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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2017
Fastenopfer / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.2
Leiss-Huber, Anton

Fastenopfer / Kommissar Max Kramer & Nonne Maria Evita Bd.2


ausgezeichnet

Wie immer, so beurteile ich auch dieses Buch von außen nach innen.

Beginnen wir mit dem Cover. Wieder bzw. immer noch sind wir in Altötting, passend hierzu wurde auch das Kreuz gewählt und passend zum Titel, die entsprechend rote Farbe. Meines Erachtens ist beides sehr stimmig und deutet hervorragend auf einen regionalen Krimi hin.

Der Klappen- bzw. Rückentext verrät nicht zu viel und macht neugierig.

Der Preis von 9,99 € für ein Buch in diesem Format finde ich passend und üblich.

Die kurze Inhaltsangabe im inneren des Buches erzählt schon ein bisschen mehr, aber ohne wesentliche Inhalte zu verraten. Was hat es mit dieser Stiftung auf sich? Was hat der Tote damit zu tun? Und wie geht es mit Max und Maria weiter?

"Man lobt und preist den Fastenbrauch am häufigsten mit vollem Bauch" (Sprichwort)

Sehr interessant fand ich die Kapitelgestaltung mittels Zitate aus dem Lukas Evangelium.

Nun kurz zum Inhalt: Max wird nach einer durchzechten Nacht neben der Staatsanwältin wach. Oje... wenn er doch nur die Cocktails weggelassen hätte. Aber während er sich noch in Selbstmitleid suhlt, wird er zu einem Mordfall gerufen. Und die Geschichte ist etwas verworren. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten. Lest einfach selbst. ?

Dem Autor ist es auch dieses Mal wieder gelungen, mich zu begeistern. Der Wortwitz, die dialektischen Einlagen und nicht zu vergessen die unterhaltsame Story, machen dieses Buch zu einem Lesegenuss.

Die Protagonisten wurde mit dem richtigen Maß charakterisiert, so dass ich mich inmitten der Dorfbewohner gefühlt habe. Es war so, als würde ich Altötting mit seinen Bewohnern schon sehr lange kennen.

Zu meinen absoluten Lieblingsprotagonisten zählt ganz klar: Fräulein Schosi. Ich finde sie einfach herzerfrischend. Ihre Fürsorge zum Monsignore macht sie sehr sympathisch, wenngleich ihr Abnehmtick mir zeitweise auch etwas nervig erscheint. Aber auch das passt hervorragend zu ihrem Charakter. Die Szene mit dem Pflaumensaft gehört absolut zu meinen Lieblingsstellen im Buch. ?

Fazit:

Selten habe ich beim Krimilesen so gelacht. Der Autor versteht es wirklich, den Leser in eine ganz eigene Welt voller Intrigen und Tragödien zu beamen. Durch den Wortwitz und den dialektischen Einlage, fliegen die Seiten nur so dahin und am Ende bleibt bloß der Gedanke: Schade, schon wieder vorbei. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit Max und natürlich mit Fräulein Schosi.

Bewertung vom 23.01.2017
Der Ruf der Bäume
Chevalier, Tracy

Der Ruf der Bäume


sehr gut

Auch in diesem Fall beschreibe ich das Buch wieder von außen nach innen.

Dominierend sind hier die Erdtöne, welche eine gewisse Ruhe ausstrahlen. Inmitten dann der Apfel, der eine Frische mit rein bringt und das Cover etwas auflockert.

Im Innenteil erwartet den Leser eine Karte der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Jahre 1850. Schnell hat man alle bekannten Städte gesucht um dann auf einige Weisheiten zu treffen.

Der Plot beginnt im Frühjahr 1838 in Black Swamp, Ohio

Das Gesetz besagt, dass jeder neue Siedler mindestens 50 Obstbäume pflanzen muss. Dieses wäre das Zeichen, dass man sich tatsächlich an diesem Ort niederlassen möchte. So auch bei Sadie und James. James entschließt sich Apfelbäume zu pflanzen und trifft so, auf John, der dreimal im Jahr vorbei kommt, um seine Samen und Setzlinge zu verkaufen.

Aber innerhalb der Familie kommt es immer wieder zu Streitigkeiten. Sadie möchte die süßen Äpfel ihres Mannes nicht. James wiederum hofft auf eine gute Ernte, die das Überleben sichert. Als Sadie immer mehr dem Alkohol verfällt, sind Schläge an der Tagesordnung. Aber mehr möchte ich nicht verraten.

Die Autorin schafft durch ihren Schreibstils, im Sinne leiser Worte, eine wunderbare und ruhige Atmosphäre. Schnell hatte mich die Siedlergeschichte in Griff, so dass geradezu in die Story eintauchen konnte.

Die Protagonisten wurden so einführende charakterisiert, so dass schnell ein Bild vor meinen Augen entstand. Auch das Umfeld, der Sumpf, die Prärie... als dieses konnte ich mir durch die einfühlende Wortwahl gut vorstellen. So ein bisschen hatte es mich auch an eine Serie aus meiner Kindheit erinnert: Meine kleine Farm.

Aber die Ruhe täuscht, denn gerade die Alkoholsucht wird stark thematisiert. Die daraus entstehende Unzufriedenheit, Missgunst, Eifersucht und Gehässigkeit wird sehr gut beschrieben. Und ab und zu ertappt ich mich dabei, wie ich kopfschüttelnd und fassungslos da saß.

Interessant fand ich die Beschreibung der Anwendungsgebiete des Apfelsaftes. Ob alles stimmt und belegbar ist, weiß ich zwar nicht, aber zumindest klingt es sehr stimmig. Ich, als Apfelallergiker, kann aber leider die medizinischen Anwendungen nicht ausprobieren.

Die unterschiedlichen Stationen der Familie zeigt auch, dass der Mensch immer nach neuen Herausforderungen strebt. Herausforderungen, die von der Natur oder Menschenhand geschaffen.

Fazit:

Ein toller Roman, den man mit dem nötigen Respekt vor Mensch und Natur lesen sollte.

Bewertung vom 21.01.2017
Water - Der Kampf beginnt
Bacigalupi, Paolo

Water - Der Kampf beginnt


weniger gut

Auch bei diesem Buch erfolgt mein Leseeindruck wieder von außen nach innen. Das schwarze Cover mit den türkisblauen Buchstaben und den Wassertropfen haben meinen Blick sofort angezogen. Es wirkt irgendwie bedrohlich und auch geheimnisvoll. Aber auf jeden Fall suggeriert es Spannung.

Kommen wir zum Plot. Handlungsort: Las Vegas - Nevada - USA

Gleich zu Beginn treffen wir auf Angel. Hier war ich etwas erstaunt, dass es sich um einen Mann handelte, kannte ich den Vornamen bislang doch nur für Frauen.

Angel ist Anwalt und ein sehr guter noch dazu. Etwas verwirrend beginnt nun die ganze Geschichte. Verwirrend? Ja, da ich zu Beginn überhaupt nicht verstanden habe, was das alles soll. Auch die militärischen Bezeichnung waren mir nicht geläufig, sowie das Wort "pendejo", das ständig gebraucht, aber nicht erklärt wurde.

Nach einigen Schwierigkeiten, bedingt auch durch die Handlungsstränge, war ich jedoch mitten in der Story angekommen.

Welch furchtbarer Gedanke, dass die Menschen sich irgendwann einmal wegen Wasser bekriegen werde. Was würde passieren, wenn kein Wasser mehr aus der Leitung käme? Wie lange könnten wir überleben?

All dieses hat der Autor in seinem Thriller verarbeitet. Leider ist ihm dabei ab und zu die Spannung etwas abhanden gekommen. Ein so tolles Thema, aber der Autor kann es meiner Meinung nach, nicht richtig in Worte packen. So habe ich auch nicht verstanden, weshalb um das Wasser gekämpft wurde. Also, warum wurde es knapp?!

Fazit:

Leider ist es dem Autor nicht gelungen, mich für diesen Thriller zu begeistern. Ein sehr interessantes Thema, keine Frage. Aber für mich nicht nachvollziehbar. Wohl weil mir auch die Begründung für die Wasserknappheit fehlte. Aber auch sonst hat mir die Spannung gefehlt, so dass ich weder "Kopfkino" hatte, noch dass ich mich mit den Protagonisten beschäftigen wollte.

Schade, denn da wäre wirklich mehr drin gewesen.

Bewertung vom 17.01.2017
Die steinerne Schlange / Gerhild Bd.1 (6 Audio-CDs)
Lorentz, Iny

Die steinerne Schlange / Gerhild Bd.1 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Wie immer, bewerte ich von außen nach innen.
Das Cover ist für meine Begriffe eher unspektakulär. Eine Frau, die offensichtlich zurück blickt. Und das Foto eines Kastells oder einer Burg. Eine Zusammenstellung, die mich ohne Kenntnisse der Autoren, wohl kaum angesprochen hätte.

Interessant fand ich wiederum die kleine Auswahl der Worte, die wohl im Glossar des Buch stehen.

Mit der Stimme von Nicole Engeln hat der Verlag eine sehr gute Wahl getroffen. Angenehm, weich und mit sehr guter Betonung, so macht das Zuhören einfach Spaß.

Nun zur Story.

Wie in den anderen Romanen des Autorenpaares, so spielt auch dieses Mal wieder eine Frau die Hauptrolle: Gerhild. Kämpferisch, emotional, nicht immer selbstsicher. So wird Gerhild beschrieben. Eine Protagonistin, wie aus dem wahren Leben. Ihr Handlungen wirken sehr lebendig und gerade bei den Selbstzweifel wird deutlich, dass die äußere Fassade auch etwas bröckelt. Dennoch gibt sie sich nicht geschlagen, auch in sehr brenzligen Situationen.

Fazit:

Eine tolle Story mit einer ebenso tollen Protagonisten. Schade fand ich nur, dass auf den Titel so wenig eingegangen wurde. Es wurde zwar immer wieder die "steinerne Schlange" erwähnt, für mich war dieses aber eher Randgeschehen und vielmehr der Grund, um auf Gerhild aufmerksam zu machen. Ich hätte mir etwas mehr geschichtliche Hintergründe über den Zaun bzw. die Mauern gewünscht.
Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten, was letztendlich die Hauptsache ist.
Meine Empfehlung für Liebhaber historischer Romane.

Bewertung vom 14.01.2017
Begin Again / Again Bd.1
Kasten, Mona

Begin Again / Again Bd.1


sehr gut

Wer hat nicht schon einmal daran gedacht, das alte Leben hinter sich zu lassen und einfach mal ganz neu anfangen zu können.

Dank des tollen Schreibstils der Autorin, machen es einem die Protagonisten wirklich sehr leicht, sich in die Geschichte einzuleben und die Gedanken nachzuvollziehen.

Ich hatte gerade anfangs oft das Gefühl, dass die Autorin eine bestimmte Person vor Augen hat, deren Geschichte sie erzählt. Alles klar so nah, so deutlich.

Dann kommt ein neuer Kerl hinzu und die Gedanken überschlagen sich. Wieder zurück zum alten Ich oder auch einfach nur mal "NEIN" sagen.
Meiner Meinung nach, wurde ganz klar und fein ausgearbeitet, wie sehr sich Allie Gedanken über sich selbst und ihr Leben gemacht hat.
Auch die Freundschaften die entstehen haben mir sehr gut gefallen. Wünschen wir uns nicht alle solche Freunde?

Fazit:
Ein Roman, der mich wirklich begeistert hat. Keineswegs schnulzig oder übertrieben. Alles ließ sich, meiner Meinung nach, komplett nachvollziehen. Ein Roman, wie aus dem Leben.

Bewertung vom 13.01.2017
Die Tochter des Fechtmeisters
Weiß, Sabine

Die Tochter des Fechtmeisters


sehr gut

Als ich dann endlich, pünktlich zum Erscheinungstag, das Buch in Händen halten durfte, war ich angenehm überrascht. Fühlte es sich doch so griffig an. Möglicherweise lag es daran, dass es eckig sondern eher rund verleimt ist. Aber auch das Cover hat mich begeistert. Die alte Hansestadt Rostock mit seinen Schiffen, eine Frau im rotbraunen Kleid und natürlich das Schwert. Somit ist das Bild stimmig mit dem Titel.

Bevor es mit der eigentlichen Story losgeht, erhält der Leser mittels einer Karte in der Klappe, einen Überblick über Rostock um 1608. Auch die umliegenden Länder und Besitztümer sind sehr schön dargestellt und bestimmt wird auch jeder Leser seine Stadt bzw. seine Landeszugehörigkeit suchen. Ich denke, dass so etwas den Leser schon mal etwas an die Geschichte bindet und gleich mit einbezieht.

Im Anschluss geht es direkt weiter mit dem Personenverzeichnis, das auf jeden Fall jede Menge unterschiedlicher Charakteren verspricht.

" Ihr jungen Kerle schnarcht und furzt sicher wie die Stiere." (Seite 88)

Der Handlungsort ist Rostock um 1608. Dort lernt der Leser die Hauptprotagonistin Clarissa kennen. Mit ihren 18 Jahren erscheint sie sehr mutig und tough, aber gelegentlich auch etwas blauäugig. Ganz wie ihr Vater, so liebt auch sie das Kämpfen mit dem Degen. Allerdings nur als Sport für Körper und Geist, und nicht als Waffe, um zu töten. Bei diesen Fechtkämpfen macht ihr kein Mann so leicht etwas vor. Sie erscheint hierbei sogar etwas burschikos, was sie aber nicht unsympathisch wirken lässt.

Aber auch Fritjoff, ihr Vater, spielt eine wesentliche Rolle. Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin, den Werdegang des Fechtmeisters. Mehrfach hatte ich beim Lesen der Rückblenden einen Kloß im Hals, da es teilweise an Dramatik kaum zu überbieten war.

Auch Carls Zorn beschreibt die Autorin großartig. Er agiert zwar für meine Begriffe immer sehr emotional und auch gedankenlos, aber gerade diese Charakterzüge sind es, die seine Geschichte so speziell macht.
Gerade auch, als Carl seinen Freund Hans verliert, spürt man, dass hinter der rauen Schale doch ein weiches Herz klopft.

Allerdings waren mir diese ganzen Marsch- und Kriegsszenen etwas zu langatmig und ich muss zugeben, dass ich dann und wann ein paar Seiten überblättert habe.

Sehr gut haben mir die dialektischen Einlage der Rostocker Sprache gefallen. So fühlte ich mich den Land und Leuten während des Lesens etwas näher.

Leider muss ich nun aber auch sagen, dass es sehr viele Handlungs- bzw. Nebenstränge gibt. Sie sind nicht uninteressant, lenken aber von der Hauptgeschichte (wir erinnern uns an den Titel des Buches!?) sehr ab.

Fazit:

Trotz der kleinen oben beschriebenen Mängel hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Gerade im Bereich des Fechtens hatte ich doch sehr viele Wissenslücken, die ich nun schließen konnte.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen, stellenweise hatte ich sogar das Gefühl, ich müsste in die Geschichte eingreifen und meinen Unmut gewissen Personen ins Gesicht schmettern. Aber .... es ist ja nur ein Roman.

Ich würde mich sehr freuen, wenn es eine Fortsetzung mit Clarissa geben würde, da ich ihren Lebensweg gerne weiter mitverfolgen würde.
Für Liebhaber historischer Romane und/oder der Fechtkunst ist dieses Buch ein wahres Schätzchen.

Bewertung vom 08.01.2017
Der Federmann / Nils Trojan Bd.1
Bentow, Max

Der Federmann / Nils Trojan Bd.1


ausgezeichnet

Passend zum Titel wurde für das Cover ein Vogel gewählt. Ob die Gattung jedoch eine Rolle spielen wird? Ich war gespannt.

Beim Prolog stockte mir kurz der Atem. Wer war ER? Und weshalb hatte er en Vogel in der Tasche? Nun gab es nur noch eines.... ich musste weiterlesen.

Und so traf ich auch direkt auf den Hauptprotagonisten Kommissar Nils Trojan. Vater einer fünfzehnjährigen Tochter, die jedoch meist bei ihrer Mutter wohnt, von ihm aber heiß und innig geliebt wird. Vom eigenen Schicksal gebügelt, aber doch mit einem weichen Kern unter der harten Schale.

Bereits nach den ersten Seiten, nämlich genau da, als Coralie den Vogel aus ihrem Schlafzimmer entfernen möchte, stockte mir schon der Atem. Die Szene war so lebendig beschrieben, dass ich selbst schon erhöhten Puls hatte. Ich konnte die panische Bewegungen spüren und hatte auch nur noch den Gedanken: los raus...verschwinde. Ich konnte die Szene nahezu selbst spüren. Liegt diese Panik irgendwie in unseren Rudimenten versteckt. Macht uns der Vogel bzw. der hektische Flügelschlag Angst? Ich fand diese Szene jedenfalls sehr gruselig.

Aber auch als Moll das Glas zerreißt, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich konnte förmlich das Knirschen hören, so sehr hatte mich der Schreibstil des Autors gefangen genommen und auch bis zum Schluss nicht wieder los gelassen.

Fazit:

Durch die kurzen Kapitel, dem schnellen Szenenwechsel und einem brisanten Thema, ist dem Autor, Max Bentow, ein sehr packendender Thriller gelungen. Ein Thriller, der den Leser nur so durch die Seiten peitscht. Ganz langsam kommend neue Details hinzu, bis dann endlich zum Showdown, der Täter überführt wird.

Der Protagonist, sowie alle Begebenheiten sind sehr klar und deutlich beschrieben, so dass ich mir stets ein Bild machen konnte.

Ich habe für mich eine neue Serie entdeckt, der ich unbedingt treu bleiben möchte.

Bewertung vom 03.01.2017
Die Donauprinzessin und die Toten von Wien
Maly, Beate

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien


ausgezeichnet

Obwohl ich den Vorgängerband Die Donauprinzessin nicht kannte, hatte ich keinerlei Probleme die Protagonisten einzuordnen oder auch einzuschätzen. Am besten hat mir natürlich Fanny gefallen. Mit ihrer neugierigen Art fand ich sie sehr erfrischend. Auch ihr Wunsch, eine gute Winzerin zu sein, und die entsprechenden Handlungen waren stets nachvollziehbar. Schwieriger wurde es jedoch bei ihren Beziehungen zu der Männerwelt.

Da wäre in erster Linie mal Sebastian. Ein durchaus cleverer Mann, der für Detektivarbeit eingesetzt wird, aber vor der Liebe großen Respekt hat. Aber auch dieses lässt sich durchaus nachvollziehen, da er leider eine Erfahrung machen musste, die ihn sehr geprägt hat. Auch dieses wurde von der Autorin sehr schön und einfühlsam beschrieben, so dass ich stellenweise Wut, aber auch Entsetzen verspürt habe.

Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, Sebastian mal kräftig in den Hintern treten zu müssen, damit er mal die Augen öffnet.

Aber auch für solche Gefühlsausbrüche hatte die Autorin eine perfekte Lösung. Sie lies Oliviera auftreten. Nun wird klar, dass es hier zum Liebeschaos kommt. Aber nicht nur die Liebe spielt in dem Buch eine Rolle. Wie der Titel schon sagt, gibt es auch Tote.

Sehr schön, hinter der historischen Kulisse Wiens, wird ein kleiner Krimi erzählt. Ein Krimi, der eigentlich ein ganz reizendes Ende hat, jedoch auch von vielen Morden gespickt ist.

Fazit:

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser historische Roman mit seinen kleinen kriminalistischen Elementen sehr gut gefallen hat. Sowohl die Protagonisten als auch das Umfeld und die Beschreibungen der Örtlichkeiten fand ich sehr ausgeprägt und schlüssig.

Meiner Meinung nach, hat die Autorin wirklich Geschick bewiesen, im Umgang mit Sprache und Historie. Nie hatte ich das Gefühl, zuviel oder zuwenig zu erfahren. Es war immer die richtige Dosis. Sei es kleine dialektische Einlagen oder auch die Belagerung Wiens.

Für mich war es ein absoluter Lesespass für den ich auch gerne die volle Punktzahl vergebe und eine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 01.01.2017
Nachts, wenn du nicht schlafen kannst
Fox, Kathryn

Nachts, wenn du nicht schlafen kannst


gut

Handlungsort ist Sydney.
Dort lernt der Leser, nach einem sehr rasanten und nervenzerreissenden Prolog, die forensische Pathologin und Rechtsmedizinerin Dr. Anya Crichton kennen.
Aber leider war es das dann auch schon mit dem Rasanten und Nervenzerreissenden.
Was nun kam, war einfach nur noch eine Aneinanderreihung von Nebensächlichkeiten. Oftmals musste ich überlegen, um was es denn in dem Plot überhaupt gegangen war, da die Story meilenweit abgedriftet war.
Hinzu kamen endlos langatmiger Passagen, die nicht wirklich zum Weiterlesen animierten.
Der Schreibstil selbst, ist sehr modern gehalten. Die Beschreibungen von Charakteren und Umfeld waren ausreichend.
Fazit:
Ich war doch etwas erstaunt, als ich gelesen habe, dass die Autorin für dieses Debüt eine Auszeichnung (Davitt Award for Best Australian Crime Novel 2005) erhalten hatte. Hier muss ich mich wirklich fragen, mit welchen Maßstäben solche Auszeichnungen bewertet werden.
Das Buch war nicht schlecht, aber auch nicht gut und schon gar nichts besonderes.
Wofür also den Award?
Eine Leseempfehlung werde ich für dieses Buch nicht aussprechen, dafür bietet der Markt für Thriller Liebhabern deutlich bessere bzw. spannende Werke.