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bolie
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Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 955 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2021
Söder (eBook, ePUB)
Clauß, Anna

Söder (eBook, ePUB)


sehr gut

Er wird von Paparazzi verfolgt und auf Facebook massiv beschimpft: Markus Söder. Die Journalistin Anna Clauß schrieb nun eine Biographie über den ersten Mann der CSU. Was macht ihn so populär und wie gibt er sich privat? Diese Fragen stellen sich viele und das nicht erst seitdem er von Laschet aus dem Rennen ums Kanzleramt geworfen wurde.

Söder ist eine kurze Biographie und ich konnte sie schnell durchlesen. Viel Neues gab es nicht zu vermerken. Dass er stets präsent ist und sich nicht immer gut mit Herrn Seehofer verstand, wurde ja von den Medien breit ausgeschlachtet. Er hat es selbst in Bayern nicht leicht aber dort stehen die Grünen ja momentan hoch im Kurs. Was er als Kanzler anders machen würde als sein Kontrahent Laschet? Herr #Söder hat die wichtige Gabe, seine Zuhörer mitzureißen und sich als starker Mann zu zeigen.

Es war im Jahr 1980 als der Franz-Josef antrat, das Kanzleramt für sich zu entscheiden. Er scheiterte kläglich obwohl er energisch und laut eine Umkehr der bisherigen Politik forderte. Nicht anders ging es dem Herrn Stoiber. Auch er scheiterte. Wie es mit Herr Söder gegangen wäre? Niemand weiß es. Dass er viel verspricht und nicht alles hält, ist kein Mangel, der nur ihn betrifft. Das ist allen Politikern gemein. Und sind wir mal ehrlich, kennt Ihr einen Politiker, der kein Wendehals ist, wenn es um seine Macht geht? Das Buch lässt sich auf jeden Fall gut lesen auch wenn es mich jetzt nicht vom Hocker gerissen hat.

Bewertung vom 28.04.2021
Die Mutige (eBook, ePUB)
Thornton, Stephanie Marie

Die Mutige (eBook, ePUB)


sehr gut

Ihr Name ist Jaqueline Bouvier und als sie ihre Verlobung löst ahnt sie noch nicht, welche Stellung in der Welt sie einmal einnehmen wird. Sie trifft ihre große Liebe John Fitzgerald Kennedy und nach einigem Zögern wird sie seine Ehefrau. Als Journalistin kennt sie sich aus im Geschäft der Politik und unterstützt ihren Mann bei seinem Wunsch, ins Weiße Haus einzuziehen. Viele Schicksalsschläge pflastern ihren Weg. Sie erlebt Fehlgeburten und leidet unter der Untreue ihres Mannes. Trotzdem steht sie an seiner Seite und das sogar als er im offenen Cabrio erschossen wird.

Vor Wochen las ich ein Buch über Maria Callas. Dort war ebenfalls die Rede von Jacky Onassis. Dass sie dort ganz anders dargestellt wurde zeigt mir, wie schwer es Biographen haben. Es kommt immer darauf an, welcher Quellen sie sich bedienen und ob sie sich von Vorurteilen leiten lassen. „Die Mutige“ greift viele Fakten auf, die nicht alleine bei Wikipedia nachzulesen sind.

Der Reichtum des Kennedyclans schützte die Familie nicht vor Leid und Verlust. John F. war nur ein Kind von vielen, von dem die Eltern Abschied nehmen mussten. Aber keins davon stand so im Focus der Öffentlichkeit wie John. Jacky und er zählten zu den populärsten Paaren damaliger Zeit und dass ein Präsident während seiner Amtszeit Vater wird, ist wohl momentan undenkbar. Kaum zu glauben, dass es heute ein so junger Mann bis an die Spitze der USA schafft.

Nachdem ihr Mann getötet wurde, heiratete sie den Milliardär Onassis. Das wiederum sorgte für Unverständnis bei den Kennedys und vielen US-Amerikanern. Die Ehe war laut Quellen nicht gerade harmonisch zumal Onassis sein Verhältnis zu Frau Calls angeblich beibehielt. Mir ist Jacky als elegante Frau in Erinnerung, die trotz der erlittenen Traumata immer wieder als starke Persönlichkeit auftrat.

Bewertung vom 28.04.2021
So wie du mich kennst (eBook, ePUB)
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst (eBook, ePUB)


sehr gut

Karla und ihre Schwester verstehen sich bestens. Und das, obwohl Marie in New York und sie in Deutschland lebt. So oft sie kann, fliegt sie über den großen Teich und verbringt alle Urlaubstage mit Marie. Doch die ist tot. Jetzt muss Karla die Urne zu nach Hause bringen. Das ist aber nicht die einzige schwierige Aufgabe. Sie will auch die Wohnung in New York auflösen und fliegt noch einmal in diese große Stadt. Beim Sichten der privaten Dinge Karlas findet sie Fotos, die verstörend auf sie wirken und ihr wird klar, dass sie ihre Schwester nicht kannte. Dass die Geheimnisse vor ihr hatte.

„So wie du mich kennst“ ist so ganz anders als es der Klappentext zunächst vermuten lässt. Die Autorin griff ein Thema auf, welches jederzeit aktuell ist und auf mich als Leser verstörend wirkte. Es gibt einige Familiengeheimnisse, die erst kurz vorm Ende aufgeklärt werden. Karlas Handeln war für mich nicht immer nachvollziehbar aber nach solch einem großen Verlust handelt wohl jeder nicht gerade logisch. Gefallen hat mir die Beschreibung New Yorks und der Vergleich mit der „Provinz“, wo die Schwestern aufgewachsen sind. Für meine Begriffe kamen dann aber doch zu viele Ereignisse ins Spiel und das war dann unglaubwürdig. Und die ungelösten Fragen fand ich dann auch nicht so toll. Aber, es ist ein Buch mit Tiefgang und ich empfehle es auf jeden Fall.

Bewertung vom 26.04.2021
Fehlender Mindestabstand (eBook, ePUB)

Fehlender Mindestabstand (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jetzt haben die Anhänger von Demonstrationen ein neues Thema gefunden: Corona. In dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ wird beschrieben, wie Demokratiefeinde unterschiedlichster Couleur zusammengehen. Es sind Coronaleugner, Klimawandelleugner, Impfgegner, Verschwörungsgläubige sowie Reichsbürger und Neonazis, die zu Protesten aufrufen. Und leider gibt es immer mehr Menschen, die sich von Hass und Wut gegen die „da oben“ aufhetzen lassen. Sie marschieren durch Großstädte, ohne Abstand und laut ihren Frust herausbrüllend. Matthias Meisner und Heike Kleffner haben ein informatives und faktenreiches Buch verfasst, welches nicht nur ein wichtiges Werkzeug bei Diskussionen mit „Querdenkern“ ist.

Die Recherchen für dieses Sachbuch begannen bereits im Sommer 2020. Da gibt es die Staatsanwältin aus Berlin, die für eine Verurteilung von jugendlichen Straftätern verantwortlich ist und mit „Querdenkern“ protestiert. Oder die Schändung des Grabes von Max Planck und das nur, weil er Wissenschaftler war. Dass Herr Drosten mit dem Tode bedroht wurde/wird, ist auch nichts Neues. Eine 11jährige erdreistet sich bei einer Demonstration zu behaupten, sie fühle sich wie
Anne Frank.

Ach ja, und dann gibt es noch die selbsternannten Gesundheitsapostel die behaupten, dass Freikörperkultur und Vegetarismus das Impfen überflüssig machen. So auch die Ansichten des Herrn Steiner, der seinerzeit die „Waldorfschulen“ ins Leben rief. Der Mann war nicht „nur“ ein Rassist sondern auch ein Gegner des Impfens. „Impfen kann taub machen für die karmischen Botschaften. Wer sich auf diese Weise vor Krankheiten schützt, der erfreut sich vielleicht einer Gesundheit, aber ihm droht der Reinkarnationsstillstand.“ So die Ansicht des Herrn Steiner.

Weitere Leute, die sich bei der Pandemie sehr eifrig engagieren und bei Demonstrationen in der ersten Reihe oder auf dem Rednerpult stehen: Ken Jebsen, Martin Lejeune, Strache und Elsässer. Dann gibt es noch den Hildmann oder den „Star“ Wendler. Alle werden in diesem Buch genau beleuchtet. Beschrieben wird die Entwicklung in den USA, Tschechien und Österreich. Wobei die USA jetzt wohl ruhigeren Zeiten entgegengehen. Dass in Deutschland die AfD eine der größten Quertreibergruppen darstellt und immer wieder Öl ins Feuer gießt, ist klar.

Die Heulboje aus Dortmund ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht und bei vielen Demos präsent. Dass der Herr Fliege (ehemaliger Fernsehpfarrer) auch bei den Querdenkern dabei ist, das hätte ich nicht gedacht. Spannend fand ich auch die Aussage des Herrn Laschet (Kanzlerkandidat der Union) zur Situation im lockdown und bei Tönnies. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es Quellenangaben und zudem auch drei Interviews mit tollen und intelligenten Menschen. Das sind Dunja Hayali Heiner Fangerau und Sven-Georg Adenauer. So traurig der Anlass für die Veröffentlichung von „Fehlender Mindestabstand“ auch war, das Lesen lohnt sich auf jeden Fall. Ich lernte einiges über die Machenschaften Rechter und weiß nun besser, wie ich mit einzelnen Querdenkern umzugehen habe.

5 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2021
Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Halle, Karina

Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Sadie ist Amerikanerin und reist mit ihrem Rucksack quer durch Europa. Was zunächst als Urlaub zu zweit begann, entpuppt sich leider rasch als „Katastrophe“. Dass ihr Freund sie betrog, das erfährt Sadie während der Reise und für sie gibt es dafür nur eine Konsequenz: er muss abreisen und sie möchte alleine ihre Zeit in Europa genießen. Dass ihr Wunsch in keiner Weise der Realität entspricht, erlebt Sadie bald. Sie wird überfallen und kann sich nur mit Mühe verteidigen. Wie es der Zufall will, kommt ein junger Mann am Ort des Geschehens vorbei und rettet sie vor weiteren Übergriffen. Dass er einer der begehrtesten Junggesellen Frankreichs und steinreich ist, das weiß Sadie nicht. Sie begegnet ihrem Retter nicht gerade freundlich und das gefällt ihm trotzdem gut.

Der Roman „Deluxe Dreams“ ist der Beginn einer Trilogie, die hinter die Kulissen des Imperiums der Familie Dumont schaut. Die Autorin schreibt über Seilschaften, die auch vor Betrug und Manipulation nicht haltmachen. Sehr gut wird dargestellt, wie leicht sich Menschen beeinflussen lassen, wenn sie sich von ihrem Vorgehen Geld und Macht versprechen. Es ist ein munteres Auf und Ab von Gefühlen und immer mal wieder kommt es auch zur Trennung. Das wird aber in der Regel von Außen beeinflusst. Die vielen sehr ausführlichen Sexszenen gefielen mir nicht so gut. Das war meiner Meinung nach überflüssig. Dass am Schluss noch einige Fragen offen bleiben ist klar, da es noch zwei weitere Bücher über das Imperium Dumont geben wird.

Die Autorin Karina Halle erklärt im Anhang, welche Schwierigkeiten ihr das Schreiben von „Deluxe Dreams“ fiel. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich mich mit der Krankheit bestens auskenne. Aber dass sie dann doch noch ein solch nettes Buch veröffentlichen konnte, macht ihre Arbeit noch einmal mehr bemerkenswert. Ein schöner Schmöker für warme Sonnentage.

Bewertung vom 23.04.2021
Die exzentrische Lebensgeschichte des Künstlers und Verbrechers Benvenuto Cellini
Neumahr, Uwe

Die exzentrische Lebensgeschichte des Künstlers und Verbrechers Benvenuto Cellini


ausgezeichnet

Er hatte keinen guten Ruf und galt als Schwerverbrecher: Benvenuto Cellini. Mehrfachmord, Unzucht, Nekromantie und Diebstahl wurde ihm angelastet. Allerdings gilt er bis heute als einzigartiger Künstler. Zwei seiner Werke gelten als bekanntest: Das Salzfass und der Perseus. Sie gehören zu den Gipfelpunkten abendländischer Kunst. Seine Talente waren vielseitig. Er wirkte als Goldschmied, Medailleur, Soldat, Schriftsteller und Musiker. Der Autor dieser Biographie Uwe Neumahr fand bei seinen Recherchen Belege dafür, dass die bisher veröffentlichten Erzählungen zu seiner Vita teilweise ins Reich der Legenden gehören. Das ist das schöne an dem Erforschen der Vergangenheit. Immer mal wieder gibt es neue Belege und Erkenntnisse und niemals werden Menschen alles erfassen, was damals geschah.

Ja, das Buch über Benvenuto Cellini ist nicht ausschließlich eine Biographie. Viel mehr ist es die Darstellung einer längst vergangenen Zeit. Cellini starb vor 450 Jahren und dieses Werk von Uwe Neumahr ist seine erste Lebensbeschreibung in deutscher Sprache. Spannend fand ich die Berichte über den Konkurrenzkampf, der schon damals bei Künstlern herrschte. Michelangelo und Cellini gehörten unter anderem zu den Kontrahenten. Auch die einflussreiche Familie der Medici agierte zur Lebenszeit Cellinis in Italien und wird häufig erwähnt.

Und dass Benvenuto Cellini sogar gegen „unseren“ Kaiser Karl V kämpft, wird so manchen Leser überraschen. Benvenuto war homosexuell veranlagt und sobald man ihn erwischte, musste er mit drakonischen Strafen leben. Dass er ein Freund der Sodomie sein sollte, galt wohl für viele Menschen, die den Beischlaf als Vergnügen empfanden. Zu der Zeit war nämlich Gesetz, dass nur Sex innerhalb der „göttlichen Ordnung“ straffrei „getrieben“ werden darf. Also nur dann, wenn Nachwuchs gewünscht ist. Das mit der Sodomie sollte also nicht überbewertet und nach heutigen Gesichtspunkten werden. Dazu gibt es bis heute den Begriff „Florenzer“, da es in dieser Stadt sehr viele Einwohner gab, die es mit der „göttlichen Ordnung“ nicht so genau nahmen.

Aufgelockert wird das Buch durch viele Fotos, die auch Münzen zeigen, welche Benvenuto Cellini als Medailleur herstellte. Trotz der recht trockenen Thematik gelang es dem Autor, das Interesse am Weiterlesen zu halten. Das liegt an seiner lebendigen und illustrativen Schreibweise. Ein durchaus empfehlenswertes Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2021
Rembrandts Geliebte (eBook, ePUB)
Vlugt, Simone Van Der

Rembrandts Geliebte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Geertje Dircx war viele Jahre lang die Lebensgefährtin Rembrandts. Die Liebe zerbrach als eine jüngere in das Leben des Malers trat. Leider gingen die beiden nicht friedlich auseinander. Das Gegenteil war der Fall. Rembrandt sorgte dafür, dass Geertje verhaftet und verurteilt wurde. Dass hier nicht alles mit Gerechtigkeit zu tun hatte, konnten selbst Außenstehende sehen.

Das Titelbild des Buches „Rembrandts Geliebte“ zeigt ein Gemälde des Meisters. Es trägt den Namen „Junge Frau mit roter Halskette“ und stammt etwa aus dem Jahr 1645. Die meisten der hier erwähnten Figuren lebten und auch viele Ereignisse fanden tatsächlich statt. Leider konnte Geertje während ihres Lebens nicht öffentlich rehabilitiert werden. Dass das nach etlichen Jahren dann doch noch stattfand, hilft ihr auch nicht mehr.

Der Roman ist wie eine Romanbiographie aufgebaut. Es wird nicht nur das Leben Geertjes beschrieben, das sie mit Rembrandt teilte. Auch ihre Jugend sowie die Zeit nach der Trennung wird erwähnt. Es ist in lebendiger Sprache geschrieben und soweit ich das beurteilen kann, hat die Autorin viel Zeit mit dem Recherchieren verbracht. Für mich war durchaus interessant, dass ich den großen Künstler auch einmal privat kennenlernen durfte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2021
Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5 (eBook, ePUB)
Rosenberger, Pia

Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Mutter kam überhaupt nicht mit dem Selbstbewusstsein ihrer Tochter Camille Claudel zurecht. Sie konnte absolut nicht verstehen, warum die unbedingt Bildhauerin werden wollte. Das war doch in den Augen vieler ein Männerberuf. Zum Glück hatte der Vater Verständnis für ihren Wunsch und die Familie zog von Villeneuve nach Paris. Hier konnte Camille ihre Kenntnisse vertiefen und lernte ihren späteren Geliebten Rodin kennen.

Bereits mit 14 Jahren wurden die Skulpturen Camilles von Boucher bewundert. Dann kam Herr Dubois als geschulter Kenner dazu. Beide wussten, dass sie hier die Werke einer Ausnahmekünstlerin sahen. Ein wenig trocken und immer mal wieder auch recht detailverliebt schreibt Pia Rosenberger über „Die Bildhauerin“ Camille Claudel. Das Buch gefiel mir aber trotzdem gut. Hier wurden die Schwierigkeiten von jungen Frauen zuweilen drastisch aber realistisch geschildert. Die einhellige Meinung in der Bevölkerung war „Die Erziehung von Mädchen dient einzig der Unterhaltung und der Freude der Männer.“ Und diese These vertraten keineswegs nur Männer. Frauen brauchten keine Schulbildung. Sie mussten etwas vom Handarbeiten verstehen, stets gut aussehen und den Haushalt korrekt führen können. Mehr sollten sie nicht tun. Wer sich dagegen wehrte, der hatte schlechte Karten.

Das Buch „Die Bildhauerin“ beschreibt einige Werke Rodins und Claudels. So unter anderem „Das Höllentor“ und „Sakuntala“. Beide Künstler sind bis heute für ihre realistischen Darstellungen von Erotik und Akt. Der Roman beschreibt einen Ausschnitt aus dem Leben Camilles und das Ende war mir zu abrupt. Es bleiben einige offene Fäden, die vielleicht ja durch eine Fortsetzung verknotet werden.

Bewertung vom 20.04.2021
Der Atem der Welt (eBook, ePUB)
Bollmann, Stefan

Der Atem der Welt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In „Der Atem der Welt“ zeigt Stefan Bollmann eine Seite des „Dichterfürsten“ Johann Wolfgang von Goethe, die so wohl nur wenigen Menschen bekannt ist. Goethe war sehr mit der Natur verbunden und brachte sogar eigene Forschungen auf den Weg. Seine Freundschaft zu Schiller und dem Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt gehören ebenfalls zum Thema dieser Biographie. Er reiste nach Italien, in die Schweiz und besuchte in Deutschland etliche Orte, wo er sich ganz dem Wirken und dem Beobachten der Natur hingibt.

Erst als ich eine Biographie von Friedrich von Schiller las und dabei erfuhr, dass auch Goethe ein guter Bekannter von ihm war, interessierte ich mich vermehrt für den bekannten Dichter. So kam mir die Veröffentlichung von „Der Atem der Welt“ genau zum passenden Augenblick. Seine Sicht auf die Schöpfung mit all ihren kleinen und großen Wunder beeindruckt. Aber auch die Tatsache, wie er bereits vor so vielen Jahren erkannte, dass wir Menschen sorgsam mit der Natur umgehen sollten.

Stefan Bollmann hat nicht nur umfassend recherchiert und lockert die Biographie zudem immer wieder mit Versen auf. Nein, sein Stil ist niemals trocken und es fällt leicht, dem spannenden Buch zu folgen. Wer Goethe einmal ganz anders vor Augen haben und dabei auch einige seiner damaligen Weggefährten erleben möchte, der sollte sich diese Biographie gönnen.