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bolie
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Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 955 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2021
Jaffa Road (eBook, ePUB)
Speck, Daniel

Jaffa Road (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Piccola Sicilia“, das Buch gefiel mir sehr gut und ich freute mich auf die Fortsetzung. Auch die „Jaffa Road“ beeindruckte mich. Schon auf den ersten Seiten begegnete ich alten Bekannte. Nina und ihre Tante Joelle reisen nach Palermo. Sie bekamen Post von einem Notar, der den Nachlass von Moritz regelt. Sie begegnen einem jungen Mann namens Elias. Er behauptet, dass er der Sohn von Moritz sei. Das ist die Gegenwart, die nur hin und wieder erwähnt wird. Viel häufiger schreibt der Autor über die „Jaffa Road“. Wie es war als die Juden kamen und sich in den Häusern der Palästinenser breit machten.

Welch ein Roman. Eigentlich war für mich stets klar, dass ich mich nie beeinflussen lasse und immer die Meinung beider Seiten berücksichtige, wenn es Streitereien gibt. Nicht so bei dem sogenannten „Nahostkonflikt“. Ich sah nur die Situation der Juden und hinterfragte nicht, wie es den Palästinensern dabei ging. Beim Lesen von „Jaffa Road“ wurde mir endlich bewusst, welches Leid über die Menschen dieses Landes hereinbrach als der Staat Israel ausgerufen wurde. Die #JaffaRoad steht dabei als Beispiel für viele Straßen, in denen vorher Juden und Muslime friedlich nebeneinander lebten. Der Hass und die Gewalt kamen erst später.

„Jaffa Road“ zeigt etliche Ereignisse, die dokumentiert und also wahr sind. Menschen wurden getötet oder aus ihren Häusern vertrieben. Ihnen wurde glaubhaft versichert, dass sie nach wenigen Wochen in ihr Heim zurückkehren dürfen. Dass diese Versicherung eine Lüge war, das erkannten viele erst sehr spät. Bis heute gibt es Flüchtlingscamps und keine Lösung für den Konflikt. Was dachten sich die Briten damals eigentlich als sie die Menschen alleine ließen? Und mit welcher Berechtigung verteilte die UNO ein Gebiet, das niemand dieser Herren kannte? Ich bin froh, dass Daniel Speck mir die Augen öffnete und ich eine andere Sicht der Situation erhielt. Und diese aufrührende Geschichte, verpackt in einem Roman zu lesen, das war bewegend und lehrreich zugleich.

Bewertung vom 16.04.2021
Die Roseninsel
Reitner, Anna

Die Roseninsel


ausgezeichnet

Liv, so heißt eine der Hauptpersonen im Roman „Die Roseninsel“. Sie ist Ärztin in Berlin und flüchtet vor der Last ihrer Erinnerungen. Sie ist vom Leben und den Menschen enttäuscht und möchte nur noch ihre Ruhe haben. Wie passend, dass aktuell eine Stelle auf der Roseninsel im Starnberger See frei ist. Und, wie es der Zufall will, ihre Bewerbung positiv beschieden wird. Liv begibt sich also auf Reisen und wird die nächsten Wochen in dem Haus eines Gärtners, und das mitten in einem Rosengarten verbringen. Zum Glück gibt es noch Johannes, den Sohn eines Wirtes, der sie mit Lebensmitteln versorgt. Und dann findet Liv in der königlichen Villa ein Tagebuch, welches sie in die Vergangenheit führt. Geschrieben wurde es von Magdalena, einer jungen Frau, die gegen ihren Willen auf der Roseninsel leben musste. Sie war nicht irgendeine Frau, nein, sie war mit den Königen Bayerns verwandt und ihre Geschichte beginnt im Jahr1889.

„Die Roseninsel“ ist ein Roman für warme Sommerabende auf der Terrasse oder dem Balkon. Die Beschreibung der alten Rosensorten gefiel mir ausgesprochen gut. Ich konnte den Duft der „Souvenir de la Malmaison“ förmlich riechen. Ja, die Autorin kennt sich mit dieser „Königin“ der Blumen bestens aus. In dem Buch zeigt sich ebenfalls, dass die Liebe zeitlos und nicht modern oder antik ist. Egal, ob vor 100 Jahren oder gegenwärtig. Es gibt mit Sicherheit Leser die bemängeln, dass die Story vorhersehbar ist. Und trotzdem empfehle ich das Buch. Der Grund dafür: Fakten, die ich vorher so nicht kannte und die betreffen unter anderem den Prinzregenten Leopold und König Otto I. von Bayern. Auf die Tatsachen weist die Autorin im Anhang hin und erwähnt gleichzeitig, dass etliche Figuren Produkte ihrer Fantasie sind.

Bewertung vom 16.04.2021
Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2 (eBook, ePUB)
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Lady Churchill" ist die Geschichte einer Frau, die stets im Schatten ihres berühmten Mannes agierte. Es war Liebe auf den ersten Blick als Clementine und Winston sich zum ersten Mal begegneten. Wahrscheinlich ist eins der bindenden Elemente die Tatsache, dass beide Mütter hatten, die ihnen nicht gerecht wurden. Nach der Heirat bekommen sie fünf Kinder und arbeiten beide darauf hin, dass Herr Churchill zur politischen Persönlichkeit heranreift. Höhen und Tiefen durchleben sie gemeinsam. Das sind nicht nur zwei Weltkriege, sie müssen auch den Tod eines Kindes hinnehmen.

Er ist nicht unumstritten, der Herr Churchill. Aber für seine Klugheit und den Einsatz gegen Hitlerdeutschland bis heute geschätzt. Und das nicht nur bei den Briten. #LadyChurchill ist aus Sicht von Clementine und in der Ich-Form geschrieben. Es beginnt mit dem Kennenlernen der beiden und endet mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Autorin schreibt nicht nur Positives über das Ehepaar. Sie benennt auch die Fehler und Schwächen der beiden.

Schon während des Ersten Weltkriegs gab es Unstimmigkeiten zwischen den Konservativen und den Liberalen im Parlament der Briten. Es hat sich also nichts geändert. Sehr interessant fand ich, wie Churchill zeitig den „Führer“ durchschaute und ihm das Handwerk legen wollte. Wer dagegen war und wie sehr alle Briten durch dieses Zaudern leiden mussten, das wollte "Lady Churchill" mildern. Ob es ihr gelang? Und wenn, dann wie?

Ein spannendes und unterhaltsames Buch mit vielen Fakten. Ich las einige Bücher über den Zweiten Weltkrieg aber noch nie eins aus der Sicht einer Engländerin. Einzig die zuweilen großen Zeitsprünge störten mich etwas. Unbedingt zu erwähnen ist auch die gute Arbeit der Übersetzerin Marieke Heimburger.

Bewertung vom 11.04.2021
Geiger / Geiger-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Bei dem Thriller „Geiger“ geht es sofort los. Der Autor schildert, wie sich Enkel, Töchter und Schwiegersöhne von einem älteren Ehepaar verabschieden. Die Enkel waren in den Ferien bei den Großeltern und zum Abschluss wurde noch einmal zusammen gegessen. Das Lebewohl sagen ging rasch und alle hatten das Haus verlassen. Es waren noch nicht alle Familienmitglieder in den Autos als das Telefon klingelte. Agneta, die Hausherrin lief rasch ins Haus und meldet sich, holt eine Pistole und erschießt ihren Mann. Zum Glück sind die Gäste zu dem Zeitpunkt schon auf der Heimreise. Bei den Ermittlungen hilft eine Polizistin, die etliche Jahre ihrer Kindheit in diesem Haus verbrachte. Sie war die Freundin der beiden Töchter.

Es fängt rasant an und die Spannung hält sich lange. Bis es etwa nach zwei Dritteln dann doch für meinen Geschmack zu unrealistisch wird. Auch die vielen Wechsel von Zeit und Orten störten mich mit der Zeit immer mehr. Aber als Erstlingsthriller und Teil einer Reihe, durchaus lesenswert. Die Figuren bleiben allerdings blass, der Autor wollte einfach zu viele Ereignisse unterbringen. Also zum Beispiel, den Kalten Krieg, die Spione der DDR, die Stasi und noch etliche weitere Geheimdienstorganisationen. Das Ende lässt etliche Fragen offen, die mit Sicherheit in den nächsten beiden Büchern geklärt werden.

Bewertung vom 09.04.2021
Das Gewicht aller Dinge (eBook, ePUB)
Röder, Britta

Das Gewicht aller Dinge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sie wacht auf einer Parkbank auf und jeder, der sie sieht denkt, dass er ihr bereits begegnete. Sie weckt Erinnerungen, die ihr gerne mitgeteilt werden und ja, zuhören, das kann sie sehr gut. Rolf, der einen schlimmen Verlust verkraften muss und Charlotte, die noch nie einem Menschen ihre Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg schilderte. Das sind nur zwei Personen, die der jungen Frau ihre Geschichte erzählen.

„Das Gewicht aller Dinge“ ist ein Buch der leisen Töne. In den 199 Seiten ist so viel Weisheit konzentriert, wie sie in Werken mit über 500 nicht vorhanden sind. Die Hauptperson Angelica betritt barfuß das Geschehen und alle, die ihren Weg kreuzen, sind beeindruckt. Was macht diese eigentlich unscheinbare Frau aus? Wo kommt sie her, wo will sie hin?

Nein, bei Britta Röder gibt es keine langatmigen Berichte über Unwichtiges. Sie hat es nicht nötig, ihr Buch künstlich aufzublähen. Bei ihr „sitzt“ jeder Satz, weil er durchdacht und pointiert gesetzt wurde. „Das Gewicht aller Dinge“ betrachte ich als philosophisches Werk. Also, das Leben der hier vorgestellten Akteure ergründet und beschreibt, warum sie genau so und nicht anders handeln. Etliche Zitate zeugen davon, dass die Autorin sich häufig mit den großen Philosophen und ihren Werken auseinandersetzte.

Dieser Roman war mein erstes Buch von Frau Röder und ist gewiss nicht mein letztes. Ihre Sprache ist gehoben und so fein, dass es ein Genuss war, ihr zu folgen. Ein wahres Highlight in meinem Lesejahr 2021.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2021
Die Bücherfrauen
Tilghman, Romalyn

Die Bücherfrauen


sehr gut

Drei Frauen treffen sich zufällig. Nach einem Tornado, der alles zerstörte und selbst vor der Bibliothek nicht hielt. Angelina fuhr in den Ort, um ihre Dissertation über die berühmten
Carnegie-Bibliotheken zu beenden, Traci befindet sich auf der Flucht vor ihrem Vermieter und die arme Gayle verlor durch den Tornado alles. Sogar ihren Kilt, der seit Jahrzehnten im Familienbesitz war.

Immer abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Frauen und in der Ich-Perspektive, so schrieb die Autorin „Die Bücherfrauen“. Das machte das Lesen mühsam und führte immer wieder dazu, dass ich abgelenkt wurde. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Immer wieder gibt es auch Seiten aus dem Tagebuch der Großmutter Angelinas zu lesen. Wer eine spannende Geschichte erwartet, der wird enttäuscht. Hier spielen eher zwischenmenschliche Beziehungen eine Rolle. Auch dem Quilten wird in diesem Roman viel Raum gegeben. Gut fand ich hier, dass die Geschichte des Quiltens erzählt wird.

Dass es den Herrn Carnegie tatsächlich gab und der auch wirklich für den Bau von Bibliotheken sorgte, war mir nicht bekannt. Und wieder etwas dazugelernt und auch das gefiel mir an dem Buch. Es gibt einige Längen und der Stil ist eher trocken. Faszinierend sind aber die vielen Hinweise auf historische Ereignisse und Persönlichkeiten, welche es dann doch lesenswert machen. Im Laufe der Erzählung wird auch klar, warum die Akteure so wurden, wie sie sind. Alle haben traumatische Erlebnisse hinter sich und die Folgen davon lassen sich nicht leugnen.

Die Autorin schreibt im Nachwort, dass sie schon seit einigen Jahren mit den Frauen von Kansas arbeitet. Die erzählten ihre Geschichten und Romalyn Tilghman schrieb sie auf.

Bewertung vom 31.03.2021
Stauffenberg. Folgen (eBook, PDF)
Bechtolsheim, Sophie von

Stauffenberg. Folgen (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Sophie von Bechtholsheim ist die Enkelin des Grafen Claus Schenk von Stauffenberg. In ihrem Buch „Mein Großvater war kein Attentäter“ beschrieb sie die Beweggründe zum Wunsch nach der Ermordung Hitlers. Nein, ihr Großvater war keineswegs ein Attentäter. Er und seine Unterstützer wollten Deutschland retten. Leider misslang der Versuch. „Stauffenberg Folgen“ ist das Resultat der vielen Zuschriften, welche die Autorin nach dem Erscheinen ihres Buches erreichten. Nicht alle Stimmen konnte sie zu Wort kommen lassen. Das musste auch nicht sein. Sie gab allen eine Stimme, die in irgendeiner Weise mit den Vorgängen rund um den 20. Juli 1944 in Verbindung standen.

Alle hier berichteten Andenken haben eins gemeinsam: Sie zeigen den „Rucksack familiärer Erinnerungen“. Dabei ist es lediglich eine unscheinbare Auswahl der vielen Zuschriften, die Sophie erreichten. Dass nicht alle Geschichten in einem Buch erwähnt werden ist logisch. Die Seiten würden den üblichen Rahmen sprengen. In „Stauffenberg Folgen“ gibt es einen „repräsentativen Querschnitt“ aller zu Unrecht verfolgten und ermordeten Menschen. Sie waren Opfer einer Diktatur, die leider erst zu spät als solche erkannt wurde.

Es gibt nur hin und wieder einmal ein Buch, welches mich bis ins Innerste erschüttert. „Stauffenberg Folgen“ ist eins davon. Nicht nur die Tatsache, dass ich als Mutter eines schwerstbehinderten Kindes mit allen litt, die ihren Sonnenschein im Zusammenhang mit der Aktion T4 verloren spielt eine Rolle. Auch die Schilderung der Nichte, welche das Leben ihres Onkels aufarbeiten und ihm nach seinem Gerechtigkeit widerfahren lassen möchte sind erschütternd. Nein, dass auch Obdachlose zur Gruppe des „unwerten Lebens“ zählten, das wusste ich nicht.

Ja, und dann gibt es immer mehr Stimmen, die sich heute einen „kleinen Hitler“ herbeiwünschen. Wie bitte? Geht´s noch? Ich hoffe sehr, dass diese Typen niemals wieder die Oberhand gewinnen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2021
Nächstes Jahr in Berlin (eBook, ePUB)
Seeberger, Astrid

Nächstes Jahr in Berlin (eBook, ePUB)


sehr gut

Schon als ich „Goodbye Bukarest“ von Astrid Seeberger las, war ich von ihrer Art des Schreibens beeindruckt. Jetzt folgte also „Nächstes Jahr in Berlin“ und auch dieses Buch las ich mit Betroffenheit. Hier schildert die Autorin das Leben ihrer Mutter. Anlass für dieses Werk war deren Tod und das Erinnern an ihr Leben. Nicht alles war der Tochter bekannt und zuweilen konnte sie kaum nachvollziehen, was ein Bekannter ihrer Mutter zu berichten wusste.

Nein, es ist kein Roman, der sich nebenbei lesen lässt. Dafür ist das Erlebte zu grauenhaft und kaum nachvollziehbar. Was mag in den Köpfen der Täter vorgegangen sein als sie selbst das Töten unschuldiger Kinder billigend in Kauf nahmen? „Nächstes Jahr in Berlin“ ist sehr persönlich geschrieben und lässt sich nicht mit anderen Romanen des Themas vergleichen. Hier gibt es etliche Erlebnisse, die einmalig und einzig als autobiographische Familiengeschichte zu betrachten sind.

Jedoch musste ich beim Lesen immer wieder an meinen Onkel denken. Auch er war Teil der 6. Armee und Opfer der Verhältnisse in Stalingrad. Auch er wurde als Gefangener Russlands viele Jahre von seinen Lieben getrennt und nein, niemand hatte Verständnis für seine Traumata. Das Buch „Nächstes Jahr in Berlin“ zeigt, was Krieg mit Menschen machen kann und in welcher Weise sie ihr Leben lang darunter leiden müssen.

Bewertung vom 27.03.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anna Wagner ist Kommissarin in München und froh, dass sie die bayerische Landeshauptstadt endlich verlassen darf. Sie freut sich auf den Ortswechsel und auf den neuen Fall. Und dann ist da auch der Ort, wo sie vor vielen Jahren mit ihren Eltern war: St. Peter-Ording. Ihre aktuelle Aufgabe besteht darin, eine junge Umweltaktivistin zu finden. Der Fall ist heikel, da es sich bei Nina Brechtmann um die Tochter der einflussreichsten Hoteliersfamilie des Ortes handelt. Hendrik Norberg, dem neuen Dienststellenleiter der Schutzpolizei St. Peter-Ordings, passt es zunächst überhaupt nicht, dass plötzlich eine Frau in seiner Abteilung arbeitet. Er hat nämlich private Probleme, die sich auch auf die Arbeit auswirken. Er befürchtet Zwistigkeiten unter den Kollegen und die kann er absolut nicht gebrauchen.

Welch ein tolles Buch, das „Nordwesttod“. Lebendig geschrieben, viele Dialoge und immer wieder Ausflüge rund um den Ort. Der Spannungsbogen ist gleichbleibend stramm gespannt. Es gibt keine Anhäufung von Leichen oder dauerndem Blutvergießen mit zerstückelten Toten. Alle Situationen lassen sich gut nachvollziehen und sind niemals utopisch. Ich hoffe sehr, dass Svea Jensens Bücher oft gelesen werden und sie uns Lesern viele spannende Stunden beschert.

Im Nachwort dankt die Autorin dem Verlag dafür, dass er ihren Roman veröffentlichte. Dem Dank schließe ich mich an. Das Buch ist erfrischend anders als viele aktuellen Krimis und ich erfuhr eine Menge über den Ort an der Nordsee. Und dass es weitere Bände geben wird, das ist schon klar und darauf freue ich mich sehr. Der nächste erscheint übrigens am 25.05.2021.

Bewertung vom 26.03.2021
Die Akte Hürtgenwald (eBook, ePUB)
Kreutzer, Lutz

Die Akte Hürtgenwald (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Mai 1956 kommt es mal wieder zu einer Explosion, die die Einwohner rund um den Ort Stolberg erschreckt. Ja, sie wissen, dass im Hürtgenwald immer mal wieder Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg zur Explosion kommen. Dass dabei Menschen getötet werden, daran werden sie sich nie gewöhnen.

53 Jahre später streitet sich der Kölner Kommissar Straubinger mit einem Kölner Taxifahrer. Das eigentlich harmlose Geplänkel führt zur Suspendierung des Beamten. Den Grund werden „normale“ Bürger rasch erkennen. Der Taxifahrer ist verwandt mit einem „hohen Tier“. Pech für Straubinger, da er nicht nur suspendiert sonder gleichzeitig strafversetzt wird. Er soll künftig Akten in einem Kaff nahe der Stadt Aachen ordnen.

Die Schlacht im Hürtgenwald ist legendär und gilt als schwerster Kampf zwischen der Wehrmacht und den Soldaten der USA. In dem Kriminalroman „Die Akte Hürtgenwald“ geht es genau um dieses Areal. Dabei geht es nicht ausschließlich um den Todesfall aus dem Jahr 1956. Auch im Jahr 2009 wird ein Mann getötet und es deutet alles darauf hin, dass dieser Mord mit den Geschehnissen damals zusammenhängt.

„Die Akte Hürtgenwald“ ist unkompliziert geschrieben und lässt sich gut lesen. Auch wenn für mich schon recht bald klar war, wer die Täter waren, so las ich dennoch gerne weiter. Spannend ist hier nämlich, wie die Ermittler den Mördern auf die Schliche kommen. Das ist gar nicht so einfach und interessant zu lesen. Mir gefiel ebenfalls, dass der Autor die Ereignisse rund um den Hürtgenwald beschreibt und auch die „Altlasten“ der Region nicht vergisst.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.