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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2016
Rheines Gold
Schacht, Andrea

Rheines Gold


gut

Viele viele Romane der Autorin habe ich bereits mit Begeisterung gelesen. Somit stand für mich auch sofort fest, dass ich auch diesen historischen Roman haben sollte.

Da ich erst kürzlich wieder eine Reportage über den heutigen Abbau des Rheingoldes gesehen hatte, war meine Neugier zum Titel geweckt.

Schon das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Farbgestaltung, sowie die Darstellungen, sind sehr gut aufeinander abgestimmt, so dass man sich unweigerlich in einer vergangenen Zeit wähnt.

Handlungsort: Köln, im Jahr 100 n.Ch.

Ich gebe es zu, ich habe bislang nur sehr wenige Romane aus dieser Epoche gelesen, deshalb und mir auch die Sitten und Gebräuche, sowie die Begrifflichkeiten nicht sehr vertraut. Wer jedoch schon mal in der Sauna oder in einem Kloster war, dürfte mit den diversen Begriffen weniger Probleme habe. Noch besser wäre es natürlich, wenn man Grundkenntnisse in Latein hätte.

Aber wie dem auch sei, man muss sich eben ein bisschen durchkämpfen. Am Anhang gibt es zwar ein Dramatis Personae, jedoch wäre hier vielleicht auch der richtige Platz für die Begriffe.
Nun gut, ich habe mich eben durchgekämpft und teilweise auch google befragt.

Zur Protagonisten Rufina hat sich die Autorin jede Menge einfallen lassen. Rufina, muss als Witwe mit zwei Kindern ihren Mann stehen. Immer wieder trifft sie auf Hindernisse, die von Männern gelegt sind. Aber tough, intelligent und warmherzig, schafft sie es immer wieder, alles in die richtige Bahn zu lenken.

Auch bei den Beschreibungen des Dorfes und der Therme, hat sich die Autorin viel Mühe gegeben und alles so ausgeschmückt, dass ich mich sehr gut zurecht gefunden habe. Teilweise hatte ich das Gefühl, Rufina über die Schulter zu blicken, statt einfach nur das Buch zu lesen.

Auffällig ist jedoch, dass die Handlung dann und wann ins Stocken kommt. Es ist, als würde die Autorin den Stift absetzen und etwas anderes tun. Dann ist der Faden weg und es ist mühsam, wieder den alten bzw. roten Faden zu finden. Sind das die Pausen in denen die Autorin nicht mehr weiter wusste? Ich weiß es nicht, finde es jedoch sehr auffällig.

Fazit:

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman mit kleiner kriminalistischer Handlung gut gefallen. Es gab ein paar Schwächen, die den Lesefluss leider etwas ausbremsten.

Bewertung vom 08.12.2016
In den Schatten der Vergangenheit
Konrad, Ricarda

In den Schatten der Vergangenheit


sehr gut

Da ich sehr gerne Zeitreisengeschichten lese und auch gerne in historischen Romanen "versinken", hat mich dieser Titel sehr neugierig gemacht. Auch die Covergestaltung hatte mich sofort angesprochen. Somit gab es nur noch eines ... lesen.

Handlungsort: Affordshire - Irland
Schon nach den ersten Zeilen wird deutlich, wie einführende die Autorin alles beschreibt. Sei es die Landschaft, die durch die gefühlvollen Worte dem Leser näher gebracht werden, oder aber auch die Protagonisten, denen die Autorin durch ihre Wortes Leben einhaucht.

Mein allerliebster Lieblingsprotagonist war jedoch Oscar, der Hund. Er hatte für mich die Geschichte nochmal abgerundet, so dass mein Fokus schon auf ihn gelenkt war.

Der Spannungsbogen zog sich von der ersten bis zur letzten Seite, wohl auch, da alle Dorfbewohner
den Schluss kannten, nur der Leser blieb noch im Dunkeln. Dieses Ende fand ich sehr gelungen, da ich ständig dachte: Menno, jetzt will ich es aber auch wissen.

Bewertung vom 07.12.2016
Die Toten vom Jakobsweg / Ritter Ulrich von Kulm Bd.1
Vondruska, Vlastimil

Die Toten vom Jakobsweg / Ritter Ulrich von Kulm Bd.1


gut

Als großer Freund historischer Romane ist mir dieses Buch auf der Verlagsseite sofort ins Auge gefallen. Mein Eyecatcher, sozusagen. Schon der Titel hatte mich sehr neugierig gemacht. Deshalb war klar, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Schon bei dem sehr langen und ausführlichen Prolog wird klar, dass es sich um kein Buch handelt, dass man mal eben so nebenbei liest. Dieses Buch fordert volle Konzentration, da sehr viele Namen und Geschehnisse aufgezählt bzw. in die Geschichte gepackt wurden.

Als ich mich dann durch die vielen Namen gebürstet hatte, fielen zwei ganz besondere Protagonisten auf. Ulrich, als Ritter und Otto, der Knappe passen hervorragend zueinander. Man könnte sagen, die beiden sind ein eingespieltes Team. Allein ihre Frauengeschichten machen die beiden schon zu Verschworenen. Durch diese beiden Protagonisten wird bzw. wirkt die Geschichte erst lebendig und lässt die unzähligen Randgeschehnisse und Fakten etwas erträglicher werden.

Der Leser lernt bei diesem Roman sehr viel über die Bibel, das christliche Denken und das Bestreben der Tempelritter, aber auch über Heilige. Ihr sehr selbst....viiiel Randgeschehen.

Aber eines muss ich trotzdem sagen: Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend. Hat jedoch ein eher offenes Ende, so dass die Möglichkeit auf einen Nachfolgeband besteht.

Fazit:

Es handelt sich hierbei um keinen normalen historischen Roman, der den Leser mal eben in die Vergangenheit abtauchen lässt. Nein, es ist vielmehr ein sehr tiefsinniger und hintergründiger Roman, der stellenweise auch einem Sachbuch gleicht.

Bewertung vom 05.12.2016
Die Schwestern vom Eisfluss
Maly, Rebecca

Die Schwestern vom Eisfluss


sehr gut

[...] die Menschen liebten Verleumdungen mehr als die Wahrheit. Die Wahrheit war fad.. [...] Seite 8

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Zum Einen, da ich es furchtbar kalt finde, was wohl an dem Berg mit Schnee sowie dem Titel liegt. Zum Anderen macht mich dieser Titel wiederum auch sehr neugierig. Was hat es wohl mit den Schwestern bzw. dem Eisfluss auf sich. Und da das ganze dann auch noch in Island spielt, war meine Neugierde kaum zu bändigen.

Die Autorin entführt uns nach Island, Ende des 19. Jahrhunderts. [Achtung Spoilergefahr] Dort treffen wir auf Jorun, die als Magd auf einem kargen Hof arbeitet. Inmitten des Winters, als Tiere verhungerten und die Menschen Zuflucht suchten um nicht zu erfrieren, wird sie gekündigt, weil die Bauersleute selbst kaum mehr zu essen haben.

Wir lernen auch Joruns ältere Schwester Salbjörg kennen, die mit dem gewalttätigen Torger verheiratet ist. Es vergeht kein Tag, an dem er ihr nicht ihre Unfruchtbarkeit vorwirft und sie demütigt.

Und wenn wir uns den Titel des Buches besehen wird klar, dass die beiden zueinander finden. Es sind zwar sehr missliche Umständen, unter denen man sich trifft und auch das wieder Verlassen ist an Dramatik kaum zu überbieten.

Durch die teilweise sehr sinnlichen Sätze (z.B. "Jorun hatte die Taubheit begrüßt, die ihr die Schmerzen nahm und ihren Verstand auf die Reise in ein wärmeres Land schickte. Seite 51), gelingt es der Autorin, trotz aller Dramatik etwas ruhiges, besinnliches einfließen zu lassen.

Sehr gut fand ich auch die isländischen Ausdrücke (z.B. Hangikjöt = geräuchertes Lammfleisch), so dass man gleichzeitig noch etwas über Land und Leute erfahren konnte.

Man spürt mit jedem Satz, dass sich die Autorin sehr mit der Geschichte auseinander gesetzt hat und ihr das Land nicht fremd ist.

Ich möchte auch die Epigraphe aus "Die Edda - Götterdichtung, Spruchweisheiten und Heldengesänge der Germanen" zu Beginn jedes Kapitels nicht unerwähnt lassen, die mich durchweg begeistert haben.

Eine kleinen Minuspunkt habe ich jedoch. Auffällig oft werden die Schweinsblase vor den Fenstern erwähnt. Ich denke, dass hierzu eine Wiederholung von 2-3 Mal ausreichend gewesen wäre.

Fazit

Die Autorin konnte mich auf den ca. 413 Seiten voll und ganz für Island begeistern. Landschaftliche Aspekte, gespickt mit Sitten und Gebräuche, dazu noch eine nette (Lebens)geschichte. Das richtige für die kommenden kalten Wintertage. Den Preis von 9,99 € halte ich für absolut gerechtfertigt.

Bewertung vom 04.12.2016
Verräterische Gebeine
Starr, Mel

Verräterische Gebeine


weniger gut

Das sehr ansprechende Cover hatte mich sofort neugierig gemacht. Und da ich sowohl ein Liebhaber historischer Romane, als auch ein Serienjunkie bin, wollte ich das Buch auch unbedingt haben. Auffällig fand ich jedoch, diesen sehr ausführlichen Klappentext, der hoffentlich nicht zuvieles preis gab.

Schon nach den ersten Zeilen musste ich feststellen, dass die Schriftgrösse etwas ermüdend war. Meiner Meinung nach, wäre hier eine etwas grössere Schriftart oder ein anderer Schrifttyp besser und lesefreundlicher gewesen.

Was nun kam, erstaunte mich noch mehr. Stand doch da die Danksagung, obwohl die Geschichte doch noch gar nicht angefangen hatte. Hatte der Autor Angst, er würde bis zum Schluss seines Dankesworte vergessen?

Und tatsächlich, anschließend kam das Glossar. Na nu... hatte ich die Geschichte überblättert?

Bewertung vom 03.12.2016
Endlich Richtfest
Seibold, Jürgen

Endlich Richtfest


sehr gut

Ja ja, schaffe schaffe Häusle baue, so oder ähnlich hätte der Titel ebenfalls lauten können. Und wie man am Ausdruck merkt, wir sind wieder im Schwäbischen, genau genommen in Schorndorf, in der Nähe von Stuttgart angekommen.

Alles verläuft friedlich, die Menschen beweisen ihre schwäbische Tugend und plötzlich wird die Idylle vehement gestört. All dieses weiß der Autor sehr gut zu beschreiben.

Durch die dialektischen Sätze wirkt alles sehr authentisch und man fühlt sich als Leser und Genießer der schwäbischen Mentalität sehr nahe.

Besonders gut hat mir auch die Randfigur des Journalisten gefallen, der Recherche für seinen Krimi betreibt. Wen der Autor da wohl gemeint haben könnte?

Bewertung vom 30.11.2016
Mensch Mayer
Neubronner, Eberhard

Mensch Mayer


ausgezeichnet

Wer kennt ihn nicht, den Anspruch: Mensch Mayer?! Aber woher kommt dieser Spruch? Wer war Mayer? Und weshalb ist dieser Ausspruch so geläufig?
In der vorliegenden Romanbiografie wird es erklärt.

Schon beim Aufschlagen blickt man auf eine wunderschöne Zeichnung von Esslingen. Auch die nachfolgenden Fotografien und Abbildungen wurden meines Erachtens mit großer Sorgfalt ausgewählt. Sie verdeutlichen sehr eindrucksvoll den Weg, die Stationen und der Erfindergeist des Württemberger "Käpsele" Johann Samson Wilhelm Mayer.

Der Leser erfährt mit sehr eindrucksvollen Wörtern, dass Johann, genannt Samson oder Sami, ein sehr fleißiger und wissbegieriger Schüler war. Alles wollte er wissen und genau untersuchen, dann jedoch machte ihm sein Vater einen Teich durch die Rechnung. Er sollte ihm künftig als Kupferschmied zur Hand gehen und dafür bräuchte er die Schule nicht. Hier war das Handwerk gefragt. Und so musste er als Zunftmitglied auf Wanderschaft und seinen eigenen Weg gehen. Aber bald stellt er fest, dass er mehr will. Und sein Leben wird spektakulär!

Der Autor beschreibt sehr anschaulich, bedingt auch durch die dialektischen Sätze, das Leben in der Zeit 1787-1852, samt allen Höhen und Tiefen in der Gesellschaft. Auch die Randgeschehnisse wurden sehr interessant dargestellt, so dass es ein Genuss war, dieses Buch zu lesen. Keine trockene Biografie wie man sie aus dem Deutschunterricht kennt. Sondern ein sehr unterhaltsamer Roman, der das Leben und Wirken beschreibt. Johann Samson Wilhelm Mayer wurde mir während des Lesens immer sympathischer und seine Gedanken ließen sich gut nachvollziehen. Beim Anblick des Totenscheinabdruckes verspürte ich einen richtigen Kloß im Magen, wohl weil mir die Person inzwischen so vertraut war.

Fazit:

Der Preis von 19,90 € für die 295 Seiten ist meines Erachtens absolut gerechtfertigt. Es handelt sich um eine Romanbiografie, die unterhaltsam aber auch beklemmend verläuft. Man wird dieses Buch wohl kaum ohne einen Seufzer zur Seite legen.

Bitte mehr davon, Silberburg Verlag!

Bewertung vom 29.11.2016
Ein Baby und zwei Opas
Ochel, Angela

Ein Baby und zwei Opas


ausgezeichnet

Schon das Cover fand ich total witzig gestaltet. Die beiden älteren, aber doch sehr flott und modern wirkenden Herren, mit Milchflasche und Kinderwagen. Schon der Anblick dieses Cover zaubert doch jedem ein Grinsen ins Gesicht.

Bewertung vom 28.11.2016
Speyerer Geheimnisse
Lange, Kerstin

Speyerer Geheimnisse


sehr gut

Da mir der erste Band leider nur mittelmäßig gefallen hat, wollte ich dem Nachfolgeband bzw. dem Ermittler auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Auch dieses Mal muss sich der pensionierte Kriminaloberrat Ferdinand Weber wieder beweisen.

Aber zuvor hatte ich das Gefühl, mich beweisen zu müssen. Scheinbar unendlich viele Aufzählungen von Straßennamen, säumen den Krimi, beinahe wie eine Stadtkarte oder die Tour mit einem Fremdenführer. Schwerdstrasse, Hildgardstrasse, Kreuztorstrasse, Friedensstrasse, Diakonissenstrasse, Am Feuerbachpark, Rulandstrasse, Franz-Schöberl-Straße, Paul-Egell-Strasse. All diese Straßennamen waren in einem Satz (Seite 17) Das finde ich doch ganz schön viel, zumal es sich bei dem Buch um einen Krimi und nicht keiner Touristenkarte handelt.

Aber es geht noch weiter, in dem auch noch einige Lokalitäten aufgezählt werden. Hier spare ich mir jedoch die Aufzählung. (zu finden Seite 31)

Nach all diesen Namen hatte ich den Faden zur kriminalistische Handlung verloren. Nochmal anfangen? Nein, denn dann würde ja das Gleiche nochmal passieren. Also einfach weiterlesen, wird schon passen.

Die bereits erwähnten Unliebsamkeiten außer Acht gelassen, erwartete mich ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit rasanten Wendungen. Die Autor versteht es geschickt, immer wieder neue Details einzubauen, die den Leser dennoch auf die falsche Fährte lockt. Kaum war ich mir sicher, den Täter entlarvt zu haben, kam eine Wendung, die all meine Gedanken wieder zunichte machte.

Sehr interessant fand ich, wie der Papstbesuch die komplette Stadt durcheinander brachte. Alles konzentrierte sich nur noch auf dieses Ereignis. Leider kann ich mich so gar nicht mehr daran erinnern, obwohl Speyer gar nicht so weit entfernt ist. Schön, dass die Autorin gerade dieses Ereignis als Zeitzeuge gewählt hat.

Da mir der Protagonist, Ferdinand Weber, bereits aus dem ersten Band bekannt ist, konnte ich keine weitere Entwicklung der Rolle feststellen. Er scheint seinem Stil treu zu bleiben, was ihn auch ein stückweit sympathisch macht. Ich bin froh, ihm noch eine Chance gegeben zu haben.

Fazit:

Ein wenig anspruchsvoller Krimi, der auf ca. 256 Seiten eine Menge Lokalkolorit bietet. Der Preis von 10,90 € liegt meines Erachtens schon etwas über der Erwartung, jedoch wird der ortskundige Leser diesen Krimi lieben.