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Benutzername: 
Joschne
Wohnort: 
Sittensen

Bewertungen

Insgesamt 1854 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2015
Auf der Flucht
Karasek, Hellmuth

Auf der Flucht


sehr gut

+++Ein großer Geschichten-Erzähler+++
Sich erinnern hieß für den jüngst verstorbenen Hellmuth Karasek Geschichten erzählen, Geschichten, die er erlebt hat, die anderen widerfahren sind, die ihn mit Freunden und Feinden, mit Frauen und Kindern, mit Kollegen und Weggefährten aus der Kulturbranche verbinden.
Für den Elfjährigen endet die Kindheit nach einem trügerisch glänzenden Weihnachtsfest 1944 mit der Flucht aus der österreichischen Tuchstadt Bielitz an der Grenze zu Galizien. Zusammen mit der hochschwangeren Mutter und drei kleinen Geschwistern, ist er unterwegs nach Schlesien, nach Sachsen und schließlich nach Sachsen-Anhalt, wo nach Kriegsende eine neue Zeit der Ängste, Lügen und Behauptungen beginnt. Mit dem DDR-Abitur in der Tasche, studiert er in Tübingen. Frontwechsel im Kalten Krieg. Die Ziele des Heranwachsenden sind klar: Er möchte satt werden und einer Welt der wechselnden Lügen entrissen - auch für den Preis der Anpassung. Dabei wird er von der Phantasie, auch der der Bücher unddes Kinos getröstet und von der Realität verbogen. Er erfährt Liebe, Betrug, Verrat, Nähe und Fremdheit, Lüge und eigene Wahrheit. Oder, um es in Goethes Worten zu sagen: Eines schickt sich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe,Und wer steht, dass er nicht falle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2015
Nullnummer
Eco, Umberto

Nullnummer


sehr gut

+++Eine rasante Kriminalgeschichte+++
Korruption, Intrigen, Verschwörungstheorien: Umberto Eco porträtiert die gute Gesellschaft von heute in einem rasanten Kriminalroman - einfach brillant!
Mailand, 6. Juni 1992, nachts. Bei dem Journalisten Colonna ist eingebrochen worden. Die Diskette mit brisanten Informationen hat man nicht gefunden, Colonna sieht jetzt sein eigenes Leben bedroht. Auch er spielt ein Doppelspiel: Er soll eine Zeitung lancieren, die mit schmutzigen Gerüchten über die gute Gesellschaft arbeitet. Zugleich schreibt er als Ghostwriter ein Enthüllungsbuch über den programmierten Skandal.
Umberto Eco entwickelt eine rasante Kriminalgeschichte zwischen Wirtschaft, Politik und Presse. Und einen ironischen, provozierenden Roman über das 21. Jahrhundert: Je absurder die Nachrichten, desto deutlicher erkennt man die Gesellschaft von heute.
Umberto Eco, geboren 1932 in Alessandria, lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den Premio Strega (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt. Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane Der Name der Rose und Das Foucaultsche Pendel sind Welterfolge geworden. 2011 wurde Umberto Eco mit dem Premio Pavese ausgezeichnet und 2014 erhielt er den Gutenberg-Preis der Landeshauptstadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2015
Die Menschheit hat den Verstand verloren, 5 Audio-CDs
Lindgren, Astrid

Die Menschheit hat den Verstand verloren, 5 Audio-CDs


sehr gut

Wahrhaftig
+++Eine kluge Frau mit dem Blick für das große Ganze+++
Astrid Lindgren hat unsere Kindheit geprägt und mit Geschichten wie Pippi Langstrumpf unseren Blick auf die Welt verändert. Bevor sie anfing, Kinderbücher zu schreiben, notierte sie ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts: den Zweiten Weltkrieg. In ihren Tagebüchern schildert sie, nachdenklich und betroffen, aber auch mit ihrem so unverwechselbaren Tonfall, wie Europa von Faschismus, Rassismus und Gewalt vergiftet wird. Das persönliche Zeitdokument einer sehr klugen Frau, die schon immer den Blick für das große Ganze hatte, wird in einer Auswahl gelesen von Eva Mattes.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2015
Resilienz - Das Geheimnis innerer Stärke
Prieß, Mirriam

Resilienz - Das Geheimnis innerer Stärke


sehr gut

+++Eine innere Haltung entwickeln, wo andere scheitern+++
Warum meistern manche Menschen die größte Krise geradezu spielerisch, während andere schon an einfachen Situationen hoffnungslos scheitern? Wie kann man psychisch widerstandsfähiger werden und ein erfülltes Leben führen? Was brauchen wir, um Stress besser zu bewältigen und selbst stärkste Belastungen erfolgreich zu überstehen? Und was macht psychische Widerstandsfähigkeit überhaupt aus? Resilienz ist die Kunst des richtigen Annehmens und wieder Abgebens.
„Der Schlüssel liegt in uns selbst!“, erklärt die renommierte Management-Beraterin und Ärztin Dr. Mirriam Prieß. Jeder kann resilient, also psychisch stark und widerstandsfähig werden, wenn er einige wenige Grundsätze befolgt. Ohne es zu wissen, begehen die meisten von uns zwei entscheidende Fehler in ihrem Alltag: Wir kämpfen gegen das an, was wir nicht wollen, und wir meinen, uns durch Härte schützen zu können. Dadurch aber verlieren wir unbemerkt und sukzessive an Kraft. Anstatt stark zu bleiben und zu wachsen – werden wir immer schwächer und stressanfälliger. Psychische Stärke entsteht nicht durch Widerstand und Abwehr, sondern durch die Fähigkeit zur Begegnung. Wenn man dem Leben in seinen Höhen und Tiefen auf Augenhöhe begegnet, Dinge annimmt, wieder abgibt und loslässt. Nur so kann man im Fluss des Lebens bleiben und das Leben erfolgreich leben.
Resilienz - Das Geheimnis innerer Stärke ist das erste Buch im deutschen Markt, das mit neuesten Erkenntnisse, konkreten Tipps und Praxisbeispielen aufzeigt, wie man zu sich selbst und seiner psychischen Kraft findet und ein starkes Ich entwickelt. Das Ziel ist, authentischer und gefestigter zu leben und dafür eine Haltung zu entwickeln, die durch das Leben trägt und mit der man selbst stärkste Krisen souverän bewältigt.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2015
Die stille Kammer
Blackhurst, Jenny

Die stille Kammer


sehr gut

+++Ein waschechter Psycho-Thriller+++
Die Engländerin Jenny Blackhurst hat sich für ihren ersten Roman, den Psychothriller „Die stille Kammer“, eine eher ungewöhnliche Protagonistin herausgesucht: Bei Susan Webster handelt es sich nämlich um eine Kindsmörderin, die ihren eigenen Sohn im Alter von nur wenigen Wochen getötet haben soll. Auf den ersten Blick natürlich nicht gerade eine sonderlich geeignete Identifikationsfigur für die Leserschaft, doch man muss wahrlich kein Thriller-Experte zu sein, um im Fall Dylan Webster schnell zumindest auf ein paar Unstimmigkeiten zu stoßen. Da wäre zum einen die Tatsache, dass Susan auch nach all den Jahren und trotz unzähliger therapeutischer Sitzungen in der Forensischen Psychiatrie immer noch keine Erinnerungen an ihre schreckliche Tat hat, was Ärzte und Psychologen als Folge ihrer postnatalen Depression betrachten. Als ihr dann aber auch noch ein Brief mit einem vermeintlich aktuellen Foto ihres inzwischen vierjährigen Sohnes zugespielt wird, regen sich dann aber auch in Susan selbst erste Zweifel. Zwar hat sie all die Jahre damit zugebracht, ihre Schuld zu akzeptieren und glaubt zunächst eher an das perfides Spiel eines Fremden, doch beim Leser bzw. Hörer sollten spätestens an dieser Stelle die Alarmglocken klingeln: Irgendwas scheint an dem Fall um ihren toten Sohn faul zu sein. Ein waschechter Psychothriller.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2015
Herbstblond
Gottschalk, Thomas

Herbstblond


sehr gut

+++Blick hinter die Kulissen des großen Blonden+++
98 Prozent aller Deutschen kennen Thomas Gottschalk. Zwei Generationen sind mit ihm aufgewachsen. Er brachte frischen Wind ins Radio und prägte einen neuen Stil der Fernsehunterhaltung. Als Kinostar und Werbefigur wurde er zum Kult, als Showmaster ist er Legende.
Zum ersten Mal erzählt er jetzt aus seinem Leben: von der Kindheit und Jugend im fränkischen Kulmbach, von seinem Aufstieg zum Medienstar und seinen Begegnungen mit den Großen dieser Welt, von Rückzugsorten und Glücksvorstellungen, von Familie und Freunden, tragischen und glanzvollen Momenten. – So nah wie in diesem Hörbuch ist Thomas Gottschalk uns noch nie gekommen: nachdenklich, selbstironisch, lebensklug und ehrlich.
»Wollen Sie mir unter die Schminke schauen? Wollen Sie wissen, was ich von Geld, Glamour, Gott und Gottschalk halte? Dann folgen Sie mir hinter die Kulissen meines Lebens. Dieses Buch ist mein Dank dafür, dass Sie mich fast vierzig Jahre in Ihr Wohnzimmer gelassen haben.« Thomas Gottschalk
Thomas Gottschalk wurde am 18. Mai 1950 in Bamberg geboren. Nach einer Jugend in der fränkischen Provinz startete er seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk. Mit der Sendung Na so was! gelang ihm der Durchbruch im Abendprogramm des ZDF. 1987 übernahm er das Unterhaltungs-Flaggschiff Wetten, dass..? und moderierte bis 2011 151 Sendungen. Er ist der einzige deutsche TV-Moderator, der für alle großen Sender gearbeitet hat.
Gottschalk ist seit 1976 mit Thea verheiratet. Er hat zwei Söhne und einen Enkel und lebt in Berlin und Malibu. Herbstblond ist sein erstes Buch.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2015
Die Katze
Fielding, Joy

Die Katze


sehr gut

+++Ein rundherum gelungener Krimi+++
Joy Fielding wurde am 18. März 1945 in Kanada geboren. Unbestritten gehört Joy Fielding zu den absoluten Spitzenautorinnen für Spannungsliteratur. Sie macht beruflich einige Umwege, bevor sie mit ihrer eigentlichen Passion, dem Schreiben, Erfolg hat. Schon als Achtjährige beginnt sie, als Zwölfjährige fließt das erste Blut aus ihrer Feder - bei einem Drehbuch über Muttermord. Nach dem Literaturstudium strebt sie aber zunächst danach, Hollywood zu erobern: als Schauspielerin. Der Sprung nach Hollywood gelingt ihr nicht, dafür aber der in die internationalen Bestsellerlisten. Bis heute verkauften sich ihre Romane allein im deutschsprachigen Raum über 13 Millionen Mal. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
Normalerweise haben Krimis, so gut sie sonst auch sein mögen, ein großes Manko. Dieses Manko tut sich immer dort auf, wo die Autoren ihr angestammtes Terrain verlassen müssen: zum Beispiel, weil sie Zeitungsmeldungen -- etwa über die Mordfälle -- in den Plot integrieren wollen. Denn davon, wie Journalisten für gewöhnlich schreiben, haben die meisten keine Ahnung.
Im Fall von Joy Fieldings Roman Die Katze ist das anders. Und das ist gleich im doppelten Sinn sehr wichtig. Zum einen ist die Hauptfigur der US-amerikanischen Bestsellerautorin, Charley Webb, Journalistin -- Kolumnistin, um genau zu sein. Zum anderen hat Fielding zahlreiche "ihrer" Kolumnen integriert, die für das mörderische Geschehen nicht unwichtig sind. Und da zeigt sich, dass Fielding auch mit diesem eher fremden Genre ihrer Geschichte fiktive Glaubwürdigkeit verleihen kann.
Um es kurz zu sagen: die Kolumnen Webbs sind böse. Und sie sind persönlich. Kein Wunder also, dass die Journalistin aus Palm Beach Droh-Mails erhält, die sogar ihre beiden Kinder nicht aussparen. Aber sie erhält auch Post von Bewunderern, die ihr eher unlieb ist: so von einer verurteilten Mörderin, die drei Kinder grausam zu Tode gefoltert hat. Webb nimmt deren Angebot, über die Geschichte ein Buch zu schreiben, an -- und bringt sich und ihre Familie dadurch in Lebensgefahr. Denn der Mittäter ist noch auf freiem Fuß. Und er denkt nicht daran, sich durch Enthüllungsjournalismus enttarnen zu lassen…
Es ist nicht allein die Authentizität, die Fieldings Roman so unglaublich spannend macht. Es ist auch die Mischung aus komischen Dialogen, Thrill-Elementen und überraschenden Wendungen, die überzeugt. So ist Die Katze ein rundherum gelungener Krimi geworden, den man sogar lesen kann, wenn man journalistisch tätig ist-- Stefan Kellerer, Literaturanzeiger.de

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2015
Die Tore der Welt / Kingsbridge Bd.2
Follett, Ken

Die Tore der Welt / Kingsbridge Bd.2


sehr gut

+++Dieses Buch macht süchtig+++
Er ist einer der populärsten Autoren überhaupt: Weltweit hat Ken Follett mehr als 100 Mio. Bücher verkauft. Gleich sein erster Spionageroman "Die Nadel" wurde ein Riesenerfolg. Dieser Bestseller sorgte auch dafür, dass Ken Follett seinen damaligen Beruf als Journalist aufgeben und sich fortan nur noch seinen Büchern widmen konnte. Seiner Phantasie scheinen dabei kaum Grenzen gesetzt zu sein, bereits die Titel seiner Werke atmen förmlich das Abenteuer: "Die Säulen der Erde", "Der dritte Zwilling" oder "Mitternachtsfalken". Der Grundstein für diesen Erfolg wurde offensichtlich schon in Ken Folletts Kindheit gelegt: Der 1949 in Cardiff (Wales) geborene Autor wuchs ohne Fernsehen, Kino oder Radio auf - stattdessen wurden Geschichten erzählt.
18 lange Jahre hat Ken Folletts nicht eben kleine Fan-Gemeinde auf eine Fortsetzung seines Bestsellers Die Säulen der Erde warten müssen. Lange hat sich der Autor geziert, bis er dem Bitten des Publikums und der Verlage endlich nachgab und sich für einen Vorschuss von immerhin 49 Millionen Euro an die Arbeit machte. Und schon nach ein paar der stattlichen 1.300 Seiten von Die Tore der Welt weiß man: Für die Verlage hat sich dieser Vertrauensbonus ebenso gelohnt wie für die Leser das Warten.
200 Jahre sind in im südenglischen Kingsbridge vergangen, wo Follett seine Geschichte auch diesmal angesiedelt hat. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Nachfahren der Helden von einst. Entlang ihrer Schicksale führt uns der Autor, der sich bei seinen Recherchen von gleich drei Historikern zuarbeiten ließ, ausgesprochen kundig durch die Welt des 14. Jahrhunderts: Durch Caris, die der Verbrennung als Hexe durch den Eintritt in ein Kloster entkommt, lernen wir Manches über die Pest und die mittelalterliche Medizin. Mit der Baukunst der Zeit macht uns der Architekt Merthin, Caris‘ Geliebter, vertraut. Auch den Gegensatz zwischen einem ebenso selbstsüchtigen wie hemmungslosen Adel auf der einen und der Masse der besitzlosen Leibeigenen auf der anderen Seite führt uns der Autor mit großer Souveränität in seiner gewohnt schnörkellos-direkten Sprache anhand persönlicher Schicksale vor Augen: ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann...
Gewiss: In Wahrheit hat es wohl keine beinahe verbrannte Hexe zur Leiterin eines Nonnen- und erst recht keines Mönchsklosters bringen können. Und überhaupt muss man natürlich davor warnen, seine historische Bildung nur aus historischen Romanen zu beziehen: Dennoch: Die Tore der Welt ist eine nicht nur spannende, sondern sehr wohl auch historische lehrreiche Lektüre. -- Alexander Dohnberg, Literaturanzeiger.de
Pressestimmen
"Ein grandioses Buch." Konkret "Wer einmal angefangen hat zu lesen, will nur noch eins: wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht. Dieses Buch macht süchtig!" Brigitte "Ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann ..." Rhein-Neckar-Zeitung

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.