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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2021
Dünenmord / Romy Beccare Bd.2
Peters, Katharina

Dünenmord / Romy Beccare Bd.2


sehr gut

Monika Sänger wird tot am Strand von Göhren aufgefunden. Ihre Leiche weist brutale Verletzungen auf. Kommissarin Romy Beccare beginnt mit ihrem Team zu ermitteln. Dabei stellt sich heraus, dass sie tief in der Vergangenheit graben müssen, um diesen Fall zu lösen. 

"Dünenmord" ist bereits der zweite Fall für Romy Beccare. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, den ersten Teil zu kennen. Der Einstieg in die aktuellen Ermittlungen gelingt mühelos, denn Katharina Peters versteht es hervorragend, bereits früh das Interesse an der Handlung zu wecken. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die spannenden Ermittlungen einlassen kann. Das Team geht einigen Spuren nach, die in die Vergangenheit führen. Hier scheint das Motiv für den Mord zu liegen. Dennoch ist der Fall nicht so einfach zu lösen, denn es gibt einige überraschende Wendungen, die dafür sorgen, dass man bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Krimifans, die gerne miträsteln, dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, da nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 

Spannende Fortsetzung, die durch überraschende Wendungen und authentische Ermittlungen überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2021
Das dunkle Herz von Palma
Kallentoft, Mons

Das dunkle Herz von Palma


sehr gut

Tim Blanck ist nach Stockholm zurückgekehrt. Tochter Maia ist mittlerweile geboren. Tim und seine Frau Rebecca versuchen, ihr Leben wieder aufzunehmen. Als Tim dann allerdings einen Anruf erhält, dass es sich bei den auf Mallorca gefundenen sterblichen Überresten nicht um seine verschwundene Tochter Emme handelt, reist Tim zurück und nimmt seine fieberhafte Suche wieder auf. 

"Das dunkle Herz von Palma" ist die Fortsetzung von "Verschollen in Palma" und knüpft beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teils an. Da die Bände aufeinander aufbauen,  ist es unbedingt ratsam, die Reihenfolge einzuhalten. 

Genau wie im ersten Teil, betrachtet man die beliebte Urlaubsinsel aus einem ganz anderen Blickwinkel. Es herrscht zwar Sonnenschein, doch die Hitze wirkt nicht sommerlich leicht, sondern mörderisch. Hinter den Kulissen der Urlaubsfassade brodelt es und man gerät, gemeinsam mit Tim Blanck, in einen Strudel aus Macht, Gier, Korruption und gnadenloser Gewalt. Auch Tim verändert sich dadurch.

Der Schreibstil zeichnet sich vorwiegend durch recht knappe, fast schon abgehackte Sätze aus, die die Eindringlichkeit von Tims Suche unterstreichen. Es ist beinahe so, als ob Tims fieberhafte Besessenheit sich auf den Leser überträgt. Dadurch baut sich die Spannung früh auf. Man weiß nicht, wem Tim vertrauen kann und zu welchem Ergebnis seine Suche führen wird. Deshalb gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse und wird mitgerissen. Um den roten Faden nicht zu verlieren, sollte man allerdings konzentriert lesen. Denn es gilt einigen Spuren zu folgen.

Eine rasante Fortsetzung, mit einer brutalen Story, die unter die Haut geht. Für Fans des ersten Teils ein Muss! 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2021
Wattenmeermord / Der Inselpolizist Bd.1
Lund, Katja;Stephan, Markus

Wattenmeermord / Der Inselpolizist Bd.1


sehr gut

Seinen Dienst als Polizist auf Pellworm hat Jan Benden sich eigentlich geruhsam, vorhersehbar und wenig spektakulär vorgestellt. Doch als plötzlich eine Leiche am Deich gefunden wird und sich wenig später herausstellt, dass es sich um einen Mord handelt, ist es mit der idyllischen Ruhe auf der Insel vorbei...

Der Einstieg in diesen Pellworm-Krimi gelingt mühelos, denn das Autorenduo beschreibt den Handlungsort Pellworm so authentisch, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig, was durch den häufig verwendeten plattdeutschen Dialekt noch untermauert wird. Deshalb kann man vom ersten Moment an ins Geschehen eintauchen und den Aufenthalt auf der Insel genießen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Die Charaktere sorgen außerdem dafür, dass stellenweise herrlicher Humor aufblitzt, bei dem man spontan schmunzeln muss.

Der Fall ist nicht so leicht zu durchschauen. Es gibt einige Verdächtige, was dazu führt, dass man eigene Ermittlungen anstellen und miträtseln kann. Auch wenn die Spannung eher mäßig ist, macht es Spaß, das Insel-Feeling auszukosten, die Eigenarten der Bewohner zu beobachten und Jan gedanklich bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Dabei kommt es zu überraschenden Wendungen. Zum Ende hin stellt sich die bis dahin etwas vermisste Spannung ein. Denn die Ereignisse überschlagen sich. 

Ein gelungener Pellworm-Krimi, bei dem man nicht nur miträtseln, sondern auch Inselatmosphäre genießen kann. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2021
Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
Monroe, J. S.

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist


gut

Tony und seine Frau Laura wohnen in einem beschaulichen englischen Dorf. Eines Tages klopft eine junge Frau an ihre Haustür, die sich nicht an ihren Namen erinnern kann und keine Ausweisdokumente dabei hat. Sie behauptet, in Tonys und Lauras Haus zu wohnen. Denn an das Haus erinnert sie sich. Für Tony und Laura ist die Frau eine Unbekannte. Sie bitten sie allerdings herein und ahnen nicht, was nun auf alle Beteiligten zukommt....

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, denn der Schreibstil ist äußerst flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es fällt leicht, sich die beschriebenen Szenen vorzustellen. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Die Inhaltsangabe lässt auf einen spannenden Thriller hoffen. Doch leider plätschert die Handlung zunächst sehr gemächlich vor sich hin. Man ist zwar interessiert daran, was es mit der Unbekannten auf sich hat, doch richtige Spannung stellt sich zunächst nicht ein. 

Die Geschichte hat einige Wendungen zu bieten. Doch leider sind diese nicht immer besonders glaubhaft. Dadurch wirkt die Handlung arg konstruiert, denn der Zufall hat ein wenig zu oft die Hände im Spiel. Die Grundidee ist durchaus interessant, doch leider etwas zu ausschweifend umgesetzt. Denn dadurch kommt es zu einigen Längen.

Ein Thriller, dem es, für meinen Geschmack, deutlich an Spannung fehlt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Kommissarin Anna Wagner kehrt nach St. Peter-Ording zurück und leitet nun die neue SOKO, die sich mit alten, ungeklärten Fällen befasst. Anna hat sich dafür entschieden, das Verschwinden von Florian zu untersuchen. Der herzkranke Junge verschwand vor 15 Jahren während einer Klassenfahrt. Bei den damaligen Ermittlungen standen drei Männer im Zentrum, von denen einer schließlich angeklagt, aber nicht verurteilt wurde. Anna will versuchen, diesen Fall endlich aufzuklären. Dabei stellt sich schnell heraus, dass die damals ermittelnden Beamten kein Interesse daran haben, Anna zu unterstützen....

"Nordwestzorn" ist nach "Nordwesttod" bereits der zweite Fall, in dem Anna Wagner und Hendrik Norberg gemeinsam ermitteln. Man kann dem aktuellen Geschehen aber auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, denn die Autorin streut wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung ein.

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei es immer wieder Rückblicke in die damaligen Ereignisse gibt. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten. Im Gegenteil, denn diese Rückblicke regen zu eigenen Ermittlungen an, sodass man gemeinsam mit Anna Wagner und Hendrik Norberg auf Spurensuche geht.

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Neben der eigentlichen Krimihandlung, werden auch private Nebenhandlungen thematisiert. Diese drängen sich aber nicht in den Vordergrund, sondern sorgen eher dafür, dass die Protagonisten noch lebendiger wirken. Der Fall selbst weckt vom ersten Moment an das Interesse. Annas Hartnäckigkeit, an alle gewünschten Informationen zu kommen, wird auf eine harte Probe gestellt. Denn die damaligen Ermittler mauern. Diese Tatsache gibt der Handlung zusätzlichen Reiz, denn gemeinsam mit Anna Wagner und Hendrik Norberg stellt man sich die Frage, warum das so ist. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar noch steigern.

Ein Cold Case, der durch Spannung und lebendige Charaktere überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Layla - Heldin auf vier Pfoten
Krauser, Uwe

Layla - Heldin auf vier Pfoten


ausgezeichnet

Die aufgeweckte Mischlingshündin Phoebe, die man bereits in "Phoebe - Eine Straßenhündin checkt ein" kennenlernen durfte, hat bei Autor Uwe Krauser und seinem Partner ein liebevolles Zuhause gefunden. Sie hat nicht nur gelernt, ihre Menschen um den kleinen Finger zu wickeln, sondern nimmt auch ihre Arbeit als Hotelhund ernst. Mittlerweile hat Phoebe dabei Unterstützung von Layla bekommen. Layla hat viele schreckliche Dinge erlebt, bevor sie ebenfalls bei Uwe Krauser und seinem Partner landete. Deshalb fällt es ihr schwer, Vertrauen zu fassen und die Liebe, die ihre neue Familie ihr entgegenbringt, anzunehmen. Obwohl Phoebe kleiner als Layla ist, übernimmt sie sofort die Rolle der großen Schwester und setzt alles daran, damit für Layla das Leben endlich lebenswert wird.

Wie auch schon im Vorgängerband, erzählt Phoebe Laylas Geschichte selbst. Phoebes Sicht auf die Dinge ist einzigartig. Sie schlägt einen lockeren und humorvollen Ton an, der dafür sorgt, dass man vom ersten Moment an im Geschehen ist und sich ganz auf die Erlebnisse einlassen kann. Es ist fast so, als ob man selber dabei wäre.

Phoebes tierische und menschliche Freunde spielen wieder eine große Rolle. Man darf sich also auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem ersten Band freuen, aber auch neue Charaktere kennenlernen. Mops Hector, der ungekrönte König der Menschenerziehung, ist ebenfalls wieder mit von der Partie und lässt auch Layla gern an seinem Wissen, welche Blicke und Handlungen nötig sind, um möglichst viele Leckereien abzustauben, teilhaben. Auch wenn Layla zunächst eher zögerlich auf seine Hilfsangebote eingeht. Es gibt in diesem Buch wieder einige Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln oder sogar herzhaft lachen muss. Doch Phoebe hat auch von Erlebnissen zu berichten, die traurig sind. Das macht sie auf einfühlsame Art und Weise, sodass einem das Herz beim Lesen aufgeht. Phoebe setzt sich sehr für ihre Schwester Layla ein und wenn ein anderer Hund versucht, Laylas Zurückhaltung für eigene Zwecke auszunutzen, dann wächst die kleine Phoebe über sich hinaus. Die Seiten fliegen nur so dahin, sodass man viel zu schnell am Ende angekommen ist und sich dann gar nicht mehr von den beiden sympathischen Hundedamen trennen mag.

Ich habe mit diesem Buch wunderbare Lesestunden verbracht, denn ich konnte mich ganz auf Phoebes Erzählung einlassen. Ich musste dabei unverhofft schmunzeln und habe stellenweise lauthals gelacht. Doch Phoebes einfühlsame Art, Laylas Geschichte zu erzählen, hat mir manchmal auch ein paar Tränchen entlockt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb die volle Punktzahl und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Winterfeuernacht
Motte, Anders de la

Winterfeuernacht


sehr gut

1987 reist Laura zu ihrer Tante Hedda ins Feriendorf Gärdsnäset in Schonen, um dort die Winterferien zu verbringen. Sie kann es kaum erwarten, ihre beste Freundin Iben und Heddas Pflegesohn Jack wiederzusehen. Schon beim Gedanken, Jack zu sehen, bekommt Laura Schmetterlinge im Bauch, da sie zum ersten Mal verliebt ist. Doch die Ankunft ist ernüchternd. Denn in Lauras Abwesenheit scheint auch Iben Gefühle für Jack zu entwickelt haben. Beim Luciafest gerät alles außer Kontrolle, denn es kommt zu einem verheerenden Brand, bei dem Laura schwer verletzt wird und Iben stirbt. Ihre geliebte Tante und das Feriendorf sieht Laura nie wieder. 30 Jahre später erhält Laura die Nachricht, dass ihre Tante gestorben ist und ihr das Feriendorf hinterlassen hat. Laura reist zur Beerdigung und muss sich der Vergangenheit stellen. Doch schon bald sieht es so aus, als können die Dorfbewohner es kaum abwarten, Laura zu vertreiben...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Vergangenheit nähert man sich langsam den dramatischen Ereignissen des Luciafestes und in der Gegenwart verfolgt man die Ereignisse, die ins Rollen kommen, als Laura ihr Erbe antritt. 

Dem Autor gelingt es wieder hervorragend, bereits am Anfang Spannung zu erzeugen. Denn beim düsteren Start ins Geschehen beobachtet man die letzten Minuten vor Heddas Tod und die deuten darauf hin, dass Hedda keinen natürlichen Tod gestorben ist, sondern gezielt aus dem Weg geräumt wurde, bevor sie ein altes Geheimnis aufdecken konnte.

Handlungsorte und Protagonisten sind authentisch beschrieben. Es ist beinahe so, als ob man an Lauras Seite durch das mittlerweile verfallene Feriendorf streifen und die beunruhigenden Schreie der Krähenschwärme wahrnehmen würde. Dazu kommt eine angespannte und leicht bedrohliche Atmosphäre, die einem beim Lesen unter die Haut kriecht. Beide Handlungsstränge sind spannend und die Wechsel geschickt gesetzt. Deshalb fliegt man förmlich durch das Buch, um den alten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das ist allerdings nicht so einfach, denn man weiß nicht, wem Laura vertrauen kann und die Brandanschläge, die bei Lauras Rückkehr beginnen und von Mal zu Mal gefährlicher werden, sorgen zusätzlich für Nervenkitzel. 

Ein spannender Roman, der durch eine düstere Atmosphäre und Wendungen, die man kaum vorhersehen kann, überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Spätsommermord (eBook, ePUB)
De La Motte, Anders

Spätsommermord (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des Sommers und den Beginn der neuen Lebensabschnitte zu feiern, zelten sie ein letztes Mal in einem stillgelegten Steinbruch. Doch dann läuft alles aus dem Ruder, denn einer von ihnen kehrt von diesem Ausflug nicht lebend zurück. 27 Jahre später zieht die Stockholmerin Anna Vesper nach Nedanas und übernimmt die Leitung der dortigen Polizeidienststelle. Als kurz nach ihrer Ankunft die Leiche eines Mannes gefunden wird, dessen Tod von ihrem Vorgänger sofort als Selbstmord eingestuft wird, hat Anna das Gefühl, dass sie manipuliert werden soll. Denn es gibt einige Hinweise darauf, dass der Mann, dessen Leiche gefunden wurde, eine Verbindung zu den tragischen Ereignissen des Sommers 1990 hatte. Anna beginnt zu ermitteln. Doch das scheint nicht jedem zu gefallen...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Es gibt Rückblicke in das Jahr 1990. Hier erfährt man nach und nach, was sich tatsächlich am letzten gemeinsamen Abend der Freunde zugetragen hat. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Anna Vesper, die in ihrer neuen Dienststelle eher misstrauisch beäugt wird und sich keine Freunde damit macht, Fragen nach den damaligen Ereignissen zu stellen, die offenbar mit dem Tod des Mannes, der von ihrem Vorgänger als Selbstmord eingestuft wird, in Verbindung stehen.

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Zwischen den Zeilen schwebt eine düstere Atmosphäre, die dafür sorgt, dass man unbedingt erfahren will, was damals wirklich geschehen ist und warum die Auswirkungen noch bis in die Gegenwart zu spüren sind. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist gelungen. Dadurch, dass man bruchstückchenweise mit Informationen über die damaligen Ereignisse versorgt wird, ist man Anna Vesper zwar etwas voraus, aber man erfährt nie zu viel, sodass die Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Handlungsverlauf sogar steigern kann.

Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es ist zwar klar, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch warum das so ist, ist nicht so leicht zu erahnen. Es kommt zu einigen Wendungen, wodurch die Handlung kaum vorhersehbar ist. Man gerät in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen.

Ein Schweden-Krimi, der durch eine düstere Atmosphäre und durchgehende Spannung überzeugt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2021
Freiflug
Drews, Christine

Freiflug


ausgezeichnet

Deutschland, 70er Jahre: Katharina Berner ist Anwältin und arbeitet in einer angesehenen Kanzlei. Das ist zu dieser Zeit nicht selbstverständlich. Von den männlichen Kollegen wird sie eher belächelt und auch ihre Familie würde es lieber sehen, wenn Katharina endlich heiraten und einen Haushalt führen würde. Katharina träumt davon, sich selbständig zu machen, aber alleine die Suche nach geeigneten Räumen gestaltet sich schwierig, da niemand einer Frau Kanzleiräume vermieten möchte. Doch dann wird Rita Maiburg auf die junge Anwältin aufmerksam. Rita Maiburg ist Pilotin, hat diese Ausbildung selbst finanziert, sodass künftigen Arbeitgebern keine Kosten entstehen würden, doch die Lufthansa lehnt ihre Bewerbung mit der Begründung ab, dass sie eine Frau ist. Diese Ungerechtigkeit will Rita Maiburg nicht hinnehmen und sucht Rat bei Katharina Berner. Die junge Anwältin nimmt den Fall gerne an. Gemeinsam erheben die beiden Klage gegen die Lufthansa und die BRD....

"Freiflug" beruht auf einer wahren Begebenheit, denn die deutsche Pilotin Rita Maiburg, die erste Linienflugkapitänin der Welt wurde, hat es tatsächlich gegeben. In diesem Roman, in dem sich Realität und Fiktion miteinander vermischen, erzählt Christine Drews eindrucksvoll von Rita Maiburgs Kampf um Gerechtigkeit. 

Es gelingt ihr mühelos, den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen schweben zu lassen, denn es ist beinahe so, als würde man beim Lesen in die Vergangenheit eintauchen. Man mag kaum glauben, mit welchen Ansichten  der Kampf um Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung der Frauen belächelt wurde und welchem hämischen Spott sie ausgesetzt waren. Dass diese Zeit noch nicht lange zurückliegt, macht einen geradezu fassungslos. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die beiden Hauptprotagonistinnen, von denen keine dem idealen Frauenbild der damaligen Zeit entspricht, stehen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse. Sie wirken äußerst sympathisch und ihrer Zeit weit voraus. Die Probleme, mit denen sie auch abseits der Klage konfrontiert werden, bilden eine authentische Hintergrundkulisse, die außerdem für einen spannenden Handlungsverlauf sorgt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein eindrucksvoller Roman, in dem Fiktion und Realität so gekonnt miteinander vermischt sind, dass man mühelos in die damalige Zeit eintauchen kann.   

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.