BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 81 Bewertungen| Bewertung vom 25.02.2024 | ||
|
Es sind 300 Seiten in einem flüssigen Schreibstil und einem kraftvollen vollmundigen Erzählton (teil in Dialektfärbung), die der Autor Jörg Hartmann füllt. Ich lerne diesen deutschen Charakterdarsteller mal von einer ganz anderen Seite kennen. Bisher war er für mich nur im Tatort als "Faber" präsent. Jörg Hartmann ist in seiner Erzählung sehr persönlich, mit einer großen Prise Humor, berührend und immer wieder sehr familiär. Was ist das Leben eigentlich? Was bedeuten Großeltern, Eltern, Kinder und Familie? Was hat es mit unseren Wurzeln und hier im Speziellen mit seinen zu tun? Ich bekomme als Leserin Einblicke in seinen Schauspielalltag, seine Studentenzeit und wie er so als Zivi war. Auch Rückblicke zum Zeitgeschehen (z.B. der Mauerfall) und der Fortgang mit der Krankheit seines Vaters spielen eine Rolle. Trotzalledem - so richtig gepackt hat mich diese teils Aneinanderreihung von Geschehen nicht. Der Lärm des Lebens ging an mir manchmal etwas leise vorbei. |
|
| Bewertung vom 18.02.2024 | ||
|
Ein Cover, das an Sommer, Sonne und an romantische Bauernidylle erinnert - da wurde ich neugierig. Dieser Roman mit seinen 330 Seiten entwickelt sich beim Lesen zu eine Roman mit Seele. Und genau so habe ich diesen Wohlfühlroman auch "in Angriff genommen". Zum Inhalt: Die berufstätige Maria ist mit ihren Töchtern auf dem Weg zu einem langen Wochenende in die Berge, da erreicht sie ein Anruf der Mutter. Marias Vater hatte einen Unfall und die Mutter braucht dringend Hilfe auf dem Bauernhof ... Ab jetzt beginnen zwei Erzählstränge - einmal Maria in der Gegenwart und einmal die nicht immer sorgenfreien und unbeschwerten Erinnerungen der Kindheits- und Jugendtage auf dem Land, fernab der Stadt, mit Eltern, Bruder und Großmutter. Selbst Landkind (und in der Nähe der Autorin aufgewachsen) kann ich Vielem nur zustimmen. Ich kenne die Gegebenheiten auf dem Land, rieche den selbst gebackenen Apfelkuchen und das frische Heu und rümpfe bei den Erzählungen im Schweinestall die Nase. Martina Bogdahn bringt mich mit ihrem flüssigen Schreibstil, der oft mit einer Prise Humor gewürzt ist, wieder zurück in die Kindheit. |
|
| Bewertung vom 11.02.2024 | ||
|
Zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - und doch so gleich. Philipp, der Außenseiter, ungeliebt, mit einer alkoholsüchtigen Mutter, der "etwas ander Junge", bemüht sich seit Kindheitstagen um einen besten Freund oder eine beste Freundin. Da kommt Faina, das Kind ukrainischer Eltern, gerade zum richtigen Zeitpunkt in seine Schulklasse. Auch bei ihr ist alles anders: Das neue Leben in Deutschland, die Sprache, die Eltern, ja sogar die Feiertage. Philipp sieht seine Chance gekommen, doch die weicht stark vom normalen Empfinden ab - er will Faina beherrschen... Es wird eine toxische Beziehung, die ausartet, wenn Philipp ausrastet. |
|
| Bewertung vom 05.02.2024 | ||
|
In über 250 Seiten wird in diesem Roman Afrika in all seinen Facetten beschrieben. Kraftvoll, detailliert, gewaltig, ehrlich, grausam, brutal und mystisch. Die Ausdruckskraft ist enorm und der Schreibstil feuert mit seinem flüssigen Stil beim Lesen an. Die oft sehr kurzen Sätze sitzen perfekt und der Leserhythmus kann gut gehalten werden. Kurz zum Inhalt: Hunter White (dibioser amerikanischer Geschäftsmann, steinreich, verheiratet, passionierter Jäger und Abenteuerer) erzogen und in der Jagd unterwiesen vom Großvater will seine Big Five vollmachen. Unerwartet kommt alles ganz anders als man denkt und ihm wird ein neuer Deal vorgeschlagen. Die Versuchung mit den Big Six ist übermächtig ... |
|
| Bewertung vom 22.01.2024 | ||
|
Die Hoffnung der Chani Kaufman Selten ist eine Fortsetzung so gelungen. Dieser intensive Roman rund um Chani Kaufman und ihr außergewöhnliches religiöses Leben fasziniert vom ersten Augenblick an. Diesem wunderbaren, für einander geschaffenen Paar wird das allergrößte versagt - ein Kind zu bekommen. Undenkbar für die streng nach Regeln lebende jüdisch-orthodox Familie und die gesamte Gemeinde. Chani und Baruch suchen sich unter anderem Hilfe in einer Kinderwunschklinik. Hier beginnt eine Geschichte, die die Verzweiflung, die Angst, die Hilflosigkeit und die Not des Paares förmlich spüren lässt. Der Schreibstil ist mehr als genial, die Recherchen sind unglaublich gut und die Beschreibungen sehr detailgenau - fast schon detailverliebt beschreibt die Autorin Situationen, Gefühle und Gegebenheiten. Schnell wird klar: Nicht jeder in dieser religiösen Gemeinde hegt die gleichen Gedanken und manche versuchen sogar zu entkommen. |
|
| Bewertung vom 13.01.2024 | ||
|
Ein zartes und wunderschön gezeichnetes Cover - eingebettet ein Roman der sich vom Ende bis zum Anfang erlesen lässt - d.h. der beim Ende mit Kapitel 9 beginnt und sich bis Kapitel 1 erstreckt, daran musste ich mich erst gewöhnen. Die ersten beiden Kapitel gaben noch Rätsel auf, doch der flüssige Schreibstil und die poetische, fast liebevolle Sprache vereinfachten das immer weiter lesen. Und es hat sich gelohnt. Je weiter ich mich in die Vergangenheit lese, um so genauer werden die gewonnenen Eindrücke. Die Autorin versteht es mich als Leserin zu fesseln. In gut 250 Seiten begegne ich Lev samt seiner großen Familie. Ebenso bekomme ich Einblicke in seine Freundschaften, seine Erlebnisse in der Vergangeheit, seine Ängste und seine eine große Liebe, die mir immer vertrauter wird. Ich lerne den Vielvölkerstaat Rumänien mal von einer ganz anderen Seite kennen. Zu wenig weiss man von diesem wunderschönen Land und seinen Menschen. Und gerade dies macht diesen Roman besonders lesenswert. |
|
| Bewertung vom 02.01.2024 | ||
|
Herzogtum Oberösterreich, anno 1405 - Adrian reist in gefährlicher Mission. Der gelehrte Mönch ist nicht das, was er vorgibt zu sein ... |
|
| Bewertung vom 08.12.2023 | ||
|
Die sieben Monde des Maali Almeida Das kunterbunte Cover ist schon mal das erste Highlight. Ein echter Hingucker in jedem Bücherladen - und gerade deshalb habe ich mich auf die Geschichte eingelassen. Über 500 Seiten geballte Lesekraft in einem Schreibstil, den man einfach mögen muss. Der welterfahrene Autor Shehan Karunatilaka versteht sich auszudrücken und nimmt mich ab der ersten Seite mit ins Sri Lanka der Neunzigerjahre. Dort herrschte Bürgerkrieg und der Protagonist Maali Almeida (Kriegsfotograf - zeitgleich heimlisch schwul und leidenschaftlicher Glücksspieler) erwacht eines Morgens im Jenseits... Ab jetzt nimmt diese fantastische Geschichte ihren nicht immer vorhersehbaren Verlauf und verzaubert durch Vielschichtigkeit. Dieser Roman ist eine bunte Mischung aus Geschichte, Religion, Politik und Mythologie - und so bunt wie Sri Lanka selbst. Ein beigefügter Kartenausschnitt und ein Glossar ergänzen diesen Roman. |
|
| Bewertung vom 25.10.2023 | ||
|
Es ist ein außergewöhnlicher Debütroman, den die Autorin Sarah Thankam Mathews verfasst hat. Selbst eine schillernde Figur, da im Oman und Indien aufgewachsen und mit 17 in die USA gekommen, erzählt sie - abgesehen von einigen Längen - im flüssigen Schreibstil die Geschichte von Sneha. Auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft arbeitet sich Sneha durch das nicht immer einfache Leben. Es geht ihr gut und sie kann sogar ihren Eltern Geld nach Indien schicken. Doch der Druck ist ihr zu groß und sie will ein anderes Dasein - mehr Leben und mehr Freiheit. |
|
| Bewertung vom 09.10.2023 | ||
|
Ein Cover, das den Blick auf sich zieht. Ein Roman nach einer wahren Begebenheit. Nur 200 Seiten, aber 200 Seiten die es in sich haben. Aus der Sicht eines Kindes wird die traurige und tragische Geschichte der Kinder und Menschen rund um die "Villa Emma" erzählt. Nachdem ich vor einigen Jahren den Film "Die Kinder der Villa Emma" gesehen habe kann ich zu diesem Roman nur sagen: Er steht dem Film in nichts nach. Im Gegenteil - hier kann sich jeder seine eigenen Gedanken dazu machen. Es sind die einfachen Worte und Gedanken, die diese Erzählung von Menschlichkeit, Tragödie und Solitarität aufleben lassen, aber auch die Entbehrungen werden wortreich und ungeschönt geschildert. Ohne Effekthascherei erzählt der italienische Autor Ivan Sciapeconi in seinem ersten Roman für Erwachsene von einer grausamen Zeit, die leider aktueller ist als wahrscheinlich gewollt. So manches große und kleine Glücksgefühl wird in einem flüssigen und eingehenden Schreibstil emotional beschrieben. Und es ist genau dieser Schreibstil, der die Geschichte so lesenswert macht. Ein Nachwort und eine Namensliste der Kinder und Jugendlichen samt ihrer Begleiter runden den Roman ab. |
|









