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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1221 Bewertungen
Bewertung vom 15.12.2021
Weihnachten in der Pfeffergasse
Bosse, Sarah

Weihnachten in der Pfeffergasse


sehr gut

Ein turbulentes Abenteuer mit kleinen Startschwierigkeiten. Über Hilfsbereitschaft und kleine Notlügen. Wunderbar weihnachtlich illustriert.

Inhalt:

Was für ein Missgeschick!

Oma Rosa (als Weihnachtsengel verkleidet für den Waffelverkauf zugunsten des Heimatvereins) stürzt beim Bierkistenklettern und bricht sich das Bein.

Ausgerechnet jetzt! Wer soll sich denn im Weihnachtsgeschäft um ihren Buchladen, die Bücherbutze, kümmern?

Auf Omas Mitarbeiter Herrn Urban "Monokel" Weber ist kein Verlass. Irgendetwas führt dieser schusselige Kerl im Schilde!

Die Enkelkinder Finn und Greta dagegen sind auf Zack, behalten den Verdächtigen im Auge und schmieden einen Plan ...



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Covergestaltung/Illustrationen:

Das Buchcover sorgt bereits für eine wohlige Weihnachtsstimmung und der Blick in die Pfeffergasse mit ihren stimmungsvoll beleuchteten (mit Goldfolie zum Funkeln gebrachten) Häusern verzaubert. Am liebsten möchte man sogleich in die Bücherbutze gehen und Stöbern.

Liebevoll und detailliert gestaltete Illustrationen unterstreichen das Gelesene. Zusätzlich zieren wunderbar weihnachtliche Vignetten die Seiten.

Obwohl "nur" schwarz-weiß erwecken die Zeichnungen die Charaktere zum Leben und sorgen für eine zauberhafte und weihnachtliche Atmosphäre.



Mein Eindruck:

Beruhigend zu lesen, dass in der vorweihnachtlichen Hektik auch bei anderen einfach alles schief laufen kann ;-)

Statt Bilderbuchidylle und Friede-Freude-Eierkuchen gilt es, das ein oder andere Probleme auszubügeln.

Die Geschichte wird mit viel Humor und Charme erzählt, jedoch zieht sich die Handlung zu Beginn und mehr als einmal fragt man sich, wann es nun endlich losgeht bzw. wohin die Reise führen soll.

Punkten kann das turbulente Abenteuer durch die sympathisch-cleveren Enkelkinder. Greta und Finn setzen alles in Bewegung, um die Bücherbutze mit Kundschaft zu füllen: ausgefallene Schaufensterdekoration, ein Lied zur Begrüßung "Oma Rosas Bücherbutzensong" und eine weihnachtliche Lesung in heimeliger Atmosphäre.

Von Rückschlägen und eigensinnigen Katern lassen sie sich so schnell nicht unterkriegen und die paar Notlügen der Oma gegenüber nimmt man ihnen nicht krumm. Schließlich soll die alte Dame sich nicht unnötig sorgen.

Auch die Nebencharaktere sind mit viel Herz gezeichnet. Den undurchsichtigen "Monokel" schließt man schon bald ins Herz, denn nicht alles ist so, wie es zunächst scheint.

Wertvolle Botschaften zum Thema Hilfsbereitschaft ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Am Ende bleiben auch große Leser:innen mit der Erkenntnis zurück, dass man Kindern mehr zutrauen sollte.

Ein unterhaltsames, lustiges und lehrreiches Weihnachtsabenteuer!



Hörerlebnis:

"Oma Rosas Bücherbutzensong" gibt es tatsächlich.

Der Sohn der Autorin hat ihn komponiert und auf der Homepage von Sarah Bosse bzw. bei YouTube kann man dem Ohrwurm-Lied lauschen.



Fazit:

Ein turbulentes und lustiges Weihnachtsabenteuer, welches auch ruhigere Töne anstimmt.

Schicksalsschläge und Zusammenhalt sowie Familiensinn und Hilfsbereitschaft ziehen sich durch die Geschichte und bescheren ein lehrreiches Lesevergnügen.

Detaillierte s-w Illustrationen ergänzen die Erzählung perfekt und geben den sympathischen Charakteren ein Gesicht.



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Rezensiertes Buch: "Weihnachten in der Pfeffergasse" aus dem Jahr 2017

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2021
Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
Gieseler, Corinna

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company


sehr gut

Turbulentes Abenteuer: phantasievoll, lehrreich, rasant und spannend, leider fehlt oftmals die weihnachtliche Atmosphäre.

Inhalt:

Freda kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus:

ihr Kater Mr. Livingstone spricht und nach einem mysteriösen Anruf finden sich die beiden am Nordpol wieder, genauer gesagt in der Christmas Company.

Hier kommen weihnachtliche Vertreter aller Länder zusammen und unter der Leitung des Weihnachtsmannes organisieren sie die Verteilung der Geschenke.

Doch ein anonymer Computerangriff und geheimnisvolle Wintergeister bedrohen das Weihnachtsfest.

Zum Glück stehen Freda und Mr. Livingstone bei ihrer Expedition ins ewige Eis der Kobold Jonker und der Engel Serafina zur Seite.

Ob es ihnen gelingt, Weihnachten zu retten?


Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Covergestaltung/Illustrationen:

Das Buchcover vereint den goldglänzenden Titel mit Spuren im Schneegestöber und schemenhaft abgebildeten, mystischen Wesen. Ein Titelbild, dass wenig preisgibt und doch ein paar der wichtigen Charaktere zeigt.

In Innern begleiten lediglich kleine Schattenspiele den Kapitelanfang.

Weitere Illustrationen oder zusätzliche Vignetten gibt es leider nicht.



Mein Eindruck:

Die Geschichte wird mit viel Spannung erzählt und durch humorvolle Dialoge aufgelockert.

Man weiß allerdings nie genau, wohin die Handlung führen wird.

"Das ist doch gerade das Besondere an Abenteuern, dass man sie erlebt, ohne gefragt zu werden. Sowas steht nicht auf dem Stundenplan!" (Mr. Livingstone, vgl. S. 40)

Das rasante Abenteuer gleicht einem modernen Märchen und besticht durch sympathische und interessante Charaktere. Mr. Livingstone mit seiner leicht arroganten (typisch Kater!) Art bildet den perfekten Gegenpart zur ruhigen Freda.

Viele Wesen aus nordischer Mythologie oder südländischen Bräuchen spielen eine Rolle und erwecken so alte Weihnachtstraditionen aus aller Welt zum Leben.

Abschließend wird zudem in kurzen Steckbriefen geschildert, wer beispielsweise die italienische Hexe Befana ist und was es mit dem Krampus auf sich hat.

Obwohl man mitten in der Christmas Company und somit dem Herzen von Weihnachten steht, kommt meiner Meinung nach die weihnachtliche Atmosphäre etwas zu kurz.



Fazit:

Ein turbulentes und lustiges Abenteuer in einer faszinierenden Welt und mit interessant gestalteten Charakteren: phantasievoll und lehrreich erzählt.

Ein wenig mehr weihnachtliche Stimmung hatte ich mir jedoch erhofft.



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Rezensiertes Buch: "Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 06.12.2021
Dein Bücherregal verrät dich
Snider, Grant

Dein Bücherregal verrät dich


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Mix: kunterbunte Kurz-Comics viel Witz und Ironie. Für Leseratten, Schreiberlinge und Bücherverrückte!

Inhalt:

Ein Ausflug in die Welt der Bücherwürmer:

- Was verrät der Blick ins Bücherregal? Hier zählen nicht nur Titel und Genre, sondern auch die Anordnung.

- Welche Hürden müssen überwunden werden, um das perfekte Buch zu finden? Gibt es diesen "Seelenverwandten" überhaupt?

- Welche wichtigen Elemente benötigt ein Klassiker?

- Was verursacht Leseblockaden und was hilft gegen Schreibblockaden?

Einblicke in Comic-Form und zugleich eine Einladung zum Schmökern und Staunen.



Illustrationen/Covergestaltung:

Das üppig gefüllte Bücherregal hat mich so fasziniert, dass ich die Stanze im Cover erst auf den zweiten Blick entdeckt habe ;-)

Das gebunden Buch ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Der Zeichenstil passt einfach perfekt: schlicht und trotzdem vielseitig und punktgenau.

Auch das Zusammenspiel von Bild und Text ist hervorragend gelungen. Bei einigen Panels sprechen die Bilder bereits für sich und führen den Gedanken weiter.

Dank der vielen Bücherregal und Büchertürme, der bekannten Alltagssituationen für Viellesende, kann man sich beim Schmökern herrlich in den Bildern verlieren.



Mein Eindruck:

Ein Buch für Viellesende über Bücher und dann auch noch in Form von kurzen Comics. Als Bücherwurm kann ich an so einer vielversprechenden Lektüre einfach nicht vorbeigehen.

Es ist keine zusammenhängende Geschichte, sondern vielmehr eine gut sortierte Aneinanderreihung von bekannten Situationen, die vom Autor und Comiczeichner Grant Snider herrlich überspitzt oder aus einer ganz neuen Perspektive gezeigt werden.

Bücherwürmern wird ein Spiegel vorgehalten und zugleich bricht Snider eine Lanze für das eigenbrötlerische und von anderen oftmals belächelte Hobby.

Von "Ich nutze alles als Lesezeichen" bis hin zum "Büchersortieren für Ordnungswütige" finden sich Viellesende in so manch einem Comic-Strip oder sogar als ganzseitiges Wimmelbild wieder. Bei der "Ode an ein halbgelesenes Buch" fühlt sich vermutlich so mach einer ertappt.

Wussten Sie, dass es nicht nur Schreibblockaden sondern auch Leseblockaden gibt? Ursachen hierfür reichen von kaputter Brille oder zu wenig Licht bis hin zur eingerollten Katze auf der Lektüre oder der unendlichen Bücherauswahl ;-)

Das Ordnungssystem (Lyrik sortiert nach Reimpaaren, Religion mit größtmöglichem Abstand zueinander und Naturwissenschaften in Kategorien "Belegt", "Kontrovers" und "Humbug") ist sehr unterhaltsam dargestellt.

Den Vergleich des Lesens mit einer Achterbahnfahrt empfinde ich als sehr gelungen. Eine ganze Seite wird der "Erzähl-Achterbahn" gewidmet, bei der Lesende vom Prolog über den Höhepunkt und die Handlungslücke bis zur Auslösung "fahren".

Die Comics variieren und zeigen neben ironischen und unterhaltsamen Aspekten auch herzerwärmende Szenen:

Ein Plädoyer für Tiere, die in Kinderbüchern völlig zu unrecht vernachlässigt werden, sorgt für Lacher während der Kreislauf des Lieblingsbuches aus Kindheitstagen, welches neu gekauft wieder im Laufe der Jahre zum ramponierten und doch innig geliebten Schatz wird (dieses Mal für die nächste Generation) berührt.

Zusätzlich fließen Alltagsprobleme und -sorgen des Autors ein und so widmen sich viele Kurzgeschichten dem Thema Schreibblockade, Lektorat uvm.

Eine unterhaltsame Lektüre für alle Buchliebhaber:innen und gleichzeitig ein Mut-Mach-Buch für angehende Autor:innen!



Fazit:

Eine Ansammlung einfallsreicher, ironischer und witziger Comic-Stips, welche auf herrlich schräge Art die Eigenarten von Viellesernden beleuchten.

Ein außergewöhnlicher und unterhaltsamer Lesespaß für Comicfans und Bücherwürmer.



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Rezensiertes Buch: "Dein Bücherregal verrät dich - Momente, die du nur kennst, wenn du Bücher liebst" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2021
Ein Lächeln für dich
Polák, Stephanie

Ein Lächeln für dich


ausgezeichnet

Eine berührende Geschichte mit einer simplen wie genialen Botschaft. Farbenfroh und mit viel Herz illustriert.

Inhalt:

Noah hat schon am frühen Morgen die allerbeste Laune und kann diese kaum verbergen.

Denn nach dem Kindergarten kommt sein Freund Max zu Besuch und darüber freut sich Noah so sehr, dass sein strahlendes Lächeln sogar die grimmige Frau, die ihm im Bus gegenüber sitzt, ansteckt.

Diese Freude wird weitergetragen und kehrt am Nachmittag sogar zu Noah zurück.



Altersempfehlung:

etwa ab 4 Jahren



Covergestaltung/Illustrationen:

Bereits das Cover verzaubert und unweigerlich lächelt man zurück :-)

Die Geschichte wird ergänzt durch große, farbenfrohe Illustrationen und der Vorlesetext fügt sich harmonisch in die Zeichnungen ein. Der kleine Noah ist mit viel Herz gezeichnet und sein glücklich lächelndes Gesicht einfach herrlich anzuschauen. Bereits beim Betrachten der Zeichnungen ziehen sich die Mundwinkel der Leser:innen nach oben.

Es gibt in den Bildern viele Kleinigkeiten zu entdecken, aber ganz besonders fasziniert die "Ansteckung". Wer zuvor noch grummelig dreinblickte, strahlt plötzlich.



Meine Meinung:

Eine herzerwärmende Geschichte, die mit viel Humor eine außergewöhnliche Kettenreaktion schildert.

Noahs Lächeln geht auf die Reise und so manch einer, der bisher schlecht gelaunt war oder einen "Misttag" hatte, wirkt plötzlich wie verwandelt und gibt diese Freundlichkeit weiter in Form von Gesten oder kleinen Aufmerksamkeiten an Kollegen, an wildfremde Personen auf der Straße, an alte Menschen usw.

Beeindruckend was so ein kleines Lächeln alles bewirken kann!

Und die Moral von der Geschichte: Ein wenig Freundlichkeit mehr in der Welt hat noch niemandem geschadet. Wir Großen sollten - wie die Kinder - viel öfter ein Lächeln verschenken. Einfach so. Und vielleicht geht es dann ebenfalls auf die Reise.

Für diese lehrreiche und berührende Geschichte geben wir eine klare (Vor-)Leseempfehlung sowie 5 von 5 lächelnde Gesichter!

:-) :-) :-) :-) :-)



Fazit:

Eine warmherzige Erzählung mit sympathischen Charakteren, einer berührenden wie wertvollen Botschaft und wunderschönen Illustrationen.

Vorlesespaß, der Jung und Alt ein Lächeln ins Gesicht zaubert.



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Rezensiertes Buch: "Ein Lächeln für dich" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2021
Leontin auf der Suche nach dem weisen Krokodil
Sterr, Thomas

Leontin auf der Suche nach dem weisen Krokodil


ausgezeichnet

Spannendes und lehrreiches Abenteuer: überkochende Emotionen, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Mit farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Ein sonniger und friedlicher Tag im Pangaland ...

Doch mit der Ruhe ist plötzlich Schluss: die Schlange Karl ist wütend ... sehr, sehr wütend, denn ALLE sind zu Karolas Geburtstagsfeier eingeladen. Alle bis auf Karl.

Leontin, der kleine blaue Langhalsdino, versucht, seinen Freund zu besänftigen, doch Karl rauscht gekränkt ab.

Dass sich die Würgeschlange anschließend heimlich auf die Kostümparty von Karola schleicht, endet in einer Katastrophe.

Die Freude sind sich einig: gegen Karls Wutausbrüche muss man doch etwas unternehmen können. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum weisen Krokodil Konrad ...



Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder ab etwa 8 Jahren (große Schrift, Blocksatz, hoher Textanteil)



Covergestaltung / Illustrationen:

Aufgeklappt werden Front und Rückseite des Buches zu einem großen Bild, welches alle Protagonisten in Szene setzt. Die untergehende Sonne taucht die bunt gestalteten Freunde und ihre fröhlichen Farben in ein warmes Licht und erzeugt einen gelungenen Kontrast zu den wütend fauchenden Beutelteufeln.

Zahlreiche - teilweise auch ganzseitige- farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichte und greifen die Handlung auf.

Die Figuren sind detailliert und liebenswert gestaltet: der rote T-Rex Piet, die gelbe Flugsaurierin Magda, die grüne Schlange Karl und natürlich der himmelblaue Langhalsdino Leontin.

Die immer wieder brodelnden Emotionen stehen den Figuren - und ganz besonders Karl und den Beutelteufeln - wie ins Gesicht geschrieben oder sind an ihren hochroten Ohren zu erkennen ;-)

Das tiefenentspannte, weise Krokodil bildet hier den perfekten Gegenpart.



Mein Eindruck:

Dies ist das dritte Abenteuer von Leontin und seinen Freunden. Da die Geschichten unabhängig voneinander sind und im Vorsatz des Buches alle Hauptfiguren vorgestellt werden, sind Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich.

Einfühlsam, spannend und mit Humor wird die lehrreiche Geschichte erzählt.

Zu Beginn stolpert auch geübte (Vor-)Leser:innen vielleicht noch das eine oder andere Mal über Karls "ssss"- und Zischlaute sowie über Magdas kreative Wortschöpfungen oder Wortverwechslungen. Diese "falschen" Worte sind gut erkennbar in blau geschrieben. Nach ein paar Seiten jedoch hat man sich bereits daran gewöhnt.

Die liebevoll gestalteten Charaktere wachsen schnell ans Herz, denn sie sind (zumeist) friedliebend und freundlich, hilfsbereit und neugierig sowie tolerant und aufgeschlossen.

Gemeinsam sind die vier farbenfrohen Tiere ein gut eingespieltes Team. Sie ergänzen sich perfekt und das Motto "Gemeinsam sind wir stark!" zieht sich durch die ganze Buchreihe.

In diesem Abenteuer stehen Wut und der Umgang mit hochkochenden Emotionen im Vordergrund.

Bereits im ersten Abenteuer ist die Schlange Karl durch häufige Wutausbrüche aufgefallen und dieses Mal explodiert der kleine Kerl förmlich. Aber auch weitere Tiere und ihr Umgang mit Zorn wird gezeigt. Kindgerecht wird geschildert, dass es ganz normal ist, sich hin und wieder über etwas zu ärgern. Zudem wird beschrieben, in welcher Form sich Gefühle auch körperlich äußern können. Wichtig ist am Ende nur, wie man mit seiner Wut umgeht ohne anderen zu schaden.

Der Humor bleibt aber nicht auf der Strecke und lustige Dialoge lockern die Geschichte auf. Ganz besonders die stoische Ruhe und die weisen Worte des Krokodils Konrad bringen Wüteriche zur Räson.

Ein spannendes und lehrreiches Abenteuer, das aufzeigt, wie wichtig es ist, sich mit seiner Wut und den Ursachen hierfür auseinandersetzen.

Eine Leseempfehlung für geübte Leser bzw. zum Vorlesen etwa ab 6 Jahre!
Thematisch zudem sehr geeignet als Schullektüre. Als Extra gibt es auf der Website des Verlages Bonusmaterial zum Herunterladen.


Fazit:

Ein weiteres spannendes und lustiges Abenteuer mit L

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2021
Was macht Püüüp?
Hoëcker, Bernhard;Mühlenfels, Eva von

Was macht Püüüp?


ausgezeichnet

Eine außergewöhnliche Identitätssuche: lustig, turbulent und berührend mit ausdrucksstarken, farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Da ist es plötzlich: ein Püüüp!

Doch das kleine Geräusch ist unsicher, zu wem oder was es eigentlich gehört.

Ist es vielleicht ein Auto? Nein, denn das macht BRUMM und ist viel lauter.

Ist es vielleicht ein Tropfen, der ins Wasser fällt? Nein, denn der macht PLATSCH!

Ist es vielleicht eine Sirene? Aber nein! Denn das sind gleich vier Geräusche: Ta, Tüü, Ta und Taa, d.h. TATÜÜTATAA.

Aber irgendetwas auf der Welt muss doch püüüpen?!

Und so begibt sich das kleine Püüüp auf die Suche ...



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre (zum Vorlesen)

etwa ab 2. Klasse (zum Selberlesen)



Illustrationen:

Die lustige Geschichte wird ergänzt durch ausdrucksstarke, farbenfrohe Illustrationen.

Den unverwechselbaren Zeichenstil von Nikolai Renger mögen wir sehr, denn ganz gleich ob schwarz-weiß oder in Farbe, die Figuren sind immer außergewöhnlich gestaltet. Ganz besonders die Darstellung der verschiedenen Geräuscheraten, die auf dem jeweiligen Gegenstand sitzen, ist hier hervorragend gelungen.

Die Vorlesetexte fügen sich harmonisch in die Zeichnungen ein, z. B. auf einem Baustellenschild oder an der Wand im Museum.

Bei all dem Betrachten der wundervollen Bilder sollte man den Vorsatz des Buches nicht außer acht lassen: während vorne noch das kleine PÜÜÜP vielen ratlosen Geräuschen gegenübersteht, hat es hinten bereits seine Bestimmung gefunden.



Meine Meinung:

Das vom Cover fröhlich lächelnde Püüüp hoch über den Dächern der tönenden Stadt weckt in Verbindung mit dem Titel sofort die Neugier.

Was bitte ist ein Püüüp? Bzw. was erzeugt dieses Geräusch?

Die Idee, Laute als Figuren zu zeigen, ist einfach genial und wird herrlich lustig umgesetzt. Auch die Suche nach der Ursache des Püüüps gestaltet sich unterhaltsam und interessant. Faszinierend zudem wie viele Geräusche wir im Alltag ausblenden und welche Arbeit die kleinen Wesen verrichten. Das PLIPP an der Supermarktkasse werden wir von nun an mit ganz anderen Augen sehen :-)

Mit viel Humor wird die Reise des Püüüp geschildert und kleine Zuhörer:innen wie auch große Vorleser:innen fiebert durchgehend mit. Man hat richtig Mitleid mit dem kleinen Kerlchen, das irgendwann überzeugt davon ist, es wäre unnütz und das blödeste Geräusch der Welt.

Im Bilderbuch ist ein glückliches Ende selbstverständlich. Des Rätsels Lösung wird hier jedoch nicht verraten. Wer erfahren möchte, was es mit dem Püüüp auf sich hat, der muss dieses Buch schon selber lesen ;-)

Für diese lustige, phantasievolle und turbulente Geschichte über Selbstfindung vergeben wir lautstarke 5 von 5 Püüüp sowie eine Vorlese-Empfehlung!



Fazit:

Eine phantastische, lustige und rasante Geschichte mit außergewöhnlichen Charakteren und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

Bernhard Hoëckers Kinderbuchdebüt ist ein Vorlesevergnügen für die ganze Familie!



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Rezensiertes Buch: "Was macht Püüüp?" aus dem Jahr 2021

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2021
Quirinius, der Engel und das Christkind
Praßler, Anna Maria

Quirinius, der Engel und das Christkind


ausgezeichnet

Eine wunderschöne und herzerwärmende Geschichte für junge Kinder, zauberhaft und stimmungsvoll illustriert.

Inhalt:

Quirinius verlässt mit seinen Eltern die römische Heimat, denn sein Vater soll für den Kaiser Augustus alle Menschen zählen.

In Bethlehem angekommen fühlt sich der kleine Junge zunächst einsam, erkundet die Gegend und richtet sich in einer Höhle sein Spielzimmer ein. Vielleicht kommt irgendwann ein Kind vorbei, das mit ihm spielen möchte.

Doch plötzlich steht der Engel Raphael vor ihm und berichtet von der baldigen Ankunft des neuen Königs.

Der Engel hat den Auftrag, eine passende Unterkunft für Maria, Josef und das Jesuskind zu finden. Wie gut, dass Quirinius bereits einen gemütlichen Platz hergerichtet hat.



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen:

Die Doppelseiten werden fast vollständig für die atmosphärischen und farbenprächtigen Illustrationen genutzt und die kurzen Texte fügen sich harmonisch ein.

Es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken und besonders der Wechsel des geschäftigen Treibens bei Tag in der Stadt zur idyllischen Landschaft und der heimeligen Höhle mit Ochse und Esel unter dem Sternenhimmel wird wundervoll dargestellt. Die warmen Farben der untergehenden Sonne weichen dem kühlen Blau der Nacht.

Zusätzlich zum Farbverlauf innerhalb der Geschichte bilden die Zeichnungen im Vorsatz des Bilderbuches einen Rahmen: vorne die Schiffsreise bei Tag und hinten der Sternenhimmel.



Mein Eindruck:

Einfühlsam und altersgerecht wird in kurzen, für jüngere Kinder bereits gut verständlichen Sätzen eine wundervolle Geschichte erzählt.

Der Leser begleitet den römischen Jungen Quirinius, welcher für den künftigen König sogar noch auf die Suche nach einer kleinen Gabe geht. Dabei hat er unwissentlich bereits das perfekte Geschenk gefunden: seine gemütlich hergerichtete und vom Ochsen erwärmte Höhle.

Spätestens zum Ende der Erzählung wird einem ganz warm ums Herz.

Aus einer neuen Perspektive und in abgewandelter Form erleben bereits jüngere Kinder die biblische Geschichte bzw. msn entdeckt sie ganz neu.

Eine (Vor-)Leseempfehlung zur Weihnachtszeit für Jung und Alt!



Fazit:

Eine wunderschöne und herzerwärmende Geschichte, die dank stimmungsvoller und farbenprächtiger Illustrationen lebendig wird.



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Rezensiertes Buch: "Quirinius, der Engel und das Christkind" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2021
Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE
Kling, Marc-Uwe

Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE


ausgezeichnet

Lustig, lehrreich und alles andere als schlangweilig! Ein witziges Bilderbuch voller Ideen und mit tollen Extras.

Inhalt:

Im Land der Träume - genauer gesagt im hübschen Herzwald - leben die Einhörner fröhlich in den Tag hinein und fressen gezuckerten Glücksklee.

Doch auch in dieser Idylle herrscht nicht nur Sonnenschein: Das NEINhorn (es sagt zu jedem und allem einfach "Nein!") hat sich mit der KönigsDOCHter (die ausschließlich mit "Doch!" antwortet) ganz fürchterlich gezofft. Worum es dabei ging, haben die Streithähne inzwischen vollkommen vergessen.

Kurzerhand büxt das NEINhorn aus und landet im dichten dunklen Dschungel. Dort begegnet es der SchLANGEWEILE, die den ganzen Tag herumhängt und einfach alles schlangweilig findet.

Ob dem NEINhorn vielleicht ein spannendes Spiel einfällt? Oder ist Langeweile ansteckend? ...


Das zweite Abenteuer des NEINhorns mit Ausklappseite, einem Spielplan für das Schleiterspiel und weitere Ideen gegen Schlangeweile!


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre



Illustrationen:

Den Vorsatz des Buches schmückt eine Karte vom Land der Träume.
Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen ergänzen das unterhaltsame Abenteuer.

Die verschiedenen Tiere und die idyllische Landschaft sind erneut wunderschön anzuschauen. Neben dem NEINhorn (mit herrlich grummeligem Blick) gibt es viele weitere skurrile wie liebenswerte Charaktere: WASbär ist zuckersüß, NAhUND mit typischem Hundeblick wirkt immer ein wenig trantütig und die besserwisserische KönigsDOCHter sowie die verschnarchte SchLANGEWEILE ergänzen diese kunterbunte Bande hervorragend.

Ganz besonders die Illustrationen auf der ausklappbaren Seite sind atemberaubend.



Meine Meinung:

Dies ist das zweite Abenteuer und da das erste derart beeindrucken konnte, sind wir mit entsprechend großer Erwartung an "Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE" herangegangen. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich.

Marc-Uwe Kling gelingt es mit seinen Kinderbüchern auch Erwachsene zu faszinieren. Dank feinem Humor und Anspielungen zwischen den Zeilen kommen auch Vorleser:innen auf ihre Kosten.

Das Schriftbild ist sehr klein, so dass dieses Buch für Leseanfänger noch nicht geeignet ist. Hinzukommt der Wechsel verschiedener Schriftarten, z.B. in den Sprechblasen. Auch dass die Groß- und Kleinbuchstaben vertauscht werden ist für Erstleser vielleicht noch zu komplex. Als Vorlesebuch dagegen ist es perfekt und in Kombination mit den Illustrationen gibt es so viele Kleinigkeiten zu entdecken. So manches ist erst beim zweiten oder dritten Lesen aufgefallen und wahrscheinlich haben wir noch immer nicht alles gefunden.

Die Charaktere sind bekannt aus dem ersten Abenteuer:

- der freundliche WASbär, ein kleines Kerlchen, das schlecht hört bzw. mit voller Absicht nie zuhört,

- der NAhUND, dem alles egal ist, denn seine Antwort ist stets: "Na und?"

- die KönigsDOCHter, die allem und jedem widerspricht und mit ihren ständigen "Doch!" den perfekten Gegenpart zum NEINHorn bildet.

Die Streitereien und Dialoge der Freunde sind herrlich aberwitzig.

Die herrlich schräge Geschichte bekommt eine weitere völlig skurrile Figur: die SchLANGEWEILE. Egal was das NEINHorn auch vorschlägt, alles ist furchtbar schlaaaaangweilig! Ein Schelm, wer hier sofort an den eigenen Nachwuchs denkt ;-)



Passend zur Geschichte gibt's am Ende des Buches viele Extras gegen Langeweile:

Eine Seite aus einem Freundschaftsbuch, Suchaufgaben und (wie im ersten Band) weitere skurrile Tiere bei denen die Namen wild vertauscht wurden. Hier haben sich Autor und Illustratorin noch einmal nach Herzenslust neue Wesen erschaffen wie die KLAUmeise, der PINKuin oder der FLEHopard.



Es findet sich sogar eine Anleitung und im Buchvorsatz das passende Spielfeld. Eine Spielfigur pro Nase, ein Würfel und schon geht's los mit dem Schleiterspiel! Eine lustige Variante des Leiterspiels, bei dem man die Leiter raufklettern darf und bei der Schlange runterrutscht.

35 von 37 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.