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Benutzername: 
Lesezauber_Zeilenreise
Wohnort: 
Eggenstein-Leopoldshafen
Über mich: 
Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Ein absoluter Lesegenuss: witzig, spannend, klasse Charaktere

*Inhaltsangabe Verlag:*
Wer anderer Leute Leben schützt, ist selbst schnell tot.
Amy Wheeler ist es als Bodyguard gewohnt, ihr Leben zu riskieren. Aber dass sie selbst ins Visier gerät, ist auch für Amy neu. Zumal sie nicht weiß, warum da plötzlich jemand wie verrückt auf sie schießt, während sie in South Carolina auf eine unfassbar reiche und erfolgreiche Thrillerautorin aufpasst. Ob es mit den Morden an Influencern zusammenhängt, die allesamt von ihrer Agentur betreut wurden?
Zu Hause in England genießt ihr Schwiegervater, der Ex-Kriminalkommissar Steve Wheeler, derweil die Freuden der Pensionierung: ein Pub, ein Pint, ein Quiz – und die Ruhe des Waldes.
Mit der jedoch ist’s vorbei, als seine Schwiegertochter anruft und ihn zu sich zitiert. Um mit ihm die Morde aufzuklären. Und so die Hintermänner zu finden, die ihr nach dem Leben trachten.
Die neue Serie des Bestseller-Autors von Der Donnerstagsmordclub.

*Meine Inhaltsangabe:*
Amy Wheeler ist gerade in den USA für ihren Arbeitgeber, eine Sicherheitsagentur, als Bodyguard im Einsatz bei der weltberühmten Autorin Rosie d´Antonio, die Morddrohungen erhalten hat. Sie erfährt von einigen Mordfällen, bei denen die Opfer allesamt Kunden ihrer Agentur sind. Und bei jedem Mord war Amy in der Nähe. Als dann auf sie selbst ein Attentat verübt wird ist klar: sie muss sich Rosie schnappen und herausfinden, wer hier wen warum ins Jenseits befördert und wer Amy offensichtlich die Morde anhängen will. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel sondersgleichen, bei dem jeder jedem misstraut. Nur Amy, Rosie und Amys Schwiegervater Steve können sich aufeinander verlassen und düsen durch die Welt, um den Fall aufzuklären. Doch es passiert noch so viel mehr, ich möchte aber nicht zu viel verraten.

*Mein Eindruck:*
Ich liebe ja die Donnerstagsmordclub-Reihe des Autors abgöttisch! Klar, dass ich den Reihenauftakt zu seiner neuen Reihe lesen musste! Und ich muss sagen: wieder super! Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht, um mich zwischen den vielen Figuren zurecht zu finden, doch dann war es der reine vergnügliche Lesegenuss. Herrlich schwarzhumorig, very british und so lustig. Die Dialoge sind mal wieder der Brüller und die Figuren allesamt zum Verlieben. Man kann gar nicht anders als sie ins Herz zu schließen. Es passieren so einige Morde und dennoch ist es kein brutales Buch, sondern von vorne bis hinten voller Humor und gleichzeitig super spannend. Wie schon beim Donnerstagsmordclub gibt es auch hier wieder so viel herzerwärmendes Zwischenmenschliches, viel Liebe und Respekt. Ich mag das total! Hier bekommt man nicht nur was fürs Zwerchfell (Lachen) und die Nerven (Spannung), auch Herz und Seele werden angesprochen. Ich liebe die Figur Rosie d´Antonio, die wohl so irgendwas um die 80 Jahre alt ist, ganz besonders, auch wenn sie mir im echten Leben wohl graue Haare bescheren dürfte. Steve mag ich mindestens genauso sehr und Amy natürlich auch. Ach, einfach alle! Wer sich nun fragt, warum da eine Katze auf dem Cover ist: das ist Trouble, Steves ihm zugelaufener Kater. So viel dazu. Jetzt freue ich mich wie bescheuert auf die Fortsetzung und lege das Buch jedem ans Herz, der turbulente, sehr humorvolle, schrägskurrile englische Krimis mit ganz besonderen Figuren und herrlich kurzweiligen Dialogen liebt. 5/5 Sterne – bitte mehr davon!

Bewertung vom 17.11.2024
Mitternachtskatzen: Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis.
Laban, Barbara

Mitternachtskatzen: Mr Mallorys magisches Weihnachtsgeheimnis.


sehr gut

Mit den Mitternachtskatzen durch den Advent (Adventskalenderbuch)

*Inhaltsangabe Verlag:*
Schnurrend durch den Advent
Weihnachten steht vor der Tür, und auf eine Tradition freuen sich Katzen und Felidix ganz besonders: im festlich geschmückten Schulturm zusammenzusitzen und den Geschichten aus den Magischen Seiten zu lauschen. Sobald sie erklingen, erfüllen sie jedes Herz mit ihrem einzigartigen Zauber. Doch alle 24 Blätter sind verschwunden! Wird es den Katzen gelingen, sie rechtzeitig wiederzufinden und das Weihnachtsfest zu retten?

*Meine Inhaltsangabe:*
Horatio ist ein bisschen traurig. Weihnachten steht vor der Tür und er erinnert sich daran, wie in seiner Kindheit sein damaliger Lehrer, Mr Mallory, den Felidix im Turm aus den magischen Seiten vorgelesen hat. Diese waren es, die Weihnachten für Horatio unvergesslich gemacht haben. Doch leider musste Mr Mallory die Seiten verstecken; überall verteilt in London. Den Katzen ist schnell klar, dass sie die magischen Seiten finden müssen, um Horatio eine große Weihnachtsfreude zu bereiten. Und so begibt sich eine Katze nach der anderen auf Schnitzeljagd und folgt den Hinweisen der jeweils vorherigen, gefundenen Seite.

*Mein Eindruck:*
Das ist nicht nur einfach eine süße Weihnachtsgeschichte aus dem Mitternachtskatzen-Universum, sondern ein Begleiter durch die Adventszeit. Jeden Tag, angefangen mit dem 1. Dezember, endend mit dem 25. Dezember, trennt man die Seiten der jeweiligen Tagesgeschichte auf. Diese beginnt immer mit einem Portrait und einer kurzen Vorstellung der jeweils agierenden Katze und befasst sich dann mit dem Rätsel um das Auffinden der nächsten magischen Seite. Es sind jetzt keine mordsmäßig spannenden Geschichten, die Verstecke sind relativ schnell und einfach gefunden, doch das ist okay. Hier geht es um die Freude, jeden Tag einen kleinen Teil mehr zu erfahren, beizuwohnen, wie die Katzen ihrem geschätzten Horatio einen großen Weihnachtswunsch erfüllen wollen und dabei nur gemeinsam ans Ziel kommen können. Neben einer süßen Katzengeschichte mit viel Londoner Flair geht es hier um Botschaften wie Freundschaft, Zusammenhalt, Loyalität, Liebe und Familie und natürlich um ein wunderschönes, glückliches Weihnachtsfest. Für Kinder wohl besonders schön und aufregend: das Auftrennen der Seiten. Von mir gibt´s 4/5 Sterne und eine Empfehlung vor allem, aber nicht nur, für alle Fans der Mitternachtskatzen-Reihe.

Bewertung vom 16.11.2024
Das flüsternde Haus
Henry, Christina

Das flüsternde Haus


sehr gut

Ein Horrorhaus im wahrsten Sinne des Wortes

*Meine Inhaltsangabe:*
Harry (Mitte 30), alleinerziehende Mutter von Gabe (14) und ausgesprochene Horrorfilmliebhaberin, arbeitet als Putzhilfe bei dem Oscar-dekorierten Regisseur Javier Castillo. Nachdem dessen Sohn des Mordes verdächtigt wurde, sind dieser und Javiers Ehefrau spurlos verschwunden, was einen riesengroßen öffentlichen Skandal nach sich zog. Javier lebt seitdem zurückgezogen in der großen Villa, die vollgestellt ist mit Requisiten aus all seinen berühmten Horrorfilmen. Ein Ausstellungsstück bereitet Harry Kopfzerbrechen, da sie meint, es würde sich bewegen. Und dann sind da noch diese Klopfgeräusche und Hilferufe aus dem Zimmer mit der abgeschlossenen Tür. Sie ahnt Böses, als eines Tages eine Freundin von Javier aus einem Fenster der Villa in den Tod stürzt. Als sie notgedrungen übergangsweise mit Gabe in die Villa einziehen muss, passieren seltsame Dinge und Gabe scheint sich zu verändern. Harry nimmt all ihren Mut zusammen, um herauszufinden, welches Geheimnis dieses Horrorhaus verbirgt.

*Mein Eindruck:*
Horrorfilme bzw. die Liebe zu ihnen sind Dreh- und Angelpunkt in dieser Story, so verwundert auch der ausgefallene Buchschnitt nicht weiter. Wie von Christina Henry gewöhnt, liest sich ihr Schreibstil flüssig und locker und schafft es, mich zu fesseln. Ich mochte die kleinen Rückblenden in Harrys und Javiers Leben, die aufzeigen, warum wir dort angekommen sind, wo wir gerade stehen. Gefühlt gibt es Wendungen, die gar keine sind, weil das Offensichtliche passiert, ich mir aber immer dachte, dass es so vorhersehbar doch sicher nicht sein wird. Letztlich ist es so ausgegangen, wie ich mir dachte, was aber völlig okay ist, da der Weg bis dorthin schon sehr unterhaltsam war. Teils mit kleinen Längen, wenn es um die finanziellen Sorgen von Harry ging bzw. generell um ihr Leben, aber dennoch spannend und kurzweilig. Ich würde das Buch jetzt nicht als Horror-Thriller bezeichnen, denn Horror passiert relativ wenig. Es ist ein Roman mit kleinen gruseligen Anteilen. Harry ist hier klar die Heldin, alles dreht sich um sie. Daher ist klar, dass ihre Figur den größten Stellenwert einnimmt. Doch auch die anderen kommen nicht zu kurz, sind gut ausgearbeitet und teils ein wenig zweideutig geschrieben, so dass man sich nie sicher ist, wie man zu ihnen stehen soll. Ich mochte »Das flüsternde Haus« gerne und vergebe sehr gute 4/5 Sterne. Jemand, der auf richtigen, echten Horror steht, würde ich es nun nicht direkt empfehlen, allen anderen schon.

Bewertung vom 15.11.2024
Fritzis Welt. JA, NEIN, MÄ
Ehmann, Simone

Fritzis Welt. JA, NEIN, MÄ


ausgezeichnet

Was, wenn man auf eine Frage weder mit Ja noch mit Nein antworten möchte?

*Meine Inhaltsangabe:*
Fritzi ist 6 Jahre alt und möchte, wenn sie groß ist, Erfinderin werden. Bis es so weit ist, erfindet sie lustige Worte. Was ihr noch fehlt, ist ein Wort zwischen Ja und Nein. Denn klar ist: es gibt viele Fragen, auf die man mit klar JA antworten kann (willst Du Kuchen oder an den Strand oder neue Schuhe) und viele, auf die man mit klar NEIN antworten muss (wenn ein Fremder Dir Süßes geben will, Du in ein fremdes Auto einsteigen sollst und irgendjemand Dir ein Küsschen geben möchte). Doch was ist mit Situationen, wenn Mama z.B. fragt, ob man mithelfen möchte aufzuräumen oder man seine Zähne putzen möchte? Sagt man nein, ist Mama vielleicht enttäuscht, sagt man ja, ist das glatt gelogen. Also erfindet Fritzi kurzerhand das Wort Mä. Immer, wenn sie etwas zwar nicht will, aber weiß, dass sie da nicht drumherum kommt, antwortet sie auf die Frage mit Mä. Das bringt alle zum Lachen und macht es nur noch halb so wild.

*Mein Eindruck:*
Das ist ein hübsch gestaltetes und kreatives Kinderbuch mit einer richtig schönen Botschaft dahinter. Große, bunte Zeichnungen, kindgerechte, kurze Texte, teilweise bunt gestaltete Einzelwörter laden dazu ein, gemeinsam in Fritzis Welt einzutauchen, mit ihr zu lachen, ihre Ideen auszuprobieren und vielleicht auch schon das eine oder andere Wort lesen zu lernen. Mir gefällt die Idee, die hinter dem Wort Mä steckt, richtig gut. Kindern wird damit aufgezeigt, dass sie überlegen, wie sie antworten, ob sie damit vielleicht jemanden verletzen oder die überhaupt Wahrheit sagen. So ein kleines geblöktes Mä drückt einfach aus: eigentlich will ich nicht, aber ich mache es Dir zuliebe und weil ich da eh nicht drumherum komme. Ich finde das nett. Gleichzeitig wird hier das Thema Nein-Sagen angesprochen im Zusammenhang mit Fremden und setzt somit eine Grundlage für dieses wichtige Gespräch mit seinem Kind. Am Ende des Buchs gibt es dann noch einen Basteltippp für ein Fritzi-Lesezeichen und ein Rätsel. In diesem Rätsel werden 6 Fragen gestellt in Bezug auf die Geschichte. Kids lernen so nicht nur aufmerksam aufzupassen, sondern auch zählen, lesen, Formen, Tiere etc.

Von mir 5/5 Sterne und eine volle Empfehlung an alle Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern etwas erleben und Spaß haben möchten.

Bewertung vom 13.11.2024
Willkommen im Mysteriversum - 60 Geheimnisse über den Mensch, die Natur und das Universum
Gifford, Clive

Willkommen im Mysteriversum - 60 Geheimnisse über den Mensch, die Natur und das Universum


gut

Vorstellung von 60 Rätseln unserer Welt, jedoch ohne Lösung oder Antwort

*Inhaltsangabe Verlag:*
Ein Buch wie ein Urknall – 60 Rätseln aus dem Leben und dem Universum auf der Spur
Seit Jahrhunderten erforscht der Mensch sich, sein Leben, die Erde und den Weltraum: Warum träumen wir? Woher kommt das Wasser auf der Erde? Welche Form hat das Universum? Wird künstliche Intelligenz eines Tages selbstständig denken und handeln können? Und warum schnurren Katzen?
Etwa 60 dieser Rätsel und Fragen geht Clive Gifford verständlich und unterhaltsam nach und bringt in kompakten Texten auf den Punkt, was über die ungelösten Rätsel bekannt ist und welche die aktuellsten Theorien oder wahrscheinlichsten Lösungen sind. In Kombination mit der einzigartig farbintensiven Gestaltung des Künstlerinnenduos Good Wives and Warriors überrascht jede Seite mit einem neuen knallbunten Feuerwerk an Sachwissen und Originalität. So macht das Lesen und Entdecken noch mehr Spaß!
Im Zusammenspiel von Bild und Text schlüsselt »Mysteriversum« selbst die kompliziertesten Themen und Theorien so nachvollziehbar wie charmant auf und lädt neugierige Leserinnen und Leser jeden Alters zum Weiterrätseln und Forschen ein.

*Meine Inhaltsangabe:*
In 6 Kapiteln werden 60 Rätsel und Geheimnisse rund um den Globus beleuchtet:
• Wir rätselhaften Wesen
• Eigenartige Erde
• Wunderbare Natur
• Kosmische Kopfnüsse
• Noch mehr Rätsel
• Gelöst?
Begleitet werden die Ausführungen von sehr bunten, opulenten Illustrationen. Ein umfangreiches Glossar sowie ein Register bilden den Abschluss.

*Mein Eindruck:*
Das Buch fällt sofort ins Auge! Nicht nur, weil es sehr groß ist (25,6 x 31 cm), sondern vor allem wegen des bunten, quirligen Covers. Diese kunstvollen, überbordenden, knallfarbigen Illustrationen ziehen sich großformatig durch das gesamte Buch, jede Seite ein echter Hingucker! Die Mysterien, die hier behandelt werden, sind zum großen Teil Themen, die jeder sich schon einmal gefragt hat (Warum bekommen wir Schluckauf? Was ist ein Déjà-vu? Warum blitzt es? Warum stranden Wale? Warum haben Zebras streifen? Warum schnurren Katzen? etc.), aber auch welche, die mich persönlich gar nicht interessieren (Wie wurde Nan Madol erbaut? Wie entstanden die Nazca-Linien? Wer war D.B. Cooper? Wie entstehen supermassereiche Schwarze Löcher? etc.). Menschen, die gerne Antworten bekommen, werden mit dem Buch wohl keine wirkliche Befriedigung erfahren, denn es gibt keine. Lediglich ein Könnte sein, Eventuell, Man vermutet und Es wäre möglich. Einfach deswegen, weil die Wissenschaft diese Rätsel noch nicht ausreichend erforscht hat und schlicht keiner weiß, warum etwas wirklich so ist, wie es ist. Der Lesende bekommt also mehrere Theorien an die Hand, aber keine Lösung. Sicherlich super, um darüber zu diskutieren, sich seine eigenen Gedanken zu machen und Vermutungen anzustellen. Eine Antwort erwartet man jedoch vergebens. Bis auf vier Seiten am Ende im Kapitel »Gelöst?«. Da bekommt man dann zu zumindest 9 Fragen auch die Lösung, z.B. bei Würfel-Kacka, bei dem es sich um Wombat-Kot dreht. Das Glossar am Ende ist sehr notwendig, da doch sehr viele fremde Begriffe verwendet werden, mit den vor allem Kinder nichts oder wenig anfangen können, aber auch sicher der eine oder andere Erwachsene seine Probleme hat.
Fazit: umfangreich, knallbunt, kurios, vielfältig. Ein Sachbuch über Rätsel und Mysterien, das kaum Antworten liefert und mich daher ein bisschen unbefriedigt zurücklässt. Zudem für meinen Geschmack zu viele Themen, die nicht wirklich von Interesse sind, da sehr speziell und örtlich begrenzt. 3/5 Sterne.

Bewertung vom 10.11.2024
Die Vernehmung
Hebesberger, Roland

Die Vernehmung


sehr gut

Millennium, Visionen, bestialische Morde – spannender Reihenauftakt

*Inhaltsangabe Verlag:*
Berlin, November 1999: Das Millennium steht kurz bevor. Doch während sich die Menschen nichtsahnend auf die Neujahrsfeier vorbereiten, sitzt eine Zeugin im Vernehmungszimmer. Ivonne Becker hat einen Mord beobachtet und möchte nur mit einer Person über ihre Beobachtungen sprechen – mit Hauptkommissarin Lisa Seifert. Als die junge ambitionierte Polizistin die Vernehmung beginnt, wird schnell klar, dass es sich hier nicht um einen Standardfall handelt, denn Ivonne Becker gibt an, einen Mord gesehen zu haben, der noch nicht geschehen ist.
Während Lisa krampfhaft versucht, sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen, kämpft der Verhaltensanalyst Jan Theurer damit, ein Täterprofil zu erstellen. Mehrere Obdachlose wurden brutal ermordet, aber es gibt keine Spur. Frustriert über den Stillstand in seinen Ermittlungen kommt ihm die Anfrage einer anderen Direktion genau recht, denn genau diese bringt ihn auf eine Spur und zu Lisa Seifert. Obwohl sich Jan offiziell nicht in diesen Fall einmischen soll, beginnt er insgeheim mit Hauptkommissarin Seifert zusammenzuarbeiten. Als der durch Ivonne vorhergesehene Mord schließlich geschieht, während sie in der Vernehmungszelle sitzt, gerät Lisa in einen Strudel aus Wahrheit und Lügen, der sich immer schneller zu drehen beginnt. Die Zeitungen haben von der Zeugin erfahren, taufen sie »Die Todesbringerin« und setzen die Polizei mit ihrer Berichterstattung unter Druck. Der Schlüssel liegt darin, die Zeugin zu durchschauen, denn die Wahrheit liegt im Vernehmungsraum und die Einzigen, die sie ans Tageslicht bringen können, sind Seifert und Theurer. Sie müssen das Rätsel schnell lösen, denn die nächsten Opfer stehen bereits fest.

*Meine Inhaltsangabe:*
Berlin 1999, die Leute spielen verrückt, weil das Millennium und damit nach Meinung einiger Menschen der Untergang der Welt bevorsteht. Lisa Seifert, junge aufstrebende Hauptkommissarin, wird zu einer seltsamen Zeugenaussage zitiert. Ivonne Becker, die ausschließlich mit Lisa sprechen will behauptet, einen bestialischen Mord gesehen zu haben, allerdings als Vision. Die Polizei tut das als Spinnerei ab, bis der besagte Mord dann tatsächlich geschieht. Und es bleibt nicht bei dem einen, andere, ebenfalls von Ivonne vorhergesagte Morde lassen nicht lange auf sich warten. Diese hat ein bombenfestes Alibi, saß sie während der Tat doch im Vernehmungsraum der Polizei. Jan Theurer, Verhaltensanalyst, bekommt Wind von den Morden und stellt einen möglichen Zusammenhang zu den brutalen Morden und Verstümmelungen an vier Obdachlosen fest. Gemeinsam mit Lisa versucht er, weitere Morde zu verhindern und analysiert die jüngsten Verbrechen und Ivonne, die eine Schlüsselfigur zu sein scheint.

*Mein Eindruck:*
Mir gefällt schon mal die Zeit gut, in der diese Thrillerreihe spielt, weil dort doch technisch gesehen noch einiges anders war bzw. in den Kinderschuhen steckte. Und auch die Handlung ist sehr spannend, weil recht vielseitig. Man rutscht so zwischen Morden, Vernehmungen, Visionen und Fallanalysen hin und her und streift dabei auch noch die jeweiligen Privatleben von Seifert und Theurer. Und man stellt sich die Frage: hat sie jetzt Visionen oder nicht? Der Autor schafft es also, eine gute Spannung aufzubauen und den Lesenden ein Stückweit in die Irre zu führen. Zudem ist der Schreibstil sehr gut zu lesen, es geht rasant zu, die kapitelweisen Wechsel zwischen den Sichtweisen von Seifert und Theurer sorgen für Abwechslung. Teileweise ging es mir aber ein wenig zu flott, ich hätte gern hier und dort ein bisschen tiefer nachgebohrt und mehr erfahren und auch die Figuren blieben nicht ganz, aber doch ein bisschen zu blass für meinen Geschmack. Irgendwie konnte ich nicht so recht warm werden mit ihnen und fand den einen oder anderen vielleicht auch ein bisschen klischeebehaftet. Die Story hat mich dennoch bei der Stange gehalten und ich musste einfach wissen, wie sich alles zuträgt und vor allem, wie die Auflösung ist. Insofern war ich durchaus gefesselt: 3,75/5 Sterne, da ich dreiviertel Sterne doof finde, runde ich auf 4 auf.

Bewertung vom 09.11.2024
Was man von hier aus sehen kann
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


ausgezeichnet

Schräg, skurril und absolut zauberhaft!

*Meine Inhaltsangabe:*
Die kleine Luise lebt mit ihren Eltern im Westerwald. Da ihr Papa sich entschieden hat, dass er die Welt in sein Leben lassen muss und fortan die Erde bereist und ihre Mama sich mehr um ihren Blumenladen und ihr Verhältnis zum Eisdielenbesitzer kümmert, verbringt Luise die meiste Zeit bei ihrer Oma Selma. Und am allerliebsten zusammen mit ihrem allerbesten Freund Martin, den sie auf jeden Fall heiraten wird, wenn sie beide mal groß sind. Auch der Optiker ist immer mit dabei, ist er doch heimlich schon sein ganzes Leben lang in Selma verliebt, wagt es aber nicht, ihr das zu sagen. Selma hat eine zweifelhafte Gabe: immer, wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand aus dem Dorf. Nur wer, ist nicht klar. Das bringt die Dorfbewohner allesamt in Aufregung, kann es doch nahezu jeden treffen. Wen es dann aber trifft, damit hat niemand gerechnet und dieser Tod bringt so manches Leben aus dem Tritt.
Jahre später, Luise ist erwachsen, lebt immer noch im Dorf und begegnet bei der Suche nach Hund Alaska im Wald dem Buddhisten Frederik, der eigentlich in Japan lebt und schon wieder wird ihr Leben durcheinandergewirbelt.

*Mein Eindruck:*
Was für ein skurril-wunderbar-schräg-warmherzig-lustig-trauriges Buch. Der Schreibstil ist speziell, philosophisch, witzig und außergewöhnlich und ich musste mich da erst mal kurz dran gewöhnen. Doch dann offenbarte sich mir eine Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat. Es geht um nichts Geringeres als um die Liebe. Die Liebe zwischen besten Freunden, Liebespaaren und Familien, Mensch und Tier. Um erfüllte, enttäuschte, verzweifelte, unerwiderte, betrogene, heimliche Liebe. Und es geht um den Tod und um das Leben und wie schwer es manchmal ist, damit zurechtzukommen.

»Selma wollte mit uns über den Tod sprechen, aber wie ließen sie nicht, als sei der Tod ein entfernter Verwandter, der sich schlecht benommen hatte und den man deswegen ignorierte. Ich sah Selma im Rückspiegel an, sie lächelte. „Ihr benehmt euch wie Kinder, die glauben, dass keiner sie sieht, wenn sie sich die Augen zuhalten“, sagte sie.« (Seite 266)

Ein Buch, das verzaubert und bereichert, das urkomisch und tieftraurig gleichzeitig ist und das mich mit einem warmen Gefühl im Bauch zurücklässt. Ich liebe die Figuren allesamt, so schräg sie auch sind. Diese Figuren zusammen mit der Story verbreiten einfach ein absolutes Wohlfühlgefühl, regen zum Nachdenken an, bringen mich zum Lachen und sie geben irgendwie so viel von sich preis, was sie vielleicht lieber für sich behalten hätten. Das macht sie allzu menschlich und sehr greifbar. Wirklich ganz toll, was Leky da hingelegt hat. Außergewöhnlich und sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Ich feiere es! 5/5 Sterne.

Das Buch wurde inzwischen auch verfilmt. Recht gut sogar, muss ich sagen, allerdings ist das Buch natürlich deutlich umfassender, tiefgehender, wie ja eigentlich immer.

Bewertung vom 08.11.2024
Winter, Weihrauch, Wasserleiche
Eschbach, Andreas;Schwiecker, Florian;Rüther, Sonja

Winter, Weihrauch, Wasserleiche


sehr gut

Adventskalenderbuch mit Krimis aus Deutschland, Österreich, Schweiz

*Meine Inhaltsangabe:*
24 Kurz-Krimis mit winterlich-weihnachtlichem Bezug, doch keinesfalls weichgespült oder cosy, werden hier von folgenden Autoren/-innen zum Besten gegeben: Hilde Artmeier, Wolfgang Burger, Carine Bernard, Mathias Berg, Katja Bohnet, Wulf Dorn, Andreas Eschbach, Christiane Franke, Cornelia Kuhnert, Thomas J. Fraunhoffer, Andreas Gruber, Marc Hofmann, Thomas Kastura, Regine Kölpin, Fanny König, Christoph Lode, Iny Lorentz, Kirsten Nähle, Alexander Oetker, Isolde Peter, Sonja Rüther, Florian Schwiecker, Eva Siegmund, Michael Thode, AlexWagner, TomZai
Schauplätze sind Stuttgart, Berlin, Nordheide, Freising, Bayerischer Wald, Kempten, Nieder- und Oberösterreich, Amrum, Ostfriesland, Speyer, München, Wien, Wilhelmshaven, St. Gallen, Schweizer Alpen, Köln, Frankfurt/Oder, Rattingen, Würzburg.

*Mein Eindruck:*
Von einigen der hier beteiligten Autoren/-innen habe ich schon Bücher gelesen, andere kenne ich zumindest vom Namen her. Die Krimis gehen von klassisch über historisch bis hin zu dystopisch. Am besten hat mir die Geschichte „Der Nikolaus ist tot“ von @ThomasJFraunhoffer gefallen, in der es zwar auch blutig zugeht, aber immer ein gewisser Humor durchblitzt, den ich von seinen anderen Büchern schon kenne und sehr mag. Es gab auch eine oder zwei Geschichten, die mir jetzt so nicht wirklich zugesagt haben, dennoch überwiegt der Lesespaß auf jeden Fall. So kann man sich die Adventszeit vom 1. bis 24. Dezember ganz ohne Schokolade herrlich düster mit Mord und Totschlag versüßen. Die Geschichten umfassen zwischen 10 und 24 Seiten (die meisten haben aber 16 bis 22 Seiten) und eignen sich somit gut, um täglich eine davon zu lesen. Gefällt mir sehr gut, daher sehr gut 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle Krimiliebhaber, die noch ein Buch für die Adventszeit suchen.

Weitere Anthologien aus dieser Krimi-Reihe mit weihnachtlichen Kurzgeschichten sind:

• Rentier, Raubmord, Rauschgoldengel
• Lametta, Lichter, Leichenschmaus
• Makronen, Mistel, Meuchelmord
• Kerzen, Killer, Krippenspiel
• Plätzchen, Punsch und Psychokiller
• Türchen, Tod und Tannenbaum
• Stollen, Schnee und Sensenmann
• Süßer die Schreie nie klingen
• Glöckchen, Gift und Gänsebraten
• Maria, Mord und Mandelplätzchen

Bewertung vom 01.11.2024
Ringo und die Vampirkaninchen
Spitzer, Katja

Ringo und die Vampirkaninchen


ausgezeichnet

Windhund Ringo, Kaninchen Moffat und ganz viel lustiger Gruselspaß

Meine Inhaltsangabe:
Whippet (Windhund) Ringo liebt sein Leben als Butler an der Seite seines Herrn Mr. Constantin in ihrem Schloss in den Karpaten. Sie können zwar nicht miteinander sprechen, verstehen sich aber doch und sind sich selbst genug. Das dachte Ringo zumindest, bis eines Tages ein Geschenk für Mr. Constantin ankommt von dessen früherer Lebensgefährtin: ein Paket, aus dem das flauschige Kaninchen Moffat herauskommt. Mr. Constantin ist sofort verliebt in Moffat (vielleicht deswegen so sehr, weil es von seiner von ihm noch immer geliebten Verflossenen kommt) und verwöhnt den kleinen Flauschepelz nach Strich und Faden. Ringo ist eifersüchtig und will Moffat am liebsten sofort an den Kragen. Da spielt es ihm in die Karten, als er eines Tages entdeckt, dass Moffat eventuell gar nicht der ist, der er zu sein scheint. Kann er ihn jetzt loswerden?

Mein Eindruck:
Außergewöhnliche Illustrationen treffen auf eine außergewöhnliche Geschichte. Ein bisschen schräg und skurril, aber sehr lustig. Wie Ringo mit seiner Yoga-Entspannungs-App versucht, sich davon abzuhalten, dem verhassten Moffat sofort den Garaus zu machen, ist einfach zu ulkig und wie er immer eifersüchtiger wird nur allzu menschlich. So ist es klar, dass wir hier nicht nur eine lustige Gruselgeschichte vor uns haben, sondern diese auch mit schönen Botschaften angefüllt ist. Die Vampirkaninchen sind schon etwas gruselig, aber doch immer noch kindgerecht und mit Humor unterlegt (sie tanzen z.B.), so dass auch die Kleinen keine Albträume davon haben werden. Die Auflösung ist dann ganz anders, als ich vermutet habe und ich musste so lachen (ich sage nur: es knatterte). Vorurteile, Akzeptanz, Eifersucht, Liebe, Zusammenhalt sind hier Themen, die in dieser bunten, gruselspaßigen Geschichte zum Tragen kommen. Untermalt mit vielen super passenden, das Gelesene unterstreichenden Illustrationen, die komplett in Sonderfarben (lila, schwarz, orange, weiß) gestaltet sind. Einfach mal was anderes und sehr unterhaltsam. 5/5 Sterne. Wer noch Bücher für die Herbstzeit sucht, rund um Halloween oder einfach so zum Gruseln für die Kleinen, dem lege ich Ringo und die Vampirkaninchen ans Herz.

Bewertung vom 31.10.2024
Gruseln wie Nix
Gloge, Andreas

Gruseln wie Nix


ausgezeichnet

Schlossgespenst Nix will das Gruseln lernen

Meine Inhaltsangabe:
Gespenst Nix lebt mit seinen beiden Freundinnen Katze Schwaka und Spinne Spinni in einem großen, verlassenen Schloss. Doch Nix ist kein gruseliges Gespenst, sondern eins, das sich vor allem und jedem fürchtet. Als eines Tages eine Menschenfamilie in das Schloss einzieht steht für Nix fest: er muss sofort das Gruseln lernen, damit er die Menschen ganz schnell aus seinem Schloss vertreiben kann. Schwaka und Spinni haben sie dazu ein extra Grusel-Training für Nix ausgedacht. Nix muss sich nun also seinen Ängsten stellen, um ein richtig echtes und gruseliges Schlossgespenst zu werden. Ob der Plan aufgeht?

Mein Eindruck:
Das Cover ist ein echter Hingucker und richtig süß! Diese warmen und herbstlichen Farben, die leuchtenden Kürbisse, der Schlosshof und mittendrin Nix, Schwaka und Spinni. Perfekt gerade jetzt zur Halloweenzeit. Innen gibt es nur ganz wenige s/w-Illustrationen, nur ganz am Anfang und bei jedem der drei Kapitelanfänge. Die Schrift ist groß und gut zu lesen. Nix muss man einfach sofort ins Herz schließen, den kleinen Angsthasen. Wenn er sich dolle erschrickt, muss er immer laut niesen und dann tönt ein lautes Hui, pfui, hatschi! durchs Schloss. Das kann man beim Vorlesen natürlich herrlich betonen und so die Kids zum Lachen bringen. Die Geschichte selbst ist lustig und kindgerecht mit schönen Botschaften. Schließlich lernen wir mit Nix, auf welche unterschiedlichen Wege wir uns unseren Ängsten stellen können.

»Ich denke, was man nicht kennt, wirkt oft erstmal unheimlich. Aber wenn man es besser kennenlernt, dann verschwindet die Angst meist von selbst.« (Seite 39)

Fazit: ein richtig süßes und lustiges Vorlesebuch vor allem, aber nicht nur in der Halloween-Zeit. Auch für Erstleser geeignet. 5/5 Sterne