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gaby2707

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Insgesamt 2037 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Der 2. Fall für Martha Frisch

Leer in Ostfriesland 1958: Heißmangelbetreiberin und Polizistenwitwe Martha Frisch ist auf dem Weg zum Grab ihres verstorbenen Mannes Hermann, als sie beim Ehrenmal am Lutherischen Friedhof ihren Schwager Siegfried Kaltwasser liegen sieht. Der Richter und Mann ihrer Schwester Ilse ist tot, mit einer Garotte stranguliert. Hat hier die italienische Mafia ihre Hände im Spiel? Als ein zweiter Toter auf dem Friedhof entdeckt wird, haben Kriminalkommissar Ludger Onnen, Wachtmeister Hans Frisch, Marthas Großneffe, und sein Kollege Wachtmeister Alfred Brettschneider alle Hände voll zu tun.

Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben auch in diesem 2. Fall für Martha Frisch, wie ich finde, sehr gut recherchiert. Sie ziehen mich sofort hinein in die Zeit des Wirtschaftsaufschwunges Ende der 1950er Jahre. Und es ist mir recht schwer gefallen, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Durch den leichten Erzählstil, mal aus der Sicht von Martha, mal aus der Sicht ihres Großneffen Hans, der ja bei der Polizei an der Quelle für Informationen sitzt, bin ich ganz nah am Geschehen dran.
Aber ich bin nicht nur mittendrin in zwei Mordfällen, die sich dann zwar schlüssig, für mich aber ein bisserl zu schnell, aufklären. Ich hoffe z.B. für Hugo von Mühlbach, dass sein Sohn Maximilian, den er im Krieg als getötet glaubte, noch lebt und er ihn in den Büchern des Roten Kreuz findet. Die Anfänge von Elvis Presley werden genau so thematisiert, wie die ersten Modenschauen und die Ausstellung von den sogenannten „Persilscheinen“, von denen wohl nicht wenige Mitmenschen profitiert und damit auch Zorn auf sich gezogen haben. Immer mal wieder wird auch der Fall Vera Malottke erwähnt, was mich neugierig auf Bd. 1 macht.

Sehr gut gefallen haben mir auch die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne und von denen ich hinter im Buch ein Personenverzeichnis bekomme. Ganz besonders ist mir Martha mit ihrer taffen, unerschrockenen, aber auch nachdenklichen Art direkt ans Herz gewachsen. Mit ihr und ihrer Nachbarin würde ich sofort einen geselligen Fernsehabend verbringen. Nicht befreundet sein möchte ich dagegen mit Viktoria von Osternburg und Ludger Onnen. Warum? Das werdet ihr beim lesen des Buches schnell heraus finden.

Ein spannender Krimi mit einigem geschichtlichen Wissen und ganz viel Lokalkolorit, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert haben es auch diesmal geschafft, dass ich mich jetzt schon auf den hoffentlich bald kommenden nächsten Fall für Martha Frisch freue.

Bewertung vom 30.03.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Einfach zauberhaft

„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist das erste Buch aus der Feder von Nina George, das ich gelesen habe. Aber ich bin so begeistert, dass es definitiv nicht das letzte gewesen sein wird. Ich überlege immer noch, wieso ich bisher nicht auf diese so hervorragende Autorin gestoßen bin. Nun werde ich erst mal noch die erste Reise mit Jean Perdu auf seiner „Pharmacie Literaire“ von Paris in die Provence lesen. Wobei man diesen zweiten Bd. auch gut ohne diese Vorkenntnisse lesen kann. Der leichte, luftige Erzählstil der Autorin hat mich ab der ersten Seite mitgenommen in eine so wunderbare Geschichte. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen und war am Ende enttäuscht, dass meine Reise mit Monsieur Perdu schon zu ende war. Ich finde es so schön zu lesen, wie er versucht Menschen und Bücher zusammen zu bringen. Bei mir hat er einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mich hat dieses wundervoll leichte in lila gehaltene Cover magisch angezogen und der Klappentext macht richtig neugierig auf Monsieur Perdu, die Lektüre, die er für die verschiedensten Seelen-Maladien verordnet und auf die Zeitkapsel des Schriftstellers José Saramago. Ich habe seine Reise über die französischen Kanäle mit Max Jordan sehr genossen.
Die poetischen, einfühlsamen und auch humorvollen Worte, Sätze und Gedanken haben mich begeistert und eingehüllt, wie in eine wärmende Decke. Ich meine ihre pharmazeutische Wirkung direkt spüren zu können. Dazu die immer wieder eingefügten Weisheiten der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“, das Buch, an dem Jean Perdu schreibt. Einfach nur schön.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, sind mit ihren Sorgen und Ängsten, ihren Gedanken und Ideen und mit ihren ganz persönlichen Eigenarten sehr menschlich und echt beschrieben. Für mich ganz ungewöhnlich, dass ich nicht einen von ihnen unsympathisch fand. Sie alle haben etwas so liebenswertes und liebenswürdiges, was mich anzieht und ich würde jeden einzelnen gerne persönlich kennenlernen.

Ein so zauberhaftes Buch mit einer absolut lesenswerten Geschichte, die durch die Personen und die Aufgabe, die sich Monsieur Perdu stellt, lebt. Meine absolute Leseempfehlung ist diesem Buch sicher.

Bewertung vom 30.03.2023
Agnes geht
Keweritsch, Katja

Agnes geht


ausgezeichnet

„Wenn nichts mehr geht, geht gehen“

Agnes Morgenthaler weiß nicht, um was es an diesem Abend geht, auf dieser Veranstaltung im Museum für Hamburgische Geschichte und kommt völlig underdressed dort an. Ihr Mann Tom, dem eine große Auszeichnung zuteil werden soll, ist außer sich, der sich entwickelnde Streit läuft völlig aus dem Ruder und Agnes auf und davon. Erst in ein Hotel, dann durch ganz Hamburg durch die Naturschutzgebiete Borghorster Elblandschaft, Besenhorster Sandberge, Elbsandwiesen Boizenburg nach Geesthach und weiter über Lauenburg, Bleckede und Neu Darchau bis nach Mödlich. Immer an der Elbe entlang. Auf der Suche nach sich selbst, nach ihren Wünschen und Antworten auf viele ihrer Fragen, die sich plötzlich stellen. Lässt sich auch durch Regen, Blitz, Donner, Erschöpfung, Blasen an den Füßen und Schmerzen nicht ausbremsen und geht einer zunächst ungewissen Zukunft entgegen.

Mit „Agnes geht“ hat Autorin Katja Keweritsch eine Geschichte geschaffen, die mich nachdenklich gemacht hat. In der ich mich aber nach den ersten Seiten auch gleich sehr wohl und angekommen gefühlt habe. Ich habe die Beschreibungen der Elblandschaft und die Begegnung mit Per, dem Baummenschen und Bastian, der mit Käsebrot Leben rettet sehr genossen. Es ist das alte Rollenmuster, das hier aufgedröselt wird um zu zeigen, wie es mir als Frau geht, wenn ich Familie und Beruf unter einen Hut bringen muss. Wenn ich selbst und meine Wünsche dabei teilweise auf der Strecke bleiben. Wie ich aus diesem Kreislauf auch mal ausbrechen kann.
Aber es sind nicht nur Agnes´ Gedanken, die sie mit mir teilt. Auch Tom lerne ich mit seinem Tun und seinen Gedanken immer besser kennen. Und er lernt zu schätzen, was er an seiner Frau bisher als selbstverständlich angesehen bzw. was er an ihr gar nicht richtig wahrgenommen bzw. auch missverstanden hat. Wie Selbstverständlichkeiten zur Last werden können. Und wie man aus dieser ganzen Misere rauskommen kann.

Ein wundervolles Buch, das voller nachdenklicher Momente und Themen, über die auch ich mir immer mal wieder Gedanken mache, steckt. Das Mut macht sich mit der eigenen Situation zu beschäftigen und mal auszumisten. Das zeigt, dass man immer über alles reden sollte und das ich auch den Männern ans Herz legen möchte. Ein Buch, das ich ab der ersten Seite in Agnes` Gegenwart so richtig genossen habe.

Bewertung vom 28.03.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Ilva Feddersen marpled wieder

Da ich die Menschen, denen ich hier immer wieder begegne gerne von Anfang an kennenlerne, habe ich zuerst mal Band 1 der St. Peter-(M)Ording Reihe von Tanja Janz gelesen. Hier in Bd. 2 geht es genau so kriminell und humorvoll zu, wie im ersten Teil. Was mir sehr gut gefällt.

Dass es sich hier um einen Cosy Krimi handelt, sieht man schon am hell und luftig gestalteten Cover mit Schaf, Pfahlbauten und Dünengras. Und dass es hier um Mord geht, liest man im Klappentext, der aber nicht zu viel verrät, sondern eher neugierig macht.

Das jährliche Kegelturnier in St. Peter-Ording steht an. Lehrerin Ilva Feddersen, deren ganze Familie an diesem Turnier teilnimmt, ist da ganz schön eingespannt. Doch dann liegt einer der Favoriten tot in seinem Wohnwagen. Ein Unfall? Oder hat hier jemand einen Konkurrenten ausgeschaltet? Als ein zweiter Kegelbruder tot aufgefunden wird, steht für Ilva fest, dass es hier um Mord geht. Und dann brennt auch noch das Haus der Gönnerin des Turniers nieder. Klar dass Ilva hier ihrem Bruder Ernie und dessen Kollegen Fred von der Polizeistelle St. Peter-Ording bei den Ermittlungen helfen will.

Ich habe mich auch diesmal wieder sehr gerne an die nordfriesische Nordseeküste in Schleswig-Holstein entführen lassen und habe mich gefreut, dass ich einige der Menschen, denen ich hier schon begegnet bin, wiedergelesen habe. Natürlich ist auch Kater Kuschel wieder dabei und schleicht mir um die Beine.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen erfahre ich vieles durch die Augen der Bewohner von St. Peter-Ording. Aber auch der Täter meldet sich immer wieder zu Wort und versucht sein Vorgehen zu erklären. Bis zum Schluss war ich mir allerdings nicht sicher, wer der nun ist.
Tanja Janz beherrscht die Mischung aus kriminell und humorig absolut super. Spinnt dazu noch einen Spannungsbogen, der sich ziemlich weit oben hält und durch ihren eingängigen Erzählstil bin ich ganz schnell mittendrin in der Geschichte. Dazu das lokale Umfeld, das ich mir dank der bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen kann. Mir hat dieser Küstenkrimi wieder sehr gut gefallen.

Ein fast unblutiger, leichter, sehr unterhaltsamer Cosy-Krimi, der von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen bekommt.

Bewertung vom 28.03.2023
Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1
Simon, Teresa

Zwischen den Zeilen / Die Repoterin Bd.1


ausgezeichnet

Eine junge Frau kämpft für ihren Traum

München 1962: Marie Louise Graf hat nur einen Traum: Sie will schreiben, will als Journalistin die Geschichten der Stars aus ihnen heraus kitzeln und sie will informieren. Doch vorerst steht sie in der Drogerie ihrer Eltern in München-Neuhausen, verkauft Pickelcremes und Salben und studiert Pharmazie. Ihre Eltern würden der brotlosen Kunst des Journalismus nie zustimmen. Sie wünschen sich ihre Tochter in der Drogerie an ihrer Seite. Ihre Bewerbungen an der Journalistenschule und für ein Praktikum an einer der vielen Münchner Verlage kommen alle ablehnend zurück. Als sie den Journalisten Viktor Bárthoy, den Mann der „Leute-heute“-Seite beim „Der Tag“ kennenlernt, wendet sich das Blatt. Bei der neuen Zeitung bekommt sie zuerst das von ihr so ersehnte Praktikum und dann ein Volontariat, wo sie zeigt, was alles in ihr steckt. Aus Marie Louise wird Malou, die Gesellschaftsreporterin, und Viktor Bárthoy ihr Mentor und väterlicher Freund. Aber ihr Leben besteht nicht nur aus Höhen. Die ihr in den Weg gelegten Steine räumt sie weg und lässt sich nicht unterkriegen. Ihr privates Glück allerdings lässt lange auf sich warten.

Durch den eingängigen Erzählstil von Teresa Simon bin ich ganz schnell in der Geschichte um Marie-Louise Graf angekommen. Neben ihr, der durchsetzungsstarken, intelligenten, einfach liebenswerten Malou, lerne ich so viele interessante Menschen aus ihrem Umfeld kennen. Ihre allerbeste und einzige Freundin Roswitha Bertram, die sich Roxy nennt. Eine lebenslustige junge Frau, die sich ausprobiert, auf die Nase fällt und wieder aufsteht. Die mir sehr sympathisch ist, die ich aber auch hier und da mal schütten möchte, weil sie´s einfach übertreibt oder in die falsche Richtung rennt. Auch Malous Großonkel Julius, der immer ein offenes Ohr für sie hat, Geheimnisse bewahren kann und ihr oft mit einem Rat zur Seite steht, mochte ich von Anfang an. Und natürlich den Fotografen Samy, dessen Geschichte eine so ganz eigene ist. Es sind so viele Menschen, die ich hier kennenlerne. Alle ausgezeichnet mit den ihnen eigenen Eigenschaften und Charakteren. Viele sympathisch, liebenswert und herzlich. Aber wie überall gibt es auch hier die unerträglichen und fast schon abstoßenden Menschen.

Teresa Simon schneidet auch das Weltgeschehen dieser Zeit an und schafft es mühelos, z.B. die Münchner Krawalle mit Andreas Baader, die Kuba-Krise, und die Staatsbesuche der Queen und von Charles de Gaulles in Maries Geschichte einzuarbeiten. Dazu die Interviews mit den Film- und Fernsehgrößen der Zeit. Die Helden meiner Kindheit und Jugend Peter Kraus und Thomas Fritsch und natürlich Pierre Brice als Winnetou sind hier genau so dabei wie Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, die ich auf dem Eis bewundert habe.

Ich habe es so genossen, Malou bis zum September 1965 begleiten zu können. Und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung „Worte der Wahrheit“, wo vielleicht auch ein großes Familiengeheimnis weiter gelüftet wird.

Der 1. Band der Reporterin-Reihe „Zwischen den Zeilen“ hat mich ab der ersten Seite gepackt, mitgenommen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Eine wunderbare Zeitreise, die mich bestens unterhalten hat.

Bewertung vom 27.03.2023
Machs mir wild und geil   Erotische Geschichten
Moore, Mandy;Coquina, Celine;Brown, Christy

Machs mir wild und geil Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Wilde Spiele

In diesem Buch hat Mandy Moore wieder insgesamt 12 heiße Kurzgeschichten von 6 Autorinnen und einem Autor zusammengestellt, die keine Wünsche offen lassen.
Hier erzählt z.B. die Sexualpsychologin Ingrid aus ihrem beruflichen Alltag mit Top-Managern. Ich begegne der Nymphomanin in ihrem Jagdrevier, dem Berliner Ärztekongress. Lea, die sich von der Prägung durch ihre Mutter befreien will. Jasmin, die sich mit Karsten und Philipp einlässt. Lea, deren Widerstand gegenüber ihrem Chef langsam aber sicher bröckelt. Und Nui, die sich nicht nur von Sepp und ihrem Mann Frank verwöhnen lässt.
Bei jeder einzelnen Geschichte, wobei mir die ersten beiden fast ein bisserl zu hart waren, setzt mein Kopfkino ein und ich bin sofort mittendrin im Geschehen. Die Menschen, denen ich hier begegne sind alle sehr unterschiedlich, genau so wie die außergewöhnlichen Orte an denen sie sich vergnügen. Auf jeder Seite des Buches geht es abwechslungsreich und sehr kreativ zu. Es hat mir Spaß gemacht, auch diesmal die Voyeurin zu spielen und ich wurde dabei wieder gut unterhalten.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine heiße exklusive Geschichte diesmal von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 21.03.2023
Von der Unschärfe der Wälder
v. Ochsenstein, Jutta;Haenle, Wolfgang

Von der Unschärfe der Wälder


ausgezeichnet

Einfach wunderschön!

Nun bin ich endlich dazu gekommen, den Gedichtband „Von der Unschärfe der Wälder“ von Jutta von Ochsenstein und Wolfgang Haenle durchzulesen. Und ich bin absolut begeistert.

Auf 90 Seiten bekomme ich zum einen wundervolle Gedichte, auf die ich mich erst mal einlassen musste. Die kleine Geschichten erzählen, mich damit zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln gebracht haben. Mal aus nur wenigen Zeilen bestehend, mal fast eine ganze Seite lang. Dazu immer wieder eingestreute Fotografien von Wolfgang Haenle, die den Wald oder einzelne Bäume aus den verschiedensten Blickwinkeln zeigen. Wunderschön gemacht.

Auf den letzten Seiten bekomme ich ein Inhaltsverzeichnis mit allen Gedichten mit Seitenzahl. Dazu noch eine kurze Vorstellung von Jutta v. Ochsenstein und Wolfgang Haenle.

Ein kleines Buch, bei dem man sich Zeit lassen und die Zeilen auf sich wirken lassen muss. Dann hat man, so wie ich, den allergrößten Lesegenuss.

Bewertung vom 20.03.2023
Feuer auf deiner Haut   Erotischer Roman
Kerry, Katy

Feuer auf deiner Haut Erotischer Roman


ausgezeichnet

Was für eine wundervolle Geschichte

Ich liebe die Berichte und vor allem Romane über Australien und die Aborigines. So war ich sehr gespannt auf diese Geschichte.
Hier geht es um die irische Journalistin Meagan „Maggy“ Ryan, eine vor Lebenslust sprühende, ungezwungene, bezaubernde und warmherzige junge Frau, die für ihre Zeitung in Irland einen Bericht über das traditionelle Leben der Aborigines in der modernen Gesellschaft schreiben. Über ihre Traditionen, ihre Riten, den ursprünglichen Glauben und die spirituelle Lebensweise. Vieles davon erfährt sie von ihrem Begleiter durch die Wüste, dem Halbblut-Aborigine Jeffrey McPhee, der zwischen dem traditionellen Leben der Aborigines und dem zivilisierten, modernen Leben Australiens pendelt und dessen Anziehung sie schon am Flughafen bei ihrer ersten Begegnung spürt. Sie begeben sich auf einen Walkabout durch die 45 Grad heiße Steppe, stundenlang und zu Fuß. Wobei einiges, was sie hier erfährt tabu, in der Sprache der Aborigines kumunjayi, ist. Ich hätte Jeffs Vater Tjakamarra stundenlang zuhören können, wenn er von seinem Volk und der Natur erzählt. Aber auch die Geschichten, die Maggy erzählt, finde ich sehr interessant.
Eingebettet in die Geschichte die Anziehung und die Liebesspiele der beiden Menschen, die von Anfang an zu wissen scheinen, dass sie füreinander bestimmt sind und die ihre Lust in allen Facetten ausleben.

Eine wundervolle Geschichte bei der ich tief in die Traditionen der Aborigines eintauchen konnte. Mit heißer Leidenschaft, prickelnder Erotik und einem Ausflug in die BDSM-Welt. Von diesen Geschichten hätte ich gerne mehr.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Katy Kerry als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 20.03.2023
Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1
Janz, Tanja

Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Die Heimat ruft

Ilva Feddersen, 38, ist ihren Eltern zuliebe aus Hamburg in ihre Heimat nach St. Peter-Ording zurückgekehrt und unterrichtet nun die Kinder an der Nordseeschule. Zusammen mit ihrer Freundin Ute, die sich in einer Bürgerinitiative gegen den Neubau eines großen Hotelkomplexes engagiert, nimmt sie an einer Veranstaltung teil, bei der der Architekt Hagen Westermann, Geschäftsführer des Architekturbüros Gräfe und Partner, das Projekt „Dünotel“ vorstellt. Hier hält auch ihre große Jugendliebe Eike Christians eine flammende Rede, allerdings gegen den geplanten Bau. Als der Architekt am nächsten Tag tot in den Dünen gefunden wird, fällt der Verdacht sehr schnell auf Eike.
Durch ihren Bruder Hauptkommissar Ernie Feddersen ist Ilva immer auf dem Laufenden, was die Ermittlungen angeht. Da alles auf die Täterschaft der Umweltaktivisten, insbesondere auf Eike hindeutet, nehmen Ilva, Ute und ihr gemeinsamer Freund und Lehrerkollege Bernd die Ermittlungen selbst in die Hand.

Was für tolle Menschen die ich hier kennengelernt habe. Allen voran die sympathische bodenständige Ilva und ihre Freundin Ute, deren Freundschaft, obwohl sie sich so lange nicht gesehen haben, sofort wieder aufflammt. Genau so wie die Verliebtheit zwischen Ilva und Eike. So schön, dass sie ihn auch als die Indizien gegen ihn sprechen immer wieder verteidigt. Auch Ilvas und Ernies Eltern Werner und Sybille mit Kater Kuschel finde ich äußerst sympathisch. Den zweiten Kommissar der Polizeidienststelle St. Peter-Ording Fred Glabotki mit seinem Gelsenkirchener Ruhrpottcharme habe ich sofort ins Herz geschlossen. Mit ihm würde ich sofort eine Currywurst mit Pommes rotweiß essen gehen. Auch die anderen Personen kann ich mir dank der sehr bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen.

Was hier in dem ansonsten so verträumten Urlaubsort St. Peter-Ording plötzlich alles passiert, das ist für den umtriebigen Fred Glabotki gerade richtig. Autorin Tanja Janz hat mich mit der Konstruktion dieses Cosy Crime absolut überzeugt. Am Ende kam dann doch einiges ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte und ich bin mit der Auflösung mehr als nur zufrieden.

Utes Nervenkekse, die immer wieder geknabbert werden, und Gertruds Erdbeer-Limes, auf den ich schon während des Lesens Appetit hatte, werde ich dank der beiden Rezepte, die hier auf den letzten Seiten abgedruckt sind, mal ausprobieren.

Ein spannender, aufregender Krimi, der mich gepackt und gefesselt hat. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 18.03.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


ausgezeichnet

„Lass Dir Zeit“

- Diese drei Worte ziehen sich wie eine Empfehlung durch die ganze Geschichte um Charlotte Holtgreve, ihre Schwester Gesine Bulthaupt, Sabine Lührs und Bente Frederiksen, alle Anfang 70 und seit ihrer Jugend eng verbunden, auch wenn sie die Zeit auseinander getrieben hat. Nachdem Charlotte ihren Mann Friedrich Sebastian nach 48 gemeinsamen Jahren verloren hat, erkennen die Vier, dass sie sich gar nicht so nah sind, wie sie eigentlich gedacht haben. Jede kämpft mit ihren eigenen Sorgen und Problemen, und längst vergangenen Erinnerungen.

Schon das Cover ist mit seinen ganz wenigen aber ausdrucksstarken Farben ein echter Hingucker, das ich mir gerne anschaue.
Autor Thorsten Pilz ist es mit seinem eingängigen, irgendwie melancholischen Erzählstil gelungen, mich ganz schnell mit den so unterschiedlichen Charakteren bekannt zu machen und vor allem mich für sie zu interessieren. Dazu kommen neben den vier Frauen ja noch Charlottes Kinder Franziska und Matthias, ihr Bruder Johannes und Gesines Mann Bernhard, die auch alle eine mehr oder wenige wichtige Rolle spielen. Die Lebenswege, die hier beschrieben werden, haben mich bei jedem einzelnen berührt. Nach und nach kommen immer mehr Episoden und kleine Geschichten aus der Vergangenheit ans Licht, die bisher unbekannt waren bzw. über die bisher nie gesprochen wurde. Damit wird eine unterschwellige Spannung erzeugt, die sich durch die gesamte Geschichte zieht und mich beim Lesen gehalten hat.

Eine, wie ich finde, sehr berührende Geschichte mit Menschen, denen ich mich nahe gefühlt habe mit ganz viel Emotionen und Gefühl. Die zeigt, wie nahe Glück und Trauer beieinander liegen. Die aber auch Hoffnung gibt.
Ich habe einen Autor kennengelernt, von dem ich gerne mehr lesen würde.