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Top-Rezensenten Übersicht

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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 700 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2019
Long Night - Ich will nur dich! / Big Rock Bd.5
Blakely, Lauren

Long Night - Ich will nur dich! / Big Rock Bd.5


schlecht

Das Buch ist, bis auf To Do-Listen gänzlich aus Max Sicht erzählt. Leider war er mir von Anfang an unsympathisch. Allein schon seine derbe Wortwahl – wie sexistisch er über Henley denkt, obwohl sie doch der feuchte Traum seiner Nächte ist, etc.

Ich fand es gut, dass sie ihm die erste Zeit über ständig Kontra gab und sich nichts gefallen ließ. Immerhin hat sie es geschafft sich in einer Männerdomäne durchzubeißen und sich einen Namen zu machen.

Max gab sich dafür andauernd größtmögliche Mühe noch mehr in meiner Achtung zu sinken, indem er sich oftmals wie ein A... benahm. Er hat mich einfach tierisch aufgeregt. Zwar wurde er später etwas netter, aber das ging mit steigendem Kitsch-Faktor einher.

Das Buch spielt in der Welt der Mechaniker und Autoliebhaber. Leider so gar nicht meins. Ich habe trotzdem versucht mich darauf einzulassen, aber vergeblich. Es gelang mir leider nicht im Buch zu versinken. Das lag zum Teil am Setting, zu einem großen Teil aber auch an Max, den ich einfach nur im Namen aller Frauen verprügeln wollte. Mich hat sein gehabe wirklich extrem gestört.

Ich habe von Anfang an nicht in das Buch hineingefunden und konnte mich emotional weder auf Max (außer Wutgefühlen) noch auf Henley einlassen. Ihre ständigen Schlagabtäusche haben mich bald genervt. Für mich wurden hier einfach möglichst viele Klischees aneinandergereiht.

Fazit: Ich bin leider von diesem Buch sehr enttäuscht. Ich habe mich von dem schönen Cover und dem interessant klingenden Klappentext verführen lassen, aber leider war das Buch so gar nicht meins. Ich konnte mit den Protagonisten nicht warm werden und auch das Setting konnte mich nicht begeistern. Ich habe mehrmals überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll, aber mich dann doch durchgebissen. Es kamen bei mir null Gefühle an.

Die Idee ein Buch komplett aus der Sicht des männlichen Protagonisten zu erzählen ist mal etwas ganz anderes. Leider war er mir aber von Anfang an unsympathisch und hat es auch nicht geschafft mich später im Roman für sich zu gewinnen.

Ich hatte mich auf einen schönen Liebesroman gefreut aber leider hat mich das Buch enttäuscht und ich kann leider nicht mehr als 1 Stern geben.

Bewertung vom 28.08.2019
Nichts wird dir bleiben
Kraus, Christian

Nichts wird dir bleiben


schlecht

Einfach nur extrem verwirrend

Eine Frau, sie scheinbar psychisch krank ist bringt Zwillinge zur Welt, zwei Jungen. Einen will sie behalten, den anderen nicht. Jennifer, eine Patientin, die der Psychiater Thomas nur ein einziges Mal gesehen hat, bringt sich vor seinen Augen um, er konnte sie nicht davon abhalten. Die Polizei behauptet, Jennifer habe einen Brief hinterlassen, indem sie ihn beschuldigt sie vergewaltigt zu haben. Jessica sieht, so glaubt sie zunächst, einem Mann beim Sterben zu, weil ein anderer, den sie Krake nennt, das so will. Sie kannte Jennifer und will nach deren Tod fliehen. Doch Krake scheint seine Tentakel überall zu haben. Der Privatdetektiv Werner leidet an Erektionsstörungen. Er bietet Thomas seine Hilfe an, im Gegenzug behandelt er ihn.



Verwirrt? Ja, das war ich auch. In nur wenigen Seiten lernt man sehr viele Charaktere kennen und alle überfahren einen irgendwie in extrem kurzen Kapiteln. Später werden es übrigens noch mehr Charaktere. Die Verwirrung soll hier wohl als Stilmittel dienen, um für Spannung zu sorgen. Bei mir sorgt sie aber nur dafür, dass ich es kaum erwarten kann, bis das Buch zu Ende ist. Nicht, weil ich wissen will, wie es ausgeht, sondern, weil es mich so sehr verwirrt, dass ich Kopfweh bekomme, wenn ich versuche der Handlung zu folgen.



Leider hat mich das Buch überhaupt nicht begeistern können, im Gegenteil, ich habe das Ende herbeigesehnt. Die Grundidee fand ich gut, ein Psychiater, der zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt wird von einer Toten, niemand glaubt ihm und alle wenden sich gegen ihn. Das wäre auch ein sehr interessantes Buch geworden, aber leider gerät diese tolle Grundidee vollkommen aus dem Fokus. Die vielen Charaktere, die alle extrem kurze Kapitel aus ihrer Sicht erzählen, die scheinbar nur am Rande zusammenhängen und manchmal auch gar nicht, sondern erst später in der Handlung Sinn ergeben, das ist viel zu verwirrend! Ich bin wirklich hart im Nehmen und bin immer bereit auch Bücher zu lesen, die von der „Norm“ abweichen, aber leider weicht dieses für mich in einer Art ab, die mir nicht entgegenkommt.



Ich konnte keine emotionale Bindung zu einem der Charaktere aufbauen. Die Wechsel kamen so schnell und meistens auch sehr plötzlich, aber die Charaktere blieben die ganze Zeit sehr flach und oberflächlich.



Fazit: Leider war das Buch so gar nicht mein Fall. Die Grundidee war gut, aber die Gestaltung für mich zu verwirrend. Es gab zu viele Charaktere in zu kurzer Zeit, die in extrem kurzen Kapiteln immer nur Fitzelchen ihrer Geschichte zeigten und genauso schnell wurde man plötzlich in das Leben des nächsten geworfen und bevor man richtig verarbeiten oder begreifen konnte, worum es bei diesem Charakter geht, schon kam wieder der nächste. Ich war einfach nur total verwirrt.

Ich kann dem Buch leider nicht mehr als 1 Stern geben. Die Bewertung wäre ohne die gute Grundidee noch schlechter ausgefallen.

Bewertung vom 27.08.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


gut

Ein ungewöhnliches, aber stellenweise anstrengendes Buch

8 Jahre lang war Grace mit David zusammen und wartete darauf, dass er für sie seine Frau verlässt. Doch ein Ereignis ändert alles. Eine Frau stürzt auf die U-Bahn Gleise und David rettet ihr das Leben. Die Überwachungsbilder gehen durch die Medien und outen die beiden als Paar.
Früher wollte Grace Cellistin werden, aber dazu kam es nicht. In der Musikhochschule hat ein Lehrer sie so lange drangsaliert, bis sie Panikattacken entwickelte. Sie spielt noch immer überragend, aber kann es nicht mehr tun, wenn sie weiß, dass ihr jemand zuhört. Stattdessen restauriert und baut sie jetzt dieses von ihr so sehr geliebte Instrument und andere Streicher.

Mir wurde Grace anfangs von Seite zu Seite sympathischer. Zwar fiel es mir schwer ihre Beziehung mit David nachzuvollziehen, aber wenn sie erzählt, wie es ihr in der Musikhochschule ergangen ist, möchte ich sie nur in den Arm nehmen. Ihr Selbstvertrauen wurde dort komplett zerstört. Allein ihre Wortwahl „Cello-Hochstaplerin“ sagt alles. Sie glaubt, ihr Lehrer hatte recht und sie hatte dort nichts zu suchen, immerhin wurde sie ja auch von der Schule geworfen. Sie sieht nicht, dass es nicht an ihr lag, sondern an ihrem Lehrer. Sie war schon überragend, bevor sie bei ihm Unterricht hatte und sie ist es noch immer. Aber die Angst sitzt so tief, dass sie schon fast einer Phobie gleichkommt. Ich finde es so schrecklich, dass sie nicht mehr das tun kann, wovon sie immer geträumt hat.

Kurz vor der Hälfte des Buches kam bei mir der Tiefpunkt. Ich konnte einfach nicht verstehen, was Grace in David sieht, oder anders, warum sie nicht sieht, was ich sehe. Sie war mir viel zu gutgläubig und naiv. Ich wollte sie schütteln. Für mich stand das in zu krassem Gegensatz zu ihren Selbstzweifeln. Kurz vor Schluss wird es wieder besser, aber der Tiefpunkt war für mich wirklich sehr, sehr tief.

Die Auflösung am Schluss fand ich sehr gut gemacht. Es werden einige Geheimnisse gelüftet, aber es wirkt echt und nicht krampfhaft konstruiert.

Dieses Buch lebt von der Liebe zur Musik und diese Liebe verbindet Grace mit den Nebencharakteren. Anfangs unterschätzt man sie sehr, aber je weiter das Buch voran schreitet, desto deutlicher wird, was für tolle Menschen sie sind und wie bedingungslos sie lieben können.


Fazit: Ich bin was dieses Buch angeht sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich die Liebe zur Musik wirklich toll und all das Wissen über Instrumente und Celli im Besonderen. Andererseits hat für mich Grace ziemlich unerwartet plötzlich immer weiter abgebaut, bis ich sie einfach nicht mehr verstehen konnte. Sie tat mir leid, ja, aber ich fühlte mich ihr nicht mehr so verbunden, wie zu Beginn. Dafür beneide ich sie aber um ihre Freunde, die Nebencharaktere. Sie sind so unglaublich nett und bedingungslos unterstützend. Wer wünscht sich nicht solche Freunde?
Die Handlung gefiel mir zum Ende hin wieder besser, konnte mich aber nicht über den Mittelteil hinwegtrösten, der mich Grace dauerhaft entfremdet hat.

Das Buch ist durchaus lesenswert, vor allem, wenn man sich für Musik und Instrumentenbau interessiert. Aber die unfassbar naive Protagonistin macht es einem manchmal sehr, sehr schwer.

Bewertung vom 25.08.2019
Der Verrat
Sandberg, Ellen

Der Verrat


gut

Ein Roman mit vielen Facetten, aber leider zunehmend unsympathischen Charakteren

1998: Renate Soffas beobachtet einen schweren Autounfall. Jemand war die Serpentinen zu schnell heruntergerast. Aber warum? Die Einheimischen wissen doch, wie gefährlich sie sind!

2018: Pia von Manthey lebt mit Mann und Tochter auf einem Weingut. Alles erscheint nach außen absolut perfekt.

Nane, eine von Pias zwei Schwestern wird nach 20 Jahren Haft wegen Mordes auf Bewährung entlassen. Sie sieht sich einer vollkommen veränderten Welt gegenüber und die Schuld den Tod eines Menschen verursacht zu haben nagt schwer an ihr. Wie soll sie damit leben? Doch sie trägt auch seit 20 Jahren Zweifel mit sich herum: ist sie wirklich eine Mörderin?

Beide Schwestern, so ungleich sie auch sein mögen, sind durch ein Geheimnis verbunden, von dessen Existenz keine von ihnen etwas ahnt.

Was geschah vor 20 Jahren?



Wieder erfährt man bei Ellen Sandberg einiges über die Charaktere. Man ist ihnen sehr schnell sehr nah und wenn langsam aber sicher die disharmonischen Töne hörbar werden und die Puzzle Teile nicht mehr zusammenpassen und die in den Schatten lauernden Geheimnisse langsam ans Licht kommen, merkt man, dass man nur eine Seite von Ihnen zu sehen bekommen hat.



Regel Nummer eins bei diesem Buch: nichts und niemand ist wie es scheint!



Wie immer bei Ellen Sandberg bekommt man viele Hinweise, so viele, dass man manchmal das Gefühl hat in Details zu ertrinken, aber diese Details sind wichtig für die Handlung, denn nur dadurch versteht man, was wirklich los ist. Zwischendrin sorgen aber diese scheinbar unwichtigen Details für Längen in denen man aber nicht abdriften darf.

Bleibt man dran wird man mit einem Buch belohnt, dessen Genre sich kaum einordnen lässt. Einerseits ist es ein Krimi, andererseits fast ein Psychothriller, wenn man bedenkt, was für Psychospielchen der eine oder andere Charakter da treibt. Manchmal ist es aber auch mehr ein Roman und manchmal ein Familiendrama. Es steckt vieles in diesem Buch. Wie auch seine Charaktere, hat dieses Buch viele Facetten.



Das Problem ist aber, dass je weiter der Roman fortschreitet, desto weniger sind einem die beiden Protagonistinnen noch sympathisch. Bald hat man das Gefühl, dass es ihnen eigentlich immer nur darum ging, der anderen das Leben zu vermiesen.

Ganz schrecklich fand ich die Erotikszenen und das darüber nachgrübeln, warum es im Bett nicht gut läuft – gerade dieser Punkt wird für mich zu oft thematisiert.

Die Idee von einem Familienfluch, der auf den Frauen der Familie liegt, finde ich an sich nicht schlecht, nur liegt es hier eindeutig nicht an einem Fluch, sondern an der Ichbezogenheit der betreffenden Frauen, dem Neid, der Eifersucht und der Missgunst. Manchmal fragt man sich: sind die wirklich so doof? Ja, sind sie. Alle drei Schwestern fühlen sich immer im Recht, egal welche Regeln oder Gesetze sie brechen. Wenn es dann schief läuft, wird der Familienfluch bemüht, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man selber Schuld ist. Gut, manchmal hat auch eine der Schwestern die Hand mit im Spiel, aber die eigentlichen fatalen Entscheidungen, treffen sie selbst.

Die Auflösung lies sich erahnen, aber trotzdem ist sie nicht weniger erschreckend. Mich hat sie fassungslos gemacht. Manchmal fällt es einem echt schwer den Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren.


Fazit: Mir hat das Buch teilweise sehr gut gefallen, teilweise aber auch weniger. Ich fand es spannend und mysteriös aber manchmal sind mir die Protagonistinnen tierisch auf den Nerv gegangen.

Die Auflösung lies sich zwar erraten, aber war dennoch in ihrer Tragweite atemberaubend. Was mich gestört hat, waren sie Erotikszenen. Ich fand sie nicht gelungen, daher gibt es von mir einen Stern Abzug. Einen weiteren Stern Abzug gibt es wegen der Entwicklung der Charaktere. Am Ende konnte ich leider keine der Protagonistinnen mehr wirklich leiden.

Bewertung vom 25.08.2019
Gedenke mein
Löhnig, Inge

Gedenke mein


ausgezeichnet

Ein spannender, realistischer Krimi - ich bin begeistert!

Vor 10 Jahren verschwand die kleine Marie. Angeblich wurde sie von ihrem Vater bei einem erweiterten Suizid ermordet. Maries Mutter glaubt nicht, dass ihr Ex-Mann wirklich ihre Tochter getötet hat. Sie glaubt fest daran, dass ihr Kind noch lebt. Also spricht sie, nachdem sie von Gina Angeluccis Erfolg in einem Cold Case gehört hat, diese an und versucht sie dazu zu bewegen nach Marie zu suchen. Gina, selbst schwanger, möchte der Mutter Gewissheit verschaffen und macht sich an die Ermittlungen und entdeckt, dass damals etliche Fehler gemacht wurden. Wurde Marie wirklich von ihrem Vater ermordet? Oder lebt sie in Wirklichkeit noch? Doch wenn ja, wo ist sie dann? Und bei wem?

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gepackt. Der Fall ist spannend und verwirrend und die Ermittlungen realistisch langwierig. Es gibt einige falsche Fährten und Ermittlungspannen in der Vergangenheit. All das macht es Gina Angelucci nicht gerade leicht den Fall zu lösen.
Ich habe die Auflösung so nicht kommen sehen. Ich finde es wirklich ganz toll und sehr faszinierend, wie komplex die Handlung ist und was es alles für überraschende Wendungen gab.
Ich persönlich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht, aber es stört mich jetzt auch nicht. Das Buch war bis zuletzt sehr spannend und wirkte auf mich sehr realistisch und „echt“.

Man lernt nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch einige Nebencharaktere sehr gut kennen. Je weiter die Handlung voran schreitet, desto verwirrender werden die Hinweise. Gina Angelucci ist sehr sympathisch und sehr „normal“. Ihr Verlobter ebenso. Man sieht nicht nur die Ermittlungen mit all ihren Hindernissen und Sackgassen, sondern erlebt auch, wie sehr ein Fall, wie Maries, oder auch andere, Ermittler mitnehmen und belasten. Das Buch wirkt sehr gut recherchiert und authentisch, sowohl was die Handlung als auch was die Charaktere anbelangt.

Fazit: Ich habe ja „Unbarmherzig“, den zweiten Band der Gina Angeluccci Reihe zuerst gelesen. Mir hat „Gedenke mein“ aber mindestens genauso gut gefallen. Ich fand das Buch spannend, realistisch und authentisch, mit sympathischen Charakteren, einer tollen Ermittlerin und nachvollziehbaren zähen Ermittlungen. Ich konnte die Auflösung nicht vorhersehen und war total überrascht. Aber die Auflösung ist nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern macht, wenn man das gesamte Buch am Schluss noch einmal Revue passieren lässt durchaus Sinn.
Ich bleibe der Reihe auf jeden Fall treu und freue mich schon jetzt auf weitere Bände! Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2019
Die Vergessenen
Sandberg, Ellen

Die Vergessenen


sehr gut

Ein absolut lesenswertes Buch aber stellenweise sehr grausam

Das Buch beginnt im Prolog mit dem Massaker an einer Familie. Dann wechselt das Buch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

2013: Manolis Lefteris ist ein „Mann für besondere Aufträge“, das kann alles sein, von Diebstahl bis Auftragsmord. Er verhilft Menschen seiner Meinung nach zu Gerechtigkeit. Er ahnt nicht, dass sein nächster Fall persönlicher ist, als er es jemals erwartet hätte.

Vera Mändler entdeckt Zeugnisse aus der Vergangenheit ihrer Tante Kathrin. Plötzlich gerät sie zwischen die Fronten und deckt ein lange gehütetes Geheimnis rund um ein schockierendes Verbrechen auf.

1944: Kathrin Mändler ist Krankenschwester und will Menschen helfen. Alles scheint perfekt, so perfekt, wie es im Krieg eben sein kann, als sie dem gutaussehenden Arzt Karl Landmann begegnet. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und ahnt nichts von seinen dunklen Machenschaften. Bald schwebt sie in großer Gefahr.

Wow. Ich bin wirklich sprachlos. Dieses Buch ist sehr gut. Es ist faszinierend, wie alles zusammenpasst und in Verbindung steht. Allerdings lassen sich die Geheimnisse alle vorzeitig erraten, wenn man genau liest und ein bisschen Ahnung von Geschichte hat. Das tut dem Lesevergnügen aber für mich aber keinen Abbruch.

Das Buch ist stellenweise sehr heftig und war mir teilweise zu viel.

(ACHTUNG: wer grausame blutige Folter und dergleichen nicht lesen will, sollte Seite 190 bis einschließlich Seite 192 und Seite 488 überspringen)

Es ist einfach schrecklich, welche Verbrechen damals begangen worden sind. Aber ich finde es wichtig, daran zu erinnern, selbst wenn es nur eine fiktionale Geschichte in einem Buch ist, die lose auf wahren Ereignissen beruht. Ich finde es trotzdem wichtig und richtig daran zu erinnern.


Allein schon beim Aufbau des Buches merkt man, dass sich hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg die Münchner Autorin Inge Löhnig verbirgt. Der Aufbau hier erinnert sehr stark an „Unbarmherzig“. Ich bin erst seit kurzem Fan von Inge Löhnig. „Unbarmherzig“ hat mir so gut gefallen, dass ich mir auch ihre anderen Bücher anschaffen muss. Der Schreibstil und der Aufbau des Buches ließen mich misstrauisch werden und hinten im Buch stand schließlich die Auflösung, dass Ellen Sandberg ein Pseudonym von Inge Löhnig ist.

Der Schreibstil ist sehr detailliert. Man lernt die Charaktere wirklich kennen. Ich habe mit ihnen mit gefiebert. Mir waren sie sehr sympathisch, auch wenn Vera sich immer wieder ziemlich doof angestellt hat und Kathrin ein sehr ambivalenter Charakter ist. Gerade Kathrins Geschichte zwingt einen als Leser sich zu fragen: wie hätte ich mich verhalten? Aus heutiger Sicht ist es natürlich leicht zu behaupten, man selbst hätte natürlich moralisch richtig und über alle Zweifel erhaben gehandelt und wäre garantiert im Widerstand tätig gewesen. Aber das Buch zeigt einem auch, wie gefährlich die Zeiten für die „normalen“ Menschen damals waren und wie schwer es war das Richtige zu tun und wie leicht man sich damit selbst in Lebensgefahr gebracht hat.


Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Aber mir war es stellenweise in der Beschreibung des Massakers zu brutal. Ich kann verstehen, warum es so beschrieben wurde, aber dennoch war es mir zu viel. Die Handlung an sich fand ich sehr interessant und wie alles zusammenhing, allerdings gab es nur eine überraschende Wende für mich, alles andere konnte man erraten, wobei mich das nicht gestört hat.

Ich finde das Buch ist absolut lesenswert. Wegen der stellenweise wirklich grausamen Schilderungen, die mir persönlich zu viel waren, ziehe ich einen Stern ab.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2019
Broken Dreams / Only by Chance Bd.1 (eBook, ePUB)
Jungwirth, Anne-Marie

Broken Dreams / Only by Chance Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Für mich zu viele Verwicklungen

5 Jahre saß Tyriq für ein Verbrechen im Gefängnis, dass der nicht begangen hat. Trotzdem nahm er die Schuld auf sich. Jetzt ist er draußen und sieht sich einer ganz anderen Welt gegenüber. Er muss lernen sich zurecht zu finden, doch das ist alles andere als leicht. Weil er ihren verlorenen Geldbeutel findet, lernt er Avery kennen. Sie stammt aus einer ganz anderen Welt. Sie ist erfolgreiche Geschäftsfrau und lebt nur für ihre kleine Firma. Die Begegnung mit Tyriq wirft sie mehr aus der Bahn als sie je erwartet hätte. Aus einem Grund, den sie nicht benennen kann, fühlt sie sich zu ihm hingezogen und er weiß von der ersten Minute an, dass sie eine außergewöhnliche Frau ist. Doch Tyriqs Vergangenheit wirft einen dunklen Schatten auf das zarte Pflänzchen ihrer Zuneigung.

Tyriq ist keineswegs ein Engel. Ja, die Tat für die er verurteilt worden war, hat er nicht begangen, aber er war dennoch ein Gangmitglied und hatte mit Drogen zu tun. Das Wichtige hierbei ist aber, dass er das weiß. Er weiß, dass er Fehler gemacht hat und jetzt will er alles daran setzen sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken, für sich selbst aber vor allem für seine Mutter.
Avery ahnt was seine Tattoos zu bedeuten haben, aber dennoch fühlt sie sich von seiner Art angezogen. Er ist so ganz anders als alle anderen Männer. Er hat keine Angst ihr zu sagen, was er denkt und versucht nicht sie zu beeindrucken, weil er denkt, dass er das sowieso nicht schaffen würde.

Irgendwie habe ich Tyriq und Avery die Zuneigung anfangs überhaupt nicht abgenommen. Ich mochte Tyriq sehr gern, aber Avery war für mich nicht wirklich greifbar; mir war sie zu glatt, komplett ohne Kanten. Später wurde das aber zunehmend besser. Allerdings habe ich mich mit Avery lange Zeit schwerer getan als mit Tyriq. Für mich hat Avery immer wieder mal überreagiert und ich konnte ihr Verhalten dann absolut nicht nachvollziehen. Es gab eine Szene, da hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Tyriq ist total selbstreflektiert und vom Temperament her sehr ruhig. Vielleicht macht es das für mich leichter. Allerdings ist auch er nicht perfekt und manchmal hat er mich richtig wütend gemacht.

Ich fand das Buch gut, aber für mich gab es zu viele Verwicklungen. Andauernd wurde eine Katastrophe von der nächsten gejagt, ein Unglück folgte aufs nächste und irgendwann war das nur noch anstrengend. Klar kann für Tyriq nicht alles glatt gehen, er ist vorbestraft und das ist in den USA eine viel größere Sache als bei uns. Die Welt begegnet ihm mit Vorurteilen und Verachtung. Ich hätte mir einfach einen anderen Handlungsverlauf mit weniger Verwicklungen und Tiefpunkten gewünscht. So wurde das Buch für mich leider zunehmend unrealistisch.

Fazit: Das Buch ist gut, aber für mich gab es viel zu viele Stocke, die den beiden zwischen die Beine geworfen wurden. Es gab immer nur mal höchstens ein oder zwei Kapitel, in denen es beiden einigermaßen gut ging und schon kam die nächste Katastrophe. Meistens ging es dabei auch noch sehr ungerecht zu und das hat mich zunehmend frustriert und dem Buch die Glaubwürdigkeit genommen. In der ersten Hälfte des Buches tat ich mich zwar mit Avery immer wieder schwer, weil ich das Gefühl hatte erst nicht an sie heran zu kommen und später ihr Verhalten, das für mich immer wieder überzogen war, nicht nachvollziehen konnte. In der zweiten Hälfte, als die Katastrophen noch zunahmen in Häufigkeit und Intensität fiel es mir schwer am Buch dran zu bleiben, weil mich Tyriq frustriert hat, ebenso wie die vielen Verwicklungen.

Wer ein Buch mit vielen Verwicklungen mag und auf Drama steht, der kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Für mich war es einfach zu viel.