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smartie11
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In Niedersachsen
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Bewertungen

Insgesamt 920 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2018
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1 (2 MP3-CDs)
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Ein komplexer, rätselhafter Pageturner mit tollen Settings

***Diese Rezension bezieht sich auf die Hörbuchausgabe***

Meine Meinung:

„Schlüssel 17“ ist der erste Band der neuen Thriller-Reihe des deutschen Bestseller-Autors Marc Raabe („Der Schock“, „Der Schnitt“, „Heimweh“) um den Berliner LKA-Kommissar Tom Babylon. Schon zu Auftakt dieses ersten Falles fährt Raabe wahrlich große Geschütze auf, die sich in keinster Weise hinter den internationalen Bestsellerautoren zu verstecken brauchen: Mitten im Berliner Dom wird die aufgehängte Leiche der Dompredigerin Brigitte Riss aufgefunden - um ihren Hals eine Kette mit einem Schlüssel, auf dem die Zahl „17“ eingeritzt ist. Dieses Setting könnte auch direkt aus einem Thriller von Daniel Holbe oder Chris Carter entsprungen sein.

Von hier aus entwickelt sich ein Fall, der zunächst sehr rätselhaft und undurchsichtig erscheint, und der einen ganz besonderen „Kick“ enthält: Vor knapp zwanzig Jahren hat Tom mit seiner Clique eben diesen Schlüssel beim Tauchen im Kanal um den Hals einer Leiche gefunden! Nur kurze Zeit später ist seine kleine Schwester „Vi“ spurlos und bis heute verschwunden – mit diesem Schlüssel! Schon zu Beginn wird damit also schnell klar, dass dieser Fall weit in die Vergangenheit zurückreicht und sehr, sehr persönlich werden wird! Entsprechend tief wird Tom in diese Ermittlungen hineingezogen. Sie setzen ihm zu, konfrontieren ihn mit alten Bekannten und seinen eigenen Dämonen, die er seit dem unaufgeklärten Verschwinden seiner Schwester tief in sich trägt. Kein Wunder also, dass Babylon bei diesen Ermittlungen mehr als einmal zwielichtige Ermittlungsmethoden anwendet und dabei bis an seine Grenzen geht – und auch darüber hinaus. Im Wettlauf gegen die Zeit ergibt sich so eine harte, schnelle, extrem spannende und immer wieder überraschende Story, die mich bis zum Schluss in ihren Bann gezogen und gefesselt hat.

Neben dem absolut überzeugenden Plot präsentiert Marc Raabe seinen Lesern gleich einen bunten Strauß an sehr unterschiedlichen Charakteren, von denen der ein oder andere im Verlauf der Geschichte noch für eine ordentliche Überraschung sorgen wird. Hinzu kommen noch ein paar wirklich toll gewählte und sehr atmosphärische Schauplätze, wie etwa der düstere Berliner Dom oder auch die alten Beelitzer Heilstätten, ein „Lost Place“ von unglaublicher, schon fast mystischer und gruseliger Ausstrahlung.

Die Hörbuchausgabe ist sehr gut produziert. Der versierte Schauspieler und Hörbuchsprecher Sascha Rotermund (vielleicht einigen von den Arno Strobel-Hörbüchern bekannt) macht mal wieder einen extrem guten Job. Er spricht stehts gut verständlich, in passendem Tempo und mit einer abwechslungsreichen Betonung und Sprachmelodie, so dass das Zuhören wirklich Spaß macht.

FAZIT:
Ein verdammt guter Thriller und sehr vielversprechender Auftakt zu einer neuen Reihe mit einem kantigen, aber sympathischen Ermittler.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2018
Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1
Celestin, Ray

Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1


ausgezeichnet

MEINE MEINUNG:

New Orleans im Jahre 1919: Ein multikultureller Schmelztiegel, zwischen zwei Weltkriegen, kurz vor der Prohibition und in den Nachwehen der Sklaverei in den USA. Hier treffen Menschen unterschiedlichster Kulturen, Herkünfte und Hautfarben aufeinander. Rassismus ist noch immer an der Tagesordnung, gehört zum Alltag und Selbstverständnis der meisten Bewohner dazu. Farbige dürfen z.B. in der Straßenbahn nur auf den ihnen speziell zugewiesenen hinteren Sitzplätzen Platz nehmen und Ehen zwischen Weißen und Farbigen müssen noch immer geheim gehalten werden. Hierdurch ergibt sich eine wahnsinnig dichte und interessante Atmosphäre, zwischen den beklemmenden Auswüchsen des noch traditionell verwurzelten Rassismus und der kulturellen Vielfalt, die dieses farbenfrohe Gemisch der verschiedensten Ethnien mit sich bringt in einer Stadt, die mühevoll und trotzig von ihren Gründern der sumpfigen Landschaft Louisianas abgerungen wurde. Eine Stadt, die selbst ein ganz eigener Sumpf und Mikrokosmos ist: Korruption, Ränkespiele, Voodoo und über allem der alles verbindende, neuartige und schon fast skandalöse Jazz. Das ist das grandiose Setting, dass sich Ray Celestine für sein vielbeachtetes und unglaublich beeindruckendes Romandebut ausgesucht hat.

Aber nicht nur das Setting dieser Geschichte ist außergewöhnlich, denn auch die Story selbst hat es in sich und beruht auf wahren Gegebenheiten: Das lebensfrohe New Orleans wird erschüttert durch eine brutale Mordserie, die einem geheimnisumwitterten Täter zugeschrieben wird: Dem Axeman. Bevölkerung, Polizei und Politik stehen von einem Rätsel, das dringend gelöst werden muss. Eine Aufgabe, der sich Detective Lieutnant Michael Talbot, ein ehrgeiziger Außenseiter in den Reihen der Polizei, annimmt. Doch nicht nur die Polizei ermittelt auf den Spuren des Axeman. Auch der „schwarzen Hand“, der Mafia New Orleans, sind die Taten des Axemans ein Dorn im Auge - und Carlo Matranga, der Pate selbst, beauftragt den abgehalfterten, ehemaligen Polizisten Luca D´Andrea, frisch aus dem berüchtigten Zuchthaus „Angola“ entlassen, die Identität des Axman zu ermitteln. In einem dritten Handlungsstrang nimmt die Detektei-Angestellte Ida Davis auf eigene Faust Ermittlungen auf, unterstützt von ihrem besten Freund, einem aufstrebenden Jazzmusiker namens Lewis Armstrong (genau, DER Louis Armstrong!).

In stetigem Wechsel der drei Haupthandlungsstränge treibt Ray Celestin seine Story voran und seine Protagonisten immer näher an die Fersen des Axeman heran. Das sorgt beim Lesen immer wieder für Abwechslung und durchaus auch Spannung. Dabei portraitiert er diese unglaubliche, einzigartige Stadt am Mississippi und die ganz unterschiedlichen Lebensumstände seiner Charaktere. Dabei gibt es durchaus auch Dramen, ein bisschen Herzschmerz und immer wieder auch überraschende Wendungen in der Entwicklung seiner Charaktere. Ida und Lewis waren mir dabei mit Abstand die liebsten Protagonisten. Aber auch für Michael und Luca, zwei sehr polarisierende und facettenreiche Figuren, habe ich trotz aller Widrigkeiten und z.T. zweifelhafter Taten in der Vergangenheit im Lauf der Geschichte Sympathie entwickelt. Selbst Nebencharaktere, wie beispielsweise Detective Lieutnant Jake Hatener oder auch Detective Kerry Behan wussten durchaus zu überzeugen und zu überraschen.

Besonders gut gefallen hat mir an dieser über viele Genregrenzen hinweg mäandernder Story, dass alle ermittelnden Charaktere auf ganz eigenen Wegen und unabhängig voneinander die Lösung dieses mysteriösen Falls finden - eine Auflösung, die in ihrer Gesamtheit vielleicht auch viel zu groß gewesen wäre für nur einen Ermittler.
FAZIT:
Eines der besten Debuts seit langem und ein höllisch gutes Buch. Ray Celestin sollte man sich unbedingt merken!

Bewertung vom 12.03.2018
Aschenputtel und weitere Märchen
Grimm, Jacob;Grimm, Wilhelm

Aschenputtel und weitere Märchen


ausgezeichnet

Zauberhafte Märchen in einer nostalgischen, sehr liebevollen Original-Produktion



UNSERE MEINUNG:

Der Audio Verlag hat in der Reihe „Die Original Hörspiele“ eine Sammlung der schönsten klassischen Märchen mit einem empfohlenen Alter ab 5 Jahren neu aufgelegt. Auf dieser CD, mit einer Gesamtspieldauer von rund einer Stunde, befinden sich die folgenden 5 Märchen der Gebrüder Grimm, die alle zwischen 1956 und 1959 von Sándor Ferenczy produziert worden sind:

• „Aschenputtel“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 11 Minuten)
• „Brüderlein und Schwesterlein“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 15 Minuten)
• „Frau Holle“ (Erzähler Max Schweigmann / Länge 8 Minuten)
• „Dornröschen“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 11 Minuten)
• „Das tapfere Schneiderlein“ (Erzähler Hans Paetsch / Länge 10 Minuten)

Alle Märchen entführen die kleinen und großen Zuhörer in eine zauberhafte Welt fantastischer Geschichten. Obgleich die einzelnen Geschichten allesamt sehr „kurz“ sind, umfassen sie doch die kompletten Geschichten. Dementsprechend tempo- und abwechslungsreich sind sie. Zum Inhalt der einzelnen Märchen schreibe ich nichts, da ich davon ausgehe, dass sie den Meisten bekannt sein dürften.

Alle dieser Hörspiele sind sehr liebevoll produziert. Neben den „Märchenonkeln“ (Sprechern), die einfühlsam und stets betont, mal lauter, mal leiser durch die Märchen führen, werden die einzelnen Charaktere von unterschiedlichen Sprechern und Sprecherinnen zum Leben erweckt. Dazu gesellt sich noch eine umfangreiche orchestrale Begleitung und Untermalung, die eigens für diese Hörspiele komponiert worden sind. Der Klang wirkt manchmal ein bisschen „dumpf“, was aber den Produktionsjahren geschuldet sein dürfte und für meinen Geschmack durchaus zum Gesamtbild passt. Auf jeden Fall ist alles sehr gut und klar verständlich. Hieraus ergibt sich ein wunderbares und sehr atmosphärisches Gesamtwerk, das man heutzutage nur noch selten findet!

FAZIT:
Ein Klassiker und kulturelles Kleinod, das mit viel Nostalgie und Fantasie kleine und große Hörer in seinen Bann zieht. Mein Sohn (6) hört diese Geschichten sehr gerne!

Bewertung vom 12.03.2018
Hänsel und Gretel und weitere Märchen
Grimm, Jacob;Grimm, Wilhelm

Hänsel und Gretel und weitere Märchen


ausgezeichnet

Zauberhafte Märchen in einer nostalgischen, sehr liebevollen Original-Produktion



UNSERE MEINUNG:

Der Audio Verlag hat in der Reihe „Die Original Hörspiele“ eine Sammlung der schönsten klassischen Märchen mit einem empfohlenen Alter ab 5 Jahren neu aufgelegt. Auf dieser CD, mit einer Gesamtspieldauer von rund einer Stunde, befinden sich die folgenden 5 Märchen der Gebrüder Grimm, die alle zwischen 1958 und 1960 von Sándor Ferenczy produziert worden sind:

• „Hänsel und Gretel“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 12 Minuten)
• „Schneeweißchen und Rosenrot“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 13 Minuten)
• „Hans im Glück“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 13 Minuten)
• „Der Wolf und die sieben Geislein“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 10 Minuten)
• „Rumpelstilzchen“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 12 Minuten)

Alle Märchen entführen die kleinen und großen Zuhörer in eine zauberhafte Welt fantastischer Geschichten. Obgleich die einzelnen Geschichten allesamt sehr „kurz“ sind, umfassen sie doch die kompletten Geschichten. Dementsprechend tempo- und abwechslungsreich sind sie. Zum Inhalt der einzelnen Märchen schreibe ich nichts, da ich davon ausgehe, dass sie den Meisten bekannt sein dürften.

Alle dieser Hörspiele sind sehr liebevoll produziert. Neben den „Märchenonkeln“ (Sprechern), die einfühlsam und stets betont, mal lauter, mal leiser durch die Märchen führen, werden die einzelnen Charaktere von unterschiedlichen Sprechern und Sprecherinnen zum Leben erweckt. Dazu gesellt sich noch eine umfangreiche orchestrale Begleitung und Untermalung, die eigens für diese Hörspiele komponiert worden sind. Der Klang wirkt manchmal ein bisschen „dumpf“, was aber den Produktionsjahren geschuldet sein dürfte und für meinen Geschmack durchaus zum Gesamtbild passt. Auf jeden Fall ist alles sehr gut und klar verständlich. Hieraus ergibt sich ein wunderbares und sehr atmosphärisches Gesamtwerk, das man heutzutage nur noch selten findet!

FAZIT:
Ein Klassiker und kulturelles Kleinod, das mit viel Nostalgie und Fantasie kleine und große Hörer in seinen Bann zieht. Mein Sohn (6) hört diese Geschichten sehr gerne!

Bewertung vom 12.03.2018
Der Rattenfänger von Hameln und weitere Geschichten
div.

Der Rattenfänger von Hameln und weitere Geschichten


ausgezeichnet

Zauberhafte Märchen in einer nostalgischen, sehr liebevollen Original-Produktion



UNSERE MEINUNG:

Der Audio Verlag hat in der Reihe „Die Original Hörspiele“ eine Sammlung der schönsten klassischen Märchen mit einem empfohlenen Alter ab 5 Jahren neu aufgelegt. Auf dieser CD, mit einer Gesamtspieldauer von rund einer Stunde, befinden sich die folgenden 5 Märchen, die alle zwischen 1959 und 1962 von Sándor Ferenczy produziert worden sind:

• „Der Rattenfänger von Hameln“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 7 Minuten)
• „Till Eulenspiegel“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 8 Minuten)
• „Kaspar und des Königs goldene Krone“ (Erzähler Hans Irle / Länge 15 Minuten)
• „Kaspar bei der Waldhexe“ (Erzähler Hans Irle / Länge 15 Minuten)
• „Zwei kleine Osterhasen“ (Erzähler Peter René Körner / Länge 15 Minuten)

Alle Märchen entführen die kleinen und großen Zuhörer in eine zauberhafte Welt fantastischer Geschichten. Obgleich die einzelnen Geschichten allesamt sehr „kurz“ sind, umfassen sie doch die kompletten Geschichten. Dementsprechend tempo- und abwechslungsreich sind sie. Während der „Rattenfänger“ und „Till Eulenspiegel“ wohl den Meisten bekannt sein dürften, bringt diese CD noch drei etwas weniger bekannte Sagen mit, die uns aber ebenso gut gefallen haben. Insbesondere die „zwei kleinen Osterhasen“ haben es uns angetan.


Alle dieser Hörspiele sind sehr liebevoll produziert. Neben den „Märchenonkeln“ (Sprechern), die einfühlsam und stets betont, mal lauter, mal leiser durch die Märchen führen, werden die einzelnen Charaktere von unterschiedlichen Sprechern und Sprecherinnen zum Leben erweckt. Dazu gesellt sich noch eine umfangreiche orchestrale Begleitung und Untermalung, die eigens für diese Hörspiele komponiert worden sind. Der Klang wirkt manchmal ein bisschen „dumpf“, was aber den Produktionsjahren geschuldet sein dürfte und für meinen Geschmack durchaus zum Gesamtbild passt. Auf jeden Fall ist alles sehr gut und klar verständlich. Hieraus ergibt sich ein wunderbares und sehr atmosphärisches Gesamtwerk, das man heutzutage nur noch selten findet!

FAZIT:
Ein Klassiker und kulturelles Kleinod, das mit viel Nostalgie und Fantasie kleine und große Hörer in seinen Bann zieht. Mein Sohn (6) hört diese Geschichten sehr gerne!

Bewertung vom 11.03.2018
Aladin und die Wunderlampe und weitere Geschichten aus 1001 Nacht
div.

Aladin und die Wunderlampe und weitere Geschichten aus 1001 Nacht


ausgezeichnet

Zauberhafte Märchen in einer nostalgischen, sehr liebevollen Original-Produktion



UNSERE MEINUNG:

Der Audio Verlag hat in der Reihe „Die Original Hörspiele“ eine Sammlung der schönsten klassischen Märchen mit einem empfohlenen Alter ab 5 Jahren neu aufgelegt. Auf dieser CD, mit einer Gesamtspieldauer von rund einer Stunde, befinden sich die folgenden 5 Märchen, die alle zwischen 1956 und 1967 von Sándor Ferenczy produziert worden sind:

• „Aladin und die Wunderlampe“ (Erzähler Max Schweigmann / Länge 12 Minuten)
• „Sindbad, der Seefahrer“ (Erzähler Hans Paetsch / Länge 11 Minuten)
• „Ali Baba und die 40 Räuber“ (Erzähler Max Schweigmann / Länge 11 Minuten)
• „Der Geist in der Flasche“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 11 Minuten)
• „Kalif Storch“ (Erzähler Eduard Marks / Länge 15 Minuten)

Alle Märchen entführen die kleinen und großen Zuhörer in die orientalische Welt aus 1001 Nacht. Mit den Geschichten über magische Dschinns, gefährliche Abenteuer zu See, wilde Räuber, fantastische Fabelwesen, Gefahren und unglaubliche Schätze werden die Hörer regelrecht verzaubert, obgleich die einzelnen Geschichten allesamt sehr „kurz“ sind. Dementsprechend tempo- und abwechslungsreich sind sie. Zum Inhalt der einzelnen Märchen schreibe ich nichts, da ich davon ausgehe, dass sie den Meisten bekannt sein dürften.

Alle dieser Hörspiele sind sehr liebevoll produziert. Neben den „Märchenonkeln“ (Sprechern), die einfühlsam und stets betont, mal lauter, mal leiser durch die Märchen führen, werden die einzelnen Charaktere von unterschiedlichen Sprechern und Sprecherinnen zum Leben erweckt. Dazu gesellt sich noch eine umfangreiche orchestrale Begleitung und Untermalung, die eigens für diese Hörspiele komponiert worden sind. Der Klang wirkt manchmal ein bisschen „dumpf“, was aber den Produktionsjahren geschuldet sein dürfte und für meinen Geschmack durchaus zum Gesamtbild passt. Auf jeden Fall ist alles sehr gut und klar verständlich. Hieraus ergibt sich ein wunderbares und sehr atmosphärisches Gesamtwerk, das man heutzutage nur noch selten findet!

FAZIT:
Ein Klassiker und kulturelles Kleinod, das mit viel Nostalgie und Fantasie kleine und große Hörer in seinen Bann zieht. Mein Sohn (6) hört diese Geschichten sehr gerne!

Bewertung vom 09.03.2018
Stille
Kagge, Erling

Stille


ausgezeichnet

Ein literarisches, philosophisches Kleinod auf den Spuren des Phänomens „Stille“

MEINE MEINUNG:
Stille… kann man zu diesem Thema überhaupt ein überzeugendes (Hör)Buch produzieren? Ja, der norwegische Verleger, Autor, Abenteurer und Kosmopolit Erling Kagge kann das! Seine umfangreiche Lebenserfahrung, seine oft von Einsamkeit und eben Stille geprägten Expeditionen und viele sehr persönliche Eindrücke prägen dieses Buch, das er auf der Suche nach dem Phänomen „Stille“ geschrieben hat. Dabei nährt sich Kagge der „Stille“ nicht nur aus einer Richtung, sucht nicht nur die eine, bestimmte Stille, sondern versucht sich vielmehr damit auseinanderzusetzen, wie und wo man Stille erfahren kann. Sei es die allumfassende Stille auf seiner Expedition in die ewigen Weiten der Antarktis (und zugleich zu sich selbst), ganz allein und tausende von Meilen von „Allem“ entfernt. Oder aber auch die Stille, die jeder in uns trägt und finden kann – zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Die zahlreichen persönlichen Geschichten und Eindrücke, die Kagge in diesem Buch mit seinen Lesern teilt, sind für mich die große Stärke dieses Werkes. Viele davon haben eine metaphorische Botschaft, viele Gedankengänge kann man auf andere Situationen und Lebensumstände übertragen. Manchmal sind es traurige, manchmal erstaunliche und zumeist überraschende Geschichten, die uns die Gedankenwelt Kagges und damit auch das Phänomen „Stille“ näher bringen. Dazu zitiert Kagge auch viele internationale Studien, die sich rund um dieses Phänomen ranken – auch wenn man den Bezug nicht immer sofort durchblickt. Wer würde beispielsweise erwarten, dass viele Probanden einer Studie sich selbst lieber schmerzhafte Stromstöße zufügen als mit ihrer Stille allein gelassen zu werden? Denn „Stille“ heißt nicht nur Stille zu finden, sondern auch Stille aushalten zu können, mit sich selbst im Reinen zu sein. Anders als in der japanischen Konversation ist es z.B. für uns Europäer schwer, eine längere Pause – also Stille - in einem Gespräch auszuhalten.

Neben vielen, teilweise schon sehr philosophischen Gedankengängen weiß Kagge aber auch Unterhaltsames zu berichten (z.B. dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Menschen kürzer ist als die eines Goldfischs!) oder auch kleine Tipps für den Alltag zu geben, z.B. Gedanken, die einem immer wieder durch den Kopf gehen, einfach auf einen Zettel aufzuschreiben, um sie (zumindest für eine Zeit) aus dem Kopf zu bekommen.

„Stille“ ist ein Werk, das unterhält und zugleich zum Nachdenken anregt. Es weckt Lust aufs Reisen, auf die Natur, darauf, Zeit mit sich selbst zu verbringen und auf die Stille an sich.

ZUR HÖRBUCHPRODUKTION:
Schauspieler und Sprecher Wolfgang Berger verleiht Erling Kagge seine Stimme und trägt sein Werk sehr passend vor. Betont, behutsam und stets im passenden Tempo und mit angemessenen Pausen. Hier ist nichts aufgeregt, gehetzt oder gar übertrieben. Es war eine Freude, ihm ganz entspannt zuzuhören und das Thema zu genießen.

FAZIT:
Stille lässt sich überall finden – ein literarisches Kleinod, das wunderbar unterhält und zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 09.03.2018
Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2
Erzberg, Tim

Sturmfeuer / Anna Krüger Bd.2


sehr gut

Ein spannender Krimi in der atmosphärischen Kulisse Helgolands

MEINE MEINUNG:
„Sturmfreier“ ist nach „Hell-Go-Land“ der zweite Helgoland-Krimi um das Ermittler Duo Anna Krüger und Paul Freitag. Der Krimi ist in sich abgeschlossen, Tim Erzberg nimmt aber an vielen Stellen immer wieder Bezug auf die Geschehnisse des ersten Bandes, so dass die Lektüre mehr Spaß macht, wenn man „Hell-Go-Land“ zuvor gelesen hat.

Nach den furchterregenden Ereignissen des vergangenen Winters ist abgesehen vom hochsommerlichen Touristentrubel wieder Ruhe eingekehrt auf der kleinen Hochseeinsel Helgoland. Doch damit ist Schluss, als bei der Optimisten-Regatta ein Junge spurlos aus seinem kleinen Segelboot verschwindet. Paul Freitag, Leiter der dreiköpfigen Polizeidienststelle auf Helgoland, setzt sofort alle Hebel in Bewegung, um den kleinen Nils ausfindig zu machen. Allen Bemühungen zum Trotz scheint Nils wie von Geisterhand entführt zu sein und schon ereignet sich der nächste, furchtbare Schicksalsschlag...

So entspinnt sich eine Story, die das kleine Ermittlerteam bis an seine persönlichen Grenzen, und noch weit darüber hinaus führen wird. Die Spurensuche auf diesem doch so übersichtlichen Eiland, die weit zurück in die Vergangenheit der Insel führt, war von Beginn an spannend zu lesen. Wie schon aus dem ersten Band gewohnt, treibt Tim Erzberg seine Story stetig dem finalen Höhepunkt entgegen, der an Spannung, Action und Dramatik an gleich mehreren Schauplätzen kaum noch zu überbieten ist und in Summe schon fast ein bisschen überzeichnet anmutet. Beste Leseunterhaltung ist aber garantiert, auch wenn ich beim Lesen relativ früh eine richtige Ahnung entwickelt habe.

Wie bereits in „Hell-Go-Land“ gesellen sich zu den altbekannten Halundern ein paar neue, sehr kantige und polarisierende Charaktere, die dieser Story Leben einhauchen und viel Raum für Vermutungen und Verdächtigungen lassen. In manchen Kritiken habe ich gelesen, dass das Ermittlerteam ein wenig „stümperhaft“ vorgeht und sich zu sehr auf Einzelaktionen einlässt. Dies hat mich persönlich nicht gestört, da der Autor dieses Setting auf Helgoland ganz bewusst gewählt hat, so dass eine Polizeidienststelle mit nur drei Mitarbeitern eben nicht auf den vollständigen P0olizeiapparat zurückgreifen kann. Sicherlich hätte die Kommunikation zwischen den dreien besser laufen können (aber das gibt es ja auch im realen Leben), aber an manchen Stellen waren Einzelaktionen schon fast unumgänglich. Für mich hat das auf jeden Fall die Spannung erhöht!

Lediglich die gesamte Atmosphäre hat mir im ersten Band besser gefallen. Hier war die Insel in den Wintermonaten sturmumtost, lebensfeindlich, unwirtlich und von der Außenwelt abgeschnitten. Dieses Feeling hat mit hier ein bisschen gefehlt.

FAZIT:
Ein spannender Thriller mit polarisierenden Charakteren und einem einzigartigen Setting. Etwas schwächer als der erste Band, aber noch immer sehr gute Leseunterhaltung!

Bewertung vom 05.03.2018
Fanatisch
Schröder, Patricia

Fanatisch


ausgezeichnet

Ein nervenaufreibender, moderner Thriller, der einen nicht mehr loslässt


„Gott oder wie auch immer du dieses Phänomen nennen willst, stellt keine Bedingungen. Er hat uns geschaffen, wie wir sind, und ist einfach für uns da.“ (S. 153)

MEINE MEINUNG:
Die deutsche Autorin Patricia Schröder kennen sicherlich einige schon von ihren wunderbaren Kinderbüchern (u.a. „Albert Andakawwa“, „Tilla, Zwieback“ oder auch ganz, ganz viele „Erst ich ein Stück, dann du“-Bücher). Dass sie neben tollen Kinderbüchern auch sehr gute Thriller schreibt, hat sie mit „Blind Walk“ (auch sehr zu empfehlen, wenn man einen Schuss Mystery nicht scheut!) bereits bewiesen. Mit „Fanatisch“ hat sie nun einen Thriller vorgelegt, der ein waschechter Page-Turner ist!

Die 17järhige Schülerin Nara führt eigentlich ein ganz normales Leben, das vom Familien- und Schulalltag sowie von Freundschaften und zarter Verliebtheit geprägt ist. Doch als sie aus heiterem Himmel merkwürdige, bedrohliche Nachrichten erhält, ziehen sich düstere, unheilverkündende Wolken über ihrem Leben zusammen. Ausgehend von dieser noch unterschwelligen, latent bedrohlichen Stimmung fängt der Strudel der Ereignisse an, sich immer schneller zu drehen und Nara immer tiefer in geheime und gefährliche Machenschaften hineinzuziehen. Dabei ist man als Leser immer hautnah dran an Nara, ihren Gedanken und ihrer Gefühlswelt. Entsprechend habe ich mit ihr mitgezittert, mitgefiebert, mitgerätselt und mitgehofft. Man erlebt zusammen mit Nara viele mysteriöse Ereignisse und Momente, auf die man sich lange Zeit keinen Reim machen kann, genauso wie zutiefst bedrohliche Situationen, in denen es kaum noch Hoffnung zu geben scheint. Doch immer wieder überrascht Patricia Schröder ihre Protagonistin und Leser mit neuen, unvorhergesehenen Wendungen und einem überraschend großen „Spin“ ungefähr zur Hälfte der Story. Doch wer nun erwartet, dass die Spannung nun nachlassen würde… weit gefehlt! Auch wenn man es kaum glauben mag, die Spannung wird noch intensiver und kaum noch aushaltbar. Nara kämpft einen schier aussichtslosen Kampf – und sie ist dazu verdammt, ihn ganz alleine zu kämpfen.

Bis kurz vor dem großen Finale hatte ich unendlich viele Fragezeichen im Kopf und nur wenig bis keine belastbaren Theorien, wie alles zusammenhängen und wer hinter all den furchtbaren Geschehnissen stecken könnte. Ein Plot, der mich beim Lesen nahezu paranoid gemacht hat. Dennoch gelingt es Patricia Schröder am Ende, eine runde und stimmige Auflösung zu präsentieren und nahezu alle Fragen zu beantworten.

Genau so muss ein moderner Thriller sein!

FAZIT:
Ein waschechter Page-Turner, der mich gefesselt und bis zur letzten Seite tief in seinen Bann gezogen hat.

Bewertung vom 04.03.2018
Einmal Hölle und zurück / Luzifer junior Bd.3
Till, Jochen

Einmal Hölle und zurück / Luzifer junior Bd.3


ausgezeichnet

Extremst humorvoll, rotzfrech und einfach höllisch gut!


MEINE MEINUNG:
„Luzifer junior – Einmal Hölle und zurück“ ist der dritte Teil um Luzifer Junior, der von seinem Vater (Jawoll, der Leibhaftige selbst!) aus der Hölle auf die Erde geschickt wurde, um zu lernen, wie man so richtig böse wird. Nur das Luzie das gar nicht lernen will! Ich kannte die beiden Vorgängerbände (noch!) nicht, hatte aber überhaupt kein Problem, in die Geschichte hineinzufinden.

Irgendetwas stimmt nicht in der Hölle, denn Luzies Vater scheint spurlos verschwunden zu sein. Da gibt es für Luzie natürlich nur eine Möglichkeit: Ab zurück in die Hölle und Dad suchen! Doch wie kommt man zurück in die Hölle, zumal wenn man von seinen - sterblichen! - Freunden begleitet wird. Zum Glück weiß Schul-Schwester Miriam, besser bekannt als der Super-Streber-Spion-Dämon Auribus, wie man hinab in die Unterwelt gelangt!

So startet ein super-spannendes und echt heißes Abenteuer um unseren kleinen, aber (fast) unerschrockenen Fürst-der-Hölle-Rettungs-Trupp. Auf dieser Mission müssten Luzie und seine Freunde echt über sich hinauswachsen, stets zusammenhalten und auf die individuellen Stärken von jedem einzelnen setzen. Sei es eine tretende Vorstellung, blaue knisternde Blitze oder auch ein erhellend-halbdämonischer Lampion-Po.

Selbstverständlich gibt es in der Unterwelt zahlreiche Gefahren und Hindernisse, sowie auch ein paar waschecht-böse Dämonen - so ist die Story auch immer spannend, spannend, spannend! Aber Jochen Till wäre nicht Jochen Till, wenn es nicht auf nahezu jeder Seite etwas zum Grinsen, Kichern oder auch lauthals Lachen gäbe! Also Lachmuskel-Training pur! Insbesondere die Zaubersprüche aus Luzies Handbuch für Dämonen sorgen immer wieder für eine Lach-Garantie, z.B. bei „Ab heut sind deine Sorgen im Hintern tief verborgen“.

Aber nicht nur die Story ist urkomisch und voller Humor, auch die vielen, fantastischen Zeichnungen von Raimund Frey sind der Hammer. Manchmal habe ich einfach nur eine Seite umgeblättert und musste schon beim Anblick der Zeichnung lauthals loslachen (z.B. S. 56 – der heranstürmende Yetinnitus)! Till & Frey sind einfach ein super Team!

FAZIT:
Oberste Lachkrampfgefahr! Ein höllisch gutes Buch, aber nichts für über-schwache Nerven oder Miesepeter! Unbedingt lesen!