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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 982 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2015
Der Fall Garnisonkirche
Anlauff, Christine

Der Fall Garnisonkirche


ausgezeichnet

Ein aktuelles Thema spannend umgesetzt.

In Potsdam geht es im Sommer 2016 rund. Die Garnisonkirche sorgt immer noch für Unmut in der Bevölkerung. Auf der einen Seite der Wiederaufbau des Turmes - und auf der anderen Seite Demonstrationen deswegen.
Der Reporter Just Verloren rezensiert nebenbei auch noch Bücher und unterhält einen Blog zum Thema Garnisonkirche. Eines Tages erhält er ein Manuskript, in dem ein Sprengstoffanschlag auf den Turm verübt wird. In der nächsten Nacht wird der Turm wirklich gesprengt, und es war genau so, wie es in dem Manuskript steht. Mit einem einzigen Unterschied: eine Leiche kommt darin nicht vor...

Das Buch ist ungeheuer spannend geschrieben und ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt. Das Thema Garnisonkirche in Potsdam ist aktuell in den Medien - aber richtig verfolgt hatte ich es nicht. Dafür war ich einfach zu weit weg. Aber durch das Buch habe ich mich dann doch mit dem Thema beschäftigt.

Die einzelnen Charaktere sind wunderbar beschrieben und ich konnte mir alles lebhaft vorstellen. Just war mir von Anfang an sympathisch. Dass er das Manuskript nicht zufällig erhalten hat, wurde klar als er sich selbst in den Zeilen wiedergefunden hat: Veit hatte nicht nur getauschte Initialen (VJ - JV), sondern es hätte auch Justs Tagebuch sein können. Wer hat es auf ihn abgesehen?

Auch Justs Freunde und Bekannte wurden gut dargestellt - einige waren mir ebenfalls sympathisch, aber es gab auch welche, die ich nicht mochte. Ich hatte mehrmals einen Verdacht, wer der Autor des Manuskripts gewesen sein könnte - aber nie einen wirklich konkreten. Das Ende war total überraschend, es wurde alles aufgeklärt. Ich freue mich schon auf weitere Bücher mit Just.

Bewertung vom 02.04.2015
Borderlands / Inspektor Devlin Bd.1
McGilloway, Brian

Borderlands / Inspektor Devlin Bd.1


sehr gut

Macht und Einfluss behindern die Polizeiarbeit.

An der Tyrone-Donegal-Grenze wird kurz vor Weihnachten die Leiche einer 15-jährigen gefunden. Inspektor Devlin, der die Familie kennt, leitet den Fall. Schnell ist der Täter gefunden. Als dieser sich dann in der Zelle umbringt, scheint der Fall gelöst.
Am Heiligen Abend wird die Leiche eines jungen Teenagers gefunden. Eine besinnliche weiße Weihnacht sieht anders aus...

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, schildert chronologisch den Ablauf mit Auffinden der ersten Leiche kurz vor Weihnachten bis zur Lösung der Fälle an Sylvester. Benedict Devlin ist ein netter Familienvater, der seinen Beruf ernst nimmt. Aber er hat es nicht nur mit Verbrechern zu tun, sondern auch mit einem Nachbarn, der seinen Hund für die Tötung seiner Schafe verantwortlich macht und mit einer vernachlässigten Ehefrau, mit der er in jungen Jahren liiert war.

Dass die Morde zusammen hängen und sogar mit einem ungelösten Fall von vor vielen Jahren zu tun haben, ist lange nicht klar. Nach einem spektakulären Showdown wurde alles aufgeklärt. Die Auflösung fand ich plausibel und das Ende gut gewählt.

Bewertung vom 22.03.2015
Schwarzkonto
Schütz, Erich;Platt, Dirk

Schwarzkonto


sehr gut

Politik ist ein teures und gefährliches Geschäft.

Claudia Finke arbeitet für die Bodensee-Schiffbetriebe in Kressbronn. Bei ihrer morgendlichen Routine entdeckt sie Ende November einen nackten Mann auf einem Surfbrett liegend, tot. Dass es sich um einen Bankangestellten aus Liechtenstein handelt, wurde erst am nächsten Tag bekannt.
Am selben Abend ist die Journalistin Kathi Kuschel in Potsdam bei einer Presseerklärung des Kanzlerkandidaten der Sozialisten, als sie erfährt, dass der fehlende zukünftige Finanzminister tot im Kleinen Wannsee aufgefunden wurde. Nackt unter einem Kanu.

Das Buch ist überaus interessant und verständlich geschrieben. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und sah die einzelnen Begebenheiten direkt vor mir. Es war sehr spannend und ich wollte es gar nicht aus der Hand legen.

Der Reporter Lebrecht Fritz wird auf die Recherche zu dem Nacktsurfer angesetzt, obwohl er sich im Moment mehr um seine Mutter kümmern möchte, die seit einer Hüftoperation unsagbare Schmerzen hat. Als er den Professor auf seine Mutter anspricht, findet dieser nur Ausreden. Dann erfährt Fritz, dass die Hüftgelenke von einer Firma in Vaduz stammen - also verbindet er beides miteinander.
Kathi Kuschel recherchiert zu dem toten Politiker und entdeckt, dass dieser für das Wahlkampfthema "Steuerhinterziehung" zuständig war und über irgendwelche Kontakte nach Liechtenstein verfügte.
Das erste Zusammentreffen der beiden Journalisten ist sehr unglücklich, aber mit der Zeit sind sie sich nicht mehr so spinnefeind und versuchen gemeinsam, die anscheinend zusammenhängenden Morde aufzuklären. Dass sie beobachtet und verfolgt werden, bemerken sie nicht.

Am Ende gab es einen spannenden Showdown und eine überraschende Wende. Leider konnten einige Hintermänner entkommen und auch der Ausgang für Frau Fritz blieb im Dunkeln, aber dennoch war es ein packendes Ende, bei dem Ungeheuerliches ans Licht kam.

Bewertung vom 18.03.2015
Wolfsbiss
Bennemann, Markus

Wolfsbiss


gut

Manchmal steckt auch kein Wolf hinter der Wolfsjagd.

Simone ist mit drei Freunden beim Schluchteln, das eigentlich verboten ist. Sie springt den Männern hinterher und im Wasser bohrt sich ein Ast in ihren Oberschenkel. Sie hat Glück, dass ihr scheinbar jemand hilft und sie sich dadurch von dem Gestrüpp befreien kann. Als sie gerettet wird, stellt die Gruppe fest, dass die helfende Frau bereits tot ist.
Der Ranger Veit Brenner wird informiert und da der jungen Frau die Kehle fehlt, wird vermutet, dass die Tat von einem Wolf begangen wurde, der sich vor kurzem im Berchtesgadener Land angesiedelt hat.

Das Buch ist unterteilt in fünf Abschnitte. Teil I erzählt das Auftauchen der Leiche. Teil II berichtet von der Jagd auf das mordende Ungeheuer. Teil III beschäftigt sich grob gesagt mit Veits Gefühlsleben. In Teil IV bekommt Veit einen Hinweis auf die tote Frau. Und in Teil V wurde dann alles aufgelöst.

Es ist das zweite Abenteuer von Veit Brenner. Für mich war es das erste Buch dieses Autors und ich habe mich anfangs sehr gut zurechtgefunden. Die einzelnen Figuren waren gründlich dargestellt und ich konnte mir die Umgebung und die Situationen genau vorstellen. Allerdings wurde ich mit Veit nicht warm. Er hatte eine Ader, die vielleicht weitläufig in die esoterische Kategorie fällt und mit der ich nichts anfangen konnte. Vielleicht würde ich es verstehen, wenn ich die Vorgeschichte aus dem ersten Band kennen würde? Darauf wird auch mehrmals verwiesen, ohne genau darauf einzugehen.

Die Story an sich ist interessant, aber die Ausarbeitung war mir dann doch etwas zu suspekt. Da das Ende aber wieder stimmig, abgeschlossen und aufgeklärt war, kann ich dem Buch drei Sterne geben. Aber aus dieser Serie werde ich keine Bücher mehr lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Hermingunde ermittelt in Balingen
Porath, Silke

Hermingunde ermittelt in Balingen


gut

Eine hochnäsige Kommissarin jagt die Ganoven.

Kommissarin Hermingunde Klythemnestra von Tollern-Achteck, genannt Gundi, löst in diesem Buch 30 kriminelle Fälle, wie Überfall oder Mord in der Kirche. Jede Geschichte ist zwischen drei und sechs Seiten lang und der Leser darf mitraten und findet dann auf der Rückseite die richtige Lösung.

Die Schriftgröße ist relativ klein, das ist mir zwar sofort aufgefallen, hatte jedoch keinen Einfluss auf mein Lesevergnügen. Allerdings war mir der Schreibstil ein bisschen zu oberflächlich. Dadurch wurde ich mit Gundi auch nicht warm. Ich fand sie ziemlich arrogant und zu ihren Kollegen, vor allem gegenüber Wachtmeister Häberle, sehr hochnäsig. Auch ich als Leser kam mir etwas herablassend behandelt vor. Die Morde waren interessant, aber die Ermittlungen sehr dürftig und banal, teilweise sogar unlogisch. Zum Beispiel wird bei einem Überfall ein Täter überführt, der es m. E. nicht gewesen sein kann.

Mit der Aufklärung lag ich 21 Mal richtig und 9 Mal falsch.

Bewertung vom 27.02.2015
Kielbruch
Jacobsen, Harald

Kielbruch


sehr gut

Spannend, aber leider nicht völlig gelöst.

Im Hafen von Kiel explodiert ein Frachter. Aufgrund des Zünders vermutet der Staatsschutz einen politischen Anschlag, weswegen ein Beamter des LKA an den Ermittlungen beteiligt sein wird. Offiziell bleibt es ein zweiter Fall für die SOKO Kieler Woche.
Bei ihren Ermittlungen kommen die Beamten einer Gruppe Rechtsradikaler auf die Spur.
Als dann auch noch ein Bankmanager ermordet wird, muss sich die SOKO Kieler Woche aufteilen.

Es war mein erstes Buch des Autors und hat mich sehr gefesselt. Der Schreibstil ist angenehm und die Story sehr spannend.

In der Kieler Unterwelt möchte sich ein extrem gefährlicher Mann ausbreiten, der bisher schon in den Großstädten Osteuropas eine brutale und blutige Spur hinterlassen hat.
Außerdem hat es die Polizei mit einem heimtückischen Mord an einem spielsüchtigen Banker zu tun.

Beide Fälle werden sehr gut beschrieben und auch die Kommissare werden lebendig dargestellt. Zwischendurch wird zwar öfter auf den vorigen Fall der Kommissare hingewiesen, aber das fand ich nicht störend.
Es war mal etwas Neues, von einer lesbischen Ermittlerin zu lesen. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Der Mord wurde spektakulär aufgeklärt, aber der angebliche Maulwurf und die kriminelle Organisation blieben offen. Ich vermute deshalb einen weiteren Fall, bei dem es dann zur Aufklärung kommt.

Bewertung vom 22.02.2015
Mords-Wasserkraft

Mords-Wasserkraft


ausgezeichnet

Spannende Geschichten in der touristischen Bergwelt.

In diesem Buch befinden sich zwölf Geschichten von verschiedenen Autoren. Die Storys sind zwischen 15 und 24 Seiten lang. Rund um die Stauseen und deren Kraftwerksanlagen in Österreich ist es nicht immer friedlich. Neben dem Vorwort der Herausgeber gibt es auch eine interessante Info vom Verbund, Österreichs führendem Stromunternehmen. Am Ende gibt es von jedem Autor eine Vita.

Ich kannte bisher noch keinen der Autoren. Insgesamt konnten mich sieben Geschichten begeistern, drei waren interessant und zwei haben mir nicht gefallen. Es war unterhaltsam, das Buch zu lesen.

Bewertung vom 17.02.2015
Menschenfischer / Zoe Lenz Bd.2
Henke, Helene

Menschenfischer / Zoe Lenz Bd.2


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung, die unter die Haut geht.

Im Wald werden die Leichen zweier Mädchen gefunden. Zoe darf bei der Autopsie dabei sein, bei der sich herausstellt, dass die beiden schwer misshandelt wurden. Die Leichen kommen zu Zoe um für die Bestattung vorbereitet zu werden. Doch dann werden die Kinder aus dem Kühlhaus gestohlen...

Es ist das zweite Buch der Autorin um die Bestatterin Zoe. Ich habe mich sofort wieder zurechtgefunden und hatte das Gefühl, den vorigen Band gerade erst aus der Hand gelegt zu haben. Es knüpft direkt daran an. Zoe und Leon sind in einer Fernbeziehung, da beide durch ihren jeweiligen Beruf an verschiedene Orte gebunden sind. Und das Verhältnis von Zoe zu ihrer Mutter wird durch die Vorkommnisse auch nicht einfacher.

Zwei Kinderleichen werden in Zoes Nähe gefunden und sie erhält die Möglichkeit, bei der Obduktion dabei zu sein. Denn durch ihre Erfahrung bei der Herstellung von Totenmasken soll sie helfen, die Identität der Kinder zu klären. Dabei kommen grausame Misshandlungen heraus. Während sich der Verdacht auf eine Sekte immer mehr verhärtet, gerät Zoe in Gefahr. Anstatt sich an die Polizei zu wenden, versucht sie auf eigene Faust das Verschwinden ihrer Mitarbeiterin Alina zu klären.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Der Fall wurde aufgeklärt. Ich hoffe, bald wieder von Zoe lesen zu dürfen!

Das grausame Schicksal von Kindern, die auf schreckliche Weise manipuliert und misshandelt werden, geht mitunter sehr an die Nieren. Harter Tobak, aber wunderbar verpackt. Meiner Meinung nach ist das Buch auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes zu verstehen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2015
Börsentöpfchen
Leimbach, Alida

Börsentöpfchen


ausgezeichnet

Spannend und unterhaltsam, ohne störende oder langweilige Passagen.

Mario Roggenkamp lebt mit seiner Familie in Osnabrück. Finanziell geht es ihnen alles andere als gut. Aber das soll sich jetzt ändern: Vor einigen Jahren hat er von seiner Mutter 30.000 € erhalten, als vorzeitiges Erbe. Dieses hat er auf Anraten seines Bankers in Aktienfonds fest angelegt. Jetzt ist die Zeit um und er erwartet den Geldregen sehnsüchtig. Aber Simon Birklund kann ihm wegen der Bankenkrise nur 143,85 € auszahlen. Mario kann es nicht fassen, denn er hat seinen Job gekündigt, weil er sich mit dem Geld selbständig machen wollte.
10 Tage später ist Simon Birklund tot. Der Hausarzt bescheinigt eine natürliche Todesursache: Er hatte den zweiten Herzinfarkt.
Aber einen Tag vor der Einäscherung stoppt der Gerichtsmediziner diese, denn er hat den Verdacht auf Fremdeinwirkung. Birthe Schöndorf und ihr neuer Kollege Carlo Oltmann beginnen mit den Ermittlungen ...

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch ohne mich in der Finanzwelt auszukennen, habe ich alles verstanden. Ohne Fachjargon wurde alles kurz und bündig beschrieben. Die einzelnen Charaktere wurden sehr gut dargestellt. Es gab auch mehrere Verdächtige. Allen voran seine Ehefrau, die ihre frühere Identität geheim halten wollte. Mehrere Menschen verloren durch den Banker ihre Existenz und auch Ganoven waren im Umfeld. Das Ende hat mich total überrascht, denn mit diesem Täter habe ich nicht gerechnet. Und Mario hat auch wieder eine Perspektive. Alles in allem ein tolles Buch, bei dem ich keine Probleme damit hatte, die beiden vorherigen Bände nicht zu kennen.