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Benutzername: 
Joschne
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Sittensen

Bewertungen

Insgesamt 1854 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2015
Hitler
Longerich, Peter

Hitler


ausgezeichnet

+++Was das "Dritte Reich" im Innersten zusammenhält+++
Peter Longerich geht in seiner neuen Biographie über die bisherigen Hitler-Deutungen hinaus: Er entwirft das Bild eines Diktators, der weit mehr und viel aktiver als bisher angenommen in die unterschiedlichsten Politikbereiche persönlich eingriff. Und dabei nicht selten überraschend flexibel handelte.
Ob Außenpolitik und Kriegführung, Terror und Massenmord, Kirchenpolitik, Kulturfragen oder Alltagsleben der Deutschen – überall bestimmte Hitler, bis in Details hinein, die Politik des Regimes. Durch seine persönlichen Entscheidungen prägte er es auf eine Weise, die bislang unterschätzt wird. Konsequent zerschlug er Machtstrukturen, die ihn behinderten, und schuf stattdessen eine Führerdiktatur – in seiner schließlich fast grenzenlosen Macht war er auf die Zustimmung der Bevölkerung nicht mehr angewiesen.
Diese Biographie rückt die Person Hitler und ihr Handeln in das Zentrum der Geschichte des Nationalsozialismus: Denn erst das Zusammenspiel der Kräfte, die Hitler bewegten, mit jenen, die er selbst in Bewegung setzte, lässt uns erkennen, was das »Dritte Reich« im Innersten zusammenhielt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2015
25
Adele

25


gut

+++Das Warten hat sich gelohnt+++
Das Warten hat ein Ende: Nach mehrmals verschobenem VÖ-Termin präsentiert Adele ihr drittes Studioalbum. »25« heißt das neue Werk der Britin, die ihre Alben bevorzugt nach dem Alter benennt, in dem sie mit dem Songwriting und den Aufnahmen dazu begonnen hat. So arbeitete sie bereits seit 2013 an »25« und setzt jetzt nach »19« (2008) und »21« (2011) nicht nur die traditionelle Zahlenreihe fort, sondern vor allem ihren unverwechselbaren Sound: gefühlvoller und melancholischer Pop mit Elementen aus Soul, Jazz und R’n’B. Dabei steht die Gänsehautstimme der Sängerin immer im Vordergrund.
Den besten Beweis dafür gibt es bereits seit dem 23. Oktober 2015. Da nämlich erschien mit »Hello« die erste Singleauskopplung des Albums, die kurzerhand zum Nummer-1-Hit wurde, und zwar gleich in sechzehn Ländern weltweit. So zeigt Adele nach Songs wie »Rolling In The Deep« und »Someone Like You« ein weiteres Mal ihr unglaubliches Talent für Ohrwürmer.
Außerdem bietet die Ballade einen guten Vorgeschmack auf das gesamte Album. Insgesamt zehn herzzerreißende Hymnen warten auf »25«, in denen Adele von Piano, Streichern und Chören unterstützt wird.
Und auch beim Songwriting erhielt die Sängerin jede Menge Unterstützung. Der Song »Remedy« beispielsweise entstand in Zusammenarbeit mit OneRepublic-Sänger Ryan Tedder, bei »All I Ask« half kein Geringerer als Bruno Mars. Produziert wurde das Album von Greg Kurstin und Ariel Rechtshaid.
Diese Kombinationen brachten ein Album hervor, das in den Medien bereits als das meist erwartete des Jahres bezeichnet wurde. Das wiederum könnte daran liegen, dass Adele die Albumveröffentlichung immer wieder hinauszögerte, da die Platte noch nicht ihren Ansprüchen genügte – bis jetzt.
Das Warten hat sich gelohnt: »25« überzeugt am Ende nicht nur Adele selbst, sondern Fans und Kritiker gleichermaßen. Wahrscheinlich eines der Popalben des Jahres 2015.
Allerdings hätte ich mir persönlich noch etwas mehr Drive gewünscht. Denn an "Rolling In The Deep" kommt keiner der Songs auf dem Album ran - weder musikalisch noch stimmlich. Da ist noch etwas Luft nach oben. Vielleicht, wenn das Album "28" oder "30" herauskommt.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2015
A Swinging Christmas
Gaebel,Tom

A Swinging Christmas


ausgezeichnet

+++Musikalische Leckereien zum Fest+++
Das Schönste an Weihnachten ist doch immer noch die Erinnerung daran – eine These, die Tom Gaebel, der letzte große Gentleman unter den Sängern der Republik, auf seinem siebten Album-Streich nachdrücklich untermauert.
Mit »A Swinging Christmas« hat er es geschafft, ein Weihnachtsalbum aufzunehmen, das mit erstaunlicher Leichtigkeit das Gefühl unbeschwerter Kindheitstage zu neuem Leben erweckt. Große Songs in großartigen Arrangements mit Big Band, Chor und Streichern wie damals, unvergleichlich gesungen und gewürzt mit viel Freude und ein wenig Melancholie.
14 musikalische Leckereien sind es insgesamt, die Zuckerbäcker Gaebel liebevoll drapiert auf seinem Schlitten mit swingender Leichtigkeit durch die Gehörgänge steuert und die reichen von Klassikern wie »Frosty The Snowman« und »Rudolph The Rednose Reindeer« bis hin zu ganz neuen Kompositionen – die perfekte Bescherung für die Weihnachtstage.
»A Swinging Christmas« ist eine wunderbare Reise in eine Zeit, die es so vielleicht nie gegeben haben mag, an die man sich aber gerade deswegen umso lieber erinnert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2015
Butcher's Crossing
Williams, John

Butcher's Crossing


sehr gut

+++Eine Tragödie wird entfesselt+++
Es war um 1870, als Will Andrews der Aussicht auf eine glänzende Karriere und Harvard den Rücken kehrt. Beflügelt von der Naturauffassung Ralph W. Emersons, sucht er im Westen nach einer »ursprünglichen Beziehung zur Natur«.
In Butcher's Crossing, einem kleinen Städtchen in Kansas, am Rande von Nirgendwo, wimmelt es von rastlosen Männern, die das Abenteuer suchen und schnell verdientes Geld ebenso schnell wieder vergeuden. Einer von ihnen lockt Andrews mit Geschichten von riesigen Büffelherden, die, versteckt in einem entlegenen Tal tief in den Colorado Rockies, nur eingefangen werden müssten.Andrews schließt sich einer Expedition an, mit dem Ziel, die Tiere aufzuspüren. Die Reise ist aufreibend und strapaziös, aber am Ende erreichen die Männer einen Ort von paradiesischer Schönheit. Doch statt von Ehrfurcht werden sie von Gier ergriffen - und entfesseln eine Tragödie. Ein Roman darüber, wie man im Leben verliert und was man dabei gewinnt.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2015
Die neuen Asozialen
Hoffmann, Sabrina

Die neuen Asozialen


sehr gut

+++"Ich bin ja kein Nazi, aber..."+++

Fremdenfeindliche Kommentare häufen sich zurzeit in den sozialen Netzwerken. Und sie zeigen ganz deutlich: Es sind nicht die Zuwanderer, die in Deutschland das Bildungsniveau senken. Es sind die Deutschen selbst. Und zwar ausgerechnet jene, die bei Facebook und Co. gegen Ausländer hetzen. Haarsträubende Rechtschreibfehler und nicht vorhandene Grammatikkenntnisse sind nur zwei von vielen Hinweisen darauf, dass der wachsende Fremdenhass in Deutschland mit schlechter Bildung zusammenhängt. Hinzu kommen unzählige Dokusoaps und Scripted-Reality-Formate, in denen niedere Gefühle bedient werden, sowie das Internet, dessen vermeintliche Anonymität in vielen Menschen eine hässliche Fratze hervorbringt.
Es scheint, als erleben wir erst jetzt die Folgen einer jahrelangen Verblödung unserer Gesellschaft. Denn die Dummen waren noch nie so laut wie heute. Wenn wir die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland in den Griff bekommen wollen, dann müssen wir hier ansetzen. Sabrina Hoffmann erklärt in ihrem Buch prägnant, wie dies geschehen kann.
Die Autorin
Sabrina Hoffmann ist Chefin vom Dienst für Social Media bei der Huffington Post Deutschland. Sie volontierte beim Magazin Focus und studierte davor Literatur und Rhetorik. Sie beschäftigt sich täglich damit, wie Inhalte im Internet Millionen Menschen erreichen. Vor allem bei Facebook. Und sie blickt auch in jene Abgründe, die durch eine vermeintliche Anonymität im Netz entstehen.
Fazit: Ein sehr lesenswertes und informatives Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2015
Die Gestirne
Catton, Eleanor

Die Gestirne


sehr gut

+++Ein Netz aus Glück und Schicksal+++
Neuseeland, zur Zeit des Goldrausches 1866: Als der Schotte Walter Moody nach schwerer Überfahrt nachts in der Hafenstadt Hokitika anlandet, trifft er im Rauchzimmer des örtlichen Hotels auf eine Versammlung von zwölf Männern, die einer Serie ungelöster Verbrechen nachgehen: Ein reicher Mann ist verschwunden, eine opiumsüchtige Hure hat versucht, sich das Leben zu nehmen, und eine ungeheuerliche Summe Geld wurde im Haus eines stadtbekannten Säufers gefunden. Mit der Stimme von Sascha Rotermund wird der Hörer hineingezogen in ein Geheimnis, wie mit Goldstaub bestreut und in Opium getränkt.
(4 mp3-CDs, Laufzeit: ca. 30h 43)
Über Eleanor Catton (Autorin)
Eleanor Catton wurde 1985 in Kanada geboren und wuchs in Christchurch, Neuseeland, auf. Sie studierte Englisch an der University of Canterbury und Kreatives Schreiben an der Victoria University of Wellington. 2008 nahm sie am Iowa Writers’ Workshop teil. Bereits für ihren Debütroman "Anatomie des Erwachens" erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren gut 1000 Seiten starken zweiten Roman "Die Gestirne" wurde sie 2013 als jüngste Autorin aller Zeiten mit dem renommierten Booker-Preis ausgezeichnet. Eleanor Catton lebt in Auckland und unterrichtet Kreatives Schreiben am Manukau Institute of Technology.
Über Sascha Rotermund (Sprecher)
Sascha Rotermund, Jahrgang 1974, studierte Schauspiel in Hannover. Es folgten zahlreiche Engagements an Theatern von Bremen bis Berlin. Im Fernsehen war er u. a. in der ZDF-Serie "Küstenwache" und in der RTL-Comedy "4 Singles" zu sehen. Seit 2003 ist Sascha Rotermund außerdem ein gefragter Hörbuchinterpret und Synchronsprecher und lieh seine Stimme u. a. Joaquin Phoenix, Christian Bale, Jon Hamm in "Mad Men", Omar Sy in "Ziemlich beste Freunde" sowie Benedict Cumberbatch in "Star Trek – Into Darkness".
Über Melanie Walz (Übersetzerin)
Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, wurde 1999 mit dem "Zuger Übersetzer-Stipendium", 2001 mit dem "Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis" und 2015 mit dem Übersetzerpreis der Stadt München ausgezeichnet. Sie ist die Übersetzerin von u. a. Antonia Byatt, John Cooper-Powys, Lawrence Norfolk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2015
Endlich mein / Commissario Brunetti Bd.24  (Restauflage)
Leon, Donna

Endlich mein / Commissario Brunetti Bd.24 (Restauflage)


sehr gut

+++Sängerin fürchtet um ihr Leben+++
Flavia Petrelli ist zurück in Venedig! In der Titelrolle von "Tosca" tritt die Sopranistin im venezianischen Opernhaus La Fenice auf. Als eine junge Sängerin aus dem Kollegenkreis die Treppe einer Brücke hinuntergestoßen wird, beginnt Flavia um ihr eigenes Leben zu fürchten. Brunetti ermittelt in den Kulissen der Oper. Tod in Venedig, und das auf der Bühne: ein Buch, das Sehnsucht nach Venedig macht.
Biografie
Donna Leon, geb. 1942, verließ mit 23 Jahren New Jersey, um in Perugia und Siena weiterzustudieren. Seit 1965 lebt sie ständig im Ausland, arbeitet als Reiseleiterin in Rom, als Werbetexterin in London, an amerikanischen Schulen in der Schweiz, im Iran, in China und Saudi-Arabien. Seit 1981 lebt und arbeitet sie in Venedig.

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