Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
leseratte
Wohnort: 
Alt Ruppin

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2012
Das Alphabethaus
Adler-Olsen, Jussi

Das Alphabethaus


ausgezeichnet

Aufarbeitung tut oft weh . . .

Im Breisgau spielt dieser Roman des heute bekannten dänischen Autors Jussi Adler - Olsen. Zwei britische Piloten und die kaputten Gestalten einer Nervenheilanstalt stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte, die im Januar 1944 beginnt und deren Folgen menschlich zutiefst bewegende Kreise bis in die Gegenwart hinein zieht.

Etwas komisches, tragisch - komisches hat diese Geschichte schon. Da schlüpfen Deutschlands Befreier gegen Ende des Krieges in die Rolle geisteskranker Menschenwracks die gestern noch das Sagen hatten.

Alle zusammen landen im Alphabethaus. Sie erleben Schlimmes . . .

Das Grandiose, das Buch besitzt eine zweite Erzählebene. Anfang der 70er Jahre werden die Ereignisse im längst nicht mehr existierenden Alphabethaus weitergeschrieben . . .

Die beiden Piloten sind getrennt. Sie waren nicht einfach nur Soldaten, sie waren Freunde und so versuchte einer den anderen zu finden, jahrelang. Plötzlich beschließt Bryan im Sommer 1972 nach Deutschland zurückzukehren. Er beginnt nach seinem Freund zu suchen, aber was kann schon gefunden werden, nach so langer Zeit, welche Spuren hat das Alphabethaus hinterlassen, wurde es doch Anfang 1945 dem Erdboden gleich gemacht.

Was sich nun anschließt ist mehr als nur eine Spurensuche. Es ist die Sicht eines Nichtdeutschen auf ein Deutschland in den 70er Jahren und vor allem auf seine Fähigkeit der Aufarbeitung seiner grausamen Vergangenheit. Es ist aber auch die Geschichte einer Männerfreundschaft in vielen Facetten, über Jahrzehnte hinweg.

Ein literarisches Meisterwerk, dessen Geschichte mich nachdenklich macht, die Umsetzung allerdings ist meisterhaft!

Sehr zu empfehlen!

17 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2011
Wintermärchen in Virgin River / Virgin River Bd.4
Carr, Robyn

Wintermärchen in Virgin River / Virgin River Bd.4


sehr gut

Nach überstandendem Vorwort der Autorin und dem Prolog, beginnt dann endlich das "Wintermärchen in Virgin River". Erfreulich, dass hier nicht Friede, Freude, Eierkuchen gespielt wird. Die Kombination von aktueller Politik, deren Auswirkungen und einem Schuß Liebe machen die Brisanz dieses unterhaltsamen Romans aus.

Marcie hat ihren Mann verloren, schwer verletzt kam er aus dem Irakkrieg zurück und verstarb an dieser Krankheit vor genau einem Jahr. Gerade in der Vorweihnachtszeit versucht Marcie den Mann zu finden, der ihrem Mann im Irak das Leben rettete. Ian allerdings hat sich in die Wildnis, in die Einsamkeit gerettet. Trotz Lebensrettermedaille macht er sich noch immer Vorwürfe, hat sogar seinen Militärdienst quitiert.

Dieses Buch ist viel mehr als nur eine Liebesschnulze. Die Autorin bringt Themen wie Liebe und Vergebung, aber auch Neuanfang mit der Kraft von Weihnachten auf den Punkt. Marcie findet Ian und ermöglicht ihm einen Neuanfang. Der Zeitraum der Aufarbeitung ist nicht einfach, aber er ist notwendig damit Neues entstehen kann.

Bei aller Schwere des Themas eine gelungene und lesenswerte Story!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu