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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1112 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2020
Schwarzer August / Leander Lost Bd.4
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


sehr gut

Leander Lost hat es wieder mit einem schwierigen Fall zu tun: in seiner schönen neuen Heimat werden diverse Bombenattentate begangen. Leanders Spürsinn bringt ihn auf die Spur des Täters, doch der ist ihm immer einen Schritt voraus. Wird es Leander und seinem Team gelingen, sein Motiv zu entschlüsseln und ihn zu fassen?
Wieder ein spannender Fall für das Team aus Fuseta. Und vor allem einer, so ganz ohne Anhaltspunkte. Hier ist Leanders Spürsinn wieder einmal sehr gefragt. Vor allem die Sache mit den Sätzen (ich will jetzt nicht zu viel verraten), hat mich begeistert. Da wäre ich nie draufgekommen. Allerdings fand ich das Motiv des Bombenlegers ein wenig schwach ausgearbeitet, hier hätte ich gern noch etwas mehr Hintergrund gehabt.
Sehr spannende Szenen, wie die von der Verfolgung des Erpressers, wechseln sich ab mit etwas viel Privatleben. Mir hat das ein wenig zu überhandgenommen. Leander ist endlich glücklich mit Soraia, aber das wurde mir teilweise etwas zu breitgetreten.
Zwischendurch gibt es wieder Szenen, die absolut zum Schmunzeln anregen. Und nicht nur durch Leanders Art, auch andere Charaktere machen durchaus auf sich aufmerksam.
Fazit: ein gelungenes Buch, das durch einen aufsehenerregenden, kaum zu lösenden Fall, punktet. Allerdings mit ein paar kleinen Minuspunkten.

Bewertung vom 03.06.2020
Kostbare Tage
Haruf, Kent

Kostbare Tage


sehr gut

Ein weiteres Buch aus der Reihe um die Kleinstadt Holt.
Einige Jahre sind vergangen seit dem letzten Band und „Dad“ Lewis bekommt die Diagnose Krebs. Er hat nur noch wenige Wochen zu leben und verabschiedet sich langsam immer mehr.
Ein Buch der leisen Töne. Schon von der ersten Seite an nimmt man Abschied von Dad. Und er selbst tut das auch: von seinem Laden, seinen Nachbarn, den Angestellten. Und von Sohn Frank, der nichts mehr mit seinen Eltern zu tun haben will und schon lange fortgegangen ist.
Die Kleinstadt Holt mit ihren Bewohnern ist mir schon sehr ans Herz gewachsen. Jeder kennt jeden und man hat eine gute Nachbarschaft. Doch als Pfarrer Lyle mit seiner Familie die Gemeinde übernimmt, gibt es auf einmal böses Blut. Dies ist der zweite Handlungsstrang in der Geschichte und den fand ich nicht so gelungen. Nur wegen einer Predigt muss der Pfarrer schließlich gehen. Aber gut herausgearbeitet ist hier auch, wie engstirnig doch so eine kleine Stadt im Grunde noch ist.
Außerdem treffen wir auf Alice, deren Mutter gestorben ist und die nun bei ihrer Großmutter aufwächst. Hier hoffe ich auf ein Wiedersehen im nächsten Band.

Fazit: Auch, wenn dieser Band auch zauberhaft geschrieben ist, mich konnte er nicht so überzeugen wie die Vorgängerbücher. Es hat doch eher einen traurigen Unterton, obwohl der Autor zu vermitteln versucht, dass etwas von uns bleibt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2020
Die Lilienbraut
Simon, Teresa

Die Lilienbraut


sehr gut

Köln in der Gegenwart und in den Kriegsjahren.
Die Handlung wird auf zwei Ebenen erzählt: Liv in der Gegenwart und Nellie in der Vergangenheit.
Beide Frauen haben es nicht leicht. Liv ist alleinerziehend und eröffnet ein Parfumgeschäft. Und Nellie lebt eine unmögliche Liebe: zu einem Priester.
Beider Leben sind verflochten, was aber erst so nach und nach ans Tageslicht kommt. Anlass ist der Hass einer alten Frau in Köln, die Liv beschimpft und ihr das Leben schwermacht. Doch Liv lässt sich nicht unterkriegen und findet in Jan und Nouria gute Freunde.
Teresa Simon ist wieder ein sehr kurzweiliger, anschaulicher Roman gelungen. Durch die beiden Handlungsstränge wird die Spannung hochgehalten. Anfangs kann man sich kaum vorstellen, wie die beiden Fäden zusammenhängen und mir haben beide sehr gut gefallen. Nellie mit ihrer schwierigen Liebe und Liv, die sich so gut mit Düften auskennt und deren sympathische Art man einfach mögen muss.
Da die Tagebucheinträge von Nellie zu Kriegszeiten spielen, erhält man zudem einen spannenden Eindruck von Köln, der so in keinem Geschichtsbuch steht.
Fazit: ein sehr schöner Sommerroman.

Bewertung vom 02.06.2020
Ein Wort, um dich zu retten
Musso, Guillaume

Ein Wort, um dich zu retten


ausgezeichnet

Der Schriftsteller Nathan Fawles zieht sich nach einem Trauma auf eine Insel zurück. Schon viele wollten sein Geheimnis lüften, aber Fawles lässt niemanden an sich heran. Erst einer Reporterin gelingt es, sich Fawles zu nähern. Gleichzeitig geschieht ein grausamer Mord auf der Insel. Und was dieser in Bewegung bringt, reicht tief in die Vergangenheit zurück.
Ich glaubte immer, Musso zu kennen. Aber er überrascht mich immer wieder. Seine Romane sind nie 08/15, jeder für sich ist anders, aber meistens schön. Dieses Mal wagt sich der Schriftsteller an einen Thriller. Ich hatte das Buch begonnen, mit der Meinung einen neuen Roman zu lesen und dachte schon nach ein paar Seiten „das ist aber schwer vorhersagbar“. Wie sollte ich mich irren! Musso schreibt eine Geschichte, die immer wieder überrascht. Mit jedem Detail das er aufdeckt, dringt er tiefer in die Psyche der Personen vor und bindet den Leser an die Zeilen. Denn zur Seite legen kann man das Buch ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr. Die Spannung baut sich langsam auf, bleibt dann aber bis zum Schluss. Und mit dem Epilog ist Musso auch wieder ein kleines Schurkenstückchen gelungen. Ich habe mich sehr darüber amüsiert.
Fazit: sehr lesenswert, spannend und sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 31.05.2020
DUNKEL / HULDA Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


sehr gut

Hulda Hermannsdottir steht kurz vor ihrer Pensionierung und ihr Vorgesetzter will sie schnellstmöglich durch einen jungen Polizisten ersetzen. Doch Hulda lässt sich nicht so leicht abschieben und ertrotzt es sich, einen letzten Fall lösen zu dürfen. Der vermeintliche Selbstmord der Immigrantin Elena lässt ihr keine Ruhe und so beginnt sie mit den Ermittlungen. Gar nicht so einfach, weil niemand etwas wusste. Durch ihre Hartnäckigkeit stößt sie jedoch in ein Wespennest und begibt sich selbst in Gefahr.
Gleich mal vorweg: ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es entwickelt ein unglaubliches Tempo und einen starken Sog. Hulda als Charakter war mir sympathisch. Gerade durch ihre etwas eckige Art und ihre Vorgeschichte, die ganz beiläufig mit in den Thriller einfließt. Die Story liest sich sehr schnell, vor allem, weil sie auf zwei Ebenen spielt: Huldas Ermittlung und Einschübe aus der Vorgeschichte vor Elenas Tod.
Sehr faszinierend fand ich auch Huldas Geschichte, die aufzeigt, warum sie so ist, wie sie beschrieben wird. Ihre Einsamkeit wird ziemlich spürbar, aber auch das kleine Pflänzchen Hoffnung, das mit Petur einhergeht.
Fazit: da man weiß, dass es eine Trilogie geben wird, ist das Ende etwas unglaubwürdig und unnötig aufgebauscht, das hat mir das Lesen ein klein wenig verleidet. Spannend war das Buch aber sehr und ich freue mich schon auf den nächsten Band, der ja schon im Juli 2020 erscheinen wird.

Bewertung vom 30.05.2020
Möwentod / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.2
Haller, Elias

Möwentod / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.2


gut

Finkels und Silbers zweiter Fall. Wobei ich den ersten nicht kannte, aber man kann das Buch auch unabhängig vom ersten Teil lesen.
Alles in allem ein etwas schwächerer Haller. Die Story war für mich etwas hanebüchen mit dem neuen Staatsanwalt und der Kommissarin, von der man gleich wusste, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Zudem fand ich manche Stellen etwas überdramatisiert „hörte mein Genick brechen“. Solche Stilmittel sind eines Haller nicht würdig. Denn er kann es besser.
Geschrieben ist der Krimi wieder solide und der Fall an sich auch sehr interessant. Was sich aus dem Mord im Hotelzimmer entwickelt, ist wirklich gut gemacht. Auch die Fallen, die die Kommissare den Tätern stellen, fand ich sehr kreativ. Auch den Charakter von Jan mochte ich sehr gerne. Das Wortgefecht mit dem Entführer – einfach herrlich!
Bereits im August erscheint der dritte Teil der Reihe, dem ich gerne auch wieder die Chance geben werde, mich doch noch von Finkel und Silber zu überzeugen.
Fazit: der Krimi konnte mich dieses Mal nicht ganz überzeugen, obwohl der Fall an sich mit dem Verschwinden der Leute schon interessant war.

Bewertung vom 15.05.2020
HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! - 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
Rooij, Jens van

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! - 55 fantastische Reiseziele in Deutschland


sehr gut

Man muss nicht immer weit reisen, um schöne Landschaften zu sehen.
In Hiergeblieben zeigt uns der Autor 55 schöne Ziele in Deutschland, die mit Reisezielen weltweit vergleichbar (und teils noch schöner) sind.
Das Buch ist aufgegliedert in „Norden“ und „Süden“ und beinhaltet sehr schöne Fotos und zu jedem Ziel erklärende Angaben. Als besonderes Schmankerl bietet das Buch noch Tipps für Unternehmungen in der Nähe, sowie jeweils 2 Übernachtungsmöglichkeiten und Restauranttipps.
Bei den Unternehmungen in der Nähe hätte ich mir jeweils noch ein kleines Foto dazu gewünscht, damit man gleich sieht, was dort geboten ist. Jedes Mal den passenden Link dazu anklicken (der mit angegeben ist), fand ich etwas mühsam.
Das Buch bietet schöne Tipps für Ausflüge in Deutschland, es ist optimal geeignet, unser schönes Land neu zu entdecken.
Fazit: Gerade in der jetzigen Zeit ein toller Ratgeber für alle, die nicht ins Ausland können oder mögen.

Bewertung vom 14.05.2020
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest / Die Henkerstochter-Saga Bd.8


ausgezeichnet

Magdalena Kuisl und ihr Mann Simon haben es geschafft: Simon praktiziert in München als Arzt. Doch so richtig angesehen sind sie in der Gesellschaft nicht. So freut sich Magdalena auf einen Besuch in ihrer Heimatstadt Schongau. Doch die Pest wütet in Deutschland und so strandet die Familie in Kaufbeuren und wird von einer grausamen Todesserie überrascht. Magdalena und ihr Vater wären nicht sie, wenn sie nicht zu ermitteln beginnen würden.
Das Buch erschien irgendwie gerade richtig. Ähnlichkeiten mit aktuellen Ereignissen sind – laut einem Nachwort von Oliver Pötzsch – rein zufällig. Dennoch liest sich der neue Roman als historische Reminiszenz.
Ich habe mich sehr über einen neuen Roman des Autors gefreut, zu sehr mag ich die Kuisls schon vom ersten Band an. Pötzsch lässt die Vergangenheit lebendig werden und man fühlt sich als Leser versetzt in die stinkenden Gassen des 17. Jahrhunderts.
Der Roman ist wieder spannend aufgebaut und durch das Erwachsenwerden der beiden Söhne nun auch breiter aufgestellt. Allerdings wird Henker Kuisl langsam alt und ich hoffe, dass er uns dennoch noch durch einige Bücher begleiten darf, denn was wäre so ein Roman ohne diesen Brummbär?
Fazit: Mir hat es wieder sehr gut gefallen, die Kuisls bei ihrem neuesten Abenteuer zu begleiten und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 10.05.2020
Die Mädchen aus der Firefly Lane
Hannah, Kristin

Die Mädchen aus der Firefly Lane


ausgezeichnet

Was für ein tolles Buch! Ich habe gelacht und geweint bei der Lektüre. Wieder gelingt es Kristin Hannah die gesamte Bandbreite der Gefühle in einem Buch unterzubringen.
Seit Jahren lese ich die Romane von Kristin Hannah sehr gerne und jedes hat mich bisher überzeugen können. Sie schreibt einfach so aus dem Leben gegriffen, so gefühlvoll und lebensecht, dass man sich beim Lesen total wohl fühlt.
Kate und Tully, zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, freunden sich an als sie 14 sind. Eine lebenslange Freundschaft beginnt, die von Höhen, aber auch Tiefen geprägt ist. Tully macht Karriere und Kate gründet eine Familie. Doch trotz der unterschiedlichen Interessen sind beide immer füreinander da.
Trotz über 550 Seiten langweilt keine einzige. Ich habe das Buch aufgeschlagen und konnte es erst wieder weglegen, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Das Buch ist so warmherzig und man fühlt sich fast wie die dritte Freundin der Mädchen. Viel wörtliche Rede macht das Buch lebendig und die Charaktere sind alle dermaßen liebevoll und sympathisch, dass man sie einfach mögen muss.
Auch wenn Tully manchmal etwas exzentrisch wirkt, aber bei den Dialogen mit Kate muss man dann doch wieder schmunzeln. Beide Mädchen/Frauen werden mit all ihren Stärken und Schwächen gezeichnet und das macht beide sehr authentisch.

Fazit: ich hätte die beiden „Mädchen“ noch stundenlang begleiten mögen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2020
Der Funke des Lebens
Picoult, Jodi

Der Funke des Lebens


sehr gut

Jodie Picoult greift wieder ein heißes Eisen an: Mit dem Thema illegale Abtreibung traut sie sich in Gebiete vor, die normalerweise kein Gegenstand von Romanen sind. Aber gerade hier liegt ja Picoults Stärke. Für ihr neues Buch „Der Funke des Lebens“ hat die Autorin wieder total gut recherchiert und bringt auch geschichtliche Hinweise mit ein, die ich sehr interessant fand. Z.B. wurden schon im Altertum Abtreibungen mit heißem Zwiebeldampf versucht oder dann im Mittelalter mit verschiedenen Kräutern.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Hugh, der seine Tochter in den Händen eines Geiselnehmers weiß. Dieser ist in die Abtreibungsklinik eingedrungen und hat wild um sich geschossen. Erzählt wird die Geschichte rückwärts. Der erste Abschnitt beginnt mit dem Höhepunkt der Geiselnahme und endet dann mit einem Cliffhanger, der erst ganz am Ende – und da für meine Augen ein wenig zu lapidar – wieder aufgenommen wird.
Ein Buch rückwärts zu erzählen ist ja nicht einfach und ich hätte es mir auch zeitlich andersherum gewünscht, weil man so ja schon weiß, was als nächstes mit den Personen geschieht. Andererseits war es interessant, die Geschichten der Beteiligten dann näher kennenzulernen. Allerdings blieben am Ende noch einige Fragen offen, u.a. eine sehr wichtige, was mich ein wenig geärgert hat.
Teilweise hat sich das Buch ein wenig in die Länge gezogen, dennoch war es sehr interessant zu lesen. Da es in den USA teilweise noch illegal ist, sein Kind abzutreiben, bekam die Geschichte mit Beth noch zusätzliche Brisanz.
Fazit: Sehr interessante Geschichte über das Thema Abtreibung und die psychischen Folgen für Frauen, gekonnt verpackt in die Handlung und teilweise auch spannend erzählt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.