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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dingsbaer
Wohnort: 
Iserlohn

Bewertungen

Insgesamt 141 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2023
Alles Konfetti / Bookmän Bd.1
Bertram, Rüdiger

Alles Konfetti / Bookmän Bd.1


ausgezeichnet

Matteo ist ein richtiger Bücherwurm und verbringt seine freie Zeit am liebsten in der Bücherei. Dort hat Herr Steinschweiger das Sagen. Dieser war früher mal Fußballprofi und drückt sich immer noch in der Fußballsprache aus, egal, um was es geht. Eines Tages entdeckt Matteo in einem hohen Regal ein rotes Buch, das er unbedingt haben möchte. Als er auf das Regal klettert, stürzt er herunter und lauter Bücher fallen auf den Boden. Dabei stellt er fest, dass viele Bücher Löcher haben. Der hinzu geeilte Herr Steinschweiger bestätigt, dass es schon sehr viele Bücher betrifft und er nicht weiß, wer das gemacht hat.
Am nächsten Tag geht Matteo mit Kim, die neu in sein Haus gezogen ist, in die Bücherei und schafft es mit ihrer Hilfe an das rote Buch zu kommen. Als er es aufschlägt findet es aber nur leere Seiten vor, bis auf eine mit einer Folie. Als er sich selbst dort erblickt, wird er zu Bookmän, einem Superhelden mit Umhang und kann fliegen. Matteo und Kim schmuggeln das Buch aus der Bücherei und am nächsten Tag finden sie heraus, dass auch Kim sich verwandelt und fliegen kann, wenn sie in das Buch schaut. Kim wird zu Comicgirl, denn sie liebt Comics über alles. Zusammen versuchen die beiden Konfettimän aufzuhalten, denn das ist der böse Schurke, der die Löcher in die Bücher macht.

Das Cover zeigt die beiden Hauptpersonen Matteo und Kim, alias Bokkmän und Comicgirl, wie auch den Schurken des Geschichte. Das Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil ist einfach, humorvoll und ansprechend. Die Schriftgröße, die oftmals kurzen Sätze und die recht kurzen Kapitel eignen sich auch sehr gut für die Zielgruppe. Lustig fand ich die Aussage "Mein größter Albtraum: Ich stehe eines Tages in der Bücherei vor den Regalen und habe alles gelesen."
Die Illustrationen passen sehr gut und lockern die Geschichte noch auf. Die Charaktere sind recht lustig und sympathisch. Es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickeln und sich behaupten.

Die Idee, dass ein Junge, der gerne liest zum Superhelden wird, hat uns gut gefallen. Schön ist auch, dass das Buch sich gut für Jungen und Mädchen eignet. Anhand des Titels bin ich bei der Leseprobe erst davon ausgegangen, dass es eher Jungen ansprechen wird. Die Geschichte zeigt, das gerne und viel Lesen nichts Schlimmes ist, und das Freunde zusammen viel erreichen können.
Nicht so toll finde ich als Mama, die falsch geschriebenen Namen Bookmän und Konfettimän. Meine Tochter lernt gerade Englisch in der Grundschule und da musste ich ihr erste einmal erklären, dass das hier im Buch absichtlich falsch geschrieben wurde.

Bewertung vom 14.09.2023
Two Weeks Until Forever
Haycraft, Lia

Two Weeks Until Forever


sehr gut

Thierry ist ein erfolgreicher Geschäftsmann in Paris, dem der Sinn nicht so nach Familie steht. Sein Beruf und die Karriere stehen bei ihm an 1. Stelle. Als sein geliebter Grand-pere Jaques stirbt, bei dem er greößtenteils aufgewachsen ist, erbt er dessen Cottage in Cornwall. Warum hat sein Grand-pere nie etwas von diesem Cottage erzählt. Warum macht er es zur Bedingung, dass Thierry dort 2 Wochen lang mindestens 4 Stunden am Tag verbringen muss, bevor er eine endgültige Entscheidung über die Verwendung des Cottages trifft? Thierry reist also gezwungenermaßen nach St. Ives in Cornwall, bucht sich aber in ein Hotel ein. Im Cottage erinnert ihn viel an seinen Grand-pere, und er vermisst ihn wahnsinnig. Zuletzt hatte er immer viel zu wenig Zeit für diesen geliebten Menschen und bereut dies.
In St. Ives trifft er auf die quirlige und forsche Liv. Diese lebt zusammen mit ihrer über alles geliebten Grandma Mabel zusammen. Für sie würde Liv alles tun.
Liv und Thierry mögen sich direkt, und fühlen sich stark voneinander angezogen. So verbringen die beiden einige Zeit miteinander. Aber da sie zwei ziemlich unterschiedliche Persönlichkeiten sind, kommt es immer wieder zu Missverständnissen und Streit. Besonders als Liv erfährt, was Thierry mit dem Cottage vorhat. Das kann Liv einfach nicht zulassen. Besonders weil ihre Großmutter aus unbekannten Gründen so sehr an dem Cottage hängt. Kann Liv Thierry zur Umentscheidung bringen und was verheimlicht Grandma Mabel?

Das farblich schön gestaltete Cover hat mir gut gefallen. Ich hätte mir aber auch das Cottage mit dem Blick aufs Meer gut vorstellen können. Der Schreibstil ist warmherzig, locker und leicht, wodurch sich die Geschichte flüssig lesen lässt. Die Sprache ist zudem sehr bildhaft, so das man sich das bezaubernde Setting und die Charaktere gut vorstellen kann. Die relativ kurzen Kapitel gefallen mir sehr gut. Das macht das Lesen gerade abends etwas entspannter.
Das die Geschichte abwechselnd aus der Sichtweise von Liv und Thierry erzählt wird, gefällt mir gut. Das lockert das Ganze etwas auf, und man erfährt die Sicht der beiden Charaktere. Man bemerkt beim Lesen auch richtig die Entwicklung von Thierry. Das war sehr spannend.
Manchmal konnte ich die Gefühle und Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen. Besonders Liv war stellenweise schon arg übergriffig und übereifrig. Auch Thierrys Stimmungsschwankungen und seine Gedanken sind nicht immer so klar nachvollziehbar.
Das es ein Happy End gibt, freut mich natürlich. Aber ich fand das Ende dann doch etwas zu schnell.

Trotzdem hat mir dieser sommerliche Liebesroman gut gefallen und ich konnte über die kleinen Unklarheiten hinwegsehen. Mir hat das Buch schöne Lesestunden bereitet.

Bewertung vom 13.09.2023
Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald / Dachs Naseweiß-Kollektion Bd.1
Wunderlich, Christian

Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald / Dachs Naseweiß-Kollektion Bd.1


ausgezeichnet

"Dachs Naseweiß- Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald" ist ein liebevolles Buch voller wunderbarerer Geschichten über den kleinen Dachs Naseweiß und seine Freunde.
In 8 in sich abgeschlossenen Geschichten begleitet man die kleinen Waldbewohner durch das Jahr und das Ende lässt die Hoffnung auf ein weiteres Buch offen. Die Geschichten erzählen fantasievoll vom Leben im Wunderlichen Wald, von Freundschaft, Angst, Mut, vom Gewinnen und Verlieren und von Freude- von Gefühlen. Die Atmosphäre in den einzelnen Geschichten ist relativ ruhig und gemütlich. Dadurch eignet sich das Buch auch perfekt zum Vorlesen vor dem Zubettgehen.

Das Cover ist sehr liebevoll gezeichnet und weckt das Interesse an dem Buch. Die Zeichnungen im Buch sind auch liebevoll und detailreich. Und vor allem farblich gestaltet, was meine Tochter immer besonders schön findet.
Uns haben die Geschichten gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und voller Wortwitz. Toll sind unter anderem Bezeichnungen wie Himmelrolltreppe oder Donna Wetta Wolke.
Allerdings bin ich der Meinung, dass die Geschichten nicht immer unbedingt auch für die ganz Kleinen gemacht sind. Das Buch eignet sich eher als (Vorlese-) Buch für Kinder ab dem Grundschulalter. Auch zum Selbstlesen für Erstleser finde ich es nicht altersgemäß. Dafür sind manche Wörter zu schwierig und die Kapitel zu lang. Meine 8 jährige Tochter hat es sich lieber abends vorlesen lassen.

Es gibt viele sehr liebenswürdige Charaktere, der kleine Dachs ist dabei der Hauptcharakter. Die Freunde Glühwürmchen Glüh, der ängstliche Ilge Igel, oder die allerbeste Dachsfreundin Dachsima, um nur einige zu nennen sind sehr vielfältig und gegensätzlich. Sie werden aber sehr gut beschrieben, so das man sich gut in die Charaktere hinein versetzen und diese verstehen kann.

Insgesamt hat uns das Buch sehr gut gefallen und wir sind gespannt, ob Dachs Naseweiß in einem neuen Abenteuer seinen so sehr vermissten Papa wiederfindet. Dann gehen wir sehr gerne zusammen mit ihm auf die Reise.

Bewertung vom 21.08.2023
Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit
Pfeiffer, Marikka

Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit


sehr gut

Holly wird von ihrer Tante Claire eingeladen, ihren Geburtstag im Herrenhaus Memora Castle zu feiern. Als sie aus Australien dort ankommt, ist ihre Tante aber gar nicht da. Hat sie Holly etwa vergessen? Niemand vom Rest der Familie weiß, wo Tante Claire sich gerade befindet. Holly fühlt sich einsam und verlassen. Holly merkt aber ziemlich schnell, dass auf Memora Castle irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Hat ihr der Kuckuck der großen Standuhr etwa zugezwinkert? Holly will herausfinden, was das alles zu bedeuten hat. Schnell bekommt sie dazu die Hilfe von ihrer Cousine Ilana und deren Stiefbruder Janko, sowie dem magischen Memokuck Kasimir. Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach Tante Claire und der Lösung der geheimnisvollen Rätsel. Dabei entdecken sie das größte Geheimnis von Memora Castle.

Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet. Es wirkt zunächst etwas nostalgisch, passt aber wunderbar zum Inhalt. Auch die kleinen Illustrationen im Buch sind passend gewählt.
Der Schreibstil ist recht fließend und locker. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, und auch das Buch selbst ist nicht sehr dick. Die Autorin kommt relativ schnell zur Sache und hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Dabei geht aber keine Spannung verloren, könnte aber für etwas unerfahrenere Leser vielleicht zu schnell und zu komplex sein.
Die Idee mit der Zeitreise finde ich sehr interessant. Nur leider ist das Prinzip dafür etwas kompliziert zu erfassen.
Die Charaktere im Buch, allen voran Holly sind sehr sympathisch und realistisch dargestellt. Sie ist sehr sympathische, tapfer und mutig.

"Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit" ist eine spannende Abenteuergeschichte, mit einer guten Mischung aus Spannung, Magie und Humor.

Bewertung vom 15.08.2023
October, October
Balen, Katya

October, October


sehr gut

October lebt mit ihrem Vater allein und abgeschieden im Wald. Sie versorgen sich so weit es geht alleine und fahren meist nur zwei Mal im Jahr in die Stadt, um dort die Dinge zu besorgen, die sie dringend benötigen. October liebt das leben im Wald, sie ist dort frei und wild, es gibt kaum Grenzen. Der Wald ist ihr zu Hause. Von ihrer Mutter, die die Familie verlassen hat, als October 4 Jahre alt war, will October nichts wissen, die Vermittlungsversuche des Vaters interessieren sie nicht. Als die Mutter an Octobers 11. Geburtstag im Wald auftaucht, läuft sie weg und klettert auf einen Baum. Der Vater klettert hinter ihr her und stürzt mehrere Meter tief hinunter und verletzt sich sehr schwer dabei. Für die Zeit seines Krankenhausaufenthalts muss October nun zu ihrer Mutter nach London ziehen, womit sie überhaupt nicht einverstanden ist. Der Lärm, die Gerüche, die vielen Häuser und die Schule mit den vielen Kindern und Regeln. Das alles ist so fremd und beängstigend. Es beginnt eine schwere Umstellung für October, und sie muss erst lernen, dass Veränderungen nicht immer nur negativ sind, sondern auch viele Chancen bieten, Neues zu entdecken und seine Erfahrungen zu erweitern.

Das Cover ist auf den ersten Blick sehr schön. Aber ich finde es nach dem Lesen nicht mehr ganz so passend, da October ja die ausgewachsene Eule gar nicht mehr hat.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft und poetisch, ganz anders als man es gewohnt ist aus Jugendbüchern.
Octobers Gedanken werden in kursiver Schrift, fallenden Buchstaben und ohne Satzzeichen geschrieben. Das hat mich anfangs irritiert und gefällt mir auch nicht so gut. Das erschwert das Lesen etwas. Auch das an manchen Stellen nur 1 bis wenige Wörter in einer Zeile stehen, und die Sätze so über mehrere Zeilen aufgeteilt werden, hat mir nicht so gut gefallen. Aber das ist Geschmackssache.

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Lesealter passt, jüngere und unerfahrene Leser könnten ggf. Schwierigkeiten mit dem Schreibstil bzw. dem Schriftbild haben.

October als Charakter finde ich etwas schwierig. Am Anfang ist sie "echt" und sympathisch, danach hat man durchaus Verständnis für ihr abweisendes Verhalten und ihren Kummer. Das sie aber später so boshaft reagiert, finde ich unverständlich und nicht gerechtfertigt. Bis sie ihre Einstellung ändert dauert fast schon bis zum Schluss der Geschichte. Das fand ich sehr lange.
Sie weiß um die Wichtigkeit Pflanzen zu schützen, aber auch, dass nicht alles ewig lebt. Es war schön zu verfolgen, wie sie die Dinge sieht und wahrnimmt, wie sie Sachen schätzt und schützt.
Sie hat nicht so viele fremde Außeneinflüsse, nicht den Erwartungsdruck der Gesellschaft, wächst ganz anders auf als andere Kinder
sie denkt sich zu allem Geschichten aus, verknüpft ihre Umgebung und ihre Erlebnisse zu kleinen Abenteuern und lässt ihrer Fantasie dabei freien Lauf.

Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen. October und ihre Familie haben einen schönen Kompromiss gefunden, mit dem alle leben können. Insgesamt eine interessante Luft, mit ein wenig Luft nach oben.

Bewertung vom 14.08.2023
Nova - Aufbruch in die Wildnis
Wagner Lloyd, Megan

Nova - Aufbruch in die Wildnis


sehr gut

Die kleine Katze Nova lebt wohl behütet als Hauskatze bei Ma Millie, einer älteren Dame, abgeschieden am Waldrand. Als diese krank wird und es ihr immer schlechter geht, weiß Nova, dass nur sie Ma Millie retten kann.
Obwohl sie sehr viel Angst vor der Welt da draußen hat, macht sie sich auf den Weg um Hilfe zu holen. Doch der Wald scheint Nova so groß, wild und bedrohlich. Fast verliert sie den Mut. Doch sie trifft auf eine Füchsin, die Abenteuer liebt und ihr ihre Hilfe anbietet. Unterwegs lauern so einige Gefahren auf das unterschiedliche Duo, darunter ein Luchs. Kann Nova den weiten und gefährlichen Weg schaffen und rechtzeitig Hilfe für Ma Millie holen?

Das Cover hat uns sehr gut gefallen. Die gedeckten Farben und die Gestaltung passen sehr gut zusammen. Die Illustrationen im Buch sind sehr einfach gehalten und wirken ein wenig "altmodisch". Dennoch haben sie uns gut gefallen. Gerne hätte es mehr davon geben können. Der Schreibstil ist altersgerecht gewählt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass man auch gerne mehrere hintereinander lesen mag. Die Erzählperspektive ermöglicht dem Leser verschiedene Einblicke und macht die Geschichte nachvollziehbar und abwechslungsreich.

Die Geschichte ist recht spannend, aber auch emotional. Es gibt einige traurige Szenen im Buch, daher war meine Tochter froh, dass wir das Buch gemeinsam gelesen haben und sie sich an mich kuscheln konnte.
Das Buch regt zum Nachdenken an und gerade wenn die Kinder noch etwas jünger sind, sollte man sich fürs Lesen und Besprechen doch schon etwas Zeit nehmen und das Kind begleiten.
Aber das Buch hat auch tolle Botschaften, die besonders für Kinder wichtig sind. Die Geschichte zeigt wie wichtig Mut, Tapferkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft sind und das Größe keine Rolle spielt.

Fazit: Uns hat das Buch sehr gut gefallen und meine Tochter hätte sehr gerne noch ein Abenteuer mit Nova.

Bewertung vom 10.08.2023
Die Jagd nach dem Wunderlicht / Greenwild Bd.1
Thomson, Pari

Die Jagd nach dem Wunderlicht / Greenwild Bd.1


ausgezeichnet

Die 11 jährige Daisy und ihre Mutter, eine erfolgreiche Journalistin, reisen gemeinsam durch die Welt. Als ihre Mutter für einen Bericht ins Amazonas-Gebiet muss, findet sie die Reise zu gefährlich und Daisy muss stattdessen für die Zeit in ein Internat. Dort fühlt Daisy sich sehr einsam und übersteht die Zeit dort eigentlich nur durch einen kleinen Kater, den sie Napoleon nennt, und den sie vor der Direktorin versteckt. Kurz vor ihrer Rückkehr verschwindet die Mutter spurlos, und Daisy belauscht ein merkwürdiges Gespräch. Sie läuft weg und will sich alleine auf die Suche nach ihrer Mutter machen. Doch plötzlich wird sie durch London gejagt. Ihre Verfolger haben es auf das Pusteblumen-Wunderlicht abgesehen, welches Daisy von ihrer Mutter bekommen hat. Im Botanischen Garten tritt Daisy mit Hilfe des Pusteblumen-Wunderlichts durch ein Portal in eine fremde und magische Welt - Greenwild. Hier kümmern sich Botanisten und Botanistinnen um die magischen Pflanzen und Tiere. Daisy lernt viele neue Freunde kennen, erlebt gefährliche Abenteuer und erfährt Wichtiges über die Vergangenheit ihrer Familie. Findet sie dort denn auch Hilfe, um ihre Mutter zu finden?

Das hochwertige Hardcover ist ein richtiger Hingucker. Es ist sehr liebevoll, detailreich und geheimnisvoll gestaltet. Es zeigt Daisy mit Napoleon und dem Pusteblumen-Wunderlicht. Im Buch selbst gibt es viele tolle Illustrationen, die gut zur Geschichte passen.
Dank des flüssigen und altersgerechten Schreibstils ist das Buch gut zu lesen. Die Kapitel haben zudem eine angenehme Länge und der Spannungsaufbau passt sehr gut.

Greenwild ist ein wundervoller magischer Ort, den man gerne selbst besuchen würde. Besonders gut haben mir der Speisekammer-Baum und der Baum mit den Schokodrops gefallen. So etwas müsste es tatsächlich geben.
Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, so dass man sie sich alle gut vorstellen kann. Daisy überzeugt vor allem durch ihren Mut und ihre nicht endende Hoffnung. Aber auch Indigo oder Artemis sind sehr sympathisch.
Die Autorin hat es für mich sehr gut geschafft, das man einfach in diese neue und magische Welt eintauchen kann. Zudem spricht sie mit diesem abenteuerlichen Buch große reale Probleme wie das Artensterben und die Zerstörung der Regenwälder bzw. der Natur an, ohne mit dem Finger direkt darauf zeigen zu müssen.

"Greenwild - Die Jagd nach dem Wunderlicht" ist ein spannender und fantastischer Trilogie-Auftakt für Jugendliche, mit dem bestimmt auch viele Erwachsene Spaß haben werden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie das Abenteuer weitergeht und welche fantasievollen Pflanzen und geheimen Orte sich die Autorin noch einfallen lässt.

Bewertung vom 28.07.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


ausgezeichnet

Für die Tierärztin Holly stand eigentlich immer ihre Karriere im Vordergrund. Dafür muss sie nun für ein Jahr eine Übergangsstelle in den schottischen Highlands annehmen, um weitere Berufserfahrungen; insbesondere mit größeren Tieren zu sammeln. Sie stellt sich der Herausforderung und verliebt sich bald in das verschlafene Örtchen am Meer und seine Bewohner.

Das Cover hat mir in seinem einfachen Stil sehr gut gefallen, es passt recht gut zur Geschichte.
Der Schreibstil ist einfach, flüssig, humorvoll und sehr unterhaltsam. Der Perspektivenwechsel lockert das Ganze auf und hat mir gut gefallen.
Die Hauptcharaktere Holly, Chile und Paolo sind liebenswert und realistisch dargestellt, so dass man leicht mit ihnen die Höhen und Tiefen des Alltags erlebt. Man lacht mit ihnen, fiebert mit ihnen mit und manchmal muss man nun auch ein wenig mit ihnen leiden. Auch die Nebenfiguren sind gut beschrieben, alle haben ein paar Ecken und Kanten.

Die Autorin schenkt uns eine gelungene sommerliche Wohlfühl-Geschichte, die auch die Liebe und Romantik nicht zu kurz kommen lässt. Allerdings darf man keine anspruchsvolle Geschichte mit viel Tiefgang erwarten. Aber wer eine Geschichte zum Abschalten, oder als romantische Urlaubslektüre mit einer Prise Humor und Spannung sucht, wird nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 26.07.2023
Nur ein einziger Tanz
Stellmacher, Hermien

Nur ein einziger Tanz


ausgezeichnet

Rike hat gerade einen Auftrag als Übersetzerin abgeschlossen und freut sich eigentlich auf die nun freie Zeit. Als ihr langjähriger Lebensgefährte sie mehr oder weniger ohne Erklärung verlässt, da er eine Auszeit braucht, ist sie voller Selbstzweifel. Der Tod ihrer Mutter vor einem Jahr belastet sie zudem immer noch. Als ein Brief aus Amsterdam von einem bisher unbekannten Hendrik Rhee bei ihr ankommt, der sehr einfühlsam und rührend von ihrer Mutter schreibt, wird ihr Interesse geweckt. Er hat im Internet die Todesanzeige ihrer Mutter gefunden. Rike erfährt, dass er ihre Mutter vor langer Zeit gekannt hat, als diese als junge Frau noch in Amsterdam gelebt und noch nicht verheiratet gewesen ist. Jahrelang hat er vergeblich nach ihrer Mutter gesucht, und würde sich freuen, wenn Rike ihn in Amsterdam besuchen würde.

Trotz anfänglicher Zweifel reist Rike zu ihm nach Amsterdam, wo sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat, bis der Vater einen Job in Deutschland bekommen hat und die Familie umgezogen ist. Dort trifft sie nicht nur auf den 92 jährigen Hendrik, sondern auch auf viele Erinnerungen, die sie eigentlich ganz weit weg gesperrt hatte. Durch Hendriks Erzählungen erfährt sie nicht nur viel Neues über ihre Mutter, sondern sie sieht ihre Erinnerungen aus einer anderen Perspektive. Nach und nach fügen sich die Puzzelteilchen zu einem Ganzen und Rike versteht nun viel mehr Details, und stellt fest, wie stark die Vergangenheit auch ihr Leben beeinflusst hat.

"Nur ein einizger Tanz" nimmt uns mit auf eine Reise nach Amsterdam der Vergangenheit und der Gegenwart. Der Schreibstil ist so lebendig, herzlich und bildhaft, dass man sich alles genau vorstellen kann. Das die Geschichte aus der Perspektive von Rike und Hendrik erzählt wird hat mir sehr gut gefallen.

Die Hauptcharaktere des Buches sind sehr liebevoll und authentisch beschrieben und auch die Nebenfiguren sind äußerst sympathisch skizziert. Die Idee der Senioren-WG hat mir gut gefallen. Das die Senioren mit dem Flipperautomaten Entscheidungen ausspielen, finde ich sehr lustig, auf so eine herrliche Idee muss man erst einmal kommen.

Diese feinfühlige Geschichte regt zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln an, und macht anhand der Hauptcharaktere deutlich, dass getroffenen Entscheidungen und die daraus resultierenden Konsequenzen nicht nur einen selbst betreffen. Hendriks und Rikes Geschichte hat mir eine schöne Lesezeit beschert, die ich auf jeden Fall weiter empehlen kann.

Im Nachwort erzählt die Autorin die Entstehungsgeschichte dieses Romans, der auch Autobiographisches einschließt. Das macht den Roman noch einmal zu etwas Besonderem.

Bewertung vom 18.07.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


sehr gut

Janice ist Putzfrau in Cambridge und eine gute noch dazu, darauf ist sie auch stolz. Während der Arbeit, oder auf dem Weg dorthin im Bus sammelt sie für ihr Leben gern Geschichten. Diese werden ihr entweder von den Menschen selbst erzählt, oder sie fängt Teile von Unterhaltungen auf und stellt sich vor, wie diese weiter gehen könnten. Sie zieht aus den Geschichten Trost und Hoffnung. Sie bezeichnet sich selbst als Geschichtensammlerin. Als sie bei der 92 jährigen Mrs. B. anfängt zu arbeiten, gerät ihre Welt ins Wanken. Denn die ältere Dame interessiert sich im Gegensatz zu allen anderen auch für Janice' Geschichte. Und obwohl Janice behauptet keine zu haben, bewegt das Interesse von Mrs B. etwas in ihr und ihre Schutzmauer beginnt zu bröckeln.

Das Cover gefällt mir mit den schlichten Farben sehr gut, außerdem kommen wichtige Elemente aus dem Buch darauf vor.
Der Schreibstil ist sehr ruhig und leicht. Die Sprache empfinde ich als nüchterne und eher zurückhaltend, es gibt wenige Ausschmückungen. Anfangs hat es bei mir etwas gedauert, bis ich ins Buch gefunden habe, doch dann hat es mir gut gefallen. Über das Buch verteilt gibt es einen ganz leichten Spannungsbogen, denn als Leser ist man doch interessiert, welche Geschichte Janice über sich selbst verheimlicht.

Janice mag die Harmonie und will es allen immer recht machen, aber vergisst sich dabei selbst. Sie ist sehr nachdenklich, loyal und zuverlässig. Leider hat sie nicht ganz so viel Selbstvertrauen, da ihr Mann sie immer unterbuttert und ihr das Gefühl gibt, als Putzfrau nicht viel Wert zu sein. Die Entwicklung von Janice ist berührend und zeigt, dass es nie zu spät ist, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen, auch wenn dies viel Mut und Überwindung kostet.
Mrs. B. erscheint am Anfang eher kratzbürstig und aufsässig. Aber man merkt schnell, dass auch sie einen weichen Kern besitzt. Sie ist eine außergewöhnliche und geheimnisvolle Frau, und ich mochte diesen Charakter sehr gerne.