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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1038 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2015
Drew / Changers Bd.1
Cooper, T.;Glock, Allison

Drew / Changers Bd.1


sehr gut

"Drew" ist der erste Band einer Tetralogie über Menschen, die in ihrer Jugendzeit insgesamt viermal die Identität wechseln, bevor sie sich für eine entscheiden müssen. Dabei können sie jedoch nicht diese wählen, als die sie die ersten vierzehn Jahre ihres Lebens aufgewachsen sind.
So ergeht es auch dem vierzehnjährigen Ethan, der am Morgen seines ersten Tags in der Highschool plötzlich als das Mädchen Drew erwacht. Vor diesem Wandel stand ein Umzug in den Schulferien weg aus New York aufs Land, andere Anzeichen gab es dafür ansonsten keine. So ist Ethan völlig überrumpelt, als seine Eltern ihm an diesem Morgen mit der Spezies der Changers konfrontieren, die unerkannt gegenüber dem Rest der Menschen, den sogenannten Konstanten, leben, und zu denen Ethan genau wie sein Vater gehört. Changers gehen immer aus einer Beziehung aus einem Changer und einer Konstanten hervor, in Ethans Fall ist sein Vater der Changer und seine Mutter die Konstante. Neben dieser Regel wird Ethan mit zahlreichen weiteren Regeln und Geboten konfrontiert, die in der sogenannten Changers Bibel festgehalten sind und er bekommt einen Advokat namens Tracy an die Seite gestellt, die ihn während seiner vier Jahre der Identitätswechsel begleiten wird.

Die beiden Autoren schildern authentisch und real das Gefühlleben eines Teenagers, ihnen kommt zugute, dass sie die Reihe als Paar ausgearbeitet haben, so kommen sowohl die männlichen als auch weiblichen Charaktere als sehr echt beim Lesen an.
Der Schreibstil ist sehr jugendlich und kurzweilig, die teilweise sehr knappen Kapitel führen des weiteren dazu, dass man schnell durch das Buch getrieben wird. Die Handlung ist aus der Ich-Perspektive von Ethan/Drew in der Gegenwart geschildert, die Kapitel unterteilt in die Tage ihres ersten Changes.

Für mich blieb allerdings bis zum Ende hin nicht wirklich nachvollziehbar, warum sich die Changers gegenüber den Konstanten nicht zu erkennen geben dürfen, obwohl es ihre Art sschon so lange gibt und sie dafür stehen, dass die Menschheit Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen entwickeln soll. Warum also verstecken, wie soll so die Wandlung der Gesellschaft vonstatten gehen? So weit sind auch einige Randgruppen der Changers, so das sich unter ihnen die "Radikalen Changers" gegründet haben, die nicht länger versteckt leben wollen. Einige Dinge fühlten sich für mich auch zu stark nach Sekte und Zwangsverbund an: die großen Versammlungen, das Anbringen des Changerszeichen als Tattoo oder das tägliche Tagebuchaufzeichnen.

Trotzdem haben für mich die positiven Aspekte überwogen, dass ich die Reihe in jedem Fall weiterverfolgen will. Besonders eindringlich schildern die Autoren den inneren Zwiespalt der jugendlichen Changers innerhalb ihrer Beziehungen zu anderen. So ist es für sie quasi unmööglich ihre alten Freundschaften aus Prä-Changers-Zeiten aufrecht zu erhalten und auch neue Freunde müssen sie wohl oder übel nach einem Jahr ohne Begründung ziehen lassen, insofern es sich dabei nicht ebenfalls um einen Changer handelt. Diese Probleme wären hinfällig, wenn die Changers sich als verborgene Randgruppe leben würden, aber vielleicht erfährt man die Gründe für dieses Verhalten in den folgenden drei Bänden.

Ein weiterer Pluspunkt dieser Reihe ist es, dass man nicht lange auf die Fortsetzungen warten muss. Die weiteren Bände erscheinen im Abstand von jeweils einem halben Jahr, so dass man bereits im Herbst weiterlesen kann, wie es mit Ethan/Drew weitergeht.

Bewertung vom 18.03.2015
Flügel aus Papier
Szczygielski, Marcin

Flügel aus Papier


ausgezeichnet

'Es soll einmal gar nicht so wichtig gewesen sein, wo jemand herkam, sondern es zählte nur, was er für ein Mensch war. Jeder wohnte, wo es ihm gefiel, ganz egal, wie er hieß, woran er glaubte, oder welche Farbe seine Haut, eine Haare oder seine Augen hatten. Wieso kann ich mich daran nicht mehr daran erinnern? Mit 5 oder 6 Jahren kann man doch schon viel sprechen und prägt sich vieles ein!' (S.27)

"Flügel aus Papier" ist die Geschichte des kleinen Rafal, der im Jahr 1942 mit seinem Großvater im Warschauer Ghetto lebt. An die Zeiten ohne Ängste, Not und Hunger kann er sich kaum noch erinnern, doch wenn er liest, vergisst er die schreckliche Wirklichkeit um sich herum.
In dem Klassiker "Die Zeitmaschine" von H.G. Wells entdeckt er, dass die Welt, in der der Zeitreisende in der Zukunft landet, gar nicht mal so anders ist als die Welt, in der Rafal aufwachsen muss, nur tragen hier die Morlocken die Uniformen der Deutschen, die Juden sind die unterdrückten Eloi.
Das erste Exemplar der Zeitmaschine leiht er nur kurze Zeit in der Bibliothek aus, aber als ob die Geschichte nur darauf warten würde von ihm gelesen und gelebt zu werden, ist es wiederum ein Band der Zeitmaschine, den er von einer Helferin auf der Flucht aus dem Warschauer Ghetto in die Hand gedrückt bekommt.
Lange Tage, Wochen und Monate schlägt sich Rafal mit zwei weiteren Kindern im Warschauer Zoo herum. Immer in Obacht vor den Gärtnern, die dort ihre Kleingärten bestellen und den Morlocken, die sie einfangen würden.
Kurz bevor Rafal mit seinen Freunden in einer selbst gebauten Arche Noah fliehen will, setzt er sich in den Kopf ins Ghetto zurück zu kehren, um herauszufinden, was mit seinem Großvater passiert ist...

"Flügel aus Papier" ist ein Zauberwerk, das zeigt, welche Macht zwischen zwei Buchdeckeln verborgen sein kann. Nicht alles, was in Rafals Geschichte passiert, lässt sich mit gesundem Menschenverstand erklären. Vor allem aber ist das Buch eine berührende Geschichte über die Bande zwischen Familien und Freunden, die Unmögliches möglich machen können. Deshalb konnten nach dem Krieg solche Geschichten, wie sie Rafal und sein Großvater erlebt haben, für die Nachwelt festgehalten werden.
Auch wenn der Zeitreisende über die Jahrhunderte keine Verbesserung im Umgang der Menschen miteinander feststellen konnte, vielleicht braucht es noch Rafals Geschichte, damit die Menschheit endlich lernt umzudenken.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2015
Wenn du jetzt bei mir wärst
Lewin, Waldtraut

Wenn du jetzt bei mir wärst


sehr gut

In ihrem neuen Roman zeichnet Waldtraut Lewin ein utopisches Szenario was wäre... "Wenn du jetzt bei mir wärst", und meint damit die Anfang März 1945 verstorbene Anne Frank, die durch ihr Tagebuch berühmt wurde.
Das "was wäre wenn" ändert sich schon sehr bald in ein "ich bin bei dir", durch den Besuch des Anne-Frank-Hauses gelingt es Waldtraut Lewin Anne zu rufen und zum Leben zu wecken. Äußerlich der aufgeweckte Teenager, vom Kopf und den Erfahrungen eine alte Frau, einerseits greifbar, andererseits wie Luft, wenn sich eine Gefahr anbahnt, der Anne nicht schnell genug ausweichen kann.
Es ist eine etwas mystische und zauberhafte Annäherung an den Menschen Anne Frank, den so viele von uns nur aus ihren Tagebuch kennen oder durch Zeugenberichten aus zweiter Hand.
Es macht glücklich, wie befreit Anne nun durch die Straßen Amsterdams laufen kann, ohne eine Kennezeichnung an ihrer Jacke tragen zu müssen, damit jeder sie als Jüdin erkennt. Im Heute ist sie einfach eine von vielen in der Stadt.
Die Glücksgefühle geraten jedoch bald wieder ins Wanken, wenn Waldtraut Anne erzählt, wie es den Juden nach dem Krieg ergangen ist, wie sie oftmals erfolglos für ihr geraubtes Eigentum oder einen eigenen Staat kämpfen mussten.

"Haben nicht alle Gegner der Deutschen für Wahrheit und Recht gekämpft? Warum werden die Juden dann immer weiter gequält?"
"Anne", sage ich hart und unterdrücke meine Empfindungen, "diese Retter und Befreier - sie haben gegen Hitler gekämpft. Sie haben nicht für die Juden gekämpft." (S.70)

Nach Amsterdam möchte Anne auch ihre Geburtsstadt Frankfurt und das Reich der Juden, Israel, sehen. Auch hier kommt sie immer wieder in Berührung mit Schändungen, Verunglimpfungen und in den schlimmsten Fällen Krieg. Trotzdem entscheidet sich Anne am Ende für etwas, wofür Waldtraut Lewin das Verständnis fehlt. Aber die junge Anne hatte bereits ihren eigenen Kopf, wieso sollte es 70 Jahre später anders sein?

Mit "Wenn du jetzt bei mir wärst" stellt die Autorin ein ungewöhnliches Szenario in Zeit und Raum, das auf jeden Fall für alle, die Anne Franks Tagebuch kennen, interessant zu lesen ist. Man erfährt zudem hier nicht nur über die Situation der Juden während des Krieges, sondern vor allem, wie es ihnen nach dem Krieg erging. Einzig das manche Situationen für Anne und Waldtraut zu glatt ablaufen - wie die Einreise nach Israel mit einem gefälschten Ausweis - und den Raum, den die Reise nach und durch Israel gegenüber dem Rest des Buches einnimmt, haben mir nicht völlig zugesagt.
Bis auf diese beiden Kritikpünktchen bin ich sehr begeistert auf diesen ungewöhnlichen Blick zurück auf den Holocaust gestoßen zu sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Die letzte Reise
Cohen-Janca, Irène;Quarello, Maurizio A. C.

Die letzte Reise


ausgezeichnet

"Die letzte Reise" ist die Geschichte des Arztes und Kinderbuchautors Janusz Korczak, aus dessen Feder unter anderem die Geschichten des kleinen König Macius stammen.
Das Buch konzentriert sich auf die letzten Jahre von Janusz Korczak und seinen Kindern. Im Mittelpunkt steht seine Arbeit im Waisenhaus im Warschauer Ghetto bis hin zum Abtransport der Kinder in ein Vernichtungslager, den er begleitet, obwohl dies auch für ihn den Tod bedeutet.
Die Geschichte wird aus der Wir-Perspektive der Waisen erzählt. Die jungen Leser erfahren hier von deren Leben im Waisenhaus, dem Leben im Warschauer Ghetto, das immer beengter wird, da das Ghetto über die Jahre hin immer weiter verkleinert wird, da es hauptsächlich als Sammellager für die Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka diente.

Das Buch ist sehr hochwertig ausgeführt, die einzelnen Seiten dick und schwer. Ganz am Ende befindet sich eine ausklappbare Doppelseite, die den Zug der Kinder, ihre "letzte Reise", aus dem Ghetto zeigt.
Die Zeichnungen wirken durch die Ausführung wie Bleistift auf dunklem Packpapier selbst wie Zeitzeugen, über die Jahre hinweg gealtert, jedoch nicht verblasst.
Die Zeichnungen zeigen ein großes Gefühlsspektrum von Glück über Trauer bis hin zum Tod. Zwar sieht man hier keine Abbildungen toter Menschen oder Bilder aus einem KZ, aber Quarello zeigt die Vergänglichkeit im "Kleinen", in dem er beispielsweise fallende Blätter abbildet oder tote Fliegen auf einem Fensterbrett. Den Traum von Freiheit symbolisiert er durch die Märchenfigur des gestiefelten Katers, der über einen Stacheldrahtzaun springt oder einen Vogelkäfig mit offener Tür, dessen Bewohner entflogen ist. All das bleibt für die Kinder des Waisenhauses ein Traum. Auch wenn die Welt jenseits des Ghettos nur eine Straßenbreite entfernt ist... für die Menschen innerhalb der Ghettomauern könnte es genausogut auf der anderen Seite der Welt sein. Dies wird auch unter zu Hilfenahme der Typographie verdeutlicht, bei dem auf einer Doppelseite ein Satz, der von ihrem Zuhause im Ghetto und "der anderen Seite" berichtet, genau an dieser Stelle getrennt wird: auf der einen Seite das restliche Warschau, ganz allein auf der anderen "wie ein fremdes Land" das Ghetto.

"Die letzte Reise" nimmt ein Schicksal von vielen aus der Zeit des Holocaust heraus, über das man sehr gut mit Kindern über diese Zeit ins Gespräch kommen kann, da die Kinder, um die es in der Geschichte geht, teils im gleichen Alter sind wie die angesprochene Zielgruppe: Schicksale, die für Kinder und Jugendliche tatsächlich greifbar sind.

'Pan Doktor hat uns erklärt, dass man Liebe nicht erzwingen kann, aber Respekt hat jeder verdient.'

Text und Illustrationen gehen nahe, ohne die schwierige Thematik zu zerreden. Vielmehr regt beides dazu an, selbst weiter in die Tiefe zu gehen und die Vergangenheit gemeinsam aufzuarbeiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2015
Seeland
Ruhe, Anna

Seeland


ausgezeichnet

Als älterer Leser fühlte ich mich zeitweise auf der Reise in Anna Ruhes Seeland in eine Reise zum Mittelpunkt der Erde des berühmten Jules Verne versetzt.

Wie Jules Verne beweist Anna Ruhe viel Fantasie und Erfindungsreichtum, um unter der Erde eine Landschaft lebendig werden zu lassen, auf deren Erkundung sich der Leser sofort heimisch fühlt, obwohl er sie nie zuvor betreten hat.
So ergeht es auch den beiden Kindern Emma und Max aus dem Örtchen Bittie Cross, die durch einen kleinen Brunnen an der Erdoberfläche klettern und sich kurze Zeit später in einer bis dahin völlig unbekannten Welt wiederfinden.

Die Handlung ist sehr dialoglastig. Durch die Gespräche zwischen den beiden Kindern Emma und Max und zu ihren Gesprächen mit den Bewohnern des Seelandes erfährt man nach und nach immer mehr über die beiden Kindern sowie über die geheimnisvolle Welt unterhalb der Erdoberfläche. Schon bald stellt sich raus, dass Max hier unten seinen verschollenen Vater suchen möchte. Auf der Suche dorthin könnte den beiden der Seeland-Junge Ari helfen. Nachdem sowohl dieser den beiden als auch die beiden ihm mehr als einmal aus der Patsche geholfen haben, sind die drei ein eingespieltes Team auf einer gemeinsamen Quest, denn nicht nur Max hat eine wichtige Person in den Tiefen des Meeres verloren.
Auf der langen und gefährlichen Fahrt kommen sie in Kontakt zu Piraten, lernen Meerjungfrauen und deren geheimnisvolle Bezugstiere - die Quallen - kennen, die nicht mit ihnen kommunizieren auf herkömmliche Art, sondern Gefühle und Pläne durch Reize ertasten können, in dem sie ihre Fangarme auf sie oder deren Unterwassergefährt auflegen.
Die Reise durch die Meereswelt bestreiten die drei Jugendlichen in dem von Ari gebauten Kustoh - einem Unterwasserseeboot, das seinen Namen dem Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau verdankt. Anna Ruhe hat damit ihren Forscher- und Erfinderdrang noch lange nicht ausgelebt. Rollstühle heißen hier Stuhlorasant, Papier ist kein einfaches Papier, sondern wasserfestes Elastopri und vielfältige Gaumenschmausen aus Meerestieren und -pflanzen machen einem auf Grund der fantasievollen Namen den Mund wässrig.

Auch wenn sich unsere drei Helden oftmals recht einfach aus sehr spannenden Zwickmühlen retten können, so ist dies der angesprochenen Zielgruppe ab 10 Jahren sehr gut angepasst, zum Vorlesen würde ich sogar noch 2 Jahre tiefer gehen und das Buch gemeinsam mit abenteuerlustigen 8jährigen lesen. Zudem folgt einem entflohenem Fettnäpfchen meist auf direktem Fuße ein zweites, aus dem die drei sich wiederum befreien müssen.

Anna Ruhes Fantasie und Einfallsreichtum wird zusätzlich unterstrichen von den beinahe magischen Unterwasserszenarien aus der Feder Max Meinzolds. Obwohl er die Geschichte nur mit schwarz-weiß-Illustrationen untermalt, bringt er die Szenen zum Leuchten und Strahlen.

Kinder, die Abenteuer lieben, egal ob Mädchen oder Jungen, werden hier eine fantasievolle Welt vorfinden, die sie nicht zuletzt auf Grund der drei Jugendlichen Emma, Max und Ari lieben lernen. Die drei wachsen einem im Laufe des Abenteuers sehr ans Herz und es fällt schwer sie zu verlassen, nachdem man ihnen bei so vielen Abenteuern zur Seite stehen durfte.
Aber ich bin sicher, dass selbst einige erwachsene Leser hier ein Abenteuer ganz nach ihrem Geschmack vorfinden werden, denn mit völlig unbekannten Szenarien bei Lesern Kopfkino zu erzeugen ist eine Kunst, die Anna Ruhe meisterhaft umsetzt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2015
Dem Spuk auf der Spur - Eisblau, eiskalt und unsichtbar / Grusel-Club Sammelbd.1
Brezina, Thomas

Dem Spuk auf der Spur - Eisblau, eiskalt und unsichtbar / Grusel-Club Sammelbd.1


sehr gut

"Gruselclub - Eisblau, eiskalt und unsichtbar" ist ein Sammelband aus den drei bereits als Einzeltitel erschienenen Büchern "13 Stunden in der Geisterbahn", "Der Mann mit den eisblauen Augen" und "Das unsichtbare Biest".
Die Abenteuer sind gerade richtig, um Jungs (aber auch Mädchen) in der angesprochenen Altersgruppe zu begeistern und zum Lesen der Folgebände zu animieren.

Bewertung vom 02.03.2015
Gans für dich
Schwarz, Christine;Baltscheit, Martin

Gans für dich


ausgezeichnet

Ein Bilderbuch für kleine Zuhörer und ein Gedichtband für Selbst(und-zwischen-den-Zeilen)leser:

Gans für euch alle!

Meistens ist es gar nicht dumm:
Erst ein Gedicht und dann ein Bild.
Diesmal war es andersrum.
Auch schön.

In "Gans für dich" treffen mehrfarbige Zeichnungen von Tieren, die sich auf das Wesentliche des Charakters konzentrieren, auf intelligente Wortspiele von Martin Baltscheid.

Bereits eine der ersten Bild-Gedichten geht mit einem skurrilen Inhalt los: im Schwarm haben sich zwei verliebte Fische aus den Augen verloren, doch für die beiden findet sich ein Happy End in der Ölsardinendose.

Das Innere des Buches ist recht minimal gestaltet. Oftmals kommen die Tierbilder sogar ohne Hintergrund aus, so dass einem das Buchinnere zum größten Teil klar und cremefarben entgegenwirkt im krassen Gegensatz zu dem in zarten Farben und schön herausgearbeiteten Details des Buchumschlags. Der Buchumschlag ist ein Beispiel dafür, dass manchmal ein Bild mehr als tausend Worte sagt:

VERSPROCHEN

Ich liebe dich

Gans wie du bist

Und der blaue Himmel des Tages und der rötliche Himmel des Abends versprechen dies immerwährend, für alle Zeit.

Mit Wortspielen sind die Gedichte gespickt, die nicht nur lustig sind, sondern auch Neckereien, Rätsel und Wunder verbergen, gerade recht, dass auch große Entdecker einen (Wort)Schatz darin finden.