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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1221 Bewertungen
Bewertung vom 01.12.2021
Herr Elefant und Frau Grau gehen in die große Stadt
Baltscheit, Martin

Herr Elefant und Frau Grau gehen in die große Stadt


ausgezeichnet

Ein ungleiches wie sympathisches Paar erlebt ein außergewöhnliches Abenteuer: ein bildgewaltiger und beeindruckender Perspektivwechsel.

Inhalt:

Von den Tieren am Wasserloch, den Safaris und neugierigen Touristen genervt, beschließen Herr Elefant und die Gazelle Frau Grau, den Menschen einen Besuch abzustatten.

Einer der Touristen hat in der Eile sein Handy verloren. Der "flache Käfer" namens Siri zeigt dem tierischen Paar beeindruckende Bilder aus aller Welt. Die beiden sind ganz fasziniert vom Mäusetunnel, der U-Bahn genannt wird, von den großen Straßen mit vielen "Termitenbauten", in denen die Menschen ungestört wohnen und sogar ihr persönliches Wasserloch haben.

Ein Leben wie im Paradies!



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre

(wenig Text, kurze Sätze, normale Schriftgröße)



Illustrationen:

Die einzelnen Comic-Panels sind von verschiedener Größe, so dass auf einer kompletten Seite oder verteilt auf vier oder fünf Bilder die eindrucksvolle Landschaft perfekt eingefangen wird.

Max Fiedler erweckt die sympathischen Figuren auf ganz besondere Weise zum Leben: Herr Elefant und Frau Grau geben ein wunderbares Paar ab, große und kleine Emotionen stehen ihnen wie ins Gesicht geschrieben und das wuselige Drumherum der anderen Steppenbewohner sorgt immer wieder für Lacher.

Der Wechsel von traumhafter Idylle und Wunschvorstellung zur erschreckenden Realität in der Stadt wird eindrucksvoll und durch zusätzliche Änderung der Farben verdeutlicht.

Bild und Text bilden eine harmonische Einheit und ergänzen sich perfekt.



Bewegte Bilder:

Auf der Homepage des Kibitz Verlags findet sich neben der Leseprobe zudem ein Buchtrailer, der die erste Begegnung von Herrn Elefant und Frau Grau sowie den Beginn ihrer außergewöhnlichen Beziehung eindrucksvoll in Bild und Ton wiedergibt.



Mein Eindruck:

Die schüchterne Begegnung von Herrn Elefant und Frau Grau, ihr vorsichtiges Herantasten wird einfühlsam erzählt. Sobald sie zum Du übergehen und fortan Horst und Elvira sind (die Szene erinnert ein wenig an Loriot - jedoch ohne lächerlich zu wirken) ist es um die beiden geschehen. Der Beginn eine außergewöhnlichen Liebe, die von den anderen - ganz gleich ob Tier oder Mensch - skeptisch beäugt wird.

Für die klischeefreie und diverse Gestaltung der Protagonisten gibt's zusätzliche Sonderbonuspunkte, denn dies ist in Kinderbüchern nach wie vor (noch) keine Selbstverständlichkeit.

Das frisch verliebte Paar träumt von einer gemeinsamen und vor allem ungestörten Zeit. Das was Siri ihnen zeigt bzw. ein Affe erzählt über das luxuriöse Leben der Menschen klingt so gut, dass sie sich trotz Warnungen auf die Reise machen.

Der Blick auf uns Menschen, unsere Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen aus der Perspektive der Tiere zu sehen, ist sehr unterhaltsam. Besonders die schwarzmalerischen Szenen sind eine tierische bzw. satirische Kritik, die auch große Leser:innen nachdenklich stimmt.

Der abschließende Hinweis "ENDE Band I" lässt auf eine Fortsetzung hoffen!

Der Comic ist spannend, unterhaltsam und witzig zugleich und wir vergeben von Herzen gerne 5 von 5 Sterne sowie eine Leseempfehlung!



Fazit:

Eine tierisch satirische Reise in die große Stadt: witzig, herrlich schräg und ein ganz neuer Blick auf unsere eigene Lebensweise.

Herrlich witzig erzählt und ergänzt durch ausdrucksstarke Bilder bietet dieses lustige und lehrreiche Abenteuer Lesespaß für Jung und Alt.



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Rezensierte Ausgabe: "Herr Elefant & Frau Grau gehen in die große Stadt" aus dem Jahr 2021

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Abenteuer auf Burg Höhenstein
Sterr, Thomas

Abenteuer auf Burg Höhenstein


ausgezeichnet

Eine warmherzige Geschichte mit Tiefgang über Verlust und Trauerarbeit sowie Freundschaft. Detailliert und atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

Burg Höhenstein soll in ein Hotel umgewandelt werden!

Die Freunde Tobias, Frederik und Olaf können es zunächst kaum glauben. Dagegen muss man doch etwas unternehmen.

Aber auch das Burggespenst Kuni scheint machtlos zu sein gegen die Profitgier.

Ob die Freunde vielleicht die Tochter des Investors überzeugen können? Vielleicht lässt sich Marie von der Magie der Burg ebenso begeistern wie die drei Freunde und legt bei ihrem Vater ein gutes Wort ein.

Doch Marie hat gerade ganz andere Sorgen ...


Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre (große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)


Illustrationen:

Zahlreiche halb- bis ganzseitige Illustrationen unterstreichen das Abenteuer.

Die schwarz-weiß Zeichnungen sind ausdrucksstark und spiegeln die faszinierende Atmosphäre der alten Burg (kunstvolle Gemälde, Ritterrüstungen usw.) hervorragend wider.

Zudem hauchen sie den Figuren mit viel Liebe zum Detail Leben ein. Dank ausdrucksstarker Mimik stehen den Charakteren ihre Gefühle tatsächlich wie ins Gesicht geschrieben.

Heimlicher Liebling ist ungeschlagen das Burggespenst Kuni mit seinem freundlichen wie kindlichen Lächeln. Obwohl er ein Gespenst ist, gelingt es ihm aber nicht, jüngeren Leser:innen das Fürchten zu lehren. Hierfür ist er nämlich viel zu sympathisch ;-)


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer auf Burg Höhenstein. Da die Handlung aufeinander abgestimmt ist und weitergeführt wird, empfiehlt es sich, chronologisch zu lesen.

Für Quereinsteiger werden in Steckbriefen die wichtigsten Charaktere im Buchvorsatz kurz vorgestellt.

Die Figuren sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und so wachsen neben dem herzensguten Bücherwurm Tobias und seinem besten Freund, das quirlige und herrlich direkte Burggespenst Kuni (eigentlich Kurt-Ulrich-Niels-Ignaz von Höhenstein) im Laufe der Handlung auch weitere Akteure ans Herz. Sogar die ehemaligen Raufbolde Frederik und Olaf sind inzwischen sympathisch.
Neu in diesem Abenteuer ist Marie. Das junge Mädchen wirkt zu Beginn noch hochnäsig und süchtig nach Aufmerksamkeit. Von den Jungs nur "Handy-Marie" genannt ist eben dieses ihr ständiger Begleiter. Der Druck, den Followern bei Social Media etwas Außergewöhnliches bieten zu müssen, wird nachvollziehbar in der Geschichte platziert. Die eigentliche Ursache für Maries Kummer ist aber der Tod ihrer Mutter. Emotionen, Ängste und Sorgen kommen sehr gut zur Geltung und wirken authentisch.

Nachdem im ersten Band Ausgrenzung und Mobbing im Fokus standen, werden nunmehr Verlust und Trauerarbeit thematisch aufgegriffen und kindgerecht erläutert. Die Wandlung der Charaktere gibt Hoffnung und macht Mut.


Der Humor bleibt trotz ernster Abschnitte aber niemals auf der Strecke, denn die liebenswerten Figuren lockern mit lustigen Dialogen und amüsanten Szenen die Geschichte immer wieder auf und sorgen so für eine gute Unterhaltung.

Eine berührende und lehrreiche sowie zugleich unterhaltsame und phantasievolle Geschichte.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer von Tobias und Kuni und vergeben für dieses 5 von 5 Sterne sowie eine Leseempfehlung!


Fazit:

Eine einfühlsam erzählte Geschichte über Verlust und Trauerarbeit mit vielen kleinen wertvollen Botschaften und großen Emotionen.

Dank herzlicher Protagonisten und humorvoller Dialoge zudem ein unterhaltsames und kurzweiliges Lesevergnügen.

Detaillierte und atmosphärische schwarz-weiß Zeichnungen erwecken die Charaktere zum Leben und ergänzen die Handlung.



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Rezensiertes Buch: "Abenteuer auf Burg Höhenstein - Im Raum der Spiegel" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Emmi & Einschwein. Fröhliche Schweinachten!
Böhm, Anna

Emmi & Einschwein. Fröhliche Schweinachten!


ausgezeichnet

Eine lustiges und lehrreiches Weihnachtsabenteuer für Erstleser mit farbigen Illustrationen sowie 16 Seiten Rätselteil.

Inhalt:

Im Hause Brix laufen die Weihnachtsvorbereitungen auf Hochtouren: die Wohnung wird blank geputzt und hübsch geschmückt.

Doch Einschwein hat hierfür keine Zeit, denn es plant mit Emmi ein Krippenspiel und ist ganz aufgeregt.

Verkleiden klingt toll, aber woher einen Esel nehmen? Ob Fiete das Jesuskind spielt? Und Schafe brauchen sie ja auch noch!

Bei den Proben richten sie jede Menge Chaos an und schon bald ziehen sie von Tür zu Tür auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihr Krippenspiel.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für Erstleser (2. Lesestufe: große Fibelschrift, Flattersatz und kurze, einfache Sätze und abschließend Fragen, Rätsel und Spiele sowie Lösungsteil)


Illustrationen:

Auf jeder Doppelseite finden sich farbenfrohe, oftmals sogar ganzseitige Illustrationen, welche die Handlung unterstreichen und eine herrlich chaotisch-weihnachtliche Atmosphäre schaffen.

Die Figuren wirken dank ihrer rotwangigen Gesichter lebendig und Menschen wie Fabelwesen sind wie immer zauberhaft gestaltet. In ihren Kostümen sind Emmi, Einschwein und Fiete einfach zuckersüß anzusehen.


Mein Eindruck:
Dies ist neben den Hauptgeschichten (Lesealter ca. ab 8 Jahre) ein zusätzliches "Emmi & Einschwein"-Abenteuer aus der Lesestarter-Reihe. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

In kurzen Sätzen und leicht verständlich wird mit viel Humor eine turbulente und lustige Geschichte zur Weihnachtszeit erzählt.

Einschwein ist für Kinder eine sehr gute Identifikationsfigur und sorgt mit seiner kindlich-naiven Art und Denkweise immer wieder für Lacher: Am liebsten würde es sich als Fee verkleiden und wundert sich, dass Maria und Josef nicht einfach ins Krankenhaus gegangen sind. Im Laufe der Proben zum Krippenspiel wird die Weihnachtsgeschichte von Emmi vereinfacht und gut verständlich erzählt.

Zugleich fließen wertvolle Themen wie Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe kindgerecht in die Handlung ein. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihre Proben, landen die Kinder bei der kranken Nachbarin. Weil sie mit gebrochenem Bein selbst nicht aufräumen kann, erledigen dies die Kinder und führen anschließend das Krippenspiel auf.

"Es ist eben wichtig, den Armen zu helfen." (vgl. S. 40, Einschwein)

Am Ende der lustigen und zugleich lehrreichen Geschichte erwartet die Leser:innen eine umfangreiche Mischung aus Verständnisfragen, Rätseln und Spielen. Einen Lösungsteil gibt es ebenfalls.

5 von 5 weihnachtliche Sterne für dieses unterhaltsame Krippenspiel!
Das Büchlein ist zudem eine süße Geschenkidee zur Weihnachtszeit. Übrigens ganz gleich ob für Jungen oder Mädchen ;-)

Fazit:

Eine turbulente, lustige und phantasievolle Geschichte mit sympathischen Charakteren, einer wertvollen Botschaft und stimmungsvollen Illustrationen.

Ein großartiges Lesevergnügen für Erstleser und die abschließende Rätselwelt regt zum Mitmachen an.


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Rezensiertes Buch "Emmi & Einschwein - Fröhliche Schweinachten!" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Gute Nacht, kleiner Gaga! / Die Krumpflinge Bd.11
Roeder, Annette

Gute Nacht, kleiner Gaga! / Die Krumpflinge Bd.11


ausgezeichnet

Ein lustiges Abenteuer über das (langwierige) Zubettgehen mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften Illustrationen.

Inhalt:

Baby-Krumpfling Gaga ist herzallerliebst und sehr niedlich. Mit ihm möchte jeder gerne spielen und Quatsch machen.

Doch sobald Schlafenszeit ist, beginnt das große Zögern. Niemand möchte Gaga freiwillig in Bett bringen. Denn dem kleinen Kerlchen fallen immer neue Ausreden und Kniffe ein, um nicht in seinen gemütlichen Schlaf-Handschuh zu müssen. Wie soll man denn die Welt entdecken, wenn man ständig schlafen muss?!

Schließlich bleibt die Aufgabe an Egon hängen und der gibt sein Bestes ...


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Die farbenfrohen und mit Liebe zum Detail gestalteten Zeichnungen erstrecken sich über ganze Doppelseiten und greifen die Handlung auf. Obwohl es viele Kleinigkeiten zu entdecken gibt, wirken die Illustrationen nie überladen, und der Text fügt sich harmonisch in die Bilder.

Die Gestaltung der Krumpflinge gefällt sehr: grasgrünes Fell, wuschelige Frisuren und fröhliche Gesichter. Egon ist dank des hellen, herzförmigen Flecks rechts auf seiner Brust immer gut zu erkennen und Baby Gaga mit seinen vielen Schnullern ist einfach zuckersüß.


Mein Eindruck:

Dies ist das erste Bilderbuch mit den Krumpflingen. Vorkenntnissen sind nicht erforderlich, da die wichtigsten Charaktere zu Beginn per Steckbrief vorgestellt werden.

Die Geschichte wird mit viel Humor erzählt. Schreibstil und Handlung sind einfach gehalten und Wiederholungen "Egon! Kamm noch mol!" (Baby Gaga vertauscht gerne Buchstaben) ziehen sich durch die ganze Geschichte.

Das Schnullerabzählen beispielsweise kann beim wiederholten Vorlesen schon mitgesprochen werden und kleine, nimmermüde Weltentdecker lullt es vielleicht ein wenig ein.

Die Charaktere wachsen schnell ans Herz, denn die Krumpflinge sind chaotisch aber liebenswert. Ganz besonders die Buchstaben-Verwechslungen und die vielen Tricks von Baby Gaga sorgen für Lacher. Ein Schelm, wer hier sofort an den eigenen Nachwuchs denkt ;-)

Kleine Zuhörer:innen können sich sehr gut mit dem Baby-Krumpfling identifizieren. Schließlich hat jeder seine Einschlafrituale, die genau eingehalten werden müssen.

Eine wunderschöne Bilderbuchgeschichte zur Guten-Nacht!


Fazit:

Eine lustige und kurzweilige Geschichte: altersgerecht und einfach gehalten, mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften, farbenfrohen Illustrationen.


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Rezensiertes Buch: "Die Krumpflinge - Gute Nacht, kleiner Gaga!" aus dem Jahr 2021

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Elefanten vergessen nie
Christie, Agatha

Elefanten vergessen nie


weniger gut

Hercule Poirot und Ariadne Oliver ermitteln. Aber leider fehlt es an gewohntem Charme und Raffinesse.

Inhalt:

Die Schriftstellerin Ariadne Oliver bittet ihren alten Freund Hercule Poirot um Hilfe:

Ihr Patenkind Cecilia wurde vor zwanzig Jahren zur Vollwaise. Die Eltern starben unter rätselhaften Umständen und über die Einzelheiten der Tragödie wurde Vergessenheit gebreitet.

Doch bei einem geselligen Abendessen rufen nun unerwartete Fragen die längst verdrängten Ereignisse wieder in Erinnerung.

Wer hat damals wen getötet? War es gemeinsamer Suizid?
Welche tragischen Ereignisse und Familiengeheimnisse verbergen sich dahinter?

Hercule Poirot ermahnt seine alte Freundin, sich zu erinnern: Denn Elefanten vergessen nie!


Mein Eindruck:

Dies ist der 37. Fall für Hercule Poirot und leider merkt man der Story das "Alter" an. Der Fall ist zu Beginn zwar interessant, jedoch lässt die Ausarbeitung vom Spannungsbogen bis zur Gestaltung der Charaktere doch sehr viel Spielraum nach oben.

Man könnte kurz und bündig sagen: Agatha Christie kann es besser!

Bei ihren Krimis lohnt sich immer ein Blick auf die Original- bzw. Alternativtitel. Doch dieses Mal gibt selbst der Originaltitel "Elephants can Remember" leider keinen zusätzlichen Fingerzeig, worauf zu achten ist.

Dies ist hier aber auch kaum nötig. Wer erwartet, wie gewohnt lange Zeit (vielleicht sogar bis zum Schluss) im Dunkeln zu tappen und am Ende die völlig unerwartete Auflösung präsentiert zu bekommen, wird enttäuscht. Der Fall entwickelt sich unspektakulär und vorhersehbar.

Sofern ein Kriminalfall nicht so gelungen ist, kann man sich bei Agatha Christie oftmals auf die detailliert entworfenen Charaktere verlassen. Doch auch hier schwächelt "Elefanten vergessen nie".

Ich habe über Jahre hinweg alle Agatha Christie Krimis gelesen und halte somit diesen nun mindestens zum zweiten Mal in Händen. Dass ich mich weder an Personen noch konkrete Handlungsverläufe erinnern konnte, sagt viel aus über die blasse und unspektakuläre Story.

Lediglich Hercule Poirot überzeugt dank seiner geniale Kombinationsgabe und diese (charmante) Arroganz, die ihn ausmacht.

Ariadne Oliver bildet das perfekte Gegenstück zum peniblen Poirot, denn sie ist eie immer etwas unkonzentriert, chaotisch und wahnsinnig impulsiv. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist diesbezüglich ein schwieriger Charakter: eine Person, die man liebt oder hasst. Für diesen Kriminalfall allerdings ist ihre Rolle unverzichtbar und so bringt sie mit ihren Erinnerungslücken nicht nur den belgischen Meisterdetektiv auf die Palme.

Ein Krimi, der leider nicht vollständig überzeugen kann. Hier lässt sich leider auch durch Hercule Poirot nicht mehr viel retten.


Fazit:

Kann man lesen, muss man aber nicht.
Für mich leider einer der schlechteren Agatha-Christie-Krimis und durchaus verzichtbar: Ein unspektakulärer Fall, blasse Charaktere, wenig Charme und Raffinesse.

Lediglich das Zusammenspiel des gegensätzlichen Paares Poirot-Oliver sorgt für ein bisschen Unterhaltung.


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Rezensiertes Buch: "Elefanten vergessen nie" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2021
Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht
Barks, Carl

Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht


ausgezeichnet

Eine wunderschöne und warmherzige Geschichte mit viel Humor und Herz erzählt sowie zauberhaft und stimmungsvoll illustriert.

Inhalt:

Onkel Dagobert ist ein Festtagsmuffel wie er im Buche steht. Er bezeichnet Weihnachtsvorbereitungen als groben Unfug und dieser Vergleich könnte dem kaltherzigen Ebenezer Scrooge aus dem Literaturklassiker "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens entstammen.

Doch das Weihnachtsfest einfach ausfallen lassen und sich alleine in seinem großen Haus verkriechen kann nicht die Lösung sein.

Seinen Großneffen Tick, Trick und Track kommt ein genialer Gedanke und so erhält Onkel Dagobert nächtlichen Besuch von drei Geistern ...


Dieser Band enthält die 1960 in der Disney-Bilderbuchreihe "Little Golden Books" veröffentlichte freie Adaption des Klassikers "A Christmas Carol" sowie vier weitere weihnachtliche Kurz-Comics.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Covergestaltung/Illustrationen:

Bereits das Cover ist ein Traum: atmosphärisch, farbenprächtig und mit viel Herz gestaltet gleicht es einem kunstvollen Ölgemälde.

Es bietet zudem einen Vorgeschmack auf die ausdrucksstarke und großformatige Bildergeschichte im Innern des Buches, welche von Carl Barks gezeichnet und von Norman McGary getuscht wurde.

Die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Zeichnungen spiegeln das Gelesene hervorragend wider und die kurzen Texte liegen außerhalb der Bilder ein.

Es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken und oft kann man sich ganz wunderbar in den Einzelheiten der stimmungsvollen Illustrationen verlieren. Von Schneegestöber bis hin zum festlichen Lichterglanz im Hause der Ducks erzeugen die Bilder eine gemütliche und fröhliche Atmosphäre.


Mein Eindruck:

Die Geschichte wird humorvoll, in leicht verständlichen Worten und kurzen Abschnitten erzählt. Die Schriftgröße und Textmenge eignet sich auch zum Selberlesen etwa ab der 2. Klasse.

Die Wandlung des zu Beginn noch grimmigen und kaltherzigen Onkel Dagobert, der jegliche Weihnachtsfreude als Unfug und Zeitverschwendung abtut (Zeit ist schließlich Geld) und Weihnachten am liebsten abschaffen würde, zu einer fröhlichen und freigiebigen Ente ist nachvollziehbar umgesetzt. Manchmal muss man die Dinge aus Kinderaugen sehen ;-)

Die drei "Geister" Tick, Trick und Track sind keinesfalls gruselig und auch die Handlung ist durchgehend kindgerecht. So lehnt sich die Handlung nur zu Beginn an die literarische Vorlage an, nimmt aber eine andere Wendung.

Das mit so viel Charme und Liebe erzählte - von Dr. Erika Fuchs übersetzte - Weihnachtswunder wärmt auch das Herz der Vorlesenden.

Ein zauberhaftes Bilderbuch, welches zeigt, wie wichtig das Miteinander und das Teilen ist und welche Freude damit einhergeht.


Zusätzlich finden sich zu Beginn eine kurze Erläuterung und Hintergrundinformationen sowie abschließend vier weitere Comics (je eine Seite lang). Mein Favorit ist hierbei "Eine Weihnachtsgeschichte" aus dem Jahr 2015 (und somit nicht aus der Feder von Carl Barks). Sie basiert ebenfalls auf dem gleichnamigen Weihnachtsklassiker von Charles Dickens und ist eine Kurzvariante derselben mit Dagobert Duck in der Rolle des kaltherzigen Ebenezer Scrooge. Diese kleine aber feine Comicversion bildet einen gelungenen Abschluss.


5 von 5 Sterne sowie eine weihnachtliche Leseempfehlung an Jung und Alt!


Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte über den Zauber der Weihnacht.

Warmherzig und humorvoll erzählt und mit detaillierten und traumhaften Illustrationen ergänzt, erschafft dieses Bilderbuch eine weihnachtliche Atmosphäre und zaubert am Ende ein Lächeln in die Gesichter.

Zudem finden sich Hintergrundinformationen und vier weitere Mini-Comics. Weihnachtlicher Lesespaß für die ganze Familie!


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Rezensiertes Buch: "Carl Barks - Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht" aus dem Jahr 2021

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2021
Mein Klassik-Klangbuch: Der Nussknacker
Watt, Fiona

Mein Klassik-Klangbuch: Der Nussknacker


ausgezeichnet

Zauberhafte Kombination aus klangvollen Melodien und einer traumhaften Geschichte. Vervollständigt durch liebevolle Illustrationen.

Inhalt:

Claras Patenonkel schenkt ihr zu Weihnachten einen wunderschönen Nussknacker aus Holz.

Das Mädchen staunt nicht schlecht, als es in der Nacht von Geräuschen geweckt ihren Nussknacker beim Kampf gegen den Mäusekönig beobachtet.

Ein unglaubliches Abenteuer beginnt ...

Das Büchlein vereint die bekannte Geschichte mit den berühmten Klängen von Peter Tschaikowsky.



Altersempfehlung:

etwa ab 2 Jahre



Illustrationen:

Die Illustrationen sind farbenfroh, stimmungsvoll und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Es gibt in den einzelnen Szenen viele Kleinigkeiten zu entdecken und die Figuren (Menschen wie Tiere gleichermaßen) wirken lebendig und sympathisch.



Meine Meinung:

Für kleine Weltentdecker sind Sound-Bücher hervorragend geeignet, denn sie schulen gleich mehrere Sinne.

Wir haben - zusätzlich zum Eigenbedarf - bereits mehrfach welche verschenkt, denn leuchtende Kinderaugen auf Knopfdruck ;-) sind unbezahlbar.

Auch bei "Der Nussknacker" liegt die Faszination für dieses Büchlein auf beiden Seiten. Denn auch Erwachsene wollten fleißig drücken und sich durch die verschiedenen Melodien testen.

Ein Spaß für Groß und Klein!

Die Pappseiten sind dick und sehr stabil. Kleine Hände können das Büchlein sehr gut alleine blättern und die auf den Seiten befindlichen Knöpfe drücken. Auch empfinde ich die Größe des Buches als angenehm: es liegt gut in der Hand, ist nicht zu groß und nicht zu klein.

Die fünf Melodien sind überraschend lang und von ausreichender Lautstärke. Wer den Klang als zu laut empfindet, dem sei empfohlen, das Buch flach auf den Schoß zu legen oder den auf der Buchrückseite befindlichen Lautsprecher mit der Hand zu verdecken.

Dort befindet sich zudem der An/Aus-Schalter und das Batteriefach.

Neben den Melodien und den wunderschönen Illustrationen gefallen aber auch die Texte. Vor lauter Technik dürfen diese hier natürlich nicht unterschlagen werden.

Die Geschichte ist kurz und knapp erzählt, beinhalten aber alles Wesentliche und eignet sich hervorragend zum Vorlesen. So können bereits kleine Kinder etwa ab 2 Jahren dieser traumhaften wie phantasievollen Geschichte lauschen.

Wir geben eine (Vor-)Lese- und zugleich eine Hör-Empfehlung für dieses wunderbare Büchlein, welches für viel Unterhaltung sorgt und Groß und Klein gleichermaßen begeistert.



Fazit:

Der Klassiker zur Weihnachtszeit zauberhaft inszeniert für kleine Kinder.

Ein liebevoll illustriertes Büchlein mit einer wunderschönen und phantasievollen Geschichte nebst eingängigen Melodien.



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Rezensiertes Buch: „Mein Klassik-Klangbuch - Der Nussknacker" aus dem Jahr 2020

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2021
Schnauze, jetzt rieselt's Geschenke / Schnauze Bd.6
Angermayer, Karen Christine

Schnauze, jetzt rieselt's Geschenke / Schnauze Bd.6


ausgezeichnet

Eine unterhaltsame Geschichte in 24 Kapiteln mit verschlossen Seiten: spannend, lustig und turbulent.

Inhalt:

Jeden Tag darf eine der 24 versiegelten Seiten geöffnet werden. Darin verbirgt sich dann ein kleiner Teil einer Geschichte:

Katzendame Sonja möchte unbedingt auch einmal Geburtstag feiern. Warum sollte dieser Ehrentag nur Menschen und dem Christkind vorbehalten sein!?

Ihr Hundefreund Bruno allerdings ist von zusätzlichem Stress wenig begeistert, schließlich ist bald Weihnachten und somit genug Tumult im Haus. Wie war das noch mit dem besinnlichen Advent ...?

Doch Sonja lässt sich nicht beirren und steckt bereits mitten in der Planung. So vieles ist vorzubereiten und was soll sie ihrem besten Freund bloß schenken?



Altersempfehlung:

ab 5 Jahren



Illustrationen:

Stimmungsvolle, ganzseitige Illustrationen leiten jedes der 24 Kapitel ein. Zudem findet sich bei jeder Überschrift eine weihnachtliche Vignette, zumeist mit einer kleinen niedlichen Maus.

Die Zeichnungen sind einfarbig (passend zum Cover in rot) und erwecken Sonja und Bruno zum Leben. Die beiden Freunde sind sehr naturnah und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.



Mein Eindruck:

Dies ist bereits das sechste Adventskalenderbuch mit dem tierischen Duo. Obwohl es für uns die erste Begegnung war, hatten wir keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden.

Die verschlossen Seiten lassen sich dank Perforation problemlos mit einem Brieföffner (ein Lineal erfüllt denselben Zweck) öffnen. Da immer zwei Seiten zusammenhängen, verbirgt sich darin ein Teil der Geschichte.

Die ganzseitigen Illustrationen sowie eine kurze Einleitung unter der Überschrift kann man zwar bereits beim Durchblättern bestaunen, die eigentliche Handlung jedoch verbirgt sich zwischen den Seiten. Pro Tag hat man somit drei Seiten zum Vorlesen oder Selberlesen.

Im Fokus der Handlung steht Sonjas Suche nach einem passenden Geschenk für ihren Freund Bruno. Diese gestaltet sich mit einigen Höhen und Tiefen und sehr zur Freude der kleinen Leser:innen auch sehr unterhaltsam. Zu viel möchte ich aber an dieser Stelle nicht verraten.

Lesende erwartet eine turbulente und sehr lustige Geschichte mit liebenswerten Figuren, witzigen Dialogen und einigen verrückten Situationen sowie abschließend ein Rezept für das perfekte Geschenk.



Fazit:

Eine tierisch lustige und unterhaltsame Geschichte zur Weihnachtszeit unterteilt in 24 verschlossene Abschnitte. Um den Lesespaß nicht vorzeitig zu beenden, sollte ein Lineal bereitliegen.

Die Erzählung besticht zudem durch die beiden charmanten wie ungleichen Freunde und stimmungsvolle ganzseitige Illustrationen runden das Vorlesevergnügen ab.



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Rezensiertes Buch: "Schnauze, jetzt rieselt's Geschenke! Eine Adventsgeschichte in 24 Kapiteln" aus dem Jahr 2020

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.