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papilionna

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2023
Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1
Schoder, Sabine

Rosenfluch / The Romeo & Juliet Society Bd.1


sehr gut

Ich hatte einen schwierigen Start mit diesem Buch, da der Plot wirklich arg konstruiert wirkt. Ich habe schon vor Monaten angefangen es zu lesen, kam aber einfach nicht über die ersten 100 Seiten hinaus.

Joy ist eine ganz sympathische Protagonistin, auch wenn sie ein bisschen am Bella Swan-/Mary Sue-Syndrom leidet (alle lieben sie, sie ist unerklärlicherweise gut in allem was sie versucht). Viele der Nebencharaktere sind allerdings mindestens ein bisschen cringe. Schon als ich einige der Namen gelesen habe (Rhyme, Poetry, Stage oder Cut sind nur einige davon), hätte ich das Buch am liebsten weit hinten im Regal verschwinden lassen.
Andererseits bin ich einfach berechenbar und Akademie-/Internatsgeschichten mit schönen Covern bleiben bei mir nicht lang ungelesen.

Als die Handlung ihren Schauort erreicht hat, war ich dann auch ganz gefesselt von der Geschichte um den jahrhundertealten Fluch der Familien Capulet und Montague. Die nächsten zwei Bände werde ich dann auch definitiv lesen.

Bewertung vom 15.11.2023
Wilde Minze
LaCour, Nina

Wilde Minze


ausgezeichnet

Nina LaCour kenne ich bisher nur von ihren großartigen Jugendromanen. Dies ist ihr erster Erwachsenenroman und ich finde, dieser Sprung ist ihr gut gelungen.

"Wilde Minze" ist ein tiefgehender Roman über Liebe, Familien und Vergangenheitsbewältigung, aber was ihn deutlich von anderen Büchern abhebt, ist der fantastische Schreibstil der Autorin.
Nina LaCour hat ein Talent dafür, immersive Welten zu schaffen, die zwar das Alltägliche abbilden, aber durch ihre bildhaften Beschreibungen betören. Geschmäcker, Gerüche, die Natur - alles ergreift den Leser durch sinnliche Darstellungen, die man förmlich am eigenen Körper spürt. Dies macht diesen Roman zu einem wahren Fest der Sinneseindrücke.

Das Cover des Buchs finde ich schön gestaltet und in ansprechenden Farben gehalten. Ich bin froh, dass das Design der Originalausgabe beibehalten wurde. Auch die Übersetzung des Titels ergibt meiner Meinung nach Sinn und ist auf dem deutschsprachigen Markt sicher ansprechender.

Bewertung vom 09.11.2023
Denk an mich, wenn du stirbst
Hillier, Jennifer

Denk an mich, wenn du stirbst


ausgezeichnet

Zu Beginn muss ich sagen, dass ich das Cover und den Titel dieser Ausgabe absolut irreführend und schlecht gewählt finde. Der sehr eindeutige Titel und die Blutspritzer vermitteln den Eindruck eines blutigen Psychothrillers, dabei handelt es sich vielmehr um einen familiären Thriller auf emotionaler Ebene. Hier hätte man sich meiner Meinung nach mehr ans Original halten können.

Ich bin froh, dass ich dennoch zu diesem Buch gegriffen habe. Die Geschichte um die erfolgreiche Powerfrau Marin, deren kleiner Sohn vor einem Jahr entführt wurde und die jetzt herausfindet, dass ihr Mann eine Affäre hat, hat mich total geflasht.
Das Buch ist absolut nicht mehr wegzulegen. Ich habe es als Hörbuch gehört und konnte nicht damit aufhören, ich war gestern viel zu lange wach, weil mich die Geschichte so gefesselt hat.

Ich habe den, bzw. die Twists auch nicht kommen sehen, bzw. diese Theorie früh verworfen. Die Enthüllung hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

Ein clever strukturierter Thriller, süchtig machender Schreibstil und realistische Charaktere, von denen man nicht genug bekommt.

Bewertung vom 06.11.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


weniger gut

Ich hatte bisher noch nichts von Jo Nesbø gelesen und weiß nicht, ob dieser Roman eine gute Wahl als erster Eindruck für mich war.

Die Genrebezeichnung "Roman" ist vielleicht etwas irreführend, wie das Cover schon andeutet, geht die Geschichte eher in Richtung Thriller/Horror mit Coming of Age-Elementen.

David Nathan als Sprecher des Hörbuchs ist eine exzellente Wahl, ich kenne ihn bisher vor allem als Sprecher von Werken von Stephen King oder Lovecraft und genau diesen Vibe bringt er auch hier mit.

Das erste Drittel des Buchs hat mir auch richtig gut gefallen, aber dann ging es leider abwärts. Im zweiten Teil der Geschichte habe ich ein bisschen das Interesse verloren und der dritte Teil war, ohne etwas vorwegzunehmen, maximal unbefriedigend.

Vielleicht gebe ich dem Autor in Zukunft noch eine Chance, aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 27.10.2023
Das Buch der Phobien und Manien
Summerscale, Kate

Das Buch der Phobien und Manien


ausgezeichnet

Als Mensch, der vor ziemlich vielen Dingen Angst hat - wenn auch nicht immer in dem Maße, wie es in diesem Buch beschrieben wird - war es mir ein Fest, über Ängste und Leidenschaften zu lesen, von denen mal teilweise noch nie gehört hat.

Die Autorin hat meiner Meinung nach genau die richtige Mischung aus langen, tiefenpsychologischen Ausführungen und kurzen Kapiteln zur Auflockerung getroffen. Nicht alle behandelten Themen sind gleich ernst und manche nur aus Spaß enthalten, aber so ist das Buch ein kurzweiliges Leseerlebnis, bei dem man sich ein ums andere Mal fragt, ob man vor dieser oder jener Sache nicht doch Angst hat.

Die äußere Gestaltung des Hardcovers ist auch sehr hochwertig und ansprechend. Die Goldprägung des Titels macht das Buch zu einem echten Hingucker im Regal. In den Kapiteln sind außerdem immer mal wieder schwarz-weiße Illustrationen, die den Text auflockern.

Bewertung vom 26.10.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Wenn man mit der Känguru-Trilogie von Marc-Uwe Kling vertraut ist, ist dieses vom Autor selbst gelesene Hörbuch wie ein Trip in die Vergangenheit. Es sind sogar ein paar kleine Easter Eggs im Buch versteckt.

Das Hörerlebnis ist wirklich fantastisch, die musikalische Untermalung ist lebhaft und passt zur Geschichte und die unterschiedlichen Charaktere lassen sich gut unterscheiden. Die Handlung ist kurzweilig und für Kinder gut nachvollziehbar, hat aber auch für Erwachsene ihren eigenen Witz. Besonders das Klugscheißerchen ist so trocken und altklug, dass ich mehrmals loslachen musste, weil mich ein Witz so aus der Kalten erwischt hat.

Eine amüsante Geschichte für Familien, in denen es kleine oder große Besserwisser gibt. Ich hab schon ein paar Ideen, bei wem das Buch dieses Jahr unterm Weihnachtsbaum landen wird. :)

Bewertung vom 14.10.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


gut

Ich bin zwiegespalten, was die Verarbeitung der mexikanischen Kultur in diesem Roman angeht.
Einerseits finde ich den Stoff natürlich spannend und es ist schön und wichtig, dass verschiedene Kulturen und Traditionen in der (Jugend-)Literatur ihren Platz finden, aber irgendwie war es mir in Verbindung mit den Drachen, Fae, Hexen und der Voodoo-Thematik etwas zu viel.
So hatte ich das Gefühl, das keiner Kultur (bezogen auf Mexiko und Voodoo) genug Platz gegeben wurde, sondern alle reingequetscht wurden um ein möglichst großes Spektrum an Übernatürlichem abzubilden.
Das finde ich den real existierenden Traditionen gegenüber etwas ungerecht und macht mir ein komisches Bauchgefühl.

Davon abgesehen habe ich mich über die Diversität in diesem Buch gefreut und war positiv überrascht, wie natürlich sich manche Szenen ergeben und angefühlt haben.

Was mich am Hörbuch gestört hat ist, dass eine Sprecherin alle Rollen gelesen hat. Viola Müller hat super gelesen, aber so waren die drei verschiedenen Perspektiven nur schwer zu unterscheiden. Vor allem Valentina und Emiliano, die zum Teil Dialoge mit den selben Personen haben, hören sich sehr ähnlich an. Wenn man nicht mit voller Konzentration bei der Sache ist oder nach einer Unterbrechung wieder ins Hörbuch einsteigt, vergisst man leicht, in wessen Kopf man sich nun befindet.

Sandra Grauers Schreibstil hat mir aber gut gefallen und vor allem ihre actionreichen Szenen sind mitreißend und fesselnd.

Ich würde jedoch empfehlen, vorher zumindest ihre "Flame & Arrow"-Dilogie zu lesen, da deren Charaktere hier eine große Rolle spielen. Man muss es nicht, ich habe auch so alles verstanden, aber für mehr Worldbuilding bietet es sich an.

Bewertung vom 09.10.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


gut

Ja, ich bin eine oberflächliche Person: ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil mir das Cover so gut gefällt und das Gesamtpaket mit dem Farbschnitt einfach super schön aussieht.
Auch das Setting im Blumenladen, wo sich der Großteil der Geschichte abspielt, ist toll, man kriegt glatt selbst Lust, die Sprache der Blumen zu lernen und sich im Straußbinden zu versuchen.

Einige Dinge haben mich am Buch trotzdem gestört. Als Person, die selbst introvertiert ist, gern allein arbeitet und generell lieber in Ruhe gelassen wird, finde ich Lioras aufdringliches Verhalten, vor allem in der ersten Hälfte der Geschichte, ganz schrecklich. Schade, dass es nicht als solches aufgezeigt wird, sondern Kieran "es ja eigentlich will" und Liora einfach so ein Sonnenscheinchen ist, dass sie ihn mühelos aus der Reserve lockt.
Hier hätte man die Gelegenheit nutzen können aufzuzeigen, dass es verschiedene Arten von Menschen gibt und nicht alle davon aus ihrer introvertierten Distanz geholt werden wollen, und dass das okay ist.

Generell ist mir die Geschichte ein wenig zu unausgegoren. Liora und Kieran gehen zur Arbeit, machen Besuche bei anderen Charakteren, gehen gelegentlich spazieren - die ganze Dramatik spielt sich (bis auf das Ende) auf emotionaler Ebene ab und wird in Traumsequenzen und Dialogen dargestellt. Beide haben unglaublich viel schlimmes Zeug erlebt, aber richtig mitfühlen kann man es nicht. Hier fehlen mir mehr Informationen.
Auch die Nebencharaktere sind ein bunter Blumenstrauß (no pun intended) aus Figuren, die leider sehr stereotyp und pappaufstellermäßig sind. Lioras Nachbarin Tessa ist Wahrsagerin und existiert nur, um Tee zu trinken und Lebensweisheiten von sich zu geben. Chris, den Kieran zufällig kennenlernt, wird nur eingeführt, um Kieran einen Schubs in die richtige Richtung zu geben und hat sonst keine Daseinsberechtigung. Zu einigen anderen Charakteren wie Luke oder Jo fehlen mir schon zu Beginn der Geschichte Informationen. Eine grobe Altersangabe oder physische Beschreibung sind wichtig, um sich die Figuren bildlich vorstellen zu können.

Ich finde das Buch für einen Debutroman trotzdem gelungen und ich habe es verschlungen. Meine Kritik klingt vielleicht etwas hart, aber ich hatte viel Freude an dem Buch und das ist ja die Hauptsache. Den zweiten Band habe ich mir schon vorgemerkt.

Bewertung vom 09.10.2023
When The King Falls / Vampire Royals Bd.1
Niehoff, Marie

When The King Falls / Vampire Royals Bd.1


sehr gut

"When the King Falls" ist eine moderne Interpretation des Vampirmythos, in dem Florence Hawthorne, die als Teil der Rebellion aufgewachsen ist, auf den englischen Vampirkönig Benedict Tudor trifft, indem sie für ein Jahr seine Blutbraut wird.

Die Protagonistin Florence ist eine eigensinnige, gefühlvolle Figur, die sich sehr real anfühlt und deren innere Zerrissenheit nachvollziehbar dargestellt wird. Der Zwiespalt zwischen ihrer Aufgabe und ihren Gefühlen wird über den Verlauf der Geschichte gut aufgebaut und endet in einem emotionalen Finale.

Ich weiß nicht so recht, ob mir diese moderne Interpretation einer Vampirmonarchie zusagt. Ich musste jedes Mal loslachen, wenn in einer Szene der mächtige, gefährliche Benedict im ersten Moment Florence' Blut trinkt und im nächsten am Laptop sitzt und Homeoffice macht.

Ich hätte mir auch mehr Informationen zur Rebellion gewünscht. Florence wurde ihr ganzes Leben auf diese Aufgabe vorbereitet und darüber hätte ich wirklich gern mehr gehört. Im Mittelteil des Buchs passiert nicht so viel, da hätte man so etwas gut einbauen können.
Die letzten paar Kapitel sind dafür wirklich der Hammer, ich hatte regelrecht Herzklopfen, weil sie so spannend waren. Das Ende hat mich atemlos zurückgelassen und der zweite Band der Dilogie kann gar nicht schnell genug kommen.

Bewertung vom 06.10.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Ich hatte bisher immer einige Startschwierigkeiten mit Riley Sager, aber dieses Buch hat mich einfach nur umgehauen. Ich habe mitgefiebert, mich gegruselt, gelacht, geweint - so viel mehr gefühlt als man es bei einem Thriller erwarten würde.

Das Buch beginnt mit einem gruseligen Schulhofreim, der die blutigen Ereignisse einer Nacht im Jahre 1929 aufzählt. Die damals 17-jährige Lenora Hope soll ihre ganze Familie umgebracht haben, obwohl sie auf Unschuld plädierte. Jetzt, 50 Jahre später, lebt sie zurückgezogen in Hope's End, dem Haus ihrer Familie, wo sie nach einigen Schlaganfällen stumm und bettlägerig ist.

Im Jahre 1983 kommt nun die Protagonistin Kit ebendort an und soll Lenoras Pflegerin werden. Auch sie trägt Geheimnisse mit sich und hat keine Wahl, als die Anstellung anzunehmen.

Die ersten Kapitel ziehen sich ein bisschen, aber es lohnt sich durchzuhalten. In zwei Perspektiven erfahren wir sowohl Kits aktuelle Sicht, als auch die damaligen Ereignisse durch Lenoras Augen.
Diese Geschichte ist so verwoben, von Twists gespickt und dennoch irgendwie herzerwärmend, dass mir einige Charaktere noch lang im Kopf bleiben werden. Selbst wenn man die finale Auflösung vermutet, gibt es Überraschungen auf dem Weg dahin und die Lektüre ist es definitiv wert.