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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lalunara
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Heidesee
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lese fast alles

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2024
Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen
Yellowhorn, Eldon;Lowinger, Kathy

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen


ausgezeichnet

Ein liebevolles Lehrbuch
Meine Liebe zu Indianern wurde in meiner Kindheit geweckt und war etwas in Vergessenheit geraten. Mit diesem Buch wurde ich wieder wachgerüttelt und sensibilisiert und werde deshalb fortan, den Begriff Indianer ersetzen durch Indigene Bevölkerung oder Indigene Menschen auf dem Kontinent Amerika.
Dieses Buch ist sehr hochwertig verarbeitet, es bietet wunderschöne Bilder, Geschichten und Geschichte.
Für mich ergibt sich aus diesem Buch eigentlich nur ein Fazit: Wären die europäischen Eroberer nicht gekommen und hätten jahrtausendaltes Wissen, Kultur und Natur zerstört – wir hätten jetzt vermutlich einen Kontinent, der 100% funktionieren würde, ohne Klimakrise und teilnahmslosen ungebrauchten Menschen. Denn durch die vielen verschiedenen Tätigkeit um das Leben zu organisieren, haben die Indigenen jede Hand gebraucht. „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ – das können wir in unserer Kultur sehr gut beobachten. Ich behaupte, im alten amerikanischen Kontinent gab es das nicht, weil jeder beschäftigt wurde und keiner unnütz war.
Fazit: unbedingt lesen, egal ob Kind, jugendlich oder erwachsen!

Bewertung vom 25.06.2024
Nach uns der Sturm
Chan, Vanessa

Nach uns der Sturm


ausgezeichnet

Ein trauriger geschichtsträchtiger Roman
Das Buch „Nach uns der Sturm“ von Vanessa Chan hat mich stark berührt. Das Cover fand ich ansprechend und die Erzählweise ist spannend und da die Erzähler zügig wechseln, auch sehr kurzweilig.
„Nach uns der Sturm“ erzählt einen Ausschnitt Geschichte von Malaya – später Malaysia von ca. 1935 bis 1945 mit Hilfe einer Familie, denen furchtbare Dinge passieren. Die Mutter, im guten Glauben Gutes und das Richtige zu tun, hat Verrat begangen und so dazu beigetragen, dass nach den Briten die Japaner das Land unterjochten, weitaus grausamer, als die verjagten Briten.
Schließlich zerbricht sie menschlich auch daran – eine Tragödie! In der Ankündigung wurde geschrieben, dass die Geschichte auch mit Humor erzählt ist. Da gehe ich nicht mit. Auf Grund der schwierigen Verhältnisse hatte ich zu keiner Zeit das Bedürfnis, auch nur zu lächeln. Aber das muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.
Fazit: Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 17.06.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


ausgezeichnet

Blieck in eine fremde Welt

Das Buch „Darwyne“ von Colin Niel umfasst nur eine kurze Zeit im Leben des kleinen missgestalteten Jungen namens Darwyne.
Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen. Es hat mich nach wenigen Seiten bereits gefesselt. Darwyne wächst in einem Slum am Rand des Amazonasdschungels auf bei seiner Mutter Yolanda. Yolanda hat ihr Leben, anders als viele andere Migranten, relativ geordnet. Hin und wieder hat sie einen neuen Mann, der nach einiger Zeit immer auf mysteriöse Weise verschwindet und nicht wieder auftaucht. Darwyne liebt seine Mutter über alles. Für seine Mutter ist er ein Klotz am Bein und ihre perfiden „Erziehungsmethoden“ sind Folter, für andere unsichtbar.
Die Sozialarbeiterin Mathurine erst entdeckt das große Potential, dass der Junge hat. Er ist ein Dschungelkind, redet mit Pflanzen und Tieren und unwahrscheinlich überlebenstüchtig. Darwyne hat mich sehr beeindruckt.
Hin und wieder war ich unsicher: noch Realität oder schon Fiction? Aber wer kann das schon noch genau unterscheiden. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen. Was wird aus dem Jungen. Geht es irgendwann für ihn in der Zivilisation weiter oder bleibt er im Dschungel?
Fazit: unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 07.06.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


ausgezeichnet

Ein packender Thriller
Nachdem ich die Leseprobe des Buches „Das falsche Blut“ gelesen hatte, habe ich mir den 1. Band um die Protagonistin Ishikli Caner „Der 8. Kreis“ gekauft und sofort gelesen.
Nun im Anschluss, die Erinnerung war praktisch noch warm, habe ich innerhalb von 3 Tagen „Das falsche Blut“ gelesen und bin begeistert. Ich lese gern gute Krimis. Spionagethriller oder Terrorismusliteratur, organisiertes Verbrechen hingegen muss mich schon sehr überzeugen und das hat Philipp Gravenbach getan.
Im richtigen Leben möchte ich Ishikli Caner nicht kennenlernen, aber im Thriller kommt sie glaubhaft rüber, eine Art „Wonderwoman“, aber mit Herz und Verstand, glasklar.
Die Hintergrundgeschichten um Menschenhandel, Pharmaskandale und Menschenversuche sind sicher nicht weit hergeholt und überzeugen. Allerdings ist es nach dem Lesen so, dass man sich wirklich fragt, ob diese Welt noch richtig tickt.
Ishikli Caner beindruckt mich eben so sehr, wie es seinerzeit Lisbeth Salander in der Millennium Trilogie getan hat.
Wem richtig gute Thriller, mit perfiden Plänen gefallen, die eine Gefahr für die ganze Menschheit darstellen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Bewertung vom 29.05.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Ein toller Roman oder wie lernt man Kompromisse
Robert und Frie sind füreinander bestimmt, doch sie erkennen es einfach nicht. Von einander gut Freund zu sein bis zu einer kurzen Liebschaft geht es bis beide um die 50 sind, erwachsen und freier in ihren Entscheidungen.
Mir tut es ein wenig um die verlorene Zeit leid, aber eigentlich ist diese ja nicht verloren. Beide haben ihre Leben bislang gemeistert, ganz unterschiedlich. Immer mal wieder sind sie sich über den Weg gelaufen. Frie hat allein eine Tochter großgezogen und deshalb nicht die Karriere gemacht, die ihr vorgeschwebt war. Ist das Leben deshalb weiniger wert? Ich glaube nicht, verstehe aber gut, dass Einem immer mal wieder derartige Gedanken durch den Kopf geistern.
Ich fand das Buch sehr besonders. Für mich war es, da eine ähnliche Altersklasse, sehr gut nachvollziehbar. Auch die Gedanken der Beiden mochte ich. Nicht oberflächlich wird diese Beziehungsgeschichte erzählt und spannend.
Eine tolle Lektüre, nicht nur für den Urlaub und besonders für Alle, die oft an die verflossene große Liebe denken müssen.

Bewertung vom 04.05.2024
Die Verlierer
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer


ausgezeichnet

Interessante Idee eines Krimis
Ganz ehrlich, die Idee hinter diesem Krimi finde ich phänomenal. Frauen auf den Weg zu bringen, die den Vätern ihre Kinder entziehen, um sich an ihnen zu rächen, verabscheue ich auch zutiefst und ich finde es gut, dass Petra Hammesfahr dieses Thema aufgenommen und verarbeitet hat.
Ich habe noch nicht viele Bücher dieser Autorin gelesen. Deshalb weiß ich nicht, wie die anderen Krimis etc. sich lesen. Ich fand die Umsetzung teilweise ziemlich durcheinander und hatte Probleme, die einzelnen Protagonisten auseinander zu halten stellenweise.
Die Arbeit der Polizei empfand ich zum Teil ziemlich verwirrend, zu viele Alleingänge für meinen Geschmack, keine richtige Teamarbeit. Aber sicher gibt es solche und solche Dienststellen und möglicherweise ist die Autorin mit ihrer Beschreibung ja näher am Geschehen, als Dienststellen, in denen Teamarbeit funktioniert.
Alles in allem ein solider Krimi. Vielleicht wäre eine Personenliste zu beginn hilfreich gewesen. Mir jedenfalls hätte diese geholfen, nicht den Überblock zu verlieren.

Bewertung vom 27.04.2024
Emmas Herzdilemma
Gerstenberger, Stefanie

Emmas Herzdilemma


ausgezeichnet

Du kannst Deinem Schicksal nicht entgehen
Was für ein tolles Jugendbuch. Dass ich es mit Anfang 50 noch ausfressen würde und hin und wieder meiner 13 - jährigen Tochter daraus vorlesen würde, hätte ich nie gedacht.
Emmas Geschichte ist unwahrscheinlich liebevoll geschrieben. Ich habe ein Mädel mit ähnlich wenigen Interessen zu Hause (wie Emma zum Beginn des Buches) und ich muss auch an mich halten, um nicht ständig zu nerven. Pubertät ist halt eine lange Zeit, in der die Kinder und auch die Eltern sich noch einmal kennenlernen.
Stefanie Gerstenberger hat das gut beschrieben bei Emma, aber auch bei Oskar und bei Leo und den anderen Figuren, die in diesem Buch zu Wort kommen.
Ich will über die Geschichte nichts verraten. Sie ist absolut lesenswert für Jugendliche und auch für Eltern, finde ich. Am Ende lernen wir daraus, dass das Ziel immer das Ziel ist, nur die Wege dorthin können unterschiedlich sein.
Ich werde „Emmas Herzdilemma“ unbedingt meiner Tochter ans Herz legen und das Buch auch sicher einige Male verschenken. Es ist absolut würdig.

Bewertung vom 19.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

3 Frauen - 3 Leben

„Unter dem Moor“ hat mir sehr gut gefallen, war schnell und spannend zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und eindrucksvoll.
Nachdem ich geschaut habe, wo Tanja Weber geboren wurde und aufgewachsen ist – im damaligen Westberlin – ist das Buch okay, schlucke ich einige Ungereimtheiten, die die Zeit der DDR angehen. Aber eine Kritik kann ich mir nicht verkneifen.
Das 14-jährige Mädchen Gine war im Landjahr und an einem nebligen Tag, als ein Hirsch mit mächtigem Geweih aus dem Nebel trat und dann nahmen die Mädchen „die Köpfe weiterer Rehe“ wahr. Hier ist etwas sehr durcheinander geraten und ich verstehe nicht, dass dies beim Korrekturlesen nicht aufgefallen ist. Hirsche sind Hirsche und Rehwild ist Rehwild. Und letztendlich ist dann ja auch von Hirschkühen die Rede. Falls es zu diesem Buch eine nächste Auflage gibt, würde ich diesen kleinen Fehler empfehlen zu beseitigen.
Darüber hinaus erzählt dieses spannende Buch über das Leben von 3 Frauen, die in unterschiedlichen Epochen des 20./21. Jahrhunderts lebten bzw. leben.
Gine muss 1936 ein Jahr lang schuften auf einem Gut in Mecklenburg-Vorpommern am Stettiner Haff. Sie ist ein kluges Mädchen und ihre Eltern Künstler, die sich nicht anpassen wollen an das neue System des Adolf Hitler. Hier hat sie schreckliche Erlebnisse, aber auch schöne Augenblicke. Die dort gefeierte Sonnenwendfeier wird meiner Meinung nach zu Unrecht in die rechte Ecke gestellt. Bereits die Kelten und die Germanen feierten diese Nacht als Beginn des Sommers. Nach der Christianisierung beging dann die Kirche den Tag des Hl. Johannes (Johannes der Täufer). Das bedeutet, dass ein ehemals heidnisches Fest umgedeutet wurde. Hierzu gibt es viele Abhandlungen. Wolf-Dieter Storl hat hier einige geschichtliche Erkenntnisse spannend zusammengetragen, die man in seinen Büchern nachlesen kann. Die braune Zeit hat sich dann lediglich einer alten Tradition bedient. Die Kirche hat die Menschen nicht satt gemacht, zu keiner Zeit. Es wundert also nicht, dass die Menschen alte vorchristliche Traditionen wieder aufleben lassen, die mit Sonne, Wachstum, Nahrung … zu tun haben. Deshalb sind nicht alle eines nazistischen Gedankenguts verhaftet.
Sigrun ist Anfang 20, mit Mann und Kind und wohnt um 1979/1980 in einer Kleinstadt am Haff. Letztendlich wohnt das Paar wie die meisten anderen damals. Sigrun hat eine Freundin – Christa. Christa fällt auf. Sie geht nicht arbeiten, macht auf Punk und beteiligt sich an Aktionen, die ihr vermutlich als gegen den Staat DDR gerichtet, ausgelegt werden. So richtig ins Detail geht die Autorin hier leider nicht. Deshalb verwundert es ein wenig, dass Christa von der Staatssicherheit abgeholt wird und nach Hoheneck überstellt wird, wo sie offensichtlich eine lange Zeit verbringen muss. Hätte man in der DDR jeden arbeitsfaulen Menschen mit bunten Haaren inhaftiert, wären mehr Verwahranstalten notwendig gewesen. Aber da hier ja Sigrun im Vordergrund steht und nicht Christa, wobei man die beiden jungen Frauen schlecht voneinander getrennt betrachten kann, wird hier nichts aufgedeckt. Für mich erschließt sich nicht, weshalb der Alltag in der ehemaligen DDR permanent grau und trübsinnig dargestellt wird. Die meisten Menschen hatten auch hier Spaß, schlugen mal über die Stränge, liebten und wurden geliebt und diskutierten nicht nur hinter vorgehaltener Hand und im Flüsterton. Das gab es auch, aber es war nicht die Regel.
Zu guter Letzt kommt Nina. Nina ist Ende 20 und hat den Beruf als Ärztin in der Charité ergriffen, der sie aber nach Corona mehr und mehr an ihre Grenzen bringt, so dass sie ausbricht und schließlich kündigt. Das unmenschliche „Gesundheitswesen“, gerade wie es sich in seiner schwärzesten Version in Zeiten von Corona gezeigt hat, kann Ärzte und Schwestern eigentlich nur fertig machen. Profit steht im Mittelpunkt und wer die Ausbildung im medizinischen Bereich einmal angetreten hat, um Menschen zu retten und gesund zu pflegen und zu heilen, kann nur noch verzweifeln. Soweit verstehe ich Nina. Dass die junge Frau sich eine Auszeit irgendwo im nirgendwo am Haff sucht, kann ich gut verstehen. Dort ist es phantastisch ruhig und landschaftlich wunderschön. Ninas Hund Ayla findet dort menschliche Knochen im Wald, die letztendlich alle 3 Geschichten verbinden, ohne dass die Frauen tatsächlich etwas miteinander zu tun hatten. Die Lösung am Ende des Buches für Ayla finde ich super. Wenigstens bekommt der Hund sein Happy End.
Abschließend befinde ich: ein sehr gutes Buch! Ich habe es, trotz meiner Kritikpunkte ausgefressen und kann es uneingeschränkt zum Lesen empfehlen. Letztendlich ist dies ein Roman und fiktiv.

Bewertung vom 06.04.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


ausgezeichnet

Packender historischer Roman
Beim Schriftstellerehepaar Iny Lorenz kann man nichts falsch machen, wenn man spannende Unterhaltungsliteratur mit interessanten geschichtlichen Einblicken lesen möchte. Ich habe schon einige Bücher gelesen und noch keines hat mir nicht gefallen.
In diesem Roman ist Christine die Hauptfigur. Sie ist ungefähr 14 Jahre alt und kann phantastisch singen. Beim fahrenden Volk hat sie allerdings wenig Chancen, sich weiter zu entwickeln, zumal es Alfonsina gibt, die den größeren Hemmschuh darstellt. Das Treiben auf Jahrmärkten und das Leben des fahrenden Volkes wird gut dargestellt. Christina wird entdeckt und kommt an den Hof vom Herzog von Meiningen nach Thüringen. Und nun lauern Intrigen und Fallstricke und auch eine Entführung. Am Ende wird alles gut, wie zu erwarten. Allerdings ist „Die verkaufte Sängerin“ erst der 1. Band einer neuen Trilogie und so werde ich dann wohl wachsam auf die nächsten warten.

Bewertung vom 05.04.2024
25 letzte Sommer (MP3-Download)
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer (MP3-Download)


ausgezeichnet

Eine gute Begegnung kann alles ändern
Ich habe mir „25 letzte Sommer“ angehört, da ich nach einer kleinen Hörprobe bereits begeistert war. Markus Hoffmann hat mit einer ruhigen unaufgeregten, aber durchaus kraftvollen Stimme phantastisch gelesen.
Die Begegnung des Ich-Erzählers mit einem alten Mann – Karl – war eine Begegnung, die ich mir auch einmal wünschen würden. Herausfinden aus dem Hamsterrad, bestehend aus Pflichten bei Arbeit, Haus, Familie, Freunden … De Erzähler kernt hier das Leben noch einmal und er nutzt diese Chance auch und hinterfragt Angewohnheiten, wie ständiges Erreichbar Sein, absolute Pflichterfüllung und lässt dabei die Seele einmal baumeln, wie man so schön sagt. Plötzlich ist ein ungeplantes Bad im See möglich oder Siesta nach dem Essen.
Das Hörbuch ist nur etwas mehr als 3 Stunden lang, aber es lohnt sich anzuhören und die Gedanken auf angenehme Reisen zu schicken.