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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 947 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2019
13zehn
Juhr, Daniel;Kohlhaas, Daniel

13zehn


ausgezeichnet

Thriller einmal anders

Die beiden Autoren Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas versprechen den typischen Thriller zu revolutionieren, und aus meiner Sicht ist ihnen das mit "13zehn" auch wirklich gelungen. Völlig neu für mich war der Aufbau des Thrillers. Zunächst werden vier Geschichten von jeweils ca. 70 Seiten komplett erzählt, um dann in einer kürzeren 5. Geschichte noch einmal aufgenommen und abgerundet zu werden. Die einzelnen Storys für sich sind packend in einer Mischung aus Spannung und Mystery erzählt.
Zunächst war mir nie klar, wo mich die einzelnen Geschichten nun hinführen würden, aber im Verlauf entwickelten sie eine Eigendynamik, die mich an das Buch fesselte. Die beiden Autoren wechseln sich dabei ab und verknüpfen die Handlungsstränge über Elemente und Personen miteinander. Es entsteht so ein komplexes Ganzes, welches sich dem Leser nur am Ende wirklich erschließt. Der Schreibstil von Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas ist sich sehr ähnlich, beide arbeiten mit kurzen Kapiteln und Sätzen und gestalten die Geschehnisse auf diesem Wege sehr lebendig und kurzweilig. Ich wurde so in einen Bann gezogen, da ich unbedingt wissen wollte, was das alles nun miteienander zu tun haben könnte.
Insgesamt ist für mich "13zehn" ein sehr gelungenes Projekt, einem Thriller ein völlig neues Gesicht zu geben. Sicherlich ist der Stil des Buches ein wenig herausfordernd, denn ich hatte spätestens bei der vierten Story viele Details der ersten Geschichte schon wieder vergessen. Ich bin der Meinung, dass es sich daher durchaus lohnen kann, das Buch mehrfach zu lesen, um so immer mehr Verknüpfungen herstellen zu können. Da mich dies so fasziniert hat und die beiden Autoren aus meiner Sicht mit viel Erzähltalent ausgestattet sind, empfehle ich das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.12.2019
Die Bildermacherin und der böse Wolf / Die Bildermacherin Bd.2
Omasreiter, Christiane;Scheck, Kathrin

Die Bildermacherin und der böse Wolf / Die Bildermacherin Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Krimi mit viel Lokalkolorit

Nachdem sie sich ein wenig schwer getan hat ihre Zelte in Berlin abzubrechen kehrt die Fotografin Amalia wieder in ihrer Heimat Pfunders zurück. In erster Linie hat sie dies gemacht, um ihrem Herzen zu folgen, aber ihr Jugendfreund und bei ihrem letzten Aufenthalt auch Lebensgefährte Felix dauerte die Entscheidungsfindung wohl zu lange und ist mittlerweile mit einer Biologin liiert. Da kommt Amalia der plötzliche Tod einer Wolfsforscherin gelegen, um sich mit den Recherchen abzulenken. Die Tote ist von einem Wolf zerfleischt worden, droht der Gemeinde Pfunders nun eine dauerhafte Bedrohung?
"Die Bildermacherin und der böse Wolf" ist bereits der zweite Band um die sehr sympathische und neugierige Hauptprotagonistin Amalia. Das Autoren-Duo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck erzählen die Geschichte wieder mit viel Herzblut für ihre Heimat, so dass das Geschehen auf mich sehr authentisch wirkte. Hier liegt auch die Stärke der Kriminalromane aus Pfunders, unterstützt von vielen einheimischen Bezeichnungen und Ausdrucksweisen, die im Glossar auch noch übersetzt werden, prägt die Geschichte ein wohldosierter Lokalkolorit. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ermordeten Wissenschaftlerin klassisch aufgebaut und über die Recherchen und dem Herausstellen vieler Tatmotive und Verdächtiger auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser hat so immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich des Täters und den Tathintergründen anzustellen, was das Lesevergnügen deutlich erhöht. Auch der flüsig zu lesende und lebendige Schreibstil der beiden Autoren tragen zum Unterhaltungswert bei.
Insgesamt ist "Die Bildermacherin und der böse Wolf" aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung der südtiroler Kriminalreihe, die hoffentlich noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.12.2019
Ein reines Wesen
Archan, Isabella

Ein reines Wesen


ausgezeichnet

Der Todesengel

Nach ihrem letzten dramatischen Einsatz liegt die Inspektorin Willa Stark noch immer im Koma. Der Rechtsmediziner Harro besucht sie tagein und aus und wartet auf das erlösende Erwachen. Als dies endlich eintritt, braucht Willa lange, um wieder die Alte zu werden. Bei einer Therapie im Saarland wird sie aber durch Zufall in einen vermeintlich Mordfall verwickelt. Ihre Instinkte sind geweckt und sie ist entschlossen, dem Rätsel eines möglichen Todesengels in einer Privatklink nachzugehen...
Ich habe bereits einige Kriminalromane der Autorin Isabella Archan gelesen, und ein ums andere mal konnte sie mich mit ihren skurrilen Protagonisten und spannenden Geschichten begeistern. Ich bin daher mit hohen Erwartungen in ihr neues Buch gestartet, und nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Mit ihrem besonderen und ausgeschmückten Schreibstil gelingt es ihr, selbst einen grausamen Mord poetisch erscheinen zu lassen. Gleichzeitig eröffnet sie mit dem ersten Toten den Spannungsbogen, der über die Recherchen der engagierten und sehr interessant charakterisierten Hauptprotagonistin auf einem hohen Niveau gehalten wird. Das fulminante Finale weiß dann auch noch mit einer überraschenden Auflösung zu glänzen, was den Kriminalroman für mich sehr gut abgerundet hat. Die Spannung wird aber nicht nur über die Täterfrage erzeugt, sondern auch über die persönliche Entwicklung der Inspektorin, des Rechtsmediziners und dem Miteinander der Beiden.
"Ein reines Wesen" ist für mich ein äußerst gut gelungener Kriminalroman, der sich über das Erzähltalent der Autorin von vielen anderen des Genres abhebt. Eine tolle Kriminalroman-Reihe, die hoffentlich noch um einige Bände ergänzt wird, denn das aufregende Leben von Willa Stark erscheint noch nicht zu Ende erzählt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.12.2019
Draußen
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


sehr gut

Auf der Flucht

Cayenne und ihr Bruder Joshua haben bisher das Leben eines normalen Teenagers nicht kennengelernt. Sie haben sich mit ihrem Freund und Ziehvater Stephan immer versteckt und dabei hat er ihnen gelehrt, wie sie sich im Kampf bewähren und ihr eigenes Überleben sichern können. Cayenne kommt nun in ein Alter, in dem sie Sachen hinterfragt und es entstehen immer wieder Konflikte. In diesem Szenario sehen sich plötzlich der immer schon angedrohten Gefahr ausgesetzt, jemand will sie töten. Ein Kampf ums Überleben beginnt...
Das äußerst erfolgreiche Autoren-Duo Volker Klöpfel und Michael Kobr haben sich erstmals in das Genre des Thrillers vorgewagt. Ich bin mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet und wurde ein wenig ernüchtert. Klöpfel und Kobr erzählen die Geschichte mit all ihrer Professionalität temporeich und spannend und die Seiten fliegen nur so am Leser vorbei, aber es fehlt aus meiner Sicht ein wenig an Tiefe und einige Szenen wirken doch schon sehr konstruiert. Der Spannungsbogen hingegen wird mit der undurchsichtigen Situation der Hauptprotagonisten gut aufgebaut und über die gesamte Länge des Buches auf einem hohen Niveau gehalten. Die Geschichte konnte mich schon packen, aber hier wäre an manchen Stellen weniger mehr gewesen. So verliert die Story an Authentizität, was dann meine Einschätzung ein wenig eintrübte.
Insgesamt ist "Draussen" aber sicherlich ein temperamentvoller und gut erzählter Thriller, der eine interessante Storyline verfolgt und sich somit aus der Masse des Genres hervorhebt. Ich empfehle das Buch daher auch weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.12.2019
Die Tankstelle am Ende des Dorfs
Mytting, Lars

Die Tankstelle am Ende des Dorfs


sehr gut

Eine Tankstelle mit Seele

Erik Fyksen betreibt eine kleine, aber liebevoll eingerichtete Tankstelle am Ende eines norwegischen Dorfes. Er hat sich mit seinem teilweise schon enthalt-samen Leben arrangiert und seine Arbeit gibt dem Tag eine Struktur. Von einem Tag auf den anderen soll aber alles anders werden, die Hauptstraße soll verlegt werden und somit nicht mehr an seiner Tankstelle vorbeiführen. Nun ist es Zeit für sein Leben zu kämpfen, wird der zurückhaltende Erik über seinen Schatten springen können und seinem Schicksal eine Wende geben?
"Die Tankstelle am Ende des Dorfs" ist ein Frühwerk des sehr angesehenen und erfolgreichen norwegischen Autors Lars Mytting. Er hat mich mit seinem Roman "Die Glocke im See" nachhaltig beeindruckt, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin, welches in seinem Heimatland Kult-Status erlangt hat. Er erzählt sehr bildreich und einfühlsam die Geschichte des eher etwas schüchternen und einfach strukturierten Tankstellen-Wärters Erik. Der Hauptprotagonist wird als fremdgesteuerter Mensch charakterisiert, der sein eigenes Schicksal gerne in die Hände anderer legt und versucht, das Gegebene zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Nun ist er wieder an einem Punkt angelangt, an dem er seinem Leben eine entscheidende Wendung geben kann, läuft aber Gefahr, sich in der Nostalgie alter Zeiten zu verlieren und wieder ein Spielball anderer zu werden. Der Autor Lars Mytting schildert das Leben des Hauptprotagonisten zwischen der Leidenschaft für die Welt der Autos und der unerfüllten Liebe seines Lebens.
Insgesamt konnte mich "Die Tankstelle am Ende des Dorfs" nicht so sehr mitreißen wie "Die Glocke im See", aber das Erzähltalent des Autors macht auch dieses Buch zu etwas Besonderen. Mir hat der Roman viel Spaß gemacht, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 07.12.2019
Feuersee
Scheurer, Thilo

Feuersee


ausgezeichnet

Ein Krimi, wie er sein muss

In einem Wald nahe Rottweil wird eine skelettierte Leiche gefunden. Bei der Spurensicherung stoßen die Ermittler unter den Knochen auf eine Prothese, die einem Toten zugeordnet werden kann, der vor Jahren ermordet wurde. Wie stehen die Leichenfunde miteinander in Verbindung? Kriminalkommissar Sebastian Franck nimmt als Mitarbeiter der Sonderabteilung T.O.M. die Ermittlungen auf und versucht mit Hilfe der Rottweiler Kollegen Licht ins Dunkel der beiden Toten zu bringen...
"Feuersee" ist mittlerweile der dritte Band um den sympathischen und sehr gewissenhaften Ermittler aus Stuttgart. Die ersten beiden Teile konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Schon nach wenigen Seiten war mir klar, das mich der Autor Thilo Scheurer nicht enttäuschen wird. Mit seinem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil hatte er mich schnell wieder eingefangen. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem Auffinden der skelettierten Leiche klassisch aufgebaut und über die sehr authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt im Verlaufe der Geschichte immer wieder Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, wobei er vom Autor geschickt in die eine oder andere Sackgasse geschickt wird. Das überraschende Finale kann dann mit einem guten Plot überzeugen und rundet das Ganze aus meiner Sicht passend ab.
Insgesamt ist "Feuersee" für mich die sehr gut gelungene Fortsetzung einer spannenden Kriminalroman-Reihe, bei der man nur hoffen kann, dass sie so schnell nicht zu Ende erzählt ist. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.12.2019
Tod und kein Erbarmen
Haller, Elias

Tod und kein Erbarmen


ausgezeichnet

Erik Donner und ein Cold Case

Kriminalkommissar Erik Donner ist zur Zeit vom Dienst freigestellt um sich von seinem schweren Schicksalsschlag zu erholen. Das kleine Dorf, wohin er sich zurückgezogen hat wird noch immer von einer ungeklärten Tat, die sich vor 10 Jahren ereignet hat, überschattet. Ein achtjähriges Mädchen ist damals spurlos verschwunden und eine Angehörige gibt die Suche nicht auf. Als sie erfährt, dass mit Erik Donner ein erfolgreicher Ermittler vor Ort ist, versucht sie ihn für die Suche zu gewinnen. Am nächsten Morgen ist sie tot und Erik Donner steht unter Mordverdacht...
"Tod und kein Erbarmen" ist bereits der siebte Band um den nicht immer ganz einfachen Ermittler Erik Donner. Der Autor Elias Haller konnte mich mit seinen Thrillern schon mehrfach begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in sein Buch gestartet bin. Auch in seinem aktuellen Buch baut Elias Haller gleich zu Beginn des Buches seinen Spannungsbogen auf und hält ihn mit packenden Ermittlungen, überraschenden Wendungen und vielen Verdäch-tigen auf einem hohen Niveau. Immer wieder hat der Leser die Möglichkeit, neue Überlegungen anzustoßen, was die Täterschaft und die Tathintergründe betrifft. Erstmals bekommt es der Hauptprotagonist diesmal mit einem sogenannten Cold Case zu tun, also einer Tat, die schon länger zurückliegt. Dies mindert aber zu keiner Zeit das Tempo in dem Thriller, welches durch die lebendige und temperamentvolle Schreibweise des Autors begünstigt wird. Zusätzlich arbeitet Elias Haller mit vielen kürzeren Kapiteln, die durch die damit verbundenen Perspektivwechsel zusätzlich belebend wirken und das Buch für mich zu einem echten Page-Turner machten.
Insgesamt ist "Tod und kein Erbarmen" aus meiner Sicht ein packender und äußerst spannender Thriller, der sich hervorragend in die erfolgreiche Thriller-Reihe einfügt. Es bleibt zu hoffen, dass es noch einige Fälle für "das Monster" zu lösen gilt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2019
Winteraustern / Luc Verlain Bd.3 (MP3-Download)
Oetker, Alexander

Winteraustern / Luc Verlain Bd.3 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Im Schatten der Austern...

Für die Austernzüchter im Bassin dÁrcachon steht wieder die wichtigste Zeit des Jahres an. Weihnachten steht vor der Tür und das in Frankreich traditionelle Essen fordert wieder ihren vollen Einsatz. Das geschäftliche Treiben wird aber von einem grausamen Fund in der Region überschattet. Zwei junge Männer werden, an Pfählen festgebunden, ermordet aufgefunden. Dies versetzt den familiären Betrieben einen Schock, da die Toten aus den eigenen Reihen stammen. Was steckt hinter den beiden Morden? Hängt die Tat etwa mit den Austerndieben zusammen, die vor Ort schon seit längerer Zeit ihr Unwesen treiben? Kommissar Luc Verlain beginnt mit den Ermittlungen und bezieht seinen Vater mit ein, der selbst Austernzüchter war...
"Winteraustern" ist mittlerweile der dritte Band um den sympathischen Kommissar Luc Verlain. Der Autor Alexander Oetker konnte mich mit den ersten beiden Fällen bereits überzeugen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Buch gestartet bin. Schnell war mir klar, dass er mich auch diesmal mit seiner ruhigen und sehr bildreichen Erzählweise in den Bann ziehen würde. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem Leichenfund der beiden jungen Männer klassisch aufgebaut und über die geistreichen und spannenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme erhält die Krimi-Reihe von den beiden Hauptprotagonisten, Luc Verlain und seine Kollegin und Lebensgefährtin Annouk. Beide werden interessant und sehr sympathisch charakterisiert, so dass es Spaß macht, Ihnen bei den Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir der wohldosierte Lokalkolorit und der kleine Ausflug in die Welt der kulinarischen französischen Küche. Die Auflösung weiß in einem spannenden Finale nochmals zu überraschen und rundet die Geschichte hervorragend ab.
Die Umsetzung des Hörbuchs mit der Stimme von Frank Arnold halte ich für äußerst gelungen. Ihm ist es gelungen, mich mit seiner ruhigen und sehr gut betonenden Stimme nach Frankreich zu entführen und die Geschehnisse bildhaft vor Augen zu führen.
Insgesamt ist "Winteraustern" eine aus meiner Sicht in allen Belangen überzeugende Fortsetzung einer lesenswerten Krimireihe, die hoffentlich noch lange fortgesetzt wird. Ich empfehle das Buch und aufgrund der tollen Umsetzung auch das Hörbuch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.12.2019
POPPY (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

POPPY (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Onkelmann

Die sechsjährige Poppy lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Da erscheint es wie ein Segen, als ihre Mutter den vermögenden Fabrikanten kennenlernt, der ihnen gleich anbietet in seine großzügige Villa ein-zuziehen. Ihr neuer "Vater" überschüttet Poppy mit Geschenken und liest ihr alle Wünsche von den Augen ab. Auch Poppys Mutter gewöhnt sich schnell an den Luxus, in dem Geldsorgen keine Rolle mehr spielen. Das Ganze wäre zu schön um wahr zu sein, wenn Poppy nicht einen hohen Preis dafür zu zahlen hätte...
Ich habe bereits einige Thriller der Autorin Astrid Korten gelesen, und sie konnte mich bisher immer wieder mit ihren tiefgründigen und packenden Geschichten begeistern. Mit "Poppy" hat sie das sehr brisante und leider immer wieder aktuelle Thema Kindesmissbrauch in den Fokus gestellt. Sie setzt dieses Thema aus meiner Sicht sehr mutig und gefühlvoll um, indem sie auf die Schilderung von Gewaltszenen weitestgehend verzichtet und den Leser mit einer, dem Alter des Kindes angepassten Sprache, in Poppys Welt entführt. Dies ist in Teilen nur sehr schwer zu ertragen, aber öffnet die Augen für die unbeschreiblichen Ängste und Gefühle des Opfers. Immer wieder ist man als Leser versucht der kleinen Hauptprotagonistin zur Seite zu stehen, muss dann aber miterleben wie hoffnungslos sie ihrer Situation erlegen ist. Der Umstand, dass die Erzählungen auf wahren Begebenheiten beruhen, macht das Ganze noch unerträglicher. Das Buch begleitet die bewundernswerte Poppy durch ihre Kindheit und hat mich immer wieder tief beeindruckt zurückgelassen.
Astrid Korten ist mit "Poppy" ein außergewöhnlicher und sehr ergreifender Thriller gelungen, welcher in seiner Form äußerst unbequem erscheint, dem Leser aber dadurch nachträglich in Erinnerung bleibt. Aus meiner Sicht ein absolut lesenswertes Buch, auch wenn es aufgrund des Themas nicht für jedermann geeignet scheint. Ich bewerte Poppy mit den vollen fünf von fünf Sternen.