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Dark Rose
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NRW
Über mich: 
Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 700 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2019
Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1
Fischer, Tami

Burning Bridges / Fletcher-University Bd.1


weniger gut

Für mich leider in großen Teilen zu unrealistisch


Achtung: Band 1 einer Reihe!

In Ellas Leben folgt gerade eine Katastrophe auf die andere. Erst eröffnet ihr ihr Freund, dass er seit einem Jahr mit einer ihrer Freundinnen schläft – in ihrem Lieblingsrestaurant wohlgemerkt, indem sie dann auch noch Hausverbot bekommt, weil sie mit Gegenständen nach ihrem Ex wirft und dann wird sie auch noch von drei Männern angegriffen. In letzter Minute rettet sie ein Fremder: Ches. Der Zufall führt die beiden immer wieder zueinander und es knistert gewaltig zwischen ihnen. Aber jedes Mal hat Ches Verletzungen am Körper und weigert sich irgendetwas über sich oder die Verletzungen zu erzählen. 

 

Mir waren beide direkt sympathisch. Ella tat mir leid, obwohl sie mit ihrer Impulsivität, die sie regelmäßig in Schwierigkeiten bringt, bei mir immer wieder Kopfschütteln ausgelöst hat. Manchmal war sie wirklich leichtsinnig und naiv, wie allein nachts durch die Gegend zu laufen oder sich so extrem zu betrinken, dass sie nicht mehr zurechnungsfähig ist. Außerdem nervt es etwas, dass sie andauernd rot wird. 

Aber davon abgesehen war sie mir sympathisch. Ebenso wie Ches, der wirklich süß ist, wie er sich immer um Ella sorgt. Allerdings fand ich sein ständiges „ich bin nicht gut für dich“ irgendwann langweilig – es wiederholt sich einfach viel zu oft und zieht sich durch das ganze Buch. Sein Geheimnis fand ich unrealistisch. Dieser ganze Handlungsstrang und Ellas Reaktion darauf vor allem kurz vor Schluss fand ich sehr an den Haaren herbeigezogen. Für mich gibt es auch ein paar Logikbrüche was Rory (den Bösewicht) anbelangt.

Ellas Handlungen besonders kurz vor Schluss finde ich extrem leichtsinnig und dumm. Ich kann ehrlich gesagt nicht fassen, dass sie so etwas lebensmüdes tut, dass nur schief gehen kann. Ich meine jeder logisch denkende Mensch weiß, dass das so nicht funktionieren kann. Wenn das alles so toll geplant gewesen wäre, wäre es anders verlaufen und ohne einen guten Plan so etwas zu machen ist einfach nur total bescheuert. 

 

Die Liebesgeschichte zwischen Ella und Ches fand ich wirklich schön, auch wenn es mir zu langgezogen war. Dieses ständige: „sie wollen sich, aber es geht nicht!“ Da reagiere ich mittlerweile ziemlich allergisch drauf. 

 

Fazit: Das Buch hat definitiv einige sehr schöne Momente, aber der Großteil sorgt bei mir für Kritik. Ich finde das sehr schade, denn das Buch hätte für mich echt Potential gehabt, wenn nur das Geheimnis nicht so unglaubwürdig und unrealistisch gewesen wäre und nicht dafür gesorgt hätte, dass sich die Liebesgeschichte, die eigentlich richtig schön war ins unendliche zieht. Die Handlungen kurz vor Schluss fand ich noch unrealistischer als den Teil davor und ich habe da echt an Ellas Verstand gezweifelt. 

Es ist einfach schade, dass sich das Buch so entwickelt hat. Es wird gerade überall gehyped und ich hatte echt gehofft, dass es mir gefallen würde. Leider sind nicht mehr als 2,5 Sterne bei mir drin und das ist echt ein Jammer, bei der tollen Chemie zwischen den Protagonisten.

Bewertung vom 26.11.2019
Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1
Rayne, Piper

Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1


weniger gut

Ein Klischee jagt das nächste - leider hat mich das Buch enttäuscht


Achtung: Band 1 einer Reihe mit halboffenem Ende!


Schon seit der Highschool ist Maddie total in Mauro Bianco verliebt. Er wusste nicht, dass sie existiert, bis sie ihn einmal betrunken nach Hause gefahren und er sie geküsst hat. Doch am nächsten Schultag tat er wieder so, als würde sie nicht existieren. Jetzt endlich, einige Jahre später hat Maddie ein Date mit Mauro. Sie und ihre besten Freundinnen haben für jeweils eine von ihnen ein Date ersteigert mit einem Bianco-Bruder. Allerdings geht das Date total schief und Maddie will Mauro nie mehr wiedersehen. Doch das Schicksal lässt sie erneut aufeinandertreffen und dieses Mal, müssen sie zusammenarbeiten, komme was wolle.



Ich fand das Buch nicht schlecht, allerdings sind es für mich zu viele Klischees. Maddie hechelt Mauro die ganze Zeit hinterher. Er schaut sie an und sie verwandelt sich in eine Sabberpfütze am Boden. Mauro kann sich nicht mehr an den Abend zu Highschool-Zeiten erinnern und ist genervt davon, dass ihm alle Frauen nachrennen und ihm alles recht machen wollen. Das wirft er auch Maddie vor. Er hat erst Interesse an ihr, als sie ihm die Meinung sagt.


Das Buch hätte für mich echt Potential gehabt, aber ich kann es einfach nicht mehr lesen, diese jungen Frauen, die nur weil ein Mann gut aussieht, vergessen wie man ohne zu stottern redet und ständig meinen sie wären nicht gut genug, weil er doch so heiß ist und sie nicht, aber alle anderen finden sie auch total heiß. Das nervt. Das habe ich schon so oft gelesen!

Ich fände es da viel besser, wenn die Frau mal wirklich dick wäre oder so und nicht eine wunderschöne Frau, die sich selbst für nicht schön hält, aber alle anderen wissen, dass sie schön ist. Genauso wie diese extrem gutaussehenden Männer, die sich alles erlauben können, weil sie heiß sind. Das ist so ausgelutscht! Ich mag lieber gutaussehende Männer, die nicht arrogant sind, sondern nett oder weniger gutaussehende Männer, die aber trotzdem irgendetwas an sich haben. Ein Typ muss nicht immer aussehen wie ein Model. Lieber normaler und dafür ein toller Charakter und das gewisse Etwas, das ihn besonders macht. Es gibt ja Männer, die relativ „normal“ aussehen, aber wenn sie lächeln einem den Boden unter den Füßen wegziehen, das wäre doch mal was! Einfach näher an der Realität und mit weniger Klischees.

Ja, ich habe mich gerade etwas hinreißen lassen, aber die geballten Klischees haben mich eben aufgeregt...


Die Nebencharaktere sind ziemlich durchgemischt. Mauros Brüder und Maddies Freundinnen sind total sympathisch, ebenso wie Mauros restliche Familie. Die Witwe seines besten Freundes dagegen ist ein absolutes Miststück und er weigert sich das zu sehen. Jeder Frau unterstellt er hinter ihm her zu sein, aber bei ihr, die offensichtlicher nicht sein könnte, dass sie in ihm ihren zukünftigen heißen Ernährer sieht, ist er blind? Das hat mich echt extrem aufgeregt.


Es wird ab Ende sehr viel offen gelassen, ich vermute, dass sich diese Handlungsstränge in den beiden nächsten Bänden fortsetzen. Andererseits ist es schon schade, dass noch Last Minute so viele Sachen angerissen und in den Raum geworfen werden, ohne sie dann zu Ende zu führen.



Fazit: Ich habe mich ehrlich gesagt mit dem Buch sehr schwergetan. Ich hatte mehr erwartet. Es hat definitiv seine schönen und auch witzigen Momente, aber zu 99% ist es sehr vorhersehbar und nimmt jedes Klischee mit. Das fand ich echt schade. Es hätte wirklich Potential gehabt. Ich hoffe die beiden weiteren Bände sind besser. Ich werde sie definitiv lesen, nicht, weil mir dieses Buch unbedingt Lust auf mehr gemacht hätte, sondern weil mir Cristian, Luca, Vanessa und Lauren viel sympathischer waren als Maddie und Mauro und ich hoffe, dass die Bücher weniger mit Klischees vollgestopft sind.

Bewertung vom 26.11.2019
Die Gabe des Winters
Erlbach, Mara

Die Gabe des Winters


weniger gut

Leider war es mir zu brutal - es hat mich nicht gepackt


Achtung: Stellenweise sehr brutal!



Schon viel zu lange liegt ein Fluch auf dem Reich Area. Eine dicke Decke aus Eis und Schnee bedeckt das Land und den Menschen wird ihre Magie geraubt. Ihr Lord ist böse geworden und die Leute sterben überall. Nuria lebt in dem kleinen Dorf Pagos. Sie wurde einst Zeugin, wie der Lord unter anderem ihren Vater grausam verstümmelte. Jahre später trifft sie ihn durch Zufall im Wald und er nimmt sie mit auf seine Burg. Ist es ihr gegeben die „Gabe des Winters“ zu empfangen und Area Erlösung zu bringen oder wird auch sie den Launen des Lords zum Opfer fallen?



Das Buch leicht von „Die Schöne und das Biest“ inspiriert, aber deutlich härter. Es ist stellenweise ziemlich grausam und ich habe mehrmals überlegt es abzubrechen.



Nuria war mir sehr sympathisch. Sie tat mir leid, aber ich kann sie nur für ihren starken Willen bewundern. Lord Tarik ist ein bösartiger Mistkerl, ich habe ihn ebenso wie Caruzo aus tiefstem Herzen gehasst. Die Liebesgeschichte habe ich leider nicht gefühlt. Nurias Bruder mochte ich auch nicht, vor allem gegen Ende hin noch weniger als am Anfang.



Die Idee an sich finde ich gut, aber die Umsetzung war mir zu brutal und gemein. Ich konnte mit Nuria fühlen und hätte das ein oder andere Mal ab liebsten den ein oder anderen Charakter von den Burgmauern geworfen.

Zum Ende hin macht die Geschichte für mich leider keinen Sinn mehr. Die Auflösung, die man bekommt, geht mir zu schnell und ist für mich total unlogisch. Wie soll das mit dem Rest zusammenpassen? Vor allem das mit Nurias Bruder und das Geheimnis rund um Caruzo machen für mich wenig Sinn. Da sind für mich zu viele Logikbrüche. Gleichzeitig wird mir viel zu viel offen gelassen.



Leider hat mich das Buch nicht gepackt. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber mir war Tarik viel zu brutal, ich konnte da keine anderen Gefühle mehr für ihn entwickeln, er ist einfach zu oft zu weit gegangen.



Fazit: Das Buch hätte durchaus Potential gehabt, aber das konnte es für mich nicht Abrufen. Ich habe mich nach der Lektüre des Klappentextes so sehr auf das Buch gefreut, aber durch die Brutalität habe ich mich, glaube ich, beim Lesen emotional von dem Buch gelöst, es war mir einfach zu viel. Die Liebesgeschichte habe ich nicht gefühlt, sie kam mir lange künstlich vor.

Die Auflösung ergab für mich nicht wirklich Sinn. Da gab es meiner Meinung nach zu viele Logikbrüche. An sich finde ich das Ende nicht schlecht, aber da hätte man leicht ein paar Seiten in der Mitte kürzen und dafür die Lücken im Ende stopfen können.

Leider war das Buch nicht meins. Es bekommt von mir ganz knappe 2 Sterne.

Bewertung vom 25.11.2019
Die Farbe von Glas
Lea, Caroline

Die Farbe von Glas


schlecht

Mit einem Wort: deprimierend!


Dieses Buch ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover wirkt sehr mystisch mit diesem blauen Baum, der dadurch, dass er kahl ist fast wie ein Skelett wirkt und dem weißen Raben. Gleichzeitig wirken die kahlen Äste fast wie ein Strudel, der einen in die Tiefe ziehen könnte. Die Äste ziehen sich vom Cover und der Rückseite ein wenig in den Buchrücken. Das sieht einfach wunderschön aus. Das Buch hat keinen Schutzumschlag, ist aber mit irgendetwas beschichtet, dadurch fühlt es sich ganz seltsam an, gleichzeitig glatt und rau, das ist schwer zu beschreiben, passt aber dadurch meiner Meinung nach total gut zu diesem Buch, dass ja auch schwer zu beschreiben ist.


1686: Nach dem Tod ihres Vaters drohen Rosa und ihre Mutter zu verhungern. Deswegen nimmt sie entgegen ihres Rates den Antrag von Jon an. Es kursieren Gerüchte, er habe seine letzte Frau umgebracht. Jon hütet viele Geheimnisse. Er erwartet von Rosa sich an seine Anweisungen und Verbote zu halten, scheint für sie aber keinerlei Gefühle zu haben. Ihr ist der Umgang mit anderen Menschen verboten, außer mit seinem Gehilfen und bald fühlt sich Rosa sehr einsam. Gleichzeitig ist sie aber auch Neugierig und als eines Tages schließlich etwas geschieht, dass alles, was sie zu wissen glaubte in Frage stellt, weiß Rosa nicht mehr, was sie noch glauben soll.

Das Buch ist etwas ganz anderes. Es spielt zu einer Zeit, als das Leben sich von dem unseren noch gewaltig unterschied. Noch dazu findet die Handlung auf Island statt und ist gespickt mit fremden Begriffen und Sagen. Es war eine gefährliche Zeit, jederzeit konnte ein falsches Wort oder eine falsche Geste dazu führen verbrannt zu werden. Runen waren verboten, ebenso wie die Sagen der Vergangenheit, dennoch sind sie allgegenwärtig.

Ich habe mich mit Rosa und den anderen Charakteren sehr schwergetan. Ich habe von Anfang an keinen Zugang zu ihnen gefunden. Das Buch ist ziemlich deprimierend und lange Zeit auch langweilig. Erst kurz vor Schluss beginnt es etwas spannender zu werden, als endlich die Vergangenheit ans Licht kommt und die Dörfler ihr wahres hässliches Gesicht zeigen. Aber auch da konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich empfand es als extrem schwermütig und drückend.

Fazit: Leider hat mich das Buch nicht packen können. Spannung kommt erst sehr kurz vor Schluss auf und nicht einmal da konnte es mich fesseln. Die Charaktere fand ich leider alle nicht besonders sympathisch. Ich habe es bis zum Schluss nicht geschafft einen Zugang zu ihnen zu finden. Das Buch ist sehr deprimierend. Das liegt bestimmt auch an der Jahreszeit: Winter mit viel Schnee, Kälte und Einsamkeit, die aber auch dadurch entsteht, dass es Rosa verboten ist mit den Dorfbewohnern in Kontakt zu treten.

Der Klappentext klang interessant, aber das Versprechen von Spannung konnte leider erst am Ende eingelöst werden und das hat für mich leider nicht gereicht.

Von mir bekommt das Buch 1 Stern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2019
Unmasked - Jetzt gehörst du mir
London, Stefanie

Unmasked - Jetzt gehörst du mir


sehr gut

Ein wirklich schöner Liebesroman mit einem Kritikpunkt

Seit sie denken kann ist Lainey in Damian verliebt. Und genauso lange weiß sie auch, dass er absolut unerreichbar für sie ist. Denn Damian ist nicht nur der Bruder ihrer besten Freundin, sondern auch verdammt gut aussehend, reich, berühmt und erfolgreich. Zudem behandelt er sie wie eine kleine Schwester. Nun steht Laineys Umzug auf die andere Seite der Welt bevor also beschließt sie es endlich zu wagen. Sie schleicht sich auf einen Maskenball und verführt Damian. Als er jedoch einige Zeit später herausfindet, dass die mysteriöse Frau Lainey ist, ist er stinksauer. Er hat sich schon lange zu ihr hingezogen gefühlt, aber der Betrug seiner Ex-Frau hat ihm klar gemacht, dass er sich nie wieder an jemanden binden wird und schon gar nicht an jemanden den er mag. Dumm nur, dass er sich zu Lainey jetzt noch mehr hingezogen fühlt als je zuvor.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe es verschlungen. Die Sex-Szenen sind wirklich toll und auch die Charaktere sind sehr sympathisch. Was mich allerdings etwas gestört hat ist, dass sich Lainey so extrem an Damian heran schmeißt. Sie bietet sich ihm ohne Pause an und er will sie, aber weist sie dennoch andauernd ab. Ich finde es schade, dass sie ihm nicht einfach mal die Meinung sagt. Manchmal wirkt es fast, wie in einem Regency Roman mit vertauschten Rollen: Damian ist die unschuldige Schönheit und Lainey der Verführer der der Unschuld um jeden Preis ebenjene nehmen will. Es war für mich etwas zu viel. Ich finde es schade, dass Damian nicht auch mal um Lainey kämpfen muss, sondern sie ständig versucht ihn dazu zu bringen sie zu lieben.

Lainey war mir sehr sympathisch. Ihre Art sich selbst zu beschreiben und auch ihre Art fand ich wirklich toll. Sie ist witzig und spontan. Damian steht sich selbst extrem im Weg. Seine Ex-Frau dient ihm als Vorwand alle von sich wegzustoßen. Er hat die Menschen in seiner Umgebung in Schubladen gesteckt und da haben sie zu bleiben. Er verweigert sich selbst die Chance glücklich zu sein, aus Angst wieder verletzt zu werden und wieder zu versagen, denn so sieht er das alles, als ein Versagen. Er denkt nicht einmal daran, dass er und seine Ex vielleicht einfach nicht zusammengepasst haben.

Mich hat das Buch gefesselt. Die Sex-Szenen waren wirklich schön geschrieben und prickelnd ohne zu sehr in Männerfantasien oder Klischees abzudriften. Sie wirkten echt auf mich. Bis auf meinen Kritikpunkt gefiel mir auch die Handlung sehr, obwohl sie manchmal etwas klischeehaft ist, aber das stört nicht. Die Seiten verfliegen und ich freue mich wirklich das Buch gelesen zu haben.

Fazit: Wer einen Liebesroman mit einigen ziemlich heißen Szenen lesen will ist hier genau richtig. Allerdings könnte Laineys Verhalten den ein oder anderen ebenso stören wie mich. Doch es lohnt sich trotzdem das Buch zu lesen. Mir hat es viel Spaß gemacht.

Und mal unter uns: der Mann auf dem Cover ist sowas von heiß!

Von mir bekommt es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 23.11.2019
Sehnsucht nach St. Kilda / Hebriden Roman Bd.3
Morland, Isabel

Sehnsucht nach St. Kilda / Hebriden Roman Bd.3


ausgezeichnet

Ein wunderschöner Roman über einen mystischen Ort

1930: Die achtjährige Annie lebt auf der schottischen Insel St. Kilda. Nie würde sie woanders leben wollen, hier war immerhin ihre Heimat! Das Festland klang so merkwürdig: Blechkisten, in denen Menschen reisten, Bäume, die größer waren als Menschen, das konnte nicht stimmen, da war sich Annie sicher. Und selbst wenn: wie könnte es dort jemals schöner sein, als auf ihrer wilden Insel?

Die Bewohner St. Kildas werden evakuiert. Ihre Mutter hatte ihr das als Ausflug erklärt und auch ihr bester Freund Finlay hatte ihr geschworen, wenn es ihr auf dem Festland nicht gefalle, könnte sie, so es Gottes Wille war, zurückkehren. Doch das konnte sie eben nicht, denn Evakuierung bedeutete nicht Ausflug, es bedeutete Abschied für immer.

2005: Annies Enkelin Rachel steht das Wasser seit dem Tod ihres Mannes bis zum Hals. Als sie auch noch zwei ihrer drei Jobs verliert, weil ihr Sohn ein paar Tage ins Krankenhaus muss, die entsprechend hohe Rechnung ihre letzten Rücklagen vernichtet und die Waschmaschine kaputt geht, muss Rachel einsehen, dass sie das tun muss, was sie nie tun wollte: sie muss London verlassen und mit ihrem Sohn Sam zu ihrer Großmutter auf eine schottische Insel ziehen.

Dort findet sich nur leider kein Job für Rachel, bis ihre Großmutter doch etwas auftut: 4 Wochen als Köchin auf St. Kilda. Rachel bleibt nichts anderes übrig: sie muss den Job annehmen und ihren Sohn widerwillig für die Zeit bei ihrer Großmutter lassen. Nie hätte sie gedacht, dass die Insel sie und ihr Leben für immer verändern würde.

Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Rückblenden in Annies Kindheit auf St. Kilda.


Rachel wurde mir im Verlauf des Buches aber immer sympathischer, was vor allem daran lag, dass weder Sam noch Annie da waren, um von ihr angemeckert zu werden. Sie entwickelt sich wirklich positiv weiter. Ich finde es toll St. Kilda durch ihre Augen zu erleben. Die Charaktere die mit auf der Insel sind, sind ebenfalls sehr sympathisch und es gibt wirklich tolle Szenen: ich sage nur Küche, Ailic und Schafsdung.

Ailic war mir auch direkt sympathisch. Ich finde es toll, dass er nicht abgehoben ist und den Zauber von St. Kilda zu schätzen weiß. Seine Geschichte fand ich sehr interessant. Er tat mir auch leid, aber ich empfand ihn vor allem als faszinierenden Charakter. Er ist die Person im Buch, die ich am liebsten „live“ erleben würde.

St. Kilda wird meiner Meinung nach wirklich ganz toll beschrieben. Diese Mischung aus Sehnsucht, Zugehörigkeit, Mystik, Geschichte, Tragik und etwas, was man nicht so richtig in Worte fassen kann, machen die Insel zu einem unbeschreiblich interessanten Ort. Bei mir hat das Buch definitiv Fernweh ausgelöst. Ich empfand St. Kilda fast als eigenständigen Charakter, obwohl sich das bei einer Insel seltsam anhören mag, aber irgendwie hat es sich so angefühlt.

Ich finde es faszinierend wenn die Geschichte in Annies Kindheit auf St. Kilda zurückspringt. Das Leben der Menschen dort, kann man sich heute nicht mehr vorstellen.

Mini-Spoiler: Am Ende von Kapitel 35 und ab Kapitel 38 braucht ihr Taschentücher! Ich habe auf jeden Fall zwei Packungen verbraucht.



Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen! Ich fand die Schilderungen über das harte Leben auf St. Kilda faszinierend und ebenso, wie sehr die Menschen diesem Leben nachgetrauert haben, weil sie dort gleichzeitig auch so vieles hatten, was ihnen auf dem Festland genommen wurde.

Ich fand die Charaktere total sympathisch! Anfangs hatte ich meine Probleme mit Rachel, aber das hat sich bald geändert. Annie ist eine interessante Persönlichkeit und es war unglaublich aus der Sicht eines Kindes die letzten Monate der Bewohner von St. Kilda zu erleben.

Das Buch hat seine härteren Momente und ist teilweise wirklich ergreifend. Aber es ist auch wirklich berührend und zieht einen total in seinen Bann. Ich konnte kaum aufhören zu lesen. Ich bin begeistert!

Absolute L

Bewertung vom 20.11.2019
Das Mädchen mit dem Poesiealbum
Es, Bart van

Das Mädchen mit dem Poesiealbum


ausgezeichnet

Ein wichtiges, aber auch erschütterndes Buch


Achtung: Triggerwarnung: NS-Zeit, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch


1942: Lien ist 8 Jahre alt, als sie von ihrer Familie aus Den Haag weggeschickt wird. Liens Eltern sind Juden und versuchen auf diese Art und Weise ihre Tochter zu retten. Ein Widerstandsnetzwerk bringt sie in Sicherheit. Zunächst wechselt sie relativ schnell die Orte, immer wieder entkommt sie nur relativ knapp. Am bedeutendsten für sie persönlich war ihr Aufenthalt bei der Familie van Es. Das Mädchen fühlt sich hier sehr wohl, doch als ihr Versteck droht aufzufliegen, muss sie wieder woanders hin. Sie wechselt noch oft den Ort, doch an einem ist es am schlimmsten. Dort muss sie hart arbeiten und wird vom „Onkel“ vergewaltigt. Sie muss, wenn man so will, zwischen Vergewaltigung und dem sicheren Tod wählen. Eine schreckliche und kranke Entscheidung, noch dazu sagt ihr der „Onkel“ immerzu sie habe es „selbst gewollt“.

Im Verlauf des Jahres 1945 kann Lien endlich diesen Ort des Grauens hinter sich lassen und zu den van Es zurückkehren, die sie adoptieren. Ihre eigene Familie wurde in Auschwitz ermordet. 

Doch damit ist Liens Geschichte nicht, wie man denken könnte vorbei. 

Dieses Buch ist in mehrerlei Hinsicht eine Biographie. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, dass in der NS-Zeit in mehr als einer Art und Weise die Hölle durchgemacht hat und die Geschichte einer Familie. Bart van Es wusste bis 2014 nicht, was Lien de Jong damals hat durchmachen müssen, warum sie zwar von seiner Familie adoptiert worden war, aber seine Großmutter den Kontakt zu ihr in den 1980er Jahren abgebrochen hatte, wodurch Bart sie erst 2014 kennenlernte. 

Es handelt sich hierbei nicht um einfach „noch eine Biographie aus der NS-Zeit“, wie vielleicht manch einer denken mag. Es ist nicht eine Geschichte, wie man sie schon unzählige Male gelesen hat. Diese Geschichte ist ganz anders. Sie ist außergewöhnlich, tragisch, schrecklich und beleuchtet ein Kapitel der Geschichte, dass bis heute noch nie thematisiert wurde. 

Liens Leben wird über 1945 hinaus erzählt. Wie sie versuchte, ein normales Mädchen zu sein, das Trauma aber nicht abschütteln kann, wie sie eine junge Frau wurde, später heiratete und über allem der Schatten ihrer Vergangenheit lauerte. Die Handlung umfasst natürlich mit Unterbrechungen die Jahre 1941-2017. Immer wieder im Wechsel zwischen Liens Geschichte und Barts Treffen mit ihr in der Gegenwart, seinen eigenen Nachforschungen und Hintergrund Informationen über die jüdische Geschichte in den Niederlanden und der Verfolgung und Vernichtung der dortigen Juden. Allein schon bei den Zahlen, die Bart van Es nennt, wird einem übel: 80% der Niederländischen Juden wurden während der Besatzungszeit ermordet, prozentual gesehen mehr als in jedem anderen westeuropäischen Land, mehr sogar, als in Deutschland. Gleichzeitig ist es aber auch faszinierend die kleinen Anekdoten über Widerstandskämpfer zu lesen, die ihr eigenes Leben riskierten, um andere zu retten.

Bart van Es ist ehrlich, er färbt die Rolle seiner Familie nicht schön und versucht nicht sie als makellose Helden darzustellen. An einer Stelle, schreibt er zum Beispiel explizit, dass er nicht weiß, was damals geschah, er aber die Geschichte aus der Sicht von Lien erzählt, also hier ihrer Sichtweise folgt.


Fazit: Es ist wahrlich kein leichtes Buch. Liens Geschichte ist schrecklich, tragisch, faszinierend und vor allem: wichtig! Gerade in unserer heutigen Zeit, in der es Menschen gibt, die behaupten, das Vergangene sei vergangen und sollte auch nicht mehr „aufgewärmt“ werden oder noch schlimmer der Holocaust verharmlost wird und auf Social Media Seiten Sätze zu finden sind, in denen das Vokabular der damaligen Zeit eingesetzt wird auf die aller widerlichste Art und Weise, gerade jetzt sollten wir uns alle vor Augen führen, dass das, was damals geschah nicht einfach vergessen werden darf, nur weil immer mehr Zeitzeugen versterben.

Bewertung vom 18.11.2019
Er wird dich jagen (eBook, ePUB)
Ivy, Alexandra

Er wird dich jagen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr spannend und eine wirklich schöne Auflösung

Achtung: Band 2 einer Reihe!



Carmen ist eine erfolgreiche Autorin, sie schreibt Bücher über Serienmörder. Sie möchte die Weihnachtstage in einer Hütte weit weg von allem verbringen, doch eines Tages findet sie auf ihrer Veranda einen Umschlag mit Fotos toter Frauen und einer Drohung. Die Polizei weigert sich ihr zu helfen, also bleibt ihr keine Wahl, als sich an Griff zu wenden.



Griff ist ein Technikgenie. Er hat ein Programm geschrieben, mit dessen Hilfe Serienmörder überführt werden können, so auch der aus Carmens Buch. Sie wollte ihn für ein neues Projekt interviewen, doch er weigerte sich mit ihr zu sprechen, also kontaktierte sie ihn inkognito mit fatalen Folgen. Beide entwickelten Gefühle füreinander, die, als Carmens Tarnung aufflog für zwei gebrochene Herzen sorgten. Nun ist Griff der einzige der Carmen helfen kann. Doch er traut ihr nicht. Gleichzeitig kann er aber auch die Anziehungskraft zwischen ihnen nicht einfach ignorieren.



Der Hunter, der Jäger, wie sich der Killer nennt, hat mehrere Schüler ausgebildet, sie alle seinen Befehlen folgen und wie er junge, weiße blonde Frauen töten. Er bezeichnet Carmen als seine Muse.



Bald verdichten sich die Hinweise, dass derjenige, der Carmen verfolgt, sie nicht erst durch ihre Bücher kennengelernt hat. Er weiß Dinge aus ihrer Kindheit, die er nicht wissen kann. Was ist da los?





Ich hatte von Anfang an Gänsehaut. Zum einen ist es extrem bedrohlich, wenn mitten im Nirgendwo plötzlich solche Fotos samt Drohung auftauchen, aber noch schlimmer ist es, wenn die Polizei sich weigert der bedrohten Person zu helfen. Das hat mich echt fassungslos gemacht. Ich meine gut, es ist ihr Recht wütend zu sein, wenn sie ihrer Meinung nach falsch in Carmens Büchern dargestellt werden, trotzdem sollten sie sich verpflichtet fühlen wenigstens ihren Job zu machen, es geht schließlich um mindestens ein Menschenleben - und die Leben der Opfer und potentiell zukünftigen Opfern. Da kann man echt nur hoffen, dass das bei uns nie der Fall sein wird.



Das Buch ist in meinen Augen weniger ein klassischer Thriller, sondern mehr das, was früher mal „Lady-Thriller“ hieß, also ein Thriller mit Liebesgeschichte, in dem diese aber einen sehr großen Anteil an der Handlung hat. Mich stört das allerdings überhaupt nicht, ich mag diese Art Bücher, allerdings könnte jemand, der einen klassischen Thriller erwartet enttäuscht sein, deswegen erwähne ich es explizit.



Mir waren die Protagonisten beide sehr sympathisch. Ich bin zwar relativ schnell darauf gekommen, welche der potentiellen Verdächtigen „schuldig“ sind, aber die Motive waren dann doch eine Überraschung.

Das Buch war durchweg spannend und die Auflösung überraschend genug. Was mir besonders gut gefiel war auch der Epilog mit einer weiteren Auflösung. Dadurch wurde das Buch „rund“ und alle offenen Fragen beantwortet.



Fazit: Wer einen Thriller mit einer großen Portion Liebesgeschichte lesen will, ist hier genau richtig! Leider wird nicht kommuniziert, dass dieses Buch einen Vorgänger hat, in dem es um Griffs besten Freund und seine mittlerweile Frau Jaci geht. Das hat zwar beim Lesen dieses Buches nicht gestört, hätte ich es aber gewusst, hätte ich deren Buch zuerst gelesen.



Also: Achtung: „Er wird dich finden“ ist der Vorgänger dieses Buches, in dem Sinne Band 1 der Reihe. „Er wird dich jagen“ ist Band 2.



Ich werde definitiv auch Band 1 der Reihe lesen, mir hat der Schreibstil und die Handlung sehr gut gefallen: ich will mehr!

Bewertung vom 15.11.2019
LUCE
Hallmann, Doreen

LUCE


gut

Mir war die Protagonistin zu "Teenie" - der Roman ist eher für jüngere Leser geeignet


Achtung: Band 1 einer Reihe!



Achtung: Cliffhanger!





Luce ist 18 und eigentlich ein ganz normales Mädchen, bis sie nach einer Party von einem Wesen angegriffen wird. Ein Junge kann sie retten und eröffnet ihr, dass die Welt nicht so simpel ist, wie sie immer gedacht hat. Luce hat Kräfte und aus irgendeinem Grund ist dieses Wesen hinter ihr her. Ihre Eltern haben ihr immer eingeschärft, niemandem zu sagen wer sie ist und woher sie kommt - was wissen sie?

Zudem spürt sich Luce unglaublich zu Jason - so heißt ihr Retter - hingezogen. Aber dann erfährt sie, dass ihr bester Freund Jules in sie verliebt ist. Was soll Luce nur tun?



Mir war Luce zu jung. Sie ist 18, benimmt sich aber in meinen Augen oft wie 13 oder 14. Jeder kann in einer Dreiecksgeschichte landen, aber es kommt darauf an, wie man mit der Situation umgeht. Luce geht in meinen Augen denkbar schlecht damit um. Die Dreieckssituation wird ziemlich ausgeschlachtet und als sich Luce dann endlich entscheidet, sagt sie es nur einem von beiden. Das finde ich sehr kindisch und unsensibel von ihr.

Auch in anderen belangen ist Luce sehr kindlich und naiv. Ich habe mich mit ihr schwergetan.



Die Welt, die die Autorin erschaffen hat, finde ich sehr ungewöhnlich und interessant. Hier steckt sehr viel Fantasie drin und ich persönlich mag es, überrascht und fasziniert zu werden. Leider liegt der Fokus aber mehr auf dem Liebesdreieck, wodurch für mich diese neue Welt zu kurz kam.



Für mich gibt es zu viele Wiederholungen im Buch. So blickt Luce ganz am Anfang mindestens drei oder vier Mal „verträumt aus dem Fenster“. Leider bleibt das nicht die einzige Stelle mit dicht gedrängten Wiederholungen. Zudem ist manchmal etwas holprig formuliert worden.



Der Cliffhanger war echt fies und lässt den Leser ziemlich ratlos zurück.



Fazit: Meiner Meinung nach ist „Luce“ eher für jüngere Leser geeignet, vielleicht ab 13. Mir persönlich war Luce zu „jung“ in ihrem Verhalten. Ich konnte mich oft nicht mit ihr identifizieren. Sie ist sprunghaft und handelt sehr „Teenie“. Ich habe ihr Verhalten immer wieder einfach nicht nachvollziehen können.

Das Buch ist gespickt mit Klischees, so auch in der Dreiecksbeziehung, die mir persönlich den Roman zu sehr dominiert hat.



Mich hat Luce leider nicht wirklich gefesselt. Aber ich vermute jüngeren Lesern im Teenie-Alter dürfte das anders ergehen. Ich würde „Luce“ vor allem der Altersgruppe 13-18 Jahre empfehlen. Ich habe lange geschwankt, wie viele Sterne ich Luce geben soll, ich habe mich letztlich für 3 Sterne entschieden, da die Fantasy-Story wirklich gut ist.

Bewertung vom 14.11.2019
Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


gut

Eine andere Art Märchen



Flora ist gerade 16 geworden. Nur wenige Tage später erhält sie einen Brief, der ihr Leben für immer verändert. Sie soll sich bei der Mühle im Ort einfinden und als sie dort ist eröffnet ihr eine Gruppe von Menschen, dass sie die letzte Nachfahrin von Dornröschen ist. Flora glaubt zunächst nicht daran, bis ihr andere Nachfahrinnen von Märchenfiguren klar machen, dass das alles wirklich wahr ist.

Flora muss nun zusammen mit einer Gruppe Nachfahren die Menschen ohne magisches Blut vor gefährlicher Magie schützen. Doch zeitgleich fängt ihre Freundin Anna an sich merkwürdig zu benehmen und sie begegnet Hektor, der scheinbar mit einem Schneewittchen zusammen ist, aber trotzdem ihr Herz höherschlagen lässt. Zudem treibt in der Stadt ein Kidnapper sein Unwesen, der alte Damen entführt und an jedem Tatort Rosenblätter zurücklässt. Hat das etwas mit der Märchen-Welt zu tun? Vielleicht sogar mit Dornröschen? Bald schweben die Nachfahren und allen voran Flora in großer Gefahr.



Die Idee fand ich wirklich richtig interessant: Märchen sind wahr und es leben noch immer Nachfahren der Märchenfiguren unter uns, die besondere Gaben haben und gegen das Böse kämpfen. Doch für mich zog sich die Handlung in der Mitte wirklich sehr. Der mittlere Teil kam mir eher wie Kaugummi vor. Der letzte Teil wurde dafür wieder interessanter und der Schluss mit dem Cliffhanger war richtig gut!



Die Auswahl der Märchenfiguren konnte ich teilweise nicht nachvollziehen. Warum zum Beispiel Rapunzel, wenn ihre einzige Gabe schnelles Haare wachsen lassen ist? Ich hätte eher gedacht, wenn es um eine Märchen-Nachkommen-Agenten-Truppe geht, haben alle Superkräfte, die man für den Kampf oder so nutzen kann.



Ich habe mich mit Flora ziemlich schwergetan. Hier merkt man, dass sich das Buch an ein ziemlich junges Publikum richtet (ab 12). Flora wehr sich dagegen, dass das, was ihr diese Menschen über die Nachfahren der Märchenfiguren erzählen wahr sein könnte. Sie macht einfach immer wieder dicht und weigert sich, sich gedanklich darauf einzulassen. Manchmal denkt sie über Probleme bzw. deren Lösung nach aber führt diese Überlegungen nie zu Ende. Ich fand zudem einiges sehr vorhersehbar - leider ist Flora nicht mal ansatzweise ein entsprechender Verdacht gekommen, erst, als es sich ihr offenbart hat, was wirklich schade war, da manches echt mit dem Wald gewunken hat und nicht nur mit dem Zaunpfahl.

Ich empfinde die Charaktere allgemein als sehr „jung“ in ihrem Verhalten, nicht nur Flora allein, sondern auch z.B. Val.

Irgendwie kam ich an die Charaktere nicht heran. Sie blieben für mich sehr oberflächlich.



Dass die Zielgruppe sehr jung ist merkt man auch daran, dass die Immunität gegen die böse Magie der Gegenstände nur gegeben ist bis man ca. 20 ist. Aber es wird nicht erklärt warum. Warum müssen 16-20 jährige die Welt retten? Warum fängt die Immunität erst mit 16 an und hört mit 20 auf?



Was mir dafür gefiel, waren zum Beispiel die Kommentare von Scitus, einem sprechenden Spiegel, obwohl er ein verlogener Mistkerl ist, aber seine Kommentare sind immer wieder auch witzig.



Das Ende fand ich richtig gut. Natürlich kann ich nicht verraten, worum es dabei ging, aber der Cliffhanger ist sehr gut gewählt. Es ist keiner, bei dem man das Buch am liebsten heulend in die Ecke werfen will, sondern einer, der einen mit einer Theorie bzw. Tatsache konfrontiert, über sie man sich bis zum Erscheinen von Band 2 den Kopf zerbrechen kann. So etwas mag ich wirklich sehr.



Fazit: Das Buch bekommt von mir 3 Sterne. Ich fand die Idee sehr gut, aber der Mittelteil hat sich sehr gezogen. Das Buch richtet sich an eher Jugendliche Leser ab 12 und das merkt man, nicht nur bei den Charakteren. Dennoch fand ich das Buch nicht schlecht. Besonders der letzte Teil war richtig interessant und da kam bei mir auch endlich Spannung auf. Der Schluss war sogar richtig gut!



Ich würde das Buch eher jüngeren Leser