der liegt völlig falsch. Wie bereits im Vorgängerband (Die Lausitzer Musen) so trifft man hier auch wieder auf einen Kriminalfall. Und wer ist mit von der Partie? Richtig, Dr. Cornelius Waldeck. Wie bereits im Vorgängerband, ermittelt er in bekannt ruhiger, gewonnener Art. die an manchen Stellen recht kühl, na ja, manchmal sogar etwas emotionslos wirkt.

Recht schnell wird der Leser jedoch de Begeisterung der Autorin für die Lausitz spüren. Sehr detailliert werden Land, Leute und auch die Historie beschrieben, die mir manchmal etwas zu trocken bzw. zu geschichtlich war. Ja, ich hatte den Eindruck einer Geschichtsstunde in der Schule beizuwohnen. Hier war ich stellenweise geneigt. ein paar Seiten zu überblättern.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman mit Krimianteil sehr gut gefallen. Ich würde mir jedoch für einen Nachfolger noch etwas mehr Lebhaftigkeit bzw. Emotionen wünschen.

Bewertung vom 16.09.2017
Saufen nur in Zimmerlautstärke
Rath, Hans

Saufen nur in Zimmerlautstärke


weniger gut

Am Ende sind alle Märchen wahr. (1. Satz - Seite 7)

Wer kennt nicht das Sprichwort: Mir steht das Wasser bis zum Hals? Dem Herrn auf dem Cover auf jeden Fall. Hier hatte sich der Verlag wirklich ein tolles Cover einfallen lassen.

Frohen Mutes habe ich mich auf das Buch eingelassen und war bereits nach wenigen Seiten sehr betroffen. Plötzlicher Herzstillstand, und die Ersthelfer haben nichts besseres zu tun, als miteinander zu flirten. Was ziemlich witzig klingt, ist eigentlich nicht wirklich unterhaltsam.

Wer möchte sich wirklich in dieser Situation befinden?
Aber dann ... die Rettung.

Was anschließend kam war der Wunschgedanke vieler Menschen. Ein Arzt schreibt dich für eine Woche krank und schickt dich zur Erholung ins Ausland. Nach Island um genau zu sein. Einfach mal so. Mhhhh.... könnte ich bitte mal die Adresse des Arztes bekommen. Ich hätte da auch ein gaaaaaanz schweres Leiden, das ich nur mittels Urlaub kurieren könnte.
Ihr merkt also schon, dass man diesen Roman nicht allzu ernst nehmen sollte.

Tja, aber da kommen wir auch schon zu meinem Hauptproblem: ernst nehmen.
Ich muss gestehen, dass ich ein absoluter Cover-Käufer bin. So habe ich mich auch von diesem Cover leiten lassen. Leider konnte es mich nicht überzeugen. Hatte es doch den Anschein, dass es ein humorvoller Roman wird, so habe ich jedoch die Story nicht als humorvoll, sondern als chaotisch empfunden. Ein Protagonist, Adam, der mir etwas zu farblos gehalten war. Humor, über den ich nicht wirklich lachen konnte. Hm.... für mich war das leider nichts .... etwas enttäuschend.

Bewertung vom 13.09.2017
Die Wölfe kommen
Fel, Jérémy

Die Wölfe kommen


gut

Die Abenddämmerung senkte sich bereits auf die Weizenfelder. (1. Satz - Seite 7)


Auffällig an diesem Buch ist schon der vordere schwarze Buchschnitt, der den Blitz der Vorderseite spiegelbildlich fortsetzt. Ebenso wie auf der Rückseite. Ein Buchschnitt, der mich sofort fasziniert hat.

Aber zurück zur Story.

Schon zu Beginn erfährt der Leser von Loretta und ihrem etwas verkorkstem Leben. Sie erscheint ängstlich, teilweise auch hörig, ohne jegliche Gefühle ihren Mitmenschen bzw. ihrer Familie gegenüber. Ich fand es sehr erschreckend zu lesen, mit welcher Emotionslosigkeit sie ihre Tochter und auch ihren Sohn erzogen hat.

Hierzu hatte der Autor dann perfekt den Thrill eingebaut inform den Brandes. Plötzlich sind auch gewisse Erfindungen zu spüren. Es hatte den Anschein, als würde der Autor sehr auf die Psyche eingehen wollen.

Aber gerade als ich mich so richtig mit Loretta Leben und Geschichte befasst hatte, kam der Break und eine neue Geschichte fing an.

Ich war nun sichtlich irritiert. Stand doch im Klappentext nichts davon, dass es sich um mehrere Geschichten handelte.

Gut, alle zwölf !!! Story zielen auf das Gleiche ab, nämlich die kaputte Psyche, dennoch hat mir jeweils auch das besondere Gespür gefehlt, dieses besondere Etwas.

Ich war ständig hin und her gerissen, Auf der einen Seite war der Thrill vorhanden, aber für einen Thriller irgendwie dann doch nicht ausreichend. Was mich jedoch etwas irritiert hat war der Text auf der hinteren Innenklappe. Denn dort steht, dass es sich um einen Romandebüt handelt. Hm... hatte hier der Verlag etwa Vorder- und Klappentextbeschreibungen durcheinander gebracht? Denn vorne steht ganz klar, dass es sich um einen Thriller handeln würde.

Sollte es jedoch ein Romandebüt sein, so finde ich ihn zu seiner auf die Psyche bezogen. Also für Thriller zu wenig, für Roman zu viel.

Bewertung vom 12.09.2017
Das Geheimnis des Dr. Alzheimer
Precht, Jørn

Das Geheimnis des Dr. Alzheimer


ausgezeichnet

Die Irrenanstalt sah bedrohlich aus. (1. Satz)

Wer hat noch nicht von dieser heimtückischen Krankheit Alzheimer gehört oder gelesen? Wer oder was steckt hinter dem Namen Alzheimer? Dieses hoffte ich im Buch zu erfahren.

Schon zu Beginn befindet sich ein Namensregister, so dass schnell klar wird, dass der Roman vielschichtig werden würde.

Der Autor entführt den Leser gleich zu Beginn nach Frankfurt um 1888, in eine psychiatrische Klinik. Schnell wird klar, welches Leben der kleine Karl geführt hatte. Trunkenheit, Schläge, Tod und eine Mutter, die psychisch krank ist .... eine schreckliche Kindheit. Alleine bei diesem Prolog hatte ich das Gefühl, Karl in Schutz nehmen zu müssen.
Aber Karl entwickelt sich zu einem sehr strebsamen jungen Mann, der den kranken Menschen helfen möchte.

Zusammen mit ihm, zeigt der Autor einen Ausschnitt aus der Lebens- und Wirkungsgeschichte des Dr. Alzheimers. Ein Mann, ohne den wir heute längst nicht so vieles über diese schreckliche Krankheit wissen würden.

Dieses Buch ist keine Biografie, auch wenn gewisse Ansätze vorhanden sind. Es ist vielmehr ein Roman aufgrund einer Biografie.

Der Schauplatz wurde so detailliert beschrieben, dass ich mich teilweise als Zaungast in dieser Anstalt vorkam. Einige Szenen sind so glaubhaft und bildlich geschildert, dass ich schnell Emotionen gegenüber den Protagonisten entwickeln konnte. Eines sei dazu noch gesagt: Es waren nicht immer positive Emotionen. Gerade wenn ich an die Szenen im zweiten Heim denke, die sich im Erker zugetragen haben, könnte ich immer noch heulen, Furchtbar!

Meiner Meinung nach, ist dem Autor hiermit ein grandioser Roman gelungen, der auf jeden Fall Potenzial für einen Fernsehfilm hat.

Bewertung vom 09.09.2017
Hagerstown
Ashton, Edward

Hagerstown


weniger gut

Ich wende mich gerade mit meinem Drink in der Hand von der Bar ab, als ich spüre, wie mir ein Glas gegen die Brust prallt. (1. Satz)

Ich war vom Klappentext total fasziniert. Klang es doch nach einem sehr interessanten Thriller, der die nötige Portion Nervenkitzel versprach. Doch leider ... na ja, was soll ich sagen...bereits nach 10 Seiten legte ich das Buch das erste Mal zur Seite.

Wo war der Thrill? Nachdem ich mehrfach auf die Vorderseite des Covers geblickt hatte und das Wort Thriller gelesen hatte, war ich etwas verwirrt. Für mich war es sehr verwirrend und auch eher dem Genre Science Fiction zuzuordnen. Von Nervenkitzel jedenfalls war keine Spur.

Immer und immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt, da mich die Story einfach nicht angesprochen hatte. Ja, ich habe mich wirklich stellenweise durch die Absätze gequält.
Die Protagonisten waren für mich alle irgendwie nichtssagend, ebenso wie die Story.

Möglicherweise liegt es auch daran, dass SiFi einfach nicht mehr Lesegenre ist, aber eigentlich hatte ich ja auch einen Thriller erwartet.

Die vielen Ausdrücke, klangen für mich nach einer eigenen Sprache, der wahrscheinlich nur zukunftsorientiere Leser verstehen. Für mich als, Thriller, Krimi und Historienleser war es kaum verständlich und auch nicht wirklich interessant. Der Lesespaß blieb somit weitestgehenst auf der Strecke. Und immer diese Klassifizierung zwischen den Veränderten und Unveränderten. Nein, dieses Buch hatte absolut nicht meinen Nerv getroffen.

Wohl deshalb habe ich auch so lange mit meiner Rezension gewartet, da ich erst noch die passenden Worte finden wollte.

Bewertung vom 04.09.2017
Agatha Raisin und die tote Hexe / Agatha Raisin Bd.9
Beaton, M. C.

Agatha Raisin und die tote Hexe / Agatha Raisin Bd.9


sehr gut

Ein weiteres Mal bin ich nun mit Agathas auf Ermittlertour gegangen und wieder war ich von der Protagonisten mehr als fasziniert.

Die Autorin verfügt über einen sehr locker, leichten Schreibstil, der das Lesen zum Vergnügen werden lässt. Man ermittelt zwar gedanklich mit, aber nicht ohne ein Grinsen im Gesicht zu haben.

Der überaus geniale und trockene Wortwitz erheitert mich jedesmal aufs Neue. z.B.
(vgl. Seite 10)
"Und gibt es einen Mr. Raisin?"
"Tot."
"Tut mir leid."
"Mir nicht."

Diese ist nur eine der kleinen, subtilen Szenen, die den ansonsten doch sehr trockenen, typisch britischen Humor auszeichnen. Ein Humor, den ich hauptsächlich durch die Agathe Raisin Reihe kennengelernt habe.

Auch dieses Mal hatte sich die Autorin wieder etwas ganz besonderes einfallen lassen. Geht es doch um Hexerei, Vergangenheitsbewältigung und natürlich um ungewöhnliche Ermittlungsmethoden.

Agatha erscheint teilweise etwas gesetzter, was aber nicht heißen soll, dass sie nun zum alten Eisen gehört. Oh nein, weit gefehlt. Aber ihre kokette Art den Männern gegenüber hat etwas nachgelassen.
Grundsätzlich erscheint sie mir etwas besinnlicher. Denkt öfter nach bevor sie etwas sagt, ganz im Gegensatz zu früher.

Nichtsdestotrotz hat mir dieser neunte Fall auch wieder sehr gut gefallen. Mit einem lachenden und weinenden Auge warte ich nun auf Band 10, der der letzte Band der Reihe sein soll.