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WriteReadPassion

Bewertungen

Insgesamt 156 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2021
Der Tod und das dunkle Meer (ungekürzt) (MP3-Download)
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer (ungekürzt) (MP3-Download)


weniger gut

Eine tolle Idee im selben Stil vom Vorwerk, aber weniger ansprechend umgesetzt

Bewertung:
Das Cover und der Titel sind wunderbar, ich habe daran gar nichts auszusetzen. Durch die Leseprobe konnte ich auch sehen, dass im Buch wieder passende Verzierungen vorhanden sind.

Nachdem mir "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" sehr gefallen hat, wollte ich auch diesen Krimi ausprobieren. Obwohl ich weiß, dass seine Werke lieber gelesen werden sollten, weil sie sehr anspruchsvoll sind, habe ich mich entscheiden, es als Hörbuch zu hören. Ich hatte schon ein merkwürdiges Gefühl, als ich die Chance hatte, das Buch bei Vorablesen mit Punkten einzutauschen. Mich hat der Klappentext schon nicht richtig ansprechen können, wie das beim Vorwerk.

Ich habe sein Vorwerk gelesen und gehört und empfehle das Lesen. Denn man braucht entweder ein sehr gutes Gedächtnis oder muss viele Notizen schreiben. Viele Personen und eine inhaltsreiche Erzählung beanspruchen volle Aufmerksamkeit. Einfach runterlesen und runterhören ist bei seinen Werken nicht. Mit diesem Bewusstsein und der Erfahrung bin ich an das Hörbuch gegangen.

Das Personenverzeichnis auf Hörbüchern kann sich doch keiner merken. Ist gut gemeint, aber in diesem Fall sinnlos. Daher habe ich bei Mojoreads von der Leseprobe ein paar Namen des Personenverzeichnisses aufgeschrieben und sie neben mich gelegt, während ich das Hörbuch gehört habe. Und wie ich aus Erfahrung weiß, hat mir das geholfen. Jedoch leider, leider, LEIDER! habe ich nach 1:31 Stunden aufgegeben. Die Geschichte finde ich so furchtbar langweilig ... es tut mir von Herzen weh, das zu schreiben. Eine Schande!

Schon der Beginn ist recht spannungslos und dem habe ich etwas Vorlauf gegeben. Manchmal braucht es ja etwas. Aber es findet kein Aufwärtstrend statt, jedenfalls nicht in den ersten 1 1/2 Stunden. Und für mehr fehlte mir die Geduld, so mal es auch keinen Sog hat, der mich hat länger durchhalten lassen, wie das manchmal der Fall ist.

Vom Erzählstil her gleicht es dem vom Vorwerk und auch die anspruchsvolle Handlungssetzung erinnert mich daran. Man tut sich wahrlich gutes auch hier Notizen aufzuschreiben, und am besten liest man das Buch.

Den Sprecher finde ich gelungen gewählt und bringt einen Touch englische Kulisse mit seiner Stimme rein, bitte fragt mich nicht, wie. Bei mir kam es einfach so rüber. Ich finde, man merkt einfach, dass die Erzählung englisch ist, auch wenn sie diesmal gar nicht in England spielt.


Fazit:
Leider für mich eine Enttäuschung, aber es ist auch nicht so leicht an das Vorwerk ranzukommen oder es gar zu übertrumpfen. Mir hat hier der lange Atem gefehlt, und wer weiß, vielleicht hätte es mir dennoch missfallen. Auf jeden Fall solltet ihr es lesen statt hören und Notizen machen. Ich bin aber gespannt auf sein nächstes Werk, vielleicht sagt das mir wieder zu.

Das Hörbuch ist in meinen Augen bei 29,95 € überteuert.

Bewertung vom 16.09.2021
Tote schweigen nie (MP3-Download)
Turner, A. K.

Tote schweigen nie (MP3-Download)


schlecht

Das, was die Geschichte besonders machen sollte, ist nicht besonders umgesetzt

Bewertung:
Das Cover verrät nichts, dafür der Titel umso mehr. Er passt zur Idee der Geschichte, dass Cassie die Toten sprechen hören kann. Leider ist von dieser tollen Idee, sowie die von Cassies eigenwilligen Charakter, nichts richtig gut umgesetzt. Und gerade diese zwei Komponente sollen die Geschichte besonders machen. So die Idee ...

Cassie ist ein besonderes Individuum. Das gefällt der Leser- und Hörerschaft auch sicher an ihr. Der Charakter ist eben kein a-typischer und sowas hört und liest man eben gerne. Aber Cassie finde ich doch in einigen Dingen grenzwertig:

Cassie stellt einen Schädel im Bad aus, den sie vom Flohmarkt hat. Und versteht nicht, dass das andere irritieren kann ... vor allem, was soll das? Schädel auf Flohmärkten kaufen ... sie hat kaum zwischenmenschliches Grenzempfinden. Mal abgesehen vom Streit um die Genehmigung, wenn ein Schädel nicht 100 Jahre alt ist. Das ist respektlos den Menschen gegenüber, egal wie alt die Schädel sind!!

... und nahm sich das Eichhörnchen vor, dass ihre Großmutter ihr geschenkt hatte und das im Kühlschrank aufgetaut war. - Erstens BÄH!!! Tut so als ob das normal wäre. Und zweitens DAS ARME EICHHÖRNCHEN. Ist sicher nicht vom Baum gefallen, sondern extra getötet worden.

Dass Cassie Tote hört, merkt man oft nicht. Die Sprecherin spricht das normal und auch wie es in die Geschichte eingebunden wird, ist nicht merklich. Bei der alten toten Dame habe ich nicht verstanden, ob sie gesprochen hat oder ob das Cassies Gedanken waren ...

Diese Ermittlerin Fly oder so ist ziemlich arrogant und herablassend anderen gegenüber. Und wie Cassie finde ich sie auch ungeeignet als Polizistin. Die verträgt auch gar nichts.

Die Sprecherin spricht die Ermittlerin mal männlich, mal weiblich ... irritierte mich, da ich nicht wusste, wer da gerade spricht. Nervt!

Auch sonst ist der Erzählstil eher stockend und es passiert kaum etwas, ja so gut wie gar nichts, außer das Wissen über Cassies Leben und dessen Einzelheiten.



Fazit:
Band 1 der Reihe und letzter Band, den ich mir antue. Auch wieder ein Vorablese-Buch, dass ich erstmal holen wollte, es dann doch gelassen und auf das Hörbuch bei Bookbeat gewartet habe. Ist ja nie sicher, ob Bookbeat das reinbekommt. Aber ein sicherndes Risiko als es einfach bei Vorablesen zu holen.

Es fehlt das mitreißende Erzähltempo. Es geht auch nur um Cassies Leben und kaum um die Ermittlungen. Mit Thriller hat das hier nichts zu tun! Enttäuschend!

Bewertung vom 07.09.2021
Von hier bis zum Anfang (MP3-Download)
Whitaker, Chris

Von hier bis zum Anfang (MP3-Download)


sehr gut

Schwere Lebensumstände und wenig Ermittlungsarbeit mit einigen Offenbarungen

Bewertung:
Der Sprecher sieht recht jung für seine eigene Stimme aus, dabei ist er bereits über 40 Jahre alt. Bei seinem Foto dachte ich, er sei um die 30 Jahre alt. Beim Hören hatte ich immer einen über 50 Jährigen vor Augen. Die Stimme ist sanft und schleifend, aber dennoch nicht langweilig oder gar öde. Ja, solche gibt es auch. Nicht jeder ist für Tonaufnahmen geschaffen. Seine Stimme passt hervorragend zu diesem Kriminalroman. Sie ist unaufgeregt und dennoch hebt sie sich bei den verschiedenen Charakteren in den Nuancen ab. Zu Beginn wirkte sie auf mich etwas träge, dazu dieser lahme Anfang ... Oh je, dachte ich. Der Gedanke des Abbrechens kommt mir bei so was immer, aber ich wollte unbedingt, dass die Geschichte gut ist und so habe ich weitergehört.

Alles sehr unaufgeregt - Geschichte und Erzählung des Sprechers. Es gibt viele Personen und viele Leben, die erzählt werden. Der Wechsel erfolgt willkürlich, sodass ich mir bei manchen gewünscht hatte, noch etwas bei der jeweiligen Person zu verbleiben. Das macht die Geschichte auch vielfältig. Die Geschichte ist ganz typisch nach amerikanischer Kleinstadt erzählt, mit einem Polizisten, der jeden kennt, wie auch alle Stadtbewohner untereinander. Auch das Setting und Feeling sind danach gehalten. Ich hatte diese Kleinstadt richtig vor Augen.

Das Ende mit seinen ganzen Enthüllungen überrascht nicht nur, es lässt einen auch etwas mit allem allein. Das ist Absicht so, aber ich wünschte mir, diese Erkenntnisse würden etwas Früchte tragen und nicht einfach hingeknallt.


Fazit:
Ich hatte auf einen Thriller gehofft, und wurde enttäuscht. Dann fand ich mich damit ab, einen Krimi vor mir zu haben, aber auch das ist nicht wirklich vorhanden. Wer einen Krimi mit richtigen Ermittlungen sucht, ist hier fehl am Platz. Auch dass der Roman bei manchen Produktseiten als Thriller deklariert wird, finde ich unterirdisch. Diese Erzählung ist allerhöchstens ein leichter Kriminalroman, man kann ihn aber auch als Familiendrama oder Romandrama einordnen. Der Fokus sind nicht die Ermittlungen, sondern die einzelnen Leben der Personen. Erst am Ende folgt eine kleine Kette an Ermittlungserkenntnissen, die einer nach dem anderen geliefert werden, da zuvor kaum etwas stattfindet. Dennoch ist es keine Art Ermittlerarbeit wie man das aus Krimis und Thrillers kennt.

Wenn man die ersten zwei Stunden durchhält, bekommt man einen Sog zu spüren, an dem man zu Anfangs nicht geglaubt hat. Die Geschichte ist heftig in ihren vielen Lebenssituationen einzelner, aber dennoch sehr unaufgeregt im Ganzen. Und genauso auch erzählt. Mir persönlich kam Vincent zu kurz, aber das ist nicht nur der großen Personenanzahl geschuldet, sondern auch den Ereignissen, die ich nicht ausführen werde. Daher muss es so schwammig bleiben. In der Geschichte gibt es viele Lebensthemen, mit denen wir mehr oder weniger oder gar nicht in Berührung kommen: Liebe, Hass, Verachtung, Vergebung, Scham, Schuldgefühle, Konfrontation, Verdrängung, Verbrechen, Unfälle, Sehnsüchte, Familienbande, Einsamkeit, Krankheit, Opferbereitschaft, Träume, Chancen ...

Ich bin froh, dass die Geschichte doch noch Überzeugungskraft hat und den spröden Anfang hinter sich lässt. Deshalb kann ich auch insgesamt 4 Sterne vergeben. Trotz der Kritikpunkte, und der Sprecher wird ja auch bewertet.

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 22.08.2021
The Group
Tate, Christie

The Group


sehr gut

Man muss hier nach zweierlei Maß bewerten: System und Geschichte

Bewertung:
Ich finde das amerikanische Therapiesystem im Großen Ganzen, so wie das hier geschildert wurde, schlecht. Ich weiß ja nicht, ob das die Regel dort ist. Aber Christies Therapiegruppe und den Therapeuten finde ich in vielen unter aller Sau. Es ist nicht alles schlecht, die Flexibilität könnte Deutschland echt mal einführen. Das fehlt total. Hier passt das Bild mit dem Stock im Hintern gut. Da ist Amerika viel weiter. Aber ich bin mehr schockiert als neugierig von Christies Erzählung herausgegangen. Mich hat schon lange kein Buch mehr so geschockt, und das auf Dauerlauf!

Für mich bleibt auch einiges ungeklärt, nicht nur wegen der großen Zeitsprünge und dem flotten Ende. Sondern auch wegen des Therapiesystems, das Christie erzählt. Ist das in Amerika so die Regel? Oder ist Dr. Rosen eine von wenigen? Auch die Frage nach der Berufsdeklarierung ist offen: Christie beschriebt Dr. Rosen als Psychotherapeut und Psychiater. Das verwirrt mich nach wie vor, denn in Deutschland gibt es diese Kombination nicht. Psychiater therapieren nicht und haben mehr mit Medizin als mit Psychologie zu tun. Ist das also auch in Amerika üblich? Auch die Leserunde hat das nicht geklärt, leider. Falls jemand da mehr weiß, bitte ich um Erleuchtung. Ich suche mich ja im Internet doof.

Fazit:
Ich, wir alle, können das Buch auch nicht aus unserer Sicht bewerten wie wir andere Bücher bewerten können, da das hier eine ganz andere Gesellschaft ist. Ich kann ja nicht schreiben, das Buch gefällt mir nicht, wie das alles so stattfindet, deshalb vergebe ich nur 3 Sterne. Leider tun das viele Leser, nicht nur bei diesem Buch. Da hätte Christie ja lügen und extra für ausländische Leser die jeweiligen Sachlagen anpassen müssen. Das wäre ja keine Biografie, sondern ein fiktiver Roman geworden. Ich kann nur die ganze Form der angegeben Sachlagen beurteilen, gut oder schlecht finden. Daher vergebe ich auch 4 Sterne.

Das Buch ist wirklich nicht für Leser außerhalb Amerikas gemacht. Die Methoden sind einfach zu kontrovers und der Schreibstil zu amerikanisch. Und die Leserschaft schmeißt leider das alles in einem Topf mit einer Biografie, die eben amerikanisch ist. Das Buch wird meiner Meinung nach hier nicht die gerechte Bewertung erhalten, die sie verdient. Man muss klar trennen können zwischen dem staatlichen System und einer wahren Erzählung. Ersteres erhält von mir 2 Sterne. Zweiteres 4 Sterne. Nur um das mal klarer Aufzuführen.

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 15.08.2021
Wer knabbert da an meinem Gemüse?
Kiss, Fiona;Steinert, Andreas

Wer knabbert da an meinem Gemüse?


sehr gut

Informatinsreich und vielfältig mit Liebe zur Natur!

Bewertung:
Das Inhaltsverzeichnis ist farbig unterteilt; der Schädlingsteil rot und braun, der Nützlingeteil hellgrün und dunkelgrün, die gelb farbigen Kapitel im Buch sind hier nur mit Überschrift und gelb, grün und rot gefärbt. und der Rest gelb und schwarz.

Das Inhaltsverzeichnis führt schon auf, was man im Buch findet: Schädlinge, Nützlinge, Jauchen zum selber Brühen, Informationen zum Netzwerk der Natur allgemein und Tipps & Tricks.



Den Schädlingsteil finde ich es etwas durcheinander gemacht. Anders als bei den Nützlingen, werden hier auch Tierfotos bei Steckbriefen gezeigt, die mit dem Tier nichts zu tun haben bzw. das es nicht das Tier ist. Mir ist das zu wirr. Beim Nützlingsteil wiederum finde ich es schön übersichtlich; Steckbriefe zu den jeweiligen Nützlingen. Das erleichtert das Lesen und das Verständnis. Vor allem bei so viel Input, das hier drinsteckt, braucht es viel Ordnung. ich war zum Teil sehr überfordert. Ich habe auch nicht alles verstanden, manches habe ich auch neu gelernt, wie Nadelkompost. Was genau das ist, wird hier leider nicht beschrieben.

Anbei gibt es ein Poster. Es enthält eine Übersicht über die im Buch beschriebenen Tiere; wann sie vorkommen, zu was sie zählen, wo sie vorkommen und Tipps dazu. Hier wären aber auch eine kurze Zeichnung der Tiere sinnvoll. Ich kann mir unter manchen nichts vorstellen.

Ich hätte manche Kapitel anders angeordnet, Beispiel "Boost it up! Das Immunsystem der Pflanzen"; das hätte ich eher nach dem Nützlingsteil gesetzt.


Was ich auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte, ist der kleine Flyer des Verlages, der im Buch steckte. Den habe ich auch erst sehr spät entdeckt, denn er ist so dünn, dass er im hinteren Buchteil gar nicht auffiel. Ein geniales Infoblatt über die Löwenzahn-Bücher. Ein kleiner Ausschnitt:

Löwenzahn-Bücher kannst du vergraben, kompostieren, anknabbern ...
als Sitzplatz nutzen, als Sonnenblende ... und was dir sonst noch so einfällt. Und klar, du kannst sie lesen.
Denn zugegeben - es wär' schon schade, wenn wir sie in eine so außergewöhnliche Schale werfen und du sie an deine Regenwürmer verfüttern würdest. Könntest du aber! Jedenfalls den Innenteil.

Der Flyer zeigt, wie der Verlag handelt. Ökologisch und mit viel Nachdenken. Darum geht es auch in diesem Buch. Es wird sehr oft deutlich gemacht, dass Chemie nicht die Lösung ist, zumindest meistens nicht, und die Natur viele Hilfsmittel hat. Und mal logisch gedacht: Muss sie ja! Schließlich gibt es sie länger als uns Menschen und sie hat nicht auf uns gewartet. Sie ist auch nicht auf uns angewiesen. Ich finde es immer noch sehr erstaunlich, was die Natur alles für Heilmittel hat, für jede Beschwerde gibt es was, man muss es nur wissen. Und was an Wissen vor Jahrhunderten und Jahrtausenden verloren gegangen ist, das wissen wir nicht. Vieles, was wir als neue Entdeckung loben, könnten unsere Vorfahren längst alltäglich genutzt haben.


Fazit:
Mein erster Eindruck war: Vielfältig, viel Input und tolle Aufmachung.

Das Buch ist toll gemacht. Mein großer Kritikpunkt ist die unübersichtlich gemachten Seiten der Schädlinge. Diesen Bereich finde ich zu wirr, dagegen ist der Teil der Nützlinge sehr geordnet. Die Infos sind so zahlreich, dass ich das Buch mehrmals lesen muss, um die Sachen zu behalten. Also wirklich ein Buch zum immer wieder reinlesen. Am Anfang kann das Buch einen wirklich überfordern, ich musste mehrere Pausen einlegen, um alles sacken zu lassen. Aber mit einmal lesen kommt man hier nicht durch. Das Buch ist wirklich ein toller Ratgeber, den man mehrmals in die Hand nehmen muss, um ausreichend Informationen beisammen zu kriegen - im Kopf.

Wer sich also näher mit Mutter Natur und ihren Geschöpfen befassen möchte, anstatt direkt die Chemiekeule draufzuschwingen, der hat mit diesem Buch das ideale Werkzeug. Für mich wegen der großen Kritik noch 4,5 Sterne.

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 22.07.2021
Fritz und Frieda
Böhm, Anna

Fritz und Frieda


sehr gut

"Verlaufen ist nicht so schön, aber nach Hause kommen schon."

Bewertung:
Zuerst muss ich anmerken, dass mein Exemplar 1 1/2 Wochen später bei mir eintraf und die Leserunde somit ja schon vorüber war. Bei einem Kinderbuch mit 22 Seiten sind die Runden ja sehr kurz. Auch die Umstände, wie ich das Buch bekommen habe, war ärgerlich. Aber nur so viel; weder Verlag noch Autorin können etwas dafür!

Das Cover und die gesamte Aufmachung sind super süß und kindgerecht gestaltet. Ich bin eine Erwachsene, die sehr gerne Kinderbücher liest. Wir können da auch viel lernen und manchmal ändern sich Blickwinkel auf Sachen.

Die Geschichte um Fritz und Frieda ist sehr übersichtlich gestaltet. Die Schrift ist weder sehr groß, noch sehr klein, ich finde sie ideal. Die Illustrationen sind toll und schön anzuschauen. Wie Kinderbücher halt sind, ist auch die Geschichte leicht und ohne detailliert rationale Denkweisen erzählt. Als Erwachsene fallen mir natürlich Kleinigkeiten auf, bei denen ich denke, als Erwachsener handelt und denkt man da anders.


Fazit:
Ein tolles Kinderbuch mit wichtigen Botschaften wie "Du bist nie allein" und "Helfen wir uns gegenseitig". Das kann auch Erwachsene nochmal zum Nachdenken anregen. Die Altersangabe des Verlages ab 4 Jahren finde ich perfekt und stimmig gewählt.

Hier fiel mir auf, dass das typische Mädchen/Jungen-Schema genutzt wird: Mädchen weinen sehr viel, Jungen wenig. Das missfällt mir hier! Wir brauchen Kinderbücher, die endlich mal von solchen dümmlichen Schemen wegkommen und die Wahrheit vermitteln. Diese Stereotype sitzen zu fest in den Köpfen der Menschen, da sollten Kinderbücher diese nicht auch noch stärken. Da das ein erheblicher Punkt ist, vergebe ich 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2021
Meine innere Uhr
Peschel, Pepe

Meine innere Uhr


sehr gut

Informationsreiches Werk, das Wissbegierige zum Thema vielfältig befriedigt

Bewertung:
Im Kapitel Leben im Rhyth-"Muss" geht es um die Bedeutung des Biorhythmus und wodurch wir alles beeinflusst werden. Die verschiedenen typen wie Eule, Lerche und Kolibri werden erklärt, neue und alte Forschungen, was Hormone mit allem zu tun haben und es gibt ein Interview mit einer Ärztin, die ein Schlaflabor leitet. Obwohl ich das meiste schon wusste, habe ich auch ein paar neue Sachen erfahren, z.B. über eine alte Studie, die dazu geführt wurde und der Nobelpreisträger, der unserer innere Uhr "entdeckt" hat.

Im Kapitel Sozialer Jetlag und die Folgen werden die alltäglichen Herausforderungen für unseren Biorhythmus aufgeführt. Was für Erkrankungen aus einem gestörten Rhythmus folgen können und wie das gesellschaftlich in den Griff zu kriegen ist. Auch hier ist wieder ein Interview mit einer Ärztin dabei, die über ihr Leben mit Nachtschichten und Schichtarbeit generell spricht.

Im Kapitel Endlich im Takt - Dein 3-Schritte-Programm geht es darum, selbst aktiv zu werden und etwas zu verändern. Viele Tipps und Übungen, die man nachmachen und im Alltag einbauen kann, sind dabei. Diese waren mir bereits bekannt, aber das Öldispersionsbad war mir komplett neu. Das kannte ich noch nicht. Punkt drei ist mir etwas negativ haften geblieben. Hier wird suggestiert, dass es allein am Einzelnen liegt, nicht an den äußeren Umständen. Am Anfang sind die noch mit dabei, in dem ersten und zweiten Kapitel. Aber hier gibt es Sätze, da musste ich schlucken, weil ich merkte, wie die Wut hochkam. Ich denke, das ist gar nicht so gemeint, wie es wirkt. Auf mich wirkt es, als ob wir selber schuld sind, dass unserer Rhythmen außer Takt geraten. Das ist so ein Muster, dass ständig in allen Bereichen vorkommt: Man ist immer selber schuld. Die Außensysteme nie. Eine gewisse Verantwortung trägt jeder für sich selbst und ich finde den Kapitel auch sehr wichtig, an diese zu appellieren. Aber hier kam es mir doch etwas zu typisch deutsch rüber: "Wenn das und das passiert, bist nur du selber schuld."

Im Anhang finden wir Bücher zum Weiterlesen. So etwas mag ich auch immer sehr gerne. Leider sind die Tipps hier viel zu unübersichtlich aufgelistet. Nichts fett gedruckt oder keine Leerzeilen oder Absätze, damit man die ganzen Bücher voneinander halten kann. Das ist für mich ein einziges Chaos und sehr schwer zu lesen. Ich habe es also aufgegeben. Wenn schon keine Absätze gewollt waren, hätte man die Titel wenigstens in Fettschrift drucken sollen, um diese übersichtlich lesbar zu machen. Ich kriege davon einfach nur Augenschmerzen und Unlust weiterzulesen. Anders ist das bei den empfohlenen Links zu diesem Thema. Hier wurden alle meine Vorschläge angewandt und das Ergebnis ist super lesbar. Darauf folgen noch drei weitere Buchtitel aus dem Verlag und das Impressum.


Fazit:
Für absolute Einsteiger in dieses Thema ein hervorragendes Buch, das alte wie neue Informationen beinhaltet. Für mich, als bereits Eingelesene in dieses Thema ist meine Neuerkenntnis sehr gering, aber es gibt sie. Das liebe ich so; man kann immer wieder neues erfahren, auch in scheinbar schon wissenden Bereichen. Trotz meiner scharfen Kritik an einigen Punkten finde ich das Buch lesenswert und ein super Einstieg für Anfänger. Das Buch liefert randvoll Wissen aus Medizin, Forschung, Alltag und Hintergründe des Biorhythmus.

Eine Anmerkung habe ich noch: Ich finde das Buch mit 20 € viel zu teuer, wenn ich das mit anderen Sachbüchern vergleiche. Ich hätte mir das im Buchladen nicht gekauft und ich glaube auch, dass manche Leser das genauso sehen. Dafür bietet das Buch viel zu wenig im Gegensatz zu anderen Büchern. Hier wären mindestens 5 € weniger verkaufsfördernder. Ich habe viele Beispiele, die ich nennen könnte, aber das wäre wohl zu viel an dieser Stelle.


Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 06.07.2021
Was Männer nie gefragt werden
Kühne, Fränzi

Was Männer nie gefragt werden


sehr gut

"Von Männern lässt man sich die Welt erklären, Frauen dagegen müssen beweisen, dass sie die Welt verstanden haben."

Bewertung:
Fränzi versucht für alle Frauen zu sprechen und für sie einzutreten, aber es gelingt ihr im Buch nicht immer. Mich stört hier, dass sie immerzu nur von jungen Frauen spricht. Bis zu welchem Alter ist man denn noch jung? Was ist mit älteren Frauen? Haben die kein Anrecht auf Gleichberechtigung? Ich glaube, das ist nicht so gewollt von ihr und sie vertritt ja auch alterstechnisch die junge Frau. Aber hier kommt eben nur der Fokus auf junge Frauen. Vor allem werden die alle gleichgesetzt mit hohem Bildungsstandard und zu hohen Positionen fähig. Aber es gibt eine Vielzahl anderer Frauen, auch junge Frauen, bei denen das nicht so ist und für die das nicht infrage kommt. Bei Fränzi wirkt es eher, als ob nur junge Frauen diese Probleme haben, nicht Frauen allgemein. Ich habe die Sorge, dass dieses Buch den Blick nur auf junge Frauen lenkt und nicht auf das generell strukturelle Problem Frauen allgemein gegenüber.

Die Fragen waren größtenteils zu unpersönlich, auch wenn wenige Interviewpartner das anders sahen. Aber wir werden noch ganz andere Fragen gestellt, bei Bewerbungen zum Beispiel: "Haben Sie vor, in den nächsten Jahren Kinder zu bekommen?" Eine der Fragen, die gestellt werden darf, man aber nicht beantworten muss. Aber wie reagiert man da? Man kann sie offen stehen lassen und/oder auf die Privatsphäre hinweisen, aber kein Gesetz gibt uns den Schutz vor Benachteiligung, weil wir diese Frage nicht beantworten, und wenn doch, unbefriedigend für die Arbeitgeber. Dem steht es ja frei, uns doch nicht einzustellen, weil ihm unsere Haltung nicht gefällt. Vor allem beginnt die Benachteiligung ja schon bei der Stellung der Frage. Einen Mann wird so eine Frage nie gestellt. Warum auch? Die Frauen kümmern sich ja um die Kinder. Die Männer können tun und lassen, was sie wollen. In dem Fall Karriere machen. Ich finde, Fränzi hätte da schon ein paar härtere Fragen aufgreifen können. Das habe ich mir auch tatsächlich so vorgestellt.

Sie stellt auch hin und wieder die falschen Fragen. Sie stellt die Frage, was junge Frauen nicht können, was Männer können. Natürlich erhält sie dadurch die typischen Antworten wie "es fehlt an Erfahrung". Ist ja logisch. Die Frage hätte lauten müssen "Was können Frauen nicht, was Männer können?" Da wären die Antworten interessant gewesen, weil sich die Männer nicht auf die Ausrede Erfahrung hätten ausruhen können.

Fazit:
Es ist kein Anklagebuch, eher ein offenes Aufzeigen der Problematik, bei dem mir manchmal die Wut gefehlt hat. Ohne die Wut ändert sich auch auf der Frauenseite nichts. Angemessene Wut ist ein Werkzeug, dass uns aktiv Veränderungen herbeiführen lässt. Und wenn man sich mit dem Männersystem befasst, merkt man die fehlende Wut der Frauen darüber. Man fragt sich: Wo bleibt die Wut über so viel Ungerechtigkeit? Darauf gibt es verschiedene Antworten: Trägheit, Leugnung, Scham, Schuldempfinden, Gewohnheit, Erziehung, "Tradition", fehlendes SELBSTbewusstsein, Hoffnungslosigkeit, Resignation ... ich kenne sie als Frau auch alle.

Trotz meiner negativen Kritiken an dem Buch und manche Herangehensweisen, empfehle ich das Buch jedem weiter, auch Männern! Fehlende Reflektionen können nur sichtbar gemacht werden, wenn Diskussionen darüber entstehen und das für sie Unsichtbare sichtbar gemacht wird. Das Buch könnte Männern dabei helfen. Und Frauen dabei, gehört zu werden.

Gekürzte Rezension!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2021
Deutschland ist asozial
Krempl, Stefan Daniel

Deutschland ist asozial


sehr gut

DEUTSCHLAND IST ASOZIAL!

Bewertung:
Es wird sehr deutlich, wie asozial das Land agiert. Sehr sachlich, der Schreibstil. Das muss auch so sein, finde ich. Auch der Ärger des Autors ist dennoch für mich rauszulesen, wenn auch nur leicht. Es soll ja in erste Linie aufklären, das Buch. Allerding ist die Sprache nicht immer für Laien verständlich. Da ich bereits das Meiste schon wusste, war es für mich nicht schwer, die Texte zu verstehen. Hin und wieder hatte ich dennoch Schwierigkeiten. Der Autor hat sich bemüht, alles verständlich zu erklären, was nicht immer gelungen ist. Für Menschen, die das erste Mal von all dem lesen (überhaupt erfahren) ist es sicher nicht immer einfach, dem zu folgen, was hier steht.

Das ganze Buch durchzieht dieselben Fragen immer wieder: Wieso wird das nicht verboten? Oder wieso wird das nicht gemacht? Und auch generell: Wieso nimmt man den Reichen nicht etwas ab? Ich nehme die Fragen auch gar nicht ernst, sondern als Fangfrage. Es ist so simpel und offensichtlich: Weil der Staat mitverdient und sonst nicht mehr mitverdienen würde. Lobbyismus, Geldtransfer an Politiker und Parteien. Muss ich da mehr schreiben?

Es gibt zahlreiche Ideen, auch außerhalb des Buches - viele Länder machen es uns vor -, aber die Politiker wollen genau da bleiben, wo sie sind. Und ihre Anhänger ebenfalls. Und Deutschland tut sich generell sehr schwer, etwas neues auszuprobieren. Hier gilt die Devise "Lieber das alte System, das nicht funktioniert, als etwas neues, das funktioniert". Das zieht sich durch alle Bereiche. Es wird bloß Jahrzehnte lang über etwas diskutiert, getan wird aber nichts. Alle unsere sozial gesellschaftlichen Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt und diskutiert worden, zum Teil bis jetzt noch. Anderes wird erst gar nicht in Diskussionen aufgenommen. es ist eine Hinhalte-Technik: Der Gesellschaft zeigen, wir reden darüber ... Brot und Spiele. damit die Leute beschäftigt und abgelenkt sind.

Die Quellen sind leider nicht chronologisch, sodass ich immer etwas suchen musste, um näheres zu erfahren. Irgendwann habe ich es dann ganz gelassen, die Quellen zu lesen. War mir zu anstrengend.


Fazit:
Für mich gab es hier nicht viel neues, ich weiß schon ziemlich lange, was hier vor sich geht in diesem Land. Segen und Fluch zugleich. Denn wählen darf ich ja nicht, meine Tätigkeit beschränkt sich auf mich. Ich finde ein paar Themen vom Autor zu stigmatisierend und falsch bzw. fehlerhaft dargestellt. Vor allem sehr auffällig bei dem Thema "Migration". Dort liegt auch meine größte Kritik. Hier und da gab es für mich neues zu lesen, aber überrascht hat mich nichts. Das tut es schon lange nicht mehr. Geht auch gar nicht, was soll mich da noch überraschen? Für mich ist jedes neu erfahrene ein "Ach ja, wieder ein Beispiel".

Insgesamt hatte ich das Buch nach zweimal lesen, also an zwei Tagen durch, aber ich brauchte immer wieder Pausen davon. Zum einem wegen des Themas, zum anderen wegen des Wetters. Das Buch hat meine Wut, die bereits in mir war, nochmal aufflammen lassen. Es ist eben wie ein Messer in der offenen Wunde. Daher war es für mich auch anstrengend, zu lesen, Notizen zu machen und mich an der leserunde zu beteiligen. Ich habe mich über die Diskussion, dass es überhaupt mal eine gibt, indem Deutschland kritisiert werden darf, sehr gefreut! Es gibt leider sehr wenige Bücher in der Art. Empfehlen kann ich hier den Autor Thomas Wieczorek. Sein Buch "Abgewirtschaftet" habe ich vor vielen Jahren (2013) gelesen, und siehe da, es sind dieselben Themen, die heute noch problematisch sind. Oh Wunder ...


Gekürzte Rezension!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.