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Anno
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B

Bewertungen

Insgesamt 597 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

Neben dem Studium, dem Nebenjob und der Sorge um die Mutter und Schwester bleibt für Tildas eigene Wünsche und Träume kaum Zeit. Während sie versucht für alle und alles zu sorgen, sind die 22 Bahnen im Schwimmbad, das Einzige, was sie sich selbst gönnt. Und da ist noch Viktor, der dort genau wie sie regelmäßig seine Bahnen schwimmt.

Wie die Erkrankung einer Mutter das Leben ihrer Kinder beeinflusst zeigt dieses Buch recht deutlich. Und dennoch wohnt der Handlung eine ungeahnte Leichtigkeit inne, die ich bei diesem ernsten Thema nicht erwartet hätte. Das alltägliche Leben, die Probleme, die es mit sich bringt und der Kampf der jeden Tag aufs neue Tribut fordert, gehen unter die Haut. Und doch ist da neben den Sorgen des Alltags auch die aufopferungsvolle Fürsorge um Schwester und Mutter und tiefe Liebe zu spüren, die diese junge Frau besonders ihrer Schwester entgegen bringt.
Wunderschön, emotional und bewegend.
Ja, ein Buch, dass ich gern gelesen und bei dessen Protagonisten ich sehr mitempfunden habe.

Bewertung vom 24.03.2023
Die letzte Erzählerin
Barba Higuera, Donna

Die letzte Erzählerin


ausgezeichnet

Als ein Meteorit unausweichlich Kurs auf die Erde nimmt, retten sich ein paar wenige ausgewählte Menschen auf 3 bereitstehende Raumschiffe. Während eines der Schiffe den Aufständen der Bevölkerung nicht gewachsen ist, nehmen die zwei verbliebenen unbeschadet Kurs auf einen Jahrhunderte entfernen erdähnlichen Planeten. Petra Peña, die Tochter eines Wissenschaftlerpaares ist unter ihnen und wird diese Zeit, gemeinsam mit vielen weiteren für die Neubesiedlung wichtigen Personen die Zeit in Stase verbringen. Doch die Zeit bis zur Ankunft verläuft auf dem Schiff anders als erwartet. Plötzlich sind Petras Geschichten und Erinnerungen an die Erde der letzte Halt der verbliebenen Überlebenden.

Wenn ein Buch eine solch hochwertige und wunderschöne Gestaltung in Form von Cover und Farbschnitt verdient, dann dieses. Lang war ich nicht mehr so begeistert, so gefesselt und nachhaltig beeindruckt, wie nach der Lektüre von „die letzte Erzählerin“.
Dieses Jugendbuch trägt dystrophische Züge, gewinnt aber durch die verwendeten mexikanischen Begriffe und den Erzählungen eine wunderbar folkloristische und fast lyrische Stimmung. Auch wenn die Veränderungen, die in knapp 400 Jahren durch Genetik und Technik wohl doch etwas überzogen dargestellt werden, ist die Handlung stimmig und durch Petra, dem Schicksal ihrer Familie und dem allen anderen Menschen sehr emotional und ergreifend. Zudem bildet die Andersartigkeit Voxis eine schöne, Hoffnung schürende Verbindung zu dem „Anderen“. Die Handlung hat mich tief bewegt und zeigt deutlich wie uns unsere Kultur, unsere Menschlichkeit, Individualität und Emotionen definiert.
Das offene Ende gab mir als Leser Raum für meine eigene Phantasie und erreichte damit, dass mich dieses Buch auch nach dessen Beendigung noch lange beschäftigte.

Das wunderschöne Cover dieses Sciencefiction- Jugendromans wirkt vielmehr wie das eines Märchenbuchs, könnte aber kaum besser gewählt sein. Es spiegelt so schön alles wieder wofür Petras Erinnerungen und Geschichten stehen.
Mein einzigster kleiner Kritikpunkt gilt nur der Altersangabe von 11 Jahren, welche mir etwas zu niedrig gesetzt scheint.

Bewertung vom 22.03.2023
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Statt das 10 jährige Bestehen ihrer Ehe zu feiern, reist Caroline nachdem sie vom Seitensprung ihres Mannes erfahren hatte, allein nach London um sich selbst wieder zu finden und die Situation zu überdenken. Doch stattdessen wird sie durch einen Fund im Schlamm auf eine rätselhafte Apotheke aus dem 18. Jahrhundert aufmerksam und beginnt zu recherchieren.
Diese Apotheke wurde 1791 von Nella geführt. Sie hatte sich zur Aufgabe gemacht Frauen zu helfen, was rasch hinter vorgehaltener Hand die Runde machte. So kam auch eines Tages das junge Dienstmädchen Eliza mit dem pikanten Auftrag im Nellas Apotheke hier für ihre Herrin das Gift für ein rasches Ableben ihres Mannes zu beziehen. Ungeachtet ihres unguten Gefühls hilft Nella auch dieses Mal einer Frau sich ihres unangenehmen Ehemannes zu entledigen.

Die Schicksale der drei Frauen, aus deren Perspektive die Geschehnisse erzählen, werden überaus glaubhaft und realistisch dargestellt. Die eingestreuten Informationen erzeugen einen medizinisch fundierten und auch interessant morbiden Eindruck und betonen die Vorgänge im 18. Jahrhundert auf angenehme, unaufdringliche Weise.
Im Verlauf der Handlung verflechten sich zudem die Ereignisse aus dem Jahre 1791 immer mehr mit den aktuellen Nachforschungen Carolines und entwickeln eine harmonische Verbindung beider Zeitstränge. Einzig Carolines Eheprobleme und das etwas seltsam anmutende Verhalten ihres Mannes empfand ich als etwas störend und surreal, wenn auch thematisch passend. Ich habe mich dennoch sehr gut unterhalten und bin begeistert von der Art und Handlung dieses Buches.
Mir gefällt die Thematik und der Genremix aus historischen Roman mit kriminalistischen Zügen und dem leicht mystischen Touch der Apotheke und Elizas Aberglauben überaus gut.

Bewertung vom 17.03.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Judith Rakers, bekannt aus Fernsehen und vor allem die Tagesschau nimmt uns in diesem Buch mit auf eine kulinarische Reise durchs Jahr. Die Rezepte sind hierbei auf das im jeweiligen Monat vorkommende und erntereife Gemüse und Obst abgestimmt und baut vermutlich auch auf das Homefarming Gartenbuch der selbigen Autorin auf. Da ich dieses Buch jedoch nicht kenne, kann ich dies nicht mit Sicherheit behaupten. Der ähnliche Stil der beiden Bücher lässt aber darauf schließen, dass dem so ist.

Die Rezepte an sich sind anschaulich präsentiert und gut beschrieben. Die Leidenschaft der Autorin zeigt sich jedoch nicht nur in den Rezepten, sondern auch in Anekdoten, Interviews und Tipps, die zudem im Buch enthalten sind. Auch die Tiere von Frau Rakers kleinen Farm sind wie selbstverständlich in den Fotos mit verewigt, was dem Buch zusätzlich einen sehr sympathisch familiären Touch verleiht.
Durch diese Vielfalt wird dieses Kochbuch für mich nicht nur zur reinen Küchenlektüre, sondern auch zum Schmökern und Lesen gern genutzt.

Bewertung vom 17.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Als Sabines Mutter der Hilferuf ihrer, in Sankt Peter-Ording lebenden Schwester ereilt, muss Sabine wider Willen ihren lang herbeigesehnten Urlaub in Italien aufgeben um ihrer Tante in deren Pension auszuhelfen. Doch wider Erwarten werden diese Wochen zu den schönsten in Sabines Leben.
Wieder zu Hause in Gelsenkirchen hadert Sabine mit ihrem Leben, kämpft mit Liebeskummer und wünscht sich zurück an die Nordsee. Wird sie Tom dort jemals wiedersehen? Oder hat er sie schon lange vergessen? Auch Tom quälen ähnliche Gedanken und er fragt sich wieso Sabine ohne ein Wort abgereist ist. Zudem drängt sein Vater immer mehr, dass er endlich seine Rolle im Familienunternehmen einnimmt. Doch Tom hat andere Pläne.

Das Buch gibt die Zeit der 50er Jahre, das damals entbehrungsreiche und harte Leben in SPO und auch die familiären und sozialen Zwänge denen Menschen, besonders Frauen dieser Zeit unterworfen waren recht authentisch wider. Und doch wirkt die Handlung sommerlich leicht, voller Sehnsucht nach der ersten Liebe und dem Leben.
Trotz kleiner Ungereimtheiten bin ich hingerissen von der Atmosphäre und der schönen unaufgeregt erzählten Handlung.
Zudem macht das schwarz-weiße Cover mit den roten Akzenten und dem gleichfarbigem Buchschnitt echt was her.
Und ich freue mich schon jetzt sehr auf die Folgebände.

Bewertung vom 17.03.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


ausgezeichnet

Die Nacht ist lebendiger, als wir uns bisweilen vorstellen. Vieles läuft im Verborgenen ab und wird von uns kaum je wahrgenommen. Die Tiere der Nacht sind meist hoch spezialisiert. So besitzen manche Nachtfalter Flügel, die den Schall von Fledermäusen absorbieren und die sie somit quasi unsichtbar erscheinen lassen. Andere Tiere besitzen hochentwickelte, unseren weit überlegene Sinne. Doch nicht alle Tiere sind freiwillig dämmerungs- oder nachtaktiv. Um Feinden oder Konkurrenz auszuweichen nutzen einige der Tiere die dunkle Tageszeit. Aber auch Menschen tragen am veränderten Verhalten von Tieren bei. Während auf dem Dorf Tiere sich in den Schutz der Dämmerung flüchten, geschieht in der Stadt das Gegenteil. Immer mehr Wildtiere nutzen die Stadt als neuen Lebensraum und lernen sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Doch das alles umfasst nur einen Teil des Buches, denn dies greift sogar deutlich weiter aus um uns das nächtliche Treiben und deren Zusammenhänge und Besonderheiten näher zu bringen. Angefangen von den Dinosauriern, bis hinein in die heutige Zeit, von heimischen Tieren und die, fremder Kontinente gib es Einblick in eine sonst vor uns verborgene Welt.
Besonders faszinierend fand ich hierbei die evolutionäre Einflüssen, die Tiere zu Nachttieren werden ließen, aber auch wie der Mensch da Verhalten der Tiere heutzutage beeinflusst. Einige der Super-Sinne von Tieren waren mir zwar schon bekannt, andere mir neu und beeindruckten mich sehr.
Über die Vielfältigkeit des Buches war ich positiv überrascht. Mir war nicht klar wie weit das Thema Nacht sich erstreckt. Wirklich erstaunlich und sehr interessant!

Bewertung vom 13.03.2023
Die Bucht des blauen Oktopus
Michaelis, Antonia

Die Bucht des blauen Oktopus


gut

Während des Urlaubs auf einer der griechischen Inseln lernt Kiki die zwei Waisenkinder Jorgos und Nikos kennen, die auf sich gestellt versteckt am Strand leben. Zusammen mit ihnen begibt sie sich auf eine Schatzsuche voller Magie und wunderbaren Abenteuern.

Die schöne, fast greifbar wirkende Stimmung, die leisen Töne der Geschichte und die ergreifenden magischen Momente, die die Kinder im ersten Teil des Buches erleben haben mich rasch in nem Bann gezogen. Und mich verzaubert. In der zweiten Hälfte des Buches ändert sich jedoch die Stimmung drastisch. Über der Schatzsuche türmt sich eine düstere Stimmung. Streit und Misstrauen nehmen zu und auch die Handlung wirkt nun etwas wirr. Was zur Folge hatte, dass meine anfängliche Euphorie über das Buch sich deutlich abgeschwächt hat. Schade.

Auch der Sinn der Schatzsuche und ihr Zusammenhang zur dort vorkommenden Magie ist für mein Empfinden zudem nicht ganz schlüssig und ausgereift. Auch bin ich mir nicht ganz sicher ob das doch leichtsinnig wirkende Schwimmen im Wasser Kindern so vermittelt werden sollte- Magie hin oder her…

Bewertung vom 11.03.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Wenn Tag und Nacht um die Vorherrschaft kämpfen werden ganze Städte in Licht gehüllt oder in die Dunkelheit gestützt. Auch Mias Heimat Nubis gehört zu den dunklen Städten, die nur mit Hilfe magischer Schattentiere, den Umbras, gehalten und geschützt werden kann. Obwohl Mia mit diesen Tieren auswuchs, verursachte einst ein negatives Ereignis mit einem dieser Tiere tiefes Misstrauen in ihr. Doch als ihre Eltern eines Tages gefangen genommen werden muss sie sich ihren Ängsten stellen und ihre Überzeugungen überdenken um ihre Familie und ihre Heimat zu retten.
Obwohl mir die magische Welt des Buches, dem Kampf zwischen Licht und Dunkelheit und die Idee zu den Schattentieren sehr gut gefallen hat, wurde ich mit den Protagonisten, allen voran Mia nicht recht warm. Dies änderte sich auch im Laufe der Geschichte leider kaum. Auch zur Vorgeschichte des Landes, z.B. wie es zum Kampf mit dem Schattenkönig kam erfährt man nur wenig. Es werden zwar immerwieder kurze Einblicke in die Geschichte dazwischen gestreut, die jedoch noch nicht allzu viel verraten. Hier hoffe ich, dass die folgenden Bände vielleicht mehr enthüllen werden. Nichts desto trotz ist die Handlung des Buches sehr eingehend und durchaus spannend geschrieben.

Bewertung vom 11.03.2023
Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1
Stowell, Louie

Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) / Loki Bd.1


sehr gut

Odin hat genug! Doch eine letzte Chance räumt er Loki noch ein bevor seine Strafe vollzogen wird: Zusammen mit Heimdal und Hyrrokkin als Eltern und Thor als Bruder soll er in der Menschenwelt Midgard beweisen, dass er auch gut sein kann.
Mehr schlecht als recht versucht Loki sich mit seinem Leben als 11jähriger Menschenjunge zu arrangieren und erlebt während er versucht gut zu sein jede Menge urkomischer Abenteuer.
Herrlich lustig und voller Klischees und überdrehtem Witz erfährt man, wie Gott Loki sich so als Mensch macht. Auch Thor mal so ganz anders zu erleben, war sehr unterhaltsam. Dass Loki seine Erlebnisse in einem Tagebuch festhalten muss und dieses seine Lügen korrigiert ist auch sehr kreativ. Ich hab mich jedenfalls köstlich amüsiert und möchte erfahren welche Abenteuer die Götter in Midgard so alles erleben werden. Bitte mehr davon!

Bewertung vom 11.03.2023
Wo ist die Mitte des Weltalls?
Cham, Jorge;Whiteson, Daniel

Wo ist die Mitte des Weltalls?


ausgezeichnet

Wo ist denn das Zentrum des Weltalls? Wieso kann ich nicht in die Vergangenheit reisen und warum nicht teleportieren? Woher kommt das Universum und gibt es Leben nach dem Tod?
Auf diese und viele andere ähnlich schwierige Fragen sucht dieses Buch eine Antwort. Dabei bedient es sich einer gut verständlichen Sprache, setzt aber dennoch ein gewisses Maß an physikalischem Wissen voraus. So ist es von Vorteil wenn Begriffe wie die Raumzeit, Multiversen, Quanten einem schon einmal begegnet sind.
Die Kapitel sind kurz, humorvoll und spannend beschrieben. Auch kleine Comiczeichnungen lockern die Lektüre auf und lassen den Leser schmunzeln.
Ich selbst habe keinen wirklich fundierten wissenschaftlichen Hintergrund und habe jedoch viele der Erklärungen dennoch gut verstanden. Auch wenn mir z.B. das Begreifen von Unendlichkeit oder der Raumzeit durchaus schwer gefallen ist und es weiterhin auch tut.
Es ist tatsächlich sehr spannend darüber zu lesen, wie Physiker denken und mittels physikalischer Gesetze die Welt und alles drumherum erklären.