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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 937 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2020
Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2
Jacobs, Jan

Die Tote in der Gracht / Tödliches Vlieland Bd.2


ausgezeichnet

Flair, Tradition und Spannung

Nachdem ich bereits den ersten Holland-Krimi von Autor Jan Jacobs gelesen hatte und so begeistert war, war ich natürlich umso neugieriger auf dieses zweite Buch. Man kann das Buch auch wunderbar lesen, wenn man Teil 1 nicht kennt, so ist es aber noch schöner, weil man die Figuren wieder trifft und sich darauf und darüber freut.

Ich mag Griet, auch wenn sie manchmal etwas sperrig ist. Gerade weil sie solche Ecken und Kanten hat, ist sie eine gute und für mich interessante Romanfigur. Auch wenn ich ihre Vorstellung als Mutter eher sehr mau fand... Aber gut, auch das gehört zu ihr und ist eben so. Dafür ist sie eine umso bessere Ermittlerin und Polizistin. Und das gefällt mir.

Das Buch ist so spannend und authentisch geschrieben, dass ich bis zum Schluss gerne mitgefiebert habe. Eine tolle Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart – sowas mag ich immer besonders. Richtig gut fand ich auch die vielen Informationen über Land und Leute und die Tradition dieses ganz besonderen Eisrennens, die man quasi nebenbei bekommt. Ich hatte vorher noch nie vom Elfstedentocht gehört und fand das wirklich interessant. Zudem ein authentisches Setting, das sein ganz eigenes Flair hat. Rundum gelungen!

Dieses Buch habe ich noch lieber und begeisterter gelesen als Band 1 und dabei fand ich das schon so toll. Daher bin ich umso gespannter darauf, wie es mit Griet und ihren Mitstreitern, aber auch ihrer Familie weitergeht und hoffe, dass es bald einen dritten Band geben wird.

Bewertung vom 03.12.2020
Wie die Eisbären zum Südpol kamen
Hoffmann, L.T.

Wie die Eisbären zum Südpol kamen


ausgezeichnet

(Be)Rührend

Schon auf den ersten Blick hat mich dieses Buch angesprochen, weil der Titel so nett war und das Coverbild auch. Ich fand die Idee, dass die Eisbären einfach auswandern einerseits witzig, anderseits auch berührend.

Das Buch stellt dringlich, aber auch kindgerecht dar, was passiert, wenn das ganz Eis in der Arktis schmilzt. Die Eisbären müssen dann sterben, weil sie keinen Ort mehr haben, wo sie leben und jagen können. Dann hat ein kleiner Pinguin vom Südpol die rettende Idee: Wir holen die Eisbären einfach zu uns in die Antarktis. Und dann geht es auch schon los...

Gut gefallen mir die Illustrationen, die zeigen, wie weit es von den Pinguinen zu den Eisbären und zurück ist und wie all die Tiere, die im Text vorkommen, aussehen und was passiert. Eine tolle Ergänzung und Umrahmung der Geschichte.

Eine schöne Geschichte, die rührt und berührt. Ich denke, hier kann man gut ansetzen, um mit Kindern dann über das Verschwinden des Eises, die Umweltverschmutzung und die Erderwärmung zu reden. Zumindest wenn sie schon etwas älter sind. Für die kleineren ist es eine schöne Geschichte zum Vorlesen mit Happy End.

Bewertung vom 03.12.2020
Der Teufel vom Brocken
Silber, Eva-Maria

Der Teufel vom Brocken


ausgezeichnet

Rätselhafte Todesfälle

Auf dieses Buch war ich besonders neugierig, da ich von dem echten Kriminalfall bzw. dem Unglück am Djatlow-Pass, der bis heute nicht gelöst ist, schon gehört hatte und mich das sehr berührt hat. Kennt man diese Begebenheiten, merkt man, wie nah und detailreich das Buch an den damaligen Vorfällen dran ist. Gleichzeitig ist es wunderbar adaptiert auf den Tag der Brockenbefreiung. Ich fand, dass das sehr gut passte und genauso passiert hätte sein können. Zum 60. Jahrestag des Unglücks Anfang Februar 2019 wurden die Ermittlungen in Russland nochmal aufgenommen, allerdings kam nichts Neues dabei heraus. Das Verfahren wurde im Juli 2020 abgeschlossen – dazu passend erschien nun „Der Teufel vom Brocken“.

Das Buch besticht neben der bis zur letzten Seite spannenden Handlung durch einen lebendigen Schreibstil, der den Leser regelrecht mitreißt. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass die Gedanken der Personen immer wieder beschrieben werden – dadurch hat man beim Lesen einen noch tieferen Einblick und Zugang.

Es ist toll und authentisch beschrieben, wie verschieden die Lebenswelten in Deutschland in Ost und West waren. Wie verschieden die Regime waren und wie unterschiedlich die Menschen dadurch auf geprägt waren. An so mancher Stelle musste ich echt schmunzeln, das hat mir gut gefallen. Außerdem sind die Hauptfiguren sehr sympathisch und wachsen einem schnell ans Herz. Ich habe gerne mit ihnen mitgefiebert und mitgerätselt. Das Ende war rund und hat alle Fragen geklärt, das fand ich gut. Zugleich gab es einen so verheißungsvollen Schluss, dass ich hoffe, dass es bald ein Nachfolgerbuch gibt!

Bewertung vom 24.11.2020
Super reich
Horvath, Polly

Super reich


ausgezeichnet

Skurril und voller Fantasie

Wer es etwas abgedreht und fantasiereich mag, der ist hier genau richtig. Zwar bin ich dem Alter der eigentlichen Zielgruppe lange entwachsen, aber dennoch war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich fand es total interessant, schon nach dem Klappentext und der Leseprobe wollte ich diesen Roman unbedingt lesen.
Ich mochte das Buch sehr, weil es so skurril und voller Fantasie ist. Ich habe mich fallengelassen in diese besondere Buch und fand es herrlich witzig und warmherzig. Die Autorin will nicht nur eine Geschichte erzählen, sie will auch etwas vermitteln und das gelingt ihr in meinen Augen hervorragend. Sie schreibt nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern Flair und hintergründigen Zeilen - es bleibt viel Stoff zum Nachdenken und zur Reflexion. Dass Familie und Freunde wichtiger sind als alles andere auf dieser Welt wird deutlich - auf zauberhafte Weise. Ein tolles Buch, das ich gerne gelesen habe und sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 24.11.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


ausgezeichnet

Richtig gute Unterhaltung

Mit diesem Debütroman hat Autorin Uta Seeburg einen tollen Krimi vorgelegt, der Lust auf mehr macht und zum Glück ist diese Geschichte auch als Auftakt einer Reihe angekündigt. Besonders mag ich historische Kriminalromane, die das Geschichtliche mit dem Spannenden verbinden. Wenn man beim Lesen noch etwas lernen kann, finde ich das immer besonders schön. Die vielen historischen Begebenheiten und Details, die hier erwähnt werden, machen Spaß und sorgen für Unterhaltung und Mehrwert. Gleichzeitig erzählt die Autorin so humorvoll und warmherzig, dass ein authentisches Bild der damaligen Zeit entsteht. Als Leser geht man auf eine Zeitreise in die Stadt München zur Jahrhundertwende – alleine das ist wirklich spannend und aufregend. Und dann passiert auch noch dieser schreckliche und kuriose Mord und Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der als Sonderermittler von Preußen nach Bayern gekommen ist, steht vor der Herausforderung seines Lebens.

Ein gelungenes Erstlingswerk, das ich gerne und voller Hingabe gelesen habe. Ich freue mich auf mehr von Uta Seeburg und Wilhelm Freiherr von Gryszinski.

Bewertung vom 24.11.2020
Zufällig vegan - International
Dymek, Marta

Zufällig vegan - International


ausgezeichnet

Lecker und gesund

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut und ich war sehr neugierig, was ich daran alles finde. Ich koche und backe sehr gerne und probiere dabei auch gerne immer wieder neue Rezepte aus. Dementsprechend sammle ich auch voller Begeisterung Back- und Kochbücher und freue mich immer, meine Sammlung um ein schönes Exemplar erweitern zu können.

Fleisch esse ich schon lange fast keins mehr, aber vegan war bisher noch nicht so ganz meine Welt. Ich finde es oft schwierig, passenden Ersatz zu finden. Aber wenn man sich bemüht, kommt man nach und nach dahinter, was man einfach verwenden kann und wie es – zumindest ab und zu – auch ohne tierische Produkte geht. Dieses Buch ist hier sehr hilfreich. Es beinhaltet viele schöne und einfache Rezepte, die man leicht und ohne großen Aufwand nachkochen kann. Das gefällt mir richtig gut, auch weil man nicht immer viel Zeit zum Kochen hat. Auch die Zutaten sind zum großen Teil einfach zu besorgen, auch das ist wichtig.

Wir haben die leckeren Auberginenröllchen getestet. Das war ein Fest! Kann ich nur wärmstens empfehlen. Auch der Senf-Kürbis-Aufstrich war toll, der nächste Kürbis wartet schon hier... Die türkische Linsensuppe haben wir auch schon probiert und waren sehr begeistert. Die Anleitungen sind unkompliziert und einfach nachvollziehbar, das Ergebnis lecker und ansprechend. Ich mag auch die schönen Bilder, die schon beim Schmökern und Aussuchen Lust auf das Essen machen. Ein rundum gelungenes Buch, bei dem alles passt! So macht es Spaß, gesund und vegan zu kochen und zu essen!

Bewertung vom 24.11.2020
Wittgensteiner Schatten
Halbe, Sandra

Wittgensteiner Schatten


ausgezeichnet

Die langen Schatten der Vergangenheit

Da ich das Wittgensteiner Land sehr gut kenne und die Beschreibung des Krimis sehr interessant und ansprechend fand, war ich wirklich neugierig auf dieses Buch. Ich mag es sehr, wenn ich die Orte, an denen ein Roman spielt, kenne – das macht das Ganze noch authentischer und lesenswerter. Das Lokalkolorit ist hier gelungen eingesetzt, immer wieder werden bestimmte Orte beschrieben oder erwähnt, das macht Spaß.

Autorin Sandra Halbe hat mit ihrem Erstlingswerk einen tollen Krimi vorgelegt, der Lust auf mehr macht: Auf mehr aus Wittgenstein, auf mehr Krimi, auch mehr von den Hauptfiguren Caro und Alex und auf mehr von Sandra Halbe! Der Erzählstil ist flüssig und spannend, man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es dafür fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Gut gefallen hat mir, dass der Roman Gegenwart und Vergangenheit geschickt miteinander verbindet, dass der Leser gemeinsam mit der Hauptfigur und Ermittlerin Caro erst nach und nach erfährt, was damals passiert ist und wie diese Auswirkungen auf die Gegenwart sind. Es macht großen Spaß, mit Caro auf den eigentlich schon kalten Spuren der schrecklichen Taten von damals zu wandeln. Gleichzeitig erlebt man quasi mit, wie sie sich selbst nochmal mit diesen schwierigen Zeiten, in denen ihr Vater starb und sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen drastisch änderte, befasst. Auch das ist wirklich interessant und setzt einen spannenden Gegenpunkt zum Fall. Die Vernetzung von Privatleben und Ermittlungsarbeit ist der Autorin sehr gut gelungen, man fiebert immer wieder richtig mit. Und wenn beim Leser solche starken Emotionen geweckt werden, dann hat der Schriftsteller ja alles richtig gemacht.

Ich fand besonders den Schluss mit dem ganz besonderen Dreh toll, der das Buch nochmal so richtig rund gemacht hat. Gerne würde ich eine Fortsetzung mit diesen Hauptfiguren lesen, gerne würde ich noch mehr von dieser Autorin lesen!

Bewertung vom 09.11.2020
Achtsam scheitern
Henkel, Christin

Achtsam scheitern


ausgezeichnet

Humorvoll und so herrlich normal

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich der Titel und die Kurzbeschreibung so sehr angesprochen hatten. Ich kannte die Autorin, die auch Kabarettistin und mehr ist, bisher leider nicht – ein Versäumnis meinerseits, das ich nun zum Glück beseitigt habe. Sie schreibt unglaublich humorvoll und so herrlich normal, dass ich total begeistert war. Ich war wirklich gespannt, was kommt, nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Zuerst dachte ich, die Autorin findet Nachhaltigkeit und ähnliches gar nicht so gut, umso interessanter war dann der Dreh. Sie ist selbst in einem sehr ökologisch geprägten Haushalt aufgewachsen und sieht daher als Erwachsene vieles aus einer kritischen Distanz. Das hat mir sehr gefallen. Es ist authentisch – wenn manchmal auch sicherlich übertrieben, um das Buch lesenswerter zu machen – und passt wunderbar in unsere Zeit.

Heute ist es in, nachhaltig zu leben, achtsam zu sein, auf seinen ökologischen Fußabdruck zu achten... aber man kann es auch übertreiben. Und genau das prangert die Autorin an. In einer sehr charmanten und immer wieder witzigen Art. Sie lädt dazu ein, mal genauer über Dinge nachzudenken und sich nicht einfach in jeden Trend zu stürzen. Besonders über die Rosinenmediation musste ich lachen. Erst vor kurzem habe ich was darüber gelesen und habe mich gefragt, ob das wirklich zu mehr Achtsamkeit verhilft. Oder ob manchmal auch einfach der gesunde Menschenverstand reicht, statt sich in modernen Seminaren mit fantasievollen Namen zu tummeln.

Ich mag die Schreibe der Autorin und ihren Humor. Gut fand ich auch die relativ kurzen Kapitel, die sich leicht und schnell lesen lassen und am Ende immer mit einem wunderbare, bisweilen leicht ironischen Fazit aufwarten. Rundum gelungen, ich werde das Buch einer Freundin zum Geburtstag schenken und bin schon sehr gespannt auf ihre Meinung.

Bewertung vom 09.11.2020
Im Einsatz für die Tiere
Pein, Judith

Im Einsatz für die Tiere


ausgezeichnet

Berührend und mutig

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich die TV-Sendung sehr mag und schätze und auch den Einsatz von Tierschützern immer wieder beeindruckend finde. Ich kenne jemanden, der beim Veterinäramt arbeitet, und was da immer alles passiert, das ist schon teilweise wirklich erschreckend. Es erstaunt mich immer wieder, dass es offensichtlich immer wieder Menschen gibt, denen das Tierwohl nichts bedeutet. Umso überraschender finde ich es vor allem dann, wenn es Menschen sind, die Tiere eigentlich lieben... so wie bei Animal horder, die so viele Tiere haben, dass ihnen alles über den Kopf wächst und die Tiere dahinvegetieren und oft schrecklich leiden müssen. Wer je solche verwahrlosten Tiere gesehen hat, wird diese Bilder nie wieder vergessen können.

Die Autorin arbeitet schon lange in diesem Bereich und beschreibt sachlich und genau, wie solche Einsätze ablaufen, wer welche Aufgaben hat und wie sie und ihre Mitstreiter den Tieren helfen. Das fand ich wirklich interessant und spannend. Zugleich aber auch berührend und mutig.

Ein Buch, das jeder mal lesen sollte, um zu wissen, wie es unseren Tieren oft geht. Dass Tierleid nicht sein muss und man nie wegschauen sollte, wenn man meint, dass da was nicht richtig läuft.