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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2015
Der Yark
Santini, Bertrand

Der Yark


ausgezeichnet

'Der Yark liebt Kinder.
Nichts liebt er mehr, als ihre kleinen Knochen zwischen seinen Zähnen knacken zu hören oder ihre weichen Augen wie Karamellbonbons zu lutschen.
Er schwärmt für ihre kleinen Finger, ihre kleinen Füße und ihre kleinen Zungen, die er genüsslich mit ein paar Blättern Minze kaut wie eine gezuckerte und herrlich klebrige Leckerei.' (S.5)

"Der Yark" ist ein Märchen mit düsterem Humor, welches von einem Monster erzählt, dass sich von artigen Kindern ernährt, von bösen Kindern bekommt er Magengrummeln.
Da es auf der Welt nicht so viele artige Kinder gibt, muss sich der Yark etwas einfallen lassen, um seinen Hunger zu stillen, so beschließt er die Liste der artigen Kinder des Weihnachtsmannes zu stellen, doch auf der Suche nach ihnen geht so einiges schief. Entweder gerät er an ein neunmalkluges Mädchen, welches nur allzu gut darüber Bescheid weiß, wie man sich einen Yark vom Laib hält, oder er verwechselt einen lieben Jungen mit dessem bösen Bruder... Durch den toxischen Schock, der auf den Genuss des bösen Jungen unweigerlich folgt, rast der Yark mit höllischem Durchfall durch die Luft, verursacht einen bösen Unfall und wacht kurze Zeit später in einem einsamen Leuchtturm bei einem kleinen Mädchen auf, welches sich um ihn sorgt.
Der Yark hat nie die Erfahrung gemacht, dass sich jemand um sein Leben sorgt und ihn so annimmt, wie er ist. Wie in der klassischen Erzählung von "Die Schöne und das Biest" ergibt es sich nun so, dass der Yark sein Tun überdenkt, denn so lecker er das kleine und liebe Mädchen findet, aus Liebe zu ihr möchte er es nicht fressen und beschließt deshalb es zu verlassen. Nachfolgend geschehen Dinge, die dazu führen, dass es dem Yark möglich wird seine Gier auf artige Kinder zu überwinden, aber der Weg dahin ist beschwerlich und gefährlich... und zwar diesesmal für ihn selbst!

"Der Yark" ist eine witzige, wenn auch stellenweise sehr düster erzählte, Neuinterpretation von "Die Schöne und das Biest". Wie in der klassischen Erzählung muss der Yark erst einen Menschen finden, der ihn trotz seines Äußeren und seiner ungewöhnlichen Ernährungsweise bedienungslos annimmt, bevor er sein Wesen zum Guten ändern kann.
Durch Protagonisten wie den Weihnachtsmann und die Kinder, passt sich der Inhalt ideal auf das junge Publikum an, dabei sollte man jedoch beachten, dass die Sprache und die gewählten Metapher sowie die Illustrationen von Gapaillard teilweise auch recht hartgesottene Kinder und Jugendliche abzielen sowie erwachsene Leser. Bei Kindern zwischen 8 und 10 Jahren sollten die Eltern zunächst in die Geschichte hineinlesen, um zu entscheiden, ob der Humor von ihren Kindern zu verstehen ist, oder man nimmt die Geschichte als Vorlesebuch, so kann man spontan entscheiden entsprechende Passagen außen vor zu lassen.

Wer es skurril und schwarzhumorig mag und zudem liebevoll ausgestattete Bücher liebt, dem ist "Der Yark" in jedem Fall ans Herz gelegt: die verschiedenen Typen von Kindern, die hier geschildert werden, werden erwachsenen Lesern besonders viel Spaß machen und die kunstvollen Schwarzweiß-Illustrationen werden sie verzaubern.

Bewertung vom 22.12.2014
Zwillingschaos hoch zwei - Happy Birthday
Margil, Irene;Schlüter, Andreas

Zwillingschaos hoch zwei - Happy Birthday


ausgezeichnet

Im zweiten Band um die beiden ungleichen Zwillinge Julie und Malte sind die beiden auf vollen Touren mit der Planung ihrer Feier anlässlich ihres zwölften Geburtstags beschäftigt. Da die beiden sehr unterschiedliche Interessen haben, würden sie gerne zwei getrennte Feiern abhalten, aber ihre Eltern sind dagegen. Zum einen wären zwei Feiern viel mehr Aufwand als eine gemeinsame Feier, zum anderen wäre das doch gerade das Schöne am Zwillingsein, dass man am gleichen Tag Geburtstag hat. Na toll... das mag ja für die Eltern der Fall sein, aber wenn ein Zwilling Geocoachen und der andere eine Karaokeparty veranstalten will, dann passt das Hinten und Vorne nicht. Mit allen Mitteln versuchen die beiden die Idee das anderen zu boykottieren und die Planung für die eigene Feier voranzutreiben, aber wie das meistens so ist, wer anderen eine Grube gräbt, liegt am Ende selbst mit drin! Zum Glück haben die beiden tolle Freunde und einfallsreiche Eltern, so dass am Ende doch eine gelungene Party steigen kann.

Wie bereits aus dem Vorgängerband bekannt, wird die Geschichte von den beiden Zwillingen selbst erzählt in Briefen, SMS und Mails an ihre Freunde. Dabei kann man die beiden Sichtweisen sowohl im Wechsel lesen als auch nacheinander, oder - zum Beispiel bei lesebegeisterten Jungs, die sich aber nicht für Geschichten mit weiblichen Protagonisten interessieren - sich auf eine Perspektive beschränken.

Ich war auch diesesmal begeistert davon, wie unterschiedlich eine Geschichte aus der Sicht von zwei Menschen wirken kann. Die Erzählung wird kein bisschen langweilig, auch wenn man zweimal eine ähnliche Story liest, da bestimmte Aspekte bei einem Zwilling eine Hauptrolle spielen und beim anderen nur eine Nebenrolle einnehmen, und die Erzählweise der beiden darüber hinaus sehr unterschiedlich ist. Julie schreibt viele Tagebucheinträge, Maltes Erzählung besteht ausschließlich aus Mails und SMS an seine Freunde. Zudem ist das Layout wieder sehr locker gestaltet durch handschriftliche Einträge auf Julies Seite, den computergeschriebenen Mails und SMS beider Zwillinge und den lustigen Illustrationen von Stephan Pricken, so dass die Seiten nur so an einem vorbeifliegen. Da gerade die Einträge bei Malte oftmals sehr kurz gehalten sind, ist die Reihe ideal für junge Leser, die nicht gerne lange Abschnitte am Stück lesen.

Reihen-Info:
Band 1: Zwillingschaos hoch 2 (5. Klasse)
Band 2: Zwillingschaos hoch 2: Happy Birthday (6. Klasse)
Band 3: 7. Klasse (noch ohne Erscheinungstermin)

Bewertung vom 17.12.2014
Glitzerkatze und Stinkmaus
Steinhöfel, Andreas

Glitzerkatze und Stinkmaus


ausgezeichnet

Glitzerkatze Pellegrine und Stinkmaus Odoretta werden von ihren Familien verstoßen: Pellegrine von ihrem Besitzer Herrn Fischer, weil sie in einem Alter ist, in dem sie eigentlich glitzern, funkeln und strahlen müsste schöner als ein Weihnachtsbaum oder Silvester, aber sie glitzert nicht, und somit ist sie für Herrn Fischer nichts wert. Und Odoretta von ihrer direkten Verwandschaft - was ja noch viel schlimmer ist -, weil sie stinkt, und Stinkmäuse sollen nicht stinken, bei Stinkmäusen ist das also genau andersherum wie bei Glitzerkatzen.
Pellegrine und Odoretta akzeptieren sich so, wie sie sind, mit all ihren Stärken und Schwächen. Sie beziehen gemeinsam eine alte Scheune, die Ausgangspunkt für viele Abenteuer wird, die die beiden von nun an gemeinsam erleben.
Die Erzählungen von Pellegrine und Odoretta eignen sich sehr gut als kleine Episoden für zwischendurch oder als kurze Gute-Nacht-Geschichten vorm ins Bett gehen. Alle erzählen auf die eine oder andere Weise vom Anderssein, von Toleranz und Akzeptanz. Andreas Steinhöfel ist dabei sehr humorvoll und immer direkt, besonders in dem Kapitel, in dem Pellegrine und Odoretta Herrn Fischer die Meinung geigen, gibt er - beziehungsweise die beiden - nochmal alles.
In den Geschichten von Andreas Steinhöfel spielen häufig Außenseiter eine Hauptrolle, in Glitzerkatze und Stinkmaus sind es diesesmal tierische Protagonisten, die ihre Andersartigkeit offensichtlich nach Außen tragen beziehungsweise "duften", so dass schon für ganz kleine Zuhörer deutlich wird, warum Pellegrine und Odoretta von einigen nicht akzeptiert werden. Umso schöner ist es für die beiden und die Zuhörer, wenn sie sich finden und immer füreinander da sind und gegenseitig für sich einstehen.
Wenn es Pellegrine und Odoretta gut geht, dann sieht und riecht man dies auch direkt: tatsächlich kann man Pellegrine dann strahlen sehen wie einen Christbaum und Odoretta duftet in diesen Momenten wunderbar nach Vanille... Eine wunderschöne Metapher dafür, wie inneres Glück nach Außen strahlen kann.

"Du bist meine einzige Freundin auf der Welt und du kannst stinken so viel du willst." (Track 1)

Die Geschichten von Pellegrine und Odoretta:
* Wie Pellegrine die Stinkmaus kennenlernte
* Wie Pellegrine für Odoretta ein Geschenk besorgte
* Wie Pellegrine und Odoretta die Spatzmeise fanden
* Wie Pellegrine und Odoretta einen Geradeausflug machten
* Wie Odoretta mal fliegen konnte und Pellegrine nicht
* Wie Odoretta erkältet war und Pellegrine ihr eine Geschichte erzählte
* Wie Pellegrine und Odoretta mit Herrn Fischer abrechneten

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2014
Advent, Advent
Nieschlag, Lisa;Wentrup, Lars

Advent, Advent


ausgezeichnet

Lisa Nieschlag und Lars Wentrup haben bei Hölker im Coppenrath Verlag bereits "Grüße aus meiner Küche" veröffentlicht. Da mir dort bereits die Zusammenstellung aus DIY-Ideen, Rezepten und Kopiervorlagen sehr gut gefallen hat, musste ich mir auch ihr neustes Buch "Advent, Advent" zulegen.
Auch hier findet man wieder eine Zusammenstellung aus kreativen Ideen und Backideen passend zur Weihnachtszeit. In vorweihnachtliche Stimmung wird man direkt durch die passend illustrierten Vorsatzseiten und die Fotos der kreativen Köpfe hinter diesem Buch versetzt.

Im vorangestellten Inhaltsverzeichnis unterteilt nach Rezepten und DIY kann man nach Vorschlägen suchen, diese sind hier nach Vorkommen im Buch aufgelistet, ein alphabetisches Register findet sich am Ende des Buches, welches nicht in Rezepte und DIY unterteilt ist.

"Advent, Advent" ist ein Buch, welches man nur zu gerne immer wieder zum Durchschmökern in die Hand nimmt. Die einzelnen Rezepte und DIY-Ideen sind so liebevoll in Fotos und Illustrationen umgesetzt, dass man sich gar nicht daran satt sehen kann. Und obwohl ich bereits sehr viele Weihnachtsbücher besitze, habe ich hier noch sehr viele Rezepte und Bastelideen entdecken können, die ich bislang nicht kannte.
Die Backrezepte und DIY-Ideen sind allesamt sehr ansprechend und trotzdem auch für Personen mit wenig Zeit und/oder wenig Erfahrung gut umzusetzen, da sie zum einen sehr ausführlich und anschaulich in Text und Bild erklärt sind und zum anderen mit recht einfachen Mitteln beziehungsweise wenigen Zutaten umzusetzen sind.
Sogar komplette Bastelmuffel finden in dem Buch Hilfe, da zum Abschluss mehrere Kopiervorlagen präsentiert werden, beispielsweise Geschenkanhänger, die nur noch auf festes Papier oder Pappe kopiert werden müssen und schon einsatzbereit sind. Die Vorlagen können natürlich noch vergrößert oder verkleinert werden, aber für die vorgestellten Ideen im Buch sind sie bereits in der richtigen Größe abgebildet. Einige Kreativideen eignen sich auch sehr gut zum Basteln mit Kindern (Stempel Homemade und Ausstechornamente). In meinen Augen ist dieses Buch wirklich für die ganze Familie geeignet und bietet Anregungen für die unterschiedlichsten Dekostile, da vieles variabel von der Farbgestaltung umzusetzen ist.

Auf der Webseite von Lisa Nieschlag und Lars Wentrup kann man einen ausführlichen Einblick in das Buch gewinnen.

Bewertung vom 06.12.2014
Schnelle Kekse
Kirchmaier, Angelika

Schnelle Kekse


ausgezeichnet

"Schnelle Kekse" war für mich nach zig Sorten Weihnachtsplätzchen zum Ausrollen und Ausstechen die reine Erholung beim Backen: Teige, die schnell zusammen gerührt sind und in der Regel einfach mit dem Löffel oder zur Kugel gerollt auf ein Backblech gesetzt werden.
Die vorgestellten Rezepte sind in die Kapitel Löffelkekse, Knuspis, Streuselkekse, Kekse in Form gebracht und Kunterbuntes unterteilt.

Neben der Rezeptauswahl begeistern mich jedoch vorrangig die zahlreichen Tipps rund ums Backen, die Angelika Kirchmaier ihren Lesern hier mit auf den Weg gibt.

In der Einleitung findet sich eine Übersicht über hilfreiche Backutensilien, Tipps zur Zubereitung, der Aufbewahrung und der Resteverwertung. Bei der Resteverwertung erzählt die Autorin unter anderem, wie man trockene Zutaten, die von der Weihnachtsbäckerei übrig geblieben sind bis zum nächsten Jahr haltbar verwahren kann , ebenso finden sich hier Vorschläge, wie man übergebliebene Kekse in anderen Speisen verwerten kann und stellt ein Rezept für Restekekse vor.

Die Rubriken, die nach dem Rezeptteil aufgeführt sind, begeistern fast noch mehr:
Hier finden sich Gewürzmischungen für Kekse. Generell sticht es direkt ins Auge, dass die Kekse in diesem Buch ihr Aroma nicht immer nur von Zucker erhalten, nach genau vorgegebenen Rezepte führt Angelika Kirchmaier den Leser auch darauf hin, dass man mit Gewürzen viel experimentieren und abwandeln kann, auch bei der Dekoration stellt sie immer verschiedene Möglichkeiten und Ideen vor. So sind die Leckereien in diesem Buch sogar recht kalorienbewusst zu genießen, da die Kekse ihren Geschmack auch durch andere - gesündere - Zutaten als Fett und Zucker erhalten.
Die weiteren Kapitel im Anhang umfassen die Themen Pannenhilfe, Zutaten-Einmaleins, Glossar Österreich-Deutschland, Tipps zu Diabetes, milch-, glutenfrei und vegan, Nährwertangaben und Rezeptverzeichnis.
Obwohl in meiner Familie niemand auf diabetikergeeignetes Gebäck achten muss und auch sonst gesundheitlich oder aus freier Entscheidung bei der Ernährung keinerlei Einschränkung beachten muss, fand ich besonders die Tipps zu Diabetes, milch-, glutenfrei und vegan sehr interessant und hilfreich zu lesen. Das Buch beinhaltet von vornherein Rezepte, die sich hinsichtlich dieser Ernährungseinschränkungen eignen, Angelika Kirchmaier erzählt hier jedoch zusätzlich, wie man andere Rezepte abwandeln kann, um sie für Diabetiker usw. geeignet zu machen.

Die Liebe zu diesem Buch geht beileibe nicht nur durch den Magen, die ansprechenden Fotos verführen zum Schmökern und Nachbacken, und nach den gelungenen ersten Testbäckereien werde ich auf alle Fälle weitere Rezepte aus diesem Buch ausprobieren.

Bewertung vom 03.12.2014
Der geheime Wunsch
Weißer, Julia

Der geheime Wunsch


sehr gut

Seit der kleine Fill Snow im Fernsehen eine Diskussion mitbekommen hat, ist er im Zweifel, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt.

"... Ebenso gut könnten sie behaupten es gebe den Weihnachtsmann! Jeder weiß, dass es den genauso wenig gibt, wie die von ihnen angekündigten Steuererleichterungen!" (S.10)

Da die Erwachsenen in Puncto Weihnachtsmann keine große Hilfe sind, sucht Fill alleine nach einem Plan, wie er die Existenz des Weihnachtsmanns beweisen kann.

Fills geheimer Wunsch und die Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes geben dem Buch seinen Titel und bilden mit Anfang und Ende den Rahmen für eine altersgerechte und zeitlose Weihnachtsgeschichte über einen kleinen Jungen in einer großen Familie mit Eltern, Tanten, Onkeln und Großeltern, die gemeinsam das Weihnachtsfest begehen mit Traditionen, Weihnachtsessen, Kirchgang und Geschenken. "Der geheime Wunsch" ist also nur eine Facette eines weihnachtlichen Familienromans, er bildet sozusagen den roten Faden in diesem Buch.

Die Sprache ist so gehalten, dass sie sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen für jüngere Kinder sehr gut geeignet ist. Trotz der kindgerechten Sprache und dem episodenhaften Schreibstil wird die Geschichte jedoch auch ältere Leser begeistern können, was hauptsächlich an der liebevollen Gestaltung mit Vignetten auf jeder Buchseite und mehreren farbigen Illustrationen der Autorin liegt.
Durch die einzelnen kleinen Geschichten, wie das Schokoschachspiel zwischen Fill und seinem Onkel, und der geheimnisvollen Vorliebe für Wackelpudding von Fills Oma, ist das Buch wie dafür gemacht, es in kurzen Episoden gemeinsam zu lesen.
Beim "Am-Stück-alleine-Lesen" hat mir das gewisse Etwas gefehlt, damit ich restlos von der Geschichte verzaubert worden wäre, aber zum gemeinsamen Lesen - und damit dem Bewusstmachen, um was es an den Feiertagen unter anderem geht, nämlich Zeit gemeinsam im Kreis seiner Lieben zu verbringen - ist "Der geheime Wunsch" sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 29.11.2014
Merry Christmas
Sanwald, Natascha

Merry Christmas


ausgezeichnet

"Merry Christmas" ist ein kreatives Buch für die Vorweihnachtszeit, dass mit liebevoll arrangierten und fantasievollen Bildern perfekt auf die kalte Zeit des Jahres einstimmt und die Lust weckt, selbst kreativ zu werden.

Die Ideen im Buch sind nach ihrer farblichen Gestaltung gruppiert:
* Von drauß' vom Walde: Naturfarben
* Wunderweiße Weihnacht: Winterweiß
* Christmas in the City: Schwarz und Weiß
* Skandinavisch feiern: Rot und Weiß
* Family Affairs: Pudertöne
* Kunterbunte Adventszeit: Farbenmix

Neben zahlreichen Dekorationsideen beinhaltet das Buch auch einige Rezepte, die sich ebenfalls in die Farbenthematik einreihen.

Vom Schmökerfaktor verdient das Buch die höchste Wertung, auch sind Fotos und Anleitungen so ausführlich und klar verfasst, dass auch Bastelanfänger und Dekolaien damit zurecht kommen, jedoch ähneln sich manche Ideen im Buch zu sehr - bis auf den Faktor der Farbgestaltung - und das Kapitel "Winterweiß" ist mir persönlich zu papierlastig, so dass der Inhalt der Ideen für mich nicht ganz an die Gestaltung des Buches heranreicht.

Im Anschluss an die "farbenfrohen" Kreativrubriken enthält das Buch die benötigten Vorlagen für die vorgestellten Bastelideen. Diese müssen in der Regel vergrößert werden. Für die meisten Ideen in diesem Buch sind jedoch keine Vorlagen von Nöten, diese werden fast ausschließlich für die Papierbasteleien des Kapitels "Winterweiß" benötigt.

Sehr positiv ist anzumerken, dass die meisten der vorgestellten Basteleien mit nur wenigen Materialien auskommen und/oder aus natürlichen oder upgecycelten (Bsp. Tischkärtchen aus Kronkorken) Stoffen bestehen. Viele Dinge kann man auch zur Deko umfunktionieren und zum nächsten Fest wieder ihrem eigentlichen Verwendungszweck zuführen (Bsp. Kranz oder Bilderrähmchen aus Ausstechförmchen).

Insgesamt eine schöne und vielfältige Ideensammlung, die mit einigen Vorschlägen aufwartet, die ich so noch nicht kannte. Wer neben einfach nachzuarbeitenden Anleitungen ein besonderes Layout mit umwerfenden Fotos zu schätzen weiß, sollte sich dieses Kreativbuch in jedem Fall näher ansehen.

Unter topp-kreativ.de gibt es noch viele weitere Empfehlungen zum Selbermachen!

Bewertung vom 28.11.2014
Schandgold / Ernestine Nachtigall Bd.2
Weichmann, Helge

Schandgold / Ernestine Nachtigall Bd.2


ausgezeichnet

"Schandgold" habe ich vor dem ersten Fall von Ernestine Nachtigall "Schandgrab" gelesen, da die Handlung in sich abgeschlossen ist, ist dies problemlos möglich.
In "Schandgrab" spielten sich große Teile der Handlung in Mainz ab, Helge Weichmann bleibt dem Schauplatz Rheinhessen treu, entführt seine Leser nun aber in den Abgrund: auf der Suche nach lange verschollenen Artefakten geht es in den Untergrund Oppenheims - in das Kellerlabyrinth, welches jahrhundertelang vergessen war, bevor ein verschwundener Vorgarten und ein eingesacktes Polizeiauto in den 80er Jahren dafür sorgte, dass die Stadt unter der Stadt wiederentdeckt wurde.

Ernestine Nachtigall nimmt neben ihrem Job als Historikerin an der Mainzer Uni einen Auftrag beim ZDF an, wo sie als geschichtsversierte Person mit ihrem Wissen eine Fernsehproduktion unterstützen soll. Ihre neue Arbeitsstätte ist "unterirdisch", denn die Produktion findet im Oppenheimer Kellerlabyrinth statt für eine Fernsehreihe namens "Stadtgeschichte(n)" bei dem neben dem Kellerlabyrinth auch über silberne Apostelfiguren berichtet werden soll, die vor Jahrhunderten verschollen sind.
Die Suche nach den zwölf Apostelfiguren führt jedoch nicht nur das ZDF vor Ort, bald wimmelt es dort von Neonazis - die nicht wie vorgegeben nur an einer Fotoserie für einen nationalsozialistisch angehauchten Kalender interessiert sind. Doch suchen wirklich alle nur nach den Apostelfiguren oder verbirgt das Kellerlabyrinth noch weit mehr verschollene Schätze?

Helge Weichmanns Roman lebt von Lokalkolorit, witzigen Haupt- und Nebenfiguren, lebendigen Schilderungen und Action à la Dan Brown, nur dass sich die spannenden Aktionen direkt vor unserer Haustür abspielen. Dabei ist zwar einiges der dichterischen Freiheit des Autors zuzuschreiben, basiert trotzdem auf so vielen historischen Fakten, dass die Handlung nicht nur glaubwürdig wirkt, sondern dadurch besonders fesselnd wirkt und man ganz nebenbei noch historische Fakten über die eigene Heimat lernt. Dank den skurrilen und verrückt-liebenswerten Figuren wie Lokalreporter Elvis und Tinnes WG-Mitbewohner ist Weichmanns Schreibe nicht nur spannend zu lesen, sondern garantiert durchgehend den einen oder anderen Schmunzler oder Lacher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2014
Der wispernde Schädel / Lockwood & Co. Bd.2
Stroud, Jonathan

Der wispernde Schädel / Lockwood & Co. Bd.2


ausgezeichnet

Auch im zweiten Abenteuer rund um Lockwood und seine Gefährten Lucy und George wirft Jonathan Stroud seine Leser mitten ins Geschehen.
Mit der verunglückten Sicherung einer von Geistern heimgesuchten Stätte, startet ein weiteres Geplänkel zwischen der sehr unkonventionellen Agentur um Lockwood und den ambitionierten und perfekt ausgerüsteten Agenten der Agentur Fittes. Dies artet in eine Wette aus, die die Agenten auf beiden Seiten in eine sehr gefährliche Suche um ein Artefakt verstricken: ein alter Spiegel, den ein dunkles Geheimnis umgibt, auf dessen Spur bisher jeder sein Leben lassen musste, der es lüften wollte. Auf der abenteuerlichen und gefährlichen Suche erhalten Lockwood und seine Freunde Unterstützung von ungewöhnlicher Seite: ein Schädel, eines Geistes Typ 3, verständigt sich mit Lucy, und gibt, manchmal eher ungewollt, Tipps. Allerdings hat er auch eine recht bösartige Ader, die die drei auf falsche Spuren führen möchte und Zwietracht zwischen ihnen sät.
Die Interaktionen zwischen den Protagonisten bekommen durch den Schädel ganz neue Möglichkeiten. Wo sich in Band 1 hauptsächlich die lustigen Szenen und die Neckereien zwischen Lucy und George abspielten, sind nun viele Szenen hinzugekommen, die zwischen Lucy und dem Schädel ablaufen - da sie die einzige ist, die ihn reden hört, aber auch zwischen George und dem Schädel, der mit allen Mitteln versucht den Schädel für die Allgemeinheit zum Reden zu bringen. Da landet solch ein Geisterglas schon mal im heißen Backofen...

"Tja, das wären dann ein Mordopfer, eine polizeiliche Befragung und ein Gespräch mit einem Geist", sagte George. "Ganz schön volles Programm für einen Abend, würde ich sagen."
Lockwood nickte. "Wenn man bedenkt, dass manche Leute einfach den Fernseher anmachen..." (S.256)

Wie bereits in "Die Seufzende Wendeltreppe" lässt Jonathan Stroud dem Leser keine ruhige Minute, wo es nicht spannend, abenteuerlich oder gefährlich zugeht, gibt es etwas zu lachen, manchmal auch alles auf einmal. Dank seiner lebendigen Schreibweise und den bildhaften Beschreibungen ist "Lockwood & Co." absolut verfilmungsreif und beschert dem Leser Kopfkino auf höchstem Niveau.

Das Ende ist vom Fall her geschlossen, von den Interaktionen zwischen den Freunden jedoch so offen gehalten, dass man dem nächsten Band regelrecht entgegenfiebert.
Wer sich am Ende von Lockwoods zweitem Fall noch nicht ganz aus dem London der Geister verabschieden mag, kann im angehängten Glossar viel über Geister und Geisterjäger erfahren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2014
Fondue
Simon, Ilana;Ilana Simon

Fondue


ausgezeichnet

In dem großformatigen "Fondue" befinden sich über 200 Rezepte zu den verschiedensten Arten dieser Zubereitung von mundgerechten Happen, die in heiße Flüssigkeiten getaucht werden.

Das Inhaltsverzeichnis startet mit dem Klassiker unter den Fondues, dem Käsefondue. Hier findet man jedoch neben dem vielerorts bekannten Klassiker aus Gruyère und Emmentaler, auch solche Exoten wie "Mexikanisches Fondue" oder "Pizza Fondue". Allein dieses Kapitel war eine Offenbarung für mich, dass auch beim Klassiker nicht immer nur alles "Käse" sein muss.

Direkt zu Beginn des Buches ist das Inhaltsverzeichnis nach Rubrik samt sämtlichen enthaltenen Rezepten aufgelistet.

Inhalt:
Käsefondues
Ölfondues
Fondues mit Brühe
Dessert-Fondues
Dips und Saucen

Jede Fondueart wird auf einer Doppelseite vorgestellt unter Berücksichtigung der Punkte "Zutaten", "Vorbereitung", "Im Fonduetopf" und "Servieren".
Jedes Rezept ist großzügig auf einer kompletten Seite aufgeführt (außer im Dessert- und Dip-Kapitel), nicht zu jedem ist ein Foto im Buch enthalten, aber bei Fondues finde ich Fotos zwar schön, aber nicht von Nöten.
Das Design der Rezeptvorstellung ist in den drei Farben weiß, grau und rot gehalten. Weiß hinterlegt sind Rezeptname, Zutatenliste und Zubereitungsfolge. Davon seitlich grau abgesetzt Informationen über Portionen, die Vorbereitung, Serviervorschläge (was man alles zum Dippen verwenden kann, welche Saucen dazu gereicht werden) und spezielle Tipps, die einem beispielsweise die Vorbereitung und/oder die Zubereitung erleichtern.

Die Farbenkomposition und das Layout der einzelnen Seiten wirkt leicht retro, aber dies passt meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt, da Fondues für mich ein sehr klassisches Gericht sind. Das sie aber durchaus einen festen Platz in der heutigen Küche verdient haben, beweist die Autorin mit der Auswahl an Rezepten, die sie in diesem Buch präsentiert, die sind nämlich so gar nicht retro, sondern sehr erfrischend und teilweise auch extravagant, was die Auswahl an Zutaten für die Basis oder das "Dip-Gut" angeht.

Einzig das Kapitel "Dips und Saucen" begeistert mich nicht vollkommen. Mit 29 Rezepten finde ich die Auswahl zwar ausreichend, schade ist es jedoch, dass bei allen vorgestellten Rezepten in der Zutatenliste immer auf fertige Mayonnaise verwiesen wird und nicht einmal als Alternative ein Grundrezept für die Herstellung dafür angeboten wird.

"Fondue - Nichts für Spießer!" bietet eine umfangreiche Rezeptauswahl für egal welchen Favoriten, den man unter dieser speziellen Art von Zubereitung hegt. Es ist auch völlig egal, ob man Fleisch, Fisch oder Gemüse favorisiert, auch in dieser Hinsicht kommt jeder auf seinen Geschmack.
Ich habe zwar meinen Fondue-Favorit aus den letzten Jahren, werde mir aus diesem Buch aber noch den einen oder anderen Tipp holen, und Ausschau danach halten, welche Möglichkeiten sich bieten, was man alles beim Fondue zum Dippen reichen kann, den in dieser Hinsicht in bei mir schon viel zu lange Routine und Einfallslosigkeit eingekehrt, mit der dieses Buch nun zum Glück ein Ende setzt.