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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 937 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2021
Mord auf Rhode Island (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Mord auf Rhode Island (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Molly in Höchstform

Man könnte meinen, Molly wird ruhiger, wenn sie erstmal verheiratet ist. Das hatte ihr Verlobter und jetziger Mann ja gehofft. Und so einige andere auch – ihre Leserschaft aber sicherlich nicht. Eher im Gegenteil und zum Glück ist es auch nicht so. Wieder ermittelt Molly, dieses Mal stolpert sie wirklich quasi über den Toten, und läuft dabei zu Höchstform auf.
Gut gefallen hat mir, dass der Roman nicht in New York spielt und man andere Szenerien kennenlernt, auch wenn ich die bisherigen Einblicke in das junge New York immer sehr spannend fand. Das Leben auf dem Land hat aber auch seinen Reiz und hat mich in seinen Bann gezogen.
Molly und Daniel wollten sich eigentlich eine Auszeit nach ihrer Hochzeit gönnen, kleine Flitterwochen, aber es ist ihnen nicht vergönnt. Ein Toter stört und Daniel wird schwer krank – ob da am Ende alle heil aus der Sache herauskommen? Alle Fans von Molly fiebern hier wieder richtig mit und leiden auch ein bisschen. Zum Glück hat Molly ihre beiden Freundinnen zur Unterstützung und sie lässt auch nicht locker, bis auch dieser Fall, der so seine ganz eigenen Seiten hat und auch mit der düsteren Vergangenheit zu tun hat, gelöst ist.
Von Molly und ihren verrückten Abenteuern bekomme ich nie genug, hoffentlich gibt es bald wieder neue Fälle, die uns nach New York entführen.

Bewertung vom 26.04.2021
Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2
Ziebula, Thomas

Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2


ausgezeichnet

Absolut gelungen

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich schon Teil eins so sehr mochte. Schon lange vor dem Erfolg von Babylon Berlin mochte ich Geschichten und Romane dieser Art. Vor allem wenn es um die neuere deutsche Geschichte geht, weiß ich leider immer viel zu wenig, finde ich. Ich mag keine trockenen Geschichtsbücher, aber ich liebe Krimis und Thriller, die in der Vergangenheit spielen und den Leser mit auf eine Zeitreise nehmen. So erfährt man fast wie nebenbei viel über die damalige Kultur, das Leben und die Menschen. Ich mag es, dass das Buch in einer Stadt spielt, die wunderbar und bedeutend ist, aber nicht Berlin ist. Das ist inzwischen zu abgedroschen. Leipzig im Jahr 1920 hat soviel zu bieten, es ist eine wahre Wonne. Das Leben tobt – wahrscheinlich, weil der Krieg gerade erst aus ist und die Menschen auch das Überleben feiern. Auch wenn sie immer noch ihre Wunden lecken und die Narben noch nicht verheilt sind. So wie bei Clara und Rosa, die ihre geliebten Männer im Krieg verloren haben. Oder wie bei Paul Stainer, der ein Trauma davon getragen hat und dann auch noch seine geliebte Edith verloren hat.
All das beschreibt Thomas Ziebula so einfühlsam und authentisch, dass man sich fühlt als wäre man vor Ort. Als eine mir lieb gewordene Person im Buch stirbt, musste ich wirklich schlucken… und das Buch erstmal zur Seite legen. Wenn ein Autor es schafft, seine Leser so zu begeistern und mitzureißen, hat er alles richtig gemacht, würde ich sagen. Die Geschichte ist spannend, geschichtlich interessant und packend. Man beendet das Buch und hat das Gefühl, sich von Freunden verabschieden zu müssen. Auch wer das erste Buch nicht kennt, kommt gut in die Geschichte rein, noch besser und eindringlicher ist es natürlich, wenn man auch „Der rote Judas“ kennt.
Ein tolles Buch, dem ich gerne mehr als fünf Sterne geben würde! Selten berühren mich Geschichten so nachhaltig!

Bewertung vom 26.04.2021
Tod in Zeeland
Capellmann, Carla

Tod in Zeeland


ausgezeichnet

Mörderisches Karma

Yoga und Krimi? In einem? Passt das wirklich zusammen? Ja, und sogar richtig gut! Wie, das zeigt Autorin Carla Capellmann in ihrem Debütroman „Tod in Zeeland“. Da haben so einige mieses Karma oder sogar mörderisches Karma? Und dabei sollten in der Yogaburg durch ausgeglichene Menschen sein, die mit sich und der Welt im Einklang leben. Dass das nicht so ist, merkt Freddie leider ganz schnell, als sie schon gleich zu Beginn des Seminars quasi im wahrsten Sinne des Wortes über eine Tote fällt. Ihr Freund, der die Tote kannte, und auch sie selbst geraten in den Fokus der Ermittlungen. Nun ist guter Rat teuer… Freddie stürzt sich in die Ermittlungen und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise nach Zeeland. Die gekonnten Schilderungen der Landschaft, der Leute, der Bräuche und des Essens sorgen für viel Lokalkolorit, ohne ins Kitschige abzudriften. Es ist wie ein kleiner Urlaub, wenn man mit Freddie und ihrem fiets am Meer entlang radelt oder leckere Poffertjes genießt.
Gleichzeitig ist es wirklich spannend und bis zuletzt unklar, wer der Mörder ist, warum ein Schuhdieb umgeht und ob künftig Yogis oder Pferde die Burg bewohnen werden. Ich bin ein geübter Krimileser, kam aber erst am Ende des Buches auf die Spur des Mörders. So sorgt die Autorin nicht nur für reichlich Spannung, sondern auch für eine gelungene Überraschung. Und ein kleiner Cliffhänger macht noch mehr Lust auf den zweiten Teil, als man eh schon hat. Wer so ein Debüt schreiben kann, von dem kommt in Zukunft hoffentlich noch viel mehr! Und vielleicht erfahren wir dann auch mehr vom hoofdinspecteur, der so gut riecht und warme, schiefergraue Augen hat…

Bewertung vom 15.04.2021
Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt
Troi, Heidi

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt


ausgezeichnet

Gelungene Bewährungsprobe

Nachdem ich vor einiger Zeit mit "Feuertaufe" den ersten Krimi um Lorenz Lovis von Heidi Troi voller Begeisterung gelesen habe, war ich natürlich total gespannt, wie es mit ihm, dem Ratgeber-Huhn Alma und den anderen sympathischen Hofbewohnern weitergeht! Vor auch Angelika hat es mir angetan.

Nun also "Bewährungsprobe"... Diese hat nicht nur Lorenz Lovis perfekt bestanden, sondern auch die Autorin Heidi Troi. Das Buch ist eines dieser Bücher, die man einerseits am liebsten in einem Rutsch lesen würde, weil es einem so gut gefällt und andererseits möchte man es genau aus diesem Grund auch nur ganz langsam lesen... dass es nicht aufhört und man sich von der Geschichte und den Protagonisten wieder trennen muss.

Schon nach den ersten Sätzen war es wie ein Heimkommen, ein Wiederankommen auf dem Messer Hof. Man kann die Landluft riechen, hört die Kühe muhen und die Grillen zirpen. Heidi Troi nimmt die Leser nicht nur mit auf eine spannende Krimireise, sondern entführt auch szenisch ins wunderschöne Südtirol. Gerade in Zeiten, in denen man nicht riesen kann oder darf, sind solche Romane Gold wert. Das Flair ist wunderbar und man fühlt sich trotz der Todesfälle und der vergifteten Pferde richtig wohl. Einfach wunderbar!

Man kann das Buch sicherlich auch gut lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, ich würde aber empfehlen, zuerst auch "Feuertaufe" zu lesen. Und nun warte ich sehnsüchtig auf Band 3!

Bewertung vom 10.04.2021
Wildes Paradies
Praxmayer, Claudia

Wildes Paradies


ausgezeichnet

Paradiesisch schön

Ich mag die Natur und ich mag wilde Gärten, für mich darf die Natur sich selbst entfalten - das gefällt mir und macht mich glücklich. Umso neugieriger war ich auf dieses Buch, weil die Autorin genau dieses Ansatz verfolgt. Sie verspricht, dass man reich belohnt wird, wenn man der Natur freien Lauf lässt. Und genauso ist es. Alleine schon die Optik wilder Natur ist einfach herrlich und wenn man den Pflanzen die Chance gibt, sich frei zu entfalten, lassen sie das Leben erblühen. Neue Tierarten können sich ansiedeln und vermehren und die Früchte wachsen herrlich.
Ich mochte den entspannten Ton und die lässige Art der Autorin, die sich aber auch nie scheut, Probleme anzusprechen und klar zu thematisieren. Sie erzählt ehrlich und authentisch, und das hat mir sehr gefallen.
Ein wunderbares Buch einer tollen, engagierten und sehr mutigen Frau, das mich beeindruckt hat und viele Ideen und Denkanstöße gibt. Ich freue mich darauf, immer wieder darin zu blättern und noch mehr Wildes zu entdecken.

Bewertung vom 10.04.2021
Die Toten von Lindau / Bosse und Grimm Bd.1
Fraunhoffer, Thomas J.

Die Toten von Lindau / Bosse und Grimm Bd.1


sehr gut

Mörderischer Bodensee

Auf diesen ersten Fall für das ungleiche Ermittlerteam Emma Bosse und Niklas Grimm war ich sehr gespannt. Ich lerne gerne neue Autoren und ihre Figuren kennen, das macht mich immer wieder neugierig. Auch das Thema Tierschutz interessiert mich sehr.

Der Auftakt war für mich schwer, irgendwie kam ich nicht so recht ins Buch und mochte auch die beiden Hauptfiguren nicht so sehr. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mit ihnen warm geworden bin, dann fluschte es mit der Geschichte. Gegen Ende wurde es dann richtig spannend und auch noch überraschend, daher habe ich doch noch vier Sterne vergeben. Denn die Handlung als solche fand ich logisch und interessant.

Ich finde die Geschichte insgesamt sehr gelungen, aber mir kam es manchmal ein bisschen so vor, als wollte der Autor zuviel. Eine Ehekrise bei der leitenden Polizistin, ein gescheiterer Jungspund, Tierschützer, mehrere Morde,... Wenn man darüber nachdenkt, dass das das erste Buch einer Reihe ist, macht es Sinn, weil so Handlungsstränge entstehen, die sich fortsetzen können. Dennoch war es mir - gerade in der ersten Hälfte des Buchs - ein bisschen zuviel. Die Kriminalgeschichte hat mir aber gut gefallen und ich denke, dass Band 2 sicherlich ebenfalls spannend werden wird. Wenn man sich darauf einlässt, kann einen das Buch packen und mitnehmen. Gut, dass ich anfangs durchgehalten habe, es hat sich gelohnt. Nun bin ich neugierig, wie es mit Niklas und Emma weitergeht!

Bewertung vom 02.04.2021
Finstere Havel
Pieper, Tim

Finstere Havel


ausgezeichnet

Bitterer Tod unter den Sternen

Seitdem ich das Vorgängerbuch durch einen Zufall in die Hände bekam und voller Begeisterung gelesen habe, bin ich Fan dieser Reihe. Sicherlich hilft es, wenn man die Reihe schon komplett kennt, aber auch als Quereinsteiger macht das Buch großen Lesespaß. Die Figuren sind richtige Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen. Man fiebert richtig mit und ist voll im Geschehen. Die wunderbare Natur, die der Autor ganz herrlich und authentisch beschreibt, macht nicht nur Lust darauf, das Buch zu lesen, sondern auch, nach Brandenburg und an die Havel zu Reisen. Liest man Sätze wie "Die nächtliche Stille hatte sie stets umarmt wie ein liebevoller Freund", kann man nicht anders, als auch dort sein und das erleben zu wollen.

Abgesehen von der Atmosphäre und den manchmal schon poetischen Zeilen, ist der Krimi auch wieder richtig spannend. Es ist nicht blutig oder brutal, sondern aus dem Leben gegriffen. Die eigentliche Hauptfigur ist eine tragische Figur, die man zu gerne getröstet und in den Arm genommen hätte. Nachzuvollziehen, warum sie sterben musste, fand ich sehr spannend und berührend.

Gut gefallen hat mir auch, dass man die Ermittlungen mitverfolgen kann und zugleich auch die Eigenheiten der Polizisten und ihr Privatleben eine Rolle spielen. Das macht das Ganze so authentisch und lesenswert. Gut zu wissen, dass der nächste Band schon geplant ist! Ich freue mich auf das Wiedersehen!

Bewertung vom 28.03.2021
Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten
Felgentreff, Carla

Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten


ausgezeichnet

Immer noch ein Star

Schon als ich klein war, war Biene Maja ein Star unter den Kindern. Ihre lustigen und spannenden Abenteuer haben wir alle nur zu gerne mitverfolgt und uns immer und immer wieder mit ihr gefreut! Auch Jahrzehnte später ist die kleine witzige und manchmal auch vorlaute Biene immer noch ein Renner bei den Kleinen. Sie sieht schon auf den ersten Blick nett und süß aus und verzaubert Groß und Klein.
Die Gutenachtgeschichten erzählen aus dem Leben des kleinen Insekts und sogar von ihrer Geburt, eine Geschichte, die ich auch noch nicht kannte. Diese sechs wunderbaren Geschichten entführen in die Welt von Maja, Willi und ihren Freunden und machen Lust auf das abendliche Lesen vor dem Einschlafen. Danach kann man umso besser Schlafen und Träumen.
Die tollen, bunten Illustrationen lassen Maja und ihre Welt lebendig werden und laden ein zum Blättern, Entdecken und Schmökern! Ich liebe dieses Buch!

Bewertung vom 28.03.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Noch Luft nach oben

Schon seit Jahren lese ich die Bücher von Michael Tsokos voller Begeisterung. Ich hatte zuerst sein gemeinsames Buch mit Fitzek gelesen und ihn so kennen und schätzen gelernt. Immer wieder spannend, packend und so lesenswert, dass man am liebsten nichts mehr anderes machen möchte, bis man das Buch beendet hat!

Umso neugieriger war ich auf diesen neuen Justiz-Krimi, der den Auftakt zu einer Reihe um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer bildet. Wenn sich ein ehemaligen Strafverteidiger und ein Rechtsmediziner und Bestseller-Autor zusammentun, kann es ja eigentlich nur höchstspannend und authentisch werden! So viel Kenntnisse und Wissen aus diesem Bereich, das macht es interessant. Und so war es auch, dennoch ist noch Luft nach oben. Ich mochte die beiden ungewöhnlichen Ermittler aber und hoffe, dass es bald mit ihnen weitergeht. Dann aber vielleicht etwas tiefer und persönlicher, mit mehr Esprit.

Ein Mann geht aus dem Haus, alles ist wie immer, und dann fängt er plötzlich an, um sich zu schießen. Warum? Eine spannende Frage, die hier leider zu bald aufgelöst wurde. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Spannung und Stil gewünscht.