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Vobabooks
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2024
Akikos stilles Glück
Sendker, Jan-Philipp

Akikos stilles Glück


sehr gut

Akiko entdeckt sich selbst
Akiko ist 28 Jahre alt und arbeitet als Buchhalterin in einer japanischen Werbeagentur. Ihr Alltag besteht aus langem Arbeiten, Schlafen, Essen und gelegentlichen Treffen mit Arbeitskolleginnen und ihren beiden Freundinnen. Akiko ist zurückhaltend und oft alleine, sie ist pflichtbewusst und nachdenklich. Ihre Mutter ist verstorben, zu ihrem Vater besteht kein Kontakt.
Ihre Freundin hat eine Solo Wedding gemacht, und Akiko ist begeistert von dieser Message und den schönen Fotos. Sie möchte sich auch selbst heiraten. Zufällig trifft sie in ihrem Viertel auf Kento, den sie aus ihrer Schulzeit kennt und sehr gern mag. Kento lebt schon lange in diesem Viertel, doch sie begegnen sich erst jetzt. Er ist ein Hikikomori und geht nur bei Dunkelheit raus, er lebt abgeschieden in seiner Wohnung, denn Vieles ist ihm schnell zu viel. Im Gespräch mit Kento erhält Akiko den Impuls, sich vor der Solo Wedding besser kennenzulernen. Akiko macht sich auf die Suche und fragt sich, wer sie ist und wo ihre Geschichte beginnt. Dabei entdeckt Akiko Informationen, die sie sehr erschüttern. Wir erleben Akiko auf ihrem Weg, und werden immer wieder in ihre Erinnerungen an früher mitgenommen. Viele wichtige Themen und auch gesellschaftliche Erwartungen/Druck kommen vor.
Die Stimmung des Buchs habe ich als melancholisch und leise empfunden, teilweise auch als bedrückend. Sie hat mich etwas an das Buch „Brüste und Eier“ erinnert. Akikos Entwicklung im Laufe des Buchs gefällt mir sehr.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2024
Vaterländer
Tambrea, Sabin

Vaterländer


ausgezeichnet

Tambreas Familiengeschichte - berührend, herzzerreißend, grausam und wunderbar.
Ein berührendes Buch über die Lebensgeschichte von Sabin Tambrea, seinem Vater Bela und seinem Großvater Horea. Wir erleben die rumänische Familie zu Zeiten und Nachwirkungen des Cheausescu-Regimes, auf der Flucht und in neuen Gefilden. Ein hartes Schicksal mit enorm wichtiger geschichtlicher Aufarbeitung. Zunächst lesen wir vom Aufwachsen des Sabin in Deutschland, der mit seiner älteren Schwester und Mutter zu seinem Vater nachzieht. Danach werden die Erlebnisse von Sabins Großvater Horea in Gefangenschaft und dann von Sabins Vater Bela als Musiker auf der Flucht berichtet. Der Erzählstil ist flüssig und erzeugt lebhafte Bilder. Die Charaktere habe ich als sehr authentisch empfunden.
Eine bittersüße Familiengeschichte die ins Herz geht, melancholisch, grausam, ohnmächtig, herzzerreißend, aufwühlend und in ihrer Stärke wunderbar.