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Schnuppe1

Bewertungen

Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2025
Im Finsterwald
Hermanson, Marie

Im Finsterwald


gut

Historischer Krimi

„Im Finsterwald“ von Marie Hermanson verschwindet ein neunjähriges Mädchen während eines Museumsbesuch. Die Handlung ist in Göteborg 1926 angesiedelt, die Polizeiarbeit findet also ganz anders statt als heute. Das Mädchen war mit ihren Geschwistern und dem Kindermädchen in dem Museum. Bis die Familie die Polizei einschaltet, vergeht einiges an Zeit, das ist auch 1926 keine günstige Ausgangslage.
Die Handlung entwickelt sich ruhig und gemächlich, im Mittelteil gibt es einiges an Längen. Neben der Suche nach dem Mädchen geht es auch um den jungen Polizisten Nils, der seiner großen Liebe Ellen nachtrauert, die jemand anderen geheiratet hat. Ellen ist mit ihrer Situation als Ehefrau nicht ganz zufrieden, so ist sie gerne bereit Nils bei seiner Arbeit zu helfen.
Obwohl der Zufall eigentlich diesen Fall löst, gibt es einiges an Wendungen, Emotionen und interessanten Entwicklungen.
Für alle die ruhige, historische Krimis mögen, ist dieses Buch sicherlich gut geeignet.

Bewertung vom 17.07.2025
Die Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.78
Kessel, Carola von

Die Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.78


sehr gut

Über Roboter

Die „Wieso Weshalb Warum?“ Reihe steht bei uns hoch im Kurs. Auch die neueste Ausgabe: „Die Roboter“ konnte wieder bei uns punkten, jedoch ist das Interesse nicht ganz so hoch und begeistert wie sonst, da bei einigen Seiten der Bezug zur Alltagswirklichkeit der Kleinen fehlte. Insgesamt aber wieder ein tolles gelungenes Sachbuch für die Kleinen. Die Texte und Illustrationen sind gut gelungen. Hinter den Klappen befinden sich wie immer spannende Überraschungen bzw. Innenansichten.
Die Kinder finden hier Roboter, die sie teils schon aus dem Alltag kennen, wie z.B. ein Staubsaugroboter oder Mähroboter.
Die Überschriften und Erklärtexte sind wie immer in Frage Antwort Manier gehalten, was die Kinder sehr anspricht.
Der Alltagsbezug fehlte mir z.B. bei den vorgestellten Robotern im Altenheim oder auch in der Bücherei. Hier haben wir noch nie solchen Helferlein gesehen, das ist wohl eher Zukunftsmusik.
Der Einblick in die Arbeitswelten, die Roboter nutzen war interessant.

Bewertung vom 22.06.2025
Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben
Bihl, Lou

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben


sehr gut

Selbstbestimmung bis zum Ende

Die beiden Hauptfiguren, Helene und Marlene, werden während des Studiums beste Freundinnen, sie gelten als das doppelte Lenchen. Helena wird Allgemeinmedizinerin in einer Gemeinschaftspraxis und spezialisiert sich auf Palliativmedizin. Marlene wird Wissenschaftsjournalisten. Nach dem Studium trennen sich die Lebenswege der Beiden, aber sie halten immer mehr oder weniger intensiven Kontakt, dies bildet sich im Buch häufig durch E-Mails ab, die ausgetauscht werden.Als Marlene nach Jahren in den USA zurück nach Deutschland zieht, intensiviert sich die Freundschaft wieder.
Marlenes Schwester Toni erkrankt sehr schwer und wählt den Weg der Sterbehilfe in der Schweiz. Für Marlene ist das schwer aushaltbar, und sie wählt für sich einen anderen Weg, als sie auch unheilbar erkrankt. Für Helena wird diese Freundschaft nun zu einer Zerreißprobe, denn sie ist Freundin, Hausärztin und Palliativmedizinerin, die Marlene begleitet. Da Marlene Charakter sehr manipulativ ist, sind die Schwierigkeiten hier vorprogrammiert. Die Ehepartner der beiden bringen ebenfalls Ihre Ansichten zu der Thematik mit ein, ebenso wie der Arbeitskreis der Palliativmedizin, über den rechtliche Grundlagen und Diskussionen mit eingesteuert werden.

Das Buch verbindet geschickt die emotionalen Geschichten der Figuren mit fundierter Sachkenntnis zum Thema, auch die Auswirkungen werden thematisiert. Die Figuren waren mir tatsächlich eher fern und eher unsympathisch, dennoch konnte ich gut mitfühlen und die schwierigen Situationen nachempfinden.
Die medizinischen Fakten werden am Ende des Buches in einem Glossar erklärt, in dem man jederzeit auch nachschlagen kann.


Ein berührendes Buch zu einem wichtigen Thema, dass gerne tot geschieden wird und daher besonders betroffen macht, wenn es plötzlich über einen herein bricht. Auf jeden Fall regt dieses Buch zum Nach- und Weiterdenken an. Lesenswert!

Bewertung vom 15.06.2025
Ursula und das V-Team
McDonnell, C. K.;Ofori, Elaine

Ursula und das V-Team


ausgezeichnet

Magische Jungfrauen retten Köln

Seit vielen Jahren trainieren die Jungfrauen rund um Ursula ihre verschiedenen magischen Kräfte, um das Geisterheer der Hunnen, das Köln verwüsten will, zurückzudrängen. Als im letzten Moment zwei Teammitglieder auf mysteriöse Weise verschwinden, holt sie den amerikanischen Stadtrundführer Adam als Notnagel ins Team.
Schon die ersten Seiten des Buches sprühen vor Humor, Magie und schrägen Momenten, die einen ans Buch fesseln.

Als der Kampf abrupt endet und die Hunnen sowie die Ausbilderin der Mädels spurlos verschwunden sind, erklärt der scharlachrote Rat, der hier die Aufsicht hat, den Kampf als gewonnen. Ursula kommt das alles merkwürdig vor und so beginnt unter ihrer Führung eine Suche nach den Verschwundenen und der Wahrheit, die es in sich hat.

Das Autorenpaar erzählt aus verschiedenen Perspektiven, was Sinn macht, da sich das Team aus Effizienzgründen aufteilt. Auf diese Weise lernt man die sehr einzelnen Figuren gut kennen, die sehr unterschiedliche Eigenschaften haben und liebevoll angelegt wurden.
Die Abenteuer und skurrilen Situationen überschlagen sich immer mehr bis zu einem spektakulären Showdown. Der Humor trägt durch Schlachten, Kämpfe und alle möglichen Aufgaben. Magische Einfälle sorgen immer wieder für Highlights in der tempo- und wendungsreichen Geschichte, in der manchmal nicht ganz klar ist, wer Gut und wer Böse ist, (wie im echten Leben halt).
Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Reihe, den man aber auch gut separat stehen lassen kann.

Mich hat diese schräge Geschichte sehr gut unterhalten, lange habe ich kein so kurzweiliges Buch mehr gelesen.

Bewertung vom 13.06.2025
Perlen
Hughes, Siân

Perlen


gut

Prägender Verlust

Marianne lebt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder Joe am Rande eines abgelegenen Dorfes. Das Haus ist etwas baufällig, aber die Familie scheint glücklich zu sein. Der Vater arbeitet an der Universität in der Stadt. Eines Tages verschwindet die Mutter plötzlich und ohne Vorankündigung. Marianne ist zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt, Joe noch ein Baby. Die ungeklärte Situation rund um die Mutter, aber auch die Fortführung des Haushaltes sind mit vielen Problemen verbunden.
Marianne erzählt ihr Leben rückblickend in Episoden, die ihr wichtig sind. Dabei geht sie leider nicht chronologisch vor. Die einzelnen Erzählungen wirken emotionslos, obwohl sie eigentlich berühren müssten. Das ist schade. Das Geheimnis um das Verschwinden der Mutter belastet sie zeitlebens. Sie versucht die Mutter über Erinnerungen lebendig zu halten, dabei erfindet sie viel dazu, hinterher kann sie Fiktion und Fakten nicht mehr unterscheiden. Auf diese Weise begleitet man Marianne beim Erwachsen werden und sieht sie viele Fehler machen. Es ist unklar, ob die Mutter gesund war, und ob hier ein Trauma weitergegeben wurde. Sicher ist, dass Marianne später ihrer Tochter in dieser Hinsicht einiges vererbt hat. Eine tragische Geschichte, die mich aufgrund des Erzählstils und des Aufbaus leider nicht erreicht hat. Die Figuren blieben seltsam blass. Der Vater scheint anfangs mehr auf Joe zu achten, in wichtigen Situationen steht er Marianne jedoch immer zur Seite, dennoch kann man auch ihn kaum charakterisieren, weil man ihn nicht wirklich kennenlernt.
Am Ende gibt es noch eine persönliche Wendung für Marianne, es wird deutlich wie sehr der Umgang mit einem Problem, insbesondere einem schweren Verlust, die Erinnerung an einen Menschen beeinflussen und eben auch verfälschen kann.

Bewertung vom 03.06.2025
Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen
Gracia, Giuseppe

Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen


sehr gut

über Antisemitismus

Kurz und knackig berichtet der Autor auf 108 Seiten über Antisemitismus, inwiefern er eine Bedrohung darstellt und was er für Auswirkungen auf Demokratien hat.

Das jüdische Volk hatte schon immer die Rolle des Gefolgten, Gejagten oder Leidenden. Sie sind aber auch die Überlebende, Gewinner und Stachel für arabische Nationen, dies führt bis heute immer wieder zu Konflikten unterschiedlichen Ausmaßes.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil "Warum der Judenhass uns alle bedroht" greift der Autor geschichtliche und politische Hintergründe auf. Er legt altbekannte Fakten auf den Tisch und hinterfragt diese, dabei geht er auf unterschiedliche Institutionen ein. wie Kirchen, islamische Länder u.a.. Im zweiten Teil, der deutlich kürzer ausfällt gibt es Fakten und Hintergründe zu Israel. Errungenschaften Israels und auch von bekannten jüdischen Nobelpreisträgern und anderen Prominenten werden mit eingeflochten.

Mir waren viele Fakten bereits bekannt. Das Buch bietet einen guten aber sehr kurzen Abriss zu den Themen Israel und Antisemitismus, wenn man sich noch nicht eingehend mit den Themen befasst hat. Die Sprache ist verständlich und leicht. Das Thema halte ich insbesondere für die Menschen wichtig, die sich auf den angesagten social Media Kanälen, informieren. Eine Betrachtung aus mehreren Blickwinkeln und die Kenntnis der Geschichte sind essentiell um sich ein Urteil zu erlauben. Der Titel des Buches lädt im ersten Lesen zu Fehlinterpretationen ein, insbesondere vor der aktuellen Lage.

Bewertung vom 03.06.2025
Die stille Gefährtin
Hecke, Stephanie

Die stille Gefährtin


ausgezeichnet

bewegend

Viele Menschen sind einsam. Ein Problem, das häufig unterschätzt wird, obwohl es rund um uns vorhanden ist und "gelebt" wird. Viele Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Status sind betroffen, ohne dass es sichtbar wird.

Die Autorin Theologin und Diakoniewissenschaftlerin, als Referentin für theologische Grundsatzfragen ist sie im Präsidialbüro der Diakonie Deutschland tätig. In diesem Buch widmet sie sich dem wichtigen unterschätzen Thema Einsamkeit.

Das Thema ist sehr vielschichtig und wird hier gut und umfassend vorgestellt. Einsamkeit heißt nicht Alleinsein, wobei dies natürlich miteinander einhergehen kann. Auch in einer Gruppe, Familie, Beziehung etc. ist es möglich sich einsam zu fühlen. Wenn Menschen sich unverstanden fühlen, ihre Gedanken und Gefühle ungehört bleiben können sie sich einsam fühlen. Auch eine Ehe schützt nicht vor Einsamkeit, Wenn Paarbeziehungen nach außen aufrechterhalten werden, um den Schein zu wahren, können enorme emotionale Belastungen und Einsamkeit auftreten.

Stephanie Hecke geht den Fragen nach was Einsamkeit ist, wie man sie erforschen kann und warum sich immer mehr Menschen einsam fühlen. Jugendliche und von Armut betroffene Menschen werden besonders in den Fokus genommen und auch die Frage ob Einsamkeit die Demokratie gefährdet ist sehr interessant.

Die vielen Berichte von betroffenen Menschen sind berührend und haben mich beim Lesen aufgewühlt. Ob da ein Jugendlicher gemobbt wird, Menschen in Armut einsam sind oder sogenannte Bestager nach einem arbeitsreichen Leben ohne Freunde und Beziehung keinen Anschluss finden.

In einem letzte Abschnitt, geht es um Anregungen, wie Einsamkeit überwunden werden kann. Viele gute Ideen werden kurz vorgestellt. Leider hängt vieles am lieben Geld oder auch der Politik, aber auch für den Einzelnen gibt es Möglichkeiten.

Ein bewegendes, informatives Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 03.06.2025
Alltagsermutigung

Alltagsermutigung


ausgezeichnet

kleine Inspiration

Die niedliche kleine stabile Box enthält kleine Karten, die mit überraschenden Sprüchen aufwarten und eine schöne grafische gestaltete Rückseite haben. Unterschiedliche Psalm-Sprüche sorgen für kleine Ermutigungen, Aufmunterungen oder eben Inspiration. Man kann die Karte im Vorbeigehen, zu bestimmten Zeiten (z.B. einer Pause) oder einfach immer mal so ziehen und sich kurz aus dem Alltag ablenken lassen. Häufig lässt sich auch ein Bezug zum Alltag herstellen, darin besteht die besondere Überraschung diese einfachen "Trickkiste", die uns täglich viel Freude bereitet. Der christliche Bezug gefällt mir gut. Der kleine Preis macht die Box zu einem schönen Mitbringsel oder Geschenk.

Bewertung vom 03.06.2025
Sofra
Yilmaz, Yelda

Sofra


ausgezeichnet

super lecker

Die Autorin hat ihre liebsten türkischen Gerichte modernisiert und bietet hier leckere vielfältige Rezepte an, die gelingsicher sind und lecker schmecken.

Das Buch ist auch optisch ein Augenschmaus, Cover und Fotos sind richtig schön und die zwei Lesebändchen in blau und gelb passen nicht nur hübsch dazu, sondern sind auch ausnehmend praktisch.

Inspiriert von der Küche ihrer Mutter und der Oma, die mit vorhandenen einfachen Zutaten köstliche Mahlzeiten zaubern konnten, stellt die Autorin hier tolle Ideen mit frischen abwechslungsreichen Zutaten vor. Auf die Verwendung von tierischen Produkten wird verzichtet.

Die Rezepte sind in die Kapitel Basics, Salate, Suppen & Meze, Snacks & Fingerfood, Hauptgerichte und Süßes eingeteilt. Im Anhang finden sich Menüvorschläge und ein Rezept- und Zutatenregister. Zu jedem Rezept gibt es ein Bild, aus Platzgründen findet dieses sich nicht immer auf dergleichen Seite, jedoch in der Nähe. Gerade bei den Meze finde ich das sehr schön gelöst. Auf Zeit- und Nährwertangaben wurde verzichtet.

Bei vielen Rezepten finden sich kleine Einleitungstexte mit Inspirationen und Informationen, gelegentlich gibt es auch die Rubrik Tipps mit Änderungsvorschlägen. Wir haben schon einiges nachgekocht (div.Meze, Galette mit karamellisierten Zwiebeln und Kohl, gefüllte Zwiebeln mit Safran, Musakka, Eintöpfe und Salate), die Beschreibungen sind verständlich und gut nachzumachen. Die Ergebnisse haben uns überzeugt, selbst die Kinder wollten die Gerichte gleich wieder auf den Speiseplan setzen. Von uns gibt es eine Empfehlung und fünf Sterne.

Bewertung vom 03.06.2025
Mit allen Wassern gewachsen
Drage, Sigrid

Mit allen Wassern gewachsen


gut

Ohne Wasser läuft nichts

Wasser wird zunehmend knapper und wichtiger. In diesem Buch sollte aufgezeigt werden, wie man Wasser nachhaltiger nutzen und speichern kann. Praxisnahe Lösung und ein funktionsfähiges Wassermanagement, in dem jeder Tropfen zählt, wurden angekündigt.

Dass die Wasserversorgung immer schwieriger wird, aber auch lebensnotwendig ist, ist ein nicht zu leugnender Fakt. Durch den Klimawandel gibt es auch bei uns veränderte Jahreszeiten, längere Dürreperioden oder auch extreme Wetterlagen mit Starkregen und Sturm. Für die Pflanzen und Böden ist dies problematisch, eine Bewirtschaftung wie seit je her, ist nicht mehr möglich. Hier werden verschiedene Möglichkeiten genannt, um den Wasserhaushalt gut zu regeln. Dabei geht es nicht nur um den eigenen Garten daheim, sondern auch um Kommunen.

Einige der Tipps (z. B. Regenwasser sammeln, mulchen) sind kein neuer Hut und wurden auch schon von meinen Großeltern praktiziert. Andere Tipps erscheinen mir nicht praktikabel: wenn ich mein Gemüse nur noch alle paar Tage gieße, werde ich keine vernünftige Ernte erzielen. Eine Verallgemeinerung fand ich hier schlichtweg falsch, bei manchen Pflanzen mag es aber funktionieren.

Die Nutzung von Grauwasser wurde nicht hinreichend betrachtet, Nachteile, die es mit sich bringen kann, wurden nicht berücksichtigt.

Das Buch bietet viele neue Ansätze, ohne diese weiter auszubauen. Vieles konnte mich nicht überzeugen, einige Vorschkäge sind für private Kleingärtner zu teuer. Insgesamt bin ich von diesem Buch eher enttäuscht. Schade