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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2021
Miss Bensons Reise
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Margery Benson träumt davon, den goldenen Käfer in Neukaledonien zu finden, den ihr ihr Vater einst in einem Naturkundebuch gezeigt hat. Jahrelang war dieser Traum in Vergessenheit geraten - doch nun reist sie zusammen mit der jungen Enid Pretty auf einem Dampfer nach Australien. So unterschiedlich die Frauen sind, hegen beide ihr Geheimnis und stürzen sich in ein Abenteuer, das ihre Erwartungen übertrifft.

"Miss Bensons Reise" von Rachel Joyce nimmt den Leser von Beginn an gefangen. Die Autorin hat eine wunderbare Art, den Leser am Geschehen teilhaben zu lassen. Ihre Beschreibungen sind so wunderbar bildhaft, daß man die Handlung wie einen Film vor Augen sieht. Man durchlebt lustige Szenen ebenso intensiv wie traurige oder spannende und durchlebt stets die Emotionen der Charaktere hautnah mit. Die Charaktere sind durch ihre unterschiedliche Art wahnsinnig interessant. Auf der einen Seite Margery, die eher "angestaubt" ist, auf der anderen Seite Enid als das krasse Gegenteil. Ich habe mich ständig gefragt, wie lange es zwischen den beiden Frauen wohl gut geht. Beide Frauen entwickeln sich weiter, was den besonderen Reiz dieser Geschichte ausmacht. Rachel Joyce schreibt sehr locker und stets leicht verständlich. Dies hätte ich gar nicht erwartet - und war positiv überrascht!
Hier kann ich nur sagen: Absolute Leseempfehlung und grandiose Überraschung!

Bewertung vom 06.08.2021
Ziemlich turbulente Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.2
Schwarzhuber, Angelika

Ziemlich turbulente Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.2


ausgezeichnet

Ilona führt einen Delikatessenladen am Chiemsee. Ihr Leben als Singlefrau ist ruhig, sie selbst genießt ihre Delikatessen auch sehr gern, was sich leicht in ihrer Figur abzeichnet. Die Suche nach dem passenden Mann hat sie längst aufgegeben - bis Biobauer Chris sie zur Vertiefung der Geschäftsbeziehungen in die Toskana einlädt. Da sie sich ihm gegenüber als jünger und schlanker ausgegeben hat, will sie die Einladung ablehnen. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihre Freundinnen Anna und Zoe gemacht. Gemeinsam reisen sie gen Süden und Ilonas Leben wird auf den Kopf gestellt.

"Ziemlich turbulente Zeiten" ist der zweite Roman um die Freundinnen Ilona, Anna und Zoe. Angelika Schwarzhuber hat hier wieder einmal einen lustigen und gleichzeitig einfühlsamen Roman geschrieben. Man kann Ilonas Beklemmungen so gut nachvollziehen, daß man richtig Mitleid mit ihr bekommt. Überhaupt sind die Charaktere allesamt liebenswert. Sie halten zueinander und zeigen, was wahre Freundschaft ist - und wie gut diese tut. Angelika Schwarzhuber beschreibt nicht nur ihre Charaktere sehr liebevoll. Auch der Delikatessenladen und die Toskana werden so beschrieben, daß ich mich direkt dort hinversetzt fühlte. Sehr schön sind die Rezepte am Ende des Buches. Diese passen richtig gut zur Handlung. Wie gewohnt schreibt Angelika Schwarzhuber locker-leicht, so daß man dies Buch leider viel zu schnell gelesen hat. Da es drei Freundinnen sind, hoffe ich sehr, daß es noch eine weitere Geschichte rund um das Trio geben wird!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2021
Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2
Beck, Jan

Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2


ausgezeichnet

Hanna verläuft sich während eines Gewitters bei ihrer Wandertour im Wald, wird von einem Mann gefangen genommen und bewegungsunfähig in einen Glasbehälter gesperrt. Der Entführer nennt sich "Der Nachtmann", wendet sich an die Öffentlichkeit. Er hat fünf Gefangene, in jeder Nacht stirbt einer, sofern es nicht jemandem gelingt, seine Forderungen zu erfüllen. Inga Björk und Christian Brand ermitteln in diesem Fall wieder gemeinsam in einem Fall, der gleichzeitig ein Wettlauf gegen die Zeit ist.

Jan Beck hat es wieder geschafft. "Die Nacht - Wirst du morgen noch leben?" hat mich begeistert. Er schafft es durch seinen Stil zu fesseln. Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht wechselnder Charaktere geschrieben, wodurch man die verschiedenen Blickwinkel und Erlebnisse sehr eindringlich vermittelt bekommt. Die Kapitel weisen eine angenehme Länge auf, sie sind so gehalten, daß man immer mal zwischendurch schnell noch ein Kapitel lesen kann. Denn dies wird hier vor lauter Spannung zum Zwang. Jedes Kapitelende macht nämlich neugierig darauf, wie es weitergeht. Man könnte schon sagen, Jan Beck foltert nicht nur seine Opfer im Buch, er foltert auch seine Leser durch Spannung und Wendungen. Auch wenn hier aus der Sicht vieler Personen geschrieben wird verliert man nie die Übersicht oder den roten Faden. Auch liest sich das Buch sehr angenehm und flüssig mit viel Tempo. Hier geht es fast Schlag auf Schlag, ohne jedoch unglaubwürdig zu werden. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, man bekommt Zugang zu ihnen. So leidet man mit den Opfern, hat Mitleid mit ihnen. Die Ermittler Björk und Brand sind mir hier noch näher gekommen als im Vorgängerband. Sie wirken vertrauter auf mich.
Auch "Die Nacht" bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung - man muß "Das Spiel" nicht zwingend vorher gelesen haben, aber die Leselust darauf wird hier auf jeden Fall geweckt!

Bewertung vom 03.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


ausgezeichnet

Dina Martin ist allein mit ihrem Auto unterwegs, als sie über die Freisprecheinrichtung den Anruf eines fremden Mannes erhält. Er ist mit einem SUV genau hinter ihr, fordert sie auf nicht langsamer zu werden und abzufahren. Die vermeintliche Rettung scheint durch eine Verkehrskontrolle nah - doch dann fallen Schüsse und der Alptraum für Dina beginnt erst. Kriminalhauptkommissar Gerd Kaarst steht am nächsten Tag vor seinem erschossenen Kollegen - von der Polizistin, die ebenfalls an der Verkehrskontrolle beteiligt war, fehlt jede Spur. Als weitere Frauen verschwinden und Fotos von schrecklich zugerichteten Frauenleichen auftauchen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Nora Benrath hat mit "Eskalation" ein wahrhaft gelungenes Debüt geschrieben. Dies Buch hat mich gefesselt. Die Spannung war fast unerträglich. Schon zu Beginn nimmt man gebannt an Dinas Fahrt teil, zittert mit ihr und drückt ihr die Daumen, den unbekannten Fahrer abschütteln zu können. Nora Benrath schafft es, die Ängste der Frauen hautnah zu vermitteln. Man spürt ihre seelischen und körperlichen Qualen und die Vorstellung der unendlichen Schmerzen erzeugt Gänsehaut. Die Autorin beschreibt aber auch ihre Charaktere sehr lebhaft. So nimmt man am Familienleben teil und bekommt ein Gespür für die Verzweiflung von Dinas Mann, der sich nun auch um die Sicherheit von Tochter und Hund kümmern muß. Auch ihre Freundinnen, mit denen sie in ihrem Nagelstudio zusammengearbeitet hat, erhalten ein Eigenleben. Die Handlung wird durch immer neue Spuren spannend gehalten und zum Schluß bekommt man ein sehr überraschendes Ende. Durch diese Spannung, die angenehm kurzen Kapitel und einem tollen Schreibstil fliegt man durch das Buch und liest sich richtiggehend fest.
Ich kann diesen Thriller absolut empfehlen und wünsche mir noch mehr Fälle für Gerd Kaarst!

Bewertung vom 01.08.2021
Frau Merian und die Wunder der Welt
Kornberger, Ruth

Frau Merian und die Wunder der Welt


ausgezeichnet

Ende des 17. Jahrhunderts zieht die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian nach ihrer gescheiterten Ehe in die Niederlande. Den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Töchter verdient sie mit Zeichenunterricht. Ihr großer Traum ist und bleibt jedoch eine Forschungsreise nach Surinam, um dort neue Arten von Schmetterlingen und Raupen zu finden und diese in einem Buch und durch Präparate bekannt zu machen. Als sich ihr Traum trotz aller Widerstände erfüllt, ist sie dennoch von Zweifeln geplagt, denn ihr Herz gehört mittlerweile Jan de Jong...

Mit "Frau Merian und die Wunder der Welt" widmet sich die Autorin Ruth Kornberger einer großen Frau der Geschichte. Hierzu verwebt sie gekonnt das reale Leben von Maria Sibylla Merian mit einer fiktiven Geschichte. Man merkt die intensive Recherche der Autorin und kann das erfundene Drumherum nur bewundern, denn es fügt sich alles perfekt zu einer runden Handlung zusammen. Ruth Kornberger hat eine bezaubernde Art, die Gegebenheiten rund um Maria zu beschreiben. Man erlebt hautnah, wie sehr sie um Anerkennung zu kämpfen hatte, denn ihr Stand als alleinerziehende Mutter, noch dazu als Naturforscherin, war zu der Zeit nicht gerade angesehen und stieß auf Schwierigkeiten. Ihre Charakterstärke und ihr Durchsetzungsvermögen wird hier auf beeindruckende Art deutlich. Die Autorin beschreibt aber auch sehr deutlich, was Maria für ihren Traum in Kauf nehmen muß. Sehr bildhaft wird hier die Schiffsreise nach Surinam beschrieben, man ist dabei, wenn Maria im Urwald auf verschiedene angenehme, aber auch unangenehme Tiere trifft und wird Zeuge der Sklavenhaltung.

Dieses Buch ist ein absolutes Leseerlebnis. Man wird in eine andere Zeit versetzt, erlebt wahre geschichtliche Begebenheiten inmitten einer wunderschönen konstruierten Geschichte und erfährt von der Forschungsarbeit der Frau Merian. Ein sehr gelungenes Debüt der Autorin Ruth Kornberger!

Bewertung vom 01.08.2021
Familie ist, wenn man trotzdem lacht
Busch, Wiebke

Familie ist, wenn man trotzdem lacht


ausgezeichnet

Steffi und Arno leben mit ihren zwei Kindern Lina und Oskar in einer 3-Zimmer-Wohnung in Hamburg. 80 qm sind einfach tu wenig und so machen sie sich auf, um eine neue Bleibe zu finden. Dies ist gar nicht so einfach, denn entweder sind die Wohnungen nicht bezahlbar oder nicht passend. Als Steffi auf den Betrug eines Maklers hereinfällt, schreibt ihre Freundin, die Journalistin Helen Winter, einen Artikel für die Zeitung. Es folgen unzählige Leserbriefe, darunter ein Brief von Flora Blum. Flora ist Anfang 70 und lebt seit 30 Jahren allein in ihrer Stadtvilla. Ihr Angebot: Steffis Familie kauft das renovierungsbedürftige Haus zu einem günstigen Preis, hilft bei der Renovierung und zieht dafür zu Flora in das Haus ein.

"Familie ist, wenn man trotzdem lacht" hat mich wirklich gut unterhalten. Wiebke Busch beschreibt hier sehr treffend, wie schwierig sich Wohnungssuche gestalten kann. Dabei läßt sie auf humorvolle Art kein Hindernis aus. Einerseits kann man lachen, andererseits oft mit dem Kopf schütteln und man fragt sich, womit Steffi und Arno das verdient haben. Denn sie sind einfach normale und sympathische Charaktere, die man sofort ins Leserherz schließt. Einen besonderen Platz hat bei mir Flora bekommen. Ihre Art ist so liebenswert, daß man sie gern in den Arm nehmen würde. Wie sie über manche Dinge denkt, regt zum Nachdenken an. Wiebke Busch schreibt hier auf wunderbare Weise. Locker-flockig beschreibt sie die Probleme der einzelnen Charaktere und deren Bemühungen, dabei wird alles so bildhaft dargestellt, daß man mittendrin ist und alles hautnah miterlebt.
Wie schon das Cover und der Titel verrät, erhält man hier einen Roman, der gut unterhält und trotz der thematisierten Probleme gute Laune verbreitet. Für mich der ideale Roman um zu entspannen!

Bewertung vom 31.07.2021
Das Bernsteinmädchen
Meyer zu Düttingdorf, Hans

Das Bernsteinmädchen


ausgezeichnet

Helena betreibt mit ihrem Vater eine kleine Pension an der argentinischen Küste. Dort begegnet sie dem deutschen Matrosen Karl. Für beide ist es die große Liebe. Helena geht mit Karl in seine Heimat, einem kleinen Dorf nahe der Ostsee. Sie lebt dort mit Karls Eltern und seiner gehässigen Schwester. Als der Krieg ausbricht muß Karl zur Marine, Helena bleibt allein zurück. Sie hat großes Heimweh, dies ändert sich auch mit der Geburt ihres Sohnes Robert nicht. Als Karl auf See bleibt hält Helena nichts mehr in Deutschland.
Viele Jahrzehnte später will Robert den letzten Wunsch seiner Mutter erfüllen: Geh in das Dorf deines Vaters! Er reist von Argentinien in das kleine Dorf im Osten Deutschlands. Dort findet er nur noch ein Familiengrab. Entsetzt stellt er fest, daß auf dem alten Grabstein aus dem Jahr 1945 der Name seiner Mutter und auch sein Name eingraviert ist.

"Das Bernsteinmädchen" von Hans Meyer zu Düttingdorf ist eine unwahrscheinlich berührende Geschichte, die sich hinter einer unscheinbaren Fassade verbirgt. Man erwartet einen leichten Roman und wird mit einer so tollen Geschichte überrascht. Dazu trägt nicht zuletzt der interessante Schreibstil des Autors bei. Man spürt ganz oft die leichte Ironie in seinen Schilderungen, wenn es z. B. um den Ossi-Wessi-Konflikt geht oder um die Begeisterung für den Krieg. Er spart dabei nicht mit Kritik, erhebt aber nicht den Zeigefinger, sondern bringt alles mit einem leichten Augenzwinkern rüber. Die Menschen werden dargestellt wie sie sind - mit ihren Fehlern und Schwächen. Deshalb kann man sich beim Lesen so gut in sie hineinversetzen. Der Autor verknüpft geschickt ein Stück der deutschen und der argentinischen Geschichte und man stellt fest, daß auch andere Länder eine dunkle Vergangenheit haben.
Dieses Buch hat mir so gut gefallen, daß ich noch unendlich mehr dazu schreiben könnte. Am Besten liest es jeder selbst - es lohnt sich!

Bewertung vom 30.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Am 13. August 1961 um 8.10 Uhr fährt der Zug D 151 von München in Richtung Ost-Berlin ab. An Bord sind viele Fahrgäste aus der DDR, die nach Hause wollen: Familien mit Kindern, eine Musik-Band, eine junge Sportlerin mit ihrer Trainerin und ein altes Ehepaar. Da macht die Nachricht die Runde, daß um Ost-Berlin eine Mauer gebaut wird. Den Menschen im Zug bleiben genau 3 1/2 Stunden um zu entscheiden, ob sie im Zug bleiben und die DDR nie mehr verlassen können, oder ob sie im Westen aussteigen und ihre Heimat und die Daheimgebliebenen nie mehr wiedersehen werden. All dies muß genau überlegt werden und die Zeit läuft ihnen davon...

Das Buch "3 1/2 Stunden" von Robert Krause ist spannend wie ein Krimi und emotional wie eine Liebesgeschichte. Die Erzählweise, in der jede Person ihre eigenen Kapitel erhält, hat ihren ganz besonderen Reiz. So bekommt man ein viel besseres Bild von jedem Einzelnen und lernt auch die geheimsten Gedanken kennen. Der Untertitel "Wie entscheidest du dich" ist Programm. Man kommt beim Lesen automatisch ins Grübeln, erwägt das Für und Wider für einen selbst und auch für die Personen des Romans. Die Spannung hält aber bis zum Schluß, denn erst dann erfährt man, wer sich wie entscheidet. Ich habe dieses Buch mit Absicht vor dem angekündigten Film gelesen. In letzter Zeit ist es ja leider so, daß richtig gute Bücher wie dieses in den Filmen total falsch wiedergegeben werden. Ich hoffe sehr, daß Robert Krause ein Auge darauf hatte und sein absolut gelungenes Werk nicht verunstaltet wird.

Bewertung vom 29.07.2021
Alles, was wir wissen und was nicht

Alles, was wir wissen und was nicht


ausgezeichnet

"Alles, was wir wissen und was nicht" von Christopher Lloyd ist ein umfangreiches Werk, das wirklich jedes Thema behandelt. Natürlich kann auf 375 Seiten nicht jedes Thema umfangreich und ausführlich bis in das kleinste Detail behandelt werden. Aber das Grundwissen wird hier wirklich zu allem vermittelt. Das Buch ist in die Kapitel Universum, Erde, Materie, Leben, Menschen, Altertum und Mittelalter, Moderne Zeiten sowie Heute und Morgen aufgeteilt. Die Kapitel sind sehr übersichtlich gestaltet. Die einzelnen Unterthemen werden in kurzen Texten behandelt, es gibt Grafiken und Farbfotos um das Thema anschaulich zu untermalen. Dies alles macht die vielfältigen Themen wirklich für jedermann zugänglich, da alles leicht verständlich dargestellt wird. Neues Wissen wird hier jeder für sich entdecken. Man kann dies Buch auf zwei Arten lesen. Entweder liest man in Reihenfolge von vorn bis hinten, oder aber man sucht sich ein Thema aus und liest gezielt. Beide Arten sind sehr gut machbar und sorgen für Unterhaltung. Eines erreicht Christopher Lloyd auf jeden Fall: Man liest sich sogar fest, wenn man eigentlich nur mal eben durch das Buch blättern möchte!

Bewertung vom 27.07.2021
Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


ausgezeichnet

In der Nähe der Seniorenresidenz Coopers Chase geschieht ein Mord. Genau richtig für die Senioren Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron! Denn sie bilden den Donnerstagsmordclub und klären ungelöste Kriminalfälle auf! Kurzerhand beginnen sie ihre Ermittlungen, was bei der Polizei allerdings nicht gern gesehen wird. Doch die vier Senioren verblüffen durch Scharfsinn und Witz - da muß selbst die Polizei staunen!

Richard Osman hat mit "Der Donnerstagsmordclub" einen gemütlichen britischen Krimi geschaffen. Das Buch bildet den Auftakt einer Serie und hat mich von Beginn an begeistert. Auch wenn der Krimi eher gemütlich ist - man wird richtig gut unterhalten. Richard Osman schreibt voller typisch britischem Humor. Zugegeben, man muß sich daran und den speziellen Schreibstil gewöhnen, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man mit unterhaltsamen Stunden belohnt. Der Autor schreibt die einzelnen Kapitel jeweils aus der Sicht wechselnder Charaktere, was die verschiedenen Ansichten verdeutlicht und die Charaktere näher bringt. Sie sind wirklich britisch, haben interessante Ansichten und sind durchweg absolut sympathisch und liebenswert. Dabei aber äußerst scharfsinnig und gar nicht senil! Die Handlung wird trotz des ruhigen Tons dank vieler Spuren bis zum Ende hin spannend gehalten. Hier kann man rätseln, mitfiebern und mit den Senioren ermitteln. Das macht riesigen Spaß!
Ich finde dieser Auftakt ist absolut gelungen und freue mich schon auf weitere Fälle für die rüstigen Senioren!