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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1186 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2021
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


ausgezeichnet

3 Morde in Stockholm, die nicht miteinander zusammenhängen zu scheinen rufen Vanja Lithner und ihr Team auf den Plan. Schnell ist ein Täter entlarvt, dem aber die Flucht gelingt. Nun gilt es, weitere Morde zu verhindern, denn die Todesliste ist noch lang.
Gleichzeitig kämpft Vanjas Vater Sebastian Bergmann mit den Dämonen seiner Vergangenheit und dann ist da auch noch Kollege Billy, auf dem ein furchtbarer Verdacht lastet.

Ganz schön viele Baustellen für Vanja in ihrem neuen Fall. Ein bisschen schade finde ich, dass Sebastian ein wenig in den Hintergrund gerät. Auch wenn er schon speziell ist, ich mag ihn sehr gerne. Und er darf ja am Rande weiter dabei sein.
Auch Vanja mag ich sehr gerne und ihr neuer Fall verlangt ihr wirklich viel ab. Er ist spannend aufgebaut und wird durch Einschübe aus Sicht des Täters ergänzt, die die Hintergründe beleuchten und das Ganze noch anschaulicher machen. Man ist fast ein wenig versucht an Bonnie und Clyde zu denken.
Nachdem der Fall gelöst ist, switcht die Handlung vermehrt auf Billy. Andeutungen kamen in den Seiten vorher auch schon vor, aber das restliche Buch befasst sich dann noch mit der Aufklärung alter Morde und der Überführung des netten Kollegen. Fast war mir, als wäre hier ein Break in der Handlung und als lese ich nun ein neues Buch. Hier hätte ich mir eine Verknüpfung besser gefallen, die beide Handlungen erst am Ende aufdröselt. Nichtsdestotrotz waren beide Fäden sehr gut zu lesen. Anschaulich, flüssig und spannend.
Sebastians viele Träume waren mir ein wenig zu viel. Allerdings brauchte man die Handlung auch, um das Ende (das es wahrlich in sich hat) verstehen zu können. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band.
Fazit: wieder toll zu lesen, wie es Sebastian und seinem Team ergeht. Das Autorenduo hat einige Überraschungen auf Lager, was mir sehr gut gefallen hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Marlene hat es geschafft: sie hat ihr Studium abgeschlossen und wird zum medizinischen Praktikum an der Klinik Weißensee zugelassen. Doch die Arbeit dort ist nicht so einfach, muss sie sich doch erneut gegen die Männerwelt durchsetzen. Emma hat es hier etwas einfacher, denn der Krankenschwesternberuf ist von den Männern anerkannt.


Kraftvoll, anschaulich und mitreißend erzählt Antonia Blum die Geschichte der beiden Schwestern Emma und Marlene weiter. Beide sind auf der Suche nach der Liebe und beide werden enttäuscht, was dem Buch einen etwas melancholischen Unterton verleiht. Allerdings sind die Beschreibungen der beiden Frauen in ihren Berufen sehr ausdrucksstark und verleiten dazu, das Buch nahezu zu verschlingen.
Die Autorin hat für ihre Weißensee-Reihe akribisch recherchiert und so wirkt die erzählte Geschichte authentisch und überzeugend. Man kann sich als Leser alles sehr gut vorstellen und lebt die Schicksale mit.
Als Antagonist wurde Waldemar Buttermilch auserkoren, der Marlene das Leben schwermacht. Zum Glück ist Marlene eine gefestigte Persönlichkeit und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Für Spannung sorgen die Aktionen Buttermilchs jedoch allemal.
Der letzte Satz des Buches ist der absolute Hammer und zum Glück verspricht die Autorin im Nachwort eine weitere Fortsetzung, auf die ich mich jetzt schon sehr freue.
Fazit: gelungene Fortsetzung, sehr authentisch und mitreißend. Man muss Emma und Marlene einfach mögen.

Bewertung vom 05.10.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


sehr gut

Wilder Westen in Bad Segeberg

In Kiel werden Obdachlose ermordet und Leichenteile aus der Pathologie gestohlen, damit ein Mann viel Geld mit dem Anbieten eines Medizinerkurses scheffeln kann. Als das Gesundheitsamt dieser Organisation auf die Schliche kommt, wird auch Rechtsmediziner Paul Herzfeld in die Angelegenheit involviert.

Ich fand die Geschichte wieder sehr spannend und gelungen. Tsokos versteht es, an menschlichen Abgründen zu rütteln und dem Leser genau das richtige Maß an Grusel zu bescheren. Man braucht also schon ein relativ stabiles Nervenkostüm.

Die Idee, Leichen zu stehlen ist neu und anders und auch Herzfelds Privatleben kommt nicht zu kurz.

Zudem rundet das Auftauchen Volker Schneiders die Handlung weiter ab. War doch das Ende des „Bösen“ im letzten Band sehr offen. Allerdings fand ich den Showdown in der Wildweststadt schon etwas sehr abstrus.

Gerade der Bezug zu realen Begebenheiten, die Tsokos immer wieder einstreut und am Schluss des Buches belegt, macht das ganze Abenteuer sehr authentisch und realitätsnah.

Was ich jetzt ein wenig schade fand: am Ende ist noch eine ziemlich ausführliche Leseprobe aus „Abgefackelt“. Dabei dachte ich, das Buch habe 330 Seiten, es war dann aber schon nach 300 zu Ende.

Fazit: Schade, dass die Reihe zu Ende ist, aber ich hoffe, dass Herr Tsokos Herrn Herzfeld doch noch einmal auftauchen lässt.

Bewertung vom 03.10.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


ausgezeichnet

In ihrem neuen Roman nimmt uns Kerstin Gier mit auf ein besonderes Abenteuer:
Sprechende Statuen, Portale in eine andere Welt, längst verstorbene Prominente und gruselige Kreaturen.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt. Matilda und Quinn. Matilda ist das unscheinbare Nachbarsmädchen und Quinn einer der beliebtesten Jungs der Schule. Als Quinn bei einem Unfall schwer verletzt wird, gerät er in einen Strudel, den er nicht alleine bewältigen kann.
Bereits nach wenigen Zeilen war ich wieder komplett in der Handlung gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Umgang der Jugendlichen miteinander ist so herrlich humorig beschrieben, das hat mir das eine oder andere Schmunzeln entlockt. Auch die Handlung an sich hat es in sich. Denn scheinbar ist Quinn etwas ganz Großes bestimmt. Aber wem kann er trauen? Das ist auch dem Leser nicht klar und so klebt man an den Zeilen und hofft, dass Quinn und Matilda alles gut überstehen.
Das Ende ist ein klein wenig offen, Gier verspricht aber zwei Fortsetzungen, auf die ich mich jetzt schon sehr freue. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange darauf warten.
Fazit: packendes Jugendabenteuer, an dem aber auch Erwachsene viel Freude haben.

Bewertung vom 03.10.2021
Der rote Raum / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.9
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Der rote Raum / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.9


sehr gut

Ein neuer Fall für Nyström und Forss.

Wobei die beiden seit dem letzten Fall nicht mehr gemeinsam ermitteln. Dennoch haben die Fälle die sie nun aufklären müssen einiges gemeinsam. Bei beiden jeweiligen Opfern fehlen Organe.

Bereits der 9. Fall für die Kommissarinnen und auch wenn ich die beiden als Duo unschlagbar fand, möchte ich auch den aktuellen Band sehr gerne. Durch die Perspektivenwechsel bleibt die Spannung das ganze Buch über hoch. Auch die neue Kollegin von Nyström ist eine Bereicherung für das Buch.

Beide Fälle für sich sind spannend wobei der von Nyström mehr Raum einnimmt. Fast meint man, dass die Handlungsebene mit Forss nur ergänzend geschrieben wurde. Allerdings hat mich der Fall mit dem Looked-room noch mehr interessiert als der mit dem Herz.

Das Buch wird unterteilt in diverse Wochentage und jeweils am Ende der Kapitel kommt noch eine dritte Handlungsebene hinzu, die scheinbar nichts mit den Fällen zu tun hat, am Ende aber entscheidend für die Lösung ist.

Fazit: ein sehr gelungener Thriller, der mich gefesselt hat.

Bewertung vom 03.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

Weihnachten bei Kluftingers.
Eigentlich sollte es ja ein besinnliches Fest sein, aber es geht schief, was nur schiefgehen kann. Erika muss ins Krankenhaus und Klufti muss die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest alleine stemmen. Zu allem Überfluss sagt sich auch noch Gegenschwieger „Joschi“ an. Da möchte unser beliebter Kommissar doch etwas Besonderes bieten. Doch es scheint, als habe sich alles gegen ihn verschworen.
Sehr vielsagend fand ich ja schon, dass alle Kapitel mit fortlaufenden Katastrophennummern überschrieben sind. Man darf also gespannt sein. Natürlich ist der ganze Roman total überzogen geschildert, aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Ich habe Tränen gelacht über die Schlumpfkrippe und über den Glühwein.
Der dann ja auch noch reißenden Absatz auf dem Weihnachtsmarkt fand. Ein wenig schade fand ich es, dass Klufti nicht noch nebenbei einen kleinen Kriminalfall lösen musste, das hätte den Roman noch perfekt abgerundet. Aber auch so wird man sehr gut unterhalten. Leider ist es halt nur eine Kurzgeschichte, die das Warten auf den nächsten Krimi etwas einfacher macht.
Fazit: leicht und locker zu lesen, teilweise etwas übertrieben, aber immer lustig. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 03.10.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

Sharing - Willst du wirklich alles teilen?


ausgezeichnet

In Sharing greift Strobel wieder etwas Technisches auf. Markus Kern erlebt die schwierigsten Tage seines Lebens: erst wird seine Frau entführt, und dann auch noch seine Tochter. Über Whatsapp erhält er einen Link ins DarkNet und muss beobachten, wie die Frauen misshandelt werden. Eine fieberhafte Jagd beginnt und Markus hofft, dass er rechtzeitig zur Stelle ist, um sein Liebstes zu retten.

Strobel macht nicht viel Aufhebens und startet sofort spannend mit der Handlung. Durch Einschübe in Kursivschrift, die das Leiden der Frauen beinhaltet, wird der Thriller noch authentischer und grausamer. Wobei Strobel nicht zu sehr ins Detail geht und so der Phantasie des Lesers noch mehr Raum gibt.


Die Rätsel des Entführers waren relativ einfach, so dass ich schnell vermutet habe, dass der Täter Markus in eine Falle locken will. Zudem legt der Autor falsche Fährten, so dass ich stellenweise auch versucht war, mich in die Fallstricke des Täters verwickeln zu lassen. Perfide ist der Plan aufgebaut und es ist lange offen, wie Markus denn nun noch einen Ausweg finden soll.


Ich konnte das Buch wieder nicht zur Seite legen, bis ich es – viel zu schnell – durchhatte. Ich habe mit gerätselt, mit gefiebert und mit gebangt. Den Plot konnte man nicht erraten, was die Handlung noch viel spannender gemacht hat. Durch die relativ kurzen Kapitel wurde das Buch rasant und ich dachte immer „nur noch ein Kapitel“ und vergaß so die Welt um mich herum und hoffte, dass mich keiner ansprechen würde.

Fazit: Strobels Technikthriller begeistern genauso wie seine Mörderfinder-Reihe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2021
Ein Hauch Zukunft / The Upper World Bd.1
Fadugba, Femi

Ein Hauch Zukunft / The Upper World Bd.1


sehr gut

Esso hat eine Aufgabe: er ist schuld am Tod mehrerer Menschen. Durch seine Gabe nach einem Autounfall in der Zeit reisen zu können, hofft er, die Geschehnisse in der Vergangenheit ungeschehen machen zu können. Doch er ist traumatisiert und braucht die Hilfe von Rhia, einem Waisenmädchen, das 15 Jahre später lebt.

Femi Fadugbas Debut hat mir gut gefallen. Allerdings brauchte ich ein wenig, bis ich mit Esso warm wurde. Seine Art zu erzählen fiel mir anfangs etwas schwer. Mit Rhia im zweiten Kapitel konnte ich schon mehr anfangen. Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: Essos Geschichte in der Gegenwart und Rhia + Esso in der Zukunft, 15 Jahre weiter. Besonders Rhias Geschichte hat mich berührt. So viel Leid, das sie ertragen muss und doch steckt so viel Kraft in ihr, ihrem Leben Sinn zu geben.

Beide Stränge sind in der ICH-Perspektive geschrieben, hier muss man dann aufpassen, wer gerade erzählt, denn oftmals überschneiden sich die Ereignisse ein wenig. Ich hatte anfangs ein wenig Angst, die physikalischen Erklärungen könnten überhandnehmen, aber das war kein Problem. Fadugba hat alles so gut beschrieben, dass selbst Laien den Ausführungen folgen können.

Fazit: Ein Bandenkrieg, eine Zeitreise, viele Probleme – aber viel Hoffnung und eine starke Schreibweise.

Bewertung vom 10.09.2021
Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4
Riebe, Brigitte

Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4


ausgezeichnet

Ich dachte, mit Band 3 ist die Reihe zu Ende. Umso erfreuter war ich, als wieder ein Buch der Familie Thalheim erschienen ist.
„Ein neuer Morgen“ beleuchtet Miris Geschichte. Sie ist glücklich mit ihrem Mann Schani, hat eine Tochter und das Kaufhaus läuft sehr gut. Allerdings kommen ihr immer wieder dunkle Gedanken zu ihrer Vergangenheit.
Wieder einmalig schön erzählter Roman. Wie habe ich mich gefreut, wieder von den Schwestern Thalheim und wie es mit ihnen weitergeht zu lesen. Riebe schreibt gewohnt lebensecht und anschaulich. Man lebt und liebt mit der Familie mit, muss die Charaktere einfach mögen. Miri wuchs mir gleich ans Herz, sie stieß ja als Adoptivkind erst relativ spät zur Familie. Ihre Vorgeschichte, die in Rückblenden erzählt wird, hat mich tief berührt.
Das Buch mag man nicht mehr aus der Hand legen und ich habe es an einem Nachmittag durchgesuchtet. Schade, dass es jetzt schon durch ist, aber ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Einen kleinen Kritikpunkt bekommt das Ende von mir. Das war etwas schnell abgehandelt. Das Kaufhaus gerät etwas in den Hintergrund und die Familiengeschichte in den Vordergrund, was viel Raum für persönliche Schicksale, aber auch neue Beziehungen gibt.
Fazit: Riebe verpackt die Geschichte und die Politik der 60er Jahre in eine tolle Handlung mit sympathischen Charakteren und einer sehr gelungenen Handlung.
Die Geschichte der Thalheims bietet sicher noch Potential für weitere Bände und ich würde mich sehr freuen, wenn es bald einen 5. Band der Ku’damm-Reihe geben würde.

Bewertung vom 10.09.2021
Im Versteck
Thiesler, Sabine

Im Versteck


ausgezeichnet

Ein einsames Gehöft in der Toskana. Paul will das heruntergekommene Haus wieder bewohnbar machen. Er fühlt sich wohl dort – und möchte seinen Dämonen entkommen.
Doch ganz so einfach ist das nicht, denn die Versuchung ist immer da.
Wieder ein toller Roman von Sabine Thiesler. Commissario Neri begleite ich vom ersten Band an und freue mich immer über ein Wiedersehen. Mittlerweile ist aus dem naiven Stadtpolizisten ein versierter Ermittler geworden, dem so schnell keiner etwas vormacht. Allein diese Entwicklung finde ich schon sehr gelungen.
Die Bände bauen zwar aufeinander auf, man kann sie aber auch unabhängig voneinander lesen.
Thiesler baut ihren Thriller souverän auf: erst lernen wir Paul kennen, nach und nach seine Taten und seine Motivation. Und immer auch die Charaktere, die neu hinzukommen. So baut man starke Bindungen auf, die das Lesen noch intensiver machen. Man kann sich gut in die Personen hineinversetzen und mit ihnen mitleiden. Selbst Paul weckte Sympathien, auch trotz seiner Taten.
Leider blieb am Ende eine Kleinigkeit ungeklärt, aber das Ende war stimmig und rund.
Fazit: ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Megaspannend und mitreißend!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.