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Lu
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 213 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2024
Lesereise Dublin
Quint, Nicole

Lesereise Dublin


sehr gut

Ich mag die Bücher aus der Lesereisen-Reihe sehr gern. Am liebsten lese ich sie zur Einstimmung, kurz bevor ich an den jeweiligen Ort reise. So kann man gleich selbst nachschauen, ob man den Ort so erlebt wie im Büchlein beschrieben und auch neue Ecken gleich selbst entdecken.

Mit diesem Buch war es anders: Eine Reise nach Dublin steht (leider) erst einmal nicht an, aber mit Hilfe des Buches kamen viele Erinnerungen an vorherige Reisen dorthin zurück. Einiges kannte ich bereits, z.B. die Geschichte über die Vermarktung der Molly Malone, anderes war neu, z.B. das Kapitel über das jüdische Erbe Dublins.

Mir gefällt, dass die Autorin ehrlich und ungeschönt auch über die Schattenseiten der Stadt schreibt - die Obdachlosigkeit, den Mietenwahnsinn, die Touristenfallen und das durchdringende, feuchte Grau. Das ist eher ungewöhnlich für einen Lesereisen-Band, aber gerade bei einer Stadt wie Dublin sehr passend. Ich freue mich auf weitere neue Bände der Reihe!

Bewertung vom 26.12.2024
Enjoy Spanisch
Bergmann, Isabella

Enjoy Spanisch


sehr gut

Wenn du schon immer mal die spanische Sprache lernen wolltest, aber keine Lust auf trockene Grammatikbücher hast, könnte „Enjoy Spanisch“ genau das Richtige für dich sein. Das Buch richtet sich an komplette Anfänger und erklärt wichtige Inhalte auf Deutsch – das fand ich hilfreich, da ich kaum Spanisch konnte. Die Themen werden durch Rezepte, Rätsel und viele spannende Infos über Spanien und Südamerika, die einem direkt Lust auf Reisen machen, vermittelt. Auch die Gestaltung ist sehr kreativ und vielseitig – das hält die Motivation hoch und macht das Lernen angenehm.

Ich hätte mir manchmal allerdings mehr Übungen zu den einzelnen Themen gewünscht und mehr Animation im Alltag auch zu sprechen. Gerade wenn man Neues lernt, bleibt es besser hängen, wenn man es öfter wiederholen kann. Dafür sind die vorhandenen Übungen gut gemacht und nicht zu schwierig. Für mich hätte es auch gerne ein bisschen weniger Illustration und dafür mehr Übungseinheiten geben dürfen.

„Enjoy Spanisch“ ist geeignet für alle, die einen entspannten Einstieg ins Spanischlernen suchen und Spaß dabei haben wollen. Es ist ein kurzweiliger Mix aus Sprache, Kultur und Unterhaltung, der Lust auf mehr macht – ob auf der Couch oder zur Reisevorbereitung. Mit ein paar zusätzlichen Übungen wäre es perfekt, aber auch so kann ich es für Spracheinsteiger ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 26.12.2024
Suche liebevollen Menschen
Borger, Julian

Suche liebevollen Menschen


ausgezeichnet

Der Ausgangspunkt des Sachbuchs sind Kleinanzeigen, die verzweifelte jüdische Eltern aus Wien 1938 im »Manchester Guardian« schalteten, um Pflegefamilien für ihre Kinder im Ausland zu finden und sie so vor den Nazis zu retten. Eine dieser Anzeigen führt den Autor Julian Borger zu einer sehr persönlichen Entdeckung: Ein Name in einer Anzeige ist der seines eigenen Vaters, Robert Borger.

Das Buch verwebt zwei Erzählstränge: Einerseits folgt man der journalistischen Recherche Borgers, der tief in das Familiengeheimnis eintaucht, das ihn selbst und seinen Vater betrifft, der zu seinen Lebzeiten jedoch nicht über die Vergangenheit gesprochen hatte. Andererseits widmet sich der Autor den Lebensgeschichten von weiteren Wiener Kindern, die durch ähnliche Anzeigen ins Exil geschickt wurden.

Die Stärke des Buches liegt in seiner Mischung aus historischer Recherche und persönlichem Zugang. Die Erzählung ist flüssig und einfühlsam, was sicher auch der gelungenen Übersetzung von Hainer Kober zu verdanken ist. Besonders berührend sind die Schicksale der Kinder, die Borger mit großer Sorgfalt nachzeichnet, um verdrängte Vergangenheit ans Licht zu holen und sich auch selbst besser kennenzulernen. Gleichzeitig habe ich viel über Wien als jüdische Stadt gelernt.

„Suche liebevollen Menschen“ von Julian Borger ist damit insgesamt ein gelungenes und durch den Verlag mit Fotos auch ansprechend gestaltetes Sachbuch, das die Verbrechen der Nazis ans Licht bringt und zugleich die Kraft der Menschlichkeit und den Mut zur Erinnerung zeigt. Ich habe das Buch daher gerne gelesen und finde, es sollte viel mehr Leser:innen finden.

Bewertung vom 21.12.2024
Berlin war meine Stadt
Mann, Klaus

Berlin war meine Stadt


ausgezeichnet

Wer Interesse an Literaturgeschichte hat oder einfach einen authentischen Blick auf den „Tanz auf dem Vulkan“ der 1920er Jahre in Berlin werfen möchte, sollte sich „Berlin war meine Stadt“ von Klaus Mann anschauen. Die kleine Sammlung literarischer Texte von Klaus Mann gibt einen authentischen Einblick in das Künstler-Berlin der Weimarer Republik und beleuchtet auch die Schattenseiten einer Zeit, die zwischen Aufbruch und Abgrund schwankte.

Manchmal wirkt Manns Stil ein wenig pathetisch, doch dann war ich wieder überrascht, wie aktuell seine Inhalte sind. Die in diesem Sammelband ausgewählten Texte und Textauszüge sind persönlich, scharfsinnig und oft erstaunlich modern in ihrem Denken. Besonders interessant fand ich Manns Blick auf Themen wie Queerness und die politischen Fragen eines geeinten Europas sowie schließlich seine Flucht aus Nazi-Deutschland.

Das Buch ist sowohl äußerlich von seiner Haptik her als auch inhaltlich liebevoll gestaltet. Wer sich bisher nicht an Klaus Mann herangewagt hat, findet hier einen leichten Einstieg, der Lust auf mehr macht. Deshalb eignet sich die Sammlung mit ihrer thematischen Vielfalt und den historischen Einordnungen im Vorwort und zwischendurch auch gut für Schule und Studium. Für mich war „Berlin war meine Stadt“ eine echte Entdeckung – ein literarisches Fenster in eine Zeit und eine Stadt, die in ihrer Widersprüchlichkeit so viele Bezüge zu heute aufweist. Ein absoluter Lesetipp für alle, die sich für die Literatur der Weimarer Republik interessieren!

Bewertung vom 20.12.2024
Kursbuch 220

Kursbuch 220


ausgezeichnet

Die Jubiläumsausgabe des Kursbuchs, herausgegeben von Armin Nassehi, Sibylle Anderl und Peter Felixberger, beschäftigt sich mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft. Mit ganz verschiedenen Gesprächspartner:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Kultur wird insgesamt ein vielschichtiges und dennoch zugängliches Bild von Zukunftsdebatten gezeigt.

Ich mochte die Auswahl der Themen: von der Rolle des Jüdischen in unserer Gesellschaft über Cyberkriminalität bis hin zu Geschlechterfragen und Sprunginnovationen. Persönlich haben mir die Überlegungen zum zukünftigen Narrativ der nachhaltigen Gesellschaft gefallen. Die Idee, Nachhaltigkeit mit positiven, selbstverstärkenden Veränderungsprozessen zu verknüpfen, statt sie auf eine Bürokratie-Debatte zu reduzieren, ist genau meins.

Insgesamt sind die allermeisten Interviews intelligent, unterhaltsam und prägnant. Dabei gelingt es dem Kursbuch, die Balance zwischen Reflexion und Handlungsorientierung zu halten. Natürlich gab es auch Interviews, die mich weniger überzeugt haben: Manche Interviews wirkten für mich zu abstrakt oder enthielten Positionen, die ich persönlich nicht teilen konnte. Doch genau diese Reibung macht das Lesen ja auch bereichernd und eröffnet neue Perspektiven. Das Kursbuch 220 lädt damit dazu ein, über die großen Fragen unserer Zeit nachzudenken, ohne einfache Antworten zu liefern.

Bewertung vom 18.12.2024
Der Goldhügel
Roller, Tobias

Der Goldhügel


gut

Tobias Rollers Roman „Der Goldhügel“ handelt von der Gedanken- und Gefühlswelt von Erich Kästner, der sich als Anfang 60-jähriger im Tessin erholen soll. Der Roman beleuchtet dann vor allem Kästners schwieriges Verhältnis zu Frauen und bringt dabei viele Facetten ans Licht. Besonders eindrücklich fand ich die Träume, die seine komplexe Beziehung zu seiner Mutter thematisieren. Rollers Kästner erscheint als Mensch, der vor dem Leben genauso Angst hat wie vor dem Sterben – und diese Ängste prägen sein gesamtes Handeln. Dabei konnte ich nicht anders, als Mitleid für ihn zu empfinden.

Als großer Kästner-Fan habe ich mich gefreut, wie oft seine Bücher und Gedichte subtil in den Text eingewoben wurden. Auch die Quellenangaben und das einordnende Nachwort haben mir gut gefallen, denn sie unterstreichen den semi-biografischen Charakter des Romans. Trotz dieser gelungenen Einblicke fand ich den Roman stellenweise aber etwas langatmig. Im Verlauf wiederholen sich viele Motive: Kästners Weigerung, sich mit seinen Sorgen auseinanderzusetzen und sein Desinteresse am Innenleben anderer Menschen. Was den Stil des Romans betrifft, ist er eher an Thomas Mann als an Kästner angelehnt. Für mich ein kleiner Wermutstropfen, da ich persönlich Kästner oder auch Heinrich Mann wesentlich mehr mag als Thomas.

Alles in allem habe ich „Der Goldhügel“ mit Gewinn gelesen, weil ich über das spätere Leben Kästners kaum etwas wusste. Für Fans von Erich Kästner und interessierte Leser*innen, die sich von einer etwas anderen Erzählweise nicht abschrecken lassen, ist das Buch definitiv einen Blick wert.

Bewertung vom 15.12.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

„Das mörderische Christmas Puzzle“ hat mich dieses Adventswochenende richtig gefesselt. Ich muss zugeben, dass es etwas spannender und düsterer war, als ich es sonst bei (weihnachtlicher) Krimikost mag, aber trotzdem war letztendlich noch genug Weihnachtsstimmung dabei.

Der Roman handelt von Edie O’Sullivan, der Rätselrentnerin, die in ein gefährliches Spiel verwickelt wird, bei dem Heiligabend zur tödlichen Deadline wird. Während Edie immer mehr Puzzleteile zur Lösung des Rätsels zusammensetzt, wird klar, dass sie auch in ihrer eigenen Vergangenheit nach verlorenen Stücken suchen muss. Dabei lernt sich die 80jährige noch einmal selbst ganz neu kennen, was ich eine gelungene Storyline fand. Auch mit 80 kann man noch Neuanfänge wagen!

Im Vergleich zum letzten Weihnachtskrimi der Autorin fand ich dieses Buch viel stärker: die Handlung dichter, die Charaktere auserzählter, die Spannung höher und es gab keine plötzlichen Gewaltschilderungen, mit denen man nicht gerechnet hatte. Und obwohl der Krimi definitiv an der Grenze zu dem ist, was ich noch „gemütlich" nennen würde, kommt am Ende doch ein Hauch Weihnachtsstimmung durch. Wenn du also Spannung, ein bisschen Nervenkitzel und clevere Rätsel liebst, bist du hier richtig. Aber Achtung: Hier wird gemordet – also nix für schwache Nerven!

Bewertung vom 14.12.2024
Paddy Clarke Ha Ha Ha
Doyle, Roddy

Paddy Clarke Ha Ha Ha


sehr gut

Ich habe „Paddy Clarke Ha Ha Ha“ von Roddy Doyle, das in neuer Übersetzung von Alexandra Rak im Goya Verlag erschienen ist, nun beendet – und wow, was für ein emotionaler Abschluss! Der Roman wird aus der Sicht des 10jährigen Paddy erzählt, der im Irland der 60er Jahre aufwächst und die Veränderungen der Zeit miterlebt. Es war eine Lektüre, die mich vor allem zu Beginn etwas herausgefordert hat, weil die Erzählweise so sprunghaft ist, ähnlich wie die Gedankenwelt eines zehnjährigen Jungen. Diese kurzen Anekdoten sind teils einfach sehr unterhaltsam, teils aber auch beunruhigend, weil sie immer wieder aufzeigen, wie stark Gewalt den Alltag von Paddy und seinen Freunden prägt.

Paddy und seine Freunde treiben jede Menge Streiche, doch diese scheinen oft wie ein Ventil für die schwierige Realität zu sein. Die Dynamik zwischen den Charakteren – besonders zwischen Paddy und seinem Bruder Francis (genannt Sinbad) – hat mich zunehmend beschäftigt. Es liegt etwas Unausgesprochenes in der Luft, das mich nicht losgelassen hat. Immer wieder wird deutlich, dass die Welt der Kinder nicht von Dauer sein wird: Veränderungen und zunehmende Entfremdung zeichnen sich ab, ob durch den zunehmenden Verkehr oder die Streitigkeiten der Erwachsenen.

Roddy Doyle schafft es aus meiner Sicht, eine Kindheit in all ihrer Unschuld und Härte einzufangen. Die Figuren wirken so lebendig, dass ich sie fast greifen konnte. Das Ende fand ich herzzerreißend. Ein Roman für alle, die vielschichtige Coming-of-Age-Geschichten lieben!

Bewertung vom 30.11.2024
Moralische Ambition
Bregman, Rutger

Moralische Ambition


sehr gut

Rutger Bregman, bekannt durch seinen Bestseller „Im Grunde gut“, den ich sehr mochte, meldet sich mit „Moralische Ambition“ zurück. Das Buch handelt von historischen Vorbildern moralischer Ambition – von Abolitionisten und Suffragetten bis hin zu Held:innen des Widerstands und Bürgerrechtsbewegungen. Es stellt zentrale Fragen: Wie werden große Ideen in die Tat umgesetzt? Und wie kann jede:r Einzelne angesichts globaler Krisen aktiv werden?

Bregman gelingt es, mit seinen Geschichten über Pionier:innen und Veränderer:innen zu berühren und zu motivieren. Der Ton des Buches ist direkt, ein Appell, der Leser:innen nicht nur zum Nachdenken, sondern vor allem zum Handeln auffordert. So wird im Buch betont: „Benutzen Sie es nicht, um irgendwem Vorwürfe zu machen, sondern um sich selbst in Bewegung zu setzen.“ Das hat mir persönlich gut gefallen, auch die Erklärung, dass Awareness ohne darauffolgende Taten und das Engagement, sich in einen Gesetzgebungsprozess einzubringen, wenig bringt, fand ich durchaus augenöffnend.

Die leichte und zugängliche Sprache des Buches ist ein weiteres Plus. Trotz des ernsten Themas liest sich Moralische Ambition schnell und angenehm, was den Übergang von der Reflexion zur Umsetzung erleichtert. So anregend Bregmans Buch auch ist, es bleibt leider nicht ohne Schwächen. Es fällt auf, dass die Argumentation oft auf Anekdoten und Einzelstatistiken fußt. Dies unterfüttert die Erzählung zwar emotional, ersetzt aber keine fundierte Analyse. So werden komplexe Probleme teilweise zu stark vereinfacht. Beispielsweise wird die Vision einer durch Sonnenenergie betriebenen Welt zwar enthusiastisch dargestellt, aber die praktischen und politischen Hindernisse – sowie die Notwendigkeit, den Energieverbrauch im globalen Norden tatsächlich zu senken – werden nur am Rande gestreift. Hier hätte ich mir gewünscht, dass den Leser:innen mehr Ambiguität zugemutet wird.

Moralische Ambition ist damit kein Buch, das die Probleme systematisch erschließt und erklärt, aber es ist eines, das etwas in Bewegung setzen will. So gibt es auch eine zum Buch passende Website. Ich hoffe daher, dass es trotz der Abstriche viele Leser:innen finden wird und tatsächlich Veränderungen anstoßen kann.

Bewertung vom 26.11.2024
Das perfekte Grau
Jamal, Salih

Das perfekte Grau


sehr gut

Dieser Roman war aus meiner Sicht verdient auf der Hotlist der unabhängigen Verlage. „Das perfekte Grau“ überzeugt durch eine außergewöhnliche Mischung aus sprachlicher Schönheit, humorvollen Momenten und Lebensweisheiten bzw. -beobachtungen, die mich berührt haben. Sätze wie „Flucht ist endlose Einsamkeit“ (S. 36) verleihen der Geschichte eine poetische Tiefe, die man nicht so leicht vergisst. Gleichzeitig hat der Roman mir einen Einblick in Lebenswelten gegeben, die mir fremd sind – und genau das ist für mich eine der größten Stärken der Literatur, wie dies im Roman auch beschrieben wird.

Erzählerisch klug konzipiert, führt der Roman mit Dante, Mimi, Rofu und Novelle vier völlig unterschiedliche Charaktere zusammen, die jeweils aus ganz eigenen Gründen auf der Flucht sind. Ihre Reise – eine Art Road Trip, der sich über Boot, Fahrrad und Bahn erstreckt – ist nicht nur eine äußere Flucht, sondern auch eine innere Suche. Es ist spannend zu verfolgen, ob ihre Einsamkeit durch die Gemeinschaft gelindert wird und ob aus Zweckgemeinschaft Freundschaft entstehen kann. Die Eigenwilligkeit der Figuren hat mir besonders gut gefallen. Die Charaktere sind alles andere als klischeehaft oder kitschig, sondern bis auf eine Ausnahme sehr vielschichtig – tatsächlich hat sich der Charakter des Ich-Erzählers für mich am wenigsten erschlossen.

Der Roman erinnert in manchen Momenten mit dem gelungenen Mix aus Handlungs- und Figurenzentrierung an Wolfgang Herrndorfs „Tschick“, was auf dem Cover ja auch angedeutet wird. Dennoch setzt „Das perfekte Grau“ eigene Akzente und vermeidet es, in gängige Muster zu verfallen. Die Reise der vier ist von Pannen, kuriosen Begegnungen und skurrilen Momenten geprägt, aber gleichzeitig immer wieder durchzogen von nachdenklichen Passagen und existenziellen Fragen. Dieser Wechsel zwischen Leichtigkeit und Tiefe macht die Lektüre so abwechslungsreich. Ich empfehle den Roman daher allen mit Spaß an lebensklugen Gedanken, die auf der Suche nach einer facettenreichen und originellen Geschichte sind.