Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Chattys Bücherblog
Wohnort: 
Bretten

Bewertungen

Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2017
Schierlingstod
Dorra, Simone

Schierlingstod


ausgezeichnet

Das Cover fand ich anfangs etwas blaß und hatte mich nur wenig angesprochen. Es war vielmehr der Titel, der meine Neugier geweckt hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Der Morgen war noch sehr jung, als Fidelitas ins Freie trat und die Tür leise zuzog.

Kommen wir zum Inhalt: Fidelitas lebt als Nonne in einem Kloster in Frauenalb, als sie die Nachricht erhält, mit der Gräfin Johanna von Eberstein nach Cannstatt reisen zu dürfen. Sie soll sich um das Wohl der Gräfin kümmern, die stets Schmerzen in ihren Gelenken hat.

Der Sohn der Gräfin findet sich ebenfalls in Cannstatt ein und stirbt. Fidelitas vermutet, dass ihm jemand Schierling in das Essen getan hatte. Aber wer? Und warum?

Valentin Schmieder, ein Theologe aus Tübingen wird mit den Ermittlungen beauftragt.

Anfangs war ich mit den vielen Protagonisten, deren elterlichen Verhältnisse und Begebenheiten doch etwas überfordert. Jeder Abschnitt - ein neuer Name und eine Zusammenfassung über dessen bisheriges Leben. Uff....das waren ganz schön viele Informationen, denen ich auch irgendwann nicht mehr folgen konnte. Ich habe dann einfach nur noch gelesen, ohne mir die Namen zu merken.

Nach dieser ersten Hürde konnte ich mich dann voll und ganz in die Geschichte fallen lassen. Und schon bald stellte ich fest, dass ich mir ebenfalls Gedanken machte, wer Bruno wohl vergiftet haben könnte.

Sehr schön fand ich, als Ortskundige, die Erwähnung und Beschreibung einzelner Orte und Begebenheiten, die mir sehr vertraut waren. Dennoch habe ich auch interessante Details erfahren, die mir teilweise wirklich erstaunt haben und mit denen ich mich auch noch intensiver beschäftigen möchte.

Obwohl es sich bei den Protagonisten um teils fiktive, teils reale Personen handelt, ist mir dieses beim Lesen nicht wirklich bewusst geworden. Alle Charakteren harmonieren perfekt zu- und miteinander, so dass ich keine fiktive Handlung erkennen konnte. Und ob Johanna von Eberstein wirklich so eine Zicke war.... wer weiß das schon. Geschrieben steht viel. Jedenfalls wurde diese Charaktereigenschaft hervorragend in die Geschichte eingefügt.

Die Autorin verfügt über sehr viel Feingefühl was Sprache, Charakteren, Spannung und Unterhaltung angeht. Ich wurde praktisch von der ersten Seite an, tief in das Geschehen eingesogen.

Fazit:

Es handelt sich zwar um einen Reformationskrimi, der jedoch nicht vordergründig mit der Bibel zu tun hat. Der Bezug zur Kirche, Martin Luther, Reformation etc. dient lediglich dazu, den Leser in die richtige Stimmung zu versetzen.

Man sollte dieses Buch still und mit Bedacht lesen, da man sonst Gefahr läuft, wertvolle Details zu übersehen. Und jedes noch so kleine Detail ist wichtig und spielt unter Umständen eine große Rolle.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Lesen dieses Buches sehr genossen habe. Historisch wertvoll, gute Recherche, sehr gute Unterhaltung, all dieses zeichnet das vorliegende Buch aus. Ich würde mir eine Fortsetzung mit Fidelitas wünschen, da sie mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Ach ja, am Ende des Buches habe ich dann das Personenverzeichnis gefunden.

Bewertung vom 02.05.2017
Eine Frau für alle Fälle
Wagner, Laura

Eine Frau für alle Fälle


weniger gut

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Immer auf den Horizont gucken, dachte Sandy.

Kommen wir zum Inhalt: Sandys Oma kommt von einer Kreuzfahrt nicht nach Hause. Nur eine Postkarte besagt, dass es ihr gut ginge. Sandy, die in einer Detektei arbeitet, begibt sich auf Spurensuche in die Karibik, genauer gesagt, nach Dominica. Bis sie jedoch ihre Oma findet, warten einige Abenteuer auf sie. Drogen, Polizei und nicht zu vergessen: Sergeant James Cuffy.

Anfangs fand ich diesen Krimi noch total witzig. Eine interessante Story, mit einer interessanten Pseudo-Detektivin. Der überaus witzige Schreibstil, ich erinnere hier an das Sommerkleidchen mit dem Micky-Maus-Schlüpfer, an Sätze wie: "Sie folgte ihrem Mittagessen ins Meer" etc. sorgte für einige Lacher beim Lesen.

Dann wurde die Geschichte aber immer flacher und wirkte zeitweise auch ziemlich gezwungen. Die Ermittlungen wurden sehr unglaubwürdig und Kommissar Zufall trat sehr oft in den Vordergrund. Ich war zeitweise wirklich geneigt, einfach ein paar Seiten zu überblättern. Aber ich habe durchgehalten, und siehe da, ich hätte beim Überblättern gar nichts verpasst. Auch der Schluss war irgendwie, hm....sagen wir mal ... plump! Nichts besonderes und vorhersehbar.

Zur Protagonistin: Anfangs witzig und tölpelhaft, danach unkontrolliert und nervig. Mich konnte se jedenfalls in keinster Weise von sich und/oder ihren Fähigkeiten überzeugen.

Fazit:

Was heiter anfing, endete hier leider in Trägheit. Stellenweise hatte ich das Gefühl, als ob der Autorin die Geschichte über den Kopf gewachsen sei und nun schnell und krampfhaft nach der Fortgang der Story gesucht wurde. Die ersten Seiten fand ich überaus witzig, aber dann wurde es von Seite zu Seite schwächer, bis zum Ende dann .... gähn.

Fraglich bleibt auch die Rolle des Hundes auf dem Cover. Denn als Drogenspürhund.... na ja.

Bewertung vom 29.04.2017
Ein Grab in den Wellen / Sea Detective Bd.1
Douglas-Home, Mark

Ein Grab in den Wellen / Sea Detective Bd.1


sehr gut

Das etwas farblos gehaltene Cover hätte mich, ohne den Titel, wohl kaum angesprochen. Die Farben sind mir etwas zu blass und zu nichtssagend. Ich hoffe nicht, dass es sich im Inhalt widerspiegelt. Der Titel jedoch macht mich neugierig. Sehr neugierig sogar.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn hier verwenden: Der kalte Wind ließ das Mädchen zittern.

Kommen wir nun zum Inhalt: Der Prolog lässt einem das Blut in den Andern gefrieren. Furchtbar! Entsetzlich! Grausam! All diese Worte gingen mir durch den Kopf, als ich von den beiden Mädchen gelesen hatte. Verkauft für 60.000 Rupien um dann, nachdem sie ihren Dienst erwiesen haben und gefügig waren, auf dem Meer ausgesetzt zu werden. Puh, ein ziemlich heftiger Einstieg in diesen Krimi.

Schon kurz danach lernt der Leser Cal kennen. Er ermittelt Strand- und Treibgut. Hier habe ich echt gestaunt. So etwas gibt es? Klingt sehr spannend. So spannend geht es auch weiter. Denn schon bald wird ein Fuß am Strand gefunden und Cal beginnt seine Ermittlungen. Aber nicht nur er ermittelt, sondern auch die Polizei ... wegen ihm, und seinen nächtlichen Pflanzen-Eingrab-Einbrüchen.

Sehr interessant beschreibt der Autor das Sammeln von Treibgut und seine Auswertungen. Gut, man darf beim Lesen nicht zimperlich sein, da manchmal Details erwähnt werden, die doch etwas ... hm... sagen wir mal prikär sind. Aber dennoch klingen sie einleuchtend und machen Lust, selbst mal am Strand die Augen offen zu halten. Denn wie oft hat man schon einen einzelnen Schuh gefunden, der angespülte wurde. Hatte dann nicht jeder gedacht: Ach, der ist bestimmt mal von einem Boot gefallen. Aber ist er das wirklich??? Oder steckt evtl. eine ganz andere Geschichte dahinter. Den Gedanken sind hier wohl keine Grenzen gesetzt.

Auch die Sache mit den nächtlichen Einbrüchen, um auf eine Pflanze bzw. auf die Umwelt aufmerksam zu machen, ist eine grandiose Idee, die Umweltaktivisten bestimmt begeistern wird.

Dazwischen folgen immer wieder Kapitel mit Basanti und ihrer Flucht aus der Prostitution, die einem beim Lesen den Atem stocken lassen.

Fazit:

Ein Krimi der sofort Lust auf die Fortsetzung macht. Interessante Story und ein interessanter Protagonist.

Bewertung vom 27.04.2017
Das gefälschte Lächeln
Jacobs, Kay

Das gefälschte Lächeln


gut

Das Cover hätte mich in der Buchhandlung wohl nicht angesprochen. Wohl, weil es einfach zuviele Geschichten rund um die Mona Lisa gibt. Und die drei Herren verkörpern eine Epoche, über die ich nur sehr selten Bücher lese. Wohl, weil es sich um eine Epoche handelt, die nicht gerade zu meinen bevorzugten gehört. Es war vielmehr der Titel, der mich angesprochen hat. Klar, dass es sich hierbei auch um das Lächeln der Mona Lisa handelt. Aber dennoch hatte der Titel auch etwas geheimnisvolles.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist unwahr.

Kommen wir zum Inhalt: Die Story gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Zuerst lernt der Leser Peruggia kennen. Er wirkt ein bisschen schüchtern, lässt sich aber problemlos zu einem großen Coup, nämlich einem Kunstraub anheuern. Und, wie sollte es auch anders sein, tappt dabei in die Falle. Dieser Handlungsstrang spielt in Paris, 1911.

Kommen wir zum zweiten Handlungsstrang, der im heutigen Hamburg spielt. Wir treffen hier auf Kriminalhauptkommissar Matthias Unger.

Leider war mir die Story um den Kunstraub etwas zu langatmig, so dass ich ständig versucht war, die Seiten zu überblättern um im hier und heute, sprich bei den Ermittlungen von KHK Unger zu landen. Diese Ermittlungen fand ich weitaus spannender und nachvollziehbarer. Allerdings wurde meines Erachtens KHK Unger an manchen Stellen recht dümmlich dargestellt. z.B auf Seite 54 als er ein Schriftstück betrachten, das ganz offensichtlich auf niederländisch verfasst wurde, er jedoch denkt, dass es ein Legastheniker geschrieben hat. Diese Szene fand ich schon sehr dumm. In seinem Alter sollte er doch schon mal mit Holländern oder deren Sprache in Kontakt gekommen sein. Sei es im Urlaub, im Internet oder Fernsehen.

Im Großen und Ganzen hat mir Monique sowieso besser gefallen, obwohl ja Unger eigentlich der Hauptprotagonist ist. Monique scheint mir um eines klüger und gewiefter zu sein, als ihr Kollege.

Es gab aber auch sehr lehrreiche Bestandteile in dem Krimi. Zum Einen, die Geschichte rund um Mona Lisa. Wer war sie wirklich? Wen hatte Da Vinci gemalt?

Und auch die Sache mit dem Phosphor fand ich sehr interessant und gut recherchiert.

Dagegen wirkte die Geschichte mit dem Rollentausch sehr konstruiert und das Verhältnis der Geschwister zu klischeehaft.

Fazit:

Ein etwas ruhigerer Krimi mit vielen interessanten Details.

Bewertung vom 26.04.2017
Sieh niemals weg / Kate Page Bd.1
Mofina, Rick

Sieh niemals weg / Kate Page Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover drückt eine beklemmende Stimmung aus. Bedingt durch die Farbgebung, den Kinderwagen und auch den Titel, lässt es den Leser schon beim Anblick eine unterschwellige Bedrohung fühlen. Passend zum Genre.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Der Tod war nahe, aber davon wusste Jenny Coopers nichts.

Kommen wir zum Inhalt: Jenna ist mit ihren beiden Kinder auf einem Flohmarkt, als ein Tornado auftritt. Der Regen peitscht ihnen ins Gesicht, Sirenen heulen und ein Schulbus wird durch die Luft geschleudert. Bei all der Panik verschwindet auf einmal ihr fünf- Monate alter Sohn Caleb.

Zeitgleich erhält Kate Page, Praktikantin bei der Nachrichtenagentur Newslead in Dallas, den Auftrag, an den Schreckensort des Tornados zu fahren um von dort zu berichten. Sollte sie es schaffen die beste Story zu bringen, würde dieses eine Vollzeitstelle für sie bedeuten. Was Kate jedoch zuerst vorfindet, ist kaum in Worte zu fassen. Überall Trümmerteile und Leichen. Dann trifft sie auf Jenna und spürt eine tiefe Verbundenheit. Obwohl ihre Redakteurin ihr den Fall entzieht, spürt Kate, dass sie hier einer großen Sache auf den Fersen ist und möchte Jenna helfen, den kleinen Caleb zu finden.

Gerade am Anfang, als der Tornado aufkam, konnte ich fast schon selbst den Wind und Regen im Gesicht spüren. Bedingt durch den bildhaften Schreibstil, konnte ich jede Regung intensiv miterleben. Filmszenen wie bei "Twister" gingen mir dabei durch den Kopf. Wie oft der Autor wohl diesen Film gesehen hatte?

Kates Schicksal ist wirklich erschreckend. Zuerst verliert sie ihre Eltern bei einem Brand, dann noch ihre kleine Schwester bei einem Autounfall. Tragisch erzählt der Autor ihren Lebens- und bisherigen Leidensweg. Ich hatte mehrfach das Gefühl, Kate einfach mal in den Arm nehmen zu müssen und zu flüstern: "Alles wird gut." Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und kämpft. Der Autor hatte ihr eine sehr starke Persönlichkeit eingehaucht. Ihre Gedanken und Handlungen waren stets nachvollziehbar.

Der Spannungsbogen war durchgängig von der ersten Seite an. Ich konnte ... nein, ich wollte das Buch einfach nicht aus den Händen legen. Zu sehr hatte mich die Geschichte in ihren Bann gezogen.

Fazit:

Selten habe ich einen so emotionalen und spannenden Thriller gelesen. Die Story, die Protagonisten ... alles harmonierte von der ersten Seite an. Ich hoffe auf einen baldige Fortsetzung mit der toughen Reporterin.

Bewertung vom 21.04.2017
Kräuterrosi und ihr Bumshüttensepp
Fürk-Hochradl, Doris

Kräuterrosi und ihr Bumshüttensepp


ausgezeichnet

Während der Titel eher auf etwas frivoles schließen läst, zeigt das Cover etwas sehr Bodenständiges: Eine Hütte/Haus mit Geweih. Ob es da aber wirklich so bodenständig zu geht?

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Manche Dinge ändern sich und andere eben nie.

Kommen wir zum Inhalt: Wie bereits beim Vorgänger, so zeigt sich auch hier unter jeder Kapitelüberschrift noch ein kleiner Hinweis auf Kräuter und ihre Wirksamkeit. So erhält der Leser neben einer Kriminalgeschichte, gleich noch ein bisschen Heilkunde ganz nebenbei vermittelt. Und ich finde, dass es sich um wirklich tolle Tipps und Informationen handelt.

Die dreiundsechzig jährige Rosi lebt inzwischen mit dem Bordellbesitzer Sepp zusammen. Als sich Sepp wieder um seine Geschäfte kümmern muss, reist Rosi ins Kloster Maria Schmolln zu ihrer Freundin Klara. Während einer Andacht geschieht das Grauenvolle. Eine Nonne wird umgebracht und an ihrer nackten Brust findet man eine Babypuppe. Was hat das zu bedeuten? Rosi beginnt zu ermitteln und gerät dabei selbst in Gefahr.

Sehr pointiert beschreibt die Autorin sowohl die Protagonisten als auch deren Umfeld. Immer wieder sind kleine Seitenhiebe oder Giftpfeile in ihren Sätzen versteckt, die oftmals zum Schmunzelt oder Nachdenken anregen. z.B. "Der Mensch ist ein seltsames Tier. Kein anderes Wesen empfindet solche Neugierde und eine derartig anormal Befriedigung, wenn sich etwas Schlimmes ereignet hat, wie der Mensch." (Seite 29)

Raffiniert lenkt die Autorin den Leser in eine ganz bestimmte Richtung, in der die moralischen Aspekte zum Tragen kommen. Dann jedoch kommt die Kehrtwende und auf einmal ist man fast schon froh, den ersten Tatverdächtigen nicht ausgesprochen zu haben.

Fazit:

Auch dieser Nachfolgeband hat mich total begeistert. Mit der Protagonistin Rosi ist der Autorin eine tolle Ermittlerin gelungen. Witzig und unterhaltsam! Meine Empfehlung! Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen.

Bewertung vom 16.04.2017
Das Glück schmeckt nach Zitroneneis
Clements, Abby

Das Glück schmeckt nach Zitroneneis


gut

Das Cover zeigt ein malerisches Dörfchen am Meer. Es versetzt den Leser sofort in eine Wohlfühlstimmung, so dass man direkt loslegen möchte.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Imogen schlief tief und fest, den Kopf an Finns Brust geschieht und unter zwei Daunendecken und einer Wolldecke vergaben, als ihr Handy bimmelte.

Kommen wir zum Inhalt: Es beginnt mit der Geburt Bellas, Tochter von Anna und Matteo. Bevor ich mich jedoch irgendwie mit den Protagonisten anfreunden konnte, begann der Zeitsprung.

Nun wurde mich auch klar, dass es wohl einen Vorgängerband geben musste, denn irgendwie fehlte so ein bisschen der Zusammenhang. Kurz recherchiert und siehe da... Band 1: Viviens himmlisches Eiscafé.

Nun gut, vielleicht ging es ja doch, ohne den Vorgänger zu kennen.

Matteo möchte zurück in seine Heimat, nach Italien. Anna zögert anfangs etwas, aber stimmt dann zu, für einige Zeit auszuwandern. Schnell ziehen sie an die Amalfi-Küste. Aber schon bald wird klar, dass Matteos Familie irgendwie immer mitmischt. Krisen und Probleme sind vorprogrammiert.

Annas Schwester Imogen entdeckt ein Geheimnis und flieht mit ihrem Freund ebenfalls nach Italien.

Wie es nun weiter geht, kann man sich ja fast schon denken.

Fazit:

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, habe ich mich dann doch in die Geschichte eingefunden. Der lockerleichte Schreibstil der Autorin machte mir das möglich.

Die Schilderungen der Streitigkeiten und sonstigen Unzulänglichkeiten haben mich schon auch berührt. Ja, ich kann sagen, ich habe teilweise mitgelitten.

Trotzallem ist es eine Serie, die ich wohl nicht weiter verfolgen werde, da mich dieser Band nicht wirklich überzeugen konnte. Es war nett zu lesen, aber auch nicht mehr oder weniger.

Bewertung vom 14.04.2017
Die Terranauten
Boyle, T. C.

Die Terranauten


weniger gut

Das Cover ist schon sehr interessant. Ein Mensch im Raumanzug durchstreift ein Fleckchen Erde, das die Natur schon in Beschlag genommen hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Man hatte uns von Haustieren abgeraten, desgleichen von Ehemänner oder festen Freunden, und dasselbe galt natürlich für die Männer, von denen, soviel man wusste, keiner verheiratet war.

Kommen wir zum Inhalt: Puh, ja was soll ich sagen, was in den vielen vielen vielen Rezensionen noch nicht erwähnt wurde.... ich weiß es nicht.

Ich spare mir einfach die Inhaltsangabe und komme gleich zum Punkt.

Und der wäre: Enttäuschung. Ja, wiedermal habe ich mich von dem Hype lenken lassen und kann es überhaupt nicht nachvollziehen.

Was bitte schön hatte denn dieses Buch mit Wissenschaft oder SiFi zu tun? Oder hab ich es einfach nur nicht verstanden?

Für mich war es ein heilloses Durcheinander, durchbrochen von Sexszenen, die na ja...auch nicht gerade prickelnd waren. Und wenn nicht ge... wurde, dann gab es Meinungsverschiedenheiten. Und so zogen die 600 Seiten ins Land.

Okay man merkt es nun schon....mich konnte das Buch einfach nicht begeistern.

Fazit:

Es ist mir echt rätselhaft, weshalb dieses Buch so gehypt wurde. Für mich ist es einfach nur Durchschnitt, unterer Durchschnitt sogar. Ich war echt enttäuscht. Hatte der Klappentext noch etwas Spannung vermuten lassen, so war die Story, die dahinter stand einfach nur fad.

Bewertung vom 11.04.2017
Inselfrühling / Inselreihe Bd.4
Lüpkes, Sandra

Inselfrühling / Inselreihe Bd.4


ausgezeichnet

Das Cover stimmt den Leser bereits in eine sonnengegerbte Landschaft der Insel ein. Man fühlt sich direkt wohl und möchte sofort anfangen zu lesen.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Goldene Mützen, silberne Mützen, kupferne Mützen fielen vom wolkenlosen Himmel, vergingen sich in Jannikes komplizierter Hochsteckfrisur oder schlüpften ihr frech ins Dekollete.

Kommen wir zum Inhalt: Gleich zu Beginn erwartet den Leser die Erzählung des Fluchs über die Insel. Schauerlich, aber auch interessant! Warten wir mal ab, ob und welche Insel für sieben Tage dunkel bleibt.

Nun war es also soweit: Das Ja-Wort für Jannike und Mattheusz wurde ausgesprochen und die polnische Verwandtschaft freut sich über alle Maßen. Doch...Jannikes Vater scheint sich nicht so richtig wohl zu fühlen. Ob es an der fremden Sprache, den anderen Sitten und Gebräuchen lag? Aber auch andere Probleme plagen ihn.
Und als er dann auch noch auf die Insel kommt ....

Aber Jannike hat ja noch weitere Probleme. Der Sturm, das abfallende Land, die Schwangerschaft und nicht zu vergessen: Der Fluch.
Eine Geschichte übrigens, die mich total fasziniert hat.

Spannend fand ich hierzu die Tagebucheinträge des Steuermanns Johann Wittkamps. Sehr eindrucksvoll und auch beängstigend wird die Seefahrt bzw. die letzte Seefahrt beschrieben. Brrrr....ich hatte zeitweilig richtig Gänsehaut beim Lesen.

Als Gegensatz zur "schönen, heiteren" Inselwelt zeigt diese Nebengeschichte unendlich viel Spannung. Meines Erachtens, eine grandiose Idee der Autorin. Respekt!!!

Fazit:

Und wieder einmal hatte es die Autorin geschafft, mich an ein Buch zu fesseln. Ja, wirklich. Ich konnte und wollte einfach nicht aufhören zu lesen. Selbst meine Lieblingsserie im Fernsehen musste dem Roman weichen. Gerne möchte ich selbst einmal Urlaub in diesem Hotel beim Leuchtturm machen.

Ich würde mich freuen, wenn es bald wieder eine Fortsetzung dieser Reihe gibt.

Bewertung vom 11.04.2017
Die Strandräuberin
Thorn, Ines

Die Strandräuberin


sehr gut

Bevor ich den Titel wahrgenommen hatte, fiel mir diese rennende Frau ins Auge. Sie scheint dem Schiff erwartungsvoll entgegen zu laufen. Tolle Farben, tolle Szene

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Es war Herbst geworden.

Kommen wir zum Inhalt: Das Buch gliedert sich in zwei Teile mit insgesamt 32 Kapiteln, sowie einem Prolog und einem Epilog. Beginn der Geschichte ist 1711 auf Sylt. Hier macht schon der Prolog sehr deutlich, mit welchem Leid die Küstenbewohner leben mussten. Nicht nur, dass viele Seefahrer nicht mehr von der Reise zurück kamen, sondern auch die Situation derer, die keinen Mann oder keine Familie hatten. Armut, Hunger, Elend. Hier blieb dann oft nur der Diebstahl. Warten auf ein auflaufendes Schiff, dem man die Ladung klauen konnte.

Sehr schnell lernt der Leser Jördis kennen. Jördis ist 16 und lebt bei ihrer Großmutter. Zwar nicht reich, aber zufrieden, leben die beiden in einem kleinen Dorf. Leider sind die beiden dem Pfarrer ein Dorn im Auge, da Jördis Großmutter den Göttern glaubt und nicht den christlichen Glauben hat, den der Pfarrer der Gemeinde darbringen möchte. Um seinen Willen durchzusetzen setzt er sogar seine Tochter gegen Jördis ein. Und das, obwohl die beiden einst dicke Freundinnen waren. Aber da gibt es noch Arjen, der Jördis gerne zur Frau möchte. Wäre da nicht Inge.

Sehr schön beschreibt die Autorin die Umgebung und die Bewohner des kleinen Dörfchen. Da ist von weißgekalkten Friesenhäusern die Rede, mit der blau gestrichen Haustür, die mit Blumen und Ornamenten verziert ist. Ohne große Mühe, hatte ich mit den Beschreibungen sofort ein Bild vor Augen, dass eigentlich Harmonie verströmte. Umsomehr nahm natürlich meine Abneigung gegen den Pfarrer zu. Denn er wurde ganz bewusst recht kühl gehalten, so dass seine Machenschaften stets von Dunkelheit und Kälter umlagert waren. Auch die Beschreibung seiner Tochter Inge wurde immer kühler, so dass auch hier die Abneigung schnell zu nahm.

Sehr interessant fand ich auch die Beschreibungen des Orakel bzw. der Runen. Die Bedeutungen der einzelnen Runen hatte mich fasziniert. Sehr gut recherchiert und aufbereitet. Auch als Inge die eine Rune an sich genommen hatte, war sofort die Verbindung zu Unheil. Sehr emotional beschrieben!

Aber auch die Legende von Rungholt berührt mich immer wieder. Auch hierauf wird nochmal explizit eingegangen.

Fazit:

Der Titel ist etwas irreführend. Der suggeriert, dass diese Sreandräuberin alleine tätig ist. Das ist sie aber bei weitem nicht. Titel wie: "Jördis und die Rune" ... wäre treffender gewesen. Wohl auch deshalb, weil der Leser erst ab etwa Mitte des Buches erfährt, was es mit dem Titel auf sich hat. Bs dahin ging es vielmehr um die beiden Mädchen Jördis und Inge. Der Rückentext des Buches erklärt m.E. viel zu viel und letztendlich fast die gesamte Story. Dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Spannung und gute Unterhaltung im richtigen Maß.

Sollte ich irgendwann mal wieder zwei Raben in den Bäume sehen, werde ich daran denken, dass sie Odin alles wichtige erzählen werden