Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Spannung, Historie und starke Frauen

Worum geht’s?
Dr. Anne Fitzpatrick kommt aus einer reichen Familie, hat ihr Leben aber der Unterstützung der hilfsbedürftigen Frauen verschrieben, für die sie in Hamburg ein Frauenhaus eröffnet. Helene, ebenfalls Tochter aus gutem Hause, eifert ihr nach. Als plötzlich zweit tote Frauen aufgefunden werden, schrecklich zugerichtet, steht die Zukunft des Frauenhauses auf Messers Schneide.

Meine Meinung:
„Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ von Henrike Engel (Ullstein Buchverlage, Januar 2022) ist der erste Teil um die Ärztin Dr. Fitzpatrick. Die Autorin vereint in ihrem historischen Roman die Geschichte der Frauenbewegung mit einem spannenden Kriminalfall vor dem Hintergrund des historischen Hamburgs. Ihr Sprachstil lässt ihre LeserInnen direkt in das Hamburg der 1910er Jahre eintauchen, so plastisch sieht man die engen Gassen vor sich, die Häuser, der Trubel am Hafen. Das Buch ist ein absoluter Flashback in diese Zeit.

Hauptsächlich haben wir es mit drei Personen zu tun. Zum einen Dr. Anne Fitzpatrick, die aus London nach Hamburg, ihre Geburtsstadt, flüchtet, um dort unter falschem Namen Gutes zu tun. Ihre Vergangenheit bleibt vage, aber ich mag sie. Sie kommt aus wohlhabender Familie, ist stark, gibt nichts auf Konventionen. Sie ist, was für diese Zeit selten ist, eine studierte Frau und setzt sich und das Geld, das sie von ihrem Vater erhält, für die hilfsbedürftigen Frauen ein und engagiert sich für die Rechte und Gleichberechtigung der Frauen. Dann ist da noch Helene, die sportliche und eigenwillige Pastorentochter, die sich von ihren Eltern löst und im Rahmen des Buches erwachsen und selbstständig wird. Sie ist zielstrebig, weiß, was sie will und tut alles, um es zu bekommen. Und nicht zuletzt der fußballspielende Kommissar Berthold Rheydt, etwas verlottert aber sehr fokussiert. Auch er ein gelungener und sympathischer Charakter.

Dann die Geschichte selbst. Ich bin direkt eingetaucht in Kulisse der Stadt Hamburg in der damaligen Zeit. Es war spannend, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Den Beginn der Kriminologie zu erleben. Die ersten Blutproben. Die ersten Faserproben. Unglaublich, wie damals ermittelt wurde im Vergleich zu heute! Dann die Suffragetten und ihr Kampf, auch hier durften wir einen Einblick erhalten. Die Frauenhäuser, die stärker werdenden Frauen. Das Buch war von Anfang bis Ende spannend und hatte dabei so viele interessante Infos - es war einfach nur genial! Die dusteren Gassen, die Jagd nach dem Mörder, das Finale am Schluss; ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil und kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit allen weitergeht! Mir sind die Protagonisten ans Herz gewachsen und ich freue mich darauf, ihnen bald wiederbegegnen zu dürfen!

Fazit:
Mit „Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ beginnt Henrike Engel ihres historische Romantrilogie um Dr. Anne Fitzpatrick und ihren Kampf für Frauenhäuser, für die armen und misshandelten Frauen. Um ihre Geschichte herum rankt sich ein spannender Kriminalfall, ähnlich Jack the Ripper, und sie gerät selbst in den Fokus des Mörders. Unterstützt wird sie von Helene, einer Pastorentochter und Kommissar Berthold Rheydt. Die Charaktere im Buch waren mir so sympathisch! Es war spannend, die Ermittlungen mitzuerleben, von den Kämpfen der Suffragetten zu lesen, einzutauchen in das damalige Leben – sowohl der armen als auch besser betuchten Gesellschaftsschicht. Das Buch war lebendig, mitreißend und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, ich hoffe, ich darf all die Menschen, die mir auf diesen Seiten begegnet sind und die mir ans Herz gewachsen sind, bald wiedersehen!

Bewertung vom 30.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Wahrgewordene Alpträume

Worum geht’s?
Nach dem Selbstmord ihrer Mutter ordnet Heather deren Unterlagen und stößt dabei auf dem Speicher auf versteckte Briefe, die ihre Mutter mit einem berüchtigten Serienkiller ausgetauscht hat. Und das schon ihr ganzes Leben lang. Woher kannte sie den Serienmörder und welche Geheimnisse hatte sie sonst noch vor ihrer Tochter?

Meine Meinung:
„Der Herzgräber“ von Jen Williams (Fischer Taschenbuch, Dezember 2021) ist ein Thriller, der mit den Alpträumen und Kindheitsängsten seiner LeserInnen spielt. Die Autorin bringt unheimlich faszinierende aber auch verstörende Fantasie ein, hat einen plastischen und mitreißenden Schreibstil und sowohl die Darstellung der Tatorte, als auch die Beschreibung der Natur und der Charaktere gelingt ihr gut. Die Kapitel, die in die Vergangenheit weisen, waren spannend und haben einen Eindruck hinter das Wesen des Mörders gegeben.

Heather macht in dem Buch die größte Entwicklung durch und ist zugleich die Hauptprotagonistin. Sie ist mit 16 von zuhause ausgezogen und hatte nie eine wirklich gute Beziehung zu ihrer Mutter. Dennoch möchte sie mehr über sie und ihre Vergangenheit herausfinden. Und findet damit zugleich auch über sich selbst unheimlich viel heraus. An ihrer Seite ist ihre Freundin Nikki, die sie unterstützt und immer für sie da ist. Außerdem Ben Parker, der mit dem Fall betraute Polizist. Allerdings hätte ich mir in Bezug auf die Protagonisten noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Mehr über Nikki erfahren. Mehr aus der Beziehung zwischen Heather und Ben entstehen sehen wollen bzw. darüber, wie es mit ihnen weitergeht. Und überhaupt auch über Ben selbst und die Ermittlungen der Polizei. Und die ganzen anderen noch lebenden ehemaligen Bewohner der Kommune. Vieles kam einfach zu plötzlich.

Die Story selbst war genial gewählt. Sie hat mich dazu gebracht, nachts wieder mehr auf Geräusche zu hören. Alle Kindheitsängste, das Monster unter dem Bett, die Schritte auf dem Dachboden, hat die Autorin wieder zum Leben erweckt und immer wieder ist der Puls hochgeschossen. Ich war mitgerissen, der Aufbau der Ermittlungen von Heather war sehr gut dargestellt, man hat sich mit ihr gemeinsam auf die Fährte des Mörders und die Spuren der Vergangenheit begeben. Die Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart war spannend. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch der Bezug der Märchen zu den Morden selbst war für mich nie ganz klar. Einige Stellen oder auch Personen, wie z.B. Ben, waren für die Ermittlungen und den Fortgang der Geschichte irgendwie nicht wirklich relevant, obwohl so viel Spannendes dahinter gewesen wäre und ich zu gerne mehr erfahren hätte. Dennoch war ich bis zum Ende gefesselt und der Showdown im Fiddler’s Wood war genial!

Fazit:
Mit ihrem Thriller „Der Herzgräber“ weckt Jen Williams die Kindheitsängste ihrer LeserInnen wieder zum Leben. Das Buch ist mitreißend, die Beschreibung der Tatorte, der Opfer wie auch der Orte und Menschen ist einfach genial. Es passt alles zusammen. Dann die Verwicklung der Vergangenheit mit der Gegenwart, die Fantasie – faszinierend und erschreckend. Lediglich der Bezug zu den Märchen ist mir nie ganz klar geworden und ich hätte gerne mehr von den polizeilichen Ermittlungen und auch von dem Ermittler erfahren. Er war hier irgendwie nur eine Nebenrolle, obwohl er für mich der sympathischste Charakter war.

Dennoch 4 Sterne von mir für diesen fantasievollen und genialen Fall!

Bewertung vom 29.12.2021
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


ausgezeichnet

Ein intensiver Rückblick in die Geschehnisse der 1970er Jahre

„Und du hast Fliegen gelernt.“ (Seite 608)

Worum geht’s?
Mainheim in den 1970er Jahren: Minka und Caro wachsen als Nachbarskinder auf und sind beste Freundinnen, obwohl ihre Eltern ganz unterschiedliche Einstellungen zu Politik und Leben haben. Einstellungen, die auch die beiden Mädchen prägen. Durch das Netzwerken ihrer Väter wird den Freundinnen schnell klar, dass in der kleinen Industriestadt einiges nicht so ist, wie es sein soll und weitgehende Auswirkungen auch in ihre Zukunft haben wird.

Meine Meinung:
„Unser kostbares Leben“ von Katharina Fuchs ist ein Buch, das emotional und intensiv ist. Der Schreibstil der Autorin hat unheimlich viel Tiefgang und ist unglaublich Detailreich. Selten habe ich Worte gelesen, die so authentisch wirken und so unter die Haut gehen. Vor allem die Zeit, das Buch spielt in den 1970er und 1980er Jahren, war für mich als Kind der 1970er spannend, wenn ich damals auch noch zu klein war, um alles mitzubekommen und vieles nur vom Hörensagen kenne.

Umso spannender waren für mich die Themen, die die Autorin aufgreift. Sie nimmt die politischen Ereignisse, bringt sie mit ein. Dann die Versuche an Tieren und Heimkindern mit Psychopharmaka. Die Umweltzerstörung durch die Industrie. Das Kommunenleben und die Demonstrationen. Und für jedes dieser gut recherchierten Ereignisse erschafft sie einen Charakter, der so perfekt gewählt ist, dass alles noch lebendiger und realistischer wirkt. Besonders Maritas Schicksal ging mir zu Herzen. Ungeliebt, herumgeschubst. Ich hätte sie so gerne aus ihrem Leben herausgeholt und ihr ein besseres Leben ermöglicht! Aber auch die anderen Protagonisten, Minka, die in einer Kommune lebte und später in die Partei der Grünen eintrat. Caro, die einen Weg als Journalistin einschlägt. Claire, die außergewöhnliche Claire und Guy, mit dem alles erst begann. Ich mochte sie alle und auch der Charakter von Dr. Lavalette war perfekt gewählt und erschreckend real.

Und obwohl das Buch sehr umfangreich ist, wurde mir an keiner Stelle langweilig und die Seiten flogen nur so dahin – ich hätte ewig weiterlesen mögen. Die Autorin hat wirklich die 1970er Jahre wieder zum Leben erweckt, das damalige Gefühl lebendig werden lassen und ich war nicht nur Leserin ihrer Geschichte, sondern Teil der damaligen Zeit. Die Protestmärsche, die Experimente, die Kämpfe, die Nacht-und-Nebel-Aktionen – es war einfach genial, ein Teil davon zu sein!

Fazit:
Mit „Unser kostbares Lebe“ lässt Katharina Fuchs die 1970er Jahre wieder lebendig werden. Wir tauchen ein in eine Welt aus Politik, Netzwerken, Umweltkatastrophen. Erleben den Beginn der Partei Die Grünen. Die Aufstände der Jugend gegen die Umweltzerstörung. Besonders zu Herzen ging mir das Schicksal von Marita, die als Heimkind medizinischen Experimenten mit Psychopharmaka ausgesetzt war. Das Buch hat mich komplett gefangengenommen und zurückversetzt und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein.

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung, das Buch war authentisch, intensiv und hat mich wirklich begeistert!

Bewertung vom 23.12.2021
Renas Versprechen (Originalverpackt)
Rena Kornreich Gelissen

Renas Versprechen (Originalverpackt)


ausgezeichnet

Wie viel Leid kann ein Leben ertragen?

„Ich war Nummer 1716“ (Titelseite)

Worum geht’s?
Rena kommt mit 21 Jahren nach Auschwitz. Kurz darauf wird auch ihre Schwester Danka dort eingeliefert. Sie tut alles, um sich und ihrer Schwester das Leben zu retten.

Meine Meinung:
„Renas Versprechen“ von Rena Kornreich Gelissen und Heather Dune Macadam ist die Biografie von Rena. Das Buch liest sich leicht und ist doch so erschreckend! Der Einblick, den Rena und die Autorin uns geben, eröffnet Abgründe, wie man sie sich in seinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen kann und zugleich fühlen wir uns beim Lesen wie Zeitzeugen, so tief kann man in dem Buch und in den Worten versinken.

Rena ist eine unglaubliche Frau! Wie kann jemand, der über 3 Jahre Auschwitz miterleben musste, dennoch so stark sein, so einen Überlebenswillen haben? Ich muss sagen, ich fühle aufrichtige Bewunderung für Rena! Auch ihre Selbstlosigkeit, wie sie sich um andere Menschen, die ihr nahestanden, gekümmert hat. Wie sie immer für ihre Schwester da war und alles mit ihr geteilt hat. Oft selbst gehungert hat oder geschlagen wurde, um Leid von anderen abzuwenden. Sie ist wirklich eine großherzige, unglaubliche und außergewöhnliche Frau!

Das Buch hat mich tief bewegt. Wir alle kennen die Zeit aus dem Geschichtsunterricht, haben von Auschwitz gehört oder einen Schulausflug dorthin gemacht. Aber dieses Buch, Renas Geschichte, zeigen erst, wie grausam es dort war. Welche Kleinigkeiten den Menschen dort Hoffnung gegeben haben. Wie sie sich gegenseitig haben Nachrichten und kleine Dinge zukommen lassen und den Kontakt gesucht haben. Wie der tägliche Kampf ums Überleben war. Besonders grausam fand ich auch die Schilderung der Selektionen und den Besuch von Mengele im Konzentrationslager. Ich habe von Anfang bis Ende mit Rena mitgefiebert, mit ihr mitgefühlt und das Buch ist einfach nur ein unglaublich tiefgründiges Werk über eine erschreckende Zeit, die hoffentlich nie wiederkehren wird!

Fazit:
„Renas Versprechen“ von Rena Kornreich Gelissen und Heather Dune Macadam ist ein Buch, das auf absolut faszinierende Art einen Einblick in eine Zeit gibt, die wirklich unter die Haut geht. Rena ist eine außergewöhnliche Person! Ihre Stärke, ihr Mitgefühl, ihre Selbstlosigkeit. Sie ist wirklich ein Mensch, den man sich wünscht, kennen zu dürfen und den man in jeder Situation an seiner Seite möchte. Die Einblicke, die wir in das Konzentrationslager Auschwitz werden dürfen, der Alltag, der in dem Buch aufgezeigt wird. Unglaublich tiefgehende Emotionen, die dadurch transportiert werden. Das Buch hat mich absolut begeistert, auch wenn diese Zeit und die Umstände absolut grausam und unmenschlich waren.

Danke, dass ich einen Blick in dein Leben werden durfte, Rena! 5 Sterne, die von Herzen kommen!

Bewertung vom 21.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

Unterirdische Spannung

Worum geht’s?
Die Lektorin Annika Granlund findet vor den Türen ihres Büros ein erdverschmiertes Manuskript, bei dessen Autor es sich laut Titelseite um den seit mehreren Jahren verschwundenen Jan Apelgren handelt. Kann es wirklich sein, dass er hinter dem Buch steckt? Und woher kommen die Parallelen zum Fall des Gräbers, in dem die Kommissarin Cecilia Wreede ermittelt?

Meine Meinung:
„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter (Verlagsgruppe HarperCollins, Dezember 2021) ist ein Buch voller Spannung, in dem der Autor mit den Ängsten spielt, die viele LeserInnen seit ihrer Kindheit in sich haben. Wer kennt sie nicht, die Angst vor dem Weg in den dunklen Keller? Wer hat nicht schon im Dunklen Geräusche gehört oder sich Geräusche eingebildet? Und genau diese Ängste nutzt der Autor und bringt absolute Gänsehautmomente in den Thriller ein. Dabei lässt er uns LeserInnen nur wenige Momente, in denen wir durchatmen können. Zu hoch ist und bleibt die Spannungskurve und vor allem die Teile, in der uns Winter in die Vergangenheit führt und die, in denen er aus Sicht des Gräbers schreibt, waren genial.

Auch aus der Sicht von Annika durften wir lesen. Ich fand ihre Entwicklung besonders spannend. Angefangen von Ihren Wünschen bis hin zu dem Wahn, dem sie verfällt. Ein bisschen blieb sie für mich menschlich ein Rätsel – ich hoffe, ihrem Mann ergeht es da besser. Auch Cecilia und ihr Partner Jonas waren ein authentisches und gutes Team. Obwohl ich so richtig mit keinem der Charaktere warm geworden bin. Dennoch haben mir alle sehr gut gefallen. Besonders der Gräber und was dahintersteht, das war für mich die größte Überraschung!

Ebenso der Aufbau der Story. Der Schreibstil und die Geschichte gingen unter die Haut. Der Autor hat uns langsam hineingeführt, immer tiefer sind wir in die Ermittlungen und Geschehnisse eingetaucht bis es dann immer spannender und spannender wurde und wir am Ende dem Gräber gegenüberstanden – diese letzte Szene hat mir besonders gut gefallen. Nicht so gut gefallen haben mir die Wesen, die doch etwas mythisch anmuteten und die bei dem Ende gar nicht notwendig gewesen wären. Dennoch, allein die Idee dahinter und auch die Umsetzung waren für mich absolut gelungen und das Buch hat mich mehr als gut unterhalten und ich kann es nur weiterempfehlen!

Fazit:
„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter ist ein Thriller, der unter die Haut geht. Der Schreibstil ist mitreißend, die Charaktere sind authentisch und die Idee einfach nur genial. Wir wurden langsam in die Ermittlungen eingeführt und die Spannung wuchs fast ins Unermessliche, bis wir endlich vor dem Gräber standen – in einem Szenario, das für mich total unvorhersehbar und gruselig war. Aber zugleich war dieses Schlussszenario absolut außergewöhnlich und auch einfach perfekt. Nur die Wesen hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht, ohne diese wäre das Buch noch besser gewesen.

4 sehr gute Sterne von mir für diese außergewöhnliche Idee, die Kindheitsängste hervorbringt!

Bewertung vom 19.12.2021
Unwert - Der Weg des Kirschmädchens
Alinaghi, Yasmin

Unwert - Der Weg des Kirschmädchens


ausgezeichnet

Eine faszinierende Geschichte über eine grausame Wirklichkeit

Worum geht’s?
Dr. Karges soll für Deutschland Urteile umsetzen, die verfügen, dass Frauen, die für unwert befunden wurden, unfruchtbar gemacht werden. Obwohl ihm das ein Dorn im Auge ist, kann er sich dem immer stärker werdenden Naziregime doch nicht widersetzen. Bis er am Prozess von Käthe teilnimmt, einem 13jährigen Mädchen aus dem kleinen Dorf Gudenshain.

Meine Meinung:
Das Buch „Unwert – Der Weg des Kirschmädchens“ von Yasmin Alinaghi ist ein historischer Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht. Die Autorin hat auf ihrer Website Dokumente aus dieser Zeit online gestellt, die ich mit Spannung und Entsetzen gelesen habe und welche die viele Dinge, die passiert sind, belegen. Überhaupt hat mir die Mischung auf Wahrheit und Fiktion zusammen mit dem unheimlich flüssigen und bildhaften Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Auch, dass immer mal wieder das Mundartliche mit eingeflossen ist. Gut gefallen hat mir auch, wie durch die Sprechart der Bildungsstand und gesellschaftliche Status einzelner Personen noch plastischer dargestellt wurde.

Die Charaktere selbst waren perfekt dargestellt. Die 13jährige Käthe, ein total liebes, unschuldiges und naives Kind, das in eine Situation geraten ist, die man niemanden wünscht. Dr. Karges, der als Arzt zwar für das Naziregime gearbeitet hat, aber auch versucht hat, sich selbst und seinem Gewissen treu zu bleiben. Er wurde für mich im Laufe des Buches ein Lieblingscharakter. Und auch die Geschichte von Roland, dem SPDler und seiner Frau Frederike gefiel mir gut; aber auch die unsympathischen Charaktere, allen voran Dr. Trabert.

Überhaupt hat mich das Buch fasziniert. Der Prozess, den Käthe erleben musste. Die Zeugenaussagen, die wir lesen durften und miterleben mussten, wie der Richter alles willkürlich ausgelegt hat. Dann Dr. Trabert und die Versuche, die er mit politischen, jüdischen, etc. Gefangenen gemacht hat. Überhaupt der Einblick, den wir in das Gefangenenlager werfen durften; ein kleiner Einblick in ein reales Schicksal, absolut bedrückend und traurig. Die ganzen Eindrücke aus einer Zeit und in Dinge, die unvorstellbar grausam und doch real waren in Verbindung mit den Geschichten von Käthe, Roland und Frederike war einfach nur unglaublich mitreißend und emotional und ich hoffe sehr, dass wir eine Fortsetzung lesen dürfen – insbesondere der Zeitsprung zwischen dem letzten Kapitel und dem Epilog hat so viele Fragen bei mir offen gelassen und bietet so viel Potenzial für eine Fortsetzung und ich hoffe, Käthe, Dr. Karges & Co. bald wiedersehen zu dürfen!

Fazit:
Mit „Unwert – Der Weg des Kirschmädchens“ gewährt und Yasmin Alinaghi einen absolut faszinierenden Einblick in eine grausame Zeit. Anhand des Schicksals von Käthe erleben wir mit, was es in den 1930er Jahren bedeutet, unwert zu sein. Wir erleben eine Verhandlung am Erbgesundheitsgericht mit, bekommen anhand von Dr. Trabert einen Einblick in die Experimente, die mit Gefangenen durchgeführt wurden. Und wir erleben an Käthe den Machtmissbrauch, der willkürlich und ungerechtfertigt ausgeübt wird im Namen der Reinerhaltung der Masse. Die Verbindung aus Fiktion und Realität gelingen der Autorin perfekt und der Schreibstil ist so mitreißend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte!

5 Sterne von mir und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und ein Wiedersehen mit all den Charakteren, die ich im Laufe des Buches liebgewonnen habe!

Bewertung vom 18.12.2021
Die Flucht / Vollendet Bd.1
Shusterman, Neal

Die Flucht / Vollendet Bd.1


sehr gut

Ein Jugendbuch, das auch Erwachsene die Luft anhalten lässt

Worum geht’s?
Connor ist 16, als seine Eltern ihn für die Umwandlung freigeben. Sein Körper soll in einem Ernte-Camp ausgeschlachtet und die Organe und Körperteile zur Transplantation gegeben werden. Und zwar nicht erst nach seinem Tod, sondern sofort. Doch Connor möchte sich nicht mit seinem Schicksal abfinden.

Meine Meinung:
„Vollendet – Die Flucht“ von Neal Shusterman (FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch, November 2021) ist der erste Teil der „Vollendet“-Serie um Connor. Obwohl das Buch für Jugendliche ist, hat es mich genauso gefesselt. Der Schreibstil des Autors geht unter die Haut. Die Bilder, die er entwirft, sind absolut real. Obwohl es hier um eine dystopische Wirklichkeit geht, ist es doch ein so perfekt entworfenes und beschriebenes Szenario, als würden wir einen Blick in unser aller Zukunft werfen.

Connor und Risa sind wohl Hauptprotagonisten in diesem Band. Sie gefallen mir gut. Obwohl sie ganz eigene Charaktere sind, können sie doch gut zusammenarbeiten und bilden ein harmonisches Team. Auch Lev, das Zehntopfer, mochte ich. Er ist so kontrovers, erst so schicksalsergeben und dann gegen alles; er hat in diesem Teil wohl die größte Entwicklung durchgemacht.

Die Idee hinter dem Buch ist so grausam wie genial. Die Ernte-Camps, wie kommt man nur auf so eine Idee? Die Regeln, die nach dem Krieg erschaffen wurden. Die Erzählung des Admirals, wie es zu diesen neuen Regeln und Gesetzten kam. Dann die Geschichte um Connor, wir konnten ihn auf seiner Flucht begleiten. Sind mit ihm auf den Friedhof geflogen. Waren mit ihm im Ernte-Camp und irgendwie bin ich im Verlauf des Buches fast ein Teil der Clique geworden. Was mir auch gut gefallen hat, war das Storchen, das hat mich wirklich schmunzeln lassen. Wobei es mir allerdings ein paarmal doch zu sehr breitgetreten wurde und dadurch vermeidbare Längen gab. Aber: Die Geschichte ist genauso spannend wie phantasievoll und nicht nur für Jugendliche ein absolutes Lesevergnügen und mit dem Fest im Garten des Admirals sowie dem Wiedersehen auf dem Friedhof gab es zwei Schlussszenen, die zu Herzen gingen.

Fazit:
Mit dem ersten Teil seiner Vollendet-Reihe „Vollendet – Die Flucht“ bringt Neal Shusterman ein ebenso spannendes wie phantasievolles Buch auf den Markt, das nicht nur für Jugendliche ist. Die Charaktere gefallen mir, die Entwicklung, die sie im Laufe des Buches machen, ist toll dargestellt. Und dann die Idee um die Ernte-Camps und die Welt der Zukunft; absolut genial, wie man auf so eine Idee kommen kann und brillant vom Autor umgesetzt. Das Buch war spannend und emotional und ich habe mich mit Connor auf der Flucht gehetzt gefühlt und konnte mich auch sonst perfekt in die Emotionen hineinversetzen. Bis auf einige wenige Längen ein mehr als gelungener Einstieg in eine dystopische Reihe, die Spannung, Fantasie und ein bisschen Science-Fiction perfekt in sich vereint.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Connor, Risa, Lev und all den anderen weitergehen wird.

Bewertung vom 14.12.2021
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


ausgezeichnet

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen – spannend und unerwartet bis zum Schluss!

Worum geht’s?
Der Schauspieler Robert (Bobby) Solomon ist als Angeklagter vor Gericht. Er soll seine Frau und deren Liebhaber ermordet haben. Strafverteidiger Eddie Flynn wird von der Verteidigung mit ins Team genommen, um Bobbys Unschuld zu beweisen und einen Freispruch der Jury zu erwirken. Doch in der Jury sitzt ein Serienkiller, der ebendies verhindern möchte…

Meine Meinung:
Der Thriller „TH1RT3EN“ von Steve Cavanagh ist der vierte Teil um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Ich habe davor weder von dem Autor noch von dieser Reihe gehört und war absolut geflasht vom Schreibstil, den Charakteren, der ganzen Geschichte! Hätte ich nicht im Internet nachrecherchiert, wäre mir nicht unbedingt klar geworden, dass es sich um eine Reihe handelt; das Buch kann sehr gut auch alleine gelesen werden. Jetzt muss ich jedoch auf jeden Fall auch die anderen Teile lesen.

Eddie Flynn hat mit total gut gefallen. Er ist anders. Ich mochte seine Art, an die Dinge heranzugehen, seinen Einsatz, seinen Charakter. Auch Harry, der Richter, ist ein toller Protagonist. Und Harper! Sie hat mir ebenfalls gut gefallen und ich würde zu gerne noch mehr über sie erfahren. Was mir auch gut gefallen hat, war die Erzählweise. Einerseits haben wir aus Sicht von Eddie in der Ich-Perspektive gelesen, andererseits in der dritten Person, u.a. aus Sicht des Täters. Und obwohl wir schon zu Beginn wussten, und sei es nur anhand des Klappentextes, dass der Serienkiller in der Jury sitzt und wir relativ schnell herausfinden, um wen es sich handelt, tut das der Spannung dennoch keinen Abbruch. Die Szenen vor Gericht, der Einblick in das amerikanische Rechtssystem war genauso spannend, wie die Ermittlungen hinter den Kulissen. Wie der Autor den Fall aufgebaut hat, immer gespickt mit einem Spannungspeak hier und noch einer Leiche dort, mit den vielen unterwarteten Wendungen, war einfach genial!

Obwohl der Autor vieles am Anfang schon offenbart hatte, blieben dennoch viele Überraschungen und unerwartete Plottwists übrig; es war unvorhersehbar trotz der ganzen Vorhersehbarkeiten. Spannend, trotz dem Wissen, das der Autor uns LeserInnen mitgegeben hat. Und am Ende – selbst hier wurden wir nochmals überrascht, nicht nur von dem fulminanten Showdown! Dann der Nachspann: War das ein Cliffhanger? Wem gilt das Telefonat? Was wird es auslösen? Was wird es ändern? Dieser Thriller war wirklich einer der besten, die ich in diesem Jahr lesen durfte und ich freue mich jetzt schon auf die anderen Bücher des Autors, die definitiv auf meinem SuB landen werden!

Fazit:
Obwohl Steve Cavanagh seinen Strafverteidiger Eddie Flynn mit „TH1RT3EN“ in seinen 4. Fall schickt, hatte ich dennoch zu keiner Sekunde das Gefühl, dass ich ohne Vorkenntnisse der anderen Teile etwas vermissen müsste. Das Buch war genial und mitreißend. Ich mochte die Charaktere – allen voran Eddie selbst und auch Harper. Der Fall war explosiv, unerwartet und mitreißend. Obwohl man am Anfang schon wusste, wo der Täter ist, war es dennoch spannend und unvorhersehbar. Und mit dem genialen Showdown am Ende hat der Autor alles nochmals getoppt. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und selten habe ich in letzter Zeit ein Buch so schnell durchsuchten müssen, wie dieses.

5 Sterne von mir für diesen herausragenden Thriller, der einfach nur genial war!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2021
EXIT® - Das Buch: Der Fall des Ryan Creed
Brand, Inka;Brand, Markus;Baumeister, Jens

EXIT® - Das Buch: Der Fall des Ryan Creed


gut

Spannende Rätsel, aber ich hätte mir mehr erwartet

Worum geht’s?
Ryan Creed ist Dozent für Kryptographie. Er erhält einen mysteriösen Brief, der ihn nach Seattle führt, wo er den Auftrag erhält, 30 1933er Double Eagles zu finden. Doch nicht nur er ist auf der Suche nach den Münzen.

Meine Meinung:
„Der Fall des Ryan Creed“ von Inka und Markus Brand ist ein Exit Buch, das nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist. Ich habe schon mehrere Exit Games gespielt, sowohl live in Räumen, als auch die Spiele, die man kaufen kann. Und auch ein Buch hatte ich schon, daher wusste ich, was mich erwartet.

Die Geschichte war auch ganz nett, allerdings haben mich doch einige Dinge gestört. Z.B. die Vergangenheit von Ryan als Hacker und seine Zeit beim FBI. Diesen Teil fand ich total spannend und habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass z.B. Mr. Power oder Mr. Smith sich als Doom98 herausstellen oder die Vergangenheit irgendwie mit der Gegenwart zu tun hat. Aber scheinbar war dieser Part komplett bedeutungslos, was ich doch ein bisschen schade fand. Auch die andere Geschichte war gut gemacht. Die Rätsel haben mir Großteils gut gefallen und waren auch gut lösbar, auch wenn das Buch definitiv eher nichts für Anfänger ist. Bei dem Rätsel mit den Loren sind wir (ich habe das Buch gemeinsam mit meinem Mann durchgespielt) leider trotz der Hilfestellung nicht auf die Lösung gekommen, weil wir immer auf 1 oder 2 Zahlen mehr gekommen sind, als gesucht. Aber vielleicht ging es nur uns so? Auch die Lösungstipps selbst waren etwas ungeschickt aufgebaut, da man oft erst mit dem dritten Tipp wirklich etwas anfangen konnte. Auch hätte ich mir mehr Rätsel gewünscht, oft war viel Text mit viel Blättern zu lesen.

Dennoch hat uns das Buch einige Abende lang gut unterhalten, die Charaktere in dem Buch waren gut gewählt und ich werde sicher noch weitere Bücher ausprobieren.

Fazit:
„Der Fall des Ryan Creed“ von Inka und Markus Brand ist ein Exit Buch, das meinen Mann und mich einige Abende lang wirklich gut unterhalten hat. Bis auf ein Rätsel waren alle Rätsel gut und ohne Hilfe zu lösen, auch wenn das Buch definitiv nicht für Anfänger ist. Die Geschichte selbst hat mich etwas zwiespältig zurückgelassen. Z.B. der Teil mit Ryans Hackervergangenheit hat mir total gut gefallen und ich habe immer darauf gewartet, dass diese Vergangenheit in die Gegenwart hineinspielt, leider war der Teil für die Lösung am Ende komplett irrelevant. Ich hätte mir ein paar mehr Rätsel gewünscht und die Tipps hätten etwas geschickter gewählt werden können.

Dennoch gute 3 Sterne für diesen Fall, der doch unterhaltsam und kurzweilig war.

Bewertung vom 11.12.2021
Mutterliebe
Kelly, Erin

Mutterliebe


sehr gut

Wenn die Vergangenheit dich einholt und dein Leben ändert

Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, die ihr Leben verändern. Und nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben der Generation nach ihnen.

Meine Meinung:
Der Roman „Mutterliebe“ von Erin Kelly (S. Fischer Verlag GmbH, 2021) ist ein absoluter Spannungsroman. Die Autorin erzählt aus drei unterschiedlichen Sichten und führt uns ins Jahr 1958, die 1980er Jahre und ins Jahr 2018. Der Schreibstil gefällt mir besonders gut. Das Buch ist leicht zu lesen und geht dennoch tief unter die Haut. Die Beschreibungen der Autorin der Gebäude, des Ortes, der Menschen und der Emotionen sind einfach unglaublich, es ist, als würde man sich einen Film anschauen! Besonders die Szene in Nazareth im Glockenturm – erschreckend realistisch!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte von Helen im Jahr 1958, als Nazareth noch in Betrieb war. Erin Kelly hat die Psychologie und die psychiatrischen Behandlungen und Therapien wiederaufleben lassen. Die Elektroschocks, wie Menschen gegen ihren Willen behandelt wurden, es war erschreckend und fesselnd zugleich. Die Patientinnen – absolut authentisch dargestellt. Norma, der wir später wiederbegegnen; ich hatte Gänsehaut! Dann die Jugend von Marianne und Jesse, wie sie sich in dem verfallenden Gebäude treffen, das Archiv und die Patientenunterlagen finden, mit denen alles beginnt. Und später die Gegenwart, erzählt aus der Sicht von Honor, Mariannes Tochter, die an Borderline leidet. Auch ihr Leben ist faszinierend und erschreckend zugleich. Und die Verbindungen, die die Autorin zwischen diesen Personen zieht, sind absolut krass. Es war so fesselnd und ich konnte mich absolut fallenlassen und diese Reise durch die Jahrzehnte miterleben, als wäre ich vor Ort gewesen!

Am Anfang wusste ich nicht, worum es geht, was hinter allem steckt, alles war irgendwie verworren und dennoch war eine unterschwellige Spannung greifbar und ich musste einfach weiterlesen. Wie die Autorin dann die Leben der Protagonisten verbunden hat durch die Ereignisse der Vergangenheit, den Unfall, die weiteren Geschehnisse – es war so unheimlich fesselnd und mitreißend. Und besonders gut hat mir das Ende gefallen. Honor. Baby Clay. Ein Ende, das alles wieder auf Anfang setzt. Eine Mutterliebe, die schützen möchte, um Unheil zu verhindern, die aber durch Verschweigen alles schlimmer macht und alles ändert. Dieses Buch war das erste, das ich von Erin Kelly gelesen habe, aber sicher nicht das letzte!

Fazit:
Mit „Mutterliebe“ schreibt Erin Kelly einen Spannungsroman, der es wirklich in sich hat. Wir reisen mit ihr ins Jahr 1958 und erleben mit, wie es Helen in Nazareth ergeht. Wie mit Patienten in psychiatrischen Anstalten umgegangen wird. Sie werden gefesselt, bloßgestellt, Elektroschocktherapien ausgesetzt. Dann gehen wir weiter in die 1980er Jahre. Marianne und Jesse finden zueinander und werden schließlich durch ein schreckliches Geheimnis lebenslang miteinander verbunden. Und das Buch endet in der Gegenwart bei Honor, der Tochter von Marianne. Doch ist mit der Gegenwart wirklich Schluss oder beginnt hier alles wieder dort, wo das Schicksal seinen Lauf nahm?

4 Sterne von mir für diesen fesselnden Spannungsroman!