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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2021
Das kleine Friesencafé Bd.1
Mommsen, Janne

Das kleine Friesencafé Bd.1


ausgezeichnet

Julia reist auf den Spuren ihrer verstorbenen Mutter nach Föhr. Während eines Spaziergangs entdeckt sie ein altes Kapitänshaus. Dies wäre der perfekte Ort, um sich ihrem Hobby, der Malerei zu widmen. Der Eigentümer, Kapitän Hark Paulsen, frisch im Ruhestand, vermietet es ihr widerwillig. Julia beginnt Portraits von Touristen und Einheimischen zu fertigen und verewigt Plätze, an denen ihre Mutter früher war. Sie wird recht erfolgreich, es lassen sich immer mehr Leute malen. Julia beginnt Kaffee und Kuchen anzubieten und baut sich somit nebenbei noch ein kleines Café auf. Und auch Hark taut aus seiner eigenbrötlerischen Art auf - erst Recht, als Julia Besuch von ihrer Oma bekommt. Doch es gibt auch Neider auf der Insel und Julia bekommt es mit der Steuerfahndung zu tun...

Ich liebe die Bücher von Janne Mommsen! Seine neue Serie dreht sich um "Das kleine Friesencafe" und ist wieder richtig herzerwärmend. Angefangen bei der sympathischen Julia über Oma Anita bis hin zu Hark Paulsen mag man einfach jeden. Auch die übrigen Inselbewohner sind einfach liebenswert in ihrer unterschiedlichen Art. Denn Janne Mommsen gibt jedem Charakter seine Eigenheiten mit auf den Weg. Jeder hat hier Ecken und Kanten, aber auch seine liebenswerte Seite und wird somit zum Unikat. Er beschreibt aber nicht nur die Charaktere so liebevoll. Nein, auch "sein" Föhr wird hier mit Herzblut beschrieben. Man spürt die Leidenschaft, die ihn mit dieser Insel verbindet. Föhr wird lebendig - man ist wirklich mit auf der Insel. Die Handlung ist liebenswert, herzerwärmend - so richtig gute Sommerlektüre. Auch der Schreibstil ist locker und leicht, paßt richtig gut zum Buch. Hier bewahrheitet sich leider wieder, daß gute Bücher viel zu schnell beendet sind.

Bewertung vom 05.05.2021
Krabbenchanson / Die Inselköchin ermittelt Bd.1
Andersen, Lili

Krabbenchanson / Die Inselköchin ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sterneköchin Louise Dumas flieht nach einer gescheiterten Beziehung mit beruflichen Konsequenzen vom Elsass zu ihrer Patentante nach Pellworm. Eigentlich möchte sie dort nur entspannen, doch schnell bekommt sie den Auftrag, das Buffet für den Geburtstag des berühmten Volkssängers Jeff Storm herzurichten. Als dieser während der Feier auf dubiose Art stirbt und kurz darauf seine Haushälterin erschlagen aufgefunden wird, glaubt Louise nicht mehr an ein Unglück. Sie ermittelt auf eigene Faust, deckt Geheimnisse aus der Vergangenheit auf und gerät dadurch selbst in Gefahr...

"Krabben-Chanson" von Lili Andersen ist einfach herrlich. Hier erhält man einfach alles. Charaktere jeglicher Couleur, einen hochinteressanten Fall und eine wunderschöne Kulisse. Louise ist hier natürlich zusammen mit Tante Fine Sympathieträger. Ihre herzliche Art geht direkt ans Herz und man fühlt sich in diesem Krimi als Mitglied willkommen. Fast meit man, Fine reicht gleich den Likör aus dem Buch. Jeff Storm und seine Freunde wirken geheimnisvoll, man weiß nicht so recht, was man von ihnen halten soll. Kann man den Freunden vertrauen oder hüten sie ein schwerwiegendes Geheimnis? Hier spielt Lili Andersen geschickt die Geheimniskarte aus. Der Schreibstil ist herrlich erfrischend. Locker und leicht wie ein Strandurlaub, fliegt man wie eine Möwe über die See durch das Buch. Die Autorin versprüht hier richtig Inselfeeling, man sieht den Strand und den Deich mit seinen Schafen vor sich. Und lernt, daß man auf dem Rücken liegende Schafe auf die Beine schubsen muß, damit sie nicht sterben. Ich liebe es, wenn man solche Informationen so ganz nebenbei aus einem Buch mitnimmt.

Dieser Nordsee-Krimi bekommt von mir eine ganz dicke Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Louise!

Bewertung vom 03.05.2021
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Kluftinger hat es gerade echt schwer. Seine Frau Erika ist krank und somit muß er sich mit Dingen wie der Waschmaschine und Waschmittel auseinander setzen. Und auch im Präsidium ist einiges los. Kluftinger will endlich den vor 30 Jahren verübten Mord an einer Lehrerin aufklären. Sie ist am Funkensonntag an einem Kreuz verbrannt. Doch sein Team hat an diesen Ermittlungen kein Interesse. Lediglich die neue Kollegin Lucy Beer unterstützt ihn. Einen Hinweis liefert der letzte Brief des Mordopfers....

Volker Klüpfel und Michael Kobr lassen in "Funkenmord" Kommissar Kluftinger seinen 11. Fall lösen. Entgegen den anderen Bänden, die einzeln gelesen werden können, sollte man hier jedoch den Vorgänger "Kluftinger" kennen. Die Handlung baut diesmal sehr darauf auf und meiner Meinung nach drohen sonst Verständnislücken. Mir hat auch dieser Fall wieder sehr gut gefallen. Der Lokalkolorit ist wohl kaum zu übertreffen, man bekommt Dialekt geboten, der aber gut verständlich ist, und wundervolle Beschreibungen des Allgäus. Angereichert mit einer angenehmen und nicht albernen Prise Humor ist der Kluftinger-Fan hier wieder in seinem Element. Die Bücher versprechen und enthalten grundsätzlich Humor, Lokalkolorit und - Spannung. Diese steigert sich hier bis zum Ende hin und die Lösung wartet ganz zum Schluß. Bis dahin stellt man sich immer wieder die Frage nach dem Täter, verfolgt neue Spuren und rätselt mit. Dadurch fliegt die Handlung wieder nur so dahin! Kluftinger selbst entwickelt sich in der Serie natürlich weiter. Früher der grantelige Typ, öffnet er sich nun langsam. Seine manchmal recht tollpatschige Art macht ihn mir sehr sympathisch und er wirkt wie eine reale Person. Es macht Spaß sein Leben und seine Entwicklung seit nunmehr 11 Jahren zu verfolgen. Ich hoffe sehr, daß ich ihn noch viele Jahre begleiten darf!

Bewertung vom 02.05.2021
Ocean - Insel des Grauens / Pendergast Bd.19
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Ocean - Insel des Grauens / Pendergast Bd.19


ausgezeichnet

Special Agent Pendergast verbringt gerade zusammen mit seinem Mündel Constance Green seinen Urlaub, als er von einem spannenden Fall erfährt. An der Küste Floridas sind über hundert identische blaue Sneaker angeschwemmt worden - inklusive abgetrennten Füßen.

Das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child lassen mit "Ocean Insel des Grauens" ihren Kult-Agenten Pendergast nun bereits zum 19. Mal einen spannenden Fall lösen. Von der Menge der Vorgängerbände braucht sich niemand abschrecken zu lassen. Alles Wissenswerte rund um wiederkehrende Charaktere und Bezüge zu vorherigen Fällen fließen unmerklich in den Text ein, so daß man dieses Buch auch gut einzeln lesen kann. Für mich ist jeder Fall ein freudiges wiederlesen mit Pendergast, denn ich verfolge die Serie von Beginn an. Es macht Spaß, immer wieder mit ihm mysteriöse Rätsel zu lösen, die auch immer wieder einen gruseligen Touch aufweisen. Er ist mir schlichtweg mit seiner doch sehr speziellen Art ans Herz gewachsen! Das Autorenduo schreibt sehr spannend, dabei aber auch locker. Geschickt fesseln sie den Leser mit kurzen, schnell zwischendurch lesbaren Kapiteln und wechselnden Handlungsorten, so daß man immer wieder mit Spannung auf die jeweils andere Handlung lauert. Auch ihre sehr bildhafte Art, Geschehnisse und Orte zu beschreiben, fasziniert. Hier lebt man die Geschichte mit und fühlt sich als Teil von ihr. Mein Highlight sind immer die mystischen Hintergründe, die mir immer wieder eine Gänsehaut bescheren. Dafür liebe ich diese Serie!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2021
Frauchens Glücksjournal
Hollweg, Clara

Frauchens Glücksjournal


ausgezeichnet

Mit ihrem Buch "Frauchens Glücksjournal" regt Clara Hollweg den Leser und Hundemenschen an, die Zeit mit seinem vierbeinigen Freund intensiver zu erleben. Schon der erste Satz des Buches: "Das Glück steht jeden Tag wedelnd vor dir", könnte nicht besser beschreiben, was ein Hund im Leben bedeutet. Alles andere ist nachrangig! Danach beschreibt die Autorin ihre Vorstellung, wie das Glücksjournal geführt werden sollte. Man erhält Tips für morgendliche und abendliche Routine, Frauchen soll die persönliche Genusszeit (ohne Hund) notieren, sich Gedanken über die Wau-Momente gemeinsam mit Hund machen und notieren, was der Hund gern allein macht. Es gibt nützliche Tips für das kleine Training zu Hause (in Zeiten von Homeschooling aufgrund geschlossener Hundeschulen wirklich gut) und zeigt auf, wo man seine Zeit sinnlos verschwendet und mehr Zeit für seinen Hund herausholen kann. Dies beschreibt Clara Hollweg auf sehr liebevolle Art, man hat auf keinen Fall den Eindruck in irgendeiner Weise belehrt zu werden, sondern man hat den Eindruck einer Hilfestellung. An den Seitenrändern befinden sich übrigens noch wunderschöne sinnige oder auch humorvolle Weisheiten. Diese allein sind schon lesenswert!

Anschließend kann das Glücksjournal mit persönlichen Notizen versehen werden. Hierzu hat jeder einzelne Wochentag eine eigene Seite, dort kann die Genuss-Zeit, die Wau-Momente sowie das kleine Training für die Zukunft notiert werden. Wenn man diese Notizen nach einiger Zeit erneut liest, wird dem Hundefreund mit Sicherheit auffallen, wie sich die Beziehung zum besten Freund gestaltet und eventuell sogar durch bewußteres Miteinander verbessert hat. Man erlebt Höhen und Tiefen und sieht, wo man noch etwas am Beziehungsrädchen einstellen muß. Und so ganz nebenbei ist dieses Buch irgendwann in ferner Zukunft eine wundervolle Erinnerung an den besten Freund, gespickt mit Erlebnissen, bei denen man dann denkt: "Ach ja - das war toll.".

Besonders erwähnen möchte ich noch die edle Optik. Das Buch ist in Leinen gebunden, fühlt sich somit sehr angenehm an und "macht etwas her". Aber auch innen ist es einfach wunderschön und liebevoll gestaltet.

Für mich ist das Buch ein wirkliches Highlight und ein tolles, exquisites Geschenk für Hundebesitzer!

Bewertung vom 29.04.2021
Eine Sehnsucht nach morgen / Ruhrpott Saga Bd.3
Völler, Eva

Eine Sehnsucht nach morgen / Ruhrpott Saga Bd.3


ausgezeichnet

Im Jahr 1968 kehrt Bärbel nach ihrem Medizinstudium in ihre Heimatstadt Essen zurück. Ihre Familie nimmt sie herzlich auf und Bärbel fühlt sich sofort wieder zu Hause. Daß sie ihrer Jugendliebe Klaus fast täglich begegnet versucht Bärbel tapfer wegzulächeln, obwohl es ihr sehr schwer fällt. Die Zeiten im Ruhrgebiet haben sich geändert. Durch das Zechensterben fallen viele Arbeitsplätze weg. Auch an Bärbels Familie gehen die Probleme nicht vorbei. Sogar ihr "kleiner" Bruder Jakob gerät in große Schwierigkeiten, weil er sich durch falsche Freunde in die damals üblichen Demonstrationen hineinziehen läßt. Aber Bärbel steht vor einem ganz anderen Problem: Sie liebt Klaus noch immer, obwohl der, wenn auch unglücklich, verheiratet ist.

Der dritte Teil der Ruhrgebietssaga von Eva Völler trägt den Titel "Eine Sehnsucht nach morgen". Dieser Titel ist sehr treffend. Die Sehnsucht der jungen Leute nach Veränderungen ist hier ganz deutlich spürbar. Die Methoden jedoch, mit denen sie ihre Vorstellungen durchsetzen wollen, sind dabei allerdings manchmal fragwürdig. Hier hat Eva Völler sehr gut recherchiert und vermittelt das Geschehen sehr gekonnt so bildhaft, daß man tatsächlich in diese Zeit versinkt und ein reales Bild vor Augen bekommt. Die Charaktere in dieser Geschichte sind auch hier wieder unheimlich vertraut. Da die Geschichte sich bereits über Jahre hinzieht, begleitet man manche Charaktere bereits seit ihrer Kindheit. Man erlebt ihre Entwicklung dadurch intensiv mit, leidet mit ihnen und hat Spaß mit ihnen. Aufgrund dieser langen Zeit ist es nun richtig traurig, von ihnen Abschied nehmen zu müssen. Zu gern würde ich die Geschichte bis in die heutige Zeit verfolgen. Was mir auch hier wieder gut gefallen hat ist die Tatsache, daß Eva Völler dem Leser das Ruhrgebiet nahe bringt, so wie es wirklich war. Ganz ohne Vorurteile und die üblichen Klischees. Sie hat wieder einmal bewiesen, daß man nicht in die Ferne schweifen muß - gute Geschichten können auch direkt vor der Haustür spielen!

Bewertung vom 26.04.2021
Als das Leben wieder schön wurde
Sgonina, Kerstin

Als das Leben wieder schön wurde


ausgezeichnet

Als Greta im Jahr 1954 von Stockholm nach Hamburg kommt, erscheint ihr die Stadt einfach nur grau und trist. Sie will zu ihrem Vater, um Auskunft über ihre Mutter zu bekommen, die seit 1941 spurlos verschwunden ist. Doch ihr Vater und seine neue Familie sind sehr abweisend. Eine Anstellung als Kosmetikerin findet Greta in der Stadt auch nicht. Da lernt sie Marieke kennen. Die lebt in den Nissenhütten und frisiert dort den Frauen die Haare. Gemeinsam beschließen sie einen Lastwagen zum Schönheitssalon umzubauen. Sie wollen damit durch Hamburg fahren und ihre Kundinnen aufsuchen. Als dann Trixie dazukommt ist das Trio komplett. Die drei so unterschiedlichen Frauen versuchen das Leben ihrer Kundinnen zu verschönern, indem sie dafür sorgen, daß die Frauen sich wieder wohlfühlen. Doch trotz aller Freude über ihr neues Leben verliert Greta nicht den eigentlichen Grund ihrer Reise nach Hamburg aus den Augen. Sie will ihre Mutter finden!

"Als das Leben wieder schön wurde" hat mich sehr überrascht. Kerstin Sgonina hat es tatsächlich geschafft, mich in einer Minute zum Lachen zu bringen und in der nächsten Minute traurig zu sein. Gretas unbedarfte Art, mit der sie die steifen deutschen Traditionen aushebelt, hat wirklich etwas komisches an sich. Dagegen steht dann ihre Geschichte im Hintergrund, die sehr berührt. Überhaupt haben in diesem Roman alle Personen eine ganz eigene Vergangenheit, die geprägt ist von ihren Kriegserlebnissen. Man kann sagen, daß sie alle irgendwie verwundet sind. Wenn nicht am Körper, dann an der Seele. Dies beschreibt die Autorin auf eindrückliche Art, so daß man mit jedem einzelnen Charakter mitfühlt. Wie der Titel schon sagt: Die Welt wurde zwar schöner, aber noch nicht wirklich gut. Der Kampf der Menschen um ein besseres Leben hat mich schwer beeindruckt. Dabei waren sie mit so wenig schon zufrieden. Dieses Denken fehlt heute sehr oft. Kerstin Sgonina hat einen Roman geschaffen, der mich nachdenklich zurück läßt. Sie schreibt darin über ein Stück der deutschen Kriegsgeschichte, das nicht so oft angesprochen wird, aber deshalb nicht weniger erwähnenswert ist.

Für mich ist dieses Buch eine Überraschung des Jahres und ich empfehle es auf jeden Fall gern weiter!

Bewertung vom 26.04.2021
Der tote Rittmeister / Viktoria Berg Bd.2
Dix, Elsa

Der tote Rittmeister / Viktoria Berg Bd.2


ausgezeichnet

Im Jahr 1913 feiert man in ganz Deutschland das Thronjubiläum des Kaisers. Auch das Seebad Norderney plant würdige Feierlichkeiten. Da wird ein Rittmeister der kaiserlichen Kavallerie ermordet in den Dünen gefunden. Als dann auch noch ein kleines Mädchen aus dem Seehospiz verschwindet, stellt erstmal nur Viktoria Berg einen Zusammenhang fest. Sie überzeugt aber schnell den Journalisten Christian Hinrichs, ihr bei der Suche nach dem Kind zu helfen. Gemeinsam decken sie dabei Geheimnisse der vornehmen Gesellschaft auf, die so gar nicht in das Bild der Reichen und Schönen passen. Dadurch gerät Viktoria in große Gefahr und sie muß ihren ganzen Mut zusammen nehmen, um auch diesen Fall gemeinsam mit Christian zu lösen.

"Der tote Rittmeister" ist der zweite Fall für die mutige Hobby-Ermittlerin Viktoria Berg. Elsa Dix zeichnet auch in diesem Roman ein interessantes Bild der Gesellschaft in der Kaiserzeit. Die verklemmten Moralvorstellungen werden gnadenlos dargestellt und muten heute schon kurios an. Die Kluft zwischen arm und reich ist immens und man fragt sich unwillkürlich, wie die Einheimischen mit der Arroganz der "feinen" Sommerfrischler fertig geworden sind. Das war bestimmt nicht leicht für die Leute. Das kommt im Buch auch sehr gut zur Sprache und man bekommt richtig Mitleid mit den Menschen. Elsa Dix findet dafür genau die richtigen Worte. Die Geschichte liest sich flott und spannend, das Duo Viktoria Berg und Christian Hinrichs ist sehr unterhaltsam. Ich hoffe, ich habe noch oft das Vergnügen mit den beiden auf Norderney Verbrecher zu jagen!

Bewertung vom 25.04.2021
Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2
Lacrosse, Marie

Falscher Glanz / Die Kaffeehaus-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Sophie von Werdenfels beginnt ihren Dienst als Hofdame von Kaiserin Sisi. Schnell wird ihr klar, daß das Leben am Hofe von Intrigen durchzogen ist, sie selbst hat dort keinen leichten Stand. Die Hochzeit ihrer großen Liebe Richard mit Amalie von Thurnau macht ihr Leben nicht leichter. Als sie selbst dann noch gegen ihren Willen mit einem viel älteren Adligen verheiratet wird, flieht sie in das Kaffeehaus ihres kranken Onkels. Sie übernimmt erste Leitungsaufgaben.

Ich habe sehnlichst auf Teil 2 von "Das Kaffeehaus" von Marie Lacrosse gewartet - und wurde mit "Falscher Glanz" nicht enttäuscht. Hier geht es um den kaiserlichen Hof und die sagenumwobenen Sisi, die man hier einmal nicht in der berühmten Filmtrilogie erlebt. Man erlebt eine Sisi, die man völlig neu kennenlernt. Gut gefallen hat mir die Darstellung des Lebens am Hofe. Hier herrscht nicht nur eitel Sonnenschein, sondern es müssen Intrigen überstanden werden. Hier trifft der Titel des Buches den Nagel auf den Kopf. Denn man lernt hier schnell, was tatsächlich hinter der glamourösen Fassade steckt. Aber man lernt nicht nur den prunkvollen Hof kennen. Marie Lacrosse beschreibt auf die gleiche eindringliche Art das Leben der armen Bevölkerung, man erlebt ihre Ängste und Nöte. Der Gegensatz zwischen diesen zwei Welten wird hier auf beeindruckende Weise deutlich. Marie Lacrosse beschreibt dies alles auf sehr bildliche Art. Aber auch ihre Charaktere sind sehr liebevoll dargestellt. Sie sind ein Querschnitt durch die Bevölkerung der damaligen Zeit und erwachen vor den Augen des Lesers zu Leben. Gerade mit Sophie fühlt man mit und hofft auf ein glückliches Schicksal.

Mir hat auch dieser zweite Teil richtig gut gefallen und ich warte nun gespannt auf das Ende der Trilogie!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2021
Vier Pfoten im Sommerwind / Lichterhaven Bd.5
Schier, Petra

Vier Pfoten im Sommerwind / Lichterhaven Bd.5


ausgezeichnet

Die drei Freundinnen Hannah, Caroline und Ella haben erfolgreich ein Cateringunternehmen in Lichterhaven gegründet. Sie werden sogar für die Stadtfeier und das Jubiläum der Feuerwehr gebucht. Doch die Feier der Feuerwehr muß mit Jörn zusammen geplant werden. Ella und Jörn sind wie Feuer und Wasser - sie quirlig, er ruhig. Doch damit nicht genug der Probleme. Ella muß sich nun auch noch um den Bearded Collie ihrer verstorbenen Großmutter kümmern und ist damit total überfordert.

Mit "Vier Pfoten im Sommerwind" läßt Petra Schier den Leser nun zum fünften Mal nach Lichterhaven reisen. Die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen und können getrennt voneinander gelesen werden. Auch diese Geschichte fällt in die Rubrik "perfekte Sommerlektüre", liest sich leicht und macht einfach gute Laune. Die Charaktere sind durchweg sympathisch und authentisch. Jörn stellt für mich den Inbegriff des ruhigen Fischers dar, der einfach nur in Ruhe leben möchte. Der Gegenpol ist Ella, die quirlig durchs Leben geht. Beide Charaktere mochte ich unendlich. Klar, daß es hier zu Reibereien kommt, die aber nicht böse sind, sondern eher für Humor sorgen. Ihre Wortgefechte sind einfach herrlich. Mit ihnen leidet man mit und freut sich, denn sie sind einfach perfekt beschrieben und dadurch keine fremden, unerreichbaren Charaktere. Es ist wunderbar ihre Entwicklung und das Zueinanderfinden zu verfolgen. Mein absoluter Liebling ist natürlich Bearded Collie Barnabas, dem Petra Schier wie gewohnt ebenfalls einen eigenen, unverwechselbaren Charakter verliehen hat und der immer wieder seine Sicht zu den Geschehnissen von sich gibt. Über diese Ansichten kann man wirklich herzhaft lachen. Das Ende ist natürlich vorhersehbar, aber ganz ehrlich: Genau so erwarte ich es bei diesen Geschichten. So funktioniert einfach der perfekte Sommerroman!