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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1221 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2021
Pumuckl Vorlesebuch Weihnachtsgeschichten
Kaut, Ellis;Leistenschneider, Uli

Pumuckl Vorlesebuch Weihnachtsgeschichten


ausgezeichnet

24 lustige und stimmungsvolle Pumuckl-Geschichten für kuschelige Vorlesestunden mit zahlreichen farbenfrohen Illustrationen.

Inhalt:

Der Sammelband vereint 24 weihnachtliche, neue Geschichten - frei erzählt nach Ellis Kaut - von Uli Leistenschneider:

- Der Adventskalender,
- Der Wunschzettel,
- Der Lebkuchendieb,
- Schiefe Weihnachtslieder,
- Die Maus vom Nikolaus,
- Pumuckl will das Christkind austricksen,
- Der Weihnachts(b)engel

uvm.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen:

Nataša Kaiser erweckt den liebenswert frechen Kobold durch viele farbenfrohe Illustrationen zum Leben.

Zusätzlich zu einer Vignette neben den Kapitelüberschriften (Pumuckl in einer Weihnachtssocke, nummeriert von 1 bis 24) finden sich auf jeder Doppelseite ein bis drei Zeichnungen, um die Handlung aufzugreifen und die vorweihnachtliche Atmosphäre der Erzählungen widerzuspiegeln.

Die Gestaltung des kleinen Kobolds mit seinen roten Wuschel-Haaren gefällt sehr und dank seines fröhlich-schelmischen Gesichtsausdrucks und seinem Schabernack schließt man ihn sogleich ins Herz.


Mein Eindruck:

Die Vorweihnachtszeit wird durch Bastel- und Backnachmittage oder gemütliche Vorlesestunden zu einer ganz besonderen Zeit.

Dieser Vorleseband lässt sich - dank der 24 kurzen Erzählungen - auch hervorragend als Adventskalender nutzen. In der ersten Geschichte dreht sich zudem alles um die Tradition, jeden Tag bis zum heiligen Abend ein Türchen zu öffnen und eine kleine Überraschung zu erhalten.

Mit Humor und Liebe werden die einzelnen Episoden erzählt:

Vom Zimtsternebacken mit Puderzucker-Schneegestöber über Wunschzettel für's Christkind malen, den Nikolaus treffen und Christbaum schmücken bis hin zur Schneeballschlacht und zum Schneemann- und Schneekoboldbau sind viele zauberhafte und unterhaltsame Situationen dabei.

Der kindlich-neugierige Pumuckl, seine unvoreingenommene (und andere) Sicht auf die Dinge machen den Charme der Erzählungen aus. Das freche Kerlchen kommt aber auch manchmal auf unglaubliche Ideen. Doch Meister Eder ist ebenfalls zum Scherzen zumute und bringt so Vorleser:innen zum Schmunzeln.

Für Nostalgie sorgen unter anderem Eders donnerndes "Ja, Herrschaftszeiten!" und Pumuckls lustige Gedichte. Denn was sich reimt, ist gut ;-)

Zuhörer:innen erfahren Interessantes wie Wundersames über Advent, Nikolaus und Rituale zur Weihnachtszeit (ohne dass hierbei Geheimnisse verraten oder der Mythos rund um Christkind usw. zerstört werden).

Eine wunderschöne Art, die Zeit bis zum Heiligen Abend zu versüßen. Und wem diese zu langsam vergeht: der Pumuckl kennt auch hierfür einen ganz besonderen Trick ;-)

Für diesen weihnachtlichen Bücherschatz vergeben wir 5 von 5 funkelnde Sterne und geben eine (Vor-)Leseempfehlung für Jung und Alt!


Fazit:

Wer den frechen Kobold und seinen Schabernack liebt, wird auch an diesen weihnachtlichen Kurzgeschichten seine Freunde haben.

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen erwecken Pumuckl zum Leben.

Die 24 lustigen und stimmungsvollen Erzählungen wecken Kindheitserinnerungen und können auch als Adventskalender genutzt werden.



...
Rezensiertes Buch: "Pumuckl - Weihnachtsgeschichten" aus dem Jahr 2021

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2021
Mord unterm Mistelzweig / Ein Fall für Wells & Wong Bd.5
Stevens, Robin

Mord unterm Mistelzweig / Ein Fall für Wells & Wong Bd.5


ausgezeichnet

Ein stimmungsvoller Weihnachtskrimi mit Witz und Charme. Ein spannender Fall in winterlicher Kulisse mit sympathischen Jungdetektiv:innen. 

Inhalt:

Dezember 1935, Universität Cambridge:

Die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells sind zu Besuch bei Daisys älterem Bruder in Cambridge. Auch die Junior Pinkertons Alexander und Charles verbringen ihre Ferien auf dem Universitätsgelände.

Doch die Stimmung innerhalb der Studentengemeinschaft ist alles andere als harmonisch.

Was zunächst mit harmlosen Lausbubenstreichen beginnt, endet mit einem Mord ...



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der fünfte Fall für die Nachwuchs-Detektivinnen Daisy und Hazel.

Die beiden 14-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.

Vor Beginn der Geschichte findet sich ein vereinfachter Lageplan der Universität Cambridge sowie Grundrisse des Maudlin College, nebst einer Personenübersicht unterteilt auf die drei (teilweise fiktiven) Colleges der Universität.

Das Abenteuer ist von Hazel als Bericht verfasst: Fall der Weihnachtsverbrechen.

Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Dezember des Jahres 1935 nicht altbacken und gut verständlich.

Was ebenfalls sehr an dieser Krimireihe gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung werden von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch Daisys Cambridge-Führer, ein Glossar mit Erläuterungen zu Besonderheiten und Fremdwörtern.

Wells und Wong sind nicht nur optisch sondern auch charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.

Mit den Junior Pinkertons Alexander und Charles kommen noch zwei weitere Ermittler ins Spiel, was Daisys Eitelkeit zunächst schwer zu schaffen macht.

Wie bei einem Whodunit-Krimi zu erwarten, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten, die zu eigenen Spekulationen anregen.

Beim Lesen kann man daher fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.

Man fiebert mit, ob es den beiden Detektiv-Duos gelingt wird, den Mordfall aufzuklären.

Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!

Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden jungen Damen (und vielleicht auch wieder mit den beiden jungen Herren)!



Fazit:

Der fünfte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong. Dieses Mal in der Universität Cambridge in weihnachtlicher Atmosphäre.

Die beiden charmant-pfiffigen Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen, erhalten Unterstützung von zwei nicht minder cleveren Junior-Pinkertons.

Die Story ist spannend und abwechslungsreich gestaltet. Sie besticht durch interessante Charaktere, eine vorweihnachtliche Atmosphäre und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.



...

Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Mord unterm Mistelzweig" aus dem Jahr 2018

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2021
Weihnachten
Eichendorff, Joseph von

Weihnachten


ausgezeichnet

Weihnachtlicher Klassiker für die kleinsten Leser, großartig in Szene gesetzt durch farbenfrohe, ausdrucksstarke Illustrationen.

Inhalt:

Das bekannte Weihnachtsgedicht von Joseph von Eichendorff zeigt sich mit Illustrationen von Pe Grigo in neuem Gewand.

Lesende begleiten den Spaziergang durch die verlassenen Straßen - wenige Stunden vor dem heiligen Abend - bis hinaus auf die Felder.

Ein im Kindermann Verlag erschienenes Bilderbuch aus der Reihe "Poesie für Kinder".



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen/Covergestaltung:

Das Buch bereits optisch ein wahrer Bilderbuchschatz: in rotes Halbleinen gebunden und von großem Format.

Das Cover gibt einen zauberhaften Vorgeschmack auf die farbenfrohen und atmosphärischen Zeichnungen im Innern.

Die fröhlich-frechen, ausdrucksstarken und gleichzeitig stimmungsvollen Illustrationen von Pe Grigo bringen Kinderaugen zum Leuchten. Sie geben die besinnliche Stille und Ruhe am Heiligabend sowie die weihnachtliche Festtagsstimmung und das geschäftige Treiben in den Häusern wunderbar wieder. Zudem finden sich in den Bildern viele Kleinigkeiten und liebevolle Details.


Mein Eindruck:

Die einzelnen Zeilen des Gesichts sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird.

Abschließend wird das Gedicht zudem kompakt auf einer Seite gezeigt und es gibt weitere Infos zum Autor und zur Illustratorin.

Besonders das Zusammenspiel von Text und Bildern gefällt sehr und die Zeichnungen vertiefen die kurze Handlung noch ein wenig.

Wer ist der Spaziergänger, der am Heiligabend durch die leeren Gassen geht und die Stille genießt? In den Illustrationen findet sich hierzu eine Antwort.

Ein wunderschönes weihnachtliches Bilderbuch, welches bereits den kleinsten Leser:innen bzw. Zuhörer:innen die Welt der Poesie näher bringt.


Ein Bücherschatz zum Vorlesen oder Selberlesen, Bilder bestaunen und Träumen! Und natürlich auch hervorragend zum Verschenken ;-)

Wir geben für dieses atmosphärische und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Bilderbuch 5 von 5 funkelnde Weihnachtssterne sowie eine Leseempfehlung!



Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter anderem in den Reihen "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.



Fazit:

Das zeitlose, allseits bekannte Gedicht wird ganz zauberhaft in Szene gesetzt dank ausdrucksstarker und stimmungsvoller Illustrationen und durch diese sogar noch vertieft.

Ein wunderbar weihnachtlicher Bilderbuchschatz für Mädchen und Jungen, für Jung und Alt.



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Rezensiertes Buch: "Weihnachten" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2021
Die drei ??? Eine schreckliche Bescherung
Sonnleitner, Marco

Die drei ??? Eine schreckliche Bescherung


sehr gut

Witzige Dialoge, weihnachtliche Atmosphäre und ein unterhaltsamer aber durchschnittlicher Fall zum Mitraten.

Inhalt:

Die drei Detektive Justus, Peter und Bob bummeln auf der Suche nach Geschenken durch das weihnachtliche Winterwunderland im Kaufhaus Garcy's in Santa Monica.

Plötzlich wird vor den Augen der Kunden und ihrer Kinder ausgerechnet der Geschenkesack des Kaufhausweihnachtsmanns gestohlen.

Aber worauf hat es der dreiste Dieb in seiner Verkleidung als Elf abgesehen? Steckt etwas Besonderes in den Geschenken?

Ein Fall in 24 Kapiteln.



Covergestaltung/Einband:

Seit kurzem erscheinen die neuen (und auch einige der alten) Fälle im Kosmos Verlag in einem veränderten Design.

Der "feste" Einband ist stabiler als eine Taschenbuchausgabe, allerdings nicht so robust wie die bisherigen Hardcoverbände und auch die Maße der Bücher sind anders.

Der schwarze Einband und der "Die drei ???"-Schriftzug wurden beibehalten, dem Titelbild wird dank Neuausrichtung jedoch viel mehr Raum gegeben.

Das Cover - gestaltet von Andreas Ruch - zeigt den im Tumult umgestürzten Christbaum und den verwaisten Stuhl des Weihnachtsmanns.

Eine treffende Szene, die Neugierde weckt ohne zu viel zu verraten. Dass ausgerechnet die weiße, die rote und die blaue Kugel zerstört wurde, ist hoffentlich kein böses Omen für die drei Jungdetektive ...



Altersempfehlung:

ab 10 Jahren



Meine Meinung:

Dieser Weihnachtsfall kann aufgrund der 24 Kapitel auch als Adventskalender genutzt werden. Die einzelnen Abschnitte sind jedoch so flott gelesen und spannend erzählt, dass man das Buch auch in einem Rutsch lesen kann und möchte.

Jeder Abschnitt (1. bis 24. Dezember) wird eingeleitet durch eine ganzseitige farbige Illustration (exakte Kopie des Coverbildes).

Onkel Titus als Weihnachtsmann, der Kinder in Krankenhäusern besucht und beschenkt, Plätzchenduft und viele andere weihnachtliche Details sorgen für festliche Stimmung.

Zum Schmunzeln bringt Running Gag und Ohrwurm "Next Christmas ...", ein fiktives Weihnachtslied, welches stündlich gespielt wird und immer wieder in den unmöglichsten Situationen auftaucht. Ein Schelm, wer hier sofort ein bestimmtes Lied im Kopf hat ;-)

Der Fall selbst ist spannend erzählt und ganz gut konstruiert, aber nichts weltbewegendes oder sonderlich überraschend. Typische Szenen wie Verfolgungsjagd und Undercover-Ermittlungen dürfen nicht fehlen und die kleinen aber feinen Sticheleien/Neckereien sowie witzige Dialoge trösten über die durchschnittliche Story hinweg.



Fazit:

Ein einfach gestrickter statt spezialgelagerter Sonderfall mit weihnachtlicher Stimmung!

Spannend erzählt und mit vielen unterhaltsamen Szenen.

Das Abenteuer besticht durch seine sympathischen und pfiffigen Junior-Detektive und die weihnachtliche Kulisse.



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Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen - Eine schreckliche Bescherung" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2021
Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1
Kling, Maria

Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1


ausgezeichnet

Herrlich schräg und witzig: Eine Geschichte zum Schmunzeln, Kichern und auch ein wenig zum Gruseln. Aber nur ganz wenig ;-)

Inhalt:

Freddy und seine große Schwester Flo ziehen mit Papa Frank und seiner neuen Freundin Ulrike um. Ausgerechnet in ein Mehrfamilienhaus am Friedhof.

Während Flo alles doof findet, entdeckt Freddy, dass die Nachbarn sich alles andere als normal verhalten.

Fortan sammelt er Beweise dafür, dass die Familie mit Werwolf, Hexe, Zombie, Vampir, Gespenst, Elfe und Heinzelmännchen unter einem Dach lebt.

Plötzlich stecken die Kinder mitten in einem rasanten Abenteuer und entdecken einen fiesen Betrug ...



Altersempfehlung:

ab 9 Jahre



Illustrationen:

Eine doppelseitige Zeichnung zu Beginn zeigt das Haus in der Jüterboger Straße 13 und stellt gleichzeitig deren Bewohner mit kurzem Steckbrief vor.

Freddy, Flo und ihre "schrägen" Nachbarn sind wunderbar gestaltet.

Die Geschichte ergänzen mit Liebe zum Detail gezeichnete schwarz-weiß Illustrationen und unterstreichen so einige der wichtigen Szenen.



Meine Meinung:

Frederick - genannt Freddy - Feyerabend (9 Jahre) ist ein pfiffiges und neugieriges Kerlchen, das vollkommen ohne Scheu auf die sonderbaren Nachbarn zugeht und dem es schlussendlich sogar gelingt, seine sonst so coole Schwester Florentine - genannt Flo - (12 Jahre) in ein turbulentes Abenteuer hineinzuziehen.

Die Geschichte besticht neben Anspielungen, Running Gags, aberwitzigen Dialogen und einer kleinen Portion Grusel ganz besonders durch die sympathischen und schrägen Nachbarn:

Hexe Populonia Papadopoulos - kurz Poppy - und ihr Handfeger namens Wuschel,

die Heinzelmännchen, die lieber Heinzelleute genannt werden, schließlich sind es Heinzelmänner und Heinzelfrauen,

ein Werwolf, der berlinert und zum Antiagressionstraining geht,

ein vegetarischer Vampir, dessen Herz für die bezaubernde, leicht verwirrte Elfe in der Nachbarwohnung schlägt ...

Mit klassischen Vorurteilen gegenüber Vampiren, Werwölfen usw. wird humorvoll abgerechnet und auch Erwachsene kommen beim Vorlesen voll auf ihre Kosten.

Zwischen den Zeilen finden sich altersgerecht verpackt immer wieder Themen wie Pubertät, Patchwork-Family, Toleranz und gemeinschaftliches Miteinander oder kleine Gesellschaftskritiken.

Wer den speziellen Humor von Marc-Uwe Kling mag, wird auch das Kinderbuchdebüt von Maria Kling lieben.

Die "Grusel"-Geschichte entwickelt sich zu einem spannenden und turbulenten Detektivabenteuer und erhält nicht nur 5 von 5 Vollmonde sondern zudem eine (Vor-) Leseempfehlung für große und kleine Gnome!



Hörbuch-Tipp:

Zeitgleich ist das Buch in gekürzter Fassung als Lesung erschienen: genial vorgetragen von Marc-Uwe Kling!

Er verleiht den mit viel Herz und Liebe zum Detail ausgearbeiteten Charakteren eine ganz besondere Stimme und einen Hauch Känguru ;-)



Fazit:

Ein gelungenes Kinderbuchdebüt:

witzig, unterhaltsam, überraschend!

Eine turbulente und herrlich schräge Geschichte mit skurrilen wie charmanten Charakteren zum Schmunzeln, Kichern und beim Lesen vom Sofa Kullern vor lauter Lachen.

Ein rundum gelungenes (Vor-)Lesevergnügen!



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Rezensiertes Buch: „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!" aus dem Jahr 2021

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2021
Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München
Scheffler, Ursel

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München


ausgezeichnet

Unterhaltsame und knifflige Detektivgeschichte zum Mitraten. Mit vielen Infos zu Dialekt, Land und Leuten.

Inhalt:

Kommissar Kugelblitz und sein Team haben gerade einen großen Fall in Hamburg gelöst.

Im Anschluss hat sich der Kommissar ein paar freie Tage verdient und reist nach München, um dort Zeit mit seinem Patenkind Bonny zu verbringen.

Doch an Urlaub und Entspannung ist gar nicht zu denken, denn Drogenschmuggler, Geldwäscher und ein Maulwurf in den Reihen der Münchner Polizei treiben ihr Unwesen.

Kugelblitz ist helfend zur Stelle und wird in einen neuen spannenden Fall verwickelt ...



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Illustrationen:

Der Buchvorsatz wird für einen Stadtplan genutzt, auf dem die bekanntesten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind.

Alle paar Seiten findet sich eine kleine bis mittelgroße schwarz-weiß Illustration (teilweise auch ganzseitig), um die Handlung aufzugreifen.

Besonders die Zeichnungen der Sehenswürdigkeiten sind detailliert und geben die berühmten Bauwerke wie das Rathaus, die Frauenkirche oder das Karlstor hervorragend wieder.

Die Gestaltung der jeweiligen Charaktere gefällt ebenfalls, wobei Kugelblitz comichaft, rundlich und fröhlich gezeichnet und die anderen Personen realistischer und kantiger dargestellt sind.



Mein Eindruck:

Das Büchlein ist kompakt und handlich und hat uns bei unserem Kurztrip nach München begleitet.

Der Aufbau des Buches ist gut strukturiert und dank kurzer Kapitel, großer Schrift und einfachem Schreibstil bietet es sich als Lektüre an für geübte Leser etwa ab der 3. oder 4. Klasse.

Besonders hilfreich (nicht nur für Kugelblitz-Neulinge) ist das "Who is Who?" zu Beginn. Denn so hat man sofort einen Überblick über die Mitwirkenden in Bild und Text.

Zum Ende eines jeden Kapitels warten gleich mehrere Fragen, welche zu Beginn zum Warmwerden noch sehr einfach gehalten sind und im Verlauf der Geschichte kniffliger werden. Hinweise verstecken sich zumeist im vorangegangenen Text. Genaues Lesen zahlt sich hier aus. Alle Aufgaben sind aber gut zu lösen und mit der roten Geheimfolie kann anschließend überprüft werden, ob man richtig kombiniert hat.



Die Charaktere gefallen sehr:

Kommissar Isidor Kugelblitz ist ein lustiges und uriges Kerlchen, das immer wieder Köpfchen beweist. Seine Nichte Bonny ist ebenfalls pfiffig und unterstützt ihren Onkel wo sie nur kann.

Der sympathische Kommissar mit kleinem Kugelbäuchlein und einer großen Vorliebe für Eis wird in einen interessanten und turbulenten Fall verwickelt: internationaler Drogenring, Schmuggel, Geldwäsche und Korruption.

Der Kinderkrimi bleibt altersgerecht und gewaltfrei.

Innerhalb der Geschichte tauchen immer wieder Sehenswürdigkeiten oder historische Besonderheiten auf, die entweder im Verlauf der nächsten Sätze erklärt oder mit Sternchen gekennzeichnet im Anhang genauer beschrieben werden.



Sehr interessant gestaltet ist auch der kurze Exkurs zur Geschichte Münchens und zu den wichtigsten Bauwerken.

Abschließend finden sich zudem 100 Worte Bairisch (Redewendungen, Personenbeschreibung, Essen und besondere Verben und Substantive usw.).

Unser Lieblingswort ist dort in der Kategorie "Zungenbrecher" zu finden: Oachkatzlschwoaf = Eichhörnchenschwanz :-)



Ein unterhaltsamer und spannender Kinderkrimi zum Mitkombinieren und mit Ferienstimmung und kleinem Reiseführer.

Einziges Manko: Der Fall wird am Ende gelöst und doch gibt es keinen runden Abschluss, da der Kopf der Bande abermals entwischt ist.

Wir vergeben 4,5 von 5 Sterne!



Praktisches Extra/Geheimtipp:

Die neuen Bände haben nicht nur ein Lesebändchen. An dessen Ende ist sogar die stabile rote Folie in Lupenform befestigt.

Sollte aber bei einem (alten) Buchexemplar vom Flohmarkt die Geheim-Folie fehlen, kann man mithilfe jeder roten Folie, z. B. Transparentpapier, die Geheimschrift sichtbar machen.



Fazit:

Unterhaltsame und spannende Lektüre für klei

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2021
Asterix und der Greif / Asterix Bd.39
Ferri, Jean-Yves;Conrad, Didier

Asterix und der Greif / Asterix Bd.39


ausgezeichnet

Eisige, abenteuerliche Expedition mit feinem Humor, vertauschten(?) Rollen, herrlich skurrilen Charakteren & einer überraschenden Entdeckung!

Inhalt:

Der Geograf Globulus berichtet von den Aufzeichnungen eines griechischen Gelehrten:

Im eisigen Land der Sarmaten, östlich des römischen Reiches, soll der sagenumwobenen Greif leben.

Julius Cäsar, der das mysteriöse Fabelwesen bereits vor seinem geistigen Auge in Aktion im Zirkus sieht, unterstützt die Expedition und so macht sich eine bunte Truppe aus römischen Legionären, deren Zenturio, einem auf Tierkämpfe spezialisierten Gladiator und Geograf Globulus auf den Weg ...

Doch Terrine, der Schamane der Sarmaten, hat das drohende Unheil bereits erahnt und seinen Freund Miraculix um Hilfe gebeten.


Mein Eindruck:

Ein Reiseabenteuer in eisiger Kulisse. Diese Bände sind mir zumeist die liebsten, denn wenn Asterix und Obelix auf Entdeckungstour gehen, sind gerade die "Einheimischen" und deren Sitten interessant und zeichnerisch gibt es beim Setting viel mehr Möglichkeiten.

In diesem Fall wird mit Klischees und Rollenbildern gespielt (Krieg ist Frauensache und Männer gehören an den Herd) und auch mit der fremden Sprache. Die Sarmaten "nuscheln" nach Aussage der Römer das "E" (es wird spiegelverkehrt geschrieben).

Sowohl Wortwitz wie feine Anspielungen und Running Gags kommen in diesem Comic nicht zu kurz. Ebenso finden sich aktuelle Bezüge zu Fakenews, Abstand halten uvm. Es dreht sich um Götterverehrung aber auch um Aber- bzw. Irrglaube (Legionär Fakenius stichelt seine Mitstreiter immer wieder auf).

Bekannte und liebgewonnene Traditionen werden beibehalten (lateinische Zitate, Kurzauftritt der Piraten, lustige wie zweideutige Namensgebung), aber es gibt auch Parallelen zu alten Abenteuern: Wie bei "Asterix bei den Briten" funktioniert es auch ohne Zaubertrank (eben jener ist gefroren und hat dadurch seine Wirkung verloren) ganz gut und gemeinsam mit einem Sarmaten entdeckt Miraculix (beim Versuch, doch noch Zaubertrank zuzubereiten) ein Rezept für ein klassisches, osteuropäisches Gericht.

Die Charaktere sind herrlich schräg und überspitzt gestaltet und auch zeichnerisch sehr gelungen, z. B. findet sich im sarmatischen Dorf für einige Gallier ein entsprechendes Pendant, Geograf Globulus ist äußerlich Michel Houellebecq nachempfunden und vermutlich finden sich weitere Cameo-Auftritte, die ich noch nicht entdeckt habe. Denn beim wiederholten Lesen kann man noch Kleinigkeiten erkennen.

Der Humor kommt nicht zu kurz und so sorgen neben den Hauptakteuren beispielsweise die Skythen (einheimische Führer und Späher der Römer) für Lacher, denn ihre gelassene Art der Berichterstattung gleicht - auch in turbulenten Situationen - den blumigen Beschreibungen eines Reiseführers.

Die Geschichte ist spannend gestaltet, der Ausgang der Expedition (der Fund des Greifs) überraschend und wie es sich für ein Asterix-Abenteuer gehört, schließt sich der Kreis mit Cäsars Aussage "Dann holt die Giraffe raus." (wenn es schon kein Greif gibt) und einem Festbankett unterm gallischen Sternenzelt.

Es sind große Fußstapfen, in die Yean-Yves Ferri und Didier Conrad treten, und mit dem Ergebnis in diesem 39. Band der Reihe bin ich sehr zufrieden. 4,5 von 5 Sterne!


Fazit:

Das eisige Reiseabenteuer besticht durch witzige Dialoge, feinen Humor und herrlich skurrile Charaktere in vertauschten (?) Rollen.

Ein gelungener Asterix-Band mit einer überraschenden Entdeckung!


...

Rezensiertes Buch: "Asterix und der Greif" aus dem Jahr 2021

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2021
Für immer Sommerby / Sommerby Bd.3
Boie, Kirsten

Für immer Sommerby / Sommerby Bd.3


sehr gut

Turbulente Weihnachten mit großem Gefühls- und Schneechaos und viel Heimatsinn.

Inhalt:

Der Winter hält Einzug in Sommerby und die Geschwister Martha, Mikke und Mats, sind dort mit Mutter Leonie zu Besuch bei Oma Inge.

Statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung herrscht allerdings dicke Luft zwischen Leonie und ihrer Mutter. Martha steckt im Liebeschaos, der tierliebe Mikke sorgt sich um das Wohlergehen der (Weihnachts-)Gänse und das Nesthäkchen Mats hat nicht nur ein ganz besonderes Geheimnis, sondern geht im Schneesturm sogar verloren.

Zur Krönung des ganzen Trubels bleibt die Frage, ob Vater Nils es überhaupt noch rechtzeitig zum Fest schaffen wird?



Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Mein Eindruck:

"Für immer Sommerby" ist der dritte (und letzte) Band der Kinderbuchreihe. Obwohl ich die ersten Abenteuer nicht gelesen habe, bin ich problemlos in diese winterliche Geschichte gestartet.

Der Schreibstil ist bildhaft und Kirsten Boie berichtet immer wieder aus der Sicht der Kinder. Zunächst liest sich diese Art der Erzählung ungewohnt, allerdings ist es Leser:innen so möglich, in die Gedankenwelt aller drei Kinder einzutauchen.

Es ist kein reines Weihnachtsbuch, wenngleich die Handlung wenige Tage vor Heiligabend beginnt. Und in Sommerby herrscht auch keine Bilderbuch-Idylle, denn den Schnee zu Weihnachten findet man dort normalerweise ausschließlich auf Postkarten.

"Keine Chance, mein Schatz", sagt Mama. "Das kauft keiner. Die Karten zeigen, wonach wir uns sehnen, nicht die Wirklichkeit. Das wollen die Leute."

(vgl. S. 9)

Und auch von "Friede, Freude, Eierkuchen"- Gedanken kann man sich nach den ersten Zeilen verabschieden:

Die Geschwister streiten (raufen sich aber auch wieder zusammen) und zwischen den beiden Dickköpfen Mutter Leonie und Oma Inge herrscht dicke Luft.

All dies wird allerdings einfühlsam und nachvollziehbar, ohne Anklage und aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert.

Die Charaktere sind jeder für sich hervorragend ausgearbeitet, grundverschieden und durchweg authentisch:

Angefangen beim wortkargen Nachbarn mit großem Herz, der toughen und altmodischen Oma Inge, die kein Blatt vor den Mund nimmt, bis hin zu den liebenswerten Geschwistern, die - wenn es darauf ankommt - sofort füreinander da sind.

Mats (4 oder 5 Jahre) ist aufgeweckt, voller Phantasie und sehr direkt, Mikkel (8 Jahre) hat ein großes Herz für alle Tiere (für Hühner genauso wie für Marder) und Martha (12 Jahre) steckt mittendrin im ersten unglücklich Verliebtsein..

Oma Inge wirkt nach außen oft etwas unterkühlt und harsch, doch sie liebt ihre Enkel von ganzem Herzen. Die Beziehungen der Charaktere untereinander, insbesondere der Generationenkonflikt wird durchaus realistisch gezeigt.

Sehr gefreut habe ich mich auch über die authentische Redensart der Dorfbewohner. Es sind viele eingestreute Begriffe, die die Dialoge lebendiger wirken lassen und für alle, die kein Plattdeutsch verstehen, findet sich am Ende ein chronologisches Verzeichnis.

Die Geschichte ist durchgehend spannend und fesselnd, sie lebt von ihren sympathischen Charakteren und vermittelt wertvolle Botschaften (Gemeinschaft, Heimatgefühl, Tierschutz, Nachhaltigkeit uvm.) und zeigt unter anderem auch, wie abhängig wir von moderner Technik sind. Schneechaos und Stromausfall und plötzlich geht nichts mehr!

Ein wenig hatte ich mir mehr alte Traditionen erhofft oder Erzählungen, wie das Fest vor Jahrzehnten ausgesehen hat. Es hätte auf jeden Fall zu dem Thema sehr gut gepasst, wenn Oma Inge noch einen Schwank aus ihrer Jugend erzählt hätte.

Was ich zusätzlich vermisse, sind Illustrationen.

Jeder Tag sowie jedes Kapitel werden eingeleitet durch eine kleine stimmungsvolle und detailverliebte schwarz-weiß Zeichnung (Weihnachtskekse, Adventskranz, Marmeladengläser u.a.). Diese Vignetten geben allerdings keinen Einblick in die künftigen Ereignisse und leider wiederholen sich die Bilder mit der Zeit.

Die Reise nach

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2021
Das verschwundene Amulett / Ein Fall für Katzendetektiv Ra Bd.1
Greenfield, Amy

Das verschwundene Amulett / Ein Fall für Katzendetektiv Ra Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannender Katzenkrimi: lehrreich, humorvoll und unterhaltsam erzählt mit herrlich schrägen Figuren und tollen sw Zeichnungen.

Inhalt:

Ra genießt sein Leben an der Seite des Pharaos in vollen Zügen.

Am liebsten würde der verfressene Kater den ganzen Tag faul herumliegen und sich die Sonne Ägyptens auf seinen Bauch scheinen lassen.

Doch als ein kostbares Amulett - das Auge des Horus - verschwindet und alle das junge Dienstmädchen Tedimut verdächtigen, kann der clevere Skarabäus Khepri seinen besten Freund überzeugen, in diesem Fall auf Spurensuche zu gehen.

Ob es diesem ungleichen Duo gelingen wird, die Unschuld des Mädchens zu beweisen?



Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre



Illustrationen/Cover-Gestaltung:

Das farbenfrohe Cover weckt sogleich die Neugierde auf das ungleiche Duo Palastkater Ra und Skarabäus Khepri. Die in orange-gelb leuchtende Figur des Pharao ist wunderbar detailliert gezeichnet und im Hintergrund der blaue Nil sowie wiederum in gelb und orange die Pyramiden in der Wüste bilden eine exotische Kulisse.

Im Innern ergänzen ausdrucksstarke schwarz-weiß Zeichnungen die Geschichte und zusätzlich umrahmen kleine Hieroglyphen die Kapitel- bzw. Seitenzahlen.



Mein Eindruck:

Eine Mischung aus Detektivgeschichte und Katzenkrimi in einer faszinierenden Kulisse im alten Ägypten. Diese Kombination hat mich sofort neugierig gemacht.

Kater Ra erzählt in der Ich-Form. Der lockere Schreibstil liest sich wie im Flug, die Kapitel sind angenehm kurz und die Geschichte ist spannend gestaltet.

Der faule und verfressene - stellenweise auch sehr eitle und fast schon überheblich wirkende - Lieblingskater des Pharaos wird rund um die Uhr verwöhnt.

"Verbrechen waren das Letzte, woran ich dachte, als mein Leben mit einem Mal abenteuerlich wurde."
(vgl. S. 7)

Sein bester Freund ist ein fleißiger und pfiffiger Mistkäfer (ein schillernder Skarabäus, der sich nicht davor scheut, im Dreck zu wühlen). Im Gegensatz zu Ra ist Khepri empathisch und hat ein großes Herz für alle Lebewesen.

Dieses außergewöhnliche und grundverschiedene Ermittler-Duo ergänzt sich perfekt und bekommt sogar noch Unterstützung von der Küchenkatze Miu. Die Dialoge sind herrlich unterhaltsam und auch die Befragung anderer Palasttiere (Turteltauben Ini und Ibi, der alte Pavian Bebi und Leopardin Aat) gestaltet sich aufschlussreich und mit viel Witz und Situationskomik. Der Running Gag des ewig hungrigen Ra, der sich andauernd sorgt, wann er das nächste Mal etwas zu Fressen bekommt, bringt Leser:innen immer auf's Neue zum Schmunzeln.

Die Charaktere sind liebenswert und vielfältig. Besonders die Entwicklung des zunächst hochmütigen Katers ist nachvollziehbar ausgearbeitet. Denn auch Ra hat sein Herz am rechten Fleck.

"Doch dort in der Dunkelheit musste ich der harten Wahrheit ins Gesicht sehen: Selbst wenn Menschen dich wie einen Gott behandeln, bist du noch lange keiner. Auch wenn ich es höchst ungern zugab - Khepri hatte recht. Am Ende war ich einfach nur eine Katze."
(vgl. S. 191)

Den Leser erwartet eine unterhaltsame und knifflige Detektivgeschichte zum Mitraten mit herrlich skurrilen wie liebenswerten Charakteren.

Wer wissen möchte, was eine Bronzefigur im British Museum in London - "Gayer-Anderson cat" - hierbei für eine besondere Rolle gespielt hat, sollte unbedingt einen Blick in den Anhang des Buches werfen.

Das i-Tüpfelchen sind neben dem Namensverzeichnis mit weiteren Erläuterungen nämlich die Anmerkungen der Autorin sowohl mit reichlich Hintergrundwissen zum alten Ägypten sowie auch zur Entstehung der Geschichte und ersten Idee zum Ermittlerduo Ra und Khepri.



Für diesen rundum gelungenen Start einer Buchreihe vergebe ich von Herzen eine Leseempfehlung: für Jung und Alt, Jungen wie Mädchen!

Am Ende findet sich eine Leseprobe für das zweite Abenteuer der sympathischen Detektive. "Ein Fall für Katzendetektiv Ra - Die gemeinen Grabräuber" erscheint voraussichtlich im Februar 2

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2021
Der Fall des verschlüsselten Briefes / Enola Holmes Bd.6
Springer, Nancy

Der Fall des verschlüsselten Briefes / Enola Holmes Bd.6


sehr gut

Unspektakulärer Fall für die charmante und clevere Enola Holmes. Dafür stehen erneut die Charaktere und deren Entwicklung im Fokus.

Inhalt:

Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität muss her.

Auch ein neuer Fall ist schnell gefunden: das mysteriöse Verschwinden der Duquessa Blanchefleur del Campo wirft Fragen auf.

Enola ist fest entschlossen, die vermisste Lady zu finden, wird aber noch immer von ihrem Bruder Sherlock gesucht. Denn dieser benötigt die Hilfe seiner Schwester, um die sonderbare Botschaft ihrer untergetauchten Mutter zu entschlüsseln ...



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der sechste Band der Enola-Holmes Reihe. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen, aber es empfiehlt sich, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um die Entwicklung und Beweggründe der Charaktere besser zu verstehen.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben und wirkt dadurch besonders persönlich und berührend. Der Schreibstil ist mitreißend und gut verständlich. Ein wenig "antiquiert" erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane und es gibt Hinweise auf die Fälle des berühmten Meisterdetektivs.

Während die älteren Brüder Mycroft und Sherlock ihre kleine Schwester abwertend als Wildfang bezeichnen, macht sich das junge Mädchen gerade diese Talente zu Nutze. Inzwischen hat sie zumindest Sherlock fast überzeugen können, dass sie sehr wohl auf eigenen Beinen stehen kann und eine klassische Erziehung, wie es sich für junge Damen aus gutemHause gehört, für sie nicht in Frage kommt.

Die 14-jährige Enola ist - wie auch ihre Mutter - der viktorianischen Zeit und den damaligen Konventionen weit voraus. Zudem besitzt sie, wie ihr Bruder Sherlock, eine rasche Auffassungsgabe und hervorragende Menschenkenntnis.

Chiffrierte Botschaften, ungewöhnliche Verkleidungen und Spürhunde spielen eine Rolle in diesem Fall. Immer mit Hinweis auf die damals (auch kleidungstechnisch) einengenden Zwänge und den aufkeimenden Feminismus.

Vom ersten Band an wird zudem die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung untereinander immer weiter und tiefgehender ausgeführt. Auch im sechsten Fall ist Enolas Zerrissenheit ein zentrales Thema: Soll sie unentdeckt weiter ermitteln und so ihre Freiheit behalten? Oder ist es an der Zeit, mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Vorbild Sherlock, in Kontakt zu treten?

Die Suche nach der untergetauchten Mutter verbindet die Geschwister und führt sie wieder zusammen.

Ein gelungener Abschluss (der Original-Titel "The Case of the Cypsy Goodbye" ist hier deutlich besser gewählt) und doch hoffe ich natürlich auf weitere Abenteuer von Enola, nun da sie sich nicht mehr verstecken muss ;-)

Ein siebter Band ist unter dem Titel "Enola Holmes an the Black Barouche" im Sommer 2021 bereits auf Englisch erschienen.

Auch wenn der eigentliche Fall leider etwas untergeht, bringt es das Abenteuer auf 4 von 5 Sterne aufgrund der Atmosphäre, charismatischer Charaktere und dem runden Abschluss.



Fazit:

Eine spannende und erfrischend andere Jugend-Krimi-Reihe im viktorianischen London.

Das sechste Abenteuer der charmanten und mutigen Enola Holmes bleibt storytechnisch leider etwas blass. Dennoch überzeugt es aufgrund interessanter Kulisse und sorgfältig ausgearbeiteter Entwicklung der Charaktere.

Dieser Band (hoffentlich nicht der letzte) fügt sich somit hervorragend in die Reihe ein.



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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschlüsselten Briefes" aus dem Jahr 2021

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