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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 850 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2023
Schwein allein
Hilbert, Jörg

Schwein allein


ausgezeichnet

Man ist nie so allein, wie man denkt!;
Dieses Buch ist wirklich süß und zauberhaft, obwohl es mit dem einsamen Schwein traurig beginnt. Die Zeichnungen sind sehr schön und auf das Wesentliche reduziert und enthalten dadurch besonders viel Kraft und Eindringlichkeit. Auch die Farbwahl in vielen Pastelltönen passt sehr gut zum einsamen und traurigen Schwein. Der Haupttext wiederholt sich immer wieder und wird auf jeder Doppelseite durch weitere Sätze ergänzt. Ich kann mir vorstellen, dass dies für Kinder besonders geeignet ist und sich gut merken lässt, so dass sie Lust zum Mitsprechen bekommen. Deshalb wären vielleicht sogar noch mehr neue Wörter zum Spracherwerb möglich gewesen. Die Reime sind wirklich schön und poetisch, trotzdem kindgerecht. Aber auch für Erwachsene macht dieses Buch Sinn. Denn die Moral ist, dass man nie so allein ist, wie man sich vielleicht fühlt und so ist dieses Bilderbuch ein toller Mutmacher!

Bewertung vom 03.04.2023
Suzukis Rache
Isaka, Kotaro

Suzukis Rache


sehr gut

Spannender Profikillerkrieg;
Der Autor von „Bullet Train“ bleibt seinem Motiv der Profikiller treu. Auch der Schreibstil hat mich mit seinem unterschwelligen Humor an „Bullet Train“ erinnert, ohne dass mir beim Lesen schon bewusst war, dass es derselbe Autor ist. Suzuki will sich für den Tod seiner Frau rächen und damit taucht ein bekanntes Motiv auf, die Handlung ist aber vollkommen anders. Die Geschichte wird aus der Perspektive Suzukis und der verschiedener Profikiller geschildert, was gut gemacht ist, da sie unterschiedlichste Probleme haben und doch alle im gleichen Boot sitzen. Die Jobzufriedenheit ist mäßig und jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt und ich hatte wirklich ein Lesevergnügen, so wie man es sich wünscht. Ich war immer traurig, wenn ich pausieren musste und hätte es am liebsten in einem Rutsch gelesen. Trotzdem ziehe ich einen Stern ab, da es etwas schwächer ist als „Bullet Train“ und doch einige Ähnlichkeiten hat.

Bewertung vom 03.04.2023
Institut für gute Mütter
Chan, Jessamine

Institut für gute Mütter


sehr gut

Trotz Dystopie sehr realistisch;
Die Vorgeschichte, weshalb die Hauptperson Frida in das « Institut für gute Mütter» kommt, wird sehr glaubhaft geschildert und Frida war mir sofort sympathisch. Der Aufenthalt im « Institut » wird sehr ausführlich und fundiert beschrieben, wirkt dadurch nachvollziehbar und glaubhaft. Allerdings fand ich das mittlere Drittel auch sehr langatmig. Die Details der einzelnen Lerninhalte der Mütter hätten etwas weniger ausführlich sein können, aber vielleicht war das auch so gewollt, um die lange Dauer des Aufenthalts mit den unglaublichen Erziehungsmaßnahmen als anstrengend darzustellen. Das Ende hat mir leider nicht so gut gefallen. Eine sehr interessante Buch-Idee, die mir gleichzeitig abwegig und realistisch vorkam und leider einige Längen hat. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch hat sich gut und flüssig lesen lassen.

Bewertung vom 03.04.2023
Samuels Buch
Finzi, Samuel

Samuels Buch


sehr gut

Anekdoten aus Bulgarien;
Die Kindheit und Jugend Samuel Finzis in Bulgarien in einem Künstlerhaushalt wird beschwingt und mit Leichtigkeit erzählt. Die meist sorgenlose und abwechslungsreiche Kindheit lässt einige Einblicke in das damalige Leben in Bulgarien zu. Da ich wenig über das Land weiß, hat mich diese Biografie auch gerade deshalb gereizt. Mit dem älter werdenden Samuel tauchen auch immer mehr Anekdoten aus seinem Leben, der Familie und dem Umfeld auf, die ich sehr interessant und unterhaltsam fand. Später wird klar, dass er gerade im Militärdienst einiges mitgemacht hat. Das Buch beschränkt sich auf die ersten 23 Lebensjahre bis zur Übersiedlung nach Deutschland, bildet aber in der kurzen Zeit ein bemerkenswertes und erfahrungsreiches Leben ab. Mir hätten noch ein paar Fotos zur Abrundung gefallen und ein Ausblick darauf, wie es in Deutschland weiter ging. Die Kapitel und Erzählepisoden sind kurz und übersichtlich. Der Schreibstil ist etwas eigenwillig und kam mir manchmal spröde vor.

Bewertung vom 03.04.2023
3000 Yen fürs Glück
Harada, Hika

3000 Yen fürs Glück


sehr gut

Sparen in Japan;
Der Roman kreist um einige Personen der Familie Mikuriya und ihre Freunde, die sich aus verschiedenen Gründen Gedanken über ihre Finanz- und Lebensplanung machen. Die Perspektive wechselt immer auf die jeweilige Person und dadurch bekommt man nicht nur ihre Meinung, sondern auch die Gedanken der anderen über diese Person und deren Situation mit. Die Spartipps sind realistisch und nachvollziehbar und spiegeln die japanische Gesellschaft und ihre Anforderungen an die Einzelnen in verschiedenen Lebenslagen wider. Inhaltlich fand ich das Buch sehr interessant, die Figuren und der Erzählstil kamen mir manchmal etwas hölzern vor, aber das mag auch kulturelle Hintergründe haben. Am Ende findet sich ein Kommentar der Übersetzerin, eine hilfreiche Personenübersicht (da die Namen für mich manchmal ungewohnt und schwer zu merken waren) und ein übersichtliches Glossar.

Bewertung vom 03.04.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Toller Serienauftakt;
Der eigenwillige Ermittler Art und die junge Polizistin Nele waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Die Charaktere toll getroffen: die Ermittler ebenso wie die übrigen Personen. Auch die Rückblicke in Arts Kindheit und Jugend und die Entwicklung der alten Jugendfreundschaften, die den Kriminalfall dominieren, sind sehr gut beschreiben. Der Fall mit einem Bundeskanzler als Beteiligtem ist ziemlich außergewöhnlich, wird aber sehr nachvollziehbar geschildert. Der Schatten früherer Beziehungen und alter Verpflichtungen wird realistisch heraufbeschworen. Auch die Art und Weise, wie Art und Nele den Fall lösen, fand ich sehr glaubhaft. Der Schreibstil ist angenehm, ich habe das Buch an zwei Tagen ausgelesen, weil es mich so gefesselt hat. Im Abspann habe ich gelesen, dass es 2024 eine Fortsetzung geben wird und darauf freue ich mich schon jetzt.

Bewertung vom 30.03.2023
Die Frömmigkeit der Schafe / Sardinien-Krimi Bd.3
Némus, Gesuino

Die Frömmigkeit der Schafe / Sardinien-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Stimmungsvoll mit viel Lokalkolorit;
Für mich war es das erste Buch dieses Autors, aber es ist schon das dritte aus dieser Reihe sardischer Kriminalromane und man kann es problemlos ohne Vorwissen lesen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Erinnerungen erzählt und je nach Erzähler werden vermehrt sardische Wörter, Sätze, Fußball, Kirche, Weine und Gerichte eingestreut. Der Buchtitel stammt aus dem Manuskript des toten Lehrers, wodurch das Geschehen nach und nach erleuchtet wird. Der Autor taucht ebenfalls als Ich-Erzähler auf. Das hört sich vielleicht alles etwas wild an, ergibt aber in der Summe ein total stimmiges Bild und man fühlt sich direkt in verschiedene sardische Zeiten und Situationen hineinversetzt. Der Kriminalfall entwickelt sich zügig und ich fühlte mich beim Lesen sehr gut unterhalten und in italienisch-sardisches Lebensgefühl transportiert.

Bewertung vom 30.03.2023
Brüderchen (eBook, ePUB)
Dupont-Monod, Clara

Brüderchen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Intensiv und bewegend;
Das Buch ist in drei große Kapitel geteilt, wobei sich jedes damit beschäftigt, wie eines der drei Geschwister durch das Leben des behinderten „Brüderchens“ nachhaltig geprägt wurde. Die verschiedenen Charaktere der Geschwister und ihre ganz unterschiedlichen Reaktionen sowie die Reaktionen auf das Verhalten der anderen Familienmitglieder werden virtuos getroffen und sehr nachvollziehbar und glaubhaft geschildert. Durch das Setting in einem kleinen Bergdorf wird ein angenehmes Gefühl von Naturverbundenheit, Natürlichkeit und Leichtigkeit heraufbeschworen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Besonders gut hat mir gefallen, mit welcher psychologischen Tiefe und Klarheit erzählt wird, wie die drei Geschwister - trotz gleicher Familie und Ort - in ganz unterschiedlichen Lebenswelten aufwachsen und ihre Familie und das Umfeld ganz anders erleben.

Bewertung vom 27.03.2023
Asterix und Obelix im Reich der Mitte
Gay, Olivier;Tarrin, Fabrice

Asterix und Obelix im Reich der Mitte


sehr gut

BILDER - Geschichte mit Story im gewohnten Stil;
Den Aufdruck „Bildergeschichte zum Film“ muss man wörtlich nehmen, da man durch die restliche Aufmachung das etablierte Comic-Format erwartet, aber es sich um ein Bilderbuch handelt, welches begleitend zum Kinofilm erscheint. Tatsächlich ist dieses Buch kein Comic Strip, sondern es gibt pro Seite oder Doppelseite eine Zeichnung mit entsprechend mehr Text. Die Bilder und die Geschichte an sich haben mir gut gefallen, sie sind im gewohnten Asterix-Stil gemacht und man bekommt inhaltlich das, was man erwartet. In den Namen der Personen versteckt sich ein netter Wortwitz. Man muss die Namen wohl laut aussprechen, um dies zu verstehen. Es gibt anscheinend eine Hardcover-Version und ein deutlich günstigeres Softcover, welches ich in Händen hatte. Insgesamt ein nettes Büchlein, aber ein bisschen enttäuscht war ich doch, da ich ein Comic erwartet hatte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2023
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


ausgezeichnet

Umwerfend;
Der Titel und das Cover haben mich bei Erscheinen gar nicht angesprochen, deshalb habe ich mich lange nicht mit diesem Buch beschäftigt. Nachdem ich es nun gelesen habe muss ich sagen, dass es zu Recht sehr erfolgreich ist. Die Hauptfigur Elizabeth Zott ist eine sympathische Frau, die sich durch ein frauenfeindliches Umfeld kämpft. Durch ihre Erlebnisse wird einem noch einmal bewusst, wie kurz es erst her ist, dass Frauen ohne Mann nichts Wert waren und wenig Chancen hatten, sich ihren Wünschen und Begabungen entsprechend zu entwickeln. Das Buch ist mal lustig, mal hat es mich zu Tränen gerührt und auch mal sauer gemacht, wenn Frauen hoffnungslos unterdrückt wurden. Elizabeth ist eigenbrötlerisch und naiv, aber vielleicht hat sie auch das Asperger-Syndrom oder etwas Ähnliches; aber das ist egal. Sie schafft es am Ende, Solidarität unter den Frauen zu wecken. Der Schreibstil ist angenehm und ich hätte das Buch am liebsten gar nicht mehr weggelegt.